DE29521462U1

DE29521462U1 - Stumpfstrumpf

Info

Publication number: DE29521462U1
Application number: DE29521462U
Authority: DE
Original assignee: Ihle Strumpf GmbH
Current assignee: Ihle Strumpf GmbH
Priority date: 1995-08-23
Filing date: 1995-08-23
Publication date: 1997-06-26
Anticipated expiration: 2005-08-24

Description

Stumpfstrumpf

Die Erfindung betrifft einen Stumpfstrumpf oder Stumpfschützer. Beide Erzeugnisse werden über einer direkt auf dem jeweiligen Stumpf aufgerollten und ein Befestigungselement für den Prothesenschaft tragenden Silikonhülse aufgezogen und müssen für das durchzuführende Befestigungselement ausgebildet sein, Sie haben sowohl technische Funktionen, wie Schutz der Silikonhülse, Reibungsvermeidung zwischen Silikonhülse und Prothesenschaft und Ausgleich von anatomisch bedingten StumpfSchrumpfungen bis zur Erstellung einer neuen Silikonhülse, als auch das Wohlbefinden des Patienten betreffende Funktionen, wie perfekter Sitz an der Silikonhülse, Abpolsterung und Verminderung der Laufgeräusche, zu erfüllen.

Zunächst wurden dazu die Spitzen bekannter Stumpfstrümpfe oder Stumpfschützer, wie sie bei herkömmlichen Prothesen schon lange im Gebrauch sind, einfach abgeschnitten. Dies führte zu Maschenlauf, Verlust der komprimierenden Eigenschaften, Faltenbildung des instabilen Gestricks und relativ kurzer Nutzungsdauer, so daß dies nicht befriedigen konnte.

Zur Verbesserung der Situation wurden Lösungen vorgeschlagen, bei gestrickten StumpfStrümpfen dazu eine Durchführungsöffnung stricktechnisch auszubilden.

So wird in DE 93 09 472 Ul und DE 43 21 182 vorgeschlagen, daß diese Durchführungsöffnung in einem gestrickten Stumpfstrumpf durch einen maschenfesten und maschinentechnisch durch Rundstricken geschlossenen Spitzenabschluß gebildet wird. Diese Lösung ist nur bei glatten Gestricken realisierbar (rechtslinks Bindung). Es sind somit nur dünne Gestricke herstellbar. Frotteebindungen, Rippbindungen oder andere nichtgestrickte Ausführungen sind somit nicht realisierbar. Ein weiterer entscheidender Nachteil ist aber, daß die Durchführungsöffnung durch das Rundstricken quasi geschlossen ist und erst durch mechanische Spreizung geöffnet wird. Durch diese erst mechanisch zu öffnende Durchführungsöffnung muß der oftmals ältere oder anderweitig in seiner Motorik und Beweglichkeit noch zusätzlich zu einer Amputation eingeschränkte Patient z.B. beim Prothesensystem "ICEROSS", "3S" oder "ALPS" eine Nylonschnur oder einen Verbindungsstift mühselig hindurchführen. Diese Öffnung ist rund und paßt sich in gewissen Grenzen der Form des durchzuführenden Bauteiles an, wenn diese im Querschnitt ohne Hinterschnitte ist.

Ein weiterer Vorschlag nach DE 94 17 913 Ul widmet sich insbesondere der Verbesserung des Kälteschutzes und des Schrumpfausgleiches des Stumpfes mittels dickerer Gestricke. Dies führt zu einer eingestrickten maschenfesten öffnung in der Spitze. Diese ist naturgemäß nicht mehr elastisch und paßt sich somit der Form des durchzuführenden Bauteiles nur wenig an. Es muß somit für jedes gegenwärtige und zukünftige Prothesensystem

eine entsprechend dimensionierte Öffnung durch jeweils veränderte Strickmaschineneinstellung vorgesehen werden, wobei auch hierbei keine Bauteile mit Hinterschnitten durch die öffnung voll umschlossen werden.

Ein Nachteil beider Lösungen, außer der jeweiligen Anwendbarkeit für nur eine Produktstärke, ist aber auch, daß die Laufgeräusche des Prothesenstumpfes, die immer die Neugier und Aufmerksamkeit Dritter hervorrufen und damit der Integration der Behinderten entgegenwirken, nicht wesentlich vermindert werden.

Der in den Hauptanspruch angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, die Durchführungsöffnung in einem Stumpfstrumpf oder Stumpfschützer gleich welcher Materialstärke oder Herstellungstechnologie so zu erzeugen, daß diese Durchführungsöffnung heutigen und künftigen Formen und Anzahl von Befestigungselementen des Prothesenschaftes an der Silikonhülse, auch bei Querschnittshinterschneidungen und/oder -einkerbungenZ-biegungen, immer angepaßt hergestellt werden kann und nötigenfalls vom betreuenden Orthopädiemechaniker bei Bedarf verändert werden kann und die Gebrauchseigenschaften verbessert werden.

Dieses Problem wird durch die im Hauptanspruch angegebenen Merkmale gelöst. In dem Unteranspruch wird eine weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß neben der Anlage der Durchführungsöffnung in jeder möglichen und denkbaren Querschnittsform und Anzahl der Durchführungselemente die Laufgeräusche effektiv vermindert

werden, die Durchführbarkeit des jeweiligen Befestigungselementes verbessert wird und zusätzlich tageszeitliche oder außentemperaturbedingte anatomische Veränderungen/Schwankungen der Stumpfabmessungen ausgeglichen werden.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden näher beschrieben.

Es zeigen:

Figur 1 erfindungsgemäßen Stumpfstrumpf in

Frotteebindung
Figur 2 eine Prothesenschaft-Variante mit Silikonhülse

und erfindungsgemäßen Stumpfstrumpf

dabei werden folgende Bezugszeichen verwendet;

1	Stumpfstrumpf
2	Schaft
3	Spitze
4	Rand
5	Schicht
6	Durchführungsöffnung
7	Befestigungselement
8	Silikonhülse
9	Naht (nur halbseitig)
10	Stumpf
11	Nylonschnur
12	Prothesenschaft

Ein herkömmlicher Stumpfstrumpf 1 mit z.B. Frotteebindung

besteht aus einem Schaft 2 mit einem Rand 4 und einer- Spitze 3, die durch eine halbseitige Naht 9 geschlossen wird. Dieser Stumpfstrumpf 1 besitzt noch keine Durchführungsöffnung 6, Um diese Durchführungsöffnung 6 maschenfest für das Grundmaterial herzustellen, wird der Stumpfstrumpf 1 in eine aus einem Innen- und einem Außenteil bestehende Elastomergießform mit Stanzeinrichtung eingelegt, wobei der Stumpfstrumpf 1 über die Innenform gestreift wird und die Gießform im Bereich der Spitze 3 eine flächenhafte Vertiefung entsprechend einer aus Elastomer zu erzeugende Schicht 5 ausgearbeitet hat. Nach dem Schließen der Form wird Elastomer eingegoßen und ausgehärtet. Beim Öffnen der Form wird vorzugsweise mittels Ausdrückern eine Durchführungsöffnung 6 durch die erzeugte Schicht 5 und durch das von ausgehärtetem Elastomer durchdrungene und fixierte Grundmaterial des Stumpfstrumpfes 1 ausgestanzt. Der Patient rollt bekanntermaßen eine Silikonhülse 8 mit einem Befestigunselement 7 und einer daran integrierten Nylonschnur 11 über seinen Stumpf 10. Die Nylonschnur 11 und das Befestigungselement 7 werden durch die Durchführungsöffnung 6 geführt und der Stumpfstrumpf 1 über die Silikonhüle 8 gezogen. Danach wird in diesem Beispiel mittels der Nylonschnur 11 der Prothesenschaft 12 zur Anlage an die Schicht 5 und den Stumpfstrumpf 1 herangezogen und rastet mittels des durch die Schicht 5 ragenden Befestigungselementes 7 ein.

Gleichwertig zur beschriebenen Technologie kann das Ausstanzen der Durchführungsöffnung 6 auch außerhalb der Elastomergießform erfolgen. Dies bringt den Vorteil, daß bei verschiedengeformten Befestigungselementen 7 die jeweilige Durchführungsöffnung 6 deren Querschnittsform und Anzahl angepaßt ausgestanzt werden kann und das eventuell komplizierte Stanzprofil nicht erst kostenaufwendig in die eigentliche Elastomergießform eingearbeitet werden muß.

Statt eines aushärtbaren Elastomer kann auch ein schmelzbarer Elastomer zum Einsatz kommen, der durch Aufschmelzen das Grundmaterial durchdringt und durch Erstarren fixiert. Dabei ist es sowohl möglich diesen schmelzbaren Elastomer als Einlage in die Form einzubringen, z.B. als Flocken, Paste oder Gewebestück, als auch den schmelzbaren Elastomer als Faseranteil in das Grundmaterial der Spitze 3 einzuarbeiten, so daß zumindest Teile des Grundmaterials verschmelzen. Ebenso ist eine Kombination beider Varianten möglich.

Die Schicht 5 kann sowohl stärker als das Grundmaterial als auch gleistark ausgebildet sein und dabei ein- und/oder beidseitig über das Grundmaterial herausstehen, was vorzugsweise durch Anordnung der flächenhaften Ausarbeitung in dem Innenteil und/oder Außenteil der Elastomergießform erreicht werden kann. Je nach Prothesensystem und Art der verwendeten Befestigungselemente 7 wird die Schichtdicke gewählt, um eine möglichst weitgehende Dämpfung der Laufgeräusche zu erreichen.

Claims

Schutzansprüche

1. Stumpfstrumpf dadurch gekennzeichnet, daß das Grundmaterial im Bereich der Spitze (3) von einem elastischen Kunststoff durchdrungen und fixiert ist und eine die Querschnittsform eines entsprechenden Befestigungselementes (7) sowie seine Anzahl exakt wiedergebende Durchführungsöffnung (6) angeordnet ist.

2, Stumpfstrumpf nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß der im Bereich der Spitze (3) angeordnete elastische Kunststoff als eine über die Stärke des Grundmaterials hinausgehende auf der Innen- und/oder Außenseite befindliche laufgeräuschedämpfende Schicht (5) ausgebildet ist.