DE2727486C2 - Verfahren zur Herstellung von thermoplastischen Formmassen - Google Patents
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Description
Thermoplastische Formmassen auf der Basis von Polyalkylenterephthalaten werden zur Herstellung von
hochwertigen Formteilen nach den verschiedenen thermoplastischen Formgebungsverfahren, z. B. Spritzgießen
und Extrusion verwendet.
Besondere Bedeutung hat das Polytetramethylenterephthalat (PTMT) erlangt. Dieses Produkt erlaubt
durch sein verarbeitungsgünstiges Kristallisationsver halten bei niedrigen Verarbeitungs und We^kzctigtcmperaturen
hohe und damit wirtschaftliche Produktiunsgeschwindigkeiten
bei der Formgebung
PTMT wird in der Regel nach bekannten Verfahren
durch Polykondensation hergestellt Bei den üblichen Herstellungsprozesscn werden außer Umesterungskatalysatoren
im allgemeinen keine weiteren Additive zugesetzt, so daß das polymere Endprodukt nur Reste
dieser Kaialysatoren enthält. Die so hergestellten
thermoplastischen Polyester können nach den üblichen Formgebungsverfahren verarbeitet werden, bevorzugt
in Spritzpicß- und Fxmisionsaggregaten. Während der
Formgebung wird die Formmassenschmelze durch
Temperatur- und Saiierstoffeinfluß einem mehr oder
weniger starken thermisrh oxidativen Angriff ausgesetzt,
was sich in einem Abbau des Molekulargewichts und dem damit verbundenen Abfall des Gesamteigenschaftsniveaus
der fertigen Formteile äußert.
Besonders nachteilig wirken sich diese Vorgänge auf die für einen Konstruktions-Werkstoff wichtigsten
Eigenschaften, die Steifigkeit und die Zähigkeit, aus. Es ist bekannt, zu hochmolekularen Potyalkylenterephtha*
taten stabilisierende Verbindungen und/oder die Zähigkeit erhöhende, polymere thermoplastische Additive
während der formgebenden Verarbeitung oder in einem der formgebenden Verarbeitung vorgeschalteten besonderen
Einarbeitungsprozeß zuzugeben.
Es war bekannt, hochmolekularem Polytetramethylen- bzw. Po5yäthylenterephthalat Isocyanate zuzusetzen. Nach der DD-PS 78 381 wird einer Spritzgußmasse aus PET Isocyanat im Mischer oder Extruder, nach der DD-PS 100 008 einem oder minder hoch polymerisierten Polyester Isocyanat in einem gesonderten Arbeitsgang zugesetzt, wobei der Abbau bei der Verarbeitung vermieden bzw. eine begrenzte Erhöhung des Molekulargewichts erzielt wird. Nach der DE-OS 26 51 762 wird ein durch Verarbeitung abgebautes DTMT in speziellen Lösungsmitteln mit Isocyarat unter Erhöhung der Viskosität umgesetzt. Nach o.Bayer-, Angewandte Chemie, 62. Jahrg. (1950), S. 57—66) reagieren lineare Polyester mit Isocyanaten und 'Wasser zu speziellen vernetzten Polyestern.
Es war bekannt, hochmolekularem Polytetramethylen- bzw. Po5yäthylenterephthalat Isocyanate zuzusetzen. Nach der DD-PS 78 381 wird einer Spritzgußmasse aus PET Isocyanat im Mischer oder Extruder, nach der DD-PS 100 008 einem oder minder hoch polymerisierten Polyester Isocyanat in einem gesonderten Arbeitsgang zugesetzt, wobei der Abbau bei der Verarbeitung vermieden bzw. eine begrenzte Erhöhung des Molekulargewichts erzielt wird. Nach der DE-OS 26 51 762 wird ein durch Verarbeitung abgebautes DTMT in speziellen Lösungsmitteln mit Isocyarat unter Erhöhung der Viskosität umgesetzt. Nach o.Bayer-, Angewandte Chemie, 62. Jahrg. (1950), S. 57—66) reagieren lineare Polyester mit Isocyanaten und 'Wasser zu speziellen vernetzten Polyestern.
Nach diesem Stand der Technik setzt man bereits hochmolekulare Polyester in gesonderten Arbeitsgängen
zu Produkten mit nur gering erhöhten Molekulargewichten um.
Diese Verfahrensweisen befriedigen aber in der Praxis nicht. Eine verbesserte Zähigkeit wird dabei z. B.
durch eine gleichzeitige unerwünschte Erniedrigung der Steifigkeit erkauft Die Stabilisatoren üben im allgemeinen
keinen direkten Einfluß auf die mechanischen Eigenschaften aus. sondern sie vermindern lediglich den
Molekülabbau der eingesetzten Polyerter während der Einarbeitung der Additive und während der Formgebung.
Es ist zwar möglich, durch Erhöhung des Molekulargewichtes bei der Herstellung der thermoplastischen
Polyester das mechanische Eigenschaftsmvea.i der
daraus hergestellten Formteile anzuheben, jedoch ist wegen der angestiegenen Schmelzviskosität und der
erforderlichen höheren Massetemperatur bei der Compoundierung und der weiteren Verarbeitung zu
Formkörpern aufgrund der daraus resultierenden höheren Arbeitsaufnahme bei der Plastifizierung und
wegen der längeren Zykluszeiten die wirtschaftliche Herstellbarkeit von Formkörpern eingeschränkt
Zudem ist die Herstellung von hochmolekularen Polyestern sehr aufwendig. Bekanntlich müssen, insbesondere
bei der Herstellung von PTMT, schonende Pol kondensationsbedingungen eingehalten werden, da
am:, rnfalls bereits während der Polykondensation eine
thermische Schädigung der Polyester eintritt, was sich so an verminderten mechanischen Ligenschaften der
daraus hergestellten Formkörper bemerkbar macht.
Man hat deshalb bereits vorgeschlagen, die Polykondensation
in uer Schmelze bei niedrigen reduzierten Viskositäten, z. B. reduzierten Viskositäten von 0,9 dl/g,
abzubrechen und diese Polykondensate in einer weiteren Verfahrensstufe in der Festphase nachzukon
densieren bis zu der gewünschten höheren reduzierten Viskosität. (Vgl. zum Beispiel Kunststoffe 66 [1976] 10, S.
611. linke Spalte. Absatz 2 ff.) Hierzu sind aber
ho stundenlange Reaktionszeiten erforderlich, wodurch die
Herstellung hochmolekularer Polyester, insbesondere PTMT, sehr unwirtschaftlich ist,
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von thermoplastischen hochmolekularen
Formmassen auf der Basis von Polytetramethylente* rephthalat zur Verfügung zu stellen, die sich trotz hohen
Molekulargewichtes leicht zu Formkörpern mit hoher Steifigkeit und gleichzeitig einer hohen Zähigkeit
verarbeiten lassen. Weitere Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur wirtschaftlichen
Herstellung hochmolekularer thermoplastischer Formmassen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von thermoplastischen Formmassen auf der
Basis von Polytetramethylenterephthalat oder dessen Copolyestern, deren Anteil an Butandiol-t,4 zu bis zu 50
Gew.-°/o durch weitere aiiphntische Diole mit 2 bis 10
Kohlenstoffatomen_ersetzt ist, mit numerischen mittleren Molgewichten Mn größer als 17 00O1 vorzugsweise
größer als 23 000, und insbesondere größer als 29 000 und einem N-Gehalt kleiner als 0,4 Gew.-%, herrührend
von mit dem Polyester linear-kettengliedrig umgesetzten niedermolekularen Diisocyanaten, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Ausgangspolyester mit mittleren numerischen Molekulargewichten Mn größer
als 8000 mit den Diisocyanaten während der Compoundierung mit den Hilfs- und Zusatzstoffen oder der
thermoplastischen Verarbeitung, vorzugsweise im Schmelzfluß, umges.*-?! werden.
Die so hergestellten Polyester zeichnen sich dadurch
aus, daß sich die Urethangruppen von niedermolekularen Diisocyanaten herleiten. Geeignete Diisocyanate
weisen die Formel O = C = N-R-N=C = O auf. R kann ein Alkylen- oder ein ein- oder mehrkerniger,
vorzugsweise zweikerniger Arylenres. sein, der ggf. einen oder mehrere Substituenten aufweisen kann.
