DE2844409C2 - Gußeisenlegierung als Werkstoff für hochbelastete Maschinenteile, insbesondere Kolbenringe von Verbrennungskraftmaschinen - Google Patents
Gußeisenlegierung als Werkstoff für hochbelastete Maschinenteile, insbesondere Kolbenringe von VerbrennungskraftmaschinenInfo
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
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- C22C37/00—Cast-iron alloys
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Description
max. 0,1% Mangan
max. 0,1% Phosphor
max. 0,04% Schwefel
max. 0,1 % Magnesium
max. 0,1% Phosphor
max. 0,04% Schwefel
max. 0,1 % Magnesium
2. Gußeisenlegierung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Vergütungsgefüge für den Zweck nach
Anspruch 1.
3. Wflrmebehandlungsverfahren für eine Gußeisenlegierung nach den Ansprüchen 1 oder 2, gekennzeichnet
durch folgende Verfahrensschritte:
a) Austenitisieren bei 975° C
b) Halten 30 Min.
c) Abschrecken im Warmbad bei 150 -170° C
d) Abkühlen an Luft
d) Abkühlen an Luft
e) lstündiges Anlassen bei 500—5600C
f) Abkühlen an Luft
Zur Herstellung von Kolbenringen ist es allgemein bekannt, Gußeisen mit Kugelgraphit mit einem C-Gehalt
von 2,5—3,0% und einem Si-Gehalt von 4,6—5,1% zu verwenden. Gußeisen mit Kugelgraphit und dieser
Zusammensetzung kann vergütet werden, um die Festigkeitseigenschaften der hieraus gefertigten Kolbenringe
zu steigern, was ebenfalls allgemeine Praxis ist. Zur Verbesserung der Verschleißbeständigkeit könnten die
verschiedensten Legierungselemente, wie Cr, Mn, Ni eingesetzt werden. Mit der einerseits erheblichen Verbesserung
der Verschleißbeständigkeit würde andererseits die Bearbeitbarkeit der Teile beträchtlich verschlechtert
werden. Außerdem würde sich der Zusatz von Cr und Mn nachteilig auf die Bildung von Kugelgraphit auswirken.
Der DE-AS 19 11552 ist eine Gußeisenlegierung für hoch temperaturbeanspruchte Maschinenteile, wie
Gesenke für Kompressorenteile usw. zu entnehmen, bei der Zusätze von 2,8—3,8% C; 3,5—5,0% Si und
0,7—2,0% V Verwendung finden. Mit dieser Gußeisenlegierung soll eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber
Oxydation, Verzunderung und Wachsen bei erhöhten Temperaturen erreicht werden. Durch die Zugabe des
Vanadiums wird ein Gefüge angestrebt, das die mechanischen Eigenschaften bei erhöhten Temperaturen einerseits
stark verbessert, andererseits aber die mechanische Bearbeitbarkeit nicht nachteilig beeinträch tigt.
Durch die DE-OS 24 28 821 wurde eine Gußeisenlegierung bekannt, deren Zusätze in weiten Bereichen
angegeben sind. Deshalb geht die Vorveröffentlichung auch von einer Gußeisenlegierung mit lamellarer bis
knötchenförmiger Graphitausscheidung aus. Bei der Graphitbeurteilung von Grauguß muß grundsätzlich zwischen
lamellarem bis knötchenförmigcm Graphit einerseits und kugelförmigem andererseits unterschieden
werden. Angestrebt wird für Werkstoffe hoch belastbarer Maschinenteile kugelförmiger Graphit.
