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Bauplatte für die Erstellung von Bau-
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werken Die Erfindung bezieht sich auf eine Bauplatte für die Erstellung
von Bauwerken mit einem Grundkörper aus keramischem Schaumwerkstoff, der wenigstens
auf seinen größten einander gegenüberliegenden Flächen beschichtet ist.
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Vorgefertigte Bauplatten werden in immer größcreltl Ausmaß bei der
Erstellung von Bauwerken, insbesondere von Gebäudewänden, -decken, -böden,'-dachern
und dergleichen, eingesetzt. Es ist bekannt, aus Beton bestehende Bauplatten durch
Beimischung von Partikeln,Pellets oder Kügelchen aus leichteren Werkstoffen im Gewicht
herabzuselterl, also auszumagern. Auch durch Porenbildner wird Beton leichter gemacht.
Das Gewicht von Ziegelsteinen kann in ähnlicher Weise herabgesetzt werden, in dem
z. B. durch Zusetzen von Polystyrol eine Porosität erzielt wir<l, in dem beim
Brennprozeß das Polystyrol verbrennt und Honlräume hinterläßt. Schließlich ist es
auch bekannt, Formkörper und Bauplatten aus keramischem Schaumwerkstoff herzustellen
und diese Platten zu beschichten, wobei in der Regel eine Glasur dieses Materials
aufgebracht wird (z.B.
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DE-PS 19 14 3V2).
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Die geschilderten Leichtbetonplatten weisen trotz der Ausmagerung
noch immer ein erhebliches Gewicht auf, und es ergibt sich eine Sperrfunktion gegenüber
Wasserdampfdiffusion und Sauerstoff sowie eine Abschirmung lebenswichtiger kosmischer
Strahlungen, was in zunehmendem Maß in der Bautechnik als Nachteil angesehen wird.
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Hinzu kommt eine verhältnismäßig geringe Wärmedämmung
und
Feuerbeständigkeit. Die geschilderten porösen Ziegelsteine weisen diese Nachteile
zwar nicht auf, sie sind jedoch bei der erzeugten geringeren Dichte baustatisch
nicht hoch belastbar. Werden sie belastbar ausgebildet, so sind sie als Bauteile
in den meisten Fällen zu schwer für den Transport und die Montage. Sie weisen ferner
noch eine verhaltnismäßig geringe Wärmedämmung und Feuersicherheit auf.
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Die geschilderten Bauplatten aus beschichtetem keramischem Schaumwerkstoff
haben eine sehr hohe Wärmedämmung und nicht die geschilderte Sperrfunktion und sind
zugleich hoch' feuerständig. Auch bei größerer Dichte weisen jedoch diese Bauplatten
für die meisten Anwendungsfälle nicht die -baustatisch erforderliche hohe Belastbnrkeit
und Festigkeit auf und sind daher nur in begrenztem Maß unmittelbar als Bauelemente
bei der Erstellung von Bauwerken einsetzbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bauplatte der eingangs
angegebenen Art zu schaffen, die ein geringes Gewicht, eine hohe Wärmedämmung und
Feuerbeständigkeit und zugleich- die für die baus-;Latisch geforderte'Belastbarkeit
erforderliche Festigkeit aufweisen. Sie sollen auf einfache Weise und mit geringem
Aufwand hergestellt und montiert werden können und die Vorfertigung und Montage
cuch größerer Elementeeinheiten ermöglichen, ohne daß das Gewicht. den Transport
und die Montage beeinträchtigen wurden. Zum anderen soll eine möglichst hohe Atmungsaktivität
erzielt werden, also eine günstige Durchlässigkeit für Wasserdampfdiffusion und
Sauerstoff sowie lebenswichtige kosmische Strahlungen.
