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Abwässer aus Industrie und Haushaltungen können ebenso
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wenig wie gesammeltes Regenwasser aufgrund der darin ent haltenen
Verunreinigungen nicht ohne weiteres in natUrliche Gwässer bzw. in das Grundwasser
eingeleitet werden, wenn eine zunehmende Verschmutzung dieser Gewässer bzw.
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des Grundwassers und die daraus resultierenden Umweltbelastungen vermieden
werden sollen.
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Diese Abwässer enthalten normalerweise den hauptsächlich vom Regenwasser
eingebrachten Sand und führen auch Laub, Gräser, fasrige Stoffe, Kleinorganismen,
wie Algen, Pilze, Bakterien, Plankton und dgl. mit sich. Ferner kann Abwasser durch
mineralische, pflanzliche und tierische Cle oder Fette verunreinigt sein und auch
Schwebestoffe enthalten.
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Darüber hinaus können im Abwasser noch anorganische und organische
Verbindungen gelöst sein.
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Zur Aufbereitung werden die Abwasser in einer Kläranlage zunächst
durch einen Rechen hindurchgeführt. Durch den Rechen werden die groben Verunreinigungen
des Abwassers zurückgehalten und können von dem Rechen kontinuierlich oder in zeitlichen
Abständen mechanisch entfernt werden. Anschließend wird das von groben Verunreinigungen
befreite Abwasser einem Sandfangbecken zugeführt, um darin den mitgeführten Sand
abzuscheiden, da sich dieser Sand sonst in den nachgeschalteten Reinigungsstufen
unkontrolliert absetzen würde und dort durch Verbackung mit fäulnisfähigen Stoffen
zu erheblichen Betriebsstörungen führen könnte.
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Ein weiteres technisches Problem der Sandabscheidung aus Abwasser
bilden die starken Schwankungen der Zuflußmengen des Abwassers, da bei Anfall von
großen Mengen Abwasser die Sandabscheidung in einfachen Absetzbecken aufgrund der
hohen Durchflußgeschwindigkeiten zu gering ist, während beim
Zufluß
nur geringer Abwasserrtiengen Schlamm zusammen mit dem Sand abgeschieden wird.
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Eine wesentliche Verbesserung der Sandabscheidung aus Abwasser ist
durch den belüfteten Sandfang erreicht worden, in dem durch eine bestimmte Art der
Belüftung und der baulichen Gestaltung des Sandfangs eine praktisch vollständige
Abtrennung des Sandes aus dem Abwasser erreicht werden kann. Dazu wird in dem meist
als Rechteckbecken ausgebildeten Sandfang, der quadratischen, halbrunden oder eiförmigen
Querschnitt haben kann und in der Beckensohle eine Sandsammelrinne aufweist, durch
Einblasen von Luft an einer Beckenlängsseite eine schraubenförmige Rotationsströmung
des Abwassers erzeugt, so daß sich in dem Becken eine Wasserwalze ausbildet, die
unabhängig vom Abwasserzufluß an der Sohle des Beckens eine Umfangsgeschwindigkeit
des Abwassers von etwa 0,3 m/g erreicht. Bei dieser Fließgeschwindigkeit setzen
sich auch Feinsande gerade noch ab, während leichtere Schwebstoffe, wie Sispielsweise
Schlamm, noch in Schwebe bzw. in Suspension gehalten werden. Durch das Einblasen
von Luft wird außerdem der Vorteil erreicht, daß das Abwasser aufgefrischt und ein
besseres Absetzverha'ten des ScNamrs in dem nachgeschalteten Vorklärbecken bewirkt
wird. An diesem belüfteten Sandfangbecken kann an der der Luftzufuhrung gegenüberliegenden
Seite des Sandfangbeckens ein Fettfang angeordnet sein, der durch zaunartig senkrecht
angeordnete brettförmige Trennorgane von dem abwärtsführenden Strom der Wasserwalze
getrennt ist. Durch die flotierende Wirkung der Belüftung kann hier der größte Teil
der fetthaltigen Bestandteile als Schwimmschlamm abgeschieden werden.