Substituenten sind solche, die während der Herstellung oder Verarbeitung keine nachteilige Wirkung auf den
eingesetzten Polyester ausüben, z. B. niedere Alkylgruppen,
vorzugsweise fo.-thylgruppen. oder Phenyl- oder
z. B. O-Alkyigruppen. Wenn R e , zweikerniger
aromatischer Rest ist, können die Ringe annulliert oder
z. B. über ein zweiwertiges Brückenglie«.? vorzugsweise
über eine Alkylengruppe, z. B. eine Methylengruppe, oder direkt miteinander verbunden sein. Bevorzugt sind
die NCO-Gruppen in 4,4'-Stellung (bei zweikernigen Diisocyanaten) angeordnet.
Bei einkernigen Diisocyanaten sind die NCO-Gruppen im allgemeinen in m-Stellung zueinander angeordnet
und ggf. über eine Alkylengruppe, z. B. eine Methylengruppe, an den Kern gebunden. Sofern
Substituenten vorhanden sind, befinden sich diese bevorzugt in o-Stellung zu wenigstens einer der
NCO-Gruppen.
R kann also z. B. ein Naphthylenrest oder ein Diphenylenrest oder ein Diphenylalkanrest, z. B. ein
Diphenylmethanrest oder ein Xylylenrest oder ein Phenylenrest sein, wobei die Kerne, wie oben
beschrieben, substituiert sein können.
Genannt seien z. B.
Genannt seien z. B.
Hexamethylendiisocyanat,
4,4'Diisotyanatodiphenyl.
4,4' Diisocyanato-SJ'-dimethoxidiphenyl,
4,4'-Dii'.<)cyanato-3,3'-dimethyl-diphenyl,
4,4' Üiisocyanato-SJ'-diphenyldiphenyl.
4,4-Diisotyanato-diphenylmethan,
4,4'-Diisocyanate 3,3 dimethyl-diphenylmethan,
1,5- Diisocyanato-naphthalin,
Toluylendiisoeyanat
(2,4 und/oder 2,6-Diisocyanato^Toluol) und
(2,4 und/oder 2,6-Diisocyanato^Toluol) und
m-Xylyiendiisocyanat.
Die Diisocyanate können einzeln oder im Gemisch eingesetzt werden.
Bevorzugtes Diisöcyänat ist 4,4'-Diisocyanato-diphenylmethan.
Die Formmassen sind im wesentlichen unvernetzt und thermoplastisch verarbeitbaf. Sie
zeichnen sich dadurch aus, daß sie in einem Gemisch aus Phenol und 1,1,2,2-TetrachIoräthan (60 :40) löslich sind,
woraus sich ergibt, daß praktisch keine Vernetzung vorliegt
Ein weiteres Merkmal der Formmassen ist ihr Polymolekularitätsindex, der bei 2,0 bis 5,0, vorzugsweise
2,5 bis 4,5 liegt.
Der Polymolekularitätsindex wird durch die Beziehung
_
M1,
gekennzeichnet, wobei M„ dis Gewichtsmittel und Mn
ι--, das Zahlenmittel des Molekulargewichtes darstellt. Die
Bestimmung der Molekulargewichte erfolgt gelchromatographisch in einem Waters-GPC-200-Gerät. Die
Proben werden dabei O,5o/oig bei 1100C in m-Kresol/
Chlorbenzol (1:1) gelöst und bei Raumtemperatur
in untersucht. Der Polymolekularitätsindex gibt Auskunft
über die Breite der Molekulargewichtsverteilung.
hin weitereb Merkmal der Formmassen ist ihr von
eingebauten Urethangruppen herrührender Geha't an im Makromolekül gebundenem Stickstoff von kleiner
als 0,4, vorzugsweise kleiner als 0.2 Gew-°/o. Die Urethangruppen entstehen in den Formmassen durch
Reaktion der entständen OH-Gruppen der als
Reaktionskomponen e eingesetzten Polyester mit Diisocyanaten.
Der Carboxylgruppengehalt der als Aus·
in gangsstoff eingesetzten Polyester bleibt dabei im
wesentlichen unverändert.
Die nur übe.- OH Gruppen ablaufende Reaktion ist überraschend und konnte nicht erwartet werden. Es ist
nämlich bekannt, die Reaktion zwischen Säuregruppen
j-, und Isocyana(gruppen zur Schaumstoffbildung einzusetzen,
bei dieser Reaktion wird Kohlendioxid abgespalten. Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens tritt demgegenüber keine Schaumbildung auf Selbst bei Ausgangspolyestern, die fast ausschließet)
lieh Säureendgruppen enthalten, (ritt überraschenderweise
bei Durchführung des erfindungcgemäßen Verfahrens keine Reaktion mit den NCO-Gruppen der
eingesetzten Diisocyanate auf. In einem solchen Fall wird durch das fast vollständige Fehlen von OH-End-
•r, gruppen auch keine, bzw. eine nur unbedeutende
Steigerung des Molekulargewichtes erreicht. (S. Vergleichsbeispiel 4.)
Erfindungsgemäß kann man Polytetramethylenterephthalat
mit numerischen mittleren Molgewichten Mn
von vorzugsweise ab 16 000 und Carboxyläquivalenten gleich/größer 10mVal/kg mit den Diisocyanaten im
plastischen Zustand, vorzugsweise im Schmelzfluf5
umsetzen.
Die Ausgangspolyester, die erfindungsgemäß als
Reaktionskomponente eingesetzt werden, sollen reak
tionsfähig sein Im allgemeinen sind Polyester mit
Carboxyläquivalenten bis ca. 90 mVal/kg noch reak
tionsfähig. obwohl solche mit Carboxyläquivalenten kleiner 90 mVal/kg. beispielsweise 10 bis 70 bevorzugt
werden.
Das Carboxyläquivalent wird durch Ermittlung der
Carboxylzahl bestimmt. Die Carboxylzahl ist definiert durch die Menge KOH in mg/g Polyester,die notwendig
ist, um die Carboxylendgruppen des untersuchten Polyesters zu neutralisieren. Diese Bestimmungsmethode
ist z. B. beschrieben von H. A, Pohl in Anal. Chem. 1954, Bd. 26, S. 1614 bis 1616.
Die Diisocyanate werden in einer solchen Menge
Die Diisocyanate werden in einer solchen Menge
eingesetzt, daß der Gehalt des Endproduktes an gebundenem N kleiner als 0,4 Gew.-°/o, vorzugsweise
kleiner als 0,2 Gew.-°/o ist.
Der Stickstoffgehalt wird beispielsweise bestimmt mit dem automatischen Schnellbestimmungs-Analysengerät
Rapid-N®, wie es von der Firma Mettler Instrument Corporation in den USA erhältlich ist. Das Stickstoffbestimmungsverfahren
mit diesem Gerät ist z. B. beschrieben von Dr. Wolfgang Merz in der Zeitschrift
Internationa1 Laboratory, March/April, 1974, unter dem Titel »An automatic instrument for rapid determination
of nitrogen in commercial materials«.
Im allgemeinen richtet sich das Mischungsverhältnis der Reaktionspartner nach der Reaktivität der eingesetzten
Ausgangspolyester. Die Reaktion zwischen den Ausgangspolyestern und Diisocyanat erfolgt über die
endständigen OH-Gruppen der Ausgangspolyester.
Zur Bestimmung der Mengenverhältnisse der Reaktionspartner ist es zweckmäßig, die OH-Zahl des
Ausgangspolyesters heranzuziehen. Die OH-Zahl ist definiert durch die Menge Kaliumhydroxyd in Milligramm,
die notwendig ist, um das au^ 1 g Polyester
gebildete Acetat zu verseifen. Eine I>.ethode zur
analytischen Bestimmung der OH-Zahl ist z. B. in der Norm DlN 16945 angegeben. Jede OH-Gruppe benötigt
zur Umsetzung eine Isocyanatgruppe. Daraus ergibt sich, daß 0,0303 g OH-Gruppen 0,075 g NCO-Gruppen
zur Umsetzung benötigen.
