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Steuereinrichtung fAr Fernmælde- insbesondere Fernsprech-
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vermittlungsanlagen Die Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung
mit einem zentralen Steuermodul und mit mindestens einer peripheren Steuereinheit
in einem Leitungsmodul, für Fernmelde-, inabesondere Fernsprechvermittlungsanlagen,
bei der die Steuerfunktionen der gesamten Vermittlungsanlage auf die peripheren
Steuereinheiten (dort z.B. Abtastung der Teilnehmerleitungen und Steuerung von Schaltstufen
im Leitungsmodul) und auf den zentralen Steuermodul (dort z.B.
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Steuerung des Aufbaus und Abbaus von Verbindungen) aufgeteilt sind.
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Eine solche Aufteilung einer Steuereinrichtung für eine Vermittlungsanlage
ist z.B. aus der DE-AS 26 52 920 bekannt. Die technische Aufgabe einer solchen Steuereinrichtung
besteht darin, in den Leitungsmodulen leitungsindividuelle Aktionen zu erfassen
und zu steuern, bedarfsweise die Herstellung und Auslösung von Verbindungen in der
Vermittlungsanlage zu steuern und gegebenenfalls zusätzliche Vorgänge im Dienste
des Betreibers der Vermittlungsanlage, z.B. eine Gebührenerfassung, zu steuern.
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Die Steuereinrichtung nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß der zentrale Steuermodul als meldungsgekoppelte Einrichtung arbeitet, die Steuerinformationen
in Form einer begrenzten Anzahl von gültigen Steuermeldungen verarbeitet, die die
volle, jeweils benötigte Steuerinformation beinhalten und zumindest teilweise zieladressenfrei
zwischen den peripheren Steuereinheiten
und dem zentralen Steuermodul
übertragen werden oder innerhalb des zentralen Steuermoduls entstehen, daß der zentrale
Steuermodul einen Meldungsschalter und eine oder mehrere meldungsabhängige Verarbeitungseinheiten
aufweist, daß der Meldungsschalter und die meldungsabhängigen Verarbeitungseinheiten
über ein Meldungsleitugasystem untereinander und zumindest indirekt mit den peripheren
Steuereinheiten verbunden sind, daß das Meldungsleitungssystem, der Meldungsschalter
und jede meldungsabhängige Verarbeitungseinheit dupliziert ausgeführt sind, von
denen ein aktiver und ein inaktiver Meldungaschalter und jeweils eine aktive und
eine inaktive Verarbeitungseinheit im "heiße Reserve-Betrieb arbeiten, daß jeder
der duplizierten Meldungsschalter und jede der duplizierten Verarbeitungseinheiten
mit jedem der beiden Meldungsleitungssysteme verbindbar ist, und daß jeder Meldungsschalter
über ein eigenes Markieradernetz mit Anschaltegliedern aller meldungsabhängigen
Verarbeitungseinheiten und einem eigenen Anschalteglied verbunden ist, wobei der
gerade aktive Meldungsschalter auf seinem Markieradernetz an die Anschalteglieder
der jeweils aktiven meldungsabhängigen Verarbeitungseinheiten und an sein eigenes
Anschalteglied Anschaltebefehle in Form einer Anschaltemarkierung zum Anschalten
an das gerade aktive Meldungsleitungssystem aussendet.
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Bei dieser Lösung wird eine hohe Flexibilität erzielt (zieladressenfreie
Steuermeldungen können in AbhEngigkeit von der momentanen Lastverteilung kurzfristig
beliebigen meldungsabhängigen Verarbeitungseinheiten des
zentralen
Steuermoduls zugewiesen werden, die nach Kenntnis des Meldungsschalters zur Verarbeitung
in der Lage sind) und ein hohes Maß an Zuverlässigkeit erzielt. Dies beruht auf
dem direkten Zugriff des Meldungsschalters zur ausgewählten, meldungsabhängigen
Verarbeitungseinheit und auf der Unabhängigkeit der Steuermeldungen und der Funktion
des Meidungsschalters von der jeweiligen Rollenverteilung (aktiv/inaktiv), da einerseits
die duplizierten Meldungsschalter beide den vollen Informationsstand haben, um eine
Auswahl unter den Verarbeitungseinheiten treffen zu können, und da andererseits
die duplizierten Verarbeitungseinheiten jeweils beide den vollen Informationsstand
haben, um die Verarbeitung durchzuführen. Auch zieladressenfrei von den peripheren
Steuereinheiten zum zentralen Steuermodul gesandte Steuermeldungen werden unabhängig
von der Rollenverteilung mit Sicherheit in der erforderlichen Weise verarbeitet.
