DE3244372A1

DE3244372A1 - Verfahren zur herstellung von gefuellten schlauchpackungen, insbesondere von wuersten

Info

Publication number: DE3244372A1
Application number: DE19823244372
Authority: DE
Inventors: Klaus Dr. 6501 Zornheim Andrä; Elfriede 6208 Bad-Schwalbach Hutschenreuter; Herbert Dr. 6272 Niedernhausen Porrmann
Original assignee: Hoechst AG
Current assignee: Hoechst AG
Priority date: 1982-12-01
Filing date: 1982-12-01
Publication date: 1984-06-07

Description

Verfahren zur Herstellung von gefüllten Schlauch-
packungen, insbesondere von Würsten.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von gefüllten Schlauchpackungen, insbesondere von Würsten, bei dem man eine Folienbahn um ihre Längsachse biegt und zu einem Schlauch formt, die beiden längsaxial sich erstreckenden Randbereiche der Bahn miteinander mit einer rauchdurchlässigen, einen Haftklebstoff enthaltenden Klebstoffschicht verbindet, wobei die Klebstoffschicht gegebenenfalls mit einem haftvermittelnden Harz auf dem Bahnmaterial verankert wird, und fließfähige Masse, insbesondere Wurstmasse, in den gebildeten Schlauch einpreßt.
Ein Verfahren dieser Art wurde bereits veröffentlicht. So wird in den Beschreibungen zu Fig. 3 und Fig. 7 der EU-A-O 058 240 erwähnt, daß die dort dargestellten Stützelemente im Innern des aus einer Bahn gebildeten Schlauchs gegebenenfalls als Füllrohr ausgebildet werden können, wobei dann die Schlauchblldung in einem Arbeitsgang mit der Herstellung der Würste durchzuführen ist.
Bei diesen bekannten Verfahren soll aber die Nahtzone als Stoßnaht ausgebildet werden und es ist außerdem ein Folienstreifen aus helßsiegelfählgem Material oder aus Bahnmaterial, der die Nahtzone überdeckt, zum Verkleben oder Verslegeln der aneinanderstoßenden Ränder der Bahn erforderlich.
Wird nun, wle In der EU-A-O 058 240 vorgeschlagen, das Innere Stützelement als Füllrohr ausgebildet, so treten Probleme bei der Nahtbildung auf. Die Verklebung mLt dem Follenstreifen ist technisch sehr aufwendig durchzufü,hren und auch der gegenseitige Abstand der auf Stoß einander genäherten Ränder ist nur schwierig konstant zu halten, so daß Kaliberschwankungen bei den hergestellten Würsten auftreten können. Eine weitere Schwierigkeit ergibt sich daraus, daß die Naht sofort nach ihrer Bildung hohen Kräften ausgesetzt wird, die vom Fülldruck abhängig sind.
Weiter ab von diesem Stand der Technik liegt die EU-A-0 054 162, bei der in der Beschreibung zu Fig. 3 und 7 ebenfalls erwähnt wird, daß das innere Stützelement eventuell als Füllrohr ausgebildet sein kann. Neben den bereits genannten Nachteilen einer solchen Verfahrensabänderung kommt noch hinzu, daß die gebildete Schlauchhülle, insbesondere auch im Bereich der Nahtzone, gas-und rauchundurchlässig ist.
Es wurde zwar schon bekannt -(EU-A-0 037 543), Haftklebstoffe zur Bildung von Schläuchen mit einer Klebenaht heranzuziehen. Bei diesem bekannten Verfahren wird allerdings zunächst der Schlauch aus der Flachbahn hergestellt und gerafft. Die Wurstmasse wird dann in den gerafften Schlauch unter Entraffen auf übliche Welse elngepreßt. Mit der engen Fältelung geht die Ausbildung scharfer Knickkanten einher, durch dle das Hüllenmaterlal geschwächt wird und die Gefahr von Löchern, Aufrlssen u.
dgl. resultiert. Außerdem ergibt sich häufig der Nachteil, daß das Faltenmuster auf der fertigen Wurst mehr oder wenlger sichtbar ist und optisch stört.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß beim Einpressen von Füllgut in den Schlauch mit im wesentlichen gleichzeitig gebildeter haltbarer Klebenaht eine optisch und mechanisch einwandfreie Nahtzone gebildet wird und die resultierenden gefüllten Schlauchpackungen ein vergleichsweise gleichmäßiges Kaliber zeigen und rauchdurchlässig sind.
