DE3241902C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Richten von Bauteilen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Richten von Bauteilen

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DE3241902C1
DE3241902C1 DE19823241902 DE3241902A DE3241902C1 DE 3241902 C1 DE3241902 C1 DE 3241902C1 DE 19823241902 DE19823241902 DE 19823241902 DE 3241902 A DE3241902 A DE 3241902A DE 3241902 C1 DE3241902 C1 DE 3241902C1
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DE19823241902
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Jürgen 7032 Sindelfingen Kimmel
Joachim Prof.Dr. 4790 Paderborn Lückel
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Daimler Benz AG
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Daimler Benz AG
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B21MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21DWORKING OR PROCESSING OF SHEET METAL OR METAL TUBES, RODS OR PROFILES WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21D1/00Straightening, restoring form or removing local distortions of sheet metal or specific articles made therefrom; Stretching sheet metal combined with rolling
    • B21D1/12Straightening vehicle body parts or bodies

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Straightening Metal Sheet-Like Bodies (AREA)

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Richten von Bauteilen nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, wie es beispielsweise aus der DE-OS 2908172 als bekannt hervorgeht; außerdem betrifft die Erfindung eine entsprechende Vorrichtung.
  • Die bekannte Vorrichtung, die - wie die vorliegende Erfindung in erster Linie auch - zum Richten von Karosserieteilen, beispielsweise einer Türrahmenöffnung vorgesehen ist, ist im wesentlichen als stabförmiges Gebilde ausgestaltet, welches diagonal in die Öffnung eines Türrahmens eingestellt und hydraulisch mit einer Kraft beaufschlagt werden kann. Der bekannte Richtstab besteht im wesentlichen aus zwei Teilen, die jeweils einen hydraulischen Arbeitszylinder aufweisen. Der eine Teil des Richtstabes dient zur Aufbringung einer definierten Vorspannkraft, mit dem die zu richtenden Türrahmen mit einer von Karosserie zu Karosserie gleichbleibend hohen, empirisch ermittelten Vorspannkraft belastet werden können, die in der Nähe der Elastizitätsgrenze der den Türrahmen ausmachenden Karosserieeinzelteile liegt. Nach Aufbringen der Vorspannkraft wird der Vorspannzylinder in der dann vorliegenden Endposition hydraulisch blockiert. Der zweite Teil des Richtstabes enthält ebenfalls einen hydraulischen Arbeitszylinder; an ihm kann mittels eines Schraubgewindes ein bauteil-individueller Kolbenhub als Richtmaß -eingestellt werden, welches in der Regel etwas größer als das Bauteil-Untermaß oder die Sollmaßabweichung in entspanntem Zustand des Bauteiles ist. Nach dem Aufbringen der Vorspannkraft und dem Blockieren des Vorspannzylinders wird dann lediglich noch der Richtkolben hydraulisch freigegeben, so daß er bis auf den ~eingestellten Anschlag ausfährt und dabei den Türrahmen bleibend verformt. Trotz einer Annäherung der Vorspannkraft an die Elastizitätsgrenze kann ein Türrahmen damit in den seltensten Fällen mittels eines einzigen Richtvorganges maßgenau gerichtet werden, weil die Elastizitätsgrenze des Bauteils mit dem bekannten Richtstab in den seltensten Fällen genau erreicht wird; diese streut nämlich von Bauteil zu Bauteil um einen gewissen Mittelwert. In der Regel wird also ein Teil des Richthubes immer noch im elastischen Bereich liegen. Darüber hinaus ist das -Fließen des Bauteiles mit einem von Bauteil zu Bauteil unterschiedlich hohen Kraftanstieg verbunden oder - anders ausgedrückt - enthält die plastische Verformung eine unterschiedlich hohe elastische Komponente. Dies bedingt bei gleicher Sollmaßabweichung und genau gleicher Elastizitätsgrenze ein unterschiedliches Richtmaß. Wegen der streuenden Elastizitätsgrenze baugleicher insbesondere mehrteiliger Bauteile und der streuenden elastischen Komponente beim Fließen gestaltet sich daher das Richten mit dem bekannten Richtstab als ein Probier- oder Wiederholverfahren.