DE29722676U1

DE29722676U1 - Zeigerinstrument für ein Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE29722676U1
Application number: DE29722676U
Authority: DE
Original assignee: Mannesmann VDO AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1997-12-23
Filing date: 1997-12-23
Publication date: 1998-03-19
Anticipated expiration: 2007-12-24

Description

Mannesmann VDO AG Kruppstraße 105

60388 Frankfurt

3592

Beschreibung

Zeigerinstrument für ein Kraftfahrzeug

Die Erfindung betrifft ein Zeigerinstrument für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für eine Drehzahl- oder Geschwindigkeitsanzeige, mit einem Display und mit zumindest einem um eine in etwa senkrecht durch das Display hindurchführende Achse schwenkbaren Zeiger.

Während früher Zeigerinstrumente üblicherweise nur eine einzige Aufgabe hatten, beispielsweise die Anzeige der Geschwindigkeit oder Drehzahl, ist heute zunehmend die Tendenz zu beobachten, innerhalb einer Anzeigefläche des jeweiligen Zeigerinstrumentes auch Informationen anzuzeigen, für welche das Zeigerinstrument primär nicht bestimmt ist. Hierzu kann man beispielsweise ohne besondere Schwierigkeiten im unteren Bereich des Zeigerinstrumentes ein verhältnismäßig kleinflächiges Display anordnen, auf welchem bei Bedarf Warnanzeigen erscheinen, beispielsweise für zu geringen Kraftstoffvorrat oder zu geringen Ölstand. Schwierigkeiten bereitet jedoch die Anordnung eines Displays, welches so groß ist, dass es nicht mehr

unterhalb, oberhalb oder seitlich der Zeigerachse angeordnet werden kann. Es ist bekannt, in solchen Fällen ein Display mit einer durchgehenden Bohrung zu verwenden, so dass man eine Zeigerwelle durch das Display hindurchführen kann. Ein solches Display ist jedoch mit den derzeit bekannten Mitteln nur mit hohen Ausschussraten herzustellen. Weiterhin muss man in einem solchen Fall bei der Anzeige berücksichtigen, dass im Bereich der Bohrung keine Anzeigen möglich sind und der Zeiger zudem Informationen abdecken kann.

Statt eines Zeigerinstruments mit einem materiellen Zeiger werden auch schon Anzeigeinstrumente eingesetzt, welche ein großflächiges Display aufweisen, auf welchem ein Zifferblatt aufgedruckt und welches zur virtuellen Darstellung eines Zeigers ausgebildet ist. Solche Anzeigeinstrumente sind aufgrund der großen Displayfläche jedoch relativ teuer, wenn man sie mit einem Farbdisplay ausstatten will und/oder eine hohe Auflösung erforderlich wird.

Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Zeigerinstrument der eingangs genannten Art so auszubilden, dass es sich für möglichst großflächige, farbige Darstellungen eignet, ohne dass dadurch seine Herstellung aufwendig und deshalb teuer wird.

Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Zeiger ein virtueller, auf dem Display darstellbarer und um eine virtuelle Achse schwenkbarer Zeiger ist.

Bei einem solchen Zeigerinstrument kann man für veränderliche Informationen ein handelsübliches und deshalb kostengünstig erhältliches, relativ großflächiges Display verwenden, welches auf der Vorderseite des Zeigerinstrumentes ohne Platzprobleme angeordnet werden kann, weil

keine Rücksicht auf die Zeigerwelle genommen werden muss. Weil gemäß der Erfindung auf eine Bohrung im Display für die Durchführung der Zeigerwelle verzichtet werden kann, wird es möglich, das Display unverändert einzusetzen, so dass die bisher vorhandene Ursache für hohen Ausschuss bei der Fertigung vermieden wird. Das Fehlen eines materiellen Zeigers mit einer materiellen Zeigerwelle erlaubt es in den Zeiten, in welchen eine Anzeige mittels des Zeigers nicht erforderlich wird, auf die Darstellung des Zeigers zu verzichten und die gesamte Fläche des Displays für Anzeigen auszunutzen, ohne dass Rücksicht auf eine Abdeckung von Informationen durch den Zeiger genommen werden muss. Da entgegen herkömmlichen Zeigerinstrumenten bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung auch ein Meßwerk zum Antrieb des Zeigers nicht erforderlich ist, weist dieses Zeigerinstrument eine besonders geringe Einbautiefe auf.