Diese Aufgabe wird gelöst mit dem im Anspruch 1 angegebenen Verfahren. Die Unteransprüche geben weitere AusbIldungen des Verfahrens an.
In der EU-A-0 058 240 werden zwar als Klebstoffe neben Schmelzklebstoffen, Heißsiegelklebstoffen und Kontaktklebstoffen auch Haftklebstoffe genannt. Es ist dieser Druckschrift jedoch kein Hinweis zu entnehmen, daß bei einem kombinierten Verfahren von Schlauchbildung und gleichzeitigem Elnpressen von Füllgut gerade mit Haftklebstoffen die aufgezeigten Schwierigkeiten gelöst werden können. Auch die beiläufige Erwähnung der Möglichkeit, ein antiadhäsiv ausgerüstetes Trägerband für die Klebstoffschicht zu verwenden, steht in dieser Druckschrift nicht in direktem Zusammenhang mit einem kombinieten Verfahren aus Schlauchblldung und Einpressen von Füllgut. Außerdem geben die Figuren der EU-A-0 058 240 dle Lehre, den Klebstoff entweder direkt auf das BahnmaterIal aufzubringen oder einen Folienstreifen zu ver- wenden, der zur Bildung der Naht dient und vom gebildeten Schlauch nicht mehr abgezogen wird. Von diesen Vorschlägen wendet sich das Verfahren völlig ab, wenn es angibt, ein Trägerband nur zum übertragen der bereits vorgebildeten, rauchdurchlässigen Klebstoffschicht zu verwenden und den Schlauch durch überlappen der Randzonen zu bilden.
Entsprechend dem Verfahren der Erfindung wird ein um seine Längsachse gebogener, bahnförmiger rechteckiger Folienzuschnitt oder eine entsprechend gebogene, z.B.
endlose Folienbahn durch überlappung und Verklebung der längsaxial sich erstreckenden Randbereiche in eine Schlauchhülle mit einer längsaxial sich erstreckenden Verbindungsnaht übergeführt. Der Einfachheit halber wird im folgenden anstelle von "bahnförmigen Zuschnitten" und "endlosen Bahnen" nur von Bahnen gesprochen. Die Klebstoff enthaltende Schicht im überlappungsbereich kann die Form eines Bandes, Fadens oder Streifens aufweisen. Die Klebstoffschicht wird vor der Herstellung der Verbindungsnaht mit einem Trägerband auf mindestens eine der Randzonen der Bahn übertragen.
Die Formung der Bahn zu einem Schlauch erfolgt um das Füllrohr auf einer genügend langen Wegstrecke, so daß keine Verzerrungen und Faltenbildung erfolgt, bis die beiden Seitenkanten der Bahn einander überlappen. Mittels am Schlauchumfang angreifender Transportelemente wird die Bahn über die Oberfläche des im Schlauchinneren angeordneten Füllrohrs bewegt. Das Trägerband mit der Kleb- stoffschicht wird vor der vollständigen überlappung mit seiner in Richtung zur Oberfläche einer Seitenkante der Bahn weisenden Klebstoffschicht auf die Oberfläche dieser Seitenkante aufgebracht und danach von der übertragenen Klebstoffschicht aufgrund seiner antiadhäsiven Oberfläche abgezogen.
Die Verklebung der sich überlappenden Randzonen der Bahn erfolgt z.B. durch Kontakt mit einer Walze, wobei es zweckmäßig ist, auf die Verklebungsstelle zusätzlich Druck auszuüben. Bahnbewegung, Verklebung und Einpressen von Füllgut in den gebildeten Schlauch kann taktweise oder kontinuierlich erfolgen.