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Der sich in der Sandsammelrinne des Sandabscheidungsbeckens sammelnde
Sand wird mittels eines Räumers, beispielsweise einem Räumerschild, in einem an
der Einlaufseite des Sandabscheidungsbeckens angeordneten Sammeltrichter gefördert,
aus
dem das sich dort sammelnde Sand-Wasser-Gemisch mittels einer Pumpe abgezogen wird,
worauf der Sand von dem Wasser abgetrennt wird.
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Das aus dem Sandfangbecken abfließende Abwasser kann dann in ein Vorklärbecken
eingeführt werden, in dem der in dem Abwasser mitgeführte Schlamm abgesetzt wird.
Die Reinigungsleistung solcher Vorklarbecken beträgt 25 bis 30 % der in dem Abwasser
mitgeführten Schmutzstoffe. Der abgesetzte Schlamm wird dem Faul turm zugeführt
und dort ausgefault.
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Das aus dem Vorklärbecken überlaufende und vorgeklärte Abwasser oder
auch das aus dem Sandfangbecken abfließende Abwasser - dann unter Auslassung des
Vorklärbeckens - werden einem Belebungsbecken zugeführt. In dem Belebungsbecken
wird das Abwasser durch Einleiten von Luft mit Sauerstoff angereichert, um nach
einer gewissen Einarbeitunszeit in dem Abwasser in technisch gesteuertem und konzentriertem
Umfang die biologischen Reinigungsvergänge zu initiieren, die in natürlichen Gewässern,
wenn auch langsamer, ablaufen. Hierbei bildet sich in dem Abwasser ein mit Kleinlebewesen
belebter Schlamm unter gleichzeitigem Abbau der im Abwasser enthaltenden Schmutzstoffe,
wobei auch im Abwasser enthaltene gelöste Stoffe mit abgebaut bzw. biochemisch oxidiert
werden können, daß ein stabilisierter Oberschußschlamm, der nicht mehr fäulnisfähig
ist, zurückbleibt.
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Im nachgeschalteten, meist als Rundbecken ausgebildeten, Nachklärbecken,
dem das Abwasser aus dem Belebungsbecken zugeführt wird, sinken die Flocken des
Belebtschlammes zu Boden und werden dort mittels eines Räumers in einen Trichter
in der Mitte des Nachklärbecken-Bodens geschoben. Von hier aus wird der Schlamm
einer Pumpeinrichtung zugeführt,
die die Hauptmenge dieses Schlammes
als Ruicklaufschlamm in den Zulauf des Belebungsbeckens einspeist, um ein Absterben
des Belebtschlammes durch Sauerstoffmangel zu verhindern und eine höhere Schlammkonzentration
im Belebungsbecken zu erreichen.
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Der ständig anfallende Oberschußschlamm wird aus dem Schlammkreislauf
abgezogen, einem Schlammeindicker und danach einem Schlammsammelbehälter zugeführt
und/oder deponiert.
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Der Oberschußschlamm kann auch dem Zulauf des Vorklärbeckens zugeführt
werden und kann dann beispielsweise über den Faulturm aus dem Kreislauf entnommen
werden.
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In neuerer Zeit ist zur Aufbereitung von Abwasser das Adsorptions-Belebungsverfahren
entwickelt worden, das in seinen ersten Verfahrenschritten bis einschließlich dem
Vorklarbecken dem vorstehend beschriebenen Verfahren entspricht. Das vorgeklärte
Abwasser wird unter Zumischung von RUcklaufschlamm aus der nachgeschalteten Zwischenklärung
in das Adsorptionsbecken eingeleitet, in dem in einer Verweilzeit von nur etwa 30
min und bei geringer Sauerstoffzufuhr eine Reinigungswirkung von 50 bis 707 erreicht
wird. Der Auslauf des Adscrptionsbeckens fließt in ein Zwischenklarbecken, in dem
der Schlamm abgeschieden wird, von dem die Hauptmenge in den Zulauf des Adsorptionsbeckens
eingespeist wird. Das aus dem Zwischenklärbecken abfließende Abwasser wird dann
in ein Belebungsbecken der bereits beschriebenen Bauart und Wirkungsweise eingefuhrt,
aus dem es in ein Nachklärbecken eingeführt wird, aus dem das gereinigte Abwasser
abfließt.
