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Beschreibung
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Verfahren und Anordnung zur Messung absoluter Drehungen Die Erfindung
betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur Messung absoluter Drehungen nach den
Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und 9.
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Derartige Anordnung sind als Ringinterferometer bekannt.
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Die Erfindung betrifft insbesondere ein Ringinterferometer, das in
faseroptischer Bauweise unter Verwendung von Lichtwellenleitern, z.B, Lichtleitfasern,
herstellbar ist. Derartige Ringinterferometer sind bekannt, z.B. aus dem Aufsatz
von S.H. Lin and T,G. Giallorenzi in "Applied Optics" Bd. 18, S, 915, Jahrg. 1979,
oder von R.Ulrich in "Optics Letters", Bd. 5, S. 173, Jahrgg 1980. In den meisten
der bisher beschriebenen Ringinterferometern wird ein Ausgangssignal U erzeugt,
das bei einer Drehung zum Sinus der zu messenden Winkelgeschwindigkeit CL> proportional
ist, gemäß
Formel U = U0 sin (2## / #0) (1) Die Größen U und w sind
Konstanten, wobei w eine normiero o o te Drehrate ist. Sie hängt ab von der sog.
Windungsfläche des Ringinterferometers und von der Wellenlänge des im Ringinterferometer
verwendeten Lichtes. Diese Größen sind im allgemeinen recht gut konstant. Im Gegensatz
dazu hängt das maximal mögliche Detektor-Signal (J im allgemeinen stark 0 und in
unübersichtlicher Weise ab von Störungen, z.B.
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Schwankungen der Temperatur, der Versorgungsspannungen oder der optischen
Eigenschaften des Ringinterferometers. Bei derartigen Ringinterferometern ist es
sehr schwierig, die genannten Störungen zu vermeiden. Darüber hinaus besteht eine
grundsätzliche Schwierigkeit bei der Auswertung des gemessenen Signales U darin,
daß die Umkehrung der Formel (1), die Formel O = (X0 / 2X) arc sin (U / U0) (2)
nur dann eindeutig ist, wenn sichergestellt ist, daß stets |U/U |< 1 gilt. Eine
eindeutige Auswertung ist daher nur bei kleinen Drehraten möglich.Wegen der andererseits
unvermeidlichen Nullpunktschwankungen ist daher der dynamische Bereich dieser Ringinterferometer
nicht so hoch, wie es für viele Anwendungen erwünscht ist.
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Eine Verbesserung in dieser Hinsicht bedeutete das von R.F.
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Cahill und E. Udd ("Optics Letters" Bd. 4, S. 152,, Jahrgg.
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1979).beschriebene Prinzip eines phasenkompensierenden Ring-
interferometers,
In diesem wird einer der beiden im Ring umlaufenden Lichtstrahlen in einem Einseitenband-
Modulator derart frequenzverschoben, daß eine ( raums resultierende Extra-Phasenverschiebung
gerade die -on der zu messenden Drehung bewirkte Sagnac-Phasenverschiebung kompensiert.
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Ein Regelkreis bestimmt eine Modualtionsfrequenz fortlaufend derart,
daß diese Kompensationsbedingung aufrechterhalten wird. Die Höhe der Modulationsfrequenz
ist dann unmittelbar ein Maß für die zu messende Drehrate Eine Begrenzung der Größe
der Drehrate durch die Mehrdeutigkeit gemäß Formel (2) besteht nicht mehr, wenn
der Regelkreis hinreichend schnell arbeitet. Ein Nachteil für den Einsatz dieses
Verfahrens besteht darin, daß der notwendige Einseitenband-Modulator (eine sogen.
Bragg-Zelle) konstruktiv groß und aufwendig ist und nicht einfach und reflexionsarm
in den Lichtleitfaser-Ring eingefügt werden kann.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein mechanisch stabiles,
einfach und kostengünstig herstellbares Ringinterferometer der genannten Art anzugeben,
das außerdem unempfindlich ist gegenüber auftretenden Störungen und eine hohe Empfindlichkeit
besitzt gegenüber den zu messenden Drehungen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in den kennzeichnenden
Teilen der Patentansprüche 1 und 9 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind den Unt er ansprüchen
entnehmbar.