Aus Röhrich-Gerlach-Nickel: »Legiertes Gußeisen« Band 2, Seile 9 geht hervor, daß die Bildung des Kugelgraphits
durch Vanadin in Gehalten bis 0,47% nicht beeinträchtigt zu werden scheint, wenngleich die Kugeln
ähnlich wie bei anderen karbidstabilisierenden Elementen ihre ideale Form verlieren und von der Form K zur
Form L der Richtreihe übergehen. Außerdem soll die Neigung zur Weißerstarrung zunehmen. Da Vanadin als
starker Karbidbilder in steigenden Zusatzmengen zum Auftreten von freien Karbiden im Gefüge führt, die
wiederum zum Verschleiß beim Wertstoff des Reibungspartners führen, lag der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde, die Zusätze zu einer Gußeisenlegierung so abzustimmen, daß möglichst feindisperse Vanadinkarbide
erzielt werden, durch die die Verschleißbeständigkeit von hochbelasteten Maschinenteilen, vorzugsweise
Kolbenringe, einerseits erheblich verbessert wird, andererseits aber der Verschleiß beim Reibungspartner
nicht verschlechtert wird.
Die erfindungsgemäße Lösung ist gekennzeichnet durch ein Vergütungsgefüge und folgende Zusammensetzung:
2,0-2,8% Kohlenstoff max. 0,1 % Mangan
4,6—5,1% Silizium max. 0,1% Phosphor
0,7-1,5% Vanadium max. 0,04% Schwefel
0.5 — 0,8% Kupfer niiix. 0,1% Magnesium
IS Entgegen der bisher herrschenden Meinung wurde bereits mit Legierungen in diesen Grenzen eine Ausschei-
Ij- dung feindisperser Vanadinkarbide beobachtet Störungen des Kraftflusses im Gefüge, die durch Vanadin-Zugaben
bei höherem C-Gehalt eine Versprödung zur Folge haben, werden vermieden, wenn man sich einer
kohlen.stoffarmcn Schmelze, beispielsweise 2,5% bedient.
Eine weitere Verbesserung der Fesligkeitseigenschaften, wobei nicht nur die Versch'cißbesländigkeit erhöht,
sondern auch die Streckgrenze, die Zugfestigkeit und die Duktiiität verbessert werden, wird durch das Vorliegen
des freien Kohlenstoffs in Form von Kugelgraphit und durch die Vergütung des Werkstoffs erreicht
In der DE-AS 19 11 552 werden zwar temperaturbeanspruchte Teile erwähnt wobei der Werkstoff 2,8—3,8%
C; 3,5—5,0% Si und 0,7—2,0% V enthält d. h„ die Zusammensetzung liegt teilweise innerhalb der erfindungsgemäß
angegebenen Bereiche. Jedoch geht es bei der vorliegenden Gußeisenlegierung um die Kombination einer
hohen Elastizität bei hoher Festigkeit mit einer gleichzeitig hohen Verschleißbeständigkeit Diese Eigenschaften
können nur dam; erreicht werden, wenn der C-Gehalt 2,5% nicht wesentlich übersteigt und der V-Gehalt von
0,7—14% toleriert wird.
Entgegen der bisherigen Auffassung wurde eine Verschlechterung der Kugeln im Kugelgraphitguß bei einer
Einhaltung dieser Toleranz nicht beobachtet.
Zur Erzielung einer angestrebten gleichmäßigen Gefügebeschaffenheit sowie optimaler Festigkeitseigenschaften
wurde an einer Probe der erfindingsgemäßen Zusammensetzung folgende Wärmebehandlung vorgenommen:
Zunächst wurden die Teile bei 975CC mit einer Haltezeit von 30 Min. austenitisiert, anschließend im Warmbad
bei 150—170cC abgeschreckt und an Luft abgekühlt Es folgte ein einstündiges Anlassen bei 500—5600C und
Abkühlen an der Luft Die hierbei erzielte Härte betrug 383—415 HB 2,5/187,5. Im Gußzustand betrug die Härte
292-298 HB 2,5/187,5.
Die A b b. 1 bis 4 zeigen Schliffbilder einer Probe des erfindungsgemäßen Werkstoffs in 200facher Vergrößerung.