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Wenn auch In diesem Adsorptions-Belebungsverfahren zur Abscheidung
der Schmutzfracht des Abwassers nur wenig Energie
aufgewendet werden
muß, sind die technischen und apparativen Aufwendungen für dieses Verfahren erheblich,
da bei gleicher Reinigungswirkung gegenüber dem reinen Belebungsverfahren zusätzliche
Becken installiert werden müssen.
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Es wurde deshalb nach Möglichkeiten gesucht, eine technische befriedigende
Reinigung von in stark wechselnden Mengen zufließenden, mit üblicher Schmutzfracht
beladenen Abwasser mit geringem technischen und apparativem Aufwand zu erreichen.
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Es wurde ein Verfahren zur Abtrennung von Sand und Schlamm aus von
groben Verunreinigungen befreiten Abwasser unter BelUftung in einem mit Sandsammel-
und -abführungseinrichtung ausgerUsteten Becken, in dem das Abwasser durch eingeleitete
Luft in eine um die mittlere Längsachse des Bekkens schraubenförmig verlaufende
Rotationsströmung versetzt wird, die eine Umfangsgeschwindigkeit von etwa 0,3 mls
hat, wobei in die schraubenförmig um die mittlere Längsachse des Beckens verlaufenden
Rotationsströmung das zulaufende Abwasser eingespeist und daraus jedoch örtlich
getrennt das von Sand befreite Gemisch aus Schlamm und Wasser abgezogen und geklärt
wird, gefunden. Danach wird in die Rotationsströmung Rücklaufschlamm eingemischt.
Vorzugsweise sollen der Rotationsströmung der Rücklaufschlamm und das Abwasser in
Mengenverhältnissen 0,25 bis 0,5 : 1 zugesetzt werden.
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Bekanntlich kann in einem, beispielsweise langgestreckten, Rechteckbecken
mit geneigtem Boden sowie einer Sandsammelrinne an der tiefsten Stelle dieses Bodens
und parallel zur Längsachse des Beckens eine um diese Längsachse schraubenförmig
verlaufende Rotationsströmung des stirnseitig dem Becken zugefuhrten Abwassers dadurch
erzeugt werden, daß
an einer Längsseite des Beckens kontinuierlich
Luft in das Wasser eingeleitet wird. Durch den Druck undjoder die Menge der pro
Zeiteinheit eingeleiteten Luft kann diese Rotationsströmung so eingestellt werden,
daß sie unabhängig von der pro Zeiteinheit zugeführten Abwassermenge an der Beckensohle
eine Umfangsgeschwindigkeit von etwa 0,3 m/s erreicht. Bei dieser Umfangsgeschwindigkeit
scheiden sich die Feinsande in der Sandsammelrinne des Beckenbodens gerade noch
ab, während die leichteren Feststoffe, wie beispielsweise Schlamm, in dem Abwasser
suspendiert verbleiben. Diese Rotationsströmungen können entsprechend auch in runden
oder ovalen Ringbecken mit gleicher Wirkung erzeugt werden.
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Die Erfindung beruht mit auf der Beobachtung, daß die Rotationsströmung
in ihrer Mitte, d.h. in der Nähe der Langsachse des Beckens bzw der Rotationströmung
keinen Sand enthält, wobei die Sandabscheidung verbessert ist, wenn das zulaufende
Abwasser in die Mitte des Querschnitts dieser Rotationsströmung eingespeist wird.
Auf dieser Beobachtung basiert weiter die Erkenntnis, daß es vorteilhaft ist, das
von Sand befreite Abwasser aus der Mitte der Rotationsströmung zusammen mit dem
dort angereicherten Schlamm zu entnehmen, wobei die Zuführung des zulaufenden Abwassers
örtlich getrennt von der Entnahme des von Sand befreiten Wassers erfolgen muß.
