DE2535558A1 - Folsaeurederivate, ihre verwendung und laborreagens - Google Patents
Folsaeurederivate, ihre verwendung und laborreagensInfo
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Description
SMITH KLINE INSTRUMENTS, INC.,
Sunnyvale, Kalifornien, V.St.A.
Sunnyvale, Kalifornien, V.St.A.
11 Folsäurederivate, ihre Verwendung und Laborreagens n
Priorität: 9- August 1974, V.St.A., Nr. 495 982
Früher wurden zur Bestimmung von Folsäure und ihrer Derivate in biologischen Flüssigkeiten Mikroorganismen benötigt, deren
Wachstum allein von der Gegenwart der Folsäure und ihrer Derivate in einem Nährmedium abhängig ist, das sonst alle anderen
zum Wachstum nötigen Komponenten enthält. Diese Methode ist umständlich, da sie spezielle Vorrichtungen benötigt, die in üblichen
Laboratorien nicht zur Verfügung stehen.
Die etwas einfachere radioaktive Bestimmung von Folsäure und ihrer Derivate erforderte Folsäure oder ihre Derivate, die mit
radioaktivem Wasserstoff (Tritium) markiert waren. Zur Messung der Radioaktivität von Tritium wurde zusätzlich ein Flüssigkeitsscintillationszähler
benötigt, der eine Quelle zahlreicher Fehler ist, sofern nicht extrahierte und gereinigte biologi-
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sehe Flüssigkeiten benutzt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Folsäurederivate zu schaffen, die zur radioaktiven Bestimmung von Folsäure und ihrer
Metaboliten in biologischen Flüssigkeiten verwendet werden können.
Gegenstand der Erfindung sind Folsäurederivate der allgemeinen Formel I
H2NH-/ __VCO
NH-CH-COOH ι
CH0
CH--CO
(D
NH-CH-COOH
in der η eine ganze Zahl mit einem Wert von 1 bis 3 ist und R
ein radioaktives Jodatom, beispielsweise J oder J , bedeutet. Die Verbindungen der allgemeinen Formel I sind PteroylgLutamyl-tyrosine,
die bis zu drei Glutaraatgruppen besitzen und
in der Tyrosingruppe mit einem radioaktiven Jodatom in o-Stellung
zur Hydroxylgruppe substituiert sind. Bevorzugt sind Verbindungen der allgemeinen Formel I, in der η einen Wert von 1
hat und R ein radioaktives Jodatom J
125
bedeutet.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können in einem mehrstufigen Verfahren hergestellt werden, das am Beispiel der Herstellung
Ldes Zwischenprodukts Pteroyl-^-glutamyl-tyrosin in folgendem J
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Reaktionsschema 1 erläutert ist.
Reaktionsschema 1
OH
COOH + H9N-CH-COOCH.
CH2
CH5-CO-NH-CH-COOCIU
ί ι
CH2
III
CH
2-CO-NH-Ch-COOCH3
CO-NH-CH-COOH CHo
CH2-CO-NH-CH-COOh
OH
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Die in der N-Stellung geschützte Pteroinsäure der allgemeinen
Formel II wird zuerst mit Chlorameisensäureisobutylester in einem inerten organischen Lösungsmittel, wie Dimethylformamid
oder Methylenchlorid, und in Gegenwart eines tertiären Amins, wie Triäthylamin oder N-Methylmorpholin, umgesetzt. Es wird das
gemischte Anhydrid erhalten, das anschließend mit dem Dipeptiddiester
der allgemeinen Formel III umgesetzt wird, wobei der in der N-Stellung geschützte Pteroyltripeptiddiester der allgemeinen
Formel IV erhalten wird. Dieses Zwischenprodukt wird mit einem Alkalimetallhydroxid, wie Natriumhydroxid, hydrolysiert,
wobei das freie Tripeptid der allgemeinen Formel V erhalten wird.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I werden bevorzugt aus nichtkodierten Zwischenprodukten, wie der Verbindung der allgemeinen
Formel V, nach einer Methode hergestellt, die auf Arbeiten von F. C. Greenwood und W. M. Hunter, Biochem. J., Bd. 89
(1963)» S. 114 beruht. Pteroyl-o)-glutamyl-tyrosin der allgemeinen
Formel V wird beispielsweise nach dieser Methode mit Natrium (J125)3odid oder Natrium (J131)jodid jodiert, wobei
die kodierten Tripeptidprodukte der allgemeinen Formel I erhalten
werden.
