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Vorrichtung zur Verriegelung der Kontakt-
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elemente für elektrische, mehrpolige Steckvorrichtungen
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verriegelung der Kontaktelemente für elektrische,
mehrpolige Steckvorrichtungen, bestehend aus Isoliergehäusen mit Kammern, in denen
als Stift-oder Buchsenkontakte ausgebildete Kontaktelemente angeordnet sind, und
einem auf den Isoliergehäuse angeordneten Gehäusedeckel mit zu den Kammern deckungsgleichen
Öffnungen zum Durchstecken der Kontaktelemente, wobei dieselben eine Einschnürung
aufweisen, in die ein federndes Sperrglied eingreift zur Sicherung des Kontaktelementes
gegen Heraustreten in Richtung der Leitungsanschlüsse und die direkte Abstützung
jedes Kontaktelementes in entgegengesetzter Richtung auf einer einem Absatz bildende
Verengung der jeweiligen Kammer erfolgt.
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Bei derartigen Steckvorrichtungen können die als Stift- oder Buchsenkontakte
mit Löt-, Crimp- oder Taper-pin-Anschluß ausgebildeten Kontaktelemente jederzeit
mitsamt ihrer angeschlossenen Leitung aus der entsprechenden Steckvorrichtungshälfte
gelöst und herausgezogen werden0 Bei derartigen Steckvorrichtungen ist es darüber
hinaus erforderlich, daß Kontaktelemente, ob Lehrelement oder mit angeschlossener
Leitung, auch einzeln und ohne Störung benachbarter Kontaktelemente aus der jeweiligen
Steckvorrichtungshälfte entfernt und gegebenenfalls hierdurch mit anderen ausgetauscht
werden können, beispielsweise solche mit Lötanschluß gegen solche mit Crimpanschluß,
oder wenn Lehrelemente für Crimpanschluß nachträglich mit Leitungen bestückt werden
sollen, welches nur außerhalb
der Steckvorrichtung möglich ist.
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Bei derartigen Steckvorrichtungen ist es bekannt, zur Erfüllung dieser.
Erfordernisse die Kontaktelemente durch Sperrelemente wie Hülsen mit federnden,
abgespreizten Fingern oder aus Federblechstreifen gerollten, kegelstumpfartigen
gespreizten Hülsen, die in Einschnürungen der Kontaktelemente eingelassen sind,
an entsprechenden Vorsprüngen bzw. Verengungen des die jeweiligen Kontaktelemente
aufdehmenden Isoliergehäuse gegen Heraustreten zu verriegeln. Zur Entriegelung muß
ein Spezialdorn aus Flachmaterial bzw. ein hülsenförmiger Spezialdorn mit einem
dem Außendurchmesser des Kontaktelementes entsprechenden Innendurchmesser von der
Steckerseite her nebenbzw. huber das Kontaktelement bis zu einem Vorsprung bzw.
zu einem Absatz des Isoliergehäuses vorgeschoben werden, um das jeweilige Sperrelement
durch Abfangen seiner Federungskraft unwirksam zu machen und däs Kontaktelement
in Richtung der Leiteranschlußseite aus dem Isoliergehäuse ziehen zu können.
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Um zum. Lösen der Verriegelung und zum Herausnehmen eines Kontaktelementes
den Einsatz eines Spezialwerkzeuges zu vermeiden, ist es durch die DE-PS 1 640 373
bekannt gewora das Sperrglied annähernd in Form einer aus Federblech bestehenden
vollen Rohrschelle auszubilden, die koaxial innerhalb der das entsprechende Kontaktelement
aufnehmenden Kammer
des Isoliergehäuses angeordnet ist und Fahnen
aufweist, die einen keilförmigen Spalt bilden. Zum Entriegeln wird nun die Klinge
eines Schraubenziehers in den keilförmigen Spalt des Sperrgliedes geführt und damit
die federnden Fahnen aus ein ander gebogen, wodurch sich der Hohlraum des Sperrgliedes
vergrößert und das Kontaktelement nunmehr herausgezogen werden kann.