Das Display könnte eine Kathodenstrahlröhre aufweisen oder ein Vakuumfluoreszenz-Display sein. Es ist jedoch besonders vorteilhaft, wenn das Display ein LCD ist. Ein solches Display ist vergleichsweise kostengünstig und in großen Stückzahlen herstellbar, einfach ansteuerbar und beansprucht nur einen geringen Einbauraum.

Besonders vielseitig, z.B. auch zur Darstellung von Videosequenzen, ist das Zeigerinstrument einsetzbar, wenn gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung das Display ein hochauflösendes Display, z.B. ein Punkt-Matrix-Bildschirm, ist. Die Darstellungen des Displays werden weiter verbessert, wenn das Display ein Farbdisplay ist.

Auch während des Arbeitens des Zeigerinstrumentes als eigentliches Zeigerinstrument können auf dem Display Informationen visualisiert werden, ohne dass es dabei zu einer

störenden Abdeckung durch den Zeiger kommt, wenn gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung der Zeiger eine virtuelle Zeigerspitze ist.

Die Ablesbarkeit des Zeigerinstrumentes wird verbessert, wenn das Display Steuermittel zum Darstellen von mit Strichmarkierungen des Zifferblattes fluchtenden Markierungen auf dem Display hat, weil dann die Zeigerspitze über die Markierungen streicht und nicht mehr vor den Markierungen enden muss.

Auch das Zifferblatt kann zusätzlich zur Darstellung veränderlicher Informationen genutzt werden, wenn das Zifferblatt ein Display ist. Ein solches Zifferblatt ermöglicht es zudem, unterschiedliche Skalen darzustellen, beispielsweise bei einem Tachometer über den gesamten, vom Zeiger bestrichenen Bereich eine erste Skala für geringere und bei Überschreiten einer festgelegten Geschwindigkeit ausschließlich eine zweite Skala für höhere Geschwindigkeiten, so dass bei geringen Geschwindigkeiten eine höhere Anzeigegenauigkeit zu erreichen ist als mit herkömmlichen Zeigerinstrumenten.

Besonders für die Anwendung in Nut&zgr;fahrzeugen ist es vorteilhaft, wenn das Display zur Darstellung eines von einer Kamera überwachten Bereiches hinter dem das Zeigerinstrument aufweisenden Kraftfahrzeug ausgebildet ist.

Z.B. für die Auswahl einer Fahrtstrecke oder zur Erleichterung der Orientierung eines Fahrzeugführers ist es von besonderem Vorteil, wenn das Display zur Darstellung von Verkehrsinformationen ausgebildet ist.

Bei stehendem Fahrzeug kann das erfindungsgemäße Zeigerinstrument auch der Unterhaltung dienen, wenn das

Display als Bildschirm für Videowiedergaben ausgebildet ist.

Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind drei davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in

Fig. 1 eine Vorderansicht eines Zeigerinstrumentes
nach der Erfindung,

Fig. 2, 3 Vorderansichten weiterer Ausführungsformen
eines erfindungsgemäßen Zeigerinstrumentes
.

Die Figur 1 zeigt ein Zifferblatt 1, welches im mittleren Bereich einen großflächigen Ausschnitt 2 hat, hinter welchen ein großflächiges, hochauflösendes, farbiges Display 3 eingesetzt ist. Hier gestrichelt dargestellte Eckbereiche 9 des Displays 3 ragen dabei über den Rand des Ausschnittes 2 hinaus und werden von dem Zifferblatt 1 verdeckt. Auf dem Zifferblatt 1 ist eine übliche Skala 4 mit einer Skalenteilung und einer Skalenbeschriftung aufgedruckt. Abweichend von üblichen Zeigerinstrumenten hat das Zeigerinstrument einen virtuellen Zeiger 5, der durch Ansteuern des Displays 3 je nach dem Wert der anzuzeigenden Größe veränderlich und schwenkbar um eine virtuelle Achse 13 dargestellt wird. Die Länge des Zeigers 5 kann dabei so gesteuert sein, dass die Zeigerspitze in jeder Zeigerposition möglichst nahe an die Skala 4 heranreicht.