In ähnlicher Weise ergeben Polyglutamylpeptide, die der allgemeinen
Formel III entsprechen und vorstehend verwendet v/erden, mit der allgemeinen Formel V vergleichbare Derivate. Nach dem
Jodieren dieser Derivate werden Produkte der allgemeinen Formel I erhalten, in der η eine ganze Zahl mit einem Wert von größer
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2 b 3 5 5 5 δ
als 1 ist. Solche Polyglutamylp ep ti de v/erden in an sich bekann
ter Weise hergestellt.
Die nicht-jodierten Verbindungen sind wertvolle Zwischenprodukte
zur Herstellung der Verbindungen der allgemeinen Formel I. Als solche stellen sie einen Teil der Erfindung dar. Diese
Zwischenprodukte werden durch die allgemeine Formel VI dargestellt
OH
NH-CH-COOH
Jh CH
OLj- CO
(VI)
-NH-CH-COOH
in der η eine ganze Zahl mit einem Viert von 1 bis 3 ist.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1 Pterovl- o.)- glutamyl- tyrosin
a) 2-Acetamido-4-hvdroxypteridin-6-aldehvd Eine Lösung von 25,0 g (0,19 M) 1,3,3-Trimethoxy-1-propen in 75 ml Diäthyläther wird innerhalb von 40 Minuten bei 5°C mit 22,4 g (0,14 M) Brom versetzt. Bei dieser Zugabemenge beginnt die Bromfarbe bestehen zu bleiben. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck bei 25°C abdestilliert. Der farblose flüssige
a) 2-Acetamido-4-hvdroxypteridin-6-aldehvd Eine Lösung von 25,0 g (0,19 M) 1,3,3-Trimethoxy-1-propen in 75 ml Diäthyläther wird innerhalb von 40 Minuten bei 5°C mit 22,4 g (0,14 M) Brom versetzt. Bei dieser Zugabemenge beginnt die Bromfarbe bestehen zu bleiben. Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck bei 25°C abdestilliert. Der farblose flüssige
L -J
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Rückstand wird bei einer Temperatur von O bis 50C tropfenweise
und unter Rühren zu einem Gemisch von 25 g Natriunibicarbpnat
und 80 ml 75prozentigera wäßrigen Dioxan (Volumenanteile) ge gegerührt
ben. Das Gemisch wird weitere 30 Minuten/und sodann mit 200 ml- und 150 ml-Portionen Diäthyläther extrahiert. Die Extrakte
werden vereinigt, über Magnesiumsulfat getrocknet und unter vermindertem Druck eingedampft. Der Rückstand wird über einen
Vigreux-Kolonnenkopf destilliert, wobei der 2-Brom-3,3-diir.ethoxypropionaldehyd
mit einem Siedepunkt von 70 bis 73°C/8 Torr erhalten wird.
Eine Lösung von 24 g (0,286 M) Natriumbicarbonat in 470 ml V/asser
wird langsam mit 16,8 g (0,078 M) 2,5,6-Triamino-4-hydroxypyrimidin-dihydrochlorid
versetzt. Dieses Gemisch wird innerhalb von 10 Minuten bei 200C mit 14,0 g (0,071 M) des erhaltenen
Bromaldehyds unter starkem Rühren versetzt. Das Gemisch v/ird 1 Stunde weiter gerührt und anschließend mit 16,8 ml einer
30prozentigen Wasserstoffperoxidlösung in 360 ml Wasser versetzt. Nach 90 Minuten werden weitere 8,4 ml der 30prozentigen
Wasserstoffperoxidlösung in 180 ml Wasser zugegeben. Danach wird das Gemisch 15 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Der dunkelblaue
Peststoff wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und in 56 ml 1Oprozentiger Natronlauge gelöst. Es werden weitere
13 g Natriumhydroxid zugegeben, und das Gemisch wird gerührt, bis alles in Lösung gegangen ist. Die Lösung wird abgekühlt
und 5 Stunden stehengelassen. Das ausgefallene Natriumsalz wird abfiltriert und anschließend in 500 ml warmem Wasser gelöst.