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Dies wird nach der Erfindung bei einer Bauplatte der ingangs angegebenen
Art vor allem dadurch erreicht, daß die Beschichtungen aus Hydrosol-Kolloid-Zement
gebildet sind und wenigstens einen Teil der beschichteten GrundkörperElächen auf
diesen verteilt bedecken. Es hat sich gezeigt,
daß auf diese Weise
die geschilderten vorteilhaften Eigenschaften des Grundkörpers aus keramischem Schaumwerkstoff
ausgenutzt werden können, zugleich aber auch mit geringem Fertigungs- und Materialaufwand
die notwendige Festigkeit für die baustatisch gefordert Belastbarkeit aufweisen.
Die erfindungsgemäß beschichteten Bauplatten können in praktisch beliebig großen
Einheiten hergestellt und ohne ScE rigkeit für Transport und Montage eingesetzt,werden,
und zwar wegen ihrer ausreichenden Festigkeit unmittelbar als statisch tragende
Bauelemente in vielen Anwendungsbereichen an Bauwerken. Wird die geschilderte Atmungsaktivität
gefordert, so wird in geeigneter Anordnung nur ein Teil des Grundkörpers aus keramischem
Schaumwerkstoff beschichtet, so daß ausreichende Oberflächenanteile des keramischen
Schaumwerkstoffs die Außenfläche bilden. Als keramischer Schaumwerkstoff können
alle geeignete blähfähige und keramisch bindbare Werkstoffe eingesetzt werden, insbesondere
Blähton und Blähschiefer, wobei mit Vorteil Grundkörper entsprechen der DE-PS 19
14 372 eingesetzt werden können.
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Dabei kann je nach der gewünschten Atmungsaktivität irirseits und
Festigkeit andererseits eine mehr oder weniger große Bindung der Blähtonteilchen
herbeigeführt werden.
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Die rauhe und zerklüftete sowie auch mit gewissen aussehen Hohlräumen
versehene Oberfläche des Grundkörpers aus keramischem Schaumwerkstoff fördert die
innige Verklammerung der Hydrosol-Kolloid-Zementbeschichtung mit dem Grundkörper.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die Beschichtung in
regelmäßig auf den Grundkörperflächen verteilt angeordnete Ausnehmungen in den Grundkörper
eingebracht. Dabei lieyen zweckmäßig die Beschichtungsoberflächen mit den Restflächen
des Grundkörpers in einer Ebene.
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hierdurch lassen sich bei der geforderten Festigkeit die unterschiedlichsten
Atmungsaktivitäten herstellen, zugleich ist es möglich, der gesamten Bauplatte eine
ebene Oberfläche zu geben, die für die weitere Bearbeitung und Ausrüstung der Bauplatten
im Bauwerk günstig ist. Die jeweils gewünschten Ausnehmungen lassen sich entweder
bei der Herstellung des Grundkörpers im Warmprozeß einbringen oder auch nachträglich
in den Grundkörper -einarbeiten, z. B.
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durch Fräsen oder dergleichen. In allen geschilderten Fällen der Ausgestaltung
der Erfindung ist die Fertigung und insbesondere industrielle Vorfertigung einfach
und mit geringem Aufwand zu bewerkstelligen.
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Die geschilderten Ausnehmungen zur Aufnahme der Beschichtung können
in weiterer Ausgestaltung der Erfindung im Querschnitt T-förmig mit zum Grundkörperinneren
gerichtetem Mittelschenkel ausgebildet sein. Hierdurch wird eine besonders gunstige
Verankerung im Grundkörper einerseits und eine besonders günstige Festigkeitssteigerung
mit geringem Aufwand erzielt. Zweckmäßig sind dabei die Ausnehmungen gitterförmig
auf den Grundkörperflächen angeordnet. Hierdurch ergibt sich eine besonders günstige
Verteilung der die Biege-Zugfestigkeit verstärkenden Beschichtungen sowie cine besonders
günstige Verteilung, der die Atmungsaktivität bewirkenden freien Oberflächen des
Grundkörpers.