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Eine besondere Ausgestaltung der Steuereinrichtung nach der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, daß das Meldungsleitungssystem des zentralen Steuermoduls
als Zeitvielfachleitungssystem ausgebildet ist, und daß der Meldungsschalter und
die meldungsabhängigen Verarbeitungseinheiten jeweils über ein als Zeitkanalschalter
ausgebildetes Anschalteglied mit diesem Zeitvielfachleitungssystem verbunden sind,
das in Aufbau und Wirkungsweise einem Zeitkanalschalter im Sprechwegenetz einer
Fernmeldevermittlungsanlage mit Zeitschaltstufen entspricht. Da die meldungsabhängigen
Verarbeitungseinheiten viele Steuervorgänge bearbeiten, die gleichzeitig ablaufen,
bietet eine solche Ausgestaltung des Meldungsleitungssystems die Möglichkeit, innerhalb
des zentralen Steuermoduls eine verzögerungsfreie Übertragung der Steuermeldungen
zu
mehreren Steuervorgängen durchzuführen. Besonders günstig ist
eine solche Ausgestaltung bei Fernmeldevermittlungsanlagen mit Zeitvielfachdurchschaltung
im Sprechwegenetz.
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In einem solchen Fall wird vorgeschlagen, daß die Steuermeldungen
zwischen den Leitungsmodulen und dem zentralen Steuermodul in bestimmten Zeitkanälen
des Sprechwegenetzes übertragen werden, daß die peripheren Steuereinheiten der Leitungsmodule
über einen Zeitkanalschalter der jeweiligen Zeitschaltstufe mit dem Sprechwegenetz
verbunden sind, und daß das Meldungsleitungssystem des zentralen Steuermoduls über
mindestens einen eigenen Zeitkanalschalter für Steuermeldungen mit dem Sprechwegenetz
verbunden ist. Dabei kann dann im zentralen Steuermodul und in den Leitungsmodulen
eine übereinstimmende Zeitschaltstufe eingesetzt werden, wobei die Zeitschaltstufe
im zentralen Steuermodul ausschließlich der Übertragung von Steuermeldungen dient.
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Kleine Vermittlungsanlagen benötigen nur einen Leitungsmodul. In diesem
Fall ist der zentrale Steuermodul unmittelbar über seinen Zeitkanalschalter mit
allen Steuermeldungen übertragenden Zeitkanälen dieses Leitungsmoduls verbunden.
Eine Weiterbildung für Fernmeldevermittlungsanlagen mit mehreren Leitungsmodulen,
die über das Sprechwegenetz miteinander verbunden sind, ist dadurch gekennzeichnet,
daß das Meldungsleitungßsystem über seine Zeitkanalschalter wie ein Leitungsmodul
an Ein-/Ausgänge der Raumschaltstufe angeschlossen ist und über diese bei allen
Leitungsmodulen Zugang zu allen Zeitkanälen mit Steuermeldungen hat.