Der pH-Wert der Lösung wird auf einen Wert von 6 bis 7
L ' J
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mm f m»
eingestellt. Der Niederschlag wird abiiltriert, mit Wasser gewaschen
und getrocknet. Es wird das 2-Amino-4-hydroxy-6-dimethoxymethylpteridin
erhalten.
Ein Gemisch von 5,2 g des erhaltenen Acetals, 0,4 ml Pyridin
und 80 ml Essigsäureanhydrid wird 6 Stunden auf 100 Ms 1100C
erhitzt. Das heiße Gemisch wird rasch filtriert, das Filtrat 15 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen. Der kristalline
Niederschlag wird abfiltriert, mit Essigsäureanhydrid gewaschen und getrocknet. Es wird das 2-Acetamido-4-hydroxy-6-dimethoxymethylpteridin
erhalten.
4,8 g des Acetals werden in 24 ml 90prozentiger Ameisensäure
gelöst. Nach 4 Stunden wird der ausgefallene Feststoff abfiltriert, mit Diäthyläther gewaschen und getrocknet. Es wird das
Ameisensäureaddukt des 2-Acetamido-4-hydroxypteridin-6-aldehyds erhalten. Dieses Produkt wird in 35 ml Dimethylformamid suspendiert.
Die Suspension wird auf 120°C erwärmt und anschließend abgekühlt. Es wird das entsprechende Dimethylformamidaddukt
erhalten.
b) Pteroinsäure
Ein Gemisch von 3,07 g (10 mM) des Diraethylformamidaddukts des
2-Acetamido-4-hydroxypteridin-6-aldehyds, 3,3 g (20 mM) des p-Aminobenzoesäureäthylesters und 50 ml Eisessig wird 30 Minuten
bei Raumtemperatur gerührt. Die entstandene Suspension wird tropfenweise mit 1,0 g Dimethylaminboran in 15 ml Essigsäure
versetzt. Das Gemisch wird weitere 20 Minuten gerührt, an-
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schlieSend 10 Minuten auf 600C erhitzt und danach auf 25°C abgekühlt.
Der entstandene Niederschlag wird abfiltriert, mit Essigsäure und Diäthyläther gewaschen und getrocknet. Das erhaltene
Rohprodukt v/ird aus 50 ml Dimethylformamid, das mit
20 ml Diäthyläther verdünnt wird, kristallisiert. Es wird der
N -Acetylpteridinsäureäthylester erhalten.
2,64 g des Esters werden durch 30minütiges Erhitzen in 350 ml 0,1 N Natronlauge bei 1000C unter Stickstoff und Lichtausschluß
hydrolysiert. Die Lösung wird auf 200C abgekühlt und der
pH-Wert der Lösung mit konzentrierter Salzsäure auf einen Wert von 3 eingestellt. Der Niederschlag wird bei 300 U/min abgeschleudert,
zweimal mit Wasser gewaschen und gefriergetrocknet. Es wird die Pteroinsäure erhalten. 1,8 g der Pteroinsäure werden
mit 40 ml Trifluoressigsäureanhydrid 6 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Nach dem Eindampfen des Lösungsmittels wird der
Rückstand mit Wasser digeriert, wobei die 10-Trifluoracetylpteroinsäure
erhalten wird. Ein Gemisch von 2,6 g dieser Säure und 60 ml Essigsäureanhydrid wird 6 Stunden bei 115°C gerührt.
Das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck eingedampft. Der Rückstand wird in 20 ml heißem Dimethylformamid aufgelöst«
Die Lösung wird anschließend mit 25 ml heißem Wasser versetzt und 24 Stunden stehengelassen. Der Niederschlag wird abfiltriert,
in ähnlicher Weise wie vorstehend beschrieben umkristallisiert, zum Schluß mit Wasser gewaschen und getrocknet,
2 10
• wobei die N -Äcetyl-N -trifluoracetylpteroinsäure der allgemeinen
Formel II erhalten wird.
