DE2238604C3 - Verfahren zum Aufbringen von Trennoder Schmiermitteln auf die Oberflächen der Werkzeuge und der bei der spanlosen Formgebung zu verarbeitenden Werkstücke - Google Patents

Verfahren zum Aufbringen von Trennoder Schmiermitteln auf die Oberflächen der Werkzeuge und der bei der spanlosen Formgebung zu verarbeitenden Werkstücke

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DE2238604C3
DE2238604C3 DE19722238604 DE2238604A DE2238604C3 DE 2238604 C3 DE2238604 C3 DE 2238604C3 DE 19722238604 DE19722238604 DE 19722238604 DE 2238604 A DE2238604 A DE 2238604A DE 2238604 C3 DE2238604 C3 DE 2238604C3
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microcapsules
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Ernst 8130 Starnberg Umhofer
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Klueber Lubrication Muenchen GmbH and Co KG
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Klueber Lubrication Muenchen GmbH and Co KG
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen von Trenn- oder Schmiermitteln auf die Oberflächen der Werkzeuge und der bei der spanlosen Formgebung zu verarbeitenden Werkstücke.
ίο Mit spanloser Formung bezeichnet man Verfahren, wie sie beispielsweise in DIN 8582 bis 8587 zusammengefaßt sind. Druckguß, Spritzguß, Kokillenguß, sonstige Gießvorgänge, Preß- und Schmiedevorgänge, Tiefdreh- und Biegevorgänge, Kaltgießpressen, Sintern, Kaltwal-
zen, Drahtziehen, Stangenziehen, Rohrziehen, Formstanzen, Hohlprägen, Kaltstauchen, Kaltpressen u. dgl. bezeichnet man ebenfalls als spanlose Formung.
Bei derartigen Verfahren ist es allgemein bekannt, daß die mit der Formung befaßten Werkzeuge im weitesten Sinne mit Trenn- oder Schmier- oder Ziehmitteln versehen werden müssen, deren Aufgabe dem Fachmann auf diesem Gebiet allgemein bekannt ist. Üblicherweise handelt es sich bei den hier verwendeten Mitteln um lösungsmittelhaltige Stoffe, die aus Gründen der Rationalisierung aufgesprüht, eingespritzt oder in sonstiger Weise aufgetragen werden müssen. Es ist auch bekannt, in speziellen Anwendungsfällen Fest- und Trockenschmierstoffe dieser Art zu verwenden, die mittels einer entsprechenden Vorbehandlung der Werkstücke oder Werkzeuge mit Binde- und Haftmitteln zum Haften an den entsprechenden Oberflächen gebracht werden.
Da bei den in Frage kommenden spanlosen Formungsverfahren diese Mittel aus Sicherheitsgrün-
den jeglicher Art im Überschuß aufgebracht werden müssen, und aufgrund der für das jeweilige Formungsverfahren typischen Variablen ist den gesamten bekannten Trenn- oder Schmiermitteln und dem damit verbundenen Verfahren des Auftragens der wesentliche Nachteil gemeinsam, daß hiermit eine erhebliche Arbeitsplatzverschmutzung, sowie eine Umweltbelastung großen Ausmaßes verbunden ist, wie der mit diesen Verfahren vertraute Fachmann weiß.
Beim Druckguß beispielsweise ist die wichtigste Schmierstelle die Druckgußform, bei der Formtrennmittel eingesetzt werden, die Trenn- und Schmiereigenschaften haben müssen. Die Trennmittelanteile sind für die Formflächen und die Schmiermittelanteile für die Schieber, Auswerfer und Konizitäten erforderlich. Bei den bekannten Trenn- oder Schmiermitteln kommt es beim Druckgießen zu einer erheblichen Rauch- und Gasbildung, welche die Gefahr von AHergien und sonstigen Gesundheitsschädigungen einschließt. Es ist beispielsweise erwiesen, daß bei längerem Einatmen
von den hierbei auftretenden ölnebeln vegetative Störungen und Kopfschmerzen, sowie auch lipoide Pneurnonien und häufige Krebserkrankungen der Atemwege eintreten. Um die durch den Gesetzgeber festgelegten Werte der maximalen Arbeitsplatzkonzentrationen (MAK-Werte) einzuhalten, sind daher bei Verwendung der bekannten Trenn- oder Schmiermittel beim Druckgießen, wie auch bei anderen Formungsverfahren, aufwendige Absaug- und Abluftreinigungsanlagen erforderlich. Der Auftrag erfolgt bei dem bekannten Auftragsverfahren mittels Sprühgeräten, wobei damit gerechnet wird, daß ca. 50% des einen erheblichen Kostenanteil darstellenden Trenn- oder Schmiermittels nicht auf die eigentlich dafür vorgesehenen Flächen, d. h.
