DE2856806A1 - Kontinuierliches giessverfahren - Google Patents
Kontinuierliches giessverfahrenInfo
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Description
DR.-ING. EUGEN MAIER DR.-ING. ECKHARD WOLF
PATENTANWÄLTE
DRESDNER BANK AG
TELEFON: (O711) 24 27 61/2 STUTTGART NR. 192O534
TELESRAMME: MENTOR 7 STUTTGART 1, PISCHEKSTR. 19 POSTSCHECK STOT. 25200-709
A 12 271
22.12.1978 i - kt
22.12.1978 i - kt
INSTITUT DE RECHERCHES DE LA SIDERURGIE FRANCAISE
185, rue Pr6sident Roosevelt
Saint-Germain-en-Laye, Yvelines (Frankreich)
Saint-Germain-en-Laye, Yvelines (Frankreich)
Kontinuierliches Gießverfahren
909828/0843
DR.-ING. EUGEN MAIER DR.-ING. ECKHARD WOLF
PATENTANWÄLTE
A 12 271 22.12.1978 - £ - i - kt
INSTITUT DE RECHERCHES DE LA SIDERURGIE FRANCAISE
185, rue President Roosevelt Saint-Germain-en-Laye, Yvelines (Frankreich)
Kontinuierliches Gießverfahren
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Vergießen von Metallen mit in die Kokille eintauchender
Ausflußdüse und auf die Metalloberfläche aufgebrachtem
Schutzpulver, bei dem das flüssige Metall mittels eines magnetischen Drehfeldes einer Rotationsbewegung um die
Achse des Gießstrangs unterworfen wird. Ein solches Verfahren wird beispielsweise beim Gießen von Barren und
Masseln verwendet.
Es ist bekannt, daß dieses Verfahren gegenüber dem klassischen Gießverfahren wesentliche Vorteile sowohl bezüglich der
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Qualität des Halbzeugs als auch bezüglich der Durchführung dieses Verfahrens aufweist. Die Qualitätsverbesserung besteht
insbesondere in einer größeren Reinheit der Oberfläche und der unmittelbar unter ihr liegenden Schicht
und in einer Verbesserung des Gefüges, die ihren Grund
in einer stark reduzierten Seigerung und Porosität hat. Die verfahrenstechnischen Vorteile bestehen in einer Erhöhung
der Gießgeschwindigkeit und in einer weniger strengen Kontrolle der Temperatur des zu vergießenden
Metalls in dem vorgeschalteten Verteilerbehälter.
Das Verfahren mit rotierendem Gießstrang wird in zwei
unterschiedlichen Arten durchgeführt. Bei der einen, zuerst
entwickelten Art wird die Rotation des Gießstrangs auf mechanischem Weg, mittels rotierender Kokille und rotierenden
Abzugsorganen bewirkt sowie mittels einer exzentrischen tan·»·
gentiellen, mit Hilfe einer gekrümmten Ausflußdüse erfolgenden Beschickung der Kokille. Die zweite Art dieses
Verfahrens besteht darin, daß der flüssige Gießstrang der Wirkung eines magnetischen Drehfeldes unterworfen wird,
das von einem Mehrphaseninduktor erzeugt wird, der in der oberen Wasserkammer der Kokille angeordnet ist.
Diese beiden Verfahren führen unter metallurgischen Gesichtspunkten
im wesentlichen zu analogen Ergebnissen.
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Das magnetische Verfahren scheint jedoch gegenüber dem
mechanischen Verfahren insofern wesentliche Vorteile zu haben, als die Drehbewegung der die Gießmaschine bildenden
Teile vermieden wird und es nicht der speziellen Beschickung der Kokille, wie bei dem mechanischen Verfahren,
bedarf. Die eine Drehbewegung des Metalls hervorrufenden elektromagnetischen Kräfte sind auch leicht zu regulieren
und man kann sie unabhängig von der Art der Beschickung der Kokille so einstellen, daß eine ausreichende Drehbewegung hervorgerufen wird.