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Ein erster Vorteil der Erfindung besteht darin, iß mögliche Lichtrückstreuungen
an unerwünschten Reflexionsstellen, z.B
herstellungsbedingte Streuzentren
in einer den ringförmigen Lichtweg bildenden Glasfaser, weitestgehend ohne Einfluß
bleiben auf die Auswertung der zu messenden Drehung.
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Ein zweiter Vorteil besteht darin, daß die erreichbare absolute Genauigkeit
der Auswertung lediglich durch die Eigenschaften, z.B. Linearität und/oder zeitliche
Konstanz, der verwendeten optischen Phasenschieber begrenzt ist. Die Auswertung
ist im wesentlichen unabhängig von der absoluten Höhe eines Detektorsignals bzw.
der Intensität des verwendeten Lasers (als Lichtquelle).
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Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen FIG. l ein
schematisches Blockschaltbild der Erfindung FIG. 2 schematische Diagramme bzw. ein
weiteres Blockbis 4 schaltbild zur Erläuterung des Erfindungsgedankens.
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Gemäß FIG. 1 gelangt das von einer Lichtquelle LD, z.B.
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einem Halbleiterlaser, ausgesandte Licht über einen Hilfsstrahlenteiler
St2 zu einem Hauptstrahlenteiler Stl, der das Licht in die beiden Enden eines eine
Fläche F ein- oder mehrfach umschließenden Lichtweges L, z.B. ein Glasfaser-Lichtwellenleiter,
einkoppelt. In unmittelbarer Nähe des Hauptstrahlenteilers Stl ist in den Lichtweg
L je ein optischer Phasenschieber Ph1, Ph2 eingefügt. Diese Phasenschieber sind
beispielsweise elektrisch im Gegentakt betrieben, so daß für die derart erzeugten
optischen Phasenverschiebungen ç 2 stets coi = - cD2 gilt. Außerdem wird die Ansteuerung
der Phasenschieber Phl, Ph2 derart gewählt,
daß während eines Zeitintervalles
T eine zeitlich linear veränderliche Phasenverschiebung bewirkt wird gemäß der Formel
(t) = -#2(t) = 2Tt X t + 0, (3) Hier bedeutet 2xt die Änderungsrate der optischen
Phase, tr wird als Phasenänderungsgeschwindigkeit bezeichnet.
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Die Dauer des Zeitintervalles T ist sehr viel größer als die Laufzeit
< des Lichtes durch den Lichtweg L. Die von der Lichtquelle LD, z.B. einem Laser,
kommende Lichtwelle hat vor dem Hauptstrahlenteiler Stl die Amplitude a0 exp (-iwt).
Eine vereinfachte Erläuterung des erfindungsgemäßen Ringinterferomters besteht darin,
daß die Frequenz einer optischen Teilwelle b die vom Hauptstrahlenteiler Stl über
den ersten Phasenschieber Ph1, in den Lichtweg L eingekoppelt wird, zunächst im
ersten Phasenschieber Ph1 um den Betrag der Phasenänderungsgeschwindigkeitwerniedrigt
wird und anschließend nach Durchlaufen des Lichtweges L, im zweiten Phasenschieber
Ph2 wieder um denselben Betrag erhöht wird0 Bei einer in entgegengesetzter Richtung
den Lichtweg L durchlaufenden optischen Teilwelle b2 wird deren Frequenz zunächst
im Phasenschieber Ph2 um den Betrag der Phasenänderungsgeschwindigkeit r erhöht
und anschließend, im Phasenschieber Ph1, wieder auf den ursprünglichen Frequenzwert
erniedrigt. Infolge dieser Frequenzverschiebungen scheint die phasenmäßige Länge
des Lichtweges L unterschiedlich lang zu sein, bezogen auf die beiden Teilwellen
b1, b20 Bei deren Wiedervereinigung am Hauptstrahlenteiler St1 besitzen die Teilwellen
deshalb eine Gesamt-Phasendif-
ferenz 2p gemäß der Formel 2# =
2#s - 4#γ# (4) Dabei bedeutet 2#s = 2##/#0 die bekannte Sagnac-Phase mit einer
normierten Drehrate #0 = #c/4A, A die Windungsfläche des Lichtweges L, # die Vakuumwellenlänge
des verwendeten Lichtes, c dessen Vakuum-Lichtgeschwindigkeit, # = ngl/c die Laufzeit
des Lichtes durch den Lichtweg L,ng der effektive optische Gruppen-Index des Lichtweges
L und l dessen Länge. Entsprechend der Phasendifferenz 2cp gemäß Formel (4) ist
die Intensität der vom Hauptstrahlenteiler Stl zum Detektor D zurücklaufenden Lichtwellen
d proportional zu 0 1 1 cos²# = + cos 2# (5) 2 2 Diese Intensität wird elektronisch
ausgewertet und daraus die Gesamt-Phasendifferenz 2(p bestimmt, die ein Maß für
die zu messende Drehung ist. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird
mindestens ein Phasenschieber Phl, Ph2 derart angesteuert, daß eine sogenannte optische
Phasenvoreinstellung (phase-bias) entsteht, vorzugsweise eine sogenannte 900-phase-bias.