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Soll die Festigkeit der erfindungsgemäß gestalteten Bauplatte noch
weiter verstärkt werden, so kann es zweckmäßig sein, in weiterer Ausgestaltung der
Erfindung wenigstens die beschichteten Grundkörperflächen durch ein- oder aufgebrachte
Fasern, Gewebe oder Matten zu bewehren. Dies fördert nicht nur die Festigkeit in
der Grenzschicht zwischen der Hydrosol-Kolloid-Zementbeschichtung und dem Grundkörper
sondern auch die innere Festigkeit des Grundkörpers selbst.
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Solche Bewehrungen können entweder bei der Herstel'lung des Grundkörpers
im Warmprozeß eingebracht oder auch durcl rc'hträgliches Einpressen aufgebracht
werden. Darüberhinaus it es möglich, den gesamten Grundkörper aus keramischem Schaumwerkstoff
mit derartigen Bewehrungen zu verstärken, die vor dem abschließenden Brennprozeß
dieses Grundkörper eingebracht werden können. Die Fasern, Gewebe oder Matten können
aus metallischen oder mineralischen Fasern oder dergleichen gebildet sein.
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Erweist es sich.als zweckmäßig, auch die Bydrosol-Kolloid-Zementbeschichtungen
selbst in ihren Festigkeitseigenschaften zu verbessern, so können in weiterer Ausbildung
der Erfindung auch diese Beschichtungen durch eingebrachte Fasern, Gewebe oder Matten
bewehrt sein, die eb<nfalls aus metallischen oder mineralischen Fasern oder dergleichen
bestehen können.
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Es ist bei Einhaltung der jeweils gewünschten Festigkeitseigenschaften
auch möglich, das Gewicht der Beschichtungen und damit der gesamten Bauplatte weiter
herabzusetzen, wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Beschichtungen durch
eingebrachte Blähton-Partikel homogen ausgemagert sind.
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Der Grundkörper aus keramischem Schaumwerkstoff weist bereits eine
hohe Feuerwiderstandsfähigkeit auf. Die Feuerbeständigkeit der gesamten Bauplatte
kann noch dadurch erhöht werden, daß den Hydrosol-Kolloid-Zementbeschichtungen Aluminiumhydroxid
zugesetzt ist.
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Für viele Anwendungsfälle hat sich als besonders zweckmäßig erwiesen,
wenn die Dichte des Grundkörpers aus 3 keramischem Schaumwerkstoff bei etwa 0,39/com3
liegt und die Hydrosol-Kolloid-Zementbeschichtuncgen mit einem Wasser-'ement-Verhältnis
von 0,4 bis 0,8 aufgebracht werden.
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Hierdurch werden die geschilderten Zerklüftungen oder sogenannte Zwickelräume
der beschichteten Oberfläche des Grundkörpers aus keramischem Schaumwerkstoff besonders
sicher ausgefüllt, so daß sich eine besonders sichere und innige Verbindung von
Beschichtungen und Grundkörper ergibt. Die ggf. erfindungsgemäß in die Beschichtungen
eingebrachten Blähtän-Partikel können zweckmäßig als Blähton-Sägemehl ausgebildet
sein.
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Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
den Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Zeichnung. Es zeigen: Fig. 1 eine allseitig erfindungsgemäß
beschichtete bauplatte mit dem Grundkörper aus keramischem Schaumwerkstoff in schaubildlicher
Ansicht, Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Grundkörpers aus keramischem
Schaumwerkstoff mit netzartig in gegenüberliegenden Flächen angeordneten Ausnehmungen
zur Aufnahme der Beschichtungen in schaubildlicher Ansicht, wobei auf den gegenüberliegenden
Flächen unterschiedliche Querschnittsgestaltungen der Ausnehmungen wiedergegeben
sind, Fig. 3 eine schaubildliche Ansicht eines erfindungsgemäß mit einer netz- oder
gitterförmig ausgebildeten Bewehrung versehenen Grundkörpers aus keramischem Schaumwerkstoff,
der erfindungsgemäß beschichtet werden soll.
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In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäß ausgestaltete Bauplatte dargestellt,
die als Wandelernent, ggf. geschoßhoch, ausgebildet und eingesetzt werden kann.