Man sollte daher annehmen, daß sich das magnetische Verfahren, im Gegensatz zu dem mechanischen Verfahren, leicht
an eine bestimmte Art der Beschickung der Kokille anpassen läßt, insbesondere an eine Beschickung der Kokille mittels
eines den Gießstrahl schützenden Tauchrohres in Gegenwart eines Schutzpulvers, das eine die freie Oberfläche des
Metalls schützende Schlacke bildet. Bei einem solchen Verfahren würde man die speziellen Vorteile der beiden vorbekannten
Verfahren, die Drehbewegung des Gießstranges einerseits und den Schutz des Metalls gegen eine Reoxidation
andererseits, miteinander vereinigen, so daß unter diesen Bedingungen günstige Voraussetzungen für das Vergießen von
Metallen bestehen würden, wie z.B. für das Vergießen von legierten oder stark, beispielsweise mit Aluminium beruhigten
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Stählen, die beim Vergießen besonderer Vorkehrungen bedürfen.
Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, daß ganz allgemein die Anwendung dieses Verfahrens mit eintauchender Ausflußdüse
bei rotierendem Gießstrang nicht ratsam erscheint. Bei rotierendem Gießstrang bildet sich nämlich eine konkave
freie Metalloberfläche aus, in deren Senke sich das Schutzpulver ansammelt. Es besteht somit in zweifacher Hinsicht
eine Unverträglichkeit, weil zum einen eine nicht abgedeckte freie Metalloberfläche das angestrebte Resultat
unmöglich macht bzw. in Frage stellt, und weil die Tatsache, daß das Schutzpulver und Krätze sich im Achsenbereich des
Gießstrangs anreichert, gerade zum Gegenteil der den Ausgangspunkt der Bestrebungen bildenden Verbesserung führt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Bedingungen für die Durchführung eines Verfahrens mit magnetisch erzeugter
Rotation des Gießstrangs zu schaffen, unter denen dieses Verfahren auch bei eintauchender Ausflußdüse und
einer die Metalloberfläche bedeckenden Schlackenschicht ohne die vorgenannten Nachteile möglich ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das Verfahren nach derLehre des Patentanspruches 1
durchgeführt wird. Hierbei wird die Rotationsgeschwindigkeit des Gießstrangs so eingestellt, daß die lineare
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Geschwindigkeit am Außenumfang des Gießstrangs zwischen
etwa 0,3 und 0,8 m/s beträgt, worauf die Ausflußdüse so angeordnet wird, daß sie etwa 3 cm in das Metall eintaucht
und das Schutzpulver aufgebracht wird. Vorteilhafterweise wird das Schutzpulver vor der Einleitung der Drehbewegung
des Gießstrangs aufgebracht.
Im folgenden sollen zum besseren Verständnis des erfindungsgemäßen
Verfahrens die einzelnen Verfahrensbedingungen im einzelnen aufgeführt werden.
1. Die Ausflußdüse wird genau über der Achse der Kokille zentriert, die ihrerseits genau mit der Rotationsachse
und der Achse des Gießstrangs übereinstimmt. Diese Maßnahme zielt darauf ab, eine exakte axiale Symmetrie
des Systems sicherzustellen und auf diese Weise eine Rotationsbewegung ohne irgendwelche Störungen zu gewährleisten.
Diesbezügliche Beobachtungen haben gezeigt, daß eine Abweichung von der axialen Richtung des Gießstrahls,
darüber hinaus Erscheinungen, die mit dem Verschleiß des Randes der Ausflußdüse und auch bekannte
Schwierigkeiten, die mit dem Guß von Erzeugnissen kleinen Querschnittes zusammenhängen, eine gleichmäßige
exakte Kreisbewegung erheblich, und zwar mindestens in einem Umfang beeinträchtigen, daß man dies durch visuelle
Beobachtung der freien Metalloberfläche feststellen kann.
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2. Die einzuhaltende Eintauchtiefe von etwa 3 cm ist ein Ergebnis angestellter Versuche. Versuche mit einer kurzzeitigen
geringeren Eintauchtiefe· von etwa 1 bis 2 cm haben gezeigt, daß die die Metalloberfläche bedeckende
Schlacke und Krätze, die sich in der Ringsenke um die Ausflußdüse ansammelten, unter der Wirkung des Gießstrahls
in axialer Richtung in das Innere des Gießstrangs hineingesogen wurden. Grundsätzlich gibt es keine obere Begrenzung
der Eintauchtiefe der Düse, so daß der Wert von
3 cm unter den gegebenen Versuchsbedingunge^n als Mindestwert angesprochen werden kann. Man hat jedoch festgestellt,
daß eine zu große Eintauchtiefe, beispielsweise von etwa 10 cm, sich für die Erneuerung des flüssigen Metalls in
der Meniskuszone ungünstig auswirkt, weil dies die Gefahr in sich birgt, ,daß das Metall an den kältesten Stellen,
somit am Rand der Kokille, rings um die Ausflußdüse erstarrt.