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Bei geringer Belastung des zentralen Steuermoduls ist vorgesehen,
daß der Meldungsschalter zusätzlich auch die Aufgaben oder einen Teil der Aufgaben
einer meldungsabhängigen Verarbeitungseinheit übernimmt. Dies ist ohne weiteres
möglich, da man beide funktionell verschiedenen Bestandteile des Steuermoduls durch
Prozessoren verwirklichen kann, also auch mit einem gemeinsamen Prozessor und unterschiedlichen
Programmen. Die Duplizierung bleibt dabei erhalten. Eine Weiterbildung der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, daß die duplizierten Meldungsschalter und meldungs abhängigen
Verarbeitungseinhe iten jeweils über eine Leitungssystemverbindung gekoppelt sind,
die unabhängig von den Meldungsleitungssystemen unter Umgehung der Jeweiligen logischen
Bausteine ein Mitschreiben aller von den aktiven Geräten erarbeiteten, abzuspeichernden
Informationen in der inaktiven duplizierten Verarbeitungseinheit bzw. im inaktiven
Meldungsschalter gewährleistet. Damit ist zwischen zwei duplizierten Geräten der
Umschaltzeitpunkt von der inaktiven zur aktiven Rolle unabhängig von irgendwelchen
Aktualisierungen ihrer Speicher.
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Eine Weiterbildung der Steuereinrichtung nach der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß die aktive und inaktive Rolle zwischen zwei duplizierten Geräten
unabhängig von der entsprechenden Rollenverteilung zwischen anderen duplizierten
Geräten festgelegt ist und vertauscht werden kann, und daß beide Meldungsschalter
über ihr Markieradernetz jeweils vollen Zugriff zu jedem der beiden duplizierten
Geräte haben. Eine derartige Unabhängigkeit ergibt eine hohe Verfügbarkeit für den
gesamten zentralen Steuermodul, da z.B. bei Ausfall einzelner
Verarbeitungseinheiten
eine individuelle Umschaltung auf die duplizierte Verarbeitungseinheit möglich ist,
ohne zusätzliche Schaltvorgänge in anderen, in Funktion befindlichen Verarbeitungseinheiten
einzuleiten.
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Eine besondere Ausgestaltung der Steuereinrichtung nach der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, daß bei großen Vermittlungsanlagen statt eines Meldungsschalterpaares
mehrere Meldungsschalterpaare und zwei gemeinsame Markieradernetze vorhanden sind,
und daß an das eine Markieradernetz aus jedem Meldungsschalterpaar ein Meldungsschalter
angeschlossen ist, während der andere Meldungsschalter gemeinsam mit den anderen
Meldungsschaltern der anderen Meldungsschalterpaare an das andere Markieradernetz
angeschlossen ist.
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Eine Weiterbildung der Steuereinrichtung nach der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß bei Inbetriebnahme oder Wiederinbetriebnahme für das Laden von
Speichern in den Meldungsschaltern, den meldungsabhängigen Verarbeitungseinheiten
sowie den peripheren Steuereinheiten mehrere Zeitkanäle des Meldungsleitungssyßtems
und des Sprechwegenetzes zusammengefaßt werden. Hiermit läßt sich eine erhebliche
Reduzierung der Einschreibdauer erzielen. Die feste Zusammenschaltung der Zeitkanäle
ist in diesen Sonderfällen möglich, da noch keine sonstigen Steuermeldungen bzw.
Sprache oder Daten über das Meldungsleitungssystem und das Sprechwegenetz zu übertragen
sind.
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Da bei meldungsgekoppelten Verarbeitungseinheiten eine zumindest teilweise
abschließende Verarbeitung in einer Verarbeitungseinheit vorausgesetzt wird, ist
vorgesehen,
daß bei nachträglicher Ergänzung von Leistungsmerkmalen für die Vermittlungsanlage
zusätzliche meldungsabhängige Verarbeitungseinheiten mit geeignetem Steuerprogramm
an das Meldungsleitungssystem und an das Markieradernetz anschaltbar sind, wobei
im Meldungsschalter lediglich eine Anpassung von Leittabellen erfolgt. Soweit die
Kapazität der vorhandenen Verarbeitungseinheiten noch nicht ausgenutzt war, lassen
sich neue Leistungsmerkmale natürlich auch schon durch Änderung oder Ergänzung der
Steuerprogramme der vorhandenen Verarbeitungseinheiten einführen.