Diese Bauplatte weist einen Grundkörper 1 aus keramischem 'Schaumwerkstoff, insbesondere
aus blähfähigem, keramisch bindbarem Werkstoff wie Blähton, Blähschiefer oder dergleichen
auf.
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Dieser Grundkörper ist zweckmäßig so hergestellt, daß sich eine für
die nachträgliche Beschichtung günstige rauhe, mit Hohlräumen oder Zwickelräumen
versehene Oberfläche erergibt. Dieser Grundkjrper 1 ist irn Ausführuncjsbeispiel
cl seitig mit einer Beschichtung aus Hydrosol-Kolloid-Zement versehen, insbesondere
auf seinen einander gegenüberliegen den größten Flächen. Die Beschichtungen sind
mit 2 bezeichnet. Für viele Anwendungsfälle hat sich im Hinblick auf die Erzielung
der eingangs geschilderten Eigenschaften ein Verhältnis zwischen der Wandstärke
der Beschichtung 2 und der Stärke des Grundkörpers 1 in dessen Querrichtung von
1 : 10 erwiesen.
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Wie als Beispiel in Fig. 3 dargestellt ist, können die zu beschichtenden
Flächen des Grundkörpers, insbesondere die einander gegenüberliegenden größten Flächen,
durch ein- oder aufgebrachte Fasern, Gewebe oder Matten bewehrt sein, im Ausführungsbeispiel
in Gestalt einer gitterförmigen Matte 3, die auf einem Teil der Oberfläche des Grundkörpers
1 beispielhaft dargestellt ist. Wie eingangs ausgeführt, in der Zeichnung jedoch
zur Vereinfachung nicht dargestellt, können auch die Hydrosol-Kolloid-Zementbeschichtungen
2 durch eingebrachte Fasern, Gewebe oder Matten bewehrt sein, wobei in allen diesen
Fällen metalllische oder mineralische Fasern verwendet werden können.
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Fig. 2 zeigt einen Grundkörper 4, der auf seinen zu beschichtenden,
einander gegenüberliegenden größten Flächen mit gitterförmigen Ausnehmungen versehen
ist, untl zwar auf der in der Zeichnung vorn liegenden Fläche mit
gitterförmigen
Ausnehmungen 5 mit rechteckigem Querschnitt nach Art von Nuten und auf seiner in
der Zeichnung rückwertigen Seite mit entsprechend gitterförmigen Ausnehmungen mit
T-förmigem Querschnitt, wobei der Mittelschenkel des T zum Grundkörperinneren gerichtet
ist. Die rückwärtigen Ausnehmungen sind mit 6 bezeichnet.
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Die so mit Ausnehmungen versehenen Oberflächen des Grundkörpers 1
können in der in Fig. 1 dargestellten Weite ganz mit dem Hydrosol-Kolloid-Zement
beschichtet werden.
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In den meisten Anwendungsfällen und insbesondere für die Gewährleistung
der gewünschten Atmungsaktivität der so gebildeten Bauplatte ist es jedoch zweckmäßig,
wenn nur die Ausnehmungen 5 bzw. 6 mit dem.Hydrosol-Kolloid=Zement derart ausgefüllt
werden, daß die Beschichtungsoberflächen mit den Restflächen des Grundkörpers in
einer Ebene liegen.
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Die rhombusförmigen Oberflächenabschnitte 7 (Fig.2) sind.
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in diesem Fall also ohne Beschichtung. Auch bei dieser Ausführungsform
sind die geschilderten verschiedenen Bewehrungen'des Grundkörpers 4 und/oder der
die Ausnehmungen 5 und 6 ausfüllenden Hydrosol-Kolloid-Zementbeschichtung möglich.
Zur Vereinfachung, der Darstellung ist der Grundkörper 4 in Fig. 2 mit glatter Oberfläche
dargestellt, es entspricht jedoch die Oberflache z. B. der in Fig. 1 und 3 dargestellten
Oberfläche. Im übrigen können bei den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
die eingangs im einzelnen angegebenen Anordnungen, Werkstoffe, Bewehrungen und Zusätze
vorgenommen werden.