L -I
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c) ω -Glutamyl-tyrosindimethylester
Ein Gemisch von 28,1 g L-N-Carbobenzoxyglutaminsäure, 5,0 g
Paraformaldehyd, 1,0 g p-Toluolsulfonsäure und 700 ml Benzol
v/ird 7 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Die Lösung.wird dreimal
mit je 200 ml Wasser gewaschen und dreimal mit je 250 ml 5prozentiger
Natriumbicarbonatlösung extrahiert. Die Bicarbonatextrakte werden vereinigt, unter Eiskühlung mit 6 N Salzsäure auf
einen pH-Wert von 2 bis 3 angesäuert und dreimal mit je 250 ml
Äthylacetat extrahiert. Die Äthylacetatextrakte werden vereinigt, dreimal mit je 200 ml Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und unter vermindertem Druck eingedampft. Es wird das N-Carbobenzoxy-4-(ß-carboxyäthyl)-oxazolidin-5-on erhalten.
Das Oxazolidinon (20,5 g, 70 mM) und 7,1 g (70 mM) Triäthylamin werden in 320 ml Methylenchlorid aufgelöst. Diese Lösung
wird tropfenweise unter Rühren bei -15°C mit einer Lösung von 9»5 g (70 mM) Chlorameisensäureisobutylester in 320 ml Methylenchlorid
versetzt. Die Lösung wird nach 15 Minuten mit einer Lösung von 16,2 g (70 mM) L-Tyrosinmethylester-hydrochlorid und
7,1 g (70 mM) Triäthylamin in 80 ml Methylenchlorid versetzt. Das Reaktionsgemisch wird bei Raumtemperatur 20 Stunden stehengelassen,
danach mit 1 N Salzsäure, 5prozentiger Natriumbicarbonatlösung
und Wasser gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Nach dem Abdampfen des Lösungsmittels wird ein Sirup
erhalten. Dieses Produkt wird in 400 ml Äthanol aufgelöst. Die Lösung wird mit 300 ml 1 N Natronlauge verdünnt, anschließend
bei Raumtemperatur 5 Stunden stehengelassen und mit 6 N Salzsäure auf einen pH-Wert von 2 angesäuert. Das Methanol wird
unter vermindertem Druck entfernt. Die wäßrige Lösung wird
L -J
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-ίο
dreimal mit Je 200 ml Äthylacetat extrahiert; Der Extrakt wird
wiederum dreimal mit je 250 ml 5prozentiger Natriumbicarbonatlösung
extrahiert. Die Bicarbonatextrakte werden auf einen pH-Wert von 2 angesäuert und dreimal mit je 200 ml Äthylacetat
extrahiert. Der organische Extrakt wird mit Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und unter vermindertem Druck
eingedampft. Es wird das N-Carbobenzoxy-^'-glutamyl-tyrosin erhalten.
Eine Lösung von 3 g des nicht veresterten N-Carbobenzoxypeptids
in 80 ml 1,5 % Chlorwasserstoff enthaltendem Methanol wird
18 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen. Das Lösungsmittel wird bei 25°C unter vermindertem Druck eingedampft. Der
Rückstand wird zwischen 20 ml Wasser und 25 ml Chloroform verteilt.
Nach einer weiteren Extraktion mit 25 ml Chloroform werden die Chloroformphasen vereinigt, mit 20 ml 5prozentiger Na-
und
triumbicarbonatlösung /20 ml Wasser gewaschen und über Magnesiumsulfat
getrocknet. Nach dem Entfernen des Lösungsmittels unter vermindertem Druck wird ein klarer Sirup, der N-Carbobenzoxy-tJ-glutamyl-tyrosin-dimethylester,
erhalten.