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Eine besondere Ausgestaltung der Steuereinrichtung nach der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, daß einzelne meldungsabhängige Verarbeitungs einheiten
örtlich vom zentralen Steuermodul getrennt sind. Dies ist z.B. sinnvoll, wenn auch
nach abgeschlossener Installation bei einzelnen Verarbeitungseinheiten häufig Änderungen
vorgenommen werden sollen, die sich manchmal leichter an einer vom zentralen Steuermodul
örtlich getrennten Stelle ausführen lassen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den beigefügte Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen: Fig. 1 das Grundprinzip
einer Vermittlungs anlage mit der Steuereinrichtung nach der Erfindung, Fig. 2 Einzelheiten
des zentralen Steuermoduls der Steuereinrichtung nach der Erfindung.
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Bei der in Fig. 1 als Blockschaltbild dargestellten Vermittlungsanlage
sind mehrere Leitungsmodule LTM an ein Koppelnetz KN angeschlossen. Jeder Leitungsmodul
LTM wird von einer peripheren Steuereinheit TPU gesteuert. An den oberen Leitungsmodul
LTM sind eine Reihe von Teilnehmern T angeschlossen, an den unteren Leitungsmodul
LTM ist im Beispiel eine Verbindungsleitung V zu einer anderen Vermittlungsstelle
angeschlossen. Die peripheren Steuereinheiten TPU tasten u.a. die Teilnehmerleitungen
und Verbindungsleitungen auf ankommende Signale ab. Hierzu gehört z.B. bei Teilnehmerleitungen
das Überwachen auf Schleifenschließung (Verbindungswunsch) und der Empfang von Wählzeichen.
Ferner übernimmt jede periphere Steuereinheit TPU die Steuerung von Schaltstufen,
die im jeweiligen Leitungsmodul LTM angeordnet sind.
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Verbindungen zwischen verschiedenen Leitungsmodulen verlaufen in jedem
Fall über das Koppelnetz KN. Verbindungen zwischen zwei Eingängen des gleichen Leitungsmoduls
LTM werden ggf. innerhalb des Leitungsmoduls hergestellt. An das Koppelnetz KN ist
in Fig. 1 ein zentraler Steuermodul SPM angeschlossen. Dieser übernimmt die restlichen
Steuerfunktionen der Vermittlungsanlage, die nicht in den peripheren Steuereinheiten
TPU erledigt werden, hierzu gehören z.B. die Wegesuche für eine Verbindung zwischen
zwei Leitungsmodulen LTM über das Koppelnetz KN, die Durchschaltung von Verbindungen
im Koppelnetz KN, die Auslösung von Verbindungen, die Gebührenerraßsung, die Steuerung
von Prüfvorgängen und Anrufumleitungen.
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Für die Steuereinrichtung nach der Erfindung ist es unerheblich, ob
die Durchschaltung der Verbindungen in den
Leitungsmodulen LTM
und im Koppelnetz KN im Raumvielfach oder im Zeitvielfach erfolgt und wieviele Koppelstufen
das Koppelnetzwerk KN hat. Bei kleinen Vermittlungsanlagen mit nur einem Leitungsmodul
LTM genUgt z.B.
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eine Zeitschaltstufe innerhalb des Leitungsmoduls LTM.
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In diesem Fall entfällt das Koppelnetz KN und der zentrale Steuermodul
SPM ist dann direkt mit dem Leitungsmodul LTM verbunden. Der Name "zentraler" Steuermodul
ist also nicht einschränkend für seinen örtlichen Einsatz aufzufassen, sondern soll
die funktionelle Aufspaltung der Aufgaben zwischen den leitungsmodulindividuellen
1,peripheren" Steuereinheiten und diesem Steuermodul verdeutlichen.
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Der Steuermodul SPM umfaßt in Fig. 1 einen Meldungsschalter MS und
zwei meldungsabhängige Verarbeitungseinheiten SPU.
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Ein Meldungsleitungssystem MB verbindet das Koppelnetz über Anschalteglieder
A mit dem Meldungsschalter MS und mit den meldungsabhängigen Verarbeitungseinheiten
SPU.
