-
Anlage zum simulierten Schießen mit einer Hand-
-
feuerwaffe auf bewegliche Ziele Die Erfindung bezieht sich auf eine
Anlage zum simulierten Schießen mit einer Handfeuerwaffe auf bewegliche Ziele, enthaltend
einen Lichtstrahlensender und eine auf dessen Lichtstrahlen empfindliche Empfangseinrichtung
mit Anzeigeeinrichtung.
-
Derartige Schießanlagen, die ein ungefährliches Schießen, insbesondere
auf Volksbelustigungsveranstaltungen, ermöglichen sollen, sind bereits bekannt.
Beispielsweise sind Schießanlagen bekannt, bei denen in der Handfeuerwaffe ein einen
scharf gebündelten Lichtstrahl abgebender Lichtsender eingebaut ist,der mit Hilfe
des Abzuges jeweils für einen Sekundenbruchteil einschaltbar ist. Im Ziel, das mit
der Waffe anzuvisieren ist, ist eine Empfangseinrichtung mit einem punktförmigen
lichtempfindlichen optoelektrischen Wandler angeordnet, der beim Treffen durch den
Lichtstrahl der Waffe einen Impuls auslöst, der für Anzeige- und Auswertezwecke
heranziehbar ist.
-
Ein solches System ist praktisch nur dort anwendbar, wo das Ziel entweder
feststeht oder sich quasi "an der Leine" bewegt, weil anders eine Trefferanzeige
nicht bewerkstelligt werden kann. Ein solches System ist daher beispielsweise für
das simulierte Schießen mit Lichtblitzen auf Wurftauben nicht brauchbar.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage der eingangs
genannten Art anzugeben, die ein simuliertes Schießen mit eindeutiger Trefferanzeige
auf bewegliche Ziele, insbesondere auch auf Wurftauben, gestattet.
-
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
I gelöst.
-
Demnach ist bei der Erfindung der Lichtstrahlensender im Ziel und
die Empfangseinrichtung an der Handfeuerwaffe angeordnet. Es gelingt dadurch, wegen
der ermöglichten Einengung des Streuwinkels auf der Empfangsseite den Rauschpegel
so klein zu machen, daß die Empfangseinrichtung auch auf relativ bescheidene Sendeleistungen
noch sicher anspricht.
-
Die erfindungsgemäße Anlage kann auch mit feststehenden Zielen betrieben
werden. Für das Schießen auf bewegte Ziele kann, wenn die Bewegungsrichtung des
Zieles bekannt ist, die Visierlinie des optischen Systems gegenüber der Visierlinie
der Handfeuerwaffe um einen kleinen Winkel versetzt sein, der dem Vorhaltewinkel
entspricht, den der Schütze gewöhnlich beim Schießen mit scharfer Munition in Berücksichtigung
der endlichen Flugzeit des Geschosses einhält. Auf diese Weise läßt sich eine recht
weitgehende Annäherung an die Verhältnisse des scharfen Schießens erreichen.
-
Um Fremdlichteinflüsse auszuschalten, ist die Betriebswellenlänge
des Systems zweckmäßigerweise in den Infrarotbereich gelegt. Durch eine codierte
Modulation des Licht signals und Einsatz eines entsprechenden empfangsseitigen Decoders
läßt sich eine weitere Steigerung der Betriebssicherheit
erreichen.
Auch läßt sich dadurch ein Schießbetrieb mit relativ dicht nebeneinander angeordneten
Schießständen durchführen, weil es möglich ist, die den einzelnen Schießständen
zugeordneten Ziele durch unterschiedliche Codierung der Signale voneinander zu trennen.
-
Zur Stromersparnis ist es günstig, wenn der Lichtstrahlensender periodisch
intermittierend, d.h. getaktet betrieben ist, beispielsweise mit einem Tastverhältnis
von 1:1. Es muß dann empfangsseitig dafür gesorgt werden, daß wenigstens eine volle
Taktperiode beim Empfang erfaßt wird.
-
Eine weitere Verbesserung der Simulation scharfen Schießens mit Munition
läßt sich erzielen, wenn der Schalter, mit dessen Hilfe die Empfangsanlage kurzzeitig
freigeschaltet wird, durch den Gasdruck betätigt ist, den eine in der Handfeuerwaffe
zur Detonation gebrachte Platzpatrone entwickelt. Bei einem Luftgewehr als Handfeuerwaffe
kann hierzu der vom Druckkolben entwickelte Luftdruck herangezogen werden.
-
Die Erfindung soll nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher erläutert werden. Es zeigt: Fig. 1 eine Prinzipdarstellung der Erfindung mit
Wurftaube als Schießziel und Handfeuerwaffe, und Fig. 2 schematisch die Verhältnisse
an der Waffe bei Berücksichtigung eines Vorhaltewinkels.
