DE3046832A1

DE3046832A1 - Verfahren und vorrichtung zum praegen von plaketten o.dgl.

Info

Publication number: DE3046832A1
Application number: DE19803046832
Authority: DE
Inventors: Volker 8502 Zirndorf Gutwald
Original assignee: LASTICO KUNSTSTOFFTECHNIK HAND
Current assignee: LASTICO KUNSTSTOFFTECHNIK HAND
Priority date: 1980-12-12
Filing date: 1980-12-12
Publication date: 1982-07-01
Also published as: DE3046832C2

Description

"Verfahren und Vorrichtung zum
Prägen von Plaketten oder dgl." Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Prägen von Plaketten oder dgl., bei denen Bild- und/oder Schriftsymbole auf gegebenenfalls erhaben geprägte Abschnitte eines Trägerkörpers, insbesondere einer Trägerplatte, aufgebracht werden, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Bisher erfolgt dieses Aufprägen von Symbolen üblicherweise dadurch, daß der Trägerkörper, insbesondere in Form einer Trägerplakette im Wege des Spritzgießens mit den erhabenen Prägebereichen gefertigt wird und anschließend auf diese Bereiche im Wege des Siebdrucks durch Aufwalzen oder dgl. ein Farbüberzug aufgebracht wird. Auch bei einem Heißauftrag der Farbe besteht dabei die Schwierigkeit, daß ein derartiger Farbauftrag zu wenig haftet und damit im Gebrauch, insbesondere schon bei der Aufbewahrung und gegenseitigen Bewegung der Plaketten, abgekratzt wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu seiner Durchführung zu schaffen, welche es gestatten, auf einfache Weise eine gegebenenfalls mehrfarbige Prägung von Plaketten vorzunehmen, bei denen ein Ablösen des Farbauftrags auch unter extremen Bedingungen nicht mehr zu befürchten ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Verfahren der eingangs genannten Art gemäß der Erfindung vorgesehen, daß das Aufbringen der Symbole während der Herstellung des Trägerkörpers im Wege des Spritzgießens, Blasens oder Extrudierens erfolgt, indem die Farbbeschichtung einer durch das Werkzeug zur Herstellung des Trägerkörpers bewegten Farbträgerfolie in die heiße weiche Frontfläche des Trägerkörpers eingeschmolzen wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden sog. Farbträgerfolien verwendet, die eine aus Kunststoff oder Spezialpapier bestehende Trägerfolie aufweisen, deren Material - selbstverständlich ebenso wie das Material der Farbschicht selbst -auf das jeweilige Kunststoffmaterial der Plaketten abgestimmt ist. Die Trägerfolien gelangen in Kontakt mit dem heißen Kunststoff der Plakette, der von ihrer Vorderseite die Farbbeschichtung ablöst und müssen daher den dabei auftretenden Temperaturen standhalten, ohne selbst zu schmelzen oder sich in der Form zu versacken oder dgl. Die Farbbeschichtung wird dabei praktisch in einer sehr dünnen Oberflächenschicht des zunächst noch weichen Kunststoffs der Plaketten aufgelöst.
Die Farbe sitzt also nicht wie bei einem eichen Farbanstrich oder einem Aufdrucken auf die Oberfläche des Trägerkörpers als dünne Schicht vor diesem sondern ist in seine Frontfläche unlösbar integriert, so daß die Gefahr eines Abkratzens praktisch ausgeschlossen ist. Ein Abkratzen könnte nur in der Weise erfolgen, daß die Frontschicht des Kunststoff-Trägerkörpers selbst total abgeschabt wird, was jedoch selbst unter den ungünstigsten, ins Auge zu fassenden Umständen nicht stattfinden wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Prägen von Plaketten kann ersichtlich sowohl beim Extrudieren von Kunststoffstreifen angewandt werden, aus denen die einzelnen Plaketten ausgebrochen werden können, als auch beim Blasen vn Hohlartikeln wobei die Farbträgerfolie zweckentsprechend in der Wandung geführt ist und in den Prägebereichen freiliegt. Mit besonderem Vorteil eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren aber zum Prägen von im Wege des Spritzgießens gefertigten Trägerkörpern mit einer geteilten, eine Auswerferseite und eine Düsenweite umfassenden Spritzgießform, wobei das düsenseitige Formteil mit einem Prägekern versehen ist.