Die Graphitalisbildung gemäß ASTM ist sphärolithisch. Es sind zahlreiche Sonderkarbide ausgeschieden
(Bild I). Das Grundgefüge ist, wie aus Bild 2 erkennbar, silicoferritisch, der Perlitgehalt beträgt 5—10%. In den
Perlitinseln befinden sich /..T. Karbidanhäufungen (Bild 3). BiIdI zeigt den erfindungsgemäßen Werkstoff
ungeätzt im Gußzustand, während die Bilder 2 und 3 den Gußzustand mit einer dreiprozentigen HNO3-Ätzung
zeigen. Im Bild 4 ist der erfindungsgemäße Werkstoff nach der Wärmebehandlung ebenfalls mit einer dreiprozentigen
HNOrÄtzung dargestellt und es ist ein gleichmäßiges Vergütungsgefüge nachweisbar.
Anhand von Vergleichsuntersuchungen konnte festgestellt werden, daß der erfindungsgemäße Werkstoff
einem hochsilizierten Gußwerkstoff mit einem höheren Kohlenstoffanteil für Kolbenringe ohne Vanadinzusatz
hinsichtlich der Zugfestigkeit überlegen ist, ohne dabei an Kerbschlagzähigkeit zu verlieren. Für die Vergleichsuntersuchungen dienten Proben aus hochsiliziertem, vergütetem (SV) und hoch vergütetem Kugelgraphitgußwerkstoff
(SHV) folgender Zusammensetzung:
2,83% Kohlenstoff
4,71% Silizium
0,10% Mangan
0,02% Phosphor
0,004% Schwefel 0,36% Kupfer
Diese Werkstoffe mit den Bezeichnungen SV und SVH wurden folgender Wärmebehandlung unterzogen:
a) Austenitisieren bei 975°C
b) Halten 30 Min.
c) Abschrecken im Warmbad bei 150- 170'JC
d) Abkühlungen Luft
e) 60 Min. Anlassen bei 560°C für SVH, 5000C für SV
f) Abkühlung an Luft
Die Messungen der Zugfestigkeit und Kcrbschlagzähigkcit ergaben folgende Werte:
Werkstoff | Zugfestigkeit | Kerbschlagzähigkeit |
SV SVH Chem. Erfindung |
1036 (N/mm2) 1180 (N/mm2) 1243 (N/mm*) |
3,35 (J/cm2) 3,37 (J/cm2) 3,35 (J/cm2) |
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen |
Claims (1)
1. Gußeisenlegierung als Werkstoff für hochbelastete Maschinenteile, insbesondere Kolbenringe von
Verbrennungskraftmaschinen, gekennzeichnet durch ein Vcrgfltungsgcfügcmit freiem Kohlenstoff
in Form von Kugelgraphit und folgender Zusammensetzung:
2,0 bis 2,8% Kohlenstoff.
4,6 bis 5,1% Silizium
0,7 bis 1,5% Vanadium
ίο 0,5 bis 0,8% Kupfer
4,6 bis 5,1% Silizium
0,7 bis 1,5% Vanadium
ίο 0,5 bis 0,8% Kupfer
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782844409 DE2844409C2 (de) | 1978-10-12 | 1978-10-12 | Gußeisenlegierung als Werkstoff für hochbelastete Maschinenteile, insbesondere Kolbenringe von Verbrennungskraftmaschinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782844409 DE2844409C2 (de) | 1978-10-12 | 1978-10-12 | Gußeisenlegierung als Werkstoff für hochbelastete Maschinenteile, insbesondere Kolbenringe von Verbrennungskraftmaschinen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2844409A1 DE2844409A1 (de) | 1980-04-30 |
DE2844409C2 true DE2844409C2 (de) | 1984-11-22 |
Family
ID=6051975
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19782844409 Expired DE2844409C2 (de) | 1978-10-12 | 1978-10-12 | Gußeisenlegierung als Werkstoff für hochbelastete Maschinenteile, insbesondere Kolbenringe von Verbrennungskraftmaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2844409C2 (de) |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2428821C3 (de) * | 1974-06-14 | 1985-11-14 | Goetze Ag, 5093 Burscheid | Verschleißfeste Gußeisenlegierung mit lamellarer bis knötchenförmiger Graphitausscheidung |
-
1978
- 1978-10-12 DE DE19782844409 patent/DE2844409C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2844409A1 (de) | 1980-04-30 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: TRW THOMPSON GMBH, 3013 BARSINGHAUSEN, DE |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |