DE2800618C2 - Vorrichtung zum Ausrichten von unrunden Werkstücken - Google Patents
Vorrichtung zum Ausrichten von unrunden WerkstückenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausrichten von unrunden Werkstücken, insbesondere von
Kolbenringen, die mittels einer Greif- und Transporteinrichtung einer Bearbeituiigsstation lagegerecht zuführbar
sind. 4()
Für die spanende Bearbeitung der inneren und äußeren Umfangsflächen von unrunden Kolbenring-Rohlingen
bedient man sich einer beispielsweise aus der US-PS 33 86 393 bekannten Drehmaschine. Danach
werden die paketweise gespannten Kolbenringe mittels 4>
gleichzeitig am Innen- und Außenumfang angreifender Drehstähle bei rotierendem Ringpaket abgedreht,
wobei die Drehstähle entsprechend der unrunden Ringkontur über Steuernocken radial verstellbar gelagert
sind. Nach der Drehbearbeitung wird das '" Ringpaket einer Aufschneidevorrichtung zugeführt, um
den Ringstoß aus den bis dahin geschlossenen Ringen herauszuschneiden.
Zum Ausrichten der Kolbenring-Rohlinge vor dem paketweisen Zuführen in die Drehmaschine dient eine
Hilfsvorrichtung, die im wesentlichen aus einem einseitig eingespannten Träger besteht, auf welchen
jeweils eine dem Ringpaket entsprechende Anzahl von Kolbenring-Rohlingen lose aufschiebbar ist. Die oberste
Begrenzungskante des Trägers besteht aus einerb0
drehbaren Stange, auf welcher die Rohlinge mit ihren inneren Umfangsflächen unter Eigengewicht aufliegen
und somit bei rotierender Stange in Umfangsrichtung wandern. Eine am Innenumfang im Stoßbereich des
Kolbenring-Rohlinges eingeformte Kerbe dient dazu, ^ daß der Rohling an dieser Stelle auf der rotierenden
Stange hängenbleibt, ohne sich weiter zu verdrehen. Auf dies Weise lassen sich alle Rohlinge auf dem Träger
sortieren, das heißt lageorientiert ausrichten, um dann ρ - tweise der Drehmaschine zugeführt werden zu
k ; -len.
Das bekannte Sortierverfahren mittels Kerbe und rotierender Stange (vgl. auch C. Englisch »Kolbenringe«,
Bd. 1, 1958, Seite 285) benötigt eine relativ lar.ge
Zeit bis daß alle Rohlinge ausgerichtet sind. Dabei kommt es vor, daß einzelne Ringe an benachbarten,
bereits stillstehenden Ringen hängenbleiben und somit ihre Endlage nicht erreichen. Dies bedingt einen
zusätzlichen optischen Kontrollaufwand durch das Bedienungspersonal der Maschine. Außerdem wirkt
sich die Kerbe im Ringrohling beim Zerspannungsvorgang nachteilig aus. Insbesondere führt die kurze,
abrupte Unterbrechung des Zerspannungsvorganges zu Resonanz-Schwingungen, die sich als Rattermarken am
Ring niederschlagen und die Werkzeugstandzeit erheblich reduzieren.
Ferner ist durch die DE-OS 27 05 200 ein Verfahren sowie eine danach arbeitende Einrichtung zum ausgerichteten
Spannen eines Werkstückes bekannt. Das Werkstück wird in ungefährer Lage auf eine bewegliche
Plattform aufgespannt. An einigen ausgewählten Punkten wird die Abweichung von der Sollage vorzugsweise
berührungsfrei ausgemessen, und anschließend wird die Lageabweichung durch Bewegung der Plattform mit
dem festgespannten Werkstück korrigiert.
Aurgehcnd von der US-PS 33 26 393 ist es die
Aufgabe der Erfindung, die zuvor beschriebenen Nachteile zu umgehen und eine entsprechend verbesserte
Vorrichtung zum Ausrichten von unrunden Werkstücken, insbesondere von Kolbenringen, zu
schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine jeweils ein Werkstück etwa zentrisch
aufnehmende, drehbar gelagerte Werkstückaufnahme und eine Meßeinrichtung zum unter Drehen der
Werkstückaufnahme erfolgenden Erfassen der Ist-Kontur und der Ist-Lage der unrunden Werkstück-Umfangsfläche
vorgesehen ist, daß die Meßdaten einem Rechner zuleitbar sind, in welchem durch Vergleich mit der
programmierten Soll-Kontur die Phasenverschiebung und der Mittenversatz des Werkstückes ermittelbar
sind, daß die Werkstückaufnahme in der vom Rechner vorgegebenen, auf die Unrund-Soll-Kontur des Werkstückes
bezogenen Drehwinkelstellung anhaltbar und die das Werkstück aus der Werkstückaufnahme
entnehmende Greif- und Transporteinrichtung um ein dem festgestellten Mittenversatz entsprechendes Maß
zur Werkstückachse verschiebbar ist.
Mittels der vorgeschlagenen Vorrichtung ist es nunmehr möglich. Werkstücke ohne Kerben oder
dergleichen Sortiermerkmale auszurichten. Vielmehr dient die dem Werkstück eigene, charakteristische
Unrundkontur direkt zur Lageorientierung derselben. Dazu ist es unbedeutend, ob die Unrundkontur am
Außen- oder Innenumfang des Werkstückes abgetastet wird. Durch an sich bekanntes berührungsfreies
(opto-elektronisches) Abtasten der Umfangskontur bei sich drehendem Werkstück werden alle vektoriellen
Veränderungen beispielsweise pro Drehwinkelgrad als elektrische Signale ermittelt und einem elektronischen
Rechner zugeführt.
Dazu ist keine besondere Mittenorientierung des Werkstückes erforderlich, da der Rechner aus den
abgetasteten Meßdaten die effektive Unrundkontur des Werkstückes, bezogen auf eine fiktive Drehachse,
errechnet, diese Ist-Kontur dann mit einer vorprogram-
mierten Soll-Kontur vergleicht und die notwendige Phasenverschiebung sowie Mittenabweichung errech-5et,
um beide Konturen deckungsgleich zu bekommen. Die so ermittelte Phasenverschiebung als eine bestimmte
Anzahl von Winkelgraden sowie auch eine gegebenenfalls festgestellte Mittenverschiebung zwischen
Werkstückachse und fiktivem Mittelpunkt der Unrundkontur sind die für die Lageorientierung und Ausrichtung
des jeweiligen Werkstückes erforderlichen Stdlwertgrößen.
Prinzipiell ibt es möglich, die Stellwerte direkt als Regelwerte zum Werkstück zurückzuführen und dieses
entsprechend der ermittelten Anzah! von Winkelgraden zu verdrehen sowie das Werkstück über die Werkstückaufnahme
senkrecht zur Werkstückachse zu verschieben und somit das Werkstück lageorientiert für den
Weitertransport in eine nachfolgende Bearbeitungsmaschine auszurichten. Insbesondere für die Bearbeitung
von einzelnen Werkstücken erscheint es jedoch von besonderem Vorteil, wenn die Regelwerte direkt der
Ablaufsteuerung für die nachfolgende Werkstückbearbeitung zugeführt werden. Somit kann das Werkstück
ohne eine weitere Lagekorrektur direkt bearbeitet werden.
Zum Korrigieren der Werkstücklage ist eine zweiseitige Verstellmöglichkeit gegeben, und zwar über die
Werkstückaufnahme zur Verdrehung des Werkstückes um den vom Rechner ermittelten Drehwinkel sowie
über die senkrecht zur Werkstückachse mögliche Verschiebung um einen ebenfalls vom Rechner ermittelten
Mittenkorrekturwert.
Somit wäre die erfindungsgemäße Vorrichtung als Zusatzaggregat bei verschiedenen Bearbeitungsmaschinen
einsetzbar. Hierzu ist es auch denkbar, daß die Vorrichtung oder die Bearbeitungsmaschine mit einem
Zwischenmagazin zur lageorientierten Aufnahme der Werkstücke ausgestattet ist. Die einzeln in der
Vorrichtung abgetasteten und lageorientiert ausgerichteten Werkstücke lassen sich mit Hilfe des Zwischenmagazins
zu Werkstückpaketen zusammenstellen, die dann zur weiteren Bearbeitung mittels einer Spannzange dem
Zwischenmagazin entnommen und der Maschine zugeführt werden können.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung läßt sich bevorzugt zur Bearbeitung einzelner Werkstücke, wie zum
Beispiel Groß-Kolbenringe oder Kolben, aber auch direkt in eine Bearbeitungsmaschine integrieren, indem
die Werkstückaufnahme gleichzeitig das Futter einer Bearbeitungs-, insbesondere Drehmaschine ist. Damit
entfällt ein lageorientiertes Transportieren des abgetasteten Werkstückes. Vielmehr kann dieses unmittelbar
nach dem Abtasten einer Umfangskontur bearbeitet, zum Beispiel abgedreht werden. Voraussetzung dafür
ist, daß die vom Rechner ermittelten Regelwerk direkt der Ablaufsteuerung, die im gleichen Rechner untergebracht
werden kann, zugeführt werden. Die radiale Zustellung des Werkzeuges erfolgt dann jeweils in
Abhängigkeit von der ermittelten Lage der Unrundkontur des Werkstückes, indem der Drehwinkel der die
Werkstückaufnahme tragenden Arbeitsspindel um den Regelwert korrigierbar ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im einzelnen wie
folgt beschrieben:
F i g. 1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
F i g. 2 die erfindungswesentlichen Teile einer separaten korrigierbaren Vorrichtung.
s Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Mittels eines Elektromotors
1 ist über eine Welle 2 ein aus drei radial verstellbaren Segmenten 3 bestehender Spanndorn zur
Aufnahme eines Kolbenring-Rohlinges 4 antreibbar.