Erfindungsgemäß ist bei einer derartigen Spritzgießvorrichtung vorgesehen, daß im düsenseitigen Formteil ein Führungskanal für die Farbträgerfolie vorgesehen ist, der - vorzugsweise gegen die Wirkung von Federn - im wesentlichen senkrecht zur Formtrennebene aneinander annäherbare Wandteile aufweist, so daß beim Schließen der Spritzgießform der Führungskanal neben dem Prägebereich verschlossen ist.
Durch diese speziell ausgebildete Spritzgießvorrichtung ist es bei geöffneter Form möglich, die Trägerfolie im Führungskanal weiterzubewegen, so daß im Prägebereich Abschnitte zu liegen kommen, auf denen noch die Farbbeschichtung vorhanden ist. Beim Schließen der Spritzgießform wird der Führungskanal zumindest seitlich neben dem eigentlichen Prägebereich zusammengequetscht, so daß das Kunststoffmaterial nicht in den Führungskanal für die Farbträgerfolie eindringen kann.
Um ein Ablösen der Farbschicht von der Farbträgerfolie und ihre Einbettung in dje heiße weiche Vorderschicht des Kunststoffträgerkörprs bewirken zu können, ist es notwendig, daß das Kunststoffmaterial in diesem Beach nicht zu stark abgekühlt wird. Aus diesem Grund ist in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß in die Vorderseite des Prägekerns eine Isolierplatte zur thermischen Isolierung des Prägebereichs eingebettet ist. Diese thermische Isolierplatte verhindert einen starken Wärmeabfluß über den insbesondere aus Stahl bestehenden Prägekern.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist ersichtlich auch zum Prägen von Plaketten geeignet, bei denen keine erhabenen Prägebereiche vorgesehen sind, sondern die Bild- und/oder Schrftsymbole eben auf die Frontseite der Plakette aufgebracht werden. Für den bevorzugten Fall des Prägens von Plaketten, bei denen die Symbole über den in den Kunststoff eingebetteten Farbauftrag hinaus in diesem Bereich auch erhaben geprägt sein sollen, ist in weiterer Ausbildung der Erfindung vorgesehen, daß die Vorderwand des Führungskanals im Prägebereich durch eine be wegliche Schriftplatte mit den Prägesymbolen entsprechenden Ausnehmungen gebildet ist. Diese Schriftplatte, die beispielsweise gegen die Wirkung von Federn in einem Abstand von der Isolierplatte des Prägekerns gehalten ist, der um einige hotel Millimeter größer ist als die Dicke der Farbträgerfolie, so daß diese in dem gebildeten Führungskanal leicht weiterverschoben werden kann, wird beim Schließen der Spritzgießform unter Verklemmung des dahinterliegenden Abschnitts der Farbträgerfolie an die Isolierplatte angedrückt und verschließt dabei die seitlichen Ubergangsbereiche des Führungskanals gegenüber dem Spritzgießling. Das Kunststoffmaterial für den Formkörper dringt durch die den Symbolen entsprechenden Ausnehmungen der die Vorderfläche seiner Herstellungsform bildenden Schriftplatte hindurch bis zur rückseitig verklemmten Farbträgerfolie und bildet damit die erhabenen Bereiche, wobei in deren Frontflächen die Farbablösung und Einbettung des Kunststoffmaterials stattfindet.
Schließlich liegt es auch noch im Rahmen der Erfindung, eine vorzugsweise taktgesteuerte Vorschubeinrichtung für die Farbträgerfolie vorzusehen, die diese nach dem Öffnen der Spritzgießform im dabei sich öffnenden Führungskanal weitertransportiert.
Weitere Vorteile, Merk-male und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf eine geprägte Plakette mit einfachen erhabenen Bil#nnbolen, Fig. 2 eine Seitenansicht der Plakette nach Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Spritzgießform zur Herstellung von Plaketten gemäß den Fig. 1 und 2 und Fig. 4 eine vergrößerte Detailansicht des Ausschnitts IV in Fig. 3.
Die gezeigte Plakette besteht aus einer Platte 1 mit rückseitig überstehendem umlaufenden Rand 2 sowie einer auf die Frontfläche 3 erhaben aufgebrachten Bildsymbolprägung 4.
Die Vorderflächen 5 der erhabenen Prägeabschnitte 4 sind mit einer Farbbeschichtung versehen, die erfindungsgemäß in das Kunststoffmaterial der Plaktte, d.h. des Trägerkörpers 1, 2 eingeschmolzen ist.