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Auf dem Meldungsleitungssystem MB können Steuermeldungen jeweils in
beiden Richtungen übertragen werden. Die angeschlossenen Geräte verfügen über entsprechende
Ein-und Ausgabeeinheiten. Ein Markieradernetz MN verbindet den Meldungsschalter
MS mit den beiden Anschaltegliedern A der meldungsabhängigen Verarbeitung9einheiten
SPU und mit seinem eigenen Anschalteglied A.
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Der zentrale Steuermodul SPM arbeitet als meldungsgekoppelte Einrichtung.
Eine von einer peripheren Steuereinheit TPU über das Koppelnetz KN zum zentralen
Steuermodul SPM gesandte Steuerinformation gelangt als zieladressenfreie Steuermeldung
über das Meidungsleitungssystem MB zum Meldungsschalter MS. Ebenso können von
den
meldungsabhängigen Verarbeitungseinheiten SPU als Ergebnis irgendwelcher Verarbeitungsschritte
Steuermeldungen auf das Meldungsleitungssystem MB gegeben werden. Bei allen Steuermeldungen
prüft der Meldungsschalt er MS die ankommende Steuermeldung und ermittelt nach ihrem
Inhalt und aufgrund von ihm bekannten Informationen über die derzeitige Aufgabenverteilung
und/ oder Lastverteilung eine meldungsabhängige Verarbeitungseinheit SPU bzw. die
periphere Steuereinheit TPU, die die Verarbeitung der Steuermeldung übernehmen soll.
Dazu überträgt der Meldungsschalter MS im ersten Fall (Ziel ist eine meldungsabhängige
Verarbeitungseinheit SPU) ein entsprechendes Zeichen über das Markieradernetz MN
zum Anschalteglied A der ausgewählten meldungsabhängigen Verarbeitungseinheit SPU
und reizt die dazu an, die entsprechenden, auf daß Meldungsleitungssyetem MB gegebenen
Steuermeldungen aufzunehmen, einzuepeichern und zu verarbeiten. Im zweiten Fall
(Ziel ist eine bestimmte periphere Steuereinheit TPU) weisen die Steuermeldungen
das Kennzeichen der peripheren Steuereinheit TPU als Zielinformation auf und werden
vom Meldungsschalter MS über das Koppelnetz KN dorthin übertragen. Die Steuermeldungen
enthalten alle für den jeweiligen Einzelfall maßgebenden Informationen und werden
daher von der einzelnen meldungsabhängigen Verarbeitungseinheit SPU bzw. von der
peripheren Steuereinheit TPU nach eingespeicherten Steuerprogrammen verarbeitet,
ohne daß zusätzliche Speicherinhalte außerhalb dieser Verarbeitungseinheit bzw.
Steuereinheit gelesen werden müßten.
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Das Ergebnis der Verarbeitung in einer Verarbeitungseinheit kann eine
neue Steuermeldung sein, die über das
Meldungsleitungssystem MB
zum Meldungsschalter MS gegeben wird. Dort wird die Steuermeldung zwischengespeichert
und dann entweder mit einer Zieladresse über das Koppelnetzwerk KN zur entsprechenden
peripheren Steuereinheit TPU übertragen oder sie wird erneut nach dem oben erläuterten
Prinzip vom Meldungsschalter MS einer der meldungsabhängigen Verarbeitungseinheiten
SPU zur weiteren Verarbeitung zugewiesen.
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In Fig. 2 sind-fUr ein AusfUhrungsbeispiel weitere Einzelheiten des
zentralen Steuermoduls dargestellt. In diesem Beispiel wird davon ausgegangen, daß
die Vermittlungsanlage mehrere Leitungsmodule umfaßt, in denen Pernsprechverbindungen
nach dem Zeitvielfachprinzip über Zeitkanalschalter hergestellt werden. Perner mögen
Verbindungen zwischen den teitungsmodulen im Zeitvielrach über ein Raumschaltmodul
SSM hergestellt werden, das also dem Koppelnetz KN nach Fig. 1 entspricht. Die Steuermeldungen
von den peripheren Steuereinheiten gelangen in bestimmten Zeitkanälen zum zentralen
Steuermodul, der über mindestens eine Zeitvielfachleitung wie ein Leitungsmodul
an den Raumschaltmodul SSM angeschlossen ist.
