DE2329751C3 - Verfahren zur Herstellung eines maßstabsgetreuen Modells zum Ermitteln von Versuchswerten über das Verhalten von Metallkonstruktionen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines maßstabsgetreuen Modells zum Ermitteln von Versuchswerten über das Verhalten von MetallkonstruktionenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines maßstabsgetreuen Modells zum Ermitteln von
Versuchswerien über das Verhauen von Metallkonstruktionen, insbesondere von Kraftfahrzeugen und
Kraftfahrzeugbauelementen aus Karosseriestahl, beim Aufprall auf ein Hindernis.
Bekannt ist bereits, das Modell eines Kollisionsschutzbauteils Ciies Schiffes an einem Biegeträger
ortsfest zu hallern. Über eine schüfe Ebene läßt man
einen Wagen laufen, an dessen Stirnseite ein ßugmodell eines Schiffes befestigt ist, das gege->
das Schulzbauteil prallt (DE-AS 12 48 333).
Bekannt ist weiterhin, das Modell eines Kraftfahrzeugs längs einer geraden Bahn zu führen und gegen
eine ortsfeste Wand prallen zu lassen (DE-OS 2143 540). Aus den erhaltenen Auffahrergebnissen
werden dann Rückschlüsse auf die Gestaltung des Originalfahrzeugs gezogen.
Zum Stand der Technik gehört außerdem, bei der Neuentwicklung von Fahrzeugen Näherungsmethoden
zu verwenden, die auf Erfahrungswerten beruhen, welche aus Kollisionen zwischen maßstabsgetreuen
Personenkraftwagenmodellen und wegbrechenden Hindernissen erhalten werden (Experimental Mechanics,
Februar 1973, Seite 64 und 69).
In anderem Zusammenhang ist bekannt. Gegenstände
durch Verformung von superplastischen metallischen Materialien herzustellen, wobei diese Materialien für die
Verformung in den superplastischen Zustand gebracht werden (A. Backofen, Superplasticily Enhances Metallurgy, Steel, Dezember 1969, Seiten 25 bis 28).
Durch den Stand der Technik ist es somit bekannt, aus Aufprallversuchen von gleich großen oder verkleinerten Modellen Werte zu ermitteln, die für die weitere
konstruktive Verbesserung verwendet werden. Dabei werden jedoch die Modelle aus dem gleichen Werkstoff
wie die zu verbessernde Originalkonstruktion hergestellt. Bei der Untersuchung des Aufprallverhaltens von
Karosserieteilen, Kraftfahrzeugbauelementen und ganzen Kraftfahrzeugen hat es sich jedoch gezeigt, daß der
dafür erforderliche Aufwand sehr hoch ist, da bei Neukonstruktion aufgrund der ermittelten Werte neue
Formen hergestellt werden müssen. Die Verwendung von Kunststoff zur Herstellung von maßstabsgetreuen
Modellen und die Vornahme von AufDrallversuchen an
solchen Kunststoffmodellen hat sich als nicht sehr
vorteilhaft erwiesen, da aus dem Verhalten der Kunststoffteile das spätere Verhalten gleicher Teile aus
Autostahl nicht schlüssig hergeleitet werden kann. Somit ist die ohne großen Aufwand ausführbare
Formung der Karosserieteile in Zusammenhang mit Kunststoff ohne Wert.
Die der Erfindung zugrunde liegende A'tfgabe besteht nun darin, das Verfahren der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß mit den bei den Aufprallversuchen eingesetzten Modellen bei einfachen
Formungskosten brauchbare Rückschlüsse auf das Verhalten des Originals hergeleitet werden können.
Diese Aufgabe wird ausgehend von dem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß das
Modell aus einem superplastischen metallischen Material geformt wird, das durch Erhitzen in den
superplastischen Zustand gebracht worden ist und das nach dem Formen abgekühlt wird, bis es ein
Spannungs-Dehnungs-Verhalten hat, das zu dem der Meiaükonstruklion in Beziehung seubar ist.
Als superplastisches metallisches Material wird zweckmäßigerweise eine Legierung aus im wesentlichen 78% Zink und 22% Aluminium verwendet
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß mit einem Aufwand für die Formung der
Konstruktionsteile, der in etwa dem von Kunststoff entspricht, Ergebnisse bei den Aufprallversuchen mit
den hergestellten Modellen erreicht werden, die sich eindeutig zu den aus Karosseriestahl hergestellten
Konstruktionen in Beziehung setzen lassen.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zunächst ein maßstäblich verkleinertes
Modell der zu untersuchenden Metallkonstruktion hergestellt. Bis zum superplastischen Zustand aufgeheiztes superplasiisches Material, also beispielsweise
eine Zink-Aluminium-Legierung mit 78% Zink und 22% Aluminium, die auf 260 bis 27O°C erhitzt worden ist,
wird mit Hilfe von Formwerkzeuger. in der gewünschten Weise verformt und anschließend abgekühlt. Das
Spannungs-Dehnungs- Verhalten, der Elastizitätsmodul, die Elastizitätsgrenze und die Dichte, die Energieabsorption und die baulichen Fehlereigenschaften des
superplastischen Materials stehen in bekannter Beziehung zu der zu untersuchenden Metallkonstruktion. Mit
dem auf diese Weise hergestellten Modell wird dann der Kollisions- oder Aufprallversuch unternommen. Die
Versuchsergebnisse lassen sich dann in entsprechende Werte überführen, die bei der Kollision oder bei einem
Aufprall einer Konstruktion aus Metall im Originalmaßstab auftreten würden.