Zur Herstellung der Plakette ist eine in den Fig. 3 und 4 ausschnittsweise gezeigte Spritzgießform vorgesehen, wobei diese in übliche«Weiæ als Mehrfachform ausgebildet sein kann, in der ausgehend von einem zentralen Spritzkanal eine Vielzahl von Bereichen angeordnet sind, wie sie in den Fig. 3 und 4 dargestellt sind. Der Stichkanal über welchen von dem zentralen Einspritzkanal Kunststoffmaterial in die Form zur Bildung der Plakette einströmt, liegybeliebiger zweckentsprechender Weise und mündet selbstverständlich in einem Abschnitt ein, der neben dem eigentlichen Prägeabschnitt, d.h. neben den Flächenabschnitten der Frontfläche liegt, in denen eine erhabene eingebettete Farbbeschichtung (Symbole 4, 5) stattfinden soll.
Die Spritzgießform umfaßt ein auswerferseitiges Formteil 6 mit einem Formkern 7 sowie das düsenseitige Formteil 8, wobei in Fig. 3 die Werkzeugtrennebene schematisch bei 9 angedeutet ist. Das düsenseitige Formteil 8 mit dem Prägekern 10 ist mit einem Führungskanal 11 für eine Farbträgerfolie 12 versehen. Der Folienvorschub erfolgt dabei beispielsweise in Richtung des eingezeichneten Pfeils 13.
Auf der Vorderseite des Prägekerns ist eine thermische Isolierplatte 14 eingebettet, vor der eine Schriftplatte 15 beweglich, d.h. gegen die Isolierplatte 14 andrückbar verschiebbar gelagert ist. Diese Schriftplatte 15 weist in den Bereichen, in denen die erhabenen Prägungen 4 der Plakette erscheinen sollen, durch die Schriftplatte hindurchgehende Ausnehmungen auf, d.h. die Dicke der Schriftplatte entspricht der Höhe der erhabenen Prägungen 4. Der Abstand der Schriftplatte 15 von der Vorderseite der Isolierplatte 14 ist etwas, d.h. einige 1Otel Millimeter, größer als die Dicke der Farbträgerfolie 12, so daß die Farbträgerfolie in dem Teil des Führungskanals 11 zwischen Isolierplatte 14 und Schriftplatte 15 frei verschiebbar ist, solange die Schriftplatte nicht an die Isolierplatte angedrückt wird. Dieses Andrücken erfolgt selbsttätig beim Schließen der Spritzgießformteile 6 und 8. Dabei wird seit- lich neben dem Prägebereich der Führungskanal 11 verschlossen, da sich dort diekeine Durchbrechungen aufweisenden Randbereiche der Schriftplatte 15 an die Frontfläche der Isolierplatte andrücken. In Fig. 4 sind die Verhältnisse dargestellt, wie sie vor dem Schließen der Spritzgießform istehen, d.h. der Führungskanal 11 ist noch offen und ermöglicht einen Weitertransport der Farbträgerfolie 12 mit der auf ihrer dem Formraum der Spritzgießform zugewandten Farbbeschichtung 16. Im Bereich der Ausnehmungen 17, deren Form den Symbolen 4 entspricht, wie sie in Fig4 zu erkennen sind, dringt beim Einspritzen des Kunststoffs in die Spritzgießform der Kunststoff bis zur zwischen der Schriftplatte und der Isolierplatte verklemmten Farbträgerfolie 12 und löt auf ihrer Vorderseite die Farbbeschichtung 16 ab, die ins heiße weiche Kunststoffmaterial eingebettet wird und somit nicht mehr so einfach abgekratzt werden kann.
In Fig. 1 ist strichpunktiert die Farbträgerfolie 12 mit angedeutet. Man erkennt daraus, daß diese Folie nur so breit ist, wie die entsprechende Breitenausdehnung der Symbole 4.
Bei der gezeigten Anordnung, bei der die Farbträgerfolie 12 sozusagen über die Länge der Plakette transportiert wird, ist eine sehr viel schmälere Folie erforderlich, als wenn die Farbträgerfolie um 900 versetzt durch die Form transportiert 5würde.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Neben der bereits angesprochenen Möglichkeit der Verwendung des erfindungsgemäßen Farbeinbettungsverfahrens zum Prägen von Plaketten unmittelbar bei der Fertigung der Trägerkörper auch auf Trägerkörper, die nicht im Wege des Spritzgießens, sondern beispielsweise im Wege des Extrudierens oder Blasens hergestellt werden, könnte die erfindungsgemäße Vorrichtung auch für Plaketten herangezogen werden, bei denen keine erhabenen Prägungen vorgesehen sein sollen. In diesem Fall würde dann die Schriftplatte 15 wegfallen. Dafür trägt die Farbträgerfolie eine Farbbeschichtung nur im Bereich der Symbole oder Schriftzeichen.