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Im zentralen Steuermodul nach Fig. 2 gibt es zwei Meldungsleitung
systeme MB, MB' , zu denen alle Geräte des Steuermoduls nlternativen Zugriff haben.
Diese beiden Meldungsleitungssysteme MB, MB' sind als Zeitvielfachleitungssysteme
ausgebildet, die jEesill)er einen Zeitkanalschalter MTSIC für Steuersignale mit
einem Eingang/ Ausgang des Raumschaltmoduls SSM verbunden sind. Im zentrale Steuermodul
gibt es in duplizierter Ausführung einen Meldungsschalter MS bzw. MS' und n meldungsabhängige
Verarbeitungseinheiten SPU1 bis SPUn bzw. SPU1' bis SPUn', Die duplizierten Geräte
arbeiten nach dem "heiße flescrve" - Prinzip, d.10., daß zum Beispiel der Meldungsschalter
MS' aktiv und der Meldunsschalter MS inaktiv ist. Das aktive Gerät arbeitet jeweils
verantwortlich,
beim inaktiven Gerät werden jedoch über eine Leitungssystemverbindung IBL die Speicherinhalte
jeweils auf dem neuesten Stand gehalten, sodaß das inaktive Gerät jederzeit die
aktive Rolle übernehmen kann. In bekannter Weise kann das Verarbeitungsergebnis
des inaktiven Geräts zu einem Vergleich mit dem Verarbeitungsergebnis des aktiven
Gerätes herangezogen werden. Auf diese Wei3e lassen sich Fehler feststellen.
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Die Rollenverteilung aktiv /inaktiv ist bei verschiedenen Geräten
voneinander unabhängig, es können z.B. die meldungsabhängigen Verarbeitungseinheiten
SPU1, SPU2' und SPUn aktiv und die meldungsabhängigen Verarbeitungßeinheiten SPU1'
, SPU2 und SPUn' inaktiv sein. Wenn nun ein Fehler in der meldungsabhängigen Verarbeitungseinheit
SPU1 festgestellt wird, so wird die meldungsabhängige Verarbeitungseinheit SPU1'
aktiv geschaltet, ohne daß bei den anderen Geräten eine Umschaltung erfolgen müßte.
Die fehlerhafte meldungsabhängige Verarbeitungseinheite SPU1 kann dann ohne Unterbreehung
des Gesamtbetriebs ausgetauscht oder repariert werden. Vor Inbetriebnahme eines
neu eingesetzten Geräts werden dessen Speicher in bekannter Weise aut3matisch durch
SW-Routinen auf den neuesten Informationsstand gebracht.
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Jeder Meldungsschalter MS, MS' und jede der meldungsabhängigen Verarbeitungseinheiten
SPU1, SPU1' bis SPUn, SPUn' sind über als Zeitkanalschalter MTSI ausgebildete Anschalteglieder
mit beiden Meldungsleitungssystemen MB, MB' verbunden. Auf diese Art und Weise kann
das jeweils aktive Gerät in einem beliebigen Zeitkanal auf einem der Meldungsleitungssysteme
ankommende Steuermeldungen empfangen urid in einen beliebigen freien Zeitkanal in
das Meldungsleitunssystem einspeisen.
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Die Zuordnung der 7eilkan«ile zu den Geräten erfolgt einmalig beim
Initialisieren der Vermittlungsanlage, bzw. während des Betriebs zu Ersatzschaltungs-Zwecken
und Test-Zwecken.