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Durch die erfindungsgen.äße Maßnahme, der in dem der Sandabscheidung
dienenden Becken unter Belüftung aufrecht erhaltenen Rotationsströmung Rücklaufschlamm
zuzumischen, laufen in diesem Becken bereits die biochemischen Reinigungsvorgänge
ab, die bei gebräuchlichen Kläranlagen in
einem dem Sandfangbecken
nachgeschalteten Becken abgelaufen sind. Der hierzu notwendige Rücklaufschlamm wird
als biologisch belebter Schlamm einem nachgeschalteten Nachklärbecken entnommen.
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Die Zufuhrung des zulaufenden und von groben Verunreinigungen befreiten
Abwassers und die Entnahme des von Sand befreiten Abwasser-Schlammgemisches können
erfindungsgemäß dergestalt realisiert werden, daß in Richtung des Fortschreitens
der Rotationsströmung gesehen, das Abwasser und der RUcklaufschlamm am Fuß dieser
Strömung eingeleitet, und das von Sand befreite Wasser am Kopf dieser Strömung zusammen
mit dem Schlamm abgezogen wird.
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Mit gleich guter Wirkung kann das Abwasser anstatt am Fuß der Rotationsströmung
senkrecht zur Rotationsachse , vorteilhaft in deren Nähe, eingeleitet werden, wodurch
bei größeren Beckenvolumina eine bessere Durchmischung des Gemischs aus Abwasser
und Rücklaufschlamm bewirkt wird.
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Es hat sich erfindungsgemäß auch bewährt, in Richtung der Rotationsströmung
gesehen, das Abwasser und den RUcklaufschlamm senkrecht zur Rotationsachse zuzuführen,
und das von Sand befreite Wasser zusammen mit dem Schlamm am Fuß und am Kopf dieser
Strömung abzuziehen.
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Vorteilhaft kann aus der Rotationsströmung das von Sand befreite Wasser
zusammen mit dem Schlamm daraus - und versetzt zu den Einleitungsstellen des Abwassers
in der Nähe der Rotationsachse - abgezogen werden.
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Für das Verfahren der Erfindung ist es wesentlich, die Rotationsströmung
des Abwassers in dem Becken so zu führen, daß die leichteren Feststoffe in der Mitte
der
Rotationsströmung zusammen mit Wasser abgezogen werden können,
während sich der von dem Abwasser mitgeführte Sand möglichst vollständig in der
Sandsamrnelrinne im Beckenboden absetzt, von wo er mechanisch geräumt werden kann.
Mit Zuführung des Rücklaufschlamms in den Verfahrensteil, der an sich bisher allein
der Sandabscheidung diente, eröffnet die Erfindung erstmals die Möglichkeit, die
Maßnahmen der Sandabscheidung mit denen des Belebungsverfahrens in einem Verfahrensschritt
durchzuführen Hieraus ergeben sich für die Ausgestaltung der notwendigen Vorrichtungen
erhebliche Vorteile durch Vereinfachung. Das Verfahren der Erfindung basiert auf
der Beobachtung, daß auch unter diesen Bedingungen der Sand frei von Schlamm abgeschieden
wird und aus der Mitte der Rotationströmung ein Schlamm-Wassergemisch entnommen
werden kann, das praktisch frei von Sand ist.
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FUr die Durchführung des Verfahrens der Erfindung hat sich eine Vorrichtung
bewährt, die ein Hauptbecken aufweist, das an einer seiner Längsseiten eine Eelüfungseinrichtung
aufweist und mit einer Sandsammel- und Sandräurnungselnrichtung sowie mit Zuführungseinrichtungen
für Abwasser und Abführungseinri-chtungen für ein Gemisch aus Abwasser und Schlamm
ausgerüstet ist. Das Hauptbecken weist erfindungsgemäß Einl eitungseinrichtungen
für Rücklaufschlamm und örtlich getrennt davon Ableitunyen für ein Gemisch aus Schlamm
und Wasser auf.