Der NCO-Verbrauch in g für 100 g OH-gruppenhaltigen
Ausgangspolyester läßt sich nach folgender jo Beziehung bestimmen:
7,5 · OH-Zahl
NCO-Gehalt des Diisocyanates in %
(1)
35
Der NCO-Gehalt der Diisocyanate wird als charakteristische Kennzahl von den Herstellern angegeben. Zum
Beispiel liegt der NCO-Gehalt des 4,4'-Diphenylmethandiisocyanates bei 31%. Für 100 g eines Ausgangspolyesters
mit einer OH-Zahl 6 werden zur Reaktion mit 4,4'-Diph-nyImethandiisocyanat nach der obigen Beziehung
beispielsweise 1.45 g Diisocyanat zur stöchiometrischen Umsetzung benötigt.
Bevorzugt wird mit stöchiometrischen Mengen an Diisocyanaten gearbeitet. Grundsätzlich soll jedoch die
Anwendung unter- oder überschüssiger Diisocyanatmenger, nicht ausgeschlossen sein. Die optimalen
Mengen können ggf. in Vorversuchen ermittelt werden. Die Reaktion bei der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens läuft so ab. daß während des Durchlaufs durch dk Reaktionsvorrichtung die Formmassen
durch die Reaktion bifunktioneller Isocyanate mit der endständigen OH-Gruppen des Ausgangspolyesters
durch Polyaddition unter Bildung von Urethan-Gruppen entstehen Dabei entstehen im wesentlichen 5.,
unvernetzte hochmolekulare Polyester mit Polymolekularitätsindices
von 2.0 bis 5.0 und mit N-Gehalten von kleiner als 0.4 Gew-%, vorzugsweise kleiner als 0,2
Gew-%.
Mil iicm erfindungsgemäßen Vei fahren können in
extrem kurzen Reaktionszeiten reduzierte Viskositäten bis z. B. 3,0 dl/g erreicht werden.
Im allgemeinen setzt man Ausgangspolyester mit einem Molekulargewicht ein, das niedriger ist als das des
modifizierten Polyesters.
Bevorzugt werden Gemische von Ausgangspolyestern verschiedener Molgewichte eingesetzt, die im
allgemeinen jeweils rJedriger sind als das Molgewicht
des modifizierten Polyesters. Dadurch kann ein besonders günstiges Eigenschaftsbild des geformten
Endproduktes erzielt werden.
Es ist jedoch auch möglich, solche Ausgangspolyester-Gemische einzusetzen, bei denen die eine
Komponente ein niedrigeres Molgewicht hat als das Endprodukt und die andere Komponente ein Molgewicht
hat, das größer ist als das Endprodukt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es auf diese Weise leicht möglich, reproduzierbar und gezielt
ganz bestimmte gewünschte Eigenschaften der zu verarbeitenden Formmassen oder der fertigen Formkörper
einzustellen.
So kann man z. B. für Spritzgußmassen besonders gut geeignete Polyester mit reduzierten Viskositäten von
ca. 1,3 dl/g bis 1,7 dl/g einstellen.
Jedoch sind auch höhere Molekulargewichte möglich. Geht man z. B. von einem Ausgangspolyester mit einer
reduzierten Viskosität von 0,9 dl/g entsprechend einem mittleren numerischen Molekulargewicht Mn von ca
17 000 aus, ist es nach dem erfindungsgemäßen Verfahren beispielsweise in eine» Zeit von 2 bis 10
Minuten möglich, eine reduzierte Viskosität von 3,0 dl/g einzustellen, was einem mittleren numerischen Molekulargewicht
Mn von ca. 62 500 entspricht. Sorr;t ist das
Molekulargewicht um ca. 360% in kürzester Zeit erhöht worden. Eine derartige Anhebung des Molekulargewichts
ist bei den herkömmlichen Herstellungsverfahren für Polyalkylenterephthalate nur mit großem
technischem Aufwand und bei sehr langen Reaktionszeiten zu erreichen.
Zwischen den experimentell bestimmten mittleren numerischen Molekulargewichten und den gemessenen
reduzierten Viskositäten wurde folgende Beziehung ermittelt:
(2)
Die reduzierte Viskosität ilrid wird in 1 Gew.-%iger
Lösung in einer Mischung aus 60 GewiLhtsteilen Phenol und 40 Gewichtsteilen 1, 1,2, 2-Tetrachloräthan
Hei 25 0C gemessen und nach folgender Formel berechnet:
dl/g.
(3)
wobei ti die Auslaufzeit der Lösung, Um die Auslaufzeit
des Lösungsmittels und cdie Konzentration der Lösung
ist.
Die OH-Zah'en der Ausgangspoiyester liegen im allgemeinen bei kleiner 15, vorzugsweise kleiner 7. Die
Ausgangspolyester iind demnach im üblichen Sinne keine Polyesterpräpolymereri, wie sie von der Polyurethanherstellung
bekannt sind.
Die erfindungsgemäß als Reaktioiiskomponente
eingesetzten reaktionsfähigen Ausgangspolyester können auf an sich bekannte Weise hergestellt werden,
vorzugsweise durch Umesterung eines Dialkyl- oder Diarylesters der Terephthalsäure, insbesondere Dimethylterephthalat,
mit dem Diol und anschließende Kondensation in Gegenwart geeigneter Katalysatoren.
Beispielsweise geht man so vor, daß man Dimethylterephthalat und das Diol im Molverhältnis 1 -.1,1 bis
1:1,5, vorzugsweise 1:1,2 bis 1:1,4, sowie einen Katalysator, besonders Butyltitanat oder Tetraoctylenglykoltitanat
in einem Kessel im Temperaturbereich
von z.B. 150 bis 18O0C bis zum Nachlassen der
Methanoldestiüationsgeschwindigkcit bei Normaldruck umestert. Zur Ankondensation wird das überschüssige
Diol nach Überdrücken des Materials in einen zweiten Kessel bei weiter erhöhter Temperatur sowie enlsprechendem
Vakuum abgetrieben bis der gewünschte Kondensationsgrad erreicht ist.
Ausgangspolyester ist Polytetramethylenterephthalat (PTMT). Unter PTMT sollen auch solche Polyester
verstanden werdend bei denen ein Teil des Butandiols*·
1,4 in einer Menge von kleiner/gleich 50 Gew.-%, vorzugsweise bis zu 20 Gew.-%, durch ein oder mehrere
andere aliphatische Diole mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen,
wie Äthylenglykol. Isomere des Propylenglykols oder des Butylenglykols. Neopentylglykol. Cyclohexandimethanol.
Isomere des Hexandiols. des Octandiols. einzeln oder im Gemisch, ersetzt ist.
Bevorzugte Ausgangspolyester sind Homopolyester aus Dimethylterephthalat, und Butandiol-1.4.
Die Herstellung des Aufgangs-PTMT kann wie oben
geschildert durchgeführt werden.
Ein besonders schonendes Herstellungsverfahren für erfindungsgemäß einzusetzende Ausgangspolyester
wird in der Patentanmeldung P 25 57 580.8 beschrieben. Bei dieser Verfahrensweise werden bevorzugt kontinuierlich
hergestellte. Vorkondensate mit molekularen Kondensationsgraden von z. B. 3 im Schmelzfluß in
einem speziellen Reaktor unter Abführung der Spalt produkte durch Anlegung von Vakuum polykondensiert,
wobei die Reaktionsmasse mittels eines Rührers den Reaktionsbedingungen in dünner Schicht ausgesetzt
wird. Das so kontinuierlich hergestellte, aus dem Reaktor ausgetragene schmelzflüssige Polykondensat
kann dann z. B. kontinuierlich in einen Schneckenzylinder oder z. B. Doppelschneckenzyünder eingeführt
werden unter dosierter Zugabe der Reaktionskomponente Diisocyanat und ggf. von Zusatzstoffen, wie z. B.
Füllstoffen und/oder Verstärkermaterialien und/oder Stabilisatoren und/oder Gleitmitteln und/oder Farbstoffen
und/oder Pigmenten oder anderen Hilfsstoffen compoundiert und dann als Strang, vorzugsweise über "
Lochscheiben ausgetragen, gekühlt und granuliert werden.
Zur diskontinuierlichen Herstellung der Polyesterformmassen können jedoch auch herkömmliche Extruder,
Schneckenkolbenspritzgießmaschinen oder auch Kneter als Reaktionsvorrichtungen eingesetzt werden.
Zur Steuerung des Reaktionsverlaufs werden in der Regel keine besonderen Zusatzeinrichtungen benötigt,
wie z. B. Vakuum oder Schutzgaseinrichtungen, was die Durchführung des Verfahrens vereinfacht.
Der z. B. granulat- uder pulverförmig vorliegende
möglichst trockene Ausgangspolyester wird dabei entweder für sich oder zusammen mit der für die
Reaktion erforderlichen Diisocyanalmenge in den Einfülltrichter der Reaktionseinrichtung gegeben. Dabei
können gravimetrisch oder auch volumetrisch arbeitende Dosieraggregate verwendet werden, welche die
erforderlichen Mengenverhältnisse automatisch regeln Und die Ausgangsprodukte der Reaktionseinrichtung
zuführen.
Es ist auch möglich, den Ausgangspolyester und das Diisocyanat chargenweise oder kontinuierlich'in mechanischen
Mischeinrichtungen vorzumischen und die Mischungen entweder diskontinuierlich oder kontinuierlich
der Reaktionsvorrichtung zuzuführen.
Ferner besteht die Möglichkeit, den Ausgangspolyester zunächst vorzuplastifizieren und das Diisocyanat
zu einem späteren Zeitpunkt an einer geeigneten Stelle mittels geeigneter Vorrichtungen zuzugeben.
Die Zusatzstoffe, wie z. B, verstärkende Füllstoffe,
vorzugsweise Glasfasern, können entweder vor der Reaktion zusammen mit dem Ausgängspolyester und
dem Diisocyanat im erforderlichen Verhältnis vorgemischt werden oder mittels geeigneter Dosieraggregate
jeweils getrennt voneinander entweder direkt in die Materialzuführungsöffnung der Reaktionsvorrichtung
oder zu verschiedenen Zeilpunkten und an verschiedenen
Stellen in die Reaktionsvorrichtung eindosiert werden.
Zur besonders schonenden Einarbeitung von Glasfasern ist in der Patentanmeldung P 27 06 755.6 eine
besonders gut geeignete Vorrichtung beschrieben. Bei dieser Vorrichtung ist ein zweistufiger Entgasungsschneckenextruder
vorgesehen. Ober der Einfüllöffnung des Extruders ist ein Vormischdom angeordnet. In
diesem Vormischdom werden Glasfasern mit der Kunststoffschmelze gemischt, wobei die Glasfasern und
die Kunststoffschmelze über getrennte Zuführeinrich tungen in den Vormischdom kontinuierlich eingespeist
werden. Dieses Gemisch wird dem Extruder zugeführt.
Zur Herstellung der glasfaserverstärkten Formmassen werden die Diisocyanate zur Durchführung der
Reaktion an einer geeigneten Stelle zugegeben.
Als weitere geeignete Vorrichtung zur Herstellung der Polyesterformmassen sei die in der Patentanmeldung
P 2i 37 580.8 beschriebene genannt. Diese
Vorrichtung weist ein Reaktorgehau.se mit horizontal oder angenähert horizontal angeordneter Längsachse
auf. einen im Reaktorinneren drehbar angeordneten Rührer mit in Umfangs- und l-ängsrichtung sich
erstreckenden, der Gehäuseinnenform angepaßten Rührelementen, einem Einlaßstutzen im Bereich des
einen sowie einem Auslaßstutzen mit wenigstens einer vorzugsweise vertikal angeordneten Austragsschnecke
im Bereich des anderen Ende des Reaktors, wobei sich
der Querschnitt des Auslaßstutzens zum Reaktorinneren hin zu einem Einlauftrichter erweitert und die
Austragsschnecke mit ihrem reaktorseitigen Ende in diesen Einlauftrichter hineinragt Eine Abzugsöffnung
für abzuführende Spaltprodukte ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht unbedingt erforderlich, da
keine Spaltprodukte auftreten.
Die Formmassen lassen sich durch thermoplastische Urformverfahren, vorzugsweise durch Spritzgießen,
verarbeiten.
Insbesondere kommen solche Formmassen in Betracht die Verstärkerfüllstoffe sowie ggf. weitere
übliche Zusatzstoffe enthalten. Verstärkerfüllstoffe sine1
z. B. Glaskugeln. Glaspulver. Whiskers, Asbesifasern.
Kohlefasern. Synthesefasern. Metallfaden. Metallspäne. Metallpulver, oder deren Mischungen, vorzugsweise
jedoch Glasfasern. Übliche Zusatzstoffe sind z.B. Stabilisatoren, Gleitmittel, Farbstoffe, Pigmente und
Keimbiidner.
Die Füllstoffe werden in einer solchen Menge eingesetzt, daß der Füilstoffgehalt der Gesamtmasse 2
bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 50 Gew.-% beträgt.
Glasfasern — die ggf. geschlichtet sein können, z. B.
mit Haftvermittlern — von etwa 6 mm Länge werden bevorzugt, jedoch können auch längere oder kürzere
Glasfasern bzw. Rovings eingesetzt werden.
Die Umsetzung der Ausgangspolyester mit den Diisocyanaten wird im plastischen, vorzugsweise im
schmeizfiüssigen Zustand durchgeführt. Als Maximaitemperatur
wird zweckmäßig eine Temperatur vorgese-
hen, bei der kein Schäumen eintritt.
Die Verweilzeiten des Reaklionsgemisches in dem
Reaktor liegen im allgemeinen, entsprechend den angewendeter, Reaktionsbedingungen, wesentlich unter
60 Minuten, beispielsweise bei 0,50 Minuten bis 30 Minuten, vorzugsweise unter 15 Minuten. Die optimalen
Verweilzeiten richten sich nach den Reaktionsparame* te,">
und dem gewünschten Endprodukt
Die Reaktionszeiten sind also bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens im Vergleich zu
bekannten Verfahren außerordentlich kurz. Die den Verlauf der Reaktion beeinflussenden Parameter wie
Diisocyanatmenge. Verweibeit und Massetemperatur,
können so variiert werden, daß sich der Reaktionsver lauf exakt und reproduzierbar beeinflussen und regeln
Mißt
So wird beispielsweise in einem üblichen Einschnekhenextruder
mit einem Schneckendurchmesser O= 50 mm und einer Schneckenlänge von 20 D bei der
Reaktion von Ausgangs-PTMT der reduzierten Viskosität von 0.9 dl/g, entsprechend einem mittleren numeri
«chen Molekulargewicht Mn von 17 000. mit einem
Gehalt an 4,4'Diphenylmethandiisocyanat von 1.75
Cew.-% bei einer Massetemperatur von 2600C und
•iner Verweilzeit von 2 min 50 see eine reduzierte Viskosität von 1.66 dl/g, entsprechend einem mittleren
numerischen Molekulargewicht Mn von 32 500, und bei
•iner Vcrweilzeit von 45 see eine reduzierte Viskosität
von 1.42 dl/g, entsprechend einem mittleren numeriachen Molekulargewicht Mn von 27 500 erreicht.
Nach Ablauf des Reaktionsprozesses wird die Schmelze entweder direkt, z. B. durch Spritzgießen zu
Formkörpern verarbeitet oder r. B. strangförmig aus
der Reaktionsvorrichtung ausgetragen. Der oder die Materialstränge durchlaufen zweckmäßig nach dem
Austritt aus der Düse eine luft- oder wasserbeaufschlag Ie Kühlstrecke und können anschließend durch geeignete
Vorrichtungen zu verarbeitungsfertigen Granulaten «der Pulvern zerkleinert werden. Es ist auch möglich,
•ine sogenannte Unterwassergranulierung vorzusehen. Dabei werden die austretenden Stränge von einem
rotierenden Messer unter ständigem Wasserstrom direkt am Kopf des Werkzeuges zerkleinert und mit
dem Wasserstrom der weiteren Aufbereitung, z. B. Trocknung, zugeführt.
Eine typische erfindungsgemäße Verfahrensweise zur Herstellung der Polyesterformmassen sieht z. B. so aus,
daß zunächst anhand der Kennzahlen des Ausgangspolyesters und des einzusetzenden Diisocyanats die für die
Reaktion benötigte Diisocyanatmenge festgelegt wird. Danach werden die Ausgangskomponenten, z. B. auch
die Zusatzstoffe, im errechneten Verhältnis in einem Taumelmischer vorgemischt und anschließend in den
Aufgabetrichter eines Extruders gegeben. Entsprechend dem herzustellenden Molekulargewicht werden die
Verarbeitungsparameter, Massetemperatur und Verweilzeit eingestellt Die Massetemperatur wird über
Heizzonen am Extruderzylinder eingestellt und über automatisch arbeitende Netzeinrichtungen geregelt
Die Verweilzeit wird durch die Schneckendrehzahl gesteuert Die Schmelze wird strangförmig durch eine
Mehrlochdüse ausgetragen, durch ein Wasserbad und eine anschließende Luftstrecke abgekühlt und in einem
Stranggranulator zu zylinderförmigem Granulat zerkleinert und anschließend getrocknet
Das erfindungsgemäSe Verfahren ermöglicht eine
außerordentlich schnelle energiesparende und damit wirtschaftliche Herstellung von Polyesierfonnmassen
sowie Formkörpern unter Einsparung mehrerer nach dem Stande der Technik erforderlicher Verfahrensstufen.
Die Fließfähigkeiten der Polyesterformmassen sind außerordentlich gut. Aufgrund der guten Fließfähigkeit kann dadurch Energie eingespart werden, daß der Spritzdruck beim Spritzgießen beträchtlich niedriger gehalten werden kann als beim Spritzen nichtmodifizierter Polyester vergleichbarer reduzierter Viskosität
Die Fließfähigkeiten der Polyesterformmassen sind außerordentlich gut. Aufgrund der guten Fließfähigkeit kann dadurch Energie eingespart werden, daß der Spritzdruck beim Spritzgießen beträchtlich niedriger gehalten werden kann als beim Spritzen nichtmodifizierter Polyester vergleichbarer reduzierter Viskosität
to bzw. es lassen sich bei vergleichbaren Spritzdrucken wesentlich höhere Fließweg/Wanddickenverhältnisse
erreichen. Dadurch wird die Herstellung komplizierter Formteile mit langen Fließwegen bzw. hohen Fließwiderständen
ermöglicht.
Ein weiterer Vorteil ist. daß sich die Formteile leicht aus den Verarbeitungswerkzeugen entformen lassen
und glatte Oberflächen aufweisen.
Es ist überraschend, daß aus den Polyesterformmassen
Formkörper mit verbesserter Steifigkeit und gleichzeitig verbesserter Zähigkeit hergestellt werden
können, trotz einer vergleichsweise breiten Molekulargewichtsverteilung, welche sich aus dem Polymolekula
ritätsindex ergibt. Dieses Erfolgsergebnis konnte nicht vorhergesehen werden und ist aus dem Stande der
Technik auch nicht herleitbar.
Es konnte auch nicht vorhergesehen werden, daß die thermische Stabilität der Formmassen überraschend gut
ist. Bei entsprechenden Untersuchungen, beispielsweise durch thermogravimetrische Gewichtsanalyse (s. Tabel-Ie
2), wird nämlich gegenüber Polyestern, die nach dem Stand der Technik hergestellt wurden, kein Abfall der
thermischen Stabilität beobachtet. Von thermoplastischen, linearen Polyurethanen ist dagegen eine hohe
Empfindlichkeit gegenüber thermischer Beanspruchung bekannt.
Weiterhin ist überraschend, daß Formteile, die aus den Polyesterformmassen hergestellt sind, sich durch
ein besonders günstiges mechanisches Verhalten bei längeren Beanspruchungszeiten auszeichnen (s. Beispiel
6, Vergleichsbeispiel 5, Tabelle 3).
Unter Steifigkeit wird der im Zugversuch nach D'.N 53 457 ermittelte Elastizitätsmodul verstanden, welcher
bei vergleichbaren Querschnitten die Verformungswerte von Bauteilen, also das Verformungsverhalten unter
Belastung entscheidend beeinflußt
Die Zähigkeit wird definiert durch die Schlag- bzw. Kerbschlagzähigkeit nach DIN 53 453. Je höher diese
Werte sind, desto günstiger ist das Verhalten von Formkörpern gegen schlagende oder stoßende Beanspruchung.
Vergleichsbeispiel 1
Durch Polykondensation hergestellter PTMT-PoIyester
mit reduzierter Viskosität ved 0,9 dl/g, entsprechend
einem mittleren numerischen Molekulargewicht Mn von 17 000, wurde nach Granulierung in der
Festphase nachkondenstert bis zu einer reduzierten Viskosität von 1,52 dl/g, entsprechend einem mittleren
numerischen Molgewicht Mn von 29 200. Das Gehalt
wurde auf einer Schneckenkolbenspritzgießmaschine, Bauart Krauss-Maffei, Typ 150—600 in einem Vielfachwerkzeug
zu DIN-Prüfstäben verspritzt
Die zur Berechnung des Polymolekularitätsindex benötigten Mittel von Mw und Mn wurden gelchromatp_-
graphisch in der beschriebenen Weise bestimmt Für Mn
wurde 23 200, für M= 5S QQQ ermittelt, daraus resultiert
ein Polymolekularitätsindex Q= 1,98. Das Granulat wies nach der beschriebenen Bestimmungsmethode keinen
Gehalt an Stickstoff auf. Die Zylindertemperaturen der Spritzgießmaschine waren wie folgt eingestellt (Einzug
- Düse): 250,250,255,26O0C.
Daraus resultierte eine Massetemperatur von 260°C. Die Oberflächentemperatur des Pfüfslabwerkzeuges
betrug 600C. Der Schneckenzylinder war mit VerschluDdüse
und Ruckstromsperre ausgerüstet, der Schneckendurchmpsser D lag bei 45 mm, die Schnecke
wies eine Länge von 20 D auf. Die Formmasse wurde mit einer Schneckendrehzahl von 80 l/min in den
Schneckenzylinder eingezogen. Der Staudruck während des Plastifiziervorgangs betrug 100 bar. Nach Beendigung
der Plastifizierung des für die Formausfüllung benötigten Volumens wurde die Formmasse mil einem
Spritzdruck von 850 bar in die Form gespritzt. Der Nachdruck hatte eine Höhe von 850 bar. die Nachdruckzeit
betrug 20 see. Die Kühlzeit lag bei 50 sec. die Gesamizykluszeit betrug I min 10 see.
Beim Entformen der durch die Verteilerkanäle zusammengehaltenen und daher als ein einziger
Spritzling vorliegenden Prüfstäbe traten bei den Normkleinstäben nach DIN 53 453 in der Mitte der
Prüfkörper Festklemmerscheinungen auf. Dies lag daran, daß bei der Herstellung der Form die Formnester
der Normkleinstäbe gegenüber der DIN-Norm auf die doppelte Länge (110 mm) gebracht wurden, damit aus
einem Formnest 2 Prüfkörper entnommen werden konnten. Die Auswerferstifte konnten aus konstruktiven
Gründen nur am Ende der Stäbe angebracht werden, die Einhaltung der nach DIN 53 453 vorgegebenen
Toleranzgrenze erlaubte keine Erhöhung der Konizität zur Verbesserung der Entformbarkeit. Nach DIN 53 457
und DIN 53 453 wurden an Schulterstäben und Normkleinstäben die in Tabelle 1 angegebenen
mechanischen Eigenschaftswerte ermittelt.
Die thermische Stabilität des eingesetzten Granulates wurde durch eine thermogravimetrische Gewichtsanalyse
ermittelt. Das Granulat wurde dazu sowohl bei einer konstanten Heizrate von 8°C/min bis zu einem
Gewichtsverlust von 20% als auch durch isotherme Temperaturbelastung bei 3000C bis zu einer Zeit von
60 min untersucht. Die Meßergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt. Als Untersuchungsgerät wurde der Thermoanalyzer
der Fa. Mettler verwendet.
Vergleichsbeispiel 2
In PTMT-Polyester mit einer reduzierten Viskosität
von 1,7 dl/g entsprechend einem mittleren numerischen
Molekulargewicht Mn von 33 500 wurden in einem Einschneckenextruder auf herkömmliche Weise 30
Gew.-% Kurzglasfasern eingearbeitet. Das auf diese Weise hergestellte Granulat wies nach der Einarbeitung
der Glasfasern reduzierte Viskosität von 1,50 dl/g entsprechend einem mittleren numerischen Molekulargewicht
Mn von 29 000, auf.
