DE2725510A1 - Vorrichtung zur behandlung von abwasser - Google Patents
Vorrichtung zur behandlung von abwasserInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
DR.-ING. H. FINCKE DIPL.-ING. H. BOHR DIPL.-ING. S. STAEGER
DR. rer. nat. R. KNEISSL
PA Dr. Find» ■ Bohr - Staeger ■ Dr. KneisU · Müllers*. 31 · 8000 München S
8 MÖNCHEN 5, Müllerstroße 31
Fernruf: (069j" 26 6C 60 Tetegromme: Claims M*. ■
Telex: 5 239 03 claim d
6. Juni 1977
Mopp.no. 24 279 - Er.K/H.
ICI CASE No. LC 28839
IMPERIAL CHEMICAL INDUSTRIES
Imperial Chemical House,
Millbank
London S.W. 1 / ENGLAND
Vorrichtung zur Behandlung von Ablasse:
PRIORITÄT; Britische Patentanm. Nr. 23602/76
vom 8. Juni 1976
709852/0780
■onkvfbimfcmfl! toyr. iiianMtdien, KontoiX> 404 ■ Poituhedikonto. München 27044-802
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Behandlung von Abwasser.
Abwasser wird dadurch behandelt, daß es durch ein biologisches Filtrationsmedium hindurchfeführt wird, das auf seinen
Oberflächen einen Rasen von aeroben Kikroor^-arusreen trägt.
Der Rasen bildet sich von selbst auf den verfügbaren Oberflächen
innerhalb des Filtrationsmediunis, während d^s Abwasser
durch das Filtrationsaediun hindurchgeht. Ir bewirkt
eine Verringerung des biologischen Sauerstoficedarfs
des Abwassers, wodurch es in einen Zustand überführt wird, das den behördlichen Anforderungen entspricht.
Das Filtrationsmedium, welches eine statistische oder geregelte Packung aufweisen kann, befindet eich innerhalb
geeigneter Wandungen, die über Luftzuführungs- und Ablaufkanälen angeordnet sind. Die für den Oxidationsprozeß nötige
Luft fließt von den Zuführungskanälen durch die Zwischenräume
im Filtrationsmedium, und das behandelte Abwasser fließt durch die ablaufenden Kanäle ab.
In der Vergangenheit wurden Filtrationsmedien verwendet» die aus willkürlich angeordneten Stücken aus Koks, Klinker,
Kiesel, Schlacke oder Gestein bestanden. In jüngerer Zeit wurden willkürlich oder geregelt angeordnete Stücke aus
einem Kunststoffmaterial, wie z.B. Polyvinylchlorid, Polystyrol
oder Polypropylen, als Filtrationsmedium verwendet. Ein geeignetes willkürliches Filtrationsmedium besteht aus
kleinen extrudierten gewellten Rohrstücken aus Polyvinylchlorid ("Flocor" - eingetragenes Warenzeichen der IMPERIAL
CHEMICAL INDUSTRIES LIMITED). Andere Filtrationsmedien in willkürlicher Anordnung, die gegenwärtig verwendet werden,
bestehen aus spritzgegossenen Ringen aus Polypropylen verschiedener Formen und Größen.
Ein geeignetes Filtrationsmedium in geregelter Anordnung
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ORIGINAL INSPECTED
("Flocor" - eingetragenes Warenzeichen der ΙΜίΙϋ-.ΙΛΙ CHEMICAL
INDUSTRIES LIMITED) besteht aus alternierender. Flatten und gewellten Platten aus Polyvinylchlorid, die miteinander so
verbunden sind, daß eine zusammenhaltende Einheit entsteht.
Solche Einheiten können schwere Belastungen trs-fsn und wer
den bei Gebrauch in einem Turm übereinander^.;: stapelt.
Allgemein kann gesagt werden, daß sowohl bei will3:ürlich
als auch bei geregelt angeordneten Kunststoffiltrat jonsmedien
der wichtigste Parameter, der die Eignung de? "ediums
bestimmt, in der verfügbaren Oberfläche je Volumeneinheit
des Mediums zu sehen ist. Zwar besitzen die oben beschriebenen
Kunststoffmedien eine ziemlich hohe Oberfläche je Volumeneinheit, jedoch ergeben sich aufgrund der zur Herstellung
dieser Medien verwendeten Verfahren unvermeidbar Beschränkungen bezüglich der erreichbaren Oberfläche.
Es wurde nunmehr gefunden, daß die effektive Oberfläche
auf einem Filtrationsmedium und damit auch seine Effizienz beträchtlich gesteigert werden kann, wenn man lediglich
eine Schicht eines granulären Materials auf zumindest einem
Teil der Oberflächen des Filtrationsmediums vorsieht.