Diese wird beispielsweise ermöglicht durch eine kleine, hochfrequentperiodische
Zusatz-Phasenmodulation des den Lichtweg L durchlaufenden Lichtes. Am Detektor D
entsteht dann ein Signal, das proportional zu sin 2cp ist. In jedem Falle hängt
die Intensität des ausgewerteten Signal es periodisch von der Phasendifferenz ecp
ab, die eine Periodenlänge von 2# besitzt.
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Wird die daraus resultierende Mehrdeutigkeit berücksichtigt, so lautet
die Phasendifferenz 2cp, Formel (4), auch
2# = (2#/#0) (# - #m).
(6) Hierin bedeutet #m = 2γ##0 - m#0. (7) # ist eine durch die Phasenschieber
Phl, Ph2 bewirkte scheinbare Drehrate und m = 0, + 1, + 2, ... eine ganze Zahl.
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Die gemäß Formel (7) berechnete scheinbare Drehrate X ist durch passende
Wahl der Phasenänderungsgeschwindigkeit γ derart einstellbar, daß eine zumessende
tatsächliche Drehrate # im wesentlichen kompensiert wird oder daß aus der scheinbaren
Drehrate # und der zu messenden Drehrate # eine Gesamt-Phasendifferenz resultiert,
die im wesentlichen einen fest einstellbaren jedoch beliebig wählbaren Wert besitzt.
Dieses wird z.B. durch eine Regelschaltung erreicht, welche die Phasenänderungsgeschwindigkeit
γ stets auf einen derartigen Wert regelt, daß die Phasendifferenz 2(p einen
festen, vorgegebenen Wert hat, vorzugsweise den Wert #. Dazu wird beispielsweise
ein Signal sin 2cp als Fehlersignal verwendet, das bei hochfrequent - periodischer
Phasenmodulation im Lichtweg L und phasenempfindlicher Gleichrichtung des Detektorsignales
erhältlich ist.
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Unter der Voraussetzung, daß eine derartige Regelschaltung genügend
schnell arbeitet gilt gemäß Formel (6) stets # = 2γ # #0 - (m - 1/2 ) #0 (8)
Entsprechend den verschiedenen möglichen Werten der Zahl m gibt es verschiedene
Werte für die Phasenänderungsgeschwindigkeit γ, die die Formel (8) erfüllen,
gemäß der Formel
γ = γm = γ0 + 2mf0 (9) mit f0
= 1/4# (10) γ0 = 2#f0 /#0 - f0 (11) Eine Regelschaltung für die Phasenänderungsgeschwindigkeit
γ mit einem Fehlersignal sin 2cp wird sich im allgemeinen auf irgend eine
diese Raten γm einstellen und darauf verharren, solange die Grenze des maximal
möglichen Phasenschiebe-Bereiches nicht erreicht ist oder keine anderweitige Störung
der Regelung erfolgt.
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Eine Auswertung der zu messenden tatsächlichen Drehrate # veranlaßt
wird ist dadurch möglich, daß die Regelschaltung/immer wieder die Richtung der Phasenschiebung,
d.h. das Vorzeichen der Größe γm, zu wechseln. Dieses bewirkt beispielsweise
eine elektronische Schaltung, die eine geregelte Rate plötzlich (schnell gegen die
Einstellzeit der Regelschaltung) um den Wert 2f0 ändert. Die Regelschaltung stellt
sich dann auf die neue Rate zum ein, in der die Zahl m' um 1 gegen die Zahl m verändert
ist. Die Schaltung ist so auslegbar, daß sich die Zahl m bei einer positiven Rate
γm erniedrigt und bei einer negativen Rate γm erhöht. Dadurch wird erreicht,
daß die Rate γm abwechselnd die folgenden Werte annimmmt: γ1 = 2#f0
/ #0 + f0 (γ1 > 0) (12) γ0 = 2#f0 / #0 - f0 (γ0 < 0)
Hierbei
ist vorausgesetzt worden, daß W # 1< #0/2 ist.