Ein Gemisch von 2,61 g des vorstehend hergestellten N-Carbobenzoxyesters,
260 mg lOprozentigem Palladium-auf-Kohle, 6 ml
1 N Salzsäure und 50 ml Methanol wird 4 Stunden mit Wasserstoff gas von 3 Atmosphären Druck geschüttelt. Der Katalysator
wird abfiltriert und das Lösungsmittel unter vermindertem Druck eingedampft, wobei ein klarer Sirup, das ω-Glutamyl-tyrosindimethylester-hydrochlorid
der allgemeinen Formel III erhalten l_ wird. _j
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_ ΛΛ .
d) Pterovl- <J -glutamvl- tyro sin
Eine Lösung von 1,8 g (4,0 mM) der vorstehend hergestellten
ο iß
N -Acetyl-N -trifluoracetylpteroinsäure in 35 ml Dimethylformamid
wird mit 0,61 g (6,0 mM) Triethylamin und anschließend mit 0,55 g (4,0 mM) Chlorameisensäureisobutylester versetzt.
Danach wird das Gemisch mit weiteren 1,0 g (9>9 mM) Triäthylamin
und 3,75 g (10,0 mM) des vorstehend hergestellten ^-Glutamyl-tyrosin-dimethylester-hydrochlorids versetzt und
1 Stunde bei Temperaturen von 25 bis 300C und 25 Stunden bei
Raumtemperatur gerührt. Das Lösungsmittel wird ur-.ter vermindertem
Druck abgedampft. Der Rückstand wird unter stufenweisem Rühren mit 75 ml 0,5 N Salzsäure und 80 ml 5prozentiger
Natriumbicarbonatlösung gewaschen. Das geschützte Zwischenprodukt der allgemeinen Formel IV wird anschließend mit 30 ml
0,1 N Natronlauge 25 Minuten bei Temperaturen von 95 bis 1000C
unter Stickstoff hydrolysiert. Die gelb gefärbte Lösung wird auf einen pH-Wert von 2 bis 3 mit 6 N Salzsäure eingestellt.
Der mikrokristalline Niederschlag wird bei 3000 U/min abgeschleudert. Das Produkt wird dreimal mit Wasser gewaschen.
Beim Lyophilisieren wird das Pteroyl-u5-glutamyl-tyrosin
der allgemeinen Formel V in Form von Kügelchen erhalten. 19 mg dieser Verbindung werden auf einer mit 8 g DEAE-Cellulose
beschickten Säule der Abmessung 1 cm χ 35 cm unter UV-Kontrolle
bei 270 nm chromatographiert, wobei als Elutionsmittel
0,01 M Phosphatpuffer mit einem pH-Wert von 7,2 und einem Zusatz von 0,2 M Natriumchlorid verwendet wird. Die Chromatographie
zeigt nur eine einzige Komponente und liefert nach dem Ansäuern eine reine Verbindung.
L -I
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Be iS'piel '2
Jodierung; des Pteroyl-^^lutamyl-tyrosins
Eine Lösung, die sich aus 100^0. 0,1 N Natronlauge mit eine®
-lpe
Gehalt von 1 »Ci Natrium (J ) jodid und aus eine» Gemisch von
20 ul 0,5 M Jfetriuadihydrogenphospfaatlösui^ und 10 pl. 0,5 M
Natriuisphosphatiösung mit einem pH-¥ert von 7t4 zusammensetzt,
wird mit 10 ug Pteroyl-«*? -glutamyl-tyrosin in 0,05 H Phosphatpuffer
mit einem pH-Wert von 7,4 und 20 ul einer Lösung von 5 mg frisch präparierte» Chloramin T pro 1 al 0,05 M Phosphatpuffer
sit einea pH-¥ert von 7,4 versetzt- Ifech 15 Sekunden
werden 2O jlL einer Lösung von 5 ng Hatriusraetabisulfit
(Na2S2Oc) pro 1 ml 0,05 M Phosphatpuffer mit einem pH-¥ert von
7,4 zugegeben. Das gesamte Reaktionsgeraisch wird auf eine mit
BioGel-P2 (hergestellt von Bio ßad Laboratories, Richmond, California) beschickte Säule der Abmessung 1 χ 20 cm aufgesetzt.
