DE2850743C3 - Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Abweichung des Sendestrahls von der optischen Achse des Empfangsteleskops bei einem Lidargerät - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Abweichung des Sendestrahls von der optischen Achse des Empfangsteleskops bei einem LidargerätInfo
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- G01S17/42—Simultaneous measurement of distance and other co-ordinates
Description
Die Erfindung bezieht sich auL ein Verfahren zur
Messung der Abweichung des Sendestrahls von der Parallelität mit der optischen Achse des Empfangsteleskops
bei einem Lidargerät für atmosphärische Messungen und einer Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
Solche Verfahren und Vorrichtungen sind unter anderem aus der schweizer Patentschrift 5 77 688, sowie
aus den Zeitschriften »electronics«, 4. Oktober 1963, S.
44 und 45 und »Laser+ Elektro-Optik«, Nr. 4/1978, S. 24 bekannt Das mit »Lidar« — der allgemeinen Bezeichnung
für optische Entfernungs-, Winkel·, Geschwindigkeitsmessung
— bezeichnete Verfahren, dient zur Detektion von entfernten optischen Streuteilchen und
beruht auf dem sogenannten Impuls-Echoprinzip. Hierbei sendet ein gepulster Laser in die freie
Atmosphäre kurze intensive Lichtimpulse. Diese werden an optisch inhomogene Teilchen, wie beispielsweise
Molekülen, Rauch- und Staubpartikeln. Nebeltröpfchen,
meteorologischen Grenzschichten oder Mischaerosolen gestreut bzw. reflektiert Bruchteile dieser zurückreflektierten
Strahlung werden von dem optischen Empfangssystem des Lidars aufgenommen und mittels
eines Teleskops gesammelt, spektral gefiltert und von
einem Lichtdetektor in ein elektrisches Signal umgewandelt
In bekannter Weise wird dann aus der Zeitdifferenz
zwischen Sende' und Empfangssignal die Entfernung des rückstreuenden Objektes bestimmt Bei Tagesmessungen
stellt nun allgemein das Tageslicht, die Sonne etc. und bei Nachtmessungen das Mondlicht oder
künstliche Lichtquellen eine Störquelle dar, die eine sogenannte Hintergrundstrahlung bildet diese muß nun
mittels Interferenzfilter, die für die Wellenlänge des Laserlichts selektiv durchlässig sind, unterdrückt werden.
Da diese Maßnahme nun zur Detektion des Streulichtes allein nicht ausreicht, wird zusätzlich der
Bildfeldwinkel des Empfangsteleskops sehr klein eingestellt, wobei diese Einstellungen in der Größenordnung
von einigen 10~3 rad liegen.
Da weiterhin eine Anpassung des Sendestrahls an das Teleskop des Lidars erforderlich ist, wird der Sendestrahl
parallel zur Achse dieses Teleskops koaxial oder biaxial ausgestrahlt Das heißt, im ersten Fall ist der
Sendestrahl mit einem Prisma hinter den Sekundärspiegel des Teleskops ausgekoppelt und im zweiten Fall
wird der Sendestrahl parallel und mit einem Achsenabis stand zur Teleskopachse, der größer ist als der Radius
des Teleskops, ausgestrahlt, wobei der öffnungswinkel
des Sendestrahls gleich oder etwas kleiner als die Gesichtsfeldblende gewählt wird.
bei Lidarsystemen in einer Größenordnung von 10-3 rad, was etwa 0,057° entspricht, einen äußerst
hohen Aufwand. Die Forderungen an die kleinste Abweichung der Sendestrahlrichtung von der Achse des
Empfangsteleskops liegen ungefähr um den Faktor 10 kleiner, also etwa 10~4 rad. Ist die Achsenneigung
jedoch größer als dieser relativ geringe Wert so gibt es
in Abhängigkeit vosder Meßentfernung eine ungleiche Bedeckung der streuenden Fläche mit dem Gesichtsfeld
des Teleskops, was zu einer Verfälschung der Meßsigna-
Zur Einstellung des Sendestrahls wurden bisher zwei Verfahren angewandt Im einen wird der Sendestrahl
auf ein sehr weit entferntes und stark streuendes Ziel gerichtet und mit einem kleinen Teleskop, das an dem
Empfangsteleskop achsparallel befestigt ist, erfaßt Fällt das Zentrum des beleuchteten Flecks am Ziel im Visier
des Teleskops mit dem Fadenkreuzschnittpunkt zusammen, dann sind Sende- und Empfangsachse parallel. Ist
jedoch eine Abweichung feststellbar, so wird der Sendestrahl mit Umlenkprisma oder Spiegeln so weit
geschwenkt, bis der Fleck in dan Schnittpunkt des
Fadenkreuzes fällt
Dieses Verfahren setzt also eine exakte Achsparallelität von besser als 10-* rad voraus, was rein konstruktionsmäßig
sehr schwierig zu realisieren ist und außerdem ist hier sichtbares Licht grundsätzlich
erforderlich. Dies aber führt zu einer ganz wesentlichen Einschränkung der Verwendungsmöglichkeiten von
Lidargeräten, die bevorzugt im nicht sichtbaren Bereich arbeiten.
Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens ist darin zu sehen, daß die Zielfläche wegen dem Achsabstand der
Teleskope und der dadurch auftretenden Parallaxen sehr weit entfernt sein muß, meistens sogar mehr als
1 km. Infoige der erforderlichen Lichtleistung der verwendeten Laser und der damit verbundenen Gefahr
für das menschliche Auge ist es hier erforderlich, daß die Teststrecke absolut vor Personenverkehr gesichert sein
muß, was einen sehr großen Aufwand erfordert und oft auch nicht durchführbar ist
Beim zweiten Verfahren wird das Streusignal von weit entfernt liegenden Zielflächen mit dem eigentlichen
MeBsignalempflnger gemessen und der Sendestrahl so lange in seiner Winkellage verschoben, bis
6$ maximale Meßsignale empfangen werden. Dies beruht
auf der Tatsache, daß die Intensität im Zentrum — bei richtiger Einstellung — am höchsten ist und zu den
Seiten hin auf- und abklingt.
Der Nachteil dieses Verfahrens liegt darin, daß das
Suchen des Maximums des Streulichts erhebliche
Schwierigkeiten bereitet Einmal ist bei Änderung des Empfangssignals während der Winkeleinstellung des
Sendestrahls nicht eindeutig ersichtlich, welcher der beiden freien Winkel geändert werden muß, um ein
maximales Empfangssignal zu erhalten. Es müssen
daher mittels eines Testverfahrens über alle Winkelpaare die Empfangssignale gemessen werden, bis der
optimale Einstellwert gefunden ist Wegen der dauernden Schwankungen in der Ausgangsleistung des
Lasercenders und der Änderung der Transmissionseigenschaften der Atmosphäre ist dieses Verfahren kaum
anwendbar, wenn absolute bzw. maximale Werte erreicht werden sollen.
Beide vorgenannten Verfahren sind bei Lidarmessungen
aus fliegenden Plattformen — wie beispielsweise Flugzeugen oder Satelliten — mit Meßrichtung zur
Erdoberfläche nicht verwendbar, da das Reflexionsvermögen der Erdoberfläche und die Transmission der
unterer? Atmosphärenschichten so unterschiedlich sind.
Hier versagen beide der bekannten MeßmetlK den.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur opto-elektronischen Messung der eingangs
genannten Art zu schaffen, welches eine eindeutig störunempfindliche Messung der Sendestrahlrichtung
mit einer Genauigkeit von besser als ΙΟ-4 und unmittelbar mit elektro-optische« Mitteln erlaubt
Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen niedergelegten Maßnahmen erfüllt Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Beschreibung erläutert
und in den Zeichnungen dargestellt Es zeigt
Fig. 1 den schematischen Aufbau des Meßgerätes
gemäß dem beschriebenen Ausführungsbeispiel,
Fig.2 ein schematisches Blockschaltbild des Quadrantendetektors
mit den nachgeschalteten Rechenverstärkern und der Anzeige.
Das nachfolgend beschriebene üdar-System setzt sich aus einem Lasersender 10 und einer zugeordneten
Meßoptik zusammen, wobei der Laser 10 entweder einen geradlinigen, parallel zum Empfangsteleskop 14
(biaxial) oder einen umgelenkten und an der Hinterseite des Sekundärspiegels des Teleskops 14 (koaxial)
ausgekoppelten Strahl 11 aussendet Das aus der Atmosphäre rückgestreute oder an entfernten Zielen
reflektierte. Licht wird von dem Etjipfangsteleskop 14
aufgenommen und passiert eine Gesichtsfeldblende 15, deren Durchmesser mit der effektiven Brennweite des
Teleskops den Gesichtsfeldwinkel definiert
Das Lichtbündel wird in der Folge durch eine Kollimatorlinse 16 »parallelisiert« und nach dem
Durchgang durch ein Interferenzfilter 17 zur Unterdrükkung von Fremdstrahlung auf einen Fotodetektor 20
fokussiert wobei hier nur die Hälfte des Lichtstrahles hingeleitet wird, während die andere Hälfte durch den
Strahlteiler 22 auf ein Interferenzfilter 21 mit einer Fokussierlinse 19 auf einen Quadrantendetektor 23
abgebildet wird Die Aufteilung des Lichtstrahles kann entweder durch ein 90" und 50% durchlässiges
Spiegelaggregat 22 erfolgen, oder durch Ein- und Ausschieben eines 100% reflektierenden Spiegels
vorgenommen werden.