Als Basismaterial für die Herstellung der Verpackungshülle dienen Bahnen aus Cellulose oder faserverstärkter Cellulose (Zellglas, regenerierte Cellulose, Cellulose hydrat), wie sie beispielsweise in EU-A-0 037 543, EU-A-0 054 162 und EU-A-0 058 240 beschrieben sind.
Unter Haftvermittler in bezug auf Klebstoffe sind bekanntlich Stoffe oder Stoffgemische zu verstehen, die vor dem Klebstoffauftrag auf eine oder beide Klebflächen aufgebracht werden, um die Haftung zwischen Klebstoff und Klebflächen zu verbessern. Falls erforderlich, soll er im vorliegenden Fall die Klebstoffschicht auf der Bahn naß fest verankern. Er befindet sich zwischen der Klebstoffschicht und den Bahnoberflächen. Er ist vorzugsweise eIn wasserunlösliches gehärtetes, kationisches hltzehärtbares Harz. Polyurethanharze, Nitrocellulose und andere als wasserunlösliche Verankerungsmittel bekannte Verbindungen können ebenfalls eingesetzt werden. Diese Verankerungsmittel für Haftklebstoffe und Ihr Auftrag auf Cellulosebahnen werden in der EP-A-O 037 543 ausführllch beschrleben.
Obwohl die haftvermittelnde Harzschicht im Prinzip nur im Bereich der zu verklebenden Flächen der endlosen Bahn vorhanden sein müßte, ist es aus technischen Gründen zweckmäßig, beide Oberflächen der Bahn vollflächig mit einer oder zwei verschiedenen haftvermittelnden Harzschichten zu versehen, sofern diese ausreichend rauchdurchlässig ist.
Zusätzlich kann die Bahn auf der die spätere Innenseite der Schlauchhülle bildenden Oberfläche ein übliches Mittel zur Verbesserung der Schälbarkeit der Schlauchhülle aufweIsen.
Die Schlauchhülle kann auch vor, vorzugsweise aber nach Aufbringen des hitzehärtbaren Harzes und vor dem Verkleben mit Beschriftungen oder dekorativen Mustern bedruckt werden, wobei neben dem bei der Herstellung von nahtlosen Wursthüllen üblichen Druckverfahren noch weitere Druckmöglichkeiten sich anbieten, da im vorliegenden Fall die flache Bahn vor der Schlauchformung bedruckt werden kann.
Der Überzug aus hitzehärtbarem Harz ist beispielsweise frel von Pigmenten und organischen Farben und bildet somit eine klare Schicht, durch die eine eventuelle Bedruckung gut sichtbar bleibt. Es kann aber -auch ein transparenter organischer Farbstoff verwendet werden, um der Verpackungshülle eine entsprechende Farbe zu verleihen.
Neben dem hitzehärtbaren Harz enthält die Schicht auf der Schlauchhülle im Bereich der Verbindungsnaht gegebenenfalls Pigmente, einen Weichmacher für das hitzehärtbare Harz und/oder ein Härtungsmittel für das hltzehärtbare Harz. Das hitzehärtbare Harz und der Welchmacher werden in einem geeigneten flüssigen Lösungs- bzw. Dispergiermittel aufgenommen, das vorteilhafterweise bei einer Temperatur verdampft werden kann, bei der gleichzeitig zumindest eine Vorhärtung des Harzes eintreten kann.
Die Permeationseigenschaften der Verpackungshülle im Verklebungsbereich werden durch die Verankerungsschicht aus dem gehärteten, kationischen, hitzehärtbaren Harz nicht oder nur ganz unwesentlich beeinflußt. Diese Elgenschaft ist von besonderer Bedeutung für die Durchlässigkeit gegenüber Wasserdampf und Räucherrauch, wenn dle Schlauchhülle für Dauerwurstwaren oder geräucherte Brühwürste verwendet wird. Bei zu geringer Durchlässigkelt würde sich z.B. der typische rötlich-braune Farbton des geräucherten Wurstbräts nicht einstellen.