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Bei langgestreckter Form dieses Hauptbeckens können der Zulauf für
das Abwasser und der Zulauf für den Rücklaufschlamm etwa in der Mitte der einen
Stirnwand und der Ablauf für das Schlamm-Wassergemisch etwa in der Mitte der anderen
Stirnwand angeordnet sein. Ebenso vorteilhaft
können anstelle dieser
Zu- und Ablaufeinrichtunngen, in den Seitenwänden des Hauptbeckens rohrförmige Lanzen
für den Zulauf von Abwasser und/oder von Rücklaufschlamm sowie für den Ablauf des
Schlamm-Wassergemisches angeordnet sein, deren offene Enden etwa an der mittleren
Längsachse des Hauptbeckens enden. Diese rohrförmigen Lanzen sind vorteilhaft in
einem Winkel von 10 bis 600 zur Waagerechten angeordnet, dessen Scheitelpunkt das
offene Ende der rohrförmigen Lanze ist.
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Mittels dieser Einrichtungen ist es ohne weiteres möglich, das zulaufende
Abwasser und den Rücklaufschlamm der Rotationsströmung im Hauptbecken in der Nähe
der mittleren Längsachse zuzuführen wie auch das Schlamm-Wassergemisch in der Nähe
der mittleren Längsachse zu entnehmen, wenn auch örtlich getrennt von den Zuführungsstellen
für Abwasser bzw. Rücklaufschlamm. Für den Zulauf des Abwassers kann aber vorteilhaft
auch an der äußeren Oberfläche einer Seitenwand des Hauptbeckens eine Rinne vorgesehen
sein, von der mehrere im Abstand zueinander angeordnete Durchbruchsöffnungen in
das Hauptbecken führen Der sich in der im Boden des Hauptbeckens befindlichen Sandsammelrinne
sammelnde Sand wird in an sich bekannter Weise mittels einer Räumungseinrichtung,
gegebenenfalls über einen Sandsammeltrichter, aus dem Hauptbecken entfernt.
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Einen weiteren Vorteil bieten Verfahren und Vorrichtung der Erfindung,
wenn die Außenfläche wenigstens einer Seitenwand des Hauptbeckens einen weiteren
Beckenteil seitlich begrenzt und diese Seitenwand Uffnungen aufweist, die das Hauptbecken
im Bereich der Rotationsströmung mit dem weiteren Beckenteil verbinden.
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Der weitere Beckenteil kann mit Obenauf- und Oberlaufsammeleinrlchtungen
ausgerüstet sein. Diese Oberlaufeinrichtungen können als Rinnen ausgebildet sein,
die im Abstand zueinander parallel zu der Stirnwand des Beckens, die Beckenöffnung
übergreifend,aneordnet sind. Der Auslauf dieser Rinnen führt in eine parallel zur
Beckenlängsachse verlaufende Sammelrinne.
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Der weitere Beckenteil kann aber auch an der Oberkante seiner geschlossenen
Seitenwand einen Oberlauf mit einer Oberlaufsammelrinne aufweisen, wobei dem Obenauf
vorteilhaft eine Tauchwand zugeordnet sein kann. Diese Tauchwand soll tief in den
weiteren Beckenteil hineinreichen, wenn dieser Beckenteil als Flotationsbecken betrieben
wird. Ist keine Flotation beabsichtigt, genügt eine Tauchwand mit geringerer Eintauchtiefe.
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Dieser weitere Beckenteil kann vorteilhaft die Funktion eines Nachklärbeckens
Ubernehmen, in dem sich die im Hauptbecken entstandenen Schlammflocken absetzen
und durch die Tauchwand der aufschwimmende Schlamm sowie die Fettbestandteile des
Abwassers zurückgehalten werden, so daß nur gereinigtes Abwasser über den Obclauf
in die Oberlaufsammelrinne fließt. Die aus aufschwimmendem Schlamm und Fettbestandteilen
gebildete Schicht wird von der Flüssigkeitsoberfläche in an sich bekannter Weise
abgezogen.