-
Fig. 1 zeigt schematisch und nicht maßstabsgerecht im Prinzip eine
Anlage nach der vorliegenden Erfindung, bei der das Ziel 1 eine Wurftaube ist, die
aus einem durchsichtigen Plastikgehäuse besteht, in dem mehrere Leuchtdioden
2
angeordnet sind, die von einer zentralen, von einer Batterie (nicht dargestellt)
mit Strom versorgten Steuereinheit 3 angesteuert werden. Die zentrale Steuereinheit
3 weist einen Codierer auf, der bewirkt, daß die Leuchtdioden 2 ein codiert moduliertes
Licht, vorzugsweise im Infrarotbereich, abgeben. Die Anzahl der Dioden 2 ist so
bestimmt, daß jeweils wenigstens eine Leuchtdiode zur Detektierung an einem entfernten
Schießstand ausreichendes Licht in die Richtung jenes Schießstandes sendet.
-
Die vom Schießstand aus abzufeuernde Waffe, die hier nicht dargestellt
ist, ist mit einer Empfangseinrichtung für das von den Dioden der Wurftaube 1 ausgesendete
Licht versehen, die aus einem scharf bündelnden optischen System 4, einem in dessen
Schärfenebene, die praktisch in der Brennebene liegt, angeordneten optoelektrischen
Wandler 5 und einer elektronischen Auswerteeinrichtung besteht.
-
Die Waffe selbst ist hier nicht dargestellt, da zur Erläuterung der
Erfindung nicht erforderlich.
-
Die elektronische Auswerteinrichtung umfaßt einen Decodierer 6, der
mit dem einen Eingang einer UND-Schaltung 7 verbunden ist, an deren Ausgang eine
Anzeigeeinrichtung 8 angeschlossen ist. Die Anzeigeeinrichtung 8 kann ein Zähler,
ein Alarmgeber od.dgl. sein. Mit dem anderen Eingang der UND-Schaltung 7 ist der
Ausgang einer monostabilen Kippstufe 9 verbunden, die für ein vorgegebenes Intervall
der UND-Schaltung 7 ein Eingangssignal zuführt, wenn sie mit Hilfe eines Schalters
10 in den instabilen Zustand gekippt wird. Dieser Schalter 10 ist mit dem Abzug
der Waffe gekuppelt oder kann in der schon zuvor beschriebenen Weise durch einen
in der Waffe entwickelten Gasdruck betätigt werden.
-
Im Betrieb sendet die Wurftaube 1 Lichtsignale aus, wobei sich der
Modulationsinhalt ständig wiederholt. Die Empfangseinrichtung
ist
jeweils kurzzeitig auf Schließen des Schalters 10 freigeschaltet, so daß nur während
dieser kurzen Zeitintervalle, dem Schuß entsprechend, Lichtstrahlen von der Wurftaube
aufgenommen werden können. Gegebenenfalls kann ein zweiter Zähler 11, der mit dem
Ausgang der monostabilen Kippstufe 9 verbunden ist, dazu herangezogen werden, die
Gesamtzahl der Schüsse zu zählen, so daß die Ermittlung von Fehlschüssen durch Auswertung
beider Zähler 8 und 11 leicht möglich ist.
-
Fig. 2 zeigt den Verlauf der vom Lauf L der Waffe ausgehenden Visierlinie
A im Verhältnis zur optischen Achse B des optischen Systems 4 im Falle, daß ein
bestimmter Vorhaltewinkel berücksichtigt werden soll. Die Flugrichtung der Wurftaube
1 ist durch den Pfeil eingezeichnet. Es versteht sich, daß mit der Einstellung eines
Vorhaltewinkels i nur einer Flugrichtung Rechnung getragen werden kann. Die Einstellung
eines solchen Vorhaltewinkels trägt dem Umstand Rechnung, daß man beim Schießen
mit scharfer Munition aufgrund der endlichen Fluggeschwindigkeit der Geschosse mit
der Waffe vorhalten muß, daß dies aber beim Aufnehmen der von der Wurftaube zu empfangenden
Lichtstrahlen nicht notwendig ist. Wenn man dennoch auch hierbei unter Vorhalten
schießen möchte, dabei aber treffen will, dann muß die Zielrichtung der Waffe von
der der optischen Einrichtung abweichen. Dies wird durch den Vorhaltewinkel zwischen
den beiden Achsen A und B berücksichtigt. Bei Umkehrung der Flugrichtung der Wurftaube
ist entsprechend auch der Vorhaltewinkel umzustellen.