DE2516914A1 - Einstufiges verfahren zum kontinuierlichen eintrag von sauerstoffhaltigen gasen in ein belebtschlammhaltiges abwasser - Google Patents

Einstufiges verfahren zum kontinuierlichen eintrag von sauerstoffhaltigen gasen in ein belebtschlammhaltiges abwasser

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    • C02F3/12Activated sludge processes
    • C02F3/26Activated sludge processes using pure oxygen or oxygen-rich gas
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    • B01FMIXING, e.g. DISSOLVING, EMULSIFYING OR DISPERSING
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    • B01F23/40Mixing liquids with liquids; Emulsifying
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Description

  • Einstufiges Verfahren zum kontinuierlichen Eintrag von sauerstoffhaltigen Gasen in ein belebtschlammhaltiges Abwasser Zum Betrieb einer biologischen Abwasserkläranlage muß im Belebtschlammbecken die für den Stoffwechsel der Mikroorganismen nötige Sauerstoffmenge zugeführt und eine bestimmte SauerstoffXonzentration aufrechterhalten werden, damit die Bakterienkultur aerob arbeiten kann. Der dazu notwendige Sauerstoff wird der Flüssigkeit aus der Gasphase zugeführt.
  • Die Nachschubgeschwindigkeit von Sauerstoff aus dem Gas in die Flüssigkeit ist einerseits von der Größe der Phasengrenzfläche gasförmig/flüssig und von der dort herrschenden Turbulenz abhängig, andererseits ist sie der Konzentrationsdifferenz # c zwischen der maximal erreichbaren O2-Sättigungskonzentration und der herrschenden O2-Konzentration in der Flüssigkeit direkt proportional.
  • Zur Vergrößerung der Pha#.ngrenzfläche werden unter anderem Oberfläch.nb.ltifter eingesetzt oder das Gas, im allgemeinen Luft,wird in die Flüssigkeit geleitet und dort ggf. mittels Rührer oder Flüssigkeitsstrahlen (Ejektor; Injektor; Zweistoffdüse) dispergiert. Im ersten Fall herrscht am Begasungsort Normaldruck , im zweiten Fall werden in der Regel 3 bis 5 m tiefe Becken verwendet, wodurch an der Stelle der Gaszerteilung ein geringer hydrostatischer ueberdruck genutzt wird.
  • In der Regel wird die beschriebene Art der Begasung im offenen Becken durchgeführt, wobei in Kauf genommen wird, daß die entweichende Abluft teils erheblich Anteile an leichtflüchtigen Geruchsstoffen enthält, die zu einer Geruchsbelästigung der Umgebung führt. Da der Luftsauerstoff bei den beschriebenen Belüftungsverfahren nur sehr unvollkommen genutzt wird, ist die zur Deckung des Sauerstoffbedarfs notwendige Luftmenge und somit auch die Abluftmenge groß, sodaß eine Desodorierung durch eine thermische Behandlung sehr aufwendig wird.
  • Eine wesentliche Beschleunigung des Sauerstoffnachschubs in die Flüssigkeit läßt sich durch die Vergrößerung der Konzentrationsdifferenz k c erreichen. Diese Vergrößerung der Konzentrationsdifferenz d c läßt sich in der Praxis nur durch Steigerung des 02-Partialdrucks im Gas erzielen.
  • Letzteres ist entweder durch Anhebung des Systemdruckes oder durch Ubergang von Luft zu Sauerstoff oder zu sauerstoffangereichertem Gas möglich. Die Verwendung von reinem Sauerstoff oder von sauerstoffangereichertem Gas setzt aus wirtschaftlichen Gründen allerdings voraus, daß der Gasstrom beim Passieren der Anlage weitgehend an Sauerstoff verarmt.
  • Dies ist beim Arbeiten unter Normaldruck durch mehrfaches Einführen des Gasstromes in die Flüssigkeit und/oder durch Führen des Gases durch hintereinander geschaltete Absorptionsstufen möglich (sogenanntes ltmehrstufig betriebenes Belebtschlammbecken"). Das Erzielen einer engen Verweilzeitverteilung des Gasdurchsatzes durch Kaskadenschaltung der Behandlungsräume ist Gegenstand des Verfahrens nach der deutschen Auslegeschrift 2 032 535.