,. Trpnnfiäche bzw. kritischen Stellen, gelangt, sondern
amte Form und die umliegenden Bereiche mit
dlf nl werden Um eine gute Verteilung des Formtrenn-
•ü!« zu erreichen, muß bei dem bekannten Auftrags-
fahren auch quantitativ vergleichsweise sehr viel
. «riiht werden, wobei durch Zusammenlaufen bzw.
?T?enbHdung von Trenn- oder Schmiermittel auf der
I! eine Überschmierung möglich ist, was zu einer
F°hJhte!,Ausschußgefahr führt. Ein weiterer Nachteil
α bekannten Verfahrens beim Auftrag von Form-
mitteln auf wasserlöslicher Basis, was für eine 'Sittliche Formkühlung erforderlich sein kann, ist A- t Verlust an gelösten Trenn- oder Schmiermitteln ders hoch, und es entsteht ein Gemisch aus SSerdatnpf und Trenn- oder Schmiermitteldampf, der Enders umweltbelastend ist. Wie schon erwähnt, ist A- Arbeitsplatzverschmutzung hier besonders hoch, was heutzutage wegen des Arbeitskräftemangels, der je Süuintlicherweise vor allen Dingen in den sogenann-
rauhen Betrieben, wie Gießereien usw., besonders Srk ist. ein bedeutsames Kriterium darstellt.
Auf dem Gebiet des Druckgießens ist fernerhin noch die Kolbenschmierung zu erwähnen bei der mittels der herkömmlichen Schmiermittel und bei den bekannten Verfahren des Auftragens die Arbeitsplatzverschmut-7une besonders hoch ist. .
Als weiteres Einsatzgebiet derartiger Trennmittel wird als Beispiel der Kunststoffspritzguß erwähnt, wo TJrSchwerpunkt bei dem Auftrag der Formtrennmittel Her Hierbei ist es bei den bekannten Formtrennmitteln ow e deren Auftrag insbesondere von Nachteil, daß STe Unterkühlung von Formpartien möglich .st, wobei e "beachten ist, daß beim Kunststoff-Spritzguß be. Großer «sprengfläche eine ausgesprochen gleichmäßige Formtemperatur von großer Bedeutung ist, um eine Verfärbung oder Verformung der Teile zu vermeiden. Da bei herkömmlichen Trenn- oder Schmiermitteln fur Sese Zwecke bei deren Auftrag eine vollständig mensenmäßig gleiche Einsprühung der Formflächen 3Sf erreichbar ist, werden hierbei folglich die verschiedenen Teile oder Abschnitte der Form unterschiedlich abgekühlt, was zu den erwähnten Fehlern und SrS-Produktion von Ausschuß führen kann. 50A weiteres Einsatzgebiet der oben definierten Trenn- oder Schmiermittel wird der Kokillenguß und die übrigen bekannten Gießverfahren erwähnt, be, denen die Kokille bzw. die Gießform mit einer Schlichte oder einem Trennmittel eingesprüht oder bestrichen wird und bei denen grundsätzlich die gleichen Nachteile rüSeten wie sie beim Druckguß beschrieben wurden 5«
Bei Preß- oder Schmiedeverfahren, wie auch bei Tiefzieh- oder Biegeverfahren stellt die mit den bekannten Trenn- oder Schmiermitteln und deren Auf raV verbundene Arbeitsplatzverschmutzung und Umweltbelastung wiederum den wesentlichsten Nach-
te Schließlich wird noch als Beispiel der spanlosen Formung das Kaltfließpressen erwähnt, bei dem zur ZeHSf die Vorbehandlung der Werkstücke ca. 75-80% der anfallenden Gesamtherstellungskosten to verwendet werden müssen. Es wird hier beispielsweise SS-Pulver gearbeitet, wobei, um e.ne Haftung des Sv^rs zu erreichen, erhebliche Vorbehandlungen der Werkstücke nötig sind. Fernerhin tritt hierbei d.e Gefat von Schmierstoff- bzw. Pulvereinschlüssen in S Werkstückoberfläche auf, die einen auigesprochenen Nachteil bei jeglicher Art von NachDenandlung der Teile oder Weiterverarbeitung, beispielsweise spanabhebend oder durch Lackierung, darstellt.