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, das zugrundegelegte Richtverfahren dahingehend auszugestalten, daß jedes einzelne Werkstück zielgerichtet in einem einzigen Zug maßgenau gerichtet werden kann, ohne daß, oder daß nur in den seltensten Fällen ein Nachrichtvorgang notwendig werden müßte.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß auf zweierlei Arten, und zwar bezüglich des Verfahrens durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 oder durch die von Anspruch 2 und bezüglich der Vorrichtung durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 3 oder durch die von Anspruch 4 gelöst. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß nicht nur die Elastizität baugleicher, insbesondere mehrteilig zusammengesetzter Teile von Bauteil zu Bauteil gewissen Schwankungen unterliegt, sondern daß im Fließbereich eine mehr oder weniger große elastische Komponente bei der Bauteilverformung auftritt, wobei keinesfalls die Schwankungsbreite in den jeweiligen Fällen für sich, geschweige denn in ihrer Gesamtwirkung vernachlässigbar für einen Richtvorgang ist Demgemäß wird bei jedem zu richtenden Werkstück erfindungsgemäß individuell die Elastizität ermittelt und innerhalb der eigentlichen Richtphase - plastischer Bereich - die Belastung so lange fortgesetzt bzw. gesteigert, bis -unter Berücksichtigung des elastischen Rückfederungsverhaltens des Bauteils nach Entlastung - der rein plastische Anteil an der Verformung der Sollformabweichung des Bauteils in entspanntem Zustand entspricht Die Bewegung des Richtstempels während des eigentlichen Richtvorganges kann sich unterbrechungsfrei an die ~Bewegung des Richtstempels innerhalb der Vorspannphase anschließen, so daß der Richtstempel in einem Zug von der ersten Anlage an dem Bauteil bis zur Beendigung des Richtvorganges fortbewegt werden kann. Die Vorteile der Erfindung liegen zum einen in einem geringeren Zeitaufwand beim Richten, weil ein Nachrichtenvorgang entfällt und darin, daß die Richtvorrichtung einfacher als bekannte Vorrichtungen der zugrundegelegten Art ausgestaltet werden können, weil sowohl das Aufbringen der Vo#rspannkraft als auch das Richten selber mit ein und demselben Antriebsorgan vorgenommen werden können.
  • Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels noch kurz erläutert; dabei zeigt F i g. 1 den wesentlichen Aufbau und das Steuerschema eines Ausführungsbeispiels einer stabförmigen Richtvorrichtung und F i g. 2 ein Kraft-Weg-Diagramm für einen Richtvorgang unter Verwendung einer Richtvorrichtung nach Fig. 1.
  • Das in F i g. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel einer Richtvorrichtung ist als Richtstab 3 zum Richten eines Türrahmens 2 in einer Fahrzeugkarosserie 1 vorgesehen. Der Richtstab weist an seinen Enden Schuhe 4 auf, die den Ecken des Türrahmens angepaßt sind und die leicht austauschbar sind, um andere Türrahmen, beispielsweise von rechten oder hinteren Türen oder von Türen anderer Fahrzeugtypen richten zu können.
  • An-der Unterseite des Richtstabes ragt der eigentliche Richtstempel 5 hervor, der die Kolbenstange eines hydraulisch beaufschlagbaren Arbeitskolbens 6 darstellt. Der übrige stabförmige Teil des Richtstabes stützt sich in der diagonal gegenüberliegenden Ecke des Türrahmens ab. Selbstverständlich sind auch andere Bauformen ohne weiteres denkbar, bei dem sich das Gehäuse des kraftangetriebenen Richtstempels an einem festen Punkt unabhängig von dem zu richtenden Bauteil abstützt. Desgleichen sind ohne weiteres auch Vorrichtungen zum Richten denkbar, bei denen ein elektromotorischer Stempelantrieb über Gewinde vor.
  • gesehen ist; zweckmäßigerweise kann hier nach Beendigung des Richtvorganges ein automatischer Stempelrücklauf vorgesehen werden, der den Richtste#mpel bis zu einer voreinstellbaren Ausgangsposition zurückführt Bei dem Richtstab könnte ein solcher Antrieb im Innern des Tragrohres des Richtstabes angeordnet sein.