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Die das Hauptbecken von dem weiteren Beckenteil trennende Seitenwand
kann aus zaunartfg angeordneten langgestreckten Profilteilen, vorzugsweise aus Holz,
Kunststoff, Stahl oder Leichtmettal, bestehen, die senkrecht zur zur Bodenebene
des Hauptbeckens im Abstand zueinander angeordnet und an ihrem oberen Ende an einem
durchlaufenden Träger befestigt sind,
der parallel zur Längsachse
des Hauntbeckens verläuft und an dessen Wänden befestigt ist. Hierzu kann der durchlaufende
Träger über Tragarme oder Querträger mit den Seitenwänden des Hauptbeckens und/oder
des weiteren Beckenteils verbunden sein. Ebenso besteht die Möglichkeit, die Enden
des durchlaufenden Trägers in den Stirnwänden zu befestigen, die das Hauptbecken
und den weiteren Beckenteil begrenzen.
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Es hat sich auch bewährt, die das Hauptbecken von dem weiteren Beckenteil
trennende Seitenwand oberhalb des Beckenbodens enden zu lassen, so daß ihre untere
Kante mit dem Beckenboden einen Schlitz von wenigstens 10 cm Breite begrenzt.
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Der Boden des weiteren Beckenteils kann waagrecht oder zu dem Hauptbecken
hin fallend ausgebildet sein. Im Zusammenwirken mit den vorstehend beschriebenen
Uffnungen in der das Hauptbecken von dem weiteren Beckenteil trennenden Seitenwand,
ist mit der Neigung des Bodens in dem weiteren Beckenteil der Vorteil verbunden,
daß der sich dort absetzende Schlamm als PUcklaufschlawm dem Hauptbecken automatisch
zufließt und nicht gefördert werden muß.
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Bei flacher oder waagrechter Ausbildung des Bodens in dem weiteren
Beckenteil mub ein Schlammräumer vorgesehen werden.
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Es ist jedoch auch möglich, in dem Boden des weiteren Beckenteils
Schlammtrichter mit Ausführungseinrichtungen für Schlamm anzuordnen, wobei auch
hier eine Schlammräumeinrichtung von Vorteil sein kann.
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Anstelle nur eines weiteren Beckenteils kann dem Hauptbecken an jeder
Seitenwand ein weiterer Beckenteil angegliedert werden, der in gleicher Weise betrieben
werden
kann, wie es vorstehend für nur einen weiteren Beckenteil
beschrieben ist.
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Außer der rechteckigen Grundrißform kann das Hauptbecken als ringförmiges
Becken ausebildct sein, das ein Zentralbecken umschließt, welches als weiterer Beckenteil
im Sinne der vorstehenden Angaben ausgebildet sein kann.
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Das ringförmige Hauptbecken kann aber auch von einem ebenfalls ringförmigen
weiteren Beckenteil umgeben sein.
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Insbesondere in diesem Fall kann das Zentral becken als Sandsammelraum
bzw. als Schlammeindicker ausgebildet sein und genutzt werden.
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Das Verfahren und die Vorrichtung der Erfindung bieten die technisch
vorteilhafte Möglichkeit, die bisher in getrennten Becken ablaufenden Vorgänge der
Sandabtrennung und der biologischen Reinigung in einem Verfahrensschritt zusammenzufassen,
der in einem einzigen Becken abläuft, das neben einer Sandfangrinne im Beckenboden
noch entlang einer Seitenwand eine durchgehende Beliiftungseinrichtung und außerdem
eine Einführuncseinrichtung für RUcklaufschlamm aus dem Nachklärbeckcn aufweist.
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Beispiele der verschiedenen Zu- und Ablaufmöglichkeiten für das Hauptbecken
der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in Figuren l bis 4 schematisch dargestellt.
In diesen Figuren werden gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet. Fig.
1 zeigt eine Draufsicht auf das Hauptbecken l, an dessen einer Stirnseite 2 die
Einleitungsrohre 3 für das zufließende Abwasser 4 und für den Rücklaufschlamm vorgesehen
sind, während seine andere Stirnseite 5 das Ableitungsrohr 6 für das Wasser-Schlammgemisch
vorgesehen ist. Außerdem sind in dem Hauptbecken
entlang einer
Längsseite 7 noch die BelUftungseinrichtung 8 angeordnet und in dem Boden die Sandsammelrinne
9.
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Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch das Hauptbecken 1 gem. Fig. 1
mit dem Abieitungsrohr 6 für das Wasser-Schlammgemisch, der Belüftungseinrichtung
8 entlang der Längsseite 7 des Hauptbeckens 1 und der Sandsammelrinne 9 in dem zu
dieser hin abfallenden Boden 10.