Verfahren zum Mikroverkapseln von natürlichen oder synthetischen ölartigen Flüssigkeiten bzw. ülen sind bereits bekannt (DT-OS 20 43 556 bzw. GB-PS 12 34 805). ,. ,
Ausgehend von diesem Stand der Technik hegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren für den Auftrag derartiger Trenn- oder Schmiermittel zu schaffen, bei dem die oben beschriebenen Nachteile vermieden werden. . , „
Die Erfindung beruht hierbei auf der Erkenntnis, aau sich die in Frage kommenden Trenn- oder Schmiermittel, wie in der Arzneimittelindustrie für bitterstoffhaltige Substanzen oder bei der Herstellung von Durchschreibepapieren für Pigmente bekannt, mikroverkapseln lassen, und daß die Mikroverkapselung entsprechend dem Anwendungsgebiet anpaßbar ist. Die Erfindung löst somit die ihr zugrundeliegende Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs definierten Art dadurch, daß das Trenn- oder Schmiermittel in mikroverkapselter Form auf die betreffenden Flächen aufgebracht wird und daU die Mikrokapseln auf diesen, das Trenn- oder Schmiermittel freigebend, zerstört werden.
Der Erläuterung halber wird hinzugefugt, daß m t dem Ausdruck »mikroverkapselt« die in der Arzneimi telindustrie bzw. bei der Herstellung von Durchschreibepapieren brannte Technik bezeichnet wird. Substanzen mit einer dünnen Wandung eines P°>yme™ Materials kugelförmig derart zu umhüllen, daß sie als rieselfähiges Pulver weiterverarbeitet werden können
Durch die Erfindung wird insbesondere der Vorteil erreicht, daß die gesamten oben beschriebenen Nachteile bekannter Verfahren zum Aufbringen derartiger Trenn- oder Schmiermittel entweder vollständig vermieden oder zumindest auf e.n vertretbares Maß vermindert werden können. Ferner werden durch das erfindungsgemäße Verfahren neue Anwendungsgebiete erschlossen, und es ist insbesondere die UmwelAetastung herabgesetzt, was weiter unten noch genauer TtKden wird die Erfindung anhand einiger beispielhaft angeführter Verfahren der spanlose Formung nebst den dabei speziell erzielbaren Vorteil, η
zunächs,wird auf das Gebiet des Druckgießens Bezug ge ömmen. Die Standzeit der Druckgießformen f entscheidend von der Verwendung geeigneter
anschmilzt und erst beim ei
Trenn- oder Scbmiermtael nach vorliegender
beschrieben sind. Somit ergibt s.ch aus dem Auttrag
mikroverkapselten Trenn- oder Schmiermittel in voll- oder halbautomatisierter Arbeitsweise kein Nachteil gegenüber bekannten Trenn- oder Schmiermitteln.