Es wurde des weiteren festgestellt, daß das magnetische Verfahren aufgrund der sehr starken auf das Metall
übertragenen Konvektionsströmungen die vorgenannte Gefahr verringert, oder, mit anderen Worten, bei gleichem Risiko
die Möglichkeit bietet, die Eintauchtiefe im Verhältnis zur Eintauchtiefe bei den bekannten Verfahren zu vergrößern.
Dies stellt sich als ein weiterer Vorteil des magnetischen Verfahrens dar, weil es nicht zu einer strengen Kontrolle
der zulässigen Eintauchtiefe zwingt.
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3. Was das Schutzpulver betrifft, so spielen hierbei zwei Eigenschaften eine vorrangige Rolle: seine Schmelztemperatur
und im flüssigen Zustand seine Viskosität. Es ist unter jedem Gesichtspunkt günstig, wenn die Schlacke
eine möglichst dicht an dem Meniskus der Metalloberfläche anliegende Schicht bildet. Dies setzt jedoch voraus, daß
die Schlacke eine Drehbewegung mit möglichst gleichgroßer Geschwindigkeit wie diejenige der Metalloberfläche ausführt,
d.h. daß die Reibung in der Grenzschicht Metall - Schlacke und im Inneren der Schlackenschicht eine möglichst große, ist«
Dies kann unter zwei Bedingungen erreicht werden:
- Das Schutzpulver muß bei dem Kontakt mit dem schmelzflüssigen Metall sofort eine homogene flüssige Phase
bilden. Das bedeutet, daß seine Schmelztemperatur vorzugsweise um so niedriger ist, je höher die
Stranggeschwindigkeit ist. Dies ist jedoch eine Forderung, der schon bei bekannten Verfahren genügt
wurde.
- Die Schlacke muß möglichst flüssig sein. Auch hierzu ist es bekannt, und zwar aus ihrer Eigenschaft als
Schmiermittel, daß die Schlacke desto dünnflüssiger sein muß, je höher die Stranggeschwindigkeit ist.
Die Anmelderin hat erkannt, daß der Bereich der bei. einer Schmelztemperatur des Stahls von etwa 1500 C
möglichen Werte der Viskosität je nach der Stranggeschwindigkeit in zwei Bereiche unterteilt werden
kann, wobei die Grenze etwa bei einer Stranggeschwin-909828/0843
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digkeit von 1 m/min liegt. Oberhalb dieser Geschwindigkeit soll die Viskosität der Schlacke etwa
0,3 bis 1 Poise betragen, unterhalb dieser Grenzgeschwindigkeit etwa 1 bis 3 Poise. Mit der Größe
der Gußerzeugnisse kann auch die Schmelztemperatur und die Viskosität in gleicher Weise abnehmen.
4. Die periphere lineare Rotationsgeschwindigkeit des Gießstrangs liegt innerhalb eines zulässigen Bereiches von etwa
0,2 bis 0,8 m/s. Dieser Bereich stellt im Hinblick auf den
angestrebten Effekt einen unteren Grenzwert dar. Der obere Grenzwert wird von den Gegebenheiten vorgeschrieben, die
unmittelbar mit der Beschickung der Kokille zusammenhängen. Oberhalb dieses Grenzwertes ist die Meniskusfläche nicht
mehr vollständig vom Schutzpulver bedeckt und dieses wird aufgrund seiner Anhäufung im mittleren Bereich nach Art
eines Strudels in das Innere des Gießsträngs hineingesogen.
Innerhalb des so definierten Bereiches kann die Wahl der günstigsten Geschwindigkeit nicht unabhängig von der Wahl
der Eigenschaften des Schutzpulvers getroffen werdesn, für die, der Schmelzpunkt und die Viskosität, die vorgenannten
Werte gelten. Die Auswahl wird, wie oben ausgeführt wurde, von der Größe der Gußerzeugnisse beeinflußt.
Mangels einer feststehenden Relation können an dieser Stelle
keine der jeweiligen Größe der Gußerzeugnisse entsprechenden
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optimalen Werte angegeben werden. Diese müssen vielmehr praktisch bei der Durchführung eines Gießprozesses ermittelt
und eingestellt werden.