Als Elutionsmittel wird ein Puffer verwendet, der aus 0,1 M natriumchlorid, 0,02 H !fetriuaphosphatpaff er lösung aiit
einem pH-¥ert von 7,4 und 0,1 % Me:rcaptoäthanol besteht. Fraktionen
von jeweils 0,25 ®1 werden gesammelt. Die Fraktionen, die das kodierte Pteroyl-«^ -glutaiayl-tyrosin (gewöhnlich die ·
Fraktionen Hr. 68 bis 104) enthalten, werden gesammelt und vereinigt. Die vereinigten Fraktionen werden auf eine mit DEAE-Ionenaustauschharz
beschickte Säule der Abmessungen 1 χ 20 cm aufgesetzt, die zu Beginn mit einer Lösung von 0,01 M natriumchlorid, 0,1 % Mercaptoäthanol und 0,02 M PhosphatpufferlSsung
mit einem pH-Wert von 6,7 äquilifcriert wird. Die aufgesetzte
Probe wird mit 6 ml dieses Paffers in die Säule gewaschen. Die Säule wird zuerst mit 11,5 al 0,02 M itettriumphosphatpuffer mit
L J
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r . 13_ 2b35558 π
einem pH-Wert von 6,7, der 0,4 M Natriumchlorid und 0,1 % Mercaptoäthanol enthält, entwickelt und anschließend mit 80 ml
0,02 M Natriumphosphatpufferlösung mit einem pH-Wert von 6,7, der 0,1 % Mercaptoäthanol enthält, mit einem linearen Natriumchloridgradienten
von 0,4 bis 1,0 M eluiert. Es v/erden Fraktionen von jeweils 3 ml gesammelt. Die Fraktionen Nr. 24 bis
34 enthalten gewöhnlich das jodierte Pteroyl-iW-glutamyl-tyrosin.
Die nachstehend beschriebene Methode zur radioaktiven Bestimmung von Folsäure und ihren Derivaten in biologischen Flüssigkeiten
beruht auf den Arbeiten von R. T. Dunn und L. B. Forster,
(vgl. Clinical Chem., Bd. 19 (1973) S. 1101).
1. Alle Proberöhrchen werden mit 0,5 ml einer Lösung gefüllt, die 1,2 g Lysinhydrochlorid pro 200 ml Wasser mit einem
pH-Wert von 10,5 enthält.
2. Je 200^0. von Standardlösungen, die 1,25, 2,5, 5,0, 10,0 und
20 ng N^-Methyl-tetrahydrofölsäure pro 1 ml 0,01 M Kaliumphosphatpuffer
mit einem pH-Wert von 7,4 enthalten, der 8,6 g Natriumchlorid und 10 g Rinderserumalbumin enthält, werden
zu eigens markierten Teströhrchen gegeben. Sämtliche Röhrchen werden 15 Minuten zur Siedetemperatur erhitzt und anschließend
auf Raumtemperatur abgekühlt.
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r ■ 2b35558
J5. Jedes TestrÖhrchen wird mit 0,5 ml einer 0,4 M Kaliumphosphatpufferlösung
mit einem pH-¥ert von 7,6 gefüllt, die
125
Pteroyl-^-glutamyl-tyrosin, das mit J radioaktiv markiert
ist, mit einer radioaktiven Zählrate von ungefähr 30 000 Zählern/min enthält.
4. Sämtliche TestrÖhrchen werden mit 200 ul eines 0,4 M Kaliumphosphatpuffers
mit einem pH-Wert von 7,6 gefüllt, in dem 100 ug/ml ß-Lactoglobulin gelöst ist.
5. Nach 45-minütiger Inkubation bei Raumtemperatur werden 0,5 ml
einer Suspension, die 2,5 mg/ml Dextran und 25 mg/ml Aktivkohle (Norit A) enthält, zu ,jedem TestrÖhrchen gegeben.
Nach einer weiteren Inkubation von 5 Minuten werden sämtliche TestrÖhrchen 10 Minuten bei 2000 U/min abgeschleudert.
Der flüssige Überstand wird in geeignete TestrÖhrchen abdekantiert und seine .Radioaktivität auf einem Gammascintillationsspektrometer
ausgezählt.