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Jeder Meldungsschalter MS, MS' ist über ein eigenes Markieradernetz
MN bzw. MN' mit allen Zeitkanalschaltern MTSI der meldungsabhängigen Verarbeitungseinheiten
SPU1 bis SPUn' (also sowohl mit dem Zeitkanalschalter MTSI der jeweils aktiven als
auch mit dem der jeweils inaktiven Verarbeitungseinheit) und mit dem eigenen Zeitkanalschalter
MTSI des Meldungsschalters MS bzw. MS' verbunden. Der gerade aktive Meldungsschalter
MS' nimmt z.B. eine vom Rnumschalt;modul SSM über einen der Zeitkanalschalter MTSIC
für Steuersigriale auf das Meldungsleitungasystem MB gelangte, zieladressenfreie
Steuermeldung aus einer peripheren Steuereinheit auf und stellt fest, daß die Steuermeldung
einen Vorgang betrifft, der von den meldungsabhängigen Verarbeitungseinheiten SPU1,
SPU1 oder SPU2, SPU2' verarbeitet werden könnte. Nach hier nicht näher zu erläuternden
Kriterien w!blt der Meldungsschalter MS' die meldungsabhängigen Verarbeitungseinheiten
SPU2, SPU2' aus und überträgt über seine Markierader b' einen Anreiz zum Zeitkanalschalter
MTSI der gerade aktiven meldungsabhängigen Verarbeitungseinheit SPU2', die gleichzeitig
von ihm erneut auf das Meldungsleitungssystem MB gegebene Steuermeldung aufzunehmen.
Die meldungsabhängige Verarbeitungseinheit SPU2' nimmt die Steuermeldung auf, verarbeitet
sie und gibt ggfls. eine resultierende neue Steuermeldung über ihren Zeitkanalschalter
MTSI in einem ihr zugeordneten Zeitkanal auf das Meldungsleitungssystem MB'.
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Die Speicherinhalte der meldungsabhängigen Verarbeitungseinheit SPU2
werden laufend über die Leitungssystemverbindung IBL zwischen der Verarbeitungseinheit
SPU2' und der Verarbeitungseinheit SPU2 auf den neuesten Stand gebracht.
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Die Leitungæsystemverbindungen IßL sind ausschließlich Verbindungen
zwischen den internen Leitungssystemen der duplizierten meldungsabhEngigen Verarbeitungneinheiten
bzw. der duplizierten Meldungsschalter. Sie verknüpfen nicht die f;oik der jeweiligen
Geräte.
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Die von der Verarbeitungseinheit SPU2' erarbeitete Steuermeldung wird
zieladressenrrei auf das Meldungr,leiturlg6systen MB' gegeben und gelangt so zum
aktiven Meldungsschaltcr M','.
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Falls es sic bei der von sler Verarbeitungse:in}eit SlzlJ7' erarbeiteten
Steuermeldunz um eine innerhalb den zentralen Steuermoduls weiter zu verarbeitende
Steuermeldung handelt, wird diese vom aktiven Meldungsschalter MS' erneut einer
geeigneten meldungsabhängigen Verarbeitungseinheit zugewiesen.
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Falls es sich um eine für eine bestimmte periphere Steuereinheit bestimmte
Steuerinformation handelt, wird diese vom Meldungsschalter MS' als Steuermeldung
mit Zieladresse auf das Meldungsleitungssystem MB' gegeben und über den Zeitkanalschalter
MTSIC für Steuersignale und den Raumschaltmodul SSM zu der gewünschten peripheren
Steuereinheit Ubertragen.
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Mit dem vorstehend erläuterten Aufbau und in ihrer Funktion entsprechen
die Meldungsleitungssysteme MB, MB' mit den angeschlossenen Zeitkanalschaltern MTSIC
einem Leitungsmodul mit Zeitschaltstufe im Sprechwegenetz der Vermittlungslage.
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Als Ausführungsbeispiele für die peripheren Steuereinheiten TPU und
die meldungsabhängigen Verarbeitungseinheiten SPU sowie für die Meldungsschalter
MS bieten sich außer üblichen Prozessoren sogenannte F-Maschinen an, in denen verschiedene
Speichertechnologien benutzt werden können, z.B. RAM (Random Access Memory), ROM
(Read Only Memory) und EPROM (Ereasable Programmable Read Only Memory). Die wichtigsten
Bestandteile einer solchen F-Maschine sind: Prozessoreinheit, Speichersteuereinheit,
Speicher, Leitungssystemverbindung, Statuseinheit. Außerdem kommen noch verschiedene
Umsetzungseinrichtur.gen an den Schnittstellen zwischen den genannten Einheiten
und den Vermittlungseinrichtungen
hinzu, die jedoch hier keiner
besonderen Erläuterung bedürfen, da sie sich für den Fachmann unter Beachtung ihrer
jeweiligen Funktion aus dem allgemeinen Fachwissen ergeben.