Um einem Fachmann diese Aufgabe jedoch zu erleichtern, können allgemeine Richtlinien aufgestellt werden. Bei einer gegebenen
linearen Umfangsgeschwindigkeit nimmt die Winkelgeschwindigkeit bei kleineren Gußerzeugnissen zu. Dementsprechend
bildet sich auch ein konkaver Meniskus mit stärkerer Krümmung aus. Damit nun die Schlacke diese Oberfläche
ausreichend bedeckt, ist es notwendig, ein Schutzpulver zu verwenden, dessen Fließfähigkeit höher und dessen
Viskosität geringer ist. Umgekehrt muß bei einem Schutzpulver mit gegebenen, in dem vorgenannten Bereich liegenden
Eigenschaften des Schmelzpunktes und der Viskosität die lineare Umfangsgeschwindigkeit des Gießstrangs in zulässigen
Grenzen bei kleineren Gußerzeugnissen niedriger gewählt werden.
Im Hinblick auf den zwischen der linearen Umfangsgeschwindigkeit und den Eigenschaften des Schutzpulvers bestehenden
Zusammenhang kann der mit der Erfindung angestrebte Zweck stets nur in Kombination der einzelnen Faktoren erreicht
werden.
Es muß jedoch darauf hingewiesen werden, daß auch bei einer
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bestmöglichen Wahl der vorgenannten Faktoren diese eine unbedingt notwendige Voraussetzung für die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist. Auch wenn man sich
innerhalb der vorgenannten Grenzen bewegt, läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren mit gutem Erfolg durchführen.
Je nach den Gegebenheiten des Einzelfalls kann es notwendig sein, sich bei der Anwendung der erfindungsgemäßen Lehre
gewisse Beschränkungen aufzuerlegen, beispielsweise die Verwendung eines etwas gröberen Pulvers oder auch eine
etwas geringere Stranggeschwindigkeit als sie den optimalen Möglichkeiten entspricht.
Wenn man den vorgenannten Richtlinien folgt, stellt man fest, daß das Gießverfahren zufriedenstellend arbeitet, daß
also das Schutzpulver die freie Metalloberfläche auch bei ausgeprägtem Meniskus vollständig und gleichmäßig bedeckt,
und daß das so erhaltene Halbzeug im Hinblick auf seine Qualität alle Vorteile aufweist, die für das Verfahren
mit rotierendem Gießstrang charakteristisch sind und die zu denjenigen hinzutreten, die sich bei den Verfahren mit
eintauchender Ausflußdüse und bei Verwendung von Schutzpulver ergeben.
Unter Bezugnahme auf die in der Zeichnung in schematischer Weise im Schnitt dargestellte Anordnung soll das erfindungsgemäße
Verfahren im folgenden noch näher erläutert werden.
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In dem Boden des das schmelzflüssige Metall 3 aufnehmenden
Zwischenbehalters 1 ist eine Ausflußöffnung 4 vorgesehen.
Die Menge des ausfließenden Metalls wird mittels einer einen Stopfen 6 tragenden Stange 5 geregelt, dessen Abstand
von einem Sitz 7 die Ausflußmenge bestimmt. Aus dem als Verteiler wirkenden Zwischenbehälter 1 fließt ein
Gießstrahl 8 in die Kokille 2, an deren Unterseite fortlaufend ein teilweise erstarrter Stahlbarren 9 abgezogen
wird. Die Kokille besteht aus einem doppelwandigen Kasten, dessen aus Kupfer oder einer Kupferlegierung bestehende
Innenwand 10 den Querschnitt des Gießstrangs bestimmt. Der Kasten weist eine zylindrische innere Trennwand 11 auf,
die zusammen mit der Innenwand 10 einen Ringraum 12 für den Durchfluß der Kühlflüssigkeit bildet. Eine horizontale
ringförmige Trennwand 13 teilt den Kokillenkasten in zwei übereinander angeordnete Kammern 14 und 15 mit einem Zulauf
und einem Ablauf für das Kühlwasser. In der oberen Kammer ist ein ringförmiger elektromagnetischer Induktor 16 angeordnet.