Dieses Granulat wurde auf der in Vergleichsbeispiel t beschriebenen SpritzgieÖmaschine in dem dort ebenfalls
beschriebenen Spritzwerkzeug zu DIN-Prüfstäben verspritzt
Als Polymolekularitätsindex v/urde ein Wert von
Q= 13 ermittelt Ein Stickstoffgehalt im Granulat
konnte nicht nachgewiesen werden.
Die Zylindertemperaturen der Spritzgießmaschine betrugen (Einzug -»Düse): 240, 240, 245, 265° C Die
Massetemperatur lag bei 2700C Die Werkzeugtemperaiur
war auf 60° C eingeregelt Die Schneckendrehzahi
während des Plastifiziervorganges betrug 80 i/miß. Der
Staudruck lag bei 150 bar. Die Schmelze wurde mit
einem Druck von 10OC bar in die Form eingespritzt. Die
Höhe des Nachdruc?s betrug 1000 bar, die Nachdruckzeit 20 see. Die Kühlzeit lag bei 50 see, die Gesamtzykluszeit
betrug 1 mir, 10 see.
Die Entformungsschwierigkeiien waren durch die größere Steifigkeit der Stäbe gegenüber Vergleichsbeispiel
1 geringer.
An Schulterstäben und Normkleinstäben wurden die in Tabelle 1 angegebenen Eigenschaftswerte ermittelt.
Auf einem F.inschneckenextruder. Bauart Reifenhäuser.
Typ S 60 wurde nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ein unverstärkter PTMT-Polyester herge
π stellt
Als Ausgangsprodukt wurde eip nach dem beschriebenen Polykondensdtionsverfahren hergestelltes Polytetramethylenterephthalat
nut einer reduzierten Visko sität von 0.9 dl/g entsprechend einem mittlerer! numerisehen
Molekulargewicht Mn von 17 000. eingesetzt
Dieses Produkt wies eine OH-Zahl von 7J6 auf. Das Carboxyläquivalem lag bei 44 m Val-COOH/kg. Als
Isocyanat wurdf* 4.4' Diphenylmethan-diisocyanat mit
einem NCO-Gehalt von 31% verwendet. Nach Formel 1 wurde ein Isocyanatbedarf von 1.78 g für 100 g
Polytetramethylenterephthalat ermittelt. Das granulat förmige Ausgangsprodukt und das Isocyanat wurden in
einem Taumelmischer im errechneten Verhältnis
chargenweise gemischt und in den Einfülltrichter des Einschneckenextruders gegeben.
Der Schneckendurchmesser D lag bei 60 mm. die Schneckenlänge betrug 30 D. Als Schnecke wurde eine
Dreizonenschnecke der üblichen Bauart verwendet. Die Schmelze wurde durch eine Lochdüse mil 7 Bohrungen
in einem Winkel von 60° nach unten geneigt in Form von Strängen zunächst in ein Wasserbad geleitet dort
umgelenkt und auf ein von oben mit Luft beblasenes Förderband geführt. Das Förderband führte die
erstarrten Stränge einem Granulator zu, welcher die Stränge zu Granulat von 3 bis 4 mm Länge zerkleinerte
Der Plastifiziervorgang wurde vom Einfüllbereich bis
zum Düsenende mit 11 Temperaturregelzonen geregelt.
Mit Thermoelement-Meßstellen wurden unter optimalen Herstellbedingungen folgende Temperatur-Istwerte
(Einzug - Düse) ermittelt: 245. 256. 256. 257. 256. 225.
255. 276. 278. 28O°C. Bei einer Schneckendrehzahl von
80 I /min betrug der Materialdurchsatz 703 kg/h.
Die reduzierte Viskosität des Endproduktes lag bei 1,51 dl/g entsprechend einem mittleren numerischen
Molekulargewicht Mn von 29 100.
Das Carboxyläquivalent wies einen Wert von
45 mVal-COOH/kg auf. COOH-Gruppen haben demnach an der Reaktion nicht teilgenommen. Die
Verweilzeit im Extruder betrug 1,5 min. Wäre das gleiche Ausgangsprodukt durch das Verfahren der
Festphasennachkondensation auf dieses Molekulargewicht gebracht worden, so hätte dieses eine Zeitdauer
von ca. 15—18 h benötigt Zusammen mit dem beim
Extruderdurchlauf gegenüber der Festphasennachkondensation erheblich geringeren Energieaufwand ergibt
sich dadurch eine besonders wirtschaftliche Herstellung.
Ais Stickstoffgehalt wurde nach der beschriebenen
Bestimmungsmethode ein Wert von 0,17 Gew.-% ermittelt, der theoretische Stickstoffwert liegt bei 0,18
Gew.-%.
Lurch gelchroniatographische Bestimmung der Mol-Gewichte
Mn und Mw ergab sich ein Polymolekularitätsmdexvon3,0.
Pie «hermische Stabilität des Granulates wurde in gleicher Weise wie in Verglelc'hsbeispiel 1 beschriebe.»
untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt.
Die auf diese Weise hergestellte Formmasse wurde auf der im Vergleichsbeispiel I beschriebenen Spritzgießmaschine
unter den dort angegebenen öedifigungen zu Prüfstäben verspritzt. Der Spritzdruck konnie
hier jedoch auf 450 bar reduziert werden. Die Stäbe ließen sich einwandfrei entformen, die in Vergleichsbeispiel
I aufgetretenen Festklemmerscheinungen traten hier nicht auf. Die Kühlzeit konnte daher auf 40 see
reduziert werden, wodurch sich eine Gesamtzykluszeit von 1 min ergab.
Die an den Stäben ermittelten mechanischen Eigenschaftswerte sind in Tabelle I angegeben.
Auf einem Einschneckenextruder Bauart Reifenhäulir. Typ R 30. wurde nach dem erfindiingsgemäßen
VeriaSirvn c'i'i uüversiSrkicr PTMT Polyester hcrge
stellt.
Ausgangsprodukt war ein hochmolekularer PTMT-Polyester der reduzierten Viskositäi von 1.47 dl/g
entsprechend einem mittleren numerischen Molekulargewicht Mn von 28 800 und ein niedermolekularer
PTMT-Polyester der reduzierten Viskosität von 0,69 dl/g entsprechend einem mittleren numerischen
Molekulargewicht Mn von 12 600. Als Isocyanai wurde
4,4'-Diphenylmethandiisocyanat verwendet. Es ergab sich für 100 g der Ausgangsk/vnponentcn ein Bedarf an
tsocyanat von 1.01 g.
Die Ausgangsprodukte wurden im Verhältnis 1 :1 in
einem langsam laufenden Papenmeier-Mischer vorgemischt und anschließend mit 4.4'-Diphenylmethan-diiso·
cyanat im angegebenen Verhältnis in einem Weißblech kanister von Hand gemischt und in den Einfülltrichter
des Extruders gegeben.
Der Schneckendurchmesser des Extruders D betrug 30 mm. die Schneckenlänge 15 D. Als Schnecke wurde
eine übliche 3-Zonenschnecke eingesetzt. Die Schmelze wurde durch eine Rundlochdüse mit 3 mm Durchmesser
ausgetragen. Der extrudierte Strang wurde nach dem Austritt aus der Düse über ein Förderband geleitet, dort
mit Preßluft gekühlt und in einem Stranggranulator zu 3—4 mm langem Granulat zerkleinert. Die Einstell-Werte
der Temperaturregler waren wie folgt:
(Einzug - Düse): 230. 230. 240. 240, 245° C, die
Massetemperatur lag bei 250°C. Die Schneckendrehzahl betrug 80 l/Min, die Gesamtverweilzeit im
Zylinder lag bei 1 min. Es ergab sich ein Durchsatz von 4,8 kg'h. Das Granulat wies eine reduzierte Viskosität
von i 52 dl/g auf, entsprechend einem mittleren numer.
Molekulargewicht Mn von 29 200. Als Polymolekularitätsindex
wurde ein Wert von 3,0 ermittelt Der Stickstoffgehalt betrug 0,14 Ge\v.-%.