Eine ständige überwachung der Sendestrahlrichtung erlaubt jedoch nur die erstgenannte Ausführungsform,
während bei der zweiten dies nur bei eingeschobenem Spiegel gewährleistet ist
Die Lage des Quadrantendetektors 23 wird so gewählt daß seine empfindliche Fläche mit der
Brennebene der Fokussierlinse 19 zusammenfällt und so der Aufpunkt der optischen Achse des Abbildungssystems
in dieser Ebene mit dem Zentrum des Detektors 23 zusammenfällt
bestehend aus Rechenverstärkern 24, 25, 26,
schaltet
werden die vier lageproportionalen Ströme des abgebildeten Streustrahls auf räumlich getrennte
Anschlüsse erzeugt Die Größe dieser Ströme ist in erster Näherung linear abhängig vom Abstand des
Mittelpunktes Afc des Bildes zum Mittelpunkt M\ der
Diode. Durch geeignete Matrizierung der vier elektrischen
Signale können zwei Signale gewonnen werden, die den beiden zur optischen Achse orthogonalen
Richtungen entsprechen. Diese Signale müssen durch das Summensignal aller vier Segmente dividiert werden,
um Schwankungen des empfangenen Signals zu eliminieren. Nach Durchlaufen der Signale durch die
A/D-Wandler kann die Anzeige in der Einrichtung 28
erfolgen.
dann eine Kreisfläche, wenn der Strahl exakt koaxial mit der Achse 12 des Empfangsteleskops 14 verläuft Für
größere Entfernungen — so im Bereich von 500 m — bleibt der Durchmesser dieser Kreisfläche wegen dem
festen öffnungswinkel des Strahles konstant Für Streuflächen im Nahbereich des Lidars — unter 500 m
— verschiebt sich durch Abbildung des Teleskops die Bildebene der Streuflächen hinter die Brennebene des
Teleskops, und zwar dahin wo die Gesichtsfeldblende 15 sitzt
Bei einer Winkelabweichung des Sendestrahls von der Achse 12 des Empfangsteleskops 14 verschiebt sich
das Zentrum der von den Streuflächen abgebildeten gemeinsamen Zentren in der Ebene des Quadrantendetektors
23. Diese Verschiebung beträgt
Ad = Αφ
JKoIl
wobei Δ Φ die Winkelabweichung, /Vw die effektive
Brennweite des Teleskops 14, /*„// die Brennweite der
Kollimationslinse 16 und /po die Brennweite der
Abbildungslinse 19 vor dem Quadrantendetektor 23 bezeichnet Entsprechend ergibt sich der Durchmesser
der abgebildeten Streuscheibe aus
Si
Kali
Mit * - 10-*, ΔΦ - 10-*, frei - 4000 mm, fKon 100
nun, /qd — 50 mm erhält man
d — 0,2 mm und
D - 2,0 mm
D - 2,0 mm
Bei einem biaxialen Aufbau des Lidars, d.h. wo Sende- und Empfangsachse getrennt sind, wird der
Streustrahl bei paralleler Einstellung der beiden Achsen nicht mehr als Kreisscheibe abgebildet sondern als
es mehrere Oberlagerte Kreiwcheiben die für größere
Entfernungen mit dem Zentrum sehr nahe der optischen Achse 12 der Abbildungsoptik liegt aber bei kürzeren
Entfernungen immer weiter von der Achse wegwandert
Eine einfache Zuordnung ist deshalb zwischen der Lage des Streubildes und der Winkellage des Sendestrahls
beim biaxialen Verfahren nicht möglich. Hier kann man sich durch elektronisches Austasten des
Quadrantendetektors 23 helfen. Das Signal des Detektors wird nur nach einer gewissen Zeitdauer nach der
Auslösung des Sendeimpulses und innerhalb eines kurzen Zeitintervalls gemessen. Das gemessene Signal
entspricht dann der Abbildung einer Streufläche aus einer festen Entfernung, dessen Lage im justierten Fall
in der Ebene des Quadrantendetektors vorher rechnerisch ermittelt werden kann.
Beim koaxialen Aufbau ist eine Austastung des Meßsignals prinzipiell nicht notwendig, kann aber in
gewissen Fällen zur Erhöhung des Signal-Rausch-Verhältnisses von Vorteil sein.
Bei Messungen aus fliegenden Plattformen ist meistens die Austastung des Bodenreflexes wegen
seiner hohen Intensität gegenüber der Austastung von Streusignalen aus der Atmosphäre von Vorteil.
Claims (4)
- Patentansprache:U Verfahren zur Messung der Abweichung des Sendestrahles von der Parallelität mit der optischen Achse des Empfangsteleskops bei einem Lidargerät für atmosphärische Messungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Streuspur des Sendestrahls (11) des Lasersenders (10) in der Erdatmosphäre mit dem Empfangsteleskop (14) des Lidars und einer Nachfolgeoptik (16—22) auf einen Quadrantendetektor (23) abgebildet wird und die sich zwischen den einzelnen Quadranten bildenden Differenzspannungen nach Division mit der Summe der Einzelspannungen, als Maß für die Abweichung dienen.
- 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Empfangsteleskop eine Gesichtsfeldblende (15), eine Kollimatorlinse (16) und ein Strahlteiler (22) nachgeorci.net ist, dessen einer Strahl dem Empfangsdetektor (20) und dessen zweiter Strahl über ein Interferenzfilter (21) und eine Fokussierlinse (19) dem Quadrantendetektor (23) zugeführt ist
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahlteiler (22) durch einen ein- und ausschiebbaren Spiegel ersetzt ist
- 4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Quadrantendetektor (23) über Rechenvei stärker (24, 25, 26) eine Digitalanzeigevorrichtung (28) nachgeschaltet ist
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