Bei der Aus führungs form gemäß Figur 2, die ein flächenbündig in eine Ausnehmung eines Zifferblattes 1 eingesetztes Display 3 zeigt, erkennt man, dass Strichmarkierungen 6 einer Skalenteilung auf dem Zifferblatt 1 durch mit diesen fluchtende, virtuelle Markierungen 7 auf dem Display 3 fortgesetzt sein können. Als Zeiger ist bei dieser Ausführungsform lediglich eine um eine virtuelle Achse 13 schwenkbare virtuelle Zeigerspitze 8 vorhanden. Dadurch kann man auch während der Benutzung des Instrumentes als Zeigerinstrument, also während der Darstellung der Zeigerspitze 8 auf dem Display 3, großflächig Informationen 10 darstellen, welche nicht durch einen Zeiger abgedeckt werden. Diese Informationen 10 können den Fahrzeugbetrieb betreffen, aber auch Verkehrsleitinformationen o.a. sein.

Figur 3 zeigt ein Zeigerinstrument mit einem Zifferblatt 1 und einem an eine Ausnehmung 2 des Zifferblattes 1 angefügten Display 3 entsprechend der Ausführungsform nach Figur 1. Eine auf das Zifferblatt 1 aufgedruckte Skala 4 weist jedoch lediglich eine Skalenteilung 11 auf. Eine zugehörige Skalenbeschriftung 12 ist virtuell auf dem Display 3 dargestellt. Auf diese Weise können mit dem Zeigerinstrument einfach durch eine Änderung der Ansteuerung des Displays unterschiedliche Größen wie z.B. Geschwindigkeit oder Motordrehzahl angezeigt werden. Bei einem derart ausgestatteten Zeigerinstrument kann auch in einfacher Weise der Anzeigebereich oder die Auflösung der angezeigten.Größe durch eine Änderung der Ansteuerung des Displays und der Darstellung der Skalenbeschriftung 12 verändert werden. Umgekehrt ist es auch denkbar, die Skalenteilung virtuell auf dem Display anzuzeigen und die korrespondierende Skalenbeschriftung auf dem Zifferblatt unveränderbar vorzusehen.

Ein Zeiger 5 wird bei der Ausführungsform nach Figur 3 als Vollzeiger virtuell auf dem Display 3 dargestellt.

Claims

Mannesmann VDO AG Kruppstraße 105 60388 Frankfurt 3592 Ansprüche

1. Zeigerinstrument für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für eine Drehzahl- oder Geschwindigkeitsanzeige, mit einem Display und mit zumindest einem um eine in etwa senkrecht durch das Display hindurchführende Achse schwenkbaren Zeiger, dadurch gekennzeichnet, dass der Zeiger (5) ein virtueller, auf dem Display (3) darstellbarer und um eine virtuelle Achse schwenkbarer Zeiger (5) ist.

2. Zeigerinstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Display (3) ein LCD ist.

3. Zeigerinstrument nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Display (3) ein hochauflösendes Display ist.

4. Zeigerinstrument nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zeiger eine virtuelle Zeigerspitze (8) ist.

5. Zeigerinstrument nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Display (3) Steuermittel zum Darstellen von mit Strichmarkierungen (6) des Zifferblattes (1) fluchtenden Markierungen (7) auf dem Display (3) hat.

6. Zeigerinstrument nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zifferblatt

(1) ein Display ist.

7. Zeigerinstrument nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Display (3) zur Darstellung eines von einer Kamera überwachten Bereiches hinter dem das Zeigerinstrument aufweisenden Kraftfahrzeug ausgebildet ist.

8. Zeigerinstrument nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Display (3) zur Darstellung von Verkehrsinformationen ausgebildet ist.

9. Zeigerinstrument nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Display (3) als Bildschirm für Videowiedergaben ausgebildet ist.