-
-
Verfahren zur Fehlererkennung in der Fernwirktechnik.
-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Fehlerkennung in
der Fernwirktechnik und findet Anwendung bei der Datenübertragung, beispielsweise
bei Energieversorgungsanlagen und -netzen.
-
Systeme für die Erzeugung und Verteilung von Energie sowie für den
Transport und die Verteilung von Stoffen wie Gas, Wasser, öl usw. weisen dezentrale
Strukturen auf, oder es werden von einer zentralen Stelle'aus eine oder mehrere
Unterstationen fern-Uberwacht und ferngesteuert. Bei Energieversorgungsunternehmen
werden von einer Netz leitstelle aus die Schaitstationen Uberwacht, aber es werden
auch der Eigenbedarf beispielsweise in Kraftwerken gesteuert und die Stromversorgung
in Fabriken. So muß bei prozeßrechnergeführten Netzen der Schaltzustand des Netzes
in einer Unterstation erfaßt werden und in einem Rechner, der sich häufig in der
zentralen Leitstelle befindet, aber auch dezentralisiert in den Anlagen oder Unterstationen
selbst angeordnet sein kann,
abgespeichert werden. Es müssen aber
auch Verriegelungen abgeleitet werden und Schaltfolgen ausgegeben werden. Weiterhin
müssen auch in einer Unterstation Einrichtungen vorhanden sein, um Schaltungsänderungen
zu registrieren, Schaltzustände anzuzeigen, Verriegelungsabhängigkeiten herzustellen
usw.. Es müssen neben den Schaltaufgaben auch Regelaufgaben, Uberwachungsfunktionen,
Anschalten von Reserveaggregaten, Aufgaben der Netzauftrennung bei Stlörungen usw.
gelöst werden. Von einer Zentrale (Leitstelle) muß steuernd und regelnd in diese
Vorgänge eingegriffen werden.
-
Bei auftretenden Fehlern in Zentralen oder Unterstationen ist ein
ungeschulter Anwender kaum in der Lage, eine Lokalisierung bzw. Beseitigung derselben
vorzunehmen D Nur vor Ort, also an der Fehlerquelle, kann durch einen Spezialisten
die Fehlersuche und Beseitigung erfolgen. Dies ist üblicherweise mit erheblichem
Aufwand verbunden, denn der Monteur ist auf Hilfsmittel wie Meßgeräte, optische
Anzeiger u. dergl. angewiesen und muß mittels Diagnoseregister den Fehler lokalisieren.
Wenn der Anwender huber eigene Monteure zur Fehlerbeseitigung verfügt, müssen diese
ausreichende Kenntnis über die Systemeigenschaften haben, sie müssen zur gestörten
Anlage fahren und können nur vor Ort eine Fehlerlokalisierung vornehmen. Weiterhin
müssen geeignete Diagnosehilfsmittel und entsprechende Austauschteile am Fehlerort
zur Verfügung stehen. Dies bedeutet meistens; daß Spezialisten des Herstellers der
Anlage zur Fehlerbeseitigung mit herangezogen werden.
-
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, bei auftretenden Fehlern innerhalb
einer Anlage (Station) von einer externen Stelle aus mit einfachen Mitteln einc
Ferndiagnose vorzunehmen. Es soll also von einer zentralen Stelle aus in einer
entfernt
gelegenen gestörten Station eine Fehlererkennung vorgenommen werden.
-
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erzielt, daß von einer Diagnose-Einrichtung
aus ein Diagnosetelegramm zum Fehlerort übertragen wird, daß dieses Diagnosetelegramm
eine Fehlererkennung am Fehlerort vornimmt und den erkannten Fehler zur Diagnoseeinrichtung
zurückmeldet. Die Diagnose-Einrichtung kann in ier Zentrale, der Unterstation oder
an einer beliebigen Stelle angeordnet sein. Die Diagnose-Einrichtung kann auch mittels
eines Akustikkopplers über das öffentliche Telefonnetz auf den Fehlerort einwirken.
-
Vorteilhaft bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist besonders die
Zeitersparnis für die Fehlererkennung. Da die Fehlererkennung mittels Ferndiagnose
durchgeführt wird, ist am Ort des aufgetretenen Fehlers (Anlage, Station) kein Spezialist
mehr erforderlich. Der Spezialist befindet sich also an einer zentralen Stelle und
stellt per Ferndiagnose den Fehler fest.
-
Die Fehlerbeseitigung kann dann von Hilfskräften vorgenommen werden.
Da die Fehlererkennung jetzt sehr schnell erfolgen kann, kommt es nur zu einem minimalen
Ausfall der Anlage.
-
Besonders vorteilhaft ist auch, daß die Ferndiagnose von sehr weit
entfernten Stellen über das normale Telefonnetz vorgenormen werden kann.
-
Ein Ausfihrungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der
Zeichnung näher erläutert.
-
Ein verzweigtes Stromnetz besteht u. a. aus einer als Leitstelle eingesetzten
Zentrale 1 und einer Unterstation 2 mit dem eigentlichen Prozeß. Dazwischen ist
eine obertragungsleitung (Fernwirkleitung, Postleitung) angeordnet. An die
Unterstation
1 sind diverse Schaltelemente wie Relais, Schalter, Widerstände, Optokoppler und
dergl. angeschaltet, die wiederum über eine Schnittstelle auf das nicht gezeigte
örtliche Stromnetz einwirken. Die von der Unterstation verarbeiteten Daten können
in analoger oder digitaler Form vorliegen. In der Unterstation 2 ist der Zustand
der im örtlichen Stromnetz vorhandenen Schaltfelder, Trenner, Hilfsschienen, Querkup,plungen
und dergl. abgebildet bzw.
-
gespeichert. Aber auch die verschiedensten Meßwerte, Schaltfolgen
usw. sind hier abgespeichert. Auf ein Aufruftelegramm von der Zentrale 1 hin werden
die Informationen auf der Unterstation 2 durch ein seriell übertragenes Telegramm
zu der Zentrale 1 übermittelt.
-
Tritt beispielsweise in der Unterstation 2 ein Fehler auf, der in
der Zentrale erkannt wird, kann in die Ubertragungsleitung zwischen Unterstation
2 und Zentrale 1 eine Diagnoseeinrichtung 3 eingeschaltet werden. Die Diagnose-Einricatung
3 ist aber auch an jeder anderen Stelle, also auch in der Zentrale oder Unterstation,
in den Übertragungsprozeß einschaltbar.
-
Die Diagnose-Einrichtung 3 gibt ein serielles Telegramir, das in seiner
Struktur als Diagnose-Telegramm definiert ist, in das System ein. Die Diagnose-Einrichtung
fragt also nach einem festen Programm (Routineabfrage) alle Informationen in der
Unterstation 2 ab. So kann durch gezieltes Abfragen ein Fehler in der Unterstation
2 erkannt werden. Selbstverständlich kann die Diagnose-Einrichtung 3 auch eine Fehlerabfrage
in der Zentrale 1 vornehmen. Da die Diagnose-Einrichtung 3 beweglich ist, kann die
Abfrage der Unterstation 2 sowohl von der Ubertragungsleitung als auch von der Zentrale
1 aber auch von der Unterstation selbst aus erfolgen
In einer vorteilhaften
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Ferndiagnose sogar vom Hersteller
der Anlage asgeführt werden. Vom Betreiber der Anlage, der keine eigene Diagnose-Einrichtung
besitzt, wird der Hersteller der Anlage telefonisch über einen Fehler, beispielsweise
in der Unterstation 2, unterrichtet. Vom Diagnose-Zentrum des Herstellers werden
jetzt über einen Akustikkoppler die digitalen SlKnale des Diagnosetelegramms mittels
der Telefonverbindung in die Zentrale 1 des Betreibers flbertragen. Hier werden
diese Signale wieder über einen Akustikkoppler auf die Verbindungsleitung zur Unterstation
2 Beschickt und die Urte7station 2 abgefragt. Die Ankopplung mittels Akustikkoppler
in dr Zentrale 1 ist in der Figur schraffiert dargestelLt. 3o kann in vorteilhafter
Weise über das Telefonnetz durch eine Fernabfrage in jede beliebige Station eingegriffen
WE rden.