Von besonderem Vorteil ist jedoch, daß die sonst übliche Rauch- und Gasbildung mit den damit s verbundenen gesundheitsschädlichen Wirkungen und der Umweltbelastung enthält bzw. sehr gering wird, und somit wesentlich weniger aufwendige Absaug- und Abluftreinigungsanlagen erforderlich sind, um die gesetzlich vorgeschriebenen MAK-Werte einzuhalten, Gegenüber dem Bekannten ist der Auftrag des Trennoder Schmiermitteis beim erfindungsgemäßen Verfahren wesentlich gezielter und auf kritischen Stellen möglich, und nicht notwendige Flächen bleiben trocken, da, wie dies dem Fachmann auf dem eng begrenzten Spezialgebiet der Mikroverkapselung allgemein bekannt ist, der Schmelzpunkt der Mikrokapseln in sehr genauen Grenzen wählbar ist, und diese lediglich an den beanspruchten Flächen zum Anschmelzen gebracht werden können. Da eine ausgesprochen genaue und gezielte Verteilung der Trenn- oder Schmiermittel möglich ist, kann auch quantitativ erheblich weniger eingesetzt werden, was auf diesem Gebiet der Technik eine erhebliche Kostenersparnis darstellt. Ein Überschmieren ist mit mikroverkapselten Trenn- oder Schmiermitteln praktisch nicht möglich, da die überschüssigen Mikrokapseln als Pulver einfach zu Boden fallen, und sich somit keine Tropfen von Schmiermittel auf der Form mit der damit verbundenen erhöhten Ausschußgefahr bilden können. Von besonderem Vorteil ist es fernerhin, daß nach der Erfindung die Kühlung der Form lediglich mit Wasser erfolgen kann, wobei dann nur Dampf entsteht, der keinerlei Umweltverschmutzung mit sich bringt, worauf sich dann ein erneuter Auftrag der Mikrokapseln anschließt. Die Arbeitsplatzverschmutzung ist bei dem Verfahren nach der Erfindung annähernd Null, da sich der Überschluß lediglich als Pulver unterhalb der Maschine ansammelt und zusammengefegt werden kann, und sich somit keine Pfützen und Lachen aus Schmier- oder Trennmittel bilden, wie das zu dem üblichen Erscheinigungsbild von Druckgußanlagen gehört.
Auf dem Gebiet des Druckgießformens wäre dann noch die Kolbenschmierung zu erwähnen, bei der es bei der herkömmlichen Schmierung zu einer ausgesprochen ^j großen Verschmutzung der Maschine und des Arbeitsplatzes kommt. Bei der Verwendung von mikroverkapselten Schmiermitteln kann die Verschmutzung in erheblichem Maße reduziert werden, was i;ur Gesamtwirtschaftlichkeit und Sauberkeit des Verfahrens beiträgt.
Auf dem Gebiet des Kunststoff-Spritzgusses, bei dem es, wie schon erwähnt, zu keiner Unterkühlung von einzelnen Formpartien kommen darf, ist die erfindungsgemäße Verwendung der Formtrennmittel in mikroverkapselter Form von besonderem Vorteil, da hier jedem noch so kleinen Oberflächenbereich der Form durch Auftrag des Trennmittels eine nahezu konstante Wärmemenge entzogen wird, die durch das Schmelzen und den Rauminhalt der einzelnen Mikrokapsel bestimmt ist. Dies ermöglicht eine bisher nicht gekannte gleichmäßige Kühlung bzw. Aufrechterhaltung einer gleichmäßigen Temperatur der Formenoberfläche beim Auftrag des Formtrennmittels. Die saubere Arbeitsweise bei Schmierung mit mikroverkapselten Trenn- oder Schmiermitteln nach der vorliegenden Erfindung ist auf diesem Einsatzgebiet gleichfalls von Bedeutung.
Ferner sind die mikroverkaDselten Trennmittel mit großem Erfolg bei jeglicher Art von Gießverfahren anwendbar, wobei sie anstelle einer Schlichte verwendet werden und zum Anschmelzen bzw. Zerschmelzen an der Kokillenwandung oder Gießformwandung gebracht werden. Die erzielbaren Vorteile sind ähnlich wie auf dem Gebiet des Druckgießformens.