Claims

Patentangrüche: Verfahren zum Prägen von Plaketten oder dgl. bei innen Bild-und/oder Schriftsymbole auf gegebenenfalls erhaben geprägte Abschnitte eines Kunststoffträgerkörpers aufgebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufbringen der Symbole während der Herstellung des Trägerkörpers im Wege des Spritzgießens, Blasens oder Extrudierens erfolgt, indem die Farbbeschichtung einer durch das Werkzeug zur Herstellung des Trägerkörpers bewegten Farbträgerfolie in die heiße weiche Frontfläche des Trägerkörpers eingeschmolzen wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bei im Wege des Spritzgießens gefertigten Trägerkörpern mit einer geteilten, eine Auswerferseite und eine Düsenseite umfasseiibn Spritzgießform, wobei das düsenseitige Formteil mit einem Prägekern versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß im düsenseitigen Formteil (8) ein Führungskanal (11) für die Farbträgerfolie (12) vorgesehen ist, der - vorzugsweise gegen die Wirkung von Federn - im wesentlichen senkrecht zur Farbträgerfolienebene aneinander annäherbare Wandteile aufweist, so daß beim Schließen der Spritzgießform (6, 8) der Führungskanal (11) neben dem Prägebereich (4) verschlossen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in die Vorderseite des Prägekerns (10) eine Isolierplatte zur thermischen Isolierung des Prägebereichs eingebettett ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3. dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderwand des Führungskanals (11) im Prägebereich durch eine bewegliche Schriftplatte (15) mit den Prägesymbolen (4) entsprechenden Ausnehmungen (17) gebildet ist.

Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4 gekennzeicbBt durch eine vorzugsweise taktgesteuerte Vorschubeinrichtung, um die Farbträgerfolie (12) nach dem Öffnen der Spritzgießform (6, 8) im dabei sich öffnenden Führungskanal (11) weiterzutransportieren.