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Weiterhin ist es zur Auswertung zwec@ äßig, einen Grenzwert-Geber
vorzusehen, der den Wechs@ zwischen γ0 und γ1 veranlaßt, sobald eine
Phase #1 1 einen vorgegebenen oberen Grenzwert <D bzw. einen unteren Grenzwert
#- erreicht. Diese Grenzwerte #+ und #- liegen innerhalb des maximal möglichen Phasenbereiches
der Phasenschieber Phl, Ph2.
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Um den durch die Grenzwerte #+, # festgelegten Arbeitsbereich ## =
#+ - #-mit einer Rate γm zu durchlaufen, ist eine Zeit Tm = ##/|γm|
erforderlich. Die beiden Zustände γ1 und )0 der Regelschaltung bestehen daher
während der Zeitintervalle T1, T0 gemäß den Formeln T1 = (2###/#) (1 + 2#/#0) (13)
T0 = (2###/#) (1 - 2#/#0) .
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Diese Zeitintervalle lassen sich mit großer Genauigkeit dadurch messen,
daß eine elektronische Uhr jeweils dann ein-oder ausgeschaltet wird, wenn die, gemäß
Formel (3), zeitabhängige Phasenverschiebung #1(t) einen der Grenzwerte cp+, # annimmt.
Dann läßt sich aus den Formeln (13) die unbekannte Drehrate # berechnen, gemäß der
Formel
Damit ist, vermittels der von einer Regelschaltung kontrollierten
Phasenschieber Phl, Ph2, die Messung der Drehrate auf die Messung der beiden Zeitintervalle
T und 0 T1 zurückgeführt.
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FIG. 2 zeigt ein beispielhaftes Diagramm zur Auswertung einer derartigen
Messung, Die von der Zeit t abhängige Phasendifferenz CD pendelt zeitlich fortlaufend
zwischen den Grenzwerten p+, # hin und her und nimmt dabei jeweils die Zustände
γ0 bzw. γ1 an während den Zeitintervallen T0 bzw. T1, aus denen gemäß
Formel (14) die gesuchte Drehrate berechnet wird. Es ist vorteilhaft, zwischen die
Zeitintervalle T0, T1 jeweils eine Totzeit T2 einzufügen, während der keine Auswertung
erfolgt, da die Regelschaltungen in diesen Zeitbereich möglicherweise zu störenden
Regelschwingungen neigen, wie dieses in FIG, 2 angedeutet ist.
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Im folgenden wird als Ausführungsbeispiel ein faseroptisches Sagnac-Ringinterferometer
beschrieben, bei dem der Lichtweg L aus einer 200m langen Monomode-Glasfaser besteht,
die auf einen Wickelkörper mit dem Ram;s R = 5cm aufgewickelt ist. Das Ringinterferometer
wird/einer Lichtquelle LD, einem Halbleiterlaser der Wellenlänge# = 0.84/um, betrieben.
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2 In diesem Fall beträgt die Windungsfläche A = 5m und es ist #0 =
12,6 rad/sec, entsprechend 2 Umdrehungen # pro Sekunde. Das oben beschriebene Prinzip
der Auswertung funktioniert ohne zusätzliche Maßnahmen nur bis zu dem Wert ß #|<#0/2,
also für Drehraten bis höchstens 1 U/sec.
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Es wird weiter unten noch gezeigt, daß eine praktische Grenze jedoch
schon bei dem Wert |#|<#0/4 liegt, hier also bei der Drehrate w/27t = + 0,5U/sec,
Die Laufzeit des Lichtes durch den Lichtweg L beträgt etwa 1 /us, so daß'gemäß Formel
(10), f0 = 250 kHz ist.
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Der Arbeitsbereich ## der Phasenschieber Phl, Ph2 beträgt 2000# Radian.