  • Im Innern des hohl ausgebildeten Richtstabes ist ein Weggeber 8 angeordnet, der über einen Taststift 9 mit dem Kolben 6 des Richtstempels verbunden ist und der über den gesamten Bewegungsbereich des Kolbens 6 hinweg dessen Verschiebeweg laufend auf Bruchteile eines Millimeters genau erfassen kann. Im Kraftfluß des Richtstempels, und zwar beim dargestellten Ausführungsbeispiel innerhalb des dem Richtstempel abgewandten stabförmigen Teiles des Richtstabes, ist ein Kraftmesser in den Richtstab eingebaut, der eine in Relation zu den aufzubringenden Richtmaßen vernachlässigbar kleine Zusammendrückbarkeit aufweist und der im übrigen genügend knick- und biegesteif ist, um die Festigkeit des Richtstabes nicht zu beeinträchtigen.
  • Auch muß er dem harten Werkstattbetrieb gewachsen sein. Andererseits soll er empfindlich genug sein, um bauteil-individuell die Kraft-Weg-Kurve bei einem etwaigen wiederholten Belasten innerhalb enger Grenzen reproduzierbar aufzeichnen zu können, so daß von Bauteil zu Bauteil die Unterschiede der Steilheit und der Reichweite der Elastizitätsgeraden feststellbar und voneinander unterscheidbar sind. Auch soll der Übergang vom elastischen Bereich in den plastischen Bereich bei jedem einzelnen Bauteil individuell feststellbar sein.
  • Der Kraftmesser 10 und der Weggeber 8 sind elektrisch an eine Auswerteeinheit 11 angeschlossen, zu der auch eine Bedienungseinheit 12 gehört. Über die Bedienungseinheit kann der Auswerteeinheit eine bauteil-individuelle Sollmaßabweichung mittels der Eingabevorrichtung 13 eingegeben werden. Über Bedienungsknöpfe 14 und 15 können der Richtvorrichtung die Befehle »Anlegen des Richtstempels« bzw.
  • »Ausführen des Richtvorganges« eingegeben werden.
  • Die Auswerteeinheit 11 selber ist ein elektronischer Rechner, der aus der Datenfolge von Wertepaaren der Richtstempelkraft Fund des Richtstempelweges W die Lage und Steilheit der Elastizitätsgeraden in einem Kraft-Weg-Diagramm ermittelt. Und zwar wird durch die ansteigende Reihe von Meßpunkten rechnerisch eine Gerade so hindurchgelegt, daß z. B. die Summe der Abstandsquadrate der Meßpunkte von dieser Geraden minimal ist. Die solcherart rechnerisch gefundene und gemäß ihrer Funktionsgleichung ermittelbare Elastizitätsgerade wird aufgrund des Ermittlungsverfahrens auch als Regressionsgerade bezeichnet. Die Steilheit dieser Geraden mit dem Differentialquotienten dF/d W soll als Elastizität e des zu richtenden Bauteils gewertet werden. Die Funktionsgleichung der Elastizitätsgeraden in einem Kraft/Weg-Diagramm lautet dann allgemein F= e -. W+F.1 mit F, als dem auf der Abzissenachse abgeteilten Abschnitt. Die Auswerteeinheit muß im Hinblick auf ihre Programmierung so ausgelegt sein, daß sie den elastischen Verformungsbereich von der plastischen Verformung unterscheiden kann; bei einem dauernden Verlassen der Meßpunkte oberhalb einer bestimmten emperisch zu ermittelnden Kraft aus einem Toleranzfeld um die Elastizitätsgerade herum ist der Auswerteeinheit ein entsprechender Hinweis gegeben, daß nunmehr die plastische Verformung des Bauteils beginnt. Innerhalb des plastischen Bereiches der Bauteilverformung arbeitet die Auswerteeinheit nach einem anderen, nämlich einfacheren Rechenprogramm.
  • Sie rechnet in diesem Bereich entweder lediglich noch die lotrechten Abstände a der Meßpunkte von der zuvor errechneten Regressionsgeraden aus. Außerdem muß die Auswerteeinheit bei dieser Vorgehensweise, nachdem der elastische Bereich vollständig durchfahren ist, einen Festwert nach der Formel ermitteln, worin A der Endwert des Abstandes der Meßpunkte von der Regressionsgeraden bei Beendigung des Richtvorganges, worin S die Sollmaßabweichung des Bauteils in entspanntem Zustand und worin e die Bauteilelastizität bzw, die Steigung der Regressionsgeraden in einem Kraft/Weg-Diagramm bedeuten.