Der Haftklebstoff wird zunächst in Lösung oder DispersIon als dünner Film auf ein Trägerband aufgebracht, das aus einem beidseitig antiadhäsiv ausgerüsteten, d.h. Klebstoff abweisenden, MaterIal, z.B. aus Cellulosepapier oder Kunststoflf mit der im Anspruch 9 angege-benen BeJ schichtung pder aus der im Anspruch 10 genannten Kunststoffolie, besteht. Nach dem Vertreiben von Lösungs-oder Dispersionsmittel wird der Klebstoff dann auf dle Überlappungsflächen übertragen und danach das antiadhäsiv ausgerüstete Trägerband von der Klebstoffschicht abgelzogen. Besonders vorteilhaft wird der Haftklebstoff in wäßriger Dispersion auf das Trägerband aufgebracht, danach das Dispergiermittel entfernt und anschließend der Haftklebstoff auf die zu überlappende Randzone der Bahn übertragen. Anstelle der Haftklebstoff-Lösungen oder -Dispersionen können auch Haftschmeizkleber verwendet werden, die in geschmolzenem Zustand-, zweckmäßigerweise im Tiefdruckverfahren mit Walzen, die eine gerasterte Oberfläche aufweisen, auf das Trägerband aufgebracht und vom Trägerband unter Wärmeeinwirkung auf die zu verklebenden Flächen der Bahn bei der Wurstherstellung übertragen werden. Der punktförmige Klebstoffauftrag erstarrt nach dem übertragen beim Abkühlen auf der Bahnoberfläche und behält seine Klebrigkeit auch noch bei Raumtemperatur.
Die mit der Klebstoffschicht zu -versehende Oberfläche der Bahn aus Cellulose befindet sich beim Klebstoffauftrag im getrocknetem oder wieder angefeuchteten Zustand und weIst zweckmäßigerweise ein Verankerungsmittel auf. Die Bahn wird gewöhnlich bis zu elnem Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 15 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 10 Gew.-%, ge- trocknet. Eine überzugsdicke der Klebstoffschicht im Bereich von etwa 0,02 bis 0,5 mm ist im allgemeinen ausreichend. Die bevorzugte Dicke des Klebstoffilms ist etwa 20 bis 150/um, insbesondere etwa 25 bis 50/um.
Die Gesamtbreite des Klebstoffauftrags wird je nach gewünschten Festigkeitswerten und Kalibern zwischen etwa 3 bis 70 mm gewählt und beträgt vorteilhafterweise 5 bis 15% des späteren Hüllenumfanges.
Zur Verbesserung der Rauchdurchlässigkeit ist es erforderlich, die Klebstoffschicht nicht vollflächig auf die Bahn bzw. das Trägerband aufzubringen, sondern mit Unterbrechungen oder Ausnehmungen. Die Klebstoffschicht kann auf das Trägerband auch in Streifen, spiralförmig oder punktförmig gerastert aufgetragen werden, z.B. mit einer profilierten Walze oder einem umlaufenden endlosen Band mit strukturierter Oberfläche, die der Klebstoffschicht eine regelmäßige Struktur verleiht. Es ist auch möglich, eine unregelmäßige Klebstoffstruktur zu erzeugen, z.B. wenn die Auftragswalze eine Textilstruktur oder eine Bürstenoberfläche aufweiset. Es- ist auch möglich, den Klebstoff mit mehreren Düsen, die sich quer zum Trägerband hin- und herbewegen, auf das bewegte Trägerband auszupressen, aufzusprühen oder aufzusprltzen, wobei z.B. ein wellenförmiges Streifenmuster der Klebstoffschlcht erzeugt werden kann.
Besonders vorteilhaft ist der Antrag einer Klebstoff-Dispersion oder -Schmelze, z.B. in einer regelmäßigen Punkt- oder Linienrasterstruktur, im Rotatlonsslebdruck oder Tiefdruck, der mit einer Geschwindigkeit bis zu etwa 100 m/Min. durchgeführt werden kann. Bei Verwendung von Haftschmelzklebern besteht auch die MöglIchkeIt, den Klebstoff mit indirektem Strukturdruck auf das Trägerband zu übertragen. Hierzu dient beispielsweise ein rotierender, innen beheizter Transferzylinder, dessen Umfangsfläche abhäsivlausgerüstet ist, z:B. durch Glas, Keramik, Silikon-, PTFE- oder PE-Beschlchtung. Auch mlt einer umlaufenden, endlosen Abhäsivbahn kann die übertragung des Klebstoffs auf das Trägerband vorgenommen werden.