Bei Preß- oder Schmiedevorgängen ist vor allen Dingen wiederum die Arbeitsplatzverschmutzung der Faktor, der durch die Verwendung von mikroverkapselten Trenn- oder Schmiermitteln erheblich verringert wird, da die Mikrokapseln nur an denjenigen Stellen das darin enthaltene Trenn- oder Schmiermittel freigeben, wo eine Temperatur- bzw. Druckeinwirkung erfolgt. Dies bedeutet mit anderen Worten, daß bei Überschmierung lediglich ein gewisser Staub- oder Pulveranfall neben der Form bzw. der Maschine entsteht.
Bei Tiefzieh- oder Biegevorgängen wird durch den Trockenauftrag von mikroverkapselten Trenn- oder Schmiermitteln gegenüber dem bekannten Naßauftrag wiederum die Verschmutzung erheblich vermindert, da der Auftrag gezieit erfolgen kann, und zum anderen das Mittel seine Wirkung bzw. seinen eigentlichen Inhalt nur dort freigibt, und dieser flüssig wird, wo der Hauptbiegedruck entsteht.
Ein sehr interessantes Einsatzgebiet der vorliegenden Erfindung ist das Kaltfließpressen mit den oben beschriebenen Nachteilen bei Anwendung herkömmlicher Schmierverfahren, da hierbei die Mikrokapseln derart ausgebildet werden können, daß mit steigendem Fließpreßdruck und mit den dabei auftretenden Temperaturen immer neue Schmieranteile aus dem mikroverkapselten Schmiermittel freigegeben werden. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß das Schmiermittel in einer Mischung von Mikrokapseln eingeschlossen ist, die verschiedene Schmelzpunkte und/oder eine verschiedene Druckfestigkeit aufweisen.
Durch die Erfindung wird noch das Gebiet der Sinderverfahren und der Pulvermetallurgie zusätzlich für Schmierstoffe in mikroverkapselter Form erschlossen. Bei der Pulvermetallurgie werden Metallpulver unter hohem Druck in einer bestimmten Form auf Fertigmaß gepreßt. Auch hierbei ist eine Schmierung der Form nötig, um das Teil wiederum aus der Form zu lösen. Die Trenn- oder Schmiermittel in mikroverkapselter Form lassen sich hierbei einfach dem als Ausgangsprodukt verwendeten Metallpulver zusetzen, wobei die Wirkung durch den bei der Formung auftretenden hohen Druck freigegeben wird. Beim Sintern und bei der Pulvermetallurgie ist es weiterhin noch möglich, daß die mikroverkapselten Schmierstoffe derart angewendet werden, daß sie einerseits bei der Formung als Schmiermittel wirken und andererseits, was insbesondere für Lagerwerkstoffe von Bedeutung ist, die Schmiereigenschaft über einen längeren Zeitraum beibehalten oder zusätzliche Schmiermittelmengen freisetzen, so daß hierdurch neue Werkstoffe für wartungsfreie Lager möglich sind.
Vorteilhaft ist es noch, daß, sollten auf gewissen Anwendungsgebieten pigmentierte Sprühmittel verwendet werden, eine Entmischung nicht auftreten kann bzw. keine Wirkung zeigt, da sie lediglich im Inneren der Mikrokapseln erfolgt.
Das die Kapselung bildende Material kann jeweils den gestellten Anforderungen entsprechend gewählt werden. Um die erfindungsgemäß verwendeten Trennoder Schmiermittel lagerfähig zu machen, sollte dieses Material jedoch nicht hygroskopisch und gegen die verkaDselten Trenn- oder Schmiermittel beständig sein.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind viele Abwandlungen möglich, ohne daß vom Grundgedanken der Erfindung abgewichen wird. So kann es beispielsweise vorteilhaft sein, als Trenn- oder Schmiermittel Gemische von Mikrokapseln verschiedenen Inhaltes zu verwenden, die sich erst im Belastungsfalle, sei es durch Temperatur oder durch Druck, miteinander vermischen und besondere Eigenschaften zeigen. Ferner ist es in derartigen Gemischen möglich, zusätzlich Mikrokap-
sein beizufügen, die lediglich ein Kühlmittel enthalten, und die beispielsweise einen höheren Schmelzpunkt aufweisen als die übrigen Mikrokapseln, so daß die besondere Wirkung darin besteht, daß nur besonders beanspruchte Stellen der ausgewählten Oberflächen, die durch eine hohe Temperatur gekennzeichnet sind, zusätzlich gekühlt werden. Die Einsatzmöglichkeiten und Abwandlungsmöglichkeiten sind, wie dieses Beispiel zeigt, praktisch unbegrenzt.