  • Darüber hinaus muß die Auswerteeinheit innerhalb des plastischen Verformungsbereiches laufend den ermittelten Abstand a der# Meßpunkte mit dem errechneten Festwert A vergleichen und sobald a=A ist, ein Abschaltsignal an die Antriebseinheit des Richtstempels geben.
  • Nach einem anderen Rechenverfahren werden innerhalb der Arbeitsphase III unter Verwendung der Funktionsgleichung der Elastizitätsgeraden und von Richtkraftwerten aufeinanderfolgender Meßpunkte die der Elastizitätsgeraden entsprechenden virtuellen Wege und daraus die Wegdifferenzen A Wzu den tatsächlich zurückgelegten Wegen ermittelt. Bei dieser Rechenweise kann ein direkter Vergleich der Wegdifferenzen mit der Sollmaßabweichung des Bauteils in entspanntem Zustand durchgeführt werden. Und zwar erfolgt hier das Abschalten sobald die ermittelte Wegdifferenz die Sollmaßabweichung erreicht hat.
  • Als Kraftantrieb für den Richtstempel ist beim ausgeführten Ausführungsbeispiel eine hydraulische Beaufschlagung des Kolbens 6 vorgesehen, der in seine eingezogene Rücklaufstellung durch eine Rücklauffeder 7 selbsttätig nach hydraulischer Entlastung zurückbewegt werden kann; die Feder fördert außerdem das im Arbeitsraum befindliche -Hydrauliköl rückwärts in den Pumpensumpf zurück.
  • Zur hydraulischen Beaufschlagung ist zunächst eine symbolisch dargestellte Druckquelle 16 vorgesehen.
  • Über ein elektromagnetisch betätigbares und von der Auswerteeinheit 11 ansteuerbares Umschaltventil kann das Hydrauliköl auf den Arbeitskolben 6 geschaltet bzw.
  • - in der Ruhestellung des Ventiles - von ihm zurück in den Pumpensumpf geschaltet werden. Parallel zum Arbeitsraum des Arbeitskolbens 6 ist in der Hydraulikanlage ein Windkessel 21 vorgesehen, der im Zusammenwirken mit der justierbaren Drossel 19 einen definierten allmählichen# Druckanstieg-des Arbeitsdrukkes und dementsprechend einen allmählichen Anstieg der Stempelkraft bewirkt. Das Rückschlagventil 18 ist vorgesehen, um den Kraftaufbau der Stempelkraft zeitlich auch unterbrechen zu können, indem das Umschaltventil 17 wieder in seine Ruhelage zurückgebracht wird. Ein solches Unterbrechen bei geringer Anlagekraft Fo des Richtstempels ist - - zumindest beim dargestellten Ausführungsbeispiel - nötig, um den Richtstab zwar einerseits mit einer definierten Kraft an die vorgesehenen Anlågestellen anlegen zu können und ihn setzungsfrei ausrichten und positionieren zu können; andererseits soll diese Anlagekraft aus Sicherheitsgründen nur gering sein, um eingequetschte Finger oder Kleidungsstücke gefahrlos unter den Schuhen 4 wieder herausziehen zu können. Die Drossel 19 und das Rückschlagventil 18 sind mittels eines in Ruhestellung geschlossenen Rücklaufventils 20 überbrückbar, welches ebenfalls elektromagnetisch betätigbar und von der Auswerteeinheit 11 aus ansteuerbar ist. Durch Öffnen des Rücklaufventiles kann der im Windkessel 21 und im Arbeitsraum des Kolbens 6 nach einem Richtvorgang gespeicherte Druck sich rasch an der Drossel und dem Rückschlagventil vorbei in den Pumpensumpf entspannen, wobei die Rücklauffeder 7 den Arbeitskolben 6 in die zurückgezogene Rücklaufstellung bewegt.
  • Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist nun kurz folgende (Fig2): Der Richtstab 3 wird zunächst mit den Schuhen 4 auf die Anlagestellen am Türrahmen ausgerichtet und dann der Bedienungsknopf 14 für das Anlegen der Schuhe betätigt. Das Umschaltventil 17 wird dadurch in seine Arbeitsstellung angezogen, und der Druckaufbau im Windkessel 21 und im Arbeitsraum des Kolbens 6 beginnt. Zwar durchfährt der Arbeitskolben 6 zunächst eine gewisse Leerstrecke, bei der die Schuhe 4 noch nicht satt am Türrahmen anliegen und dementsprechend ein Gegendruck sich im System noch nicht aufbauen kann. Sobald jedoch die Schuhe 4 zur Anlage kommen, baut sich ein - wenn zunächst auch nur kleiner - Gegendruck und auch ein entsprechender Axialdruck in dem Richtstab auf. Diese Axialkraft wird von dem Kraftmesser 10 festgestellt und an die Auswerteeinheit 11 weitervermittelt, die beispielsweise bei Erreichen von 100 N das Umschaltventil 17 in die Ruhestellung zurückkehren läßt und dementsprechend einen weiteren Druckaufbau zunächst unterbricht.
  • Diese Arbeitsphase ist in Fig. 2 mit I bezeichnet und entspricht dem »Anlegen«. Zwar ist bei dieser Anlagekraft Fo der Türrahmen bereits ein klein wenig elastisch deformiert, jedoch ist diese Verformung belanglos, weil sie von der Elastizitätsgrenze noch weit entfernt ist und zur Ermittlung des Verlaufes der Regressionsgeraden R noch ein genügender Weg zur Verfügung bleibt. Die Belastung des Richtstempels 5 wird deshalb bei diesem niedrigen Wert der Anlagekraft unterbrochen, um den Richtstab selbsttätig oder durch leichte Erschütterungen in seine genaue Sollposition hineinrutschen zu lassen und um etwa eingeklemmte Finger oder Fremdkörper verletzungs- und gefahrlos aus dem Anlagespalt herausziehen zu können. Andererseits soll die Anlagekraft #groß genug sein, damit der Richtstab sich selber ohne fremde Unterstützung sicher in der Richtposition festhalten kann.
  • Nachdem der Richtstab solcherart sicher in einer Richtposition angelegt -ist, wird der weitere Bedienungsknopf 15 für das Richten betätigt. Dadurch wird das Umschaltventil 17 erneut in die Arbeitsstellung angezogen und der zuvor begonnene Druckaufbau zunächst in der Arbeitsphase II »Vorspannen« fortgesetzt. Die in dieser Phase der Auswerteeinheit übermittelten Wertepaare der Richtstempelkraft Fund des Richtstempelweges W stellen sich in einem Kraft/Weg-Diagramm als ansteigende Punktreihe dar.
  • Die Auswerteeinheit 11 ermittelt aus den Wertepaaren nach den Regeln des geringsten Abstandsquadrates die optimal durch diese Punktreihe hindurchverlaufende Gerade, die sogenannte Regressionsgerade R, deren Steigung dF/d W der individuellen Bauteilelastizität e entspricht Sobald im Bereich der Elastizitätsgrenze des Bauteiles die Wertepaare bzw. die Punktreihe kontinu- s ierlich und bleibend sich von der errechneten Regres--sionsgeraden entfernen bzw. einen gewissen S-treubereich um die Regressionsgerade herum verlassen, ist der Auswerteeinheit das Signal gegeben, daß die Elastizitätsgrenze erreicht ist. Damit ist die Arbeitsphase III »Richten« erreicht. In dieser Phase rechnet die Auswerteeinheit laufend die Abstände a der Meßpunkte von der Regressionsgeraden R aus und vergleicht sie mit dem oben erwähnten Festwert A eines Endabstandes. Dieser Abstand A entspricht dem Abstand der Parallelgeraden P zur Regressionsgeraden R, die -zumindest theoretisch - der Entspannungsgeraden des Bauteils nach