Die Schichtdicke des Klebstoffs von 25 bis 30/um be einer Flächenabdeckung von 40 bis 602 ergibt eine ausgezeichnete Rauchdurchlässigkeit bei ausreichender Festigkeit der Verbindungsnaht. Der gleiche Erfolg wird erreicht durch Öffnungen, Poren oder Perforationen der Klebstoffschicht und gegebenenfalls auch der Randbereiche der Bahn, wobei der Durchmesser dieser Durchlässe auch im Mikro- oder Nanometerbereich liegen kann. Diese Öffnungen, Poren oder Perforationen können mechanisch vor dem Herstellen der Schlauchform bzw. Klebenaht erzeugt werden, z.B. durch Stanzen, Prägen, Lochen oder Nadeln des mit der Klebstoffschicht versehenen Trägerbandes, wobei der Durchmesser etwa 0,7 - 1,2 mm ist. Geeignete Durchlässe lassen sich auch auf chemischem Weg, z.B. durch partielles Ablösen der Klebstoffschlcht von dem Trägerband vor dem Bilden der Klebenaht, erzeugen.
Es kann ferner eine extrahlerbare pulverförmige Substand, beispielsweise ein Polymeres wie Stärke, Polystyrol oder Zucker, oder ein Salz, z.B. Natriumchlorid oder Natriumblcarbonat, in den Klebstoff eingearbeitet werden, welche nach dem Auftragen des Klebestoffs auf das Trägerband unter Bildung von Poren in der Klebstoffschicht herausgelöst wird. Es ist auch möglich, dem Klebstoff einen rauchdurchlässigen Zusatzstoff beizumischen, z.B. eine poröse Substanz oder organische Plgmente mit hoher Rauch- bzw. Gasdurchlässigkeit. Auch Fällungsreaktionen, wie sie bei der Herstellung von mikroporösen Folien und Membranen bekannt sind, können die Rauch- bzw. Gasdurchlässigkeit der Klebstoffschicht verbessern. Hierzu wird der Klebstoff in zwei flüchtigen, miteinander mischbaren Lösungsmitteln gemischt, das Gemisch auf das Trägerband ausgebreitet und die Lösungsmittel verflüchtigt, wobei das polymere Material unter Bildung einer porösen Struktur koaguliert. Der Klebstoff oder polymere Teile des Klebstoffs sind hierbei In dem einen Lösungsmittel schwer oder nicht löslich. Andererseits kann der Klebstoff auch in einem Lösungsmittel gelöst oder dispergiert werden und nach Auftrag auf das Trägerband zur Koagulation mit einem flüssigen, mit dem Lösungsmittel mischbaren Fällmittel behandelt werden. Zur Verbesserung der Gas- und Rauchdurchlässlgkeit können der Klebstoffschicht auch feinpulverige thermoplastische Kunststoffe zugesetzt werden, die bei erhöhter Temperatur durch Sintern eine mikroporöse Struktur in dieser SchIcht bIlden. Auch mit dem Zusatz von Gasen, z.B. Luft, StIckstoff, Kohlendioxid, oder fluorlerten Kohlenwasserstoffen, In Form kleiner Blasen, die gegebenenfalls in der Hitze ausgedehnt werden, läßt sich dle Gas- und Rauchdurchlässigkeit der Klehstoffschicht verbessern, wobei diese Schicht z.B. auf das Trägerband aufgesprüht wird. Das Gas kann auch durch Zusatz eines In der Hitze gasbildenden Mittels, z.B. Azoverbindungen oder Carbonate, erzeugt werden.