6. Biologische Proben werden in gleicher Weise wie die Standardlösungen
behandelt. Die Ergebnisse einer typischen Bestimmung sind in Tabelle I zusammengefaßt, die aufgetragen eine.
Standardkurve ergeben.
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Tabelle I | Zahlrate im Überstand |
Konzentration der Standard- | pro Minuten |
lösung {ng/nl) | (31 200) |
(zugegebene Anfangsaktivi tät) |
22 263 |
0 | 20 669 |
0,625 | 19 135 |
1,25 | 14 390 |
2,50 | 11 030 |
5,0 | 7 287 |
10,0 | 4 382 |
20,0 | |
Die Konzentration der Folsäure in der biologischen Flüssigkeit kann durch einen Vergleich mit der erhaltenen Standardkurve bestirnt
werden.
Bevorzugt wird die erfindungsgemäße Testsubstanz in einem Laborreagens
verwendet. Ein solches Reagens, das ausreicht, um 100 Teströhrchen vorzubereiten und um 5 Standardkurven herzustellen,
hat folgende Bestandteile:
1.5 Fläschchen N-Methyltetrahydrof ölsäure als Standard.
Das lyophilisierte Präparat ergibt nach Wiederauflösen in 1,5 al Wasser eine Lösung ύοώ. 20 ng/ml Ii -Methyltetrahydrofölsäure.
2. 1 Fläschchen Lysinpuf f er
Das Pulver ergibt nach Auflösen in 55 ml Wasser eine Lösung von 6 mg/ml Lysin mit einem pH-¥ert von 10,5.
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Γ _ 16_ 2b35558 n
3. 1 Fläschchen Standardverdünnungsmittel
Dies enthält granuliertes Rindersc-rumalbumin, das nach Auflösen
in 20 ml Wasser eine 6prozentige Rinderserumalbuminlösung
mit einem pH-Wert von 7,4 ergibt.
4. 5 Fläschchen ß-Lactoglobulin
Das granulierte Pulver ergibt nach Auflösen in 10 ml Wasser eine Löaung, die 20 ng/ml ß-Lactoglobulin in 0,4 M Kalium phosphatpuffer
mit einem pH-Wert von 7,6 enthält.
5. 1 Fläschchen Isotopen-Verdünnungsmittel
Das granulierte Pulver ergibt nach Auflösen in 55 ml Wasser eine 0,4 M Kaliumphosphatlösung mit einem pH-Wert von 7,6.
125
6. 1 Fläschchen J ^-Pteroyl-^-glutamyl-tyrosin
Das lyophilisierte Präparat ergibt nach Auflösen in 55 ml Isotopen-Verdünnungsmittel eine Lösung mit einer Zählrate von
ungefähr 3 x 10 /min/0,5 ml.
7. 1 Fläschchen Dextran in pulverisierter Form
Dies ergibt nach Auflösen in 55 ml Wasser eine Lösung von
2,5 mg/iil Dextran.
S. 1 Fläschchen Aktivkohle in pulverisierter Form Nach Suspendieren in 55 ml Dextranlösung ergibt dies eine
Lösung von 25 mg/ml Aktivkohle (und 2,5 mg/ml Dextran).
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Nach dem Ansetzen aller Lösungen des Bestimmungsreagens
(1 Fläschchen Standardlösung wird pro Bestimmungsversuch verwendet)
wird die Bestimmung wie folgt ausgeführt:
1. Herstellung der Standardlösungen
Eine Verdünnungsreihe mit Konzentrationen von 1,25, 2,5, 5
und 10 ng/ml wird dadurch hergestellt, daß man 0,6 ml der Standardlösung mit einem Gehalt von 20 ng/ml N -Methyltetrahydrofölsäure
mit 0,6 ml Standardverdünnungsmittel versetzt, Dies ergibt eine Standardlösung mit einem Gehalt von
10 ng/ml. Aus dieser Lösung werden 0,6 ml entnommen und zu 0,6 ml Standardverdünnungsmittel gegeben, wobei eine
Standardlösung mit einem Gehalt von 5 ng/ml erhalten wird. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis eine Standardlösung
mit einem Gehalt von 1,25 ng/ml hergestellt ist.