Gemäß der Erfindung wird also ein Filtrationsmediun für die
biologische Behandlung von Abwasser in einem belüfteten Filter, bestehend aus Stücken eines inerten Materials vor
geschlagen, wobei zumindest ein Teil der und vorzugsweise alle verfügbaren Oberflächen einen Belag aus einem granulären Material tragen.
Das Filtrationsmedium kann willkürlicher oder geordneter Art sein. Es kann außerdem aus einem Kunststoffmaterial
oder einem keramischen Material bestehen.
Das granuläre Material besteht vorzugsweise aus Aktivkohle.
Jedoch können auch andere granuläre Materialien, wie z.B. anorganische Materialien, beispielsweise Sand, Koks, Ton,
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pulverisierte Flugasche, Glas, Vermikulit und geschäumte
Schlacke wie auch organische Materialien, wie z.B. Nylonchips und Granalien aus Polyvinylchlorid, Polypropylen
oder Polyäthylen, verwendet werden.
Das granuläre Material kann beispielsweise direkt auf der
Oberfläche des Mediums zum Haften gebracht werden, sofern diese· Oberflächen sich in einem geeigneten plastischen Zustand
befinden, beispielsweise unmittelbar nach der Herstellung des Kunststoffmediums. Alternativ können die Granalien
auf der Oberfläche des Mediums mit Hilfe eines geeigneten Klebstoffs zum Haften gebracht werden. Der Klebstoff
wird als dünner Belag auf die Oberflächen des Mediums aufgebracht, worauf dann - solange er noch klebrig ist die
Granalien auf die mit Klebstoff beschichteten Oberflächen aufgestreut oder anderweitig aufgebracht werden, und
zwar in solcher Weise, daß sie aus dem Klebstoffbelag hervorspringen.
Die Anwesenheit der Schicht aus granulärem Material auf den
Oberflächen innerhalb des Filtrationsmediums dient dazu, die wirksame Oberfläche bis zu viele Tausendmal zu erhöhen
und dabei die Effizienz des Filtrationsmediums zu verbessern. Insbesondere kann die Oberfläche bis zu einem Faktor
um etwa 30 000 erhöht werden, wenn man einen durchgehenden Belag aus einem granulären Material, wie Aktivkohle, mit
einer Teilchengröße von etwa 0,8 mm aufbringt.
Die Anwesenheit einer rauhen Oberfläche auf dem Filtrationsmedium erlaubt außerdem ein leichteres Wachstum der Mikroorganismen
auf dem Filtrationsmedium, so daß das Filtrationsmedium rascher seine optimale Wirkungsweise erreichen kann.
Wenn außerdem Granalien aus Aktivkohle verwendet werden, so wird dadurch eine adsorbierende Oberfläche auf dem Filtra-
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tionsmedium geschaffen, die chemische Verunreinigungen im
Abwasser verringert» wie z.B. organische Chemikalien, die normalerweise schwierig auf biologischen, «vefe r.tzutauen
sind. Die Aktivkohle hält die Chemikalien fest, bis sie auf biologischem Wege durch extrazellulare Enzyme abgebaut
worden sind, welche durch die auf der Oberfläche der Mediums
vorhandenen Mikroorganismen erzeugt weiden. v;enn jedoch
die Granalien aus Aktivkohle nach langem Gebrauch durch nicht biologisch abbaubare chemische Verunreinigung
gesättigt worden sind» so daß ihre Wirksamkeit verringert wird, dann ist eine Reaktivierung der Aktivkohle unter Verwendung
chemischer Methoden möglich.
Die Erfindung wird nun durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
In diesem Beispiel bestand das Filtrationsmedium aus einem geordneten Medium ("Flocor" - eingetragenes Warenzeichen
der IMPERIAL CHEMICAL INDUSTRIES LIMITED). Eine einzelne selbsttragende Einheit des Mediums bestand aus alternierenden
glatten und gewellten Platten aus Polyvinylchlorid, die miteinander verbunden waren. Die einzelnen Einheiten besaßen
eine spezifische Oberfläche von 90 vf /mJ und die Abmessungen
0,6 χ 0,6 χ 3»0 m.
Die Oberflächen der selbsttragenden Einheiten waren mit einer Schicht aus granulärer Aktivkohle einer Teilchengröße
im Bereich von 0,5 bis 1,4 mm beschichtet. Die granuläre
Aktivkohle wurde dadurch auf die Oberfläche des Filtrationsmediums aufgebracht, daß die einzelnen Einheiten
in ein Bad aus einer Polyurethanbeschichtungszusammensetzung eingetaucht wurde» dann ablaufen gelassen und
schließlich in trockene granulierte Aktivkohle eingetaucht wurde. Das Gesamtgewicht des aufgebrachten Belags entsprach
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Ο,3β Jcg/m spezifischer Oberfläche.
Eine Anzahl von beschichteten Einheiten wurde in der üblichen
Weise übereinandergestapelt, um ein bioiogir-ches
Filter aufzubauen. Ein Vergleichsfilter wurde dadurch hergestellt t daß die gleiche Anzahl vcn unbeschichtete.': Einheiten
übereinandergestapelt wurde.