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Diese bekannten Steckvorrichtungen besitzen jedoch grundsätzlich den
Nachteil, daß sie die Verwendung eines separaten MetalXteils in jeder Kammer notwendig
machen. Dadurch werden nicht nur die Herstellungskosten vergrößert, sondern die
Sperrglieder können vor dem Aufsetzen des Gehäusedeckels relativ leicht verlorengehen.
Desweiteren bergen Materialfehler innerhalb des Federblechs eine weitere Gefahrenquelle,
wobei bei Bruch einer derartigen Rohrschelle das Auswechseln und Einsetzen einer
neuen umständlich ist.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Gattung zu schaffen, bei der das Sperrglied unverlierbar
mit der Steckvorrichtung verbunden sein soll, wobei die Entriegelung der Kontaktelemente
seitlich neben dem entsprechenden Kontaktelement hervorgenommen werden soll und
die Steckvorrichtungshälften unter Umständen miteinander zusammengesteckt bleiben
sollen. Dabei soll die Entriegelung mittels eines normalen Schraubenziehers
oder
tuit einem anderen, klingenförmigen Instrument möglich se>in\ Die Lösung dieser
Aufgabe besteht darin, daß erfindungsgemäß die Sperrglieder in je eine Kammer des
Isoliergehäuses ragend am Gehäusedeckel federnd angeordnet sind und jedes Sperrglied
aus einem sich nch unten erstreckenden Arm besteht, dessen untere, dem Kontaktelement
zugekehrte Kante als Sperrkante bis hin zur Einschnürung des Kontaktelementes vorspringt
und der auf der dem Kontaktelement abgewandten Seite eine Rückbiegung um ungefähr
180° aufweist unter Bildung einer Nut oder eines Schutzes zum Einsetzen eines Instrumentes,
zum Beispiel ein Schraubenzieher, und Rückbiegen des federnden Armes unter Freigabe
des Kontaktelementes.
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Vorteilhafte Ausgestaltunren der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind
den Unteransprüchen zu entnehmen, die hiermit in die Beschreibung einbezogen sind.
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Die Vorrichtung gemäß vorliegender Erfindung besitzt gegenüber den
bekannten Steckvorrichtungen den hervorstechenden Vorteil, daß diese auf metallische,
separate Sperrglieder -egal von welcher Form- gänzlich verzichtet, in dem die Sperglieder
integriqrte Bestandteile des Gehäusedeckels sind.
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Dadurch können keine separaten Sperrglieder verlorengehen.
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Desweiteren genügt zum Entriegeln der Kontaktelemente ein
einfacher
Schraubenzieher oder irgend ein anderes Instrument mit einer Klinge. Daneben geschieht
die Entriegelung seitlich vom Kontaktelement außen, so daß immer eine gute Zugänglichkeit
gewährleistet ist und ein schnelles Entriegeln erfolgen kann. Ein weiterer Vorteil
besteht in der kostensenkenden Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, da
die Sperrglieder einstückig mit dem Gehäusedeckel aus Kunststoff herstellbar sind,
weshalb auch aufgrund der fehlenden separaten Sperrglieder die Montage kostenniedriger
sind.
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Die Erfindung ist mit weiteren Einzelheiten und Vorteilen in der nachfolgenden
Beschreibung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Dabei zeigen: Figur 1 eine Draufsicht auf eine Steckvorrichtungshälfte
mit Gehäusedeckel, die Kontaktelemente beinhaltet, Figur 2 eine um 9o0 nach oben
geklappte Ansicht von Figur 1, Figur 3 eine Ansicht der Schmalseite des Gehäusedeckels,
Figur 4 einen Schnitt längs der Linie A-A in Figur 1 und Figur 5 einen Schnitt längs
der Linie B-B in Figur 4
Die zweite, zugehörige Steckvorrichtungshälfte
ist der Einfachheit halber in den Figuren nicht gezeichnet.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht beispielsweise aus einem
Isoliergehäuse 1, welches durch Rippen 2, 3 abgeteilte Klammern 4, 5 aufweist zur
Aufnahme der ontaktelemente 22 und der einzelnen Sperrglieder ( Figur 4 ) aufweist.