Claims (11)

Z- Patentansprüc he:
1. Verfahren zum Aufbringen von Trenn- oder Schmiermitteln auf die Oberflächen der Werkzeuge und der bei der spanlosen Formgebung zu verarbeitenden Werkstücke, dadurch gekennzeichnet, daß das Trenn- oder Schmiermittel auf die betreffenden Flächen in mikroverkapselter Form aufgebracht wird, und daß die Mikrokapseln auf diesen, das Trenn- oder Schmiermittel freigebend zerstört werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trenn- oder Schmiermittel auf die Werkzeug- bzw. Werkstückoberflächen in mikroverkapselter Form aufgebracht wird, wobei die Mikrokapseln durch die Temperatur des Werkzeuges und/oder des Werkstückes anschmelzen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Trenn- oder Schmiermittel auf die Werkzeug- bzw. Werkstückoberflächen in mikroverkapselter Form aufgebracht werden und die Mikrokapseln durch einen Lack oder Binder zum Haften an den betreffenden Flächen gebracht werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrokapseln auf die Oberflächen aufgesprüht oder aufgeblasen werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mikrokapseln auf die Werkzeug- und/oder Werkstuckoberflächen aufbringt, wobei die Mikrokapseln durch Schmelzen zerstört werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Mikrokapseln verschiedener Schmelzpunkte auf die beabsichtigten Flächen aufgebracht werden und zu verschiedenen Zeitpunkten und/oder an verschiedenen Stellen durch Schmelzen zerstört werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die auf die Oberflächen aufgebrachten Mikrokapseln durch Druck zerstört werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrokapseln verschiedener Druckfestigkeit auf die Werkzeug- und/oder Werkstückoberfläche aufgebracht und zu verschiedenen Zeitpunkten zerstört werden.
9. Verfahren zum Aufbringen von Trenn- oder Schmiermitteln auf die Oberflächen der Werkzeuge und der bei der spanlosen, pulvermetallurgischen Formgebung zu verarbeitenden Werkstücke, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trenn- oder Schmiermittel dem Ausgangspulver in mikroverkapselter Form beigemischt wird und daß die Mikrokapseln während des Formens, das Trennoder Schmiermittel freigebend, zumindest teilweise zerstört werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem Ausgangspulver Mikrokapseln beigemischt werden, welche ein Schmiermittel zum Entformen enthalten.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß dem Ausgangspulver Mikrokapseln beigemischt werden, welche während des Formvorganges nicht zerstört werden und ein Schmiermitteldepot für den späteren Verbrauch, insbesondere bei Lagerteilen bilden.
DE19722238604 1972-08-05 1972-08-05 Verfahren zum Aufbringen von Trennoder Schmiermitteln auf die Oberflächen der Werkzeuge und der bei der spanlosen Formgebung zu verarbeitenden Werkstücke Expired DE2238604C3 (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102006020861A1 (de) * 2006-05-04 2007-11-08 Gesenkschmiede Schneider Gmbh Vorrichtung zum Schmieden von buchsenartigen Gegenständen sowie ein danach hergestelltes Schmiedeteil

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102006020861A1 (de) * 2006-05-04 2007-11-08 Gesenkschmiede Schneider Gmbh Vorrichtung zum Schmieden von buchsenartigen Gegenständen sowie ein danach hergestelltes Schmiedeteil
DE102006020861B4 (de) * 2006-05-04 2010-08-26 Gesenkschmiede Schneider Gmbh Einstufiges Schmiedeverfahren und Vorrichtung zur Herstellung von buchsenartigen Schmiedeteilen

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