■7 2
Beide Filter wurden mit einer Belastung von 1,5 m /n /st
mit Industrieabwasser berieselt, das mit abgecessenea Abwasser
gemischt wurde, so daß sich eine hydraulische Belastung von 12,96 nr/nr/Tag und eine biologische EeIastung
von 3»3 kg biologischer Sauerstoffbedarf/a^/Tag ergab.
Das Industrieabwasser und das abgesessene Abwasser flössen über die Oberflächen in den Einheiten, und Bakterien
und andere Mikroorganismen wuchsen als schleimiger Film auf den benetzten Oberflächen in den Einheiten, indem
sie die organischen Verunreinigungen im Abwasser verzehrten. Mit der Zeit entwickelte sich eine ausgewogene
Population von Organismen auf den benetzten Oberflächen innerhalb der Einheiten.
Nachdem sich diese Bedingungen eingestellt hatten, entfernte ein aus beschichteten Einheiten hergestelltes Filter
52 % des biologischen Sauerstoffbedarfs und 36 % des chemischen
Sauerstoffbedarfs, im Vergleich zum Filter aus unbeschichteten Einheiten, welches nur 44 $>
des biologischen Sauerstoffbedarfs und 32 # des chemischen Sauerstoffbedarfs
entfernte, was demonstriert, daß die beschichteten Einheiten bezüglich der Verringerung sowohl des biologischen
Sauerstoffbedarfs als auch des chemischen Sauerstoffbedarfs wirksamer waren.
Es wurde außerdem beobachtet, daß das aus den beschichteten
Einheiten hergestellte Filter weniger Feststoffe abgab als das aus den unbeschichteten Einheiten hergestellte Filter.
- 6 709852/0780
2
272551Q
Der Grund könnte in der besseren Beatmung li&ron, die durch
die rauhere Oberfläche der beschichteten Einheiten ermöglicht
wird, was eine größere Festhaltung von biologischen Feststoffen im Filter verursacht.
In diesem Beispiel wurden die beiden Filter v:,n Beirniel 1
beide unter einer Belastung von 1,5 m"/m /st mit einem
Industrieabwasser berieselt, das mit abgesessenen: Abwasser
gemischt war, so daß sich eine hydraulische Belastung von 12,96 nr/m /Tag und eine biologische Belastung vor. 2,8
kg biologischer Sauerstoffbedarf/m /Tag ergab. Unter identischen
Bedingungen wie in Beispiel 1 entfernte aas aus den beschichteten Einheiten hergestellte Filter 62 #
des biologischen Sauerstoffbedarfs und 45 % des chemischen
Sauerstoffbedarfs, im Vergleich zu dem aus unbeschichteten Einheiten hergestellten Filter, welches
58 f> des biologischen Sauerstoffbedarfs und 41 i-. des chemischen
Sauerstoffbedarfs entfernte, was wiederum demonstriert, daß die beschichteten Einheiten bei der Verringerung
sowohl des biologischen Sauerstoffbedarfs als auch des chemischen Sauerstoffbedarfs wirksamer waren.
Beschichtete Einheiten wurden in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, außer daß die Oberflächen mit
einer Schicht aus Industriesand anstelle von granulärer Aktivkohle beschichtet wurden.Der Sand besaß die folgende
Siebanalyse:
- 7 709852/0780
O | Maschenweite | ivückhaltung | 2725510 |
1,0 | 0 | ||
0,7 | 12 bis 20 | ||
0,5 | 25 bis 50 | ||
0,35 | 15 bis 25 | ||
0,25 | 12 bis 18 | ||
Das Gesamtgewicht der aufgebrachten Beschichtung betrug
0,51 kg/m spezifischer Oberfläche.
Das Filter wurde genau so wie die Filter des cbifon Beispiels
2 belastet. Das mit Sand beschichtete Filter entfernte 61 iü des biologischen Sauerstoffbedarfs und 45 %
des chemischen Sauerstoffbedarfs.
- δ 709852/0780
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHEPiltrationsmeclium für die biologische Behandlung von Abwasser in einem belüfteten Filter» bestehend aus Stücken eines inerten Materials» dadurch gekennzeichnet , daß zumindest ein Teil der und vorzugsweise alle verfügbaren Oberflächen der Stücke des inerten Materials einen haftenden Belag aus einem granulären Material aufweisen.
- 2. Medium nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das granuläre Material aus Aktivkohle besteht.
- 3. Medium nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das granuläre Material aus Sand besteht.PATENTANWÄLTEDR. INQ. H. FINCKE, DIPL. ING. H. BOHN O'PL-ING. S. STAEGER, OR. r*r. nat. R. KNCISSI709852/0780ORIGINAL INSPECTED
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