Das Isoliergehäuse 1 kann sowohl zur Aufnahme von Stiftkontakten 22 oder von nicht
gezeigten Buchsenkontakten ausgebildet sein, wobei die Isoliergehäuse in ihrer entsprechenden
Ausgestaltung bekannt sind. Auf dem Isoliergehäuse 1 ist ein Gehäusedeckel 6 angeordnet,
der vorzugsweise in einer flachen und breiten Nut 1o sitzt. Der Gehäusedeckel 6
weist zwei Reihen von Öffnungen 7, 8 auf, welche je zu den Kammern 4, 5 des Isoliergehäuses
1 deckungsgleich sind. Diese Öffnungen 7, 8 dienen zum Durchstecken der Kontaktelemente
in Durchgangsbohrungen 24 ( Figur 4 ). Die Kammern 4, 5 sind auf einer Seite von
einer Begrenzungswandung 23 begrenzt, welche konkav ausgebildet ist.
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Die Kammern 4, 5 mit der Begrenzungswandnng 23 gehen nach unten in
die l)urchgangsbohrungen 24 fieber, wobei jede Durchgangsbohrung 24 an ihrem Beginn
einen schulterförmig umlaufenden Absatz 25 aufweist, der das Gegenlager für das
Kontaktelement bildet.
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Das Kontaktelemxent 23, welches in Figur 4 als Stiftkontnlct ausgebildet
ist, -ebensogut kann das Kontaktelement ein
Buchsenkontakt sein-
besitzt einen oberen, umlaufenden Absatz 26, einen unteren, umlaufenden Absatz 28,
wobei zwischen beiden Absätzen 26, 28 eine zylinderförmige Einschnürung 27 angeordnet
ist. -Der obere Absatz 26 geht in die Einschnürung 27 unter Bildung einer Fase über,
der untere Absatz 28 besitzt hingegen eine waagrechte, umlaufende Schulter 29 und
geht somit rechtwinklig in die Einschnürung 27 über. An den unteren Absatz 28 folgt
ein Kontaktsteckstift 33, wobei der untere Absatz 28 ebenfalls unter Bildung einer
Fase 30 in den Kontaktsteckstift 33 übergeht. Mit dieser Fase 30 liegt das Kontaktelement
im Falle eines Stiftkontaktes auf dem umlaufenden, schulterförmigen Absatz 25 des
Isoliergehäuses 1 auf.
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Der Kontaktsteckstift 33 ragt zum Beispiel in einen Aufnahmeraum 34,
der zur Aufnahme der entsprechend geformten zweiten Steckvorrichtungshälfte, welche
nicht abgebildet ist, dient.
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Die Verriegelung der Kontaktelemente 22 wird nun gebildet durch die
Arme 12, 13, die sich ungefähr parallel zu den Kontaktelementen nach unten von der
Deckfläche 11 des Gehäusedeckels 6 erstrecken. Die dem Kontaktelement 22 zugewandte
Fläche des Arms 12, 13 ist konkav gewölbt und umschließt teilweise das jeweilige
Kontaktelement. Diese, dem Kontaktelement 22 zugewandte Fläche endigt in einer konkav-kreisförmig
gebogenen Kante 18, 19, welche hin zum Kontaktelernent 22 vorspringt bis hin zur
Einschnürung 27 desselben. Diese Kante 18, 19 ragt somit in den Bereich zwischen
den beiden
umlaufenden Absätzen 26, 28 des Kontaktelementes 22
bis hin zur Einschnürung 27, wobei die Kante 18, 19 an dieser Einschnürung 27 anliegt.
Die Kante 18, 19 bildet somit im Zusammenspiel mit der waagrecht umlaufenden Schulter
29, welche den unteren, umlaufenden Absatz 28 hin zur Einschnürung 27 begrenzt,
eine Sperrkante, welche ein Zurückziehen des Kontaktelementes 22 in Richtung der
Leitungsanschlüsse verhindert.