Dieser Induktor besteht aus mehreren, einen magnetischen Kern aufweisenden Spulen, die regelmäßig über
den Umfang der Wandung 10 verteilt sind. Der Induktor wird an eine Dreiphasen-Stromquelle so angeschlossen, daß ein senkrecht
zur Achse 17 der Kokille sich erstreckendes Magnetsich
feld/um diese Achse mit einer wählbaren Winkelgeschwindigkeit
entsprechend der Frequenz und der Stärke des die Spulen speisenden Stroms dreht. Der Induktor 16 bildet
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- 1/ - U- i - kt
somit den Stator eines Asynchronmotors, dessen Rotor durch
das schmelzflüssige Metall 18 gebildet wird.
Aufgrund der so hervorgerufenen Drehbewegung des schmelzflüssigen
Metalls 18 bildet sich an der Oberfläche des Metalls ein konkaver Meniskus 19 aus, wie er in der Zeichnung
mit etwas übertriebener Krümmung dargestellt ist.
Insoweit entspricht die Anordnung dem aus der FR-PS 2 315 ersichtlichen Stand der Technik.
Der Gießstrahl 8 wird durch die Ausflußdüse 20 begrenzt, die mittels eines Flansches an dem Boden des Zwischenbehälters
1 angebracht ist und in das flüssige Metall der Kokille eintaucht. Die Zentrierung der Düse 20 erfolgt
einerseits gegenüber der Ausflußöffnung 4 des Zwischenbehälters
1 und andererseits gegenüber der Achse 17 der Kokille, so daß sie genau den Scheitelbereich des Meniskus
19 durchsetzt. Die Eintauchtiefe beträgt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel 5 cm.
Der Meniskus 19 ist von einer Schicht 21 des Schutzpulvers bedeckt, das beim Kontakt mit dem schmelzflüssigen Metall
eine flüssige Schlackenhaut 22 bildet. Außer den erfindungsspezifischen Eigenschaften der Schmelztemperatur und der
Viskosität erfüllt das Schutzpulver die bekannten Funktionen
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eines thermischen und chemischen Schutzes gegen eine Oxidation durch die Umgebungsluft, der Schmierung der
Kokille und des Einfangens von an der Oberfläche sich absondernden Einschlüssen.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens beim Gießen von Knüppeln aus aluminiumberuhigtem
Stahl beschrieben. Die Knüppel weisen einen Durchmesser von 120 mm auf. Die Eintauchdüse 20 besteht
aus geschmolzenem Siliciumdioxid. Sie weist einen Außen-• durchmesser von 70 mm und einen Innendurchmesser von 40 mm
auf. Die vorbestimmte Eintauchtiefe von 5 cm ist kurzzeitigen Schwankungen unterworfen, die jedoch die Eintauchtiefe
nur um etwa 1 bis 2 cm vergrößern. Die Stranggeschwindigkeit beim Gießen der Knüppel betrug zwischen 2,2
und 2,4 m/min. Der Induktor wird mit einem Strom von 180 A zwischen einer Phase und dem Nulleiter einer Dreiphasen-Stromquelle
mit einer Frequenz von 3 Hz gespeist.
Unter diesen Bedingungen beträgt die Rotationsgeschwindigkeit des Gießstranges 80 t/min, die einer linearen Umfangsgeschwindigkeit
von 0,5 m/s entspricht.
Der Verbrauch an Schutzpulver, dessen Eigenschaften aus der Tabelle I ersichtlich sind, beträgt etwa 0,5 kg je
Tonne Stahl.
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- ι/ - 4 9[ ^
i - kt
Entsprechend einer bevorzugten Durchführung des Verfahrens wird der Gießprozeß vor Einschaltung des Induktors eingeleitet
, damit das Schutzpulver im Kontakt mit dem Stahl eine Haut 22 flüssiger Schlacke bildet. Diese Maßnahme
ermöglicht einen wirksamen Schutz der Stahloberfläche schon beim Beginn des Gießprozesses und ergibt somit ein
einwandfreies Erzeugnis schon bei den ersten Metern des Gießstrangs.