ίο Letzterer weist eine unrunde innere und äußere
Umfangsfläche 5 und 6 auf und wird über die am Innenumfang 5 angreifenden, die Werkstückaufnahme
bildenden Spannsegmente 3 etwa zentrisch drehbar vor einer Mutterscheibe 7, hinter welcher sich eine
ι > Lichtquelle 8 befindet, drehbar gelagert. Zum Abtasten
der äußeren Umfangskontur des Kolbenringes 4 dient eine achsparallel angeordnete opto-elektronische Einrichtung
9, die entsprechend der radialen Lage der gerade abzutastenden Umfangskonturenstelle eine
2Ii proportionale Lichtmenge über ein Photoelement in ein
entsprechendes elektrisches Signa! umwandelt. Die Abtasteinrichtung arbeitet berührungsfrei, um keinen
seitlichen Druck auf das Werkstück auszuüben.
Die bei Drehung des Werkstückes 4 einzeln
r> ermittelten vektoriellen Meßdaten r„ werden einem
Rechner 10 zugeleitet und als Funktion zum Drehwinkel φ registriert, vgl. Kurve 11. Durch Vergleich mit der im
Rechner 10 programmierten Sollkurve 12 ergibt sich eine Phasenverschiebung Δφ sowie eine Mittenabwei-
üi chung tx, die als Stellwerte der Werkstückaufnahme
zugeführt werden. Durch Verdrehen der Werkstückaufnahme 3 um den Drehwinkel Δφ wird eine Ausrichtung
der Kolbenringe in Umfangsrichtung erreicht, während die Korrektur der Mittenabweichung von einer
Γι Greifeinrichtung (in F i g. 2 dargestellt) für den Weitertransport
der Ringe durchgeführt wird.
Nach der in F i g. 2 dargestellten Vorrichtung können die so einzeln in Umfangsrichtung ausgerichteten
Kolbenringe 4 mittels einer um die Achse 13
■"> schwenkbaren und um die eigene Achse 14 drehbaren
Greifvorrichtung 15 mit den zustellbaren Greifarmen erfaßt und einem Zwischenmagazin 16 zugeführt
werden. Zur Korrektur einer Mittenverschiebung zwischen Werkstückachse und dem fiktiven Mittelpunkt
■>"' der Unrundkontur ist die Greifeinrichtung 15, vom
Rechner steuerbar, senkrecht zur Werkstückachse, das heißt radial verschiebbar gelagert. Das Zwischenmagazin
16 besteht aus einem im Durchmesser dehnbaren Dorn 17, der von einem Gummischlauch 18 umgeben ist.
'"' Durch Aufreihen mehrerer Kolbenring-Rohlinge 4 läßt
sich auf diese Weise ein Werkstückpaket für die weitere Bearbeitung zusammenstellen. Wesentlich ist, daß die
Kolbenringe genau lageorientiert ausgerichtet und mittels einer Spannzange 19 für den Weitertransport
"'"' erfaßbar sind.
Für die Erfindung ist es darüber hinaus unbedeutend, ob die Werkstückachse horizontal, wie beispielsweise
dargestellt, oder vertikal beim Abtastvorgang verläuft. Insbesondere bei vertikaler Werkstückachse genügt zur
wi Werkstückaufnahme lediglich eine drehbare Platte oder
Scheibe, auf welche das Werkstück lose aufgelegt wird, wobei darauf zu achten ist, daß die Werkstückachse und
Drehachse der Scheibe etwas übereinstimmen, um unnötig große radiale Nachstellwege zu vermeiden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Ausrichten von unrunden Werkstücken, insbesondere von Kolbenringen, die
mittels einer Greif- und Transporteinrichtung einer Bearbeitungsstation lagegerecht zuführbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß eine jeweils
ein Werkstück (4) etwa zentrisch aufnehmende, drehbar gelagerte Werkstückaufnahme (3) und eine
Meßeinrichtung (8, 9) zum unter Drehen der '" Werkstückaufnahme (3) erfolgenden Erfassen der
Ist-Kontur (11) und der Ist-Lage der unrunden
Werkstück-Umfangsfläche vorgesehen ist, daß die Meßdaten einem Rechner (10) zuleitbar sind, in
welchem durch Vergleich mit der programmierten '' Sollkontur (12) die Phasenverschiebung (Δφ) und der
Mittenversatz (a) des Werkstückes (4) errmttelbar sind, daß die Werkstückaufnahme (3) in der vom
Rechner vorgegebenen, auf die Unrund-Soll-Kontur (12) des Werkstückes (4) bezogenen Drehwinkelstellung
anhaltbar und die das Werkstück (4) aus der Werkslückaufnahme (3) entnehmende Greif- und
Transporteinrichtung (15) um ein dem festgestellten Mittenversatz (a) entsprechendes Maß radial zur
Werkstückachse (20) verschiebbar ist. -'
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Werkstück (4) lagegerecht einem
Zwischenmagazin (16) zuführbar ist, und daß mehrere Werkstücke (4) in zueinander ausgerichteter
Lage paketweise mittels einer Spannzange (19) iü dem Zwischenmagazin (16) entnehmbar sind.
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