Bei symmetrischer Aussteuerung sind daher Grenzwerte ç = # = 1000# erfordert ch,
entsprechend einer Veränderung des Lichtweges L um + 0.42mm. Bei Stillstand des
Ringinterferometers (w = 0) ist der Zustand |γ1 = ' γ0| = 250 kHz, und
die zum Durchlaufen des Arbeitsbereiche ncp nötigen Zeitintervalle betragen T =
T1 = 0 4 ms. Dreht sich nun das Ringinterferometer mit der Winkelgeschwindigkeit
0/4, also mit 0,5 U/sec, so werden die Zustände γ0 = -125 kHz und γ1
= + 375 kHz. Die Zeitintervalle T0 bzw. T1 verschieben sich entsprechend auf T0
= 8 µsec bzw. T1 = 2.67 /usec. Mit diesen Zeitintervallen liefert Formel (14) genau
# = #0/4. Die Meßzeit für diese Drehrate beträgt T0 + T1 = 10.67 msec. An diesem
Beispiel wird deutlich, daß es zweckmäßig ist, nicht bis an die im Zusammenhang
mit Formel (12) definierte Grenze |#|<#0 /2 zu gehen. Denn an dieser Grenze würde
eines der beiden Zeitintervalle T0 oder T1 unendlich lang. Es darf aber eine gewisse
Gesamtmeßzeit (T + T ) nicht überschritten o 1 werden, denn die zu messende Drehrate
X kann sich zeitlich laufend ändern und es ist deshalb zweckmäßig, diese mit einer
bestimmten zeitlichen Auflösung zu erfassen. Wird deshalb |#|##0/4 als Grenze festgelegt,
so verlängert sich die benötigte Meßzeit (To + T1) höchstens auf das 1.33 fache
ihres bei der Drehrate X = 0 bestehenden Minimalwertes, Diese hier angegebenen Grenzen
können weit überschritten werden, wenn eine Regelschaltung (evtl. digital) vorgesehen
wird, , die bei Bedarf (| wl > w0/4) auch größere Sprünge als #m = 1 in der Rate
γm ausführt.
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Anhand des beschriebenen Beispiels wird die nötige Genauigkeit erläutert
mir der die Zeitintervalle T und T gemes-T1 sen werden0 Es wird dazu davon ausgegangen,
daß die durch
Störeffekte und Rauschen bedingte Meßunsicherheit
eines Sagnac-Ringinterferometers mit den genannten Abmessungen bei ungefähr/ W =
10 rad/sec liegt, entsprechend etwa 0.6 . 10-3 °/sec oder etwa 1 °/h. Damit die
durch Unsicherheiten 6T und #T1 in der Zeitmessung bedingten zusätzlichen Fehler
klein gegen diesn Fehler ## sind, sollte die Genauigkeit der Zeitmessung besser
sein als #T0/T0# 3 . 10-6.
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Die Zeitintervalle T und T1 im genannten Beispiel erfordern 0 daher
eine Genauigkeit von deutlich besser als 10 nsec, also beispielsweise eine Auflösung
von 2 nsec. Mit einer sehr schnellen Elektronik ist dieses möglich.
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Eine eingehendere Betrachtung zeigt, daß diese Forderung einer Auflösung
von 2nsec nicht die Absolutgenauigkeit der Zeitmessung betrifft, sondern lediglich
deren Schwankungen (jitter), Der elektronische Schaltungsaufwand für eine derartige
Genauigkeit ist derzeit nicht gering. Er garantiert aber die genannte Genauigkeit
bzw über den gesamten Meßbereich (-#0 # # # + #o), d.h. also eine sehr gute Line-4
4 arität.
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Ein in der Auswerteschaltung vorkommender Regelkreis für die beiden
Phasenschieber Ph1, Ph2 bewirkt, daß die Änderungsgeschwindigkeiten d#1/dt = -dp2/dt
stets derart geregelt werden, daß die Phasenänderung CD im wesentlichen immer den
Wert lt annimmt. Dafür ist ein Regler mit einer sogenannten PI-Charakteristik zweckmäßig,
Die Einstellzeit des Reglers ist möglichst derart kurz zu wählen, daß eine momentane
restliche Phasenabweichung 5# klein bleibt, Die Einstellzeit kann nicht kürzer gemacht
werden als die Laufzeit des Lichtes durch den Lichtweg L. Für ein stabiles und störungsfreies
Arbeiten des Regelkreises ist es zweckmäßig, eine Einstellzeit von etwa 3% bis St
zuzulassen. Im genann-
ten Beispiel sind dies 3 bis 5 µsec, eine
Zeit, die technisch durchaus realisierbar ist. Während der periodisch notwendigen
Umsteuer-Vorgänge des Re Kreises von den Zuständen γ0 auf γ1 bzw. von
γ1 auf γ0 ist es möglich, daß starke, transiente Regelschwingungen auftreten,
wie in FIG 2 angedeutet, Eine geeignete Maßnahme im Umsteuer-Vorgang besteht darin,
die in FIG, 2 dargestellten Totzeiten T2 so lang zu machen, daß diese Regel schwingungen
abgeklungen sind, bevor die Messung eines neuen Zeitintervalles T0 bzw. T1 beginnt.