Da diese Maßnahme kein notwendiges Charakteristikum des erfindungsgemäßen Verfahrens darstellt, kann das Schutzpulver
auch erst nach eingeleiteter Rotation des Gießstrangs aufgebracht werden. In diesem Fall braucht das
Schutzpulver jedoch entsprechend der Ausbildung einer fließfähigen Hautschicht eine gewisse Zeit, bis der Meniskus
vollkommen bedeckt ist. In diesem Zeitintervall bleibt der Außenbereich des Meniskus unbedeckt und ein Teil des Schutzpulvers
wird, bei einer kritischen Eintauchtiefe der Düse 20, in den Gießstrang hineingesogen. In diesem Fall weisen die
Knüppel der ersten Meter ein gegenüber den nachfolgenden Metern ein inneres Gefüge geringerer Qualität auf.
Unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wurden
u.a. Bioomen mit einem Durchmesser von 240 mm gegossen. Bei sonst gleichen Bedingungen wurde eine Stranggeschwindigkeit
von etwa 0,8 bis 1 m/min, eine Winkelgeschwindig-
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keit des Gießstrangs von 50 t/min und somit eine lineare
Umfangsgeschwindigkeit -von 0,6 m/s aufrechterhalten. Hierbei wurde ein Schutzpulver mit den Eigenschaften verwendet,
wie sie in Tabelle II angegeben sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht auf die angegebenen Ausführungsbeispiele beschränkt; es können mit
ihm nicht nur runde Barren, sondern auch Halbzeug mit rechteckigem Querschnitt gegossen werden, sofern dessen
Abmessungen mit den Gegebenheiten einer Kokille mit eingebautem elektromagnetischen Induktor verträglich sind.
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Claims (6)
1. Verfahren zum kontinuierlichen Vergießen von Metall mit in die Kokille eintauchender Ausflußdüse und auf die
Metalloberfläche aufgebrachtem Schutzpulver, bei dem das flüssige Metall mittels eines magnetischen Drehfeldes
einer Rotationsbewegung um die Achse des Gießstrangs unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Schutzpulver mit einer Schmelztemperatur von 1000-1200 °C und einer bei der Temperatur des schmelzflüssigen
Metalls einen Wert von etwa 0,3 bis 3 Poise aufweisenden Viskosität verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Stranggeschwindigkeit
mehr als etwa 1 m/min beträgt, dadurch gekennzeichnet , daß ein Schutzpulver verwendet
wird, dessen Viskosität bei der Temperatur des schmelzflüssigen Metalls einen Wert von etwa 0,3 bis 1 Poise
aufweist.
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ü8b6806
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3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Stranggeschwindigkeit weniger als 1 m/min beträgt, dadurch gekennzeichnet
, daß ein Schutzpulver verwendet wird, dessen Viskosität bei der Temperatur des schmelzflüssigen
Metalls einen Wert von etwa 1 bis 3 Poise aufweist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß das Schutzpulver auf das flüssige Metall der Kokille vor dessen Drehbewegung aufgebracht
wird, um die Bildung einer Schicht flüssiger Schlacke zwischen der Metalloberfläche und der Pulverschicht zu
ermöglichen.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Schutzpulver die in der beiliegenden
Tabelle I angegebenen physikalisch-chemischen Eigenschaften aufweist.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß das Schutzpulver die in der beiliegenden
Tabelle II angegebenen physikalisch-chemischen Eigenschaften aufweist.
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Tabelle I
^856806
Eigenschaften des beim Giessen von Knüppeln (120 mm 0) verwendeten Schutzpulvers
Chemische Gesamtzusammensetzung Pyroskopisches Verhalten
Temperatur beim Beginn des
Schmelzens 10350C
Temperatur bei
Tropfenbildung 10500C
Tropfenbildung 10500C
Temperatur bei
einsetzendem
Fliessen 10750C
909828/08*3
Tabelle II
Eigenschaften des beim Giessen von Bioomen (240 mm 0) verwendeten Schutzpulvers
Chemische Gesamtzusammensetzung (in Oxiden, in
Gesamt
99,
Rohergebnis der ehem. Analyse
C gesamt
Ca gesamt
(in 11CaO")
(in 11CaO")
4,1 32,6
Fluor gesamt 7,1 Schwefel gesamt Pyroskopisch.es Verhalten (beobachtet an einer Pastille)
Temperatur beim Beginn des
Schmelzens 11160C
Temperatur bei Tropfenbildung 11750C
Temperatur bei einsetzendem
Pliessen
11850C
Viskosität
(durch Interpolation von Messungen der Viskosität von Schlacken ähnlicher Zusammensetzung geschätzt)
909828/08*3
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8141 | Disposal/no request for examination |