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Der Arm 12, 13 setzt sich auf der dem Kontaktelement abgewandten Seite
in einer Rückbiegung fort, welche gemäß der Figur 3 aus einem waagrecht verlaufenden
Teil 16, 17 und einem senkrecht nach oben verlaufenden Teil 14, 15 besteht. Die
Rückbiegung 14, 16 bzw. 15, 17 beträgt somit ungefähr 1-8o0 unter Bildung einer
Nut 31 oder eines Schlitzes. Diese Nut 31 oder dieser Schlitz dient zum-Einstecken
eines Instrumentes mit einer Klinge, zum Beispiel einem Schraubenzieher, um den
Arm 12, 13 rückzubiegen.
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Desweiteren verläuft die dem Kontaktelement 22 zugewandte Fläche in
ihrem unteren Teil schräg hin zum Kontaktelement geneigt, so daß diese Fläche eine
schiefe Ebene 20, 21 bildet. Dadurch ist die Sperrkante 18, 19 genügend materialstark
ausgeführt.
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Durch die Bezugsziffer 32 ist eine Klemmschraube gekennzeichnet, durch
die angedeutet werden soll, daß auch Schraubkontakte
Verwendung
finden können.
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Das Herauslösen eines einzelnen Kontaktelementes 22 aus dem Isoliergehäuse
1 erfolgt durch ein Entriegeln der Arme 12, 13, in dem beispielsweise die Klinge
eines Schraubenziehers oder ein anderes ähnliches zur Verfügung stehendes Stück
festes Material in die Nut 31 oder den Schlitz der Rückbiegung 14, 16 bzw. 15, 17
gesteckt wird und damit der federnde Arm 12 in Richtung weg vom Kontaktelement 22
gebogen wird. Dadurch gelangt die Sperrkante 18, 19 außerhalb des Bereichs der Einschnürung
27 des Kontaktelementes 22, weshalb nunmehr beim Hochziehen desselben in Richtung
des Leitungsanschlusses die waagrechte Schulter 29 an der Sperrkante 18, 19 vorbeipassieren
kann. Die Position der Rückbiegung des Armes 12 ist in Figur 5 durch die gestrichelt
angedeutete Linie des Rückbiegungsteils 14' gekennzeichnet.
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Zum Einstecken eines Kontaktelementes 22 wird einfach dasselbe durch
die entsprechende Öffnung 7, 8 der Deckfläche 11 des Gehäusedeckels 6 gesteckt,
wobei in diesem Fall zuerst der Kontaktsteckstift 33 an der Sperrkante 18, 19 entlanggleitet,
danach die Sperrkante 18, 19 der Fase 30 entlanggleitet unter Rückbiegung des Armes
12, 13 weg vom Kontaktelement. Nachdem die Sperrkante 18, 19 nunmehr die gesamte
Höhe-des unteren, umlaufenden Absatzes 28 überfahren hat, schnappt der Arm 12, 13
aufgrund seiner Federwirkung in Richtung auf das Kontaktelement 22 hin zurück, wodurch
nunmeher
die Sperrkante 18, 19 an der liinschndrung 27 des Kontaktelementes
22 anliegt.
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Damit bei der Lösung eines Kontaktelementes der Arm des entsprechenden
Sperrgliedes nicht verbogen wird, ist in der Kammer 4 am äußeren Rand in Richtung
weg vom Kontaktelement ein Absatz 35 angeordnet, der in seiner Höhe etwas den unteren
Rand des waagrechten Teils 16, 17 der Rückbiegung überragt. Der Absatz 35 besitzt
dabei einen gewissen Abstand von dem senkrechten Teil 14, 15 der Rückbiegung, wobei
dieser Abstand genau dem freien Rückbiegungsweg entspricht ( Figur 4, Figur 5 ).
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Vorzugsweise besteht der Gehäusedeckel 6 mitsamt den daran angeformten
Sperrgliedern aus Kunststoff, wobei derselbe im Hinblick auf die Beweglichkeit der
Sperrglieder elastische Eigenschaften haben muß. Gewöhnlich ist der Gehäusedeckel
mittels Schrauben 9 auf das Isoliergehäuse 1 fest aufgeschraubt.