Für die Auswertung der Drehrate gemäß Formel (14) bleiben die genannten Regelschwingungen
dann ohne Einfluß.
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Für die im beschriebenen Ausführungsbeispiel erreichbare Meßgenauigkeit
ist es wesentlich, daß der Arbeitsbereich Am der Phasenschieber Ph1, Ph2 mit großer
Genauigkeit von einer Zeitmessung (To) zur nächsten (T1) unveränderlich ist, oder
anders ausgedrückt, daß die Grenzwerte cp+ und #~ mit hoher Genauigkeit bekannt
sind, um die angegebene Genauigkeit in der Messung der Zeitintervalle T bzw. T1
0 zu erreichen Falls diese Genauigkeit nicht durch den Aufbau der Phasenschieber
Phi, Ph2 selbst gegeben ist, so wird dieses durch eine unmittelbare Messung der
optischen Phasen çl(t) bzw cp2(t) erzielt. Eine dafür geeignete Anordnung ist in
FIG, 3 schematisch für den Phasenschieber Ph1 dargestellt.
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Um die Änderungen der Phase #1 zu messen, werden vor und hinter den
Phasenschiebern je ein Richtkoppler RK1 bzw.
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RK2 in den Strahlengang eingefügt, die einen Bruchteil der jeweiligen
Lichtleistung (typisch 20%) abzweigen. Diese abgezweigten Lichtströme werden in
einem sogenannten 3dB-Richtkoppler RK3 zur Interferenz gebracht, und die resul-
tierenden
Lichtströme mit den beiden Hilfs-Detektoren D1 und D2 gemessen. Deren elektrische
Ausgangssignale werden in einem Differentialverstärker V verstärkt, der eine Ausgangsspannung
V (¢l) erzeugt, deren Verlauf in FIG. 4 schematisch dargestellt ist. Diese Spannung
hängt im wesentlichen periodisch von der Phasendifferenz der vor bzw.
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hinter dem Phasenschieber Phl abgezweigten Lichtströme ab und ist
daher ein unmittelbares Maß für die momentane Phasenverschiebung #1(t). Daher ist
irgend ein Nulldurchgang dieser Spannung V (#1) benutzbar, um den Beginn eines Zeitintervalles
T bzw. T1 zu kennzeichnen. Ist der Arbeitsbe-0 reich Am z.B. als Am = 2Nz mit ganzzahligem
N festgelegt so kann das Ende des laufenden Zeitintervalles durch den N-ten Nulldurchgang
der Spannung V (#1) mit der gleichen hohen Genauigkeit elektronisch festgestellt
werden wie dessen Beginn. Dazu ist beispielsweise eine schnelle elektronische Triggerschaltung
nötig, die jeweils bei einem Nulldurchgang, z.B. von negativ nach positiv, eine
Zeitmarke abgibt, sowie ein auf die Zahl N voreingestellter Zähler, der nur die
N-te Zeitmarke passieren läßt, um eine bei einer Anfangszeitmarke gestartete elektronische
Uhr anzuhalten.
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Beim Phasenschieber Ph2 ist eine der FIG.3 ähnliche Anordnung möglich,
die ein Signal V (#2) erzeugt. Dieses ist dazu benutzbar, um die in Formel (3) aufgestellte
Gegentakt-Bedinung zu überwachen und bei auftretenden Abweichungen die Rate r des
Phasenschiebers Ph2 derart nachzuregeln, daß sie, bis auf das Vorzeichen, im wesentlichen
mit der Rate d(,Dl/dt übereinstimmt. Der Hauptregelkreis, der die Bedingung m =
lt aufrecht erhält, wirkt dann lediglich auf die Phasenänderung #1 ein, weil die
Phasenänderung #2 bereits der Phasenänderung m, nachgeführt wird.