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Die Prozessoreinheit, die Speichersteuereinheit und der Speicher bedürfen
ebenso keiner besonderen Erläuterung, da sie handelsüblichen Teilen entsprechen.
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Die Hauptfunktion (Mitschreiben) der Leitungssystemverbindung IBL
wurde oben im Zusammenhang mit Fig. 2 erläutert.
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Außerdem hat die Leitungssystemverbindung noch folgende Funktionen:
Zugriff zum Speicher des nicht aktiven Prozessors durch die aktive Prozessoreinheit,
Zugriff der aktiven Prozessoreinheit zu Steuereinheiten des nicht aktiven Prozessors
und Routineprüfungen verschiedener Steuerwege zwischen den Prozessorpaaren bzw.
den Leitungssystemverbindungen.
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Die Statuseinheit steuert das Zusammenarbeiten zwischen aktiven und
nicht aktivem Prozessor in den peripheren Steuereinheiten bzw. in den meldungsabhängigen
Verarbeitungseinheiten und MeldungsEchaltern nach dem bekannten "Heiße Reserve1?
-Prinzip, bedarf also hier auch keiner weiteren Erläuterung.
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Die Funktionsweise jeder F-Maschine läßt sich am einfachsten dadurch
charakterisieren, daß ihre vorgenannten Einheiten intern auch wieder meldungsgekoppelt
zusammenarbeiten. Dazu weist jede F-Maschine ein internes Meldungsleitungssystem
auf. Der
Meldungsaustausch wird intern von einem autonomen, sogenannten
"Meldungshändler" verwaltet. Nach außen , also zum jeweiligen Zeitkanalschalter
MTSI, ist jeweils ein sogenannter "Übermittlungshändler" zwischengeschaltet, der
einige Ubertragungsfunktionen wahrnimmt, z.B. Empfangen, Formatieren, Aussenden,
Prüfen von Meldungen, Aussenden von Quittungszeichen, evtl. Wiederholung von Meldungen.
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Als Ausführungsbeispiele für die Zeitkanalschalter- MTSI und MTSIC
eignen sich in herkömmlichen Zeitvielfachvermittlungsanlagen auf PCM-Basis bereits
in den Sprechwegen eingesetzte Zeitkanalschalter. Ihre Dimensionierung ist jeweils
an die gewählte Kanalzahl und an das Format der PCM-Datenworte anzupassen, mit denen
die Leitungssysteme MB, MB' und die zur Realisierung der Meldungsschalter MS, der
peripheren Steuereinheiten TPU und der meldungsabhängigen Verarbeitungseinheiten^SPU
eingesetzten Prozessoren arbeiten.
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Bezugszeichenliste A Interfaces Anschalteglieder b' marking wire
Markierader IBL Inter Bus Link Leitungssystemsverbindung KN Switching Network Koppelnetz
LTM Line Trunk Modul Leitungsmodul MB, MB' Message Bus Meldungsleitungssystem MN,
MN' Marking Network Markieradernetz MS, MS' Message Switch Meldungsschalter MTSI
Modular Time Slot Zeitkanalschalter Int erc hanger MTSIC MTSI for Control Zeitkanalschalter
für Steuersignale SPM Service Processing Zentraler Steuermodul Modul track End Control)
SPU |
SPU1 Service Processing Units meldungsabhängige Verarbei- |
SPUn' tungseinheiten |
SSM Space Switch Modul Raumschaltmodul TPU Terminal Processing Unit Periphere Steuereinheit
(Front End Control) V trunk Verbindungsleitung,
L e e r s e i t
e