  • Die Anhebung des Systemdruckes zwecks Vergrößerung der Konzentrationdifferenz 25 c kann durch Ausbildung der Belebtschlammstufe in Form eines Schachtes bewerkstelligt werden. Dieses Vorgehen setzt allerdings eine intensive Zirkulation der Flüssigkeit voraus, damit einerseits die sauerstoffarmen Schichten in den Bereich des intensiven Sauerstofftransports gelangen und andererseits die Flüssig#-keit dort nicht mit Sauerstoff soweit gesättigt wird, daß es in Bereichen eines niedrigeren hydrostatischen Druckes zum Ausgasen und damit zur Flotation des Belebtschlammes kommen kann. Die Zirkulation der Flüssigkeit kann durch Unterteilung des Schachtes mittels Trennwänden in einen aufsteigenden und in einen abfallenden Schenkel bewerkstelligt werden (deutsche Offenlegungsschrift 2 425 085).
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Entwicklung eines einstufigen Verfahrens zur Abwasserbehandlung in Belebtschlammbecken, bei dem sowohl der Vorzug eines hohen hydrostatischen Druckes als auch der des Fehlens von Rückvermischung in Bezug auf die Gasphase gewahrt sein soll, um damit einen hohen Nutzungsgrad des Sauerstoffs des Gases beim einmaligen Durchperlen des belebtschlammhaltigen Abwassers zu erreichen. Bei dem einstufig betriebenen Belebtschlammbecken soll das sauerstoffhaltige Gas lediglich in eine einzige Absorptionsstufe geführt und hierin weitgehend an Sauerstoff verarmen. Da es sich herausgestellt hat, daß es bei Großkläranlagen unökonomisch ist, die Begasung außerhalb des Belebtschlammbeckens, z. B. in einem Schacht vorzunehmen, weil dann die Anlieferung von gelöstem Sauerstoff einen kaum zu bewerkstelligenden Flüssigkeitskreislauf erfordert, muß der Sauerstoffeintrag zwangsläufig innerhalb der Belebtschlammstufe vorgenommen werden. Die Ausbildung der gesamten Belebtschlammstufe als tiefer Schacht kommt hierfür jedoch aus Kostengründen nicht in Betracht.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zum kontinuierlichen Eintrag von Luft oder sauerstoffhaltigen Gasen in ein belebtschlammhaltiges Abwasser, wobei sauerstoffhaltiges Gas in einer einzigen Absorptionsstufe weitgehend durch das belebtschlammhaltige Abwasser verbraucht wird, dadurch gekennzeichnet, daß das sauerstoffhaltige Gas mit weniger als 50 Vol.- 02 in das unter dem eigenen hydrostatischen Druck stehende belebtschlammhaltige Abwasser an Stellen mit einem hydrostatischen Druck zwischen etwa 0,9 bis 3 bar eingeführt wird, wobei der Gasdruck des eingeführten Gases etwa 0,01 bis 0,5 bar über dem hydrostatischen Druck der Gaseinführstelle liegt, und wobei jede Gaseinführstelle eine begaste Querschnittsfläche von etwa 0.01 bis 2 m2 aufweist, die mit je 100 bis 1000 Effektivkubikmeter Gas pro m2 Querschnittsfläche und pro Stunde belastet wird, und wobei die einzelnen Gaseinführstellen einen Abstand von 0,5 bis 2 m,vom-Mittelpunkt einer Gaseinführstelle gemessen, haben und vorzugsweise äquidistant zueinander angeordnet sind.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ferner eine Vorrichtung zur biologischen Abwasserbehandlung mit 10 bis 35 m Flüssigkeitshöhe, deren Verhältnis von Höhe/Durchmesser zwischen etwa 5 und 0,5 liegt und die im Boden oder dicht über dem Boden, vorzugsweise bis 0,5-1 m Uber dem Boden, möglichst äquidistant zueinander angeordnete Gaseinführstellen mit einer individuellen Querschnittsfläche zwischen etwa 0,01 bis 0,1 m2 im Abstand von 0,5 bis 2 m, vom Mittelpunkt einer Gaseinführstelle gemessen, aufweist.
  • Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß nach dem erfindungsgeiäßen Verfahren bei Einsatz von Frischluft ein Abgas mit einet Saueratofigehalt von 8 - 9 Vol-X erzielt werden kann. Durch die gute Sauerstoffnutzung im Belebtschla:nibecken kann der Lufteinsatz und somit auch die Abgasmenge auf 1/2 bis 1/4 des Wertes reduziert werden der bei bekannten Verfahren, die mit Luft arbeiten, üblich ist. Dieser Umstand ermöglicht es, daß auch der zur thermischen Desodorierung der Abluft bei etwa 1000 0C notwendige Brennstoffbedarf (z.B. Heizöl) auf 1/2 bis 1/4 der Menge gesenkt werden kann, der normalerweise zur Verbrennung notwendig wäre.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise in etwa 10 bis 30 m tiefen Belebtschlammbecken beliebigen Querschnitts durchgeführt. Das Verhältnis Höhe/Durchmesser liegt vorzugsweise bei Werten zwischen etwa 5 und 0,5.
  • Bezogen auf die Querschnittsfläche des Belebtschlammbeckens wird eine Gaseinführstelle pro 0,2 bis 5 in2, vorzugsweise 1 bis 2 m Querschnittsfläche vorgesehen. Diese Gaseinführstellen für das sauerstoffhaltige Gas besitzen eine Fläche 2 2 von 0,01 bis 0,1 m , vorzugsweise 0,05 bis 0,1 in und besitzen vorzugsweise eine kreis- oder ringförmige Form. Darüber hinaus sind jedoch auch andere Formen, wie z. B. eine quadratische oder gleichseitig dreieckige Flächenform möglich.
  • Durch diese Gaseinführstellen wird das sauerstoffhaltige Gas in Durchsätzen von 100 bis 1000 Effektivkubikmeter, be-2 zogen auf Fläche (in ) und Zeit (Stunden) in das Belebtschlammbecken eingeführt (Querschnittsbelastung einer Gaszuführstelle).
  • Vorzugsweise beträgt die Querschnittsbelastung einer Gaszuführstelle 500 bis 1000 Effektivkubikmeter/m2h (Unter Effektivkubikmeter wird das Gasvolumen bezogen auf den Gasdruck und die Gastemperatur an der Gaseinführstelle verstanden).
  • Die Gaszuführstellen können in bekannter Weise in Form von Düsen, Ejektoren, Injektoren, Lochböden, usw. ausgebildet sein, die eine wirksame Dispergierung des eingeführten sauerstoffhaltigen Gases in feine Gasbläschen ermöglichen. Sämtliche Gaseinführstellen befinden sich vorzugsweise an Stellen gleichen hydrostatischen Drucks und sind in einem Abstand von 0,5 bis 2 m, vorzugsweise 0,8 bis 1,2 m (gemessen vom Mittelpunkt einer Gaseinführstelle) angeordnet. Ferner sollen die Gaseinführstellen möglichst gleichmäßig über die gesamte Querschnittsfläche des Belebtschlammbeckens angeordnet sein.
  • Die Feinheit der an der Begasungsstelle primär erzeugten Gasblasen hängt von der Leistung ab, die zum Zerteilen des Gasdurchsatzes in Gasblasen aufgewandt wird. Diese Leistung wird bei Injektoren und bei Einlochböden (Chemie-Ingenieur-Technik 43 (1971) 6, 329 - 335) in der Regel durch einen bestimmten Flüssigkeitsdurchsatz durch den Gaszerteilungsapparat aufgebracht. In einer speziellen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird daher gleichzeitig mit sauerstoffhaltigen Gas durch die Gaseinfülirstelle flüssigkeit als TreibflUssigkeit durchgesetzt. Dieser FlUssigkeitsdurchsatz beträgt etwa 10 bis 30 Volumen-% des Gasdurchsatzes, wenn dieser auf Normalbedingungen bezogen wird. Besonders vorteilhaft ist es, als Treibflüssigkeit belebtschlammhaltiges Abwasser zu verwenden.
  • Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren beispielhaft an einer Vorrichtung zur biologischen Abwasserbehandlung erläutert, die mit Luft arbeitet: Ein Belebtschlammbecken, das ein Flüssigkeitsvolumen von 13 000 m3 besitzt, wird mit 1300 m3/h Abwasser beschickt. Der Sauerstoffbedarf dieser Anlage beträgt 1400 kg/h. Die Sauerstoffkonzentration in der Flüssigkeit beträgt 2 mg/l und die Wassertemperatur 35°C.