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In Fig. 3 ist der Querschnitt eines Hauptbeckens l dargestellt, bei
dem die Einleitungsrohre 3 bzw. 4 für zulaufendes Abwasser bzw. für Rücklaufschlamm
in den Seitenwänden des Hauptbeckens 1 als rohrförmige Lanzen angeordnet sind, deren
offenes Ende in der Nähe der Mittelachse des Hauptbeckens 1 sich befindet, und die
mit der Waagerechten einen Winkel von 200 einschließen, dessen Scheitelpunkt das
offene Ende der rohrförmigen Lanzen ist. Versetzt dazu sind die Ableitungsrohre
6 für das Wasser-Schlammgemisch in der anderen Seitenwand des Hauptbeckens 1 in
gleicher Weise angeordnet. Auch in dieser Ausführungsform weist der Boden 10 des
Hauptbeckens 1 die Sandsatnmelrinne 9 auf.
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Fig. 4 stellt den schematischen Querschnitt durch ein Hauptbecken
1 dar, dem seitlich zwei weitere Beckenteile ll bzw. 12 zugeordnet sind. Das Hauptbecken
l ist mit dem zentralen Ableitungsrohr 6 für das Wasser-Schlammgemisch, der Belüftungseinrichtung
8 und der Sandsammelrinne 9 ausgerüstet. Die Seitenwände 13 bzw. 14 des Hauptbeckens
1 enden bereits oberhalb des Beckenbodens 10. Ihre unteren Kanten schließen mit
dem Beckenboden 10 einen Schlitz 15 ein, durch den ein Wasser-Schlammgemisch aus
dem Hauptbecken l in die weiteren Beckenteile 11 bzw. 12 einströmt, aus denen der
abgesetzte Schlamm durch die Schlitze 15 in das Hauptbecken 1 zurückströmt. In dem
weiteren Beckenteil 11 bzw. 12 werden der in dem Abwasser aufschwimmende
Schlamm
und die Fett- bzw. Ulanteile durch die Tauchwand 16 zurückgehalten, bevor das geklärte
Abwasser über den Überlauf 17 in die Obelaufrinne 18 strömt. Der aufschwimmende
Schlamm und die Fett-bzw. Ulanteile werden von der FlUssigkeitsoberfläche als Oberschußschlamm
abgeschöpft. Da dieser Schlamm flotiert ist, hat er nur einen Wassergehalt von 70
bis 80 Gew.-% und dadurch auch nur ein Volumen, das im Vergleich zu den gebräuchlichen
Kläranlagen anfallenden Oberschußschlammes erhei>-lich geringer ist.
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Es können in den weiteren Beckenteilen ll bzw. 12 auch zusätzliche
Flotationsbelüfter vorgesehen sein, woraus sich die Mögiichkeit ergibt, hier die
Gesamtmenge des Oberschußschlammes gesteuert zu flotieren und abzuschöpfen. Aufgrund
seines geringen Wassergehalts kann dieser Oberschußschlam aerob-thermophil stabilisiert
werden, so daß eine Nachbehandlung des Schlammes in Faultürmen überflüssig ist.
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Die weiteren Beckenteile 11 bzw. 12 machen ein Pumpwerk für den Rücklaufschlamm
ebenso Uberflüssig wie ein nachgeschaltetes Nachklärbecken.
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Das aus den Obelaufrinnen 18 abfließende Wasser kann dem Vorfluter
zugeführt werden.
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Das erflndungsgemäße Verfahren erlaubt eine integrierte Kompaktbauweise,
die die Sandabscheidung, die Schlammabtrennung und die Abtrennung der Fett- und
bibestandteile aus Abwässern in einer Einrichtung möglich macht, die so betrieben
werden kann, daß diese Einrichtung als Sandfang-und Belebungsbecken mit Nachklärbecken
funktioniert, obgleich diese Einrichtung geringeren technischen und baulichen Aufwand
erfordert als die entsprechenden gebräuchlichen Einrichtungen.
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