Die genannten Verfahren zur Herstellung der Haftklebstoffschicht aijf dem Trägerband werten zweckmäßIgerweIse nicht mit dem relativ schmalen Trägerband selbst, sondern mit einer breiten Folienbahn durchgeführt, die beispielsweise nach Aufbringen der Klebstoffschicht im Druckverfahren und gegebenenfalls nach Entfernen des Dlspersionsmittels bzw. Lösungsmittels in einem Trockenkanal in eine Vielzahl von Trägerbändern in ihrer Längsrichtung geschnitten wird, die anschlIeßend in Form von schmalen Rollen zur Verklebung verwendet werden.
Wie srch überraschenderweise gezeigt hat, sind die beschriebenen Ausführungsformen der Schlauchhülle mit guter Rauchdurchlässigkeit im Verklebungsbereich ausreichend stabil und mechanisch und thermisch belastbar.
Als Klebstoff wird ein Stoffsystem auf Basis von Haftklebstoffen ohne- Vernetzung bewirkende reaktionsfähige Gruppen verwendet, das ohne chemische Reaktion schnell abbindet.
Unter Haftklebstoff wird im allgemeinen ein dauerklehrlqer Stoff verstanden, der in lösungsmittel freIer oder dispergiermittelfreier Form an den meisten Werkstoff- oberflächen schon unter leichtem Andruck spontan haftet. Er wird auch als "Pressure sensitive adhesive" bezeichnet. Im vorliegenden Fall werden Haftklebstoffe verwendet, die im wesentlichen frei sind von Lösungs- und Dispersionsmittel und deren Polymere keine reaktionsfähigen Gruppen, wie z.B. Carboxyl-, Amid-, Amino-, Methylol- oder Hydroxylgruppen, enthalten.
Als RohstofE für den Haftklebstoff dienen vorzugsweise Polyacrylsäureester oder Polymethacrylsäureester, jedoch sind im Prinzip auch andere Haftklebstoffe geeignet, sofern sie die an sie gerichteten Forderungen, z.B. bezüglich der hohen Kochfestigkeit und physiologischen Unbedenklichkeit, erfüllen. Auch Dlspersionhaftklebstoffe, z.B. auf Basis von Polyacrylsäureester oder Vlnylacetat-Copolymerisaten, gegebenenfalls unter Zusatz von geeigneten Harzen, oder Schmelzhaftklebstoffe, die neben geeigneten Harzen Äthylen-Vlnylacetat-Copolymere und Styrol-Butadien- bzw.
Styrol-Isopren-Blockcoolymere enthalten, sind im Prinzip geeignet, doch muß Im Einzelfall geprüft werden, ob diese Haftklebstoffe dle an sie gerichteten Forderungen im befriedlgendem Maße erfüllen können.
Der Haftklebstoff besteht aus einem hochpolymeren Basisharz, das die Kohäslonseigenschaft und die spez<-fIsche Haftung bestimmt, und gewöhnlIch einem klebrlgmachenden Harz, das auch durch niedermolekulare Anteile des Baslspolymeren ersetzt seln kann. Ein solches Harz wird überwiegend In gelöster Form zum Basisharz gegeben. Verwendung können z.B. finden: Naturharze, wie Balsamharze, modifizierte Naturharze, z.B. auf Basis von Hydroabietylphthalat oder Estern des Kolophoniums, Polyterpen-, Terpenphenol-, Cumaron-Inden-, Keton- und Kohlenwasserstoffharze. Durch den Zusatz von klebrigmachenden Harzen wird zwar die Oberflächenklebrigkeit und Schälfestigkeit erhöht, dQFh kann hierbei gegebenenfalls eine Verminderung der Kohäsion eintreten. Eine Erhöhung der Kohäsion sowie der Wärmestandfestigkeit und Scherfestigkeit der Verklebung durch Zusatz chemischer Vernetzungsmittel ist jedoch nicht erforderlich.