dem Richten des Bauteils in die richtige Lage entspricht. Parallel zur Weg-Achse in dem K-raft/Weg-Diagramm gemessen, entspricht der Abstand der Parallelgeraden von der Regressionsgeraden gerade der Sollmaßabweichung S, die durch das Richten gerade herausgerichtet werden soll. Sobald der laufend ermittelte Abstand a gerade den Endabstand A erreicht, -oder - anders ausgedrückt - sobald die Meßpunktkurve auf die Parallelgerade P stößt, wird -von der Auswerteeinheit 11 ein Signal sowohl an das Umschaltventil 17 als auch an das Rücklaufventil 20 gegeben, wodurch nicht nur ein weiterer Druckaufbau abgebrochen, sondern eine Entspannung des Druckes im Arbeitsraum des Kolbens 6 und im Windkessel 21 eingeleitet wird.#Dieser etwas umständlich erscheinende Weg eines Vergleiches der laufenden Abstände a von einer zuvor ermittelten Regressionsgeraden mit einem ebenfalls errechneten Festwert A eines Abstandes ist deswegen erforderlich, weil von vornherein zunächst unbekannt ist, ein wie großer elastischer Anteil bei der Bauteilverformung in der Arbeitsphase III »Richten« an dem jeweiligen Bauteil anzutreffen ist; die Meßpunkte kurve kann von Bauteil zu Bauteil weiter unten oder viel weiter oben im Vergleich zu den in F i g. 2 dargestellten Linienzug auf die Parallelgerade P auftreffen und der Arbeitsbereich III und dementsprechend der Verschiebeweg des Richtstempels innerhalb dieser Arbeitsphase ist von Bauteil zu Bauteil unterschiedlich lang, was -wie gesagt - zunächst noch unbekannt ist.
  • Dank der laufenden Ermittlung von -Richtstempelkraft F und Richtstempelweg W und einer laufenden rechnerischen Ermittlung des Verlaufes der Belastungskurve kann jedoch mit einem #durchgehenden -Belastungszyklus die Parallelgerade zielsicher angesteuert werden. Dadurch gestaltet sich das Richten sehr einfach und rasch; es wird dadurch nicht nur Zeit gespart, sondern das Richten kann auch von ungeübten Personen ohne weiteres durchgeführt werden. Außerdem ist der mechanische Aufbau der Richtvorrichtung im Vergleich zu bekannten Anordnungen relativ einfach.

Claims (4)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Richten von Bauteilen mittels eines kraftunterstützten, auf das Bauteil definiert aufsetzbaren Richtstempels, in welchem Verfahren das Bauteil zunächst bis zu seiner Elastizitätsgrenze belastet und anschließend der Richtstempel #entsprechend einer bauteilindividuellen Wegvorgabe weiterbewegt und dabei das Bauteil bleibend verformt wird, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale: a) Sowohl während des Aufbaues der Vorspannbelastung (Arbeitsphase II) als auch während des eigentlichen Richtens (Arbeitsphase III) werden zugleich der Richtstempelweg (W) und die Richtstempelkraft (F) laufend gemessen; b) in einer elektronischen, rechnenden Auswerteeinheit (11) werden während des Aufbaues der Vorspannbelastung (Arbeitsphase II) aus den ermittelten, sich in einem Diagramm als ansteigende Meßpunktreihe darstellenden Wertpaaren (F: W), die die Elastizitätsgerade des Bauteils darstellende Regressionsgerade jR) sowie ihre Steigung (e) ermittelt; c) während des eigentlichen Richtens (Arbeitsphase III) werden laufend die Abstände (a) der den Wertpaaren (F, W) zuzuordneflden Meßpunkte von der Elastizitätsgeraden (R) ermittelt; d) die Belastung des Bauteils wird abgebrochen, sobald der ermittelte Abstand (a) der Gleichung genügt, mit (S) als Sollmaßabweichung des Bauteils (2) in entspanntem Zustand.