  • Die Flüssigkeitshöhe im Belebtschlammbecken beträgt 23 m, der Belebtschlammbeckendurchmesser des zylindrisch geformten Bekkens beträgt 27 m (Belebtschlammbecken-Querschnittsfläche 565 m²). Erfindungsgemäß wird die Luft nur an 565 Stellen (eine Begasungsstelle auf 1 12) in die belebtschlammv haltige Flüssigkeit eingeführt, wobei diese Begasungsstellen äquidistant (in den Ecken gleichschenkliger Dreiecke gedacht) angeordnet sind. Als Gaseinführstellen werden Injektoren eingesetzt(begaste Querschnittsfläche: 0,001 m2), die sich etwa 1/2 m über dem Beckenboden befinden. Der Durchsatz Je InJektor beträgt 4 Effektivkubikmeter/h (=14 Nm3/h ) Gas und 3 m3/h belebtschlammhaltigeß Abwasser. Dieses belebtschlammhaltige Abwasser wird dem Belebtschlammbecken entnommen und über Förderpumpe(n) den InJektoren als Treibflüssigkeit zugeführt. Der Uberdruck des eingeführten Gases an der Gaseinführstelle beträgt hierbei etwa 0,01 bar über dem hydrostatischen Druck. Die aus dem Belebtschlammbecken entweichende Abluft enthält noch 9,5 Vol.-# 02 und läßt sich noch bei einer Temperatur von 10000C verbrennen.

Claims (7)

  1. Patentansprüche:
    Ql Verfahren zum kontinuierlichen Eintrag von Luft oder sauerstoffhaltigen Gasen in ein belebtsohlamihalti#es Abwasser, wobei sauerstoffhaltiges Gas in einer einzigen Absorptionsstufe weitgehend durch das belebtschlammhaltige Abwasser verbraucht wird, dadurch gekennzeichnet, daß das sauerstoffhaltige Gas mit weniger als 50 vol.-% 0p in das unter dem eigenen hydrostatischen Druck stehende belebtschlammhaltige Abwasser an Stellen mit einem hydrostatischen Druck zwischen etwa 0,9 bis 3 bar eingeführt wird, wobei der Gasdruck des eingeführten Gases etwa 0,01 bis 0,5 bar über dem hydrostatischen Druck der Gaseinführstelle liegt und wobei jede Gaseinführstelle eine begaste Querschnittsfläche von etwa 0,01 bis 0,1 m2 aufweist, die mit Je 100 bis 1000 Effektivkubikmeter Gas pro m2 Querschnittsfläche und pro Stunde belastet wird und wobei die einzelnen Eis,ti;Zhrstellen einen Abstand von 0,5 bis 2 m, vom Mittelpunkt einer Gaseinführstelle gemessen, haben und vorzugsweise äquidistant zueinander angeordnet sind.
  2. 2) Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gaseinführstellen mit je 500 bis 1000 Effektivkubikmeter Gas pro m² Querschnittsfläche der Gaseinführstelle und pro Stunde belastet werden.
  3. 3) Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas durch Düsen, Injektoren, Injektoren oder Einlochböden eingeführt wird.
  4. 4) Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas zusammen mit einer Treibflüssigkeit, vorzugsweise belebtschlammhaltigem Abwasser, der Gaseinführstelle zugeführt wird.
  5. 5) Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Treibflüssigkeit 10 bis 30 Volumen-% des Gasdurchsatzes ausmacht.
  6. 6) Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das durch das belebtschlammhaltige Abwasser weitgehend verbrauchte sauerstoffhaltige Gas mit Sauerstoffgehalten von 8 bis 9 Vol-« bei Teiporaturen von etwa 1 0000C verbrennt.
  7. 7) Vorrichtung zur biologischen Abwasserbehandlung mit 10 bis 30 m Flüssigkeitshöhe, deren Verhältnis von Höhe/Durchmesser zwischen etwa 5 und 0,5 liegt und die im Boden oder dicht über dem Boden, vorzugsweise bis 1 m über dem Beckenboden, möglichst äquidistant zueinander angeordnete Gaseinführstellen mit einer individuellen Querschnittsfläche zwischen etwa 0,01 bis 0,1 m2 im Abstand von 0,5 bis 2 m, vom Mittelpunkt einer Gaseinführstelle gemessen, aufweist.
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