Es werden besonders vorteilhaft Polyacrylsäureester als Haftklebstoffe verwendet, wobei die Säuregruppen mit einem oder mit verschiedenen aliphatlschen Alkoholen mi 1 bis 12 C-Atomen, insbesondere aber mit 4 bis 8 C-Atomen, wie z.B. Butylalkohol oder 2-Äthylhexanol, verestert und keine Vernetzung bewirkende, reaktionsfählge Gruppen im Polymeren vorhanden sind. Ein besonders geeigneter Haftklebstoff ist #Acronal DS 3163, Herst. BASF, der (2-Äthyl-hexyl-)acrylsäureester-Einhenten enthaltendes Polymeres umfaßt.
Auch die Haftklebstoffschicht kann noch weitere nichtklebende Zusätze enthalten, wie sie bei Klebstoffen an sich üblich sind, z.B. hochviskose Verdickungsmittel auf Basis von Homo- oder Copolymerisaten von polyacrylsauren Salzen oder Polyvinylpyrrolidon, Konservierungsmlttel, um die Klebstoffschicht vor dem Befall durch Mikroorganismen zu schützen, Netzmittel, Welchmacher z.B. auf Basis von Phthalsäureestern mit geradkettigen (Butanol) oder verzweigten (2-Äthylhexanol) Alkoholen, Füllstoffe wie Kaolin, Glaskugeln, Kreide, Quarzmehl, Mikrodolomit, Schwerspat, feinkörnigen Sand, Zinkoxid und Pigmente sowie organische und anorganische Farbstoffe in Pulver-oder Schuppenform.
Mit Haftklebstoffen hergestellte Bindungen lassen sich bekanntlich mehrmals lösen und wieder zusammenfügen. Es ist deshalb völlig überraschend, daß gerade diese Klebstoffe in Kombination mit einem der oben genannten haftvermittelnden Harze als Grundierschicht beim Verkleben von Bahnen unter Ausbildung von Schlauchhüllen eine ausreichend feste Naht bilden, die bei der gleichzeitigen oder unmittelbar folgenden Herstellung von Würsten, bei der die Naht unmittelbar nach der Verklebung hoher mechanischer Belastung und Spannungen ausgesetzt ist, standhält. So zeigen die Haftklebstoffe aufgrund ihrer Dauerklebrigkeit den Vorteil, daß die zu verbindenden Teile auf schnelle und einfache Welse mit ausreichender Haftfestigkeit gegenüber scherender Belastung miteinander verklebt werden können. Unter scherender Belastung ist das Einwirken von tangentlalen Zugkräften auf die Klebenaht senkrecht zur Längsachse der Schlauchhülle zu verstehen. Die Belastbarkeit der Naht gegenüber schälenden, d.h. abhebenden Kräften ist dagegen überraschend gering; von diesem Effekt kann Gebrauch gemacht werden, wenn die Wursthülle unter Öffnung der Naht vom Wurstgut abgezogen werden soll, z.B. bei der Herstellung von Würstchen mit Eigenhaut. Die Belastung während der mit Wasseraufnahme und Was-serabgabe bei wechselnden Temperaturen ablaufenfen weiteren Fertigungsschritte, wie giuchern und Brühen, stellt große Anforderungen an die Naßfestigkeit der Naht.- Diese Naßfestigkeit wird insbesondere gewährleistet durch ein haftvermittelndes kationisches Harz, das die Haftung der Klebstoffschicht am Hüllenmaterial verbessert, insbesondere die Klebstoff schicht naßfest verankert.
Die Erfindung wird durch die Figur näher erläutert. Sie zeigt die Wurstherstellung mit gleichzeitiger Schlauchbildung in perspektivischer Ansicht.