  2. 2. Verfahren nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale: a) Sowohl während des Aufbaues der Vorspannbelastung (Arbeitsphase II) als auch während des eigentlichen Richtens (Arbeitsphase III) werden zugleich der Richtstempelweg (W) und die Richtstempelkraft (F) laufend gemessen; b) in einer elektronischen, rechnenden Auswerteeinheit (11) werden während des Aufbaues der Vorspannbelastung (Arbeitsphase II) aus -den ermittelten, sich in einem Diagramm als ansteigende Meßpunktreihe darstellenden Wertpaaren (F, W1 die die Elastizitätsgerade des Bauteils (2) darstellende Gerade (R) sowie ihre Funktionsgleichung innerhalb eines Kraftweg-Diagrammes ermittelt; c) s während des eigentlichen Richtens (Arbeitsphase 111) werden laufend unter Verwendung der Funktionsgleichung der Elastizitätsgeraden )(R) und von Richtkraftwerten aufeinanderfolgender Meßpunkte bzw. den ihnen zugeordneten Wertepaaren (F, W) die der Elastizitätsgeraden (R) entsprechenden virtuellen Wege und daraus die entsprechenden Wegdifferenzen (dir) zu den tatsächlich zurückgelegten Wegen ermittelt; d) die Belastung wird abgebrochen, sobald die laufend ermittelte Wegdifferenz (dW) der Sollmaßabweichung (S) des Bauteils (2) in entspanntem Zustand entspricht.
  3. 3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem kraftangetriebenen, auf das Bauteil definiert aufsetzbaren Richtstempel, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Richtstempel (5) ein den Weg (W) des Richtstempels (5) während dessen Bewegung erfassender Weggeber (8) gekoppelt und im Kraftfluß des Richtstempels (5) ein Kraftmesser (10) angeordnet ist, daß ferner an den Weggeber (8) und den Kraftmesser (10) eine elektronische, rechnende, die Antriebseinheit (16 bis 21) des Richtstempels (5) ansteuernde Auswerteeinheit (11) angeschlossen ist, in die jeweils die Sollmaßabweichung (S) des Bauteils (2) in entspanntem Zustand eingebbar ist und die so ausgebildet ist, daß sie während des Aufbaues der Vorspannbelastung (Arbeitsphase 11) aus den Wertepaaren (F, W) die Lage und Steigung (e) der entsprechenden Elastizitätsgeraden (R) in einem Kraft-Weg-Diagramm ermitteln kann, daß sie ferner während des eigentlichen Richtens (Arbeitsphase III) den Abstand (a) der den Wertepaaren (F, W) zuzuordnenden Meßpunkte von der Regressionsgeraden (R) laufend ermitteln und diese anwachsenden Werte mit einem aus vorgebbaren (S) und ermittelten Werten (e) errechneten Festwert (A) vergleichen.
    kann und daß sie bei Übereinstimmung des laufend gerechneten Abstandes (a) mit dem Festwert (A) ein Abschaltsignal für die Antriebseinheit (16 bis 21) geben kann.
  4. 4. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 2, mit einem kraftangetriebenen, auf das Bauteil definiert aufsetzbaren Richtstempel, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Richtstempel (5) ein den Weg (W) des Richtstempels (5) während dessen Bewegung erfassender Weggeber (8) gekoppelt und im Kraftfluß des Richtstempels (5) ein Kraftmesser (10) angeordnet ist, daß ferner an den Weggeber (8) und den Kraftmesser (10) - eine elektronische, rechnende, die Antriebseinheit (16 bis 21) des Richtstempels (5) ansteuernde Auswerteeinheit (11) angeschlossen ist, in die jeweils die Sollmaßabweichung (S) des Bauteils (2) in entspanntem Zustand eingebbar ist und die so ausgebildet ist, daß sie während des Aufbaues der Vorspannbelastung (Arbeitsphase II) aus den Wertepaaren (F; W) die Funktionsgleichung der entsprechenden Elastizitätsgeraden (R) in einem Kraft-Weg-Diagramm ermitteln kann, daß sie ferner während des eigentlichen Richtens (Arbeitsphase III) aus der Funktionsgleichung und aus einer Folge aufeinanderfolgender Meßpunkte bzw. den Richtkraftwerten laufend die der Elastizitätsgeraden (R) entsprechenden virtuellen Wege und daraus die entsprechende Wegdifferenz (S W) zu den tatsächlich zurückgelegten Wegen ermitteln kann und daß sie bei Übereinstimmung der laufend ermittelten Wegdifferenz (~1W) mit der Sollmaßabweichung (S) des Bauteils (2) in entspanntem Zustand ein Abschaltsignal für die Antriebseinheit(16... 21) geben kann.
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