Um beispielsweise die gleiche Steifigkeit zu erzielen, muß eine Tafel aus superplastischem Material etwa um
40% stärker als ein entsprechendes Stahlblech sein. Die Stärke der superplastischen Legierung beträgt jedoch
etwa 70% der von Stahl, so daß das Stärke/Steifigkeits-Verhältnis etwa das gleiche ist wie bei Stahl.
Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung beispielsweise näher erläutert. Es zeigt
·'■ Fig. I perspektivisch eine Metallkonstruktion eines Kraftfahrzeugs,
Fig.2 das im Maßstab verkleinerte Modell des Kraftfahrzeugs von Fig. 1, hergestellt aus superplastischem Material, beim Aufpralltest,
F i g. 3 bis 5 verschiedene Prüfstücke vor einem Aufpralllest,
F i g. 3A bis 5A die Prüfstücke der F i g. 3 bis 5 nach dem Aufpralltest und
F i g. 6 die Spannungs-Dehnungs-Charakteristik eines
superplastischen Materials.
Fig. 1 zeigt ein Personenkraftfahrzeug 10, nach welchem das in Fig.2 erkennbare Modell 12 aus
superplastischem Metall hergestellt wird. Der vordere Teil dieses Modells 12 ragt aus einem Block 14, der auf
einem Schlitten 16 sitzt, welcher mit Rädern 18 und 20 auf Schienen 22 bzw. 24 gelagert ist Der Schlitten 16 mit
dem Block 14 und dem Modell 12 wird mitteis eines nicht gezeigten Antriebs mit einstellbarer Geschwindigkeit
gegen eine betonwand 26 getrieben. Aus der Verformung des Vorderteils des Modells 12, wenn dies
gegen die Betonwand 26 geprallt ist, können unter Einbeziehung verschiedenster Meßeinrichtungen, wie
Dehnungsmeßstreifen und Signal erzeugender Einrichtungen, die erforderlichen Rückschlüsse auf die Folgen
eines Auspralls eines Original-Personenkraftfahrzeugs 10 gegen eine Betonwand gezogen werden.
Die in den Fig.3 bis 5 gezeigten Prüfstücke sind
Modelle, die im Maßstab von 3:8 bezüglich des Originals verkleinert sind. Die Prüfstücke bestehen aus
superplastischem Material. Sie werden bei verhältnismäßig niedrigem Druck und hohen Temperaturen
geformt. Nach ihrer Formung haben sie Eigenschaften eines Metalls, die mit den Eigenschaften von Autostahl
in eine vergleichbare Beziehung setzbar sind. Das heißt, daß aus dem Verformungsergebnis, das beispielsweise
durch Einsetzen zwischen zwei Werkzeuge und durch Aufbringen eines festgelegten Drucks erreicht wird,
ohne weiteres auf das Verformungsergebnis entsprechend größerer Stahlteile ähnlicher Form geschlossen
werden kann.
Das in F i g. 3 gezeigte kegelstumpfförmige Prüfstück 30, das aus den längs Flanschen 36 durch Punktschweißen
verbundenen Hälften 32 und 34 besteht, verformt sich bei einem Aufprallversuch, wie dies in Fig.3A
gezeigt ist.
Das kegelstumpfförmige Prüfstück 38 von F i g. 4, das
durch Verschweißen des Mantels längs der Naht 40 erreicht wird, verformt sich, wie es in Fig.4A gezeigt
ist.
Das pyramidenstumpfförmige Prüfstück 42 von Fig.5, das aus den längs der Flansche 48 punktverschweißten
Hälften 44 und 46 besteht, verformt sich, wie aus Fig.5A zu ersehen ist. Aus den Verformungen der
Prüfstücke aus superplastischem Metall ist ohne weiteres die Verformung entspreche, J größerer ähnlicher
Prüfstücke aus Autostahi herleitbor.
Fig.6 zeigt in einer Kurve die Dehnung, die sich
ergibt, wenn das superplastische Material unter zunehmenden Zugbelastungen gedehnt wird. Diese
Kurve ist der entsprechenden Kurve von Stahl oder
anderer vergleichbarer Metalle ähnlich.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines maßstabgetreuen Modells zum Ermitteln von Versuchswerten
über das Verhalten von Metallkonstruktionen, insbesondere von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugbauelementen aus Karosseriestahl, beim Aufprall auf ein Hindernis, dadurch gekennzeichnet, daß das Modell aus einem superplastischen metallischen Material geformt wird, das durch
Erhitzen in den superplastischen Zustand gebracht worden ist und nach dem Formen abgekühlt wird, bis
es ein Spannungs-Dehnungs-Verhalten hat, das zu dem der Metallkonstruktion in Beziehung setzbar
ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als superplastisches metallisches
Material eine Legierung aus im wesentlichen 78% Zink und 22% Aluminium verwendet wird.
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