2. 0,5 ml Lysinpuffer werden zu eigens markierten Teströhrchen
mit einer Abmessung von 13 x 100 mm gegeben.
3. 0,2 ml Standardverdünnungsmittel wird zu den Teströhrchen
gegeben, die als Blindversuch und Nullstandard dienen. Zu allen anderen Reagensgläsern werden 0,2 ml der geeigneten
Standardlösung oder eines Serums gegeben.
4. Die Teströhrchen werden 15 Minuten in kochendem Wasser erhitzt
und danach auf Raumtemperatur abgekühlt.
609809/09 77
Γ _18_ 2 b 3 5 5 5 8
5. Zu allen Teströhrchen werden 0,5 ml Isotopeillösung gegeben.
6. Zu allen Teströhrchen mit Ausnahme der Blindlösung werden 100 ml ß-Lactoglobulinlösung gegeben.
7. Die Teströhrchen werden 45 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert.
8. Es werden 0,5 ml Aktivkohle-Dextran-Suspension zugegeben,
die vor der Zugabe gut vermischt wurde. Danach wird jedes Teströhrchen gut vermischt und 5 Minuten bei Raumtemperatur
inkubiert.
9. Die Teströhrchen werden bei Raumtemperatur 10 Minuten bei 2000 U/min abgeschleudert.
10. Der Überstand wird in eigens markierte Zählfläschchen dekantiert.
Die Radioaktivität wird mit einem Gammascintillationsspektrometer bestimmt.
11. Die Zählrate pro Minute einer jeden Standardlösung wird gegen die Konzentration einer jeden Standardlösung nach der
Subtraktion der Zählrate/min der Blindlösung von der Zählrate einer jeden Standardlösung oder eines Serums aufgetragen.
Die Konzentration unbekannter Proben kann aus der Standardkurve bestimmt werden.
609809/0977
Γ 2 b 3 5 5 5 8 π
Alle Folsäureinetaboliten oder -derivat^ die Bindungen mit
125 ß-Lactoglobulin eingehen, können unter Benutzung der J -
1^1
oder J -Pteroyl-glutamyl-tyrosine bestimmt v/erden. Unter den
oder J -Pteroyl-glutamyl-tyrosine bestimmt v/erden. Unter den
bekannten Bindungspartnern von ß-Lactoglobulin sind Methotrexat,
5 10
N -Formyltetrahydrofölsäure, N -Methylpteroylglutaminsäure,
Diopterin, Pteropterin, N -Methyltetrahydrofolsäure (normalerweise
als Standard im Versuch verwendet) und Folsäure selbst.
609809/ü-9 77
Claims (5)
1. Folsäurederivate der allgemeinen Formel I
QH
ΝΑν/Νγ0Η2ΝΗ
NH-CH-COOH CH2-CO-
(D
-NH-CH-COOH
in der η eine ganze Zahl mit einem Wert von 1 bis 3 ist und R
«inc A -ζ*
ein radioaktives Jodatom J oder J bedeutet.
2. Folsäurederivate nach Anspruch 1 der allgemeinen Formel I, in der η den Wert 1 hat.
3. Folsäurederivate nach Anspruch 2 der allgemeinen Formel I,
125 in der R ein radioaktives Jodatom J ist.
4. Verwendung der Folsäurederivate nach Anspruch 1 zur radioaktiven
Bestimmung von Folsäure, ihrer Metaboliten oder Derivate, die Bindungen mit ß-Lactoglobulin eingehen.
5. Laborreagens zur radioaktiven Bestimmung von Folsäure, ihrer Metaboliten und Derivate, die Bindungen mit ß-Lactoglobulin
eingehen, bestehend aus
609809/097?
a) einem Folsäuredorivat nach Anspruch
b) N-Methyltetrahydrofölsäure als Standard
c) Lysinpuffer
d) Rinderserumalburainlösung als Standardverdünnungsmittel
e) ß-Lactoglobulin
f) einem Isotopen-Verdünnungsmittel
g) Dextran und
h) pulverisierter Aktivkohle.
609809/0977
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