Diese Formmasse wurde auf der in Vergleichsbeispiel 1 beschriebenen Spritzgießmaschine unter den dort
genannten Bedingungen zu Prüfstäben verspritzt Der Spritzdruck betrug 550 bar, der Nachdruck 550 bar bei
einer Zeit von 20 sea Die Kühlzeit betrug 25 see, die
Gesamtzykluszeit 50 sea
Die an den Prüfstäben ermittelten mechanischen Eigenschaftswerte sind in Tabelle 1 angegeben.
Auf dem in Beispiel 1 beschriebenen Einschneckenextruder und der dort ebenfalls beschriebenen Förder- und
Granuliervorrichtung wurde nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eine glasfaserverstärkte PTMT-Potyesterformmasse
hergestellt. Ausgangsprodukt war der in Beispiel 1 beschriebene Ausgangspolyester und
4,4'-Diphenylmethandiisocyanat. Als Verstärkungsma-
r, terial wurden mit einer Silanverbindung als Haftvermittler
versehene 6-mm-Kurzglasfasern verwendet. Die Glasfasern wurden in einer Menge von 30 Gew.-°/o
zugegeben. Der Isocyanatzusatz nrfolgte im stöchtometrischen
Verhältnis zum eingesetztem Ausgangspolyester entsprechend Beispiel 1. Die Ausgangsproduk?
wurden in einem Betonmischer chargenweise gemischt und in den Materialaufnahmetrichter des Einschneckenextruders
gefüllt. Die Temperaturregelzonen hatten folgende Werte (Einzug - Düse): 268. 271.278,279.282.
ι- 239. 286. 294, 293. 295°C. Die Schneckendrehzahl betrug
60 l/min, der Materialdurchsatz lag bei 69 kg/h. Während der Herstellung wurden die Stränge besonders
gleichmäßig und glatt aus der Düse ausgetragen. Bei einer Glasfasereinarbeitung ohne Isocyanatzusatz
entstehen in d?n S'Tängpn 7 T ungleichmäßig verteilte
verdickte und verdünnte Zonen, was zu häufigen Sirangabrissen führen kann. Ferner weisen derartige
Stränge aufgrund nach außen stehender Glasfasern rauhe Oberflächen auf.
Die reduzierte Viskosität der modifizierten PTMT-Polyesterformmassen
betrug 1,50 dl/g, entsprechend einem numerischen mittleren Molekulargewicht Mn von
29 000.
Der nach der beschriebenen Methode ermittelte Polymolekularitätsindex wies einen Wert von (?=3.5
auf. Als Stickstoffgehalt wurde ein Wert von 0,15 Gew.-% ermittelt.
Mit dieser Formmasse wurden analog zu Vergleichsbeispiel 2 unter gleichen Bedingungen Prüfstäbe
gespritzt. Der Spritzdruck konnte allerdings auf 800 bar reduziert werden, ebenso der Nachdruck. Es treten
keinerlei Entformungsschwierigkeiten auf. Die mechanischen Eigenschaften der Formkörper sind in Tabelle 1
angegeben.
B'. i s ρ i e 1 4
Auf dem Einschneckenextruder aus Beispiel 2 wurde nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eine glasfaserverstärkte
PTMT-Polyesterformmasse hergestellt. Ausgangsprodukte waren das PTMT ,/iit einer
reduzierten Viskosität von 1.47 dl/g aus Beispiel 2 und ein extrem niedermolekularer PTMT-Polyester mit
einer reduzierten Viskosität von 0,45 dl/g, entsprechend einem mittleren numerischen Molgewicht Mn von 8000.
so Bei einer Abmischung beider Produkte ohne Diisocyanat-Zusatz im Gewichtsverhältnis 1 1 und anschließender
Extrusion und Granulierung unter den unten geschilderten Bedingungen ergab sich eine am Granulat
ermittelte reduzierte Viskosität von 0,97 dl/g, entsprechend einem mittleren numerischen Molekulargewicht
Mn von 18 200.
Die Ausgangsprodukte wurden im Gewichtsverhältnis 1 :1 unter Zusatz von 1,43 Gew.-°/o 4,4'-Diphenylmethan-düsocyanat
gemischt und in den Vorratsbehälter einer über dem Einfülltrichter des Extruders angebrachten
Dosierbandwaage gegeben. Eine zweite Dosierbandwaage wurde mit den Glasfasern aus Beispiel 3
beschickt Die Dosierbandwaagen führten das Gemisch aus PTMT/Isocyanat einerseits und Glasfasern andererseits
dem Extruder im Gewichtsverhältnis 70 :30 zu.
Die Temperaturen der Heizbänder hatten folgende Einsteiiwerie (Einzug ->■ Düse): 235,235,240,240,2405C,
die Massetemperatur hatte einen Wert von 260° C Die
IO
15
Schneckendrehzahl lag bei 80 l/min, daraus resultierte
eine Verweilzeit von 1 min 15 see. Der Materialdurchsatz
betrug 1,0 kg/h.
Der extrudierte Strang wurde wie in Beispiel 2 beschrieben granuliert
Die Formmasse jatte eine reduzierte Viskosität von
1,49 dl/g entsprechend einem mittleren numerischen Molekulargewicht Mn von 28 900. Der Stickstoffgehalt
der Formmassen lag bei 0,1 Gew.-°/o, der Polymolekularitätsindex
hatte einen Wert von 3,9. Entsprechend den im Vergleichsbeispiel 2 angegebenen Bedingungen
wurden Prüfstäbe gespritzt Die daran ermittelten mechanischen Eigenschaften zeigt Tabelle 1.
Vergleichsbeispiel 3
Die PTMT-Formmasse aus Vergleichsbeispiel 1 wurde auf der ebenfalls im Vergleichsbeispiel 1
beschriebenen Spritzgießmaschine zu einer Fließspirale verspritzt. Derartige Fließspiralen erlauben eine Beurteilung
über die Fließfähigkeit \on thermoplastischen Formmassen. Die Breite der Spiralform betrug 20 rom.
die Hohe 2 mm. Die Spiralform ermöglichte einen Gesamtfließweg von 1100 mm.
Die Zylindertemperaturen der Spritzgießmaschine
wiesen folgende Regeltempeiaturen auf (Einzug
- Düse): 250.250, 255.260 C.
Es ergab sich daraus eine Massetemperatur von 260 C. Die Werkzeugtemperatur lag bei 45C. Die
Fo: nmasse wurde mit einem Spritzdruck von 800 bar in das Formnest gespritzt. Der Nachdruck betrug 800 bar.
die Nachdruckzeit 10 see. Unter diesen Bedingungen wurde eine Fließweglänge von 430 mm erreicht.
Die Formmasse aus Beispiel 1 wurde jnter Jen
gleichen Bedingungen wie in Vergleichsbeispiel 3 beschrieben zu Fließspiralcn verspritzt.
Aufgrund der besseren Hießfähigkeit der Formmasse wurde hier eine Fließweglänge von 610 mm erreicht.das
entspricht einer Steigerung um ca 42'"o.
Vergleichsbeispiel 4
Auf dem in Beispiel 2 beschriebenen finschncekenex
truder und der dort ebenfalls beschriebenen Granuliereinrichtung wurde aus einem Ausgangspolyester der 4r·
reduzierten Viskosität von 0.84 dl/g, entsprechend
einem numerischen minieren Molekulargewicht Mn von
15 500. welcher ein (arboxyläquivalent von
112.5 mVal/kg aufwies, durch Zusatz von 4.4' Diphenylmethandiisocyan.it
ein unverstärkter PTMT-Polyester ™
hergestellt. Das Isocyanat wurde in einer Menge von 2,0 Gew. % zugegeben. Das .Schüttgewicht des stranggra·
nulatförmieen Aiisgangspolyesters betrue 800 s/l.
Der Ausgangspolyester und das Isocyanat wurden in einem Weißblechkanister von Hand vorgemischt und in «
den Einfülltrichter des Extruders gegeben.
Die Temperaturen der Heizbänder waren wie folgt eingestellt (Einzug - Düse): 240, 240. 245. 245. 245 C:
daraus resultierte eine Massetemperatur von 260°C. Die
Schneckendrch/ahl betrug 60 I/min, die Verweilzeit lag
bei 2 min JO see. Der Strang wurde glatt und
gleichmäßig ausgetragen, Schaum' oder Blasenbildung trat nicht auf. Das Schüttgewicht des Granulates lag bei
802 g/l, es hatte sich demnach gegenüber dem Schüttgewicht des Ausgangspolyesters so gut wie nicht
verändert. Die reduzierte Viskosität des Granulats betrug 0,92 g/l, entsprechend_^einem numerischen
mittleren Molekulargewicht Mn von 17 600. Das
Carboxyläquivalent des Granulates lag bei 110 mVa!/kg.