Die Bahn 1, beispielsweise auf Basis von regenerierter Cellulose, wird von der Rolle 2 abgezogen und über Leitrollen 3 und 4 zu einer Formschalter 5 geführt, wo die Schlauchformung stattfindet. Die Bahn zeigt auf beiden Oberflächen eine haftvermittelnde Schicht. Die beiden Ränder der Bahn 1 werden unter Bildung einer überlappungsnaht 6 einander genähert. Durch das Füllrohr 7 wird pastöses Füllgut 8 in das Innere des Schlauches 9 eingepreßt. Ein Trägerband 10, beispielsweise aus einem Papier mit Silikonbeschichtung zeigt eine Haftklebstoffschicht 11 mit einer punktformigen Struktur. Es wird von der Rolle 12 abgewickelt und mit seiner die Haftklebstoffschicht 11 aufweisenden Oberfläche mit einer Randzone der Bahn 1 in Kontakt gebracht. Nach dem Bilden der Überlappungsnaht 6 wird das Trcic3erbatld 10 abgezogen, die HaftklebstoEEschicht bleibt auf der Bahnoberfläche und verklebt die sich überlappenden Randzonen der Bahn. Mit 13 ist ein umlaufendes Transport- und Andrückband bezeichnet, das im Bereich der überlappungsnaht 6 angeordnet ist. Die Transportbänder 14 und 15 dienen zur Weiterförderung des Schlauches in Richtung des aus dem Füllrohr 7 austretenden Füllguts 8. Es folgen übliche Einrichtungen zum Portionieren von gefüllten Schlauchabschnitten, z.B. Clip- und Schneidestationen, die nicht dargestellt sind.

Claims

PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Herstellung von gefüllten Schlauchpackungen, insbesondere von Würsten, bei dem man eine Folienbahn um ihre Längsachse biegt und zu einem Schlauch formt, die beiden längsaxial sich erstreckenden Randbereiche der Bahn überlappend miteinander mit einer ra.uhdurchlässigen, einen Haftklebstoff enthaltenden Klebstoffschicht verbindet, wobei die Klebstoffschicht gegebenenfalls mit einem haftvermittelnden Harz auf dem Bahnmaterial verankert wird, und fließfähige Masse, insbesondere Wurstmasse, in den gebildeten Schlauch einpreßt, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verbinden der Randberelche der Bahn die vorgefertigte Klebstoffschicht, die sich auf einem Trägerband mit antiadhäsiven Oberflächen befXndet, mit dem Trägerband auf mindestens eine der Überlappungsflächen im Randbereich der Bahn übertragen und das Trägerband von der übertragenen Klebstoffschicht abgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn aus regenerierter Cellulose, hergestellt insbesondere nach dem Vlskoseverfahren, besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das haftvermittelnde Harz ein gehärtetes kationisches Harz, insbesondere ein Kondensationsprodukt aus Polyamidpolyamin, aliphatischem Polyamin oder Polyamid mit bifunktionellen Halohydrinen oder deren Deriva- ten wie Epichlorhydrin, umfaßt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Haftklebstoff als Basisharz einen Polyacrylsäureester oder Polymethacrylsäureester, bei denen die Säuregruppe mit einem aliphatischen Alkohol mit 4 bis 8 C-Atomen verestert ist, insbesondere ein Homo- oder Copolymerisat mit Einheiten aus (2-Äthyl-hexyl-) acrylsäureester, umfaßt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerband zur übertragung des Haftklebstoffs aus Klebstoff abweisenden Material besteht oder beidseitig mit einer Klebstoff abweisenden Schicht versehen ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Haftklebstoff in wäßriger Dispersimon auf das Trägerband aufgebracht und das Dispersionsmittel zumindest teilweise -vor dem Übertragen des Haftklebstoffs entfernt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Haftklebstoff mit Unterbrechungen und/oder Ausnehmungen auf das Trägerband aufgebracht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Haftklebstoff im Rotatlonstiefdruck oder Rotationssiebdruck auf eine Bahn mlt antiad- häslver Oberfläche aufgebracht wird und dle Bahn dann in Trägerbänder zugeschnitten wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerband aus Cellulose, Papier oder Kunststoff besteht und auf beiden Oberflächen eine Schicht oder einen überzug auf Basis von Polyslloxanen und/oder Homo-lund Copolymerisatee mit ÄthyleneLnhen und/oder Einheiten von Äthylenderivaten, Insbesondere Einheiten von Tetrafluoräthylen, und/oder Einheiten von Vinylderivaten aufweist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerband aus einer Kunststofffolie aus Homo- oder Copolymerisat mit Einheiten von Äthylen und/oder Äthylenderivaten, insbesondere Tetrafluoräthylen, und/oder Vlnylderlvaten besteht.