Es hatte demnach weder eine Reaktion zwischen Säureendgruppen und Isocyanatgruppen stattgefunden
noch war eine Steigerung des Molekulargewichtes im erfindungsgemäßen Sinne erreicht worden.
Vergleichsbeispiel 5
Wie im Vergleichsbeispiel 2 beschneien, wurden in
PTMT-Polyester mit einer reduzierten Viskosität von 1,58 dl/g 30 Gew.-°/o Kurzglasfasern eingearbeitet. Die
reduzierte Viskosität des granulatförmigen Endproduktes lag bei 1,40 dl/g. Dieses Granulat wurde zu
DIN-Prüfstäben verspritzt Die Verarbeitungsbedingungen entsprachen denen aus Vergleichsbeispiel 2. Die an
den gespritzten Stäben ermittelte reduzierte Viskosität wies einen Wert von 132 dl/g auf, entsprechend^ einem
mittleren numerischen Molekulargewicht Mn von 25 400.
An Schjlterstäben nach DIN 53 455 wurden im
Kiir//e>tversMch bei einer VorEchubgesehwindigkcii
von 50 mm/min die Werte für die Reißfestigkeit und Reißdehnung ermittelt. Ferner wurden die Prüfstäbe bei
einer Temperatur von 23°C im Zeitstand-Zugversuch nach DlN 53 444 bei einer angelegten Zugspannung von
110 N/mm2 so lange belastet, bis der Bruch eintrat.
Die Ergebnisse dieser Prüfungen sind in Tabelle 3 dargestellt.
Auf dem in Beispiel 2 beschriebenen Einschneckenextrudcr
wurde nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ei;! g.dsfaserverstärkter PTMT-Polyester hergestellt.
Ausgangsprodukl war ein nach dem beschriebenen Polykondensationsverfahren hergestelltes Polytetramethylenterephthalat
der reduzierten Viskosität von 0.9 dl/g.
Anhand der OH-Zahl des Aiisgangspolyesters von 63
und dem NCO-Gehalt von 31% des verwendeten 4.4-Diphenylmethan-diisocyanates ergab sich nach
Formel 1 ein Diisocyanatbedarf von 1.57 g für 100 g Ausgangspolyester.
Der Ausgangspolyester und das Diisocyanat wurden
in eirem Weißblechkanister von Hand gemischt Die
Zuführung dieses Gemisches und der Glasfasern in den Extruder erfolgte im Gewichtsverhältnis 70 : 30 wie in
Beispiel 4 beschrieben. Die Herstellung des Granulates erfolgte unter den ebenfalls in Beispiel 4 geschilderten
Verarbeitungsbedingungen.
Die am Granulat ermittelte reduzierte Viskosität lag
bei 1.39 dl/g. Unter den in Beispiel 3 beschriebenen Bedingungen wurden DIN-Prüfstäbe im Spritzgießverfahren
hergestellt. Die an diesen Stäben ermittelte reduzierte Viskosität lag bei 1,31 dl/g, entsprechend
einem mittleren numerischen Molekulargewicht von 25 000. An .Schulterstäben nach DIN 53 455 wurden die
in Vergleichsbeispiel 5 beschriebenen Prüfungen durch
geführt Die Ergebnisse sind in 1 abelle 3dargesteii·
Beispje! 1
Entsprechend Beispiel 1 werden unverstärkte Copo··
lyester nach der gleichen Verfahrensweise hergestellt,
deren Diolanteil aus
a) 60 Gew.-% Buiandiol-1,4 UHd 40 Gew.-% Äfhylenglykol
b) 81 Gew.*% Butandiol-1,4 und 19 Gew.-°/o Äthylenglykol
230 237/267
c) 70Gew.-% Butandiol-1,4, 15 Gew.-°/o Neopentyl-
glykoi und 15 Gevv.-% Äthylenglykol
besteht
In den Endprodukten liegt die reduzierte Viskosität im Bereich von 1,45, im Ausgangsstoff im Bereich von
0,9 dl/g.
Mechanische Eigenschaftswerte
Entsprechend Beispiel 6 wurde ein Copolyester der Terephthalsäure mit 75 Gew.-% Butandiol-1,4 und 25
Gew.-°/o Äthylenglykol der reduzierten Viskosität 0,85 dl/g mit 30 Gew.-% Glasfaser zu einem Produkt der
reduzierten Viskosität von 1,25 dl/g verarbeitet
Prüfvorschrift | Dimension | Vergleichs- bcispiel 1 |
Beispiel I | Beispiel 2 | Vergleichs beispiel 2 |
Beispiel 3 | Beispiel 4 | |
red. Viskosität am Granulat am Spritzteil |
- | dl/g | 1,52 1,42 |
1,51 1,40 |
1,52 1,43 |
1.50 1,46 |
1,50 1.42 |
1,49 1,41 |
Glasgehalt | - | Gew.-% | - | 30 | 30 | 30 | ||
Zug-E-Modul | DIN 53457 | N/mrm | 2600 | 2720 | 2820 | 10040 | 10150 | 10350 |
Schlagiahigkeit bei+230C bei 00C |
DIN 53453 | kJ/m·1 | kein Bruch |
kein Bruch |
kein Bruch |
39,6 39,5 |
45,8 44,9 |
SÜ,S 46,6 |
Kerbschlagzähigkeit bei +230C bei 0°C |
DIN 53453 | kJ/m2 | 4,0 4.0 |
4,5 4.8 |
6,6 5,9 |
11,8 11,6 |
12,0 11,8 |
14,5 14,6 |
Thermogravimetrische Untersuchungen
1. konstante Heizrate unter Luft mit 8°C/min
5% | 10% | Gewichtsverluste in % nach 15 min/300°C 30 min/300°C |
0,7 0,9 |
20% | 147 3,2 3,3 |
|
1% | 370 374 3000C unter Luft |
379 383 |
0,2 0.5 |
Dimension | 388 389 |
|
Vergleichsbeispiel 1 352 Beispiel 1 358 2. isotherme Temperaturbelastung bei |
Prüfvorschrift | N/mm1 h |
60 min/300°C | |||
DIN 53455 DIN 53 455 DIN 53444 |
3,0 2,3 |
|||||
Vergleichsbeispiel 1 Beispiel 1 Tabelle 3 |
Vergleichsbeispiel 5 Bei^iel 6 | |||||
140 <2 0,19 |
||||||
Reißfestigkeit Reißdehnung Standzeit bis zum |
Bruch bei einer angelegten Zugspannung
von HO N/mmJ
von HO N/mmJ
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von thermoplastischen Formmassen auf der Basis von Polytetramethylenterephthalat
oder dessen Copolyestern, deren Anteil an Butandiol-1,4 zu bis zu 50 Gew.-% durch
weitere aliphatische Diole mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen ersetzt__ist, mit numerischen mittleren
Molgewichten Ain größer als 17 000, vorzugsweise
größer ais 23 000, und insbesondere größer als 29 000 und einem N-Gehalt kleiner als 0,4 Gew.-%,
herrührend von mit dem Polyester linear-kettengliedrig umgesetzten niedermolekularen Diisocyanaten,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangspolyeste£_mit
mittleren numerischen Molekulargewichten Mn größer als 8000 mit den Diisocyanaten
während der Compoundierung mit den Hilfs- und Zusatzstoffen oder der thermoplastischen Verarbeitung,
vorzugsweise im Schmelzfluß, umgesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß ein Polytetramethylenterephthalat mit der Hydroxylzahl der kleiner 15, vorzugsweise
kleiner 7, verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet daß als Zusatzstoffe Füllstoffe
verwendet werden.
4 Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn- /x nnet. daß die Füllstoffe in solchen Mengen
verwendet werden, daß der Füllstoffgehalt der Formmasse, bezogen auf die Gesamtmenge, 2 bis 80
Gew.-%, vor/ugsv*. eise 20 bis 50 Gew.-%. beträgt.
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