DE2238604C3 - Verfahren zum Aufbringen von Trennoder Schmiermitteln auf die Oberflächen der Werkzeuge und der bei der spanlosen Formgebung zu verarbeitenden Werkstücke - Google Patents
Verfahren zum Aufbringen von Trennoder Schmiermitteln auf die Oberflächen der Werkzeuge und der bei der spanlosen Formgebung zu verarbeitenden WerkstückeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen von Trenn- oder Schmiermitteln auf die Oberflächen
der Werkzeuge und der bei der spanlosen Formgebung zu verarbeitenden Werkstücke.
ίο Mit spanloser Formung bezeichnet man Verfahren,
wie sie beispielsweise in DIN 8582 bis 8587 zusammengefaßt sind. Druckguß, Spritzguß, Kokillenguß, sonstige
Gießvorgänge, Preß- und Schmiedevorgänge, Tiefdreh- und Biegevorgänge, Kaltgießpressen, Sintern, Kaltwal-
zen, Drahtziehen, Stangenziehen, Rohrziehen, Formstanzen, Hohlprägen, Kaltstauchen, Kaltpressen u. dgl.
bezeichnet man ebenfalls als spanlose Formung.
Bei derartigen Verfahren ist es allgemein bekannt, daß die mit der Formung befaßten Werkzeuge im
weitesten Sinne mit Trenn- oder Schmier- oder Ziehmitteln versehen werden müssen, deren Aufgabe
dem Fachmann auf diesem Gebiet allgemein bekannt ist. Üblicherweise handelt es sich bei den hier verwendeten
Mitteln um lösungsmittelhaltige Stoffe, die aus Gründen der Rationalisierung aufgesprüht, eingespritzt oder in
sonstiger Weise aufgetragen werden müssen. Es ist auch bekannt, in speziellen Anwendungsfällen Fest- und
Trockenschmierstoffe dieser Art zu verwenden, die mittels einer entsprechenden Vorbehandlung der
Werkstücke oder Werkzeuge mit Binde- und Haftmitteln zum Haften an den entsprechenden Oberflächen
gebracht werden.
Da bei den in Frage kommenden spanlosen Formungsverfahren diese Mittel aus Sicherheitsgrün-
den jeglicher Art im Überschuß aufgebracht werden müssen, und aufgrund der für das jeweilige Formungsverfahren
typischen Variablen ist den gesamten bekannten Trenn- oder Schmiermitteln und dem damit
verbundenen Verfahren des Auftragens der wesentliche Nachteil gemeinsam, daß hiermit eine erhebliche
Arbeitsplatzverschmutzung, sowie eine Umweltbelastung großen Ausmaßes verbunden ist, wie der mit
diesen Verfahren vertraute Fachmann weiß.
Beim Druckguß beispielsweise ist die wichtigste Schmierstelle die Druckgußform, bei der Formtrennmittel
eingesetzt werden, die Trenn- und Schmiereigenschaften haben müssen. Die Trennmittelanteile sind für
die Formflächen und die Schmiermittelanteile für die Schieber, Auswerfer und Konizitäten erforderlich. Bei
den bekannten Trenn- oder Schmiermitteln kommt es beim Druckgießen zu einer erheblichen Rauch- und
Gasbildung, welche die Gefahr von AHergien und sonstigen Gesundheitsschädigungen einschließt. Es ist
beispielsweise erwiesen, daß bei längerem Einatmen
von den hierbei auftretenden ölnebeln vegetative Störungen und Kopfschmerzen, sowie auch lipoide
Pneurnonien und häufige Krebserkrankungen der Atemwege eintreten. Um die durch den Gesetzgeber
festgelegten Werte der maximalen Arbeitsplatzkonzentrationen (MAK-Werte) einzuhalten, sind daher bei
Verwendung der bekannten Trenn- oder Schmiermittel beim Druckgießen, wie auch bei anderen Formungsverfahren,
aufwendige Absaug- und Abluftreinigungsanlagen erforderlich. Der Auftrag erfolgt bei dem bekannten
Auftragsverfahren mittels Sprühgeräten, wobei damit gerechnet wird, daß ca. 50% des einen erheblichen
Kostenanteil darstellenden Trenn- oder Schmiermittels nicht auf die eigentlich dafür vorgesehenen Flächen, d. h.
,. Trpnnfiäche bzw. kritischen Stellen, gelangt, sondern
amte Form und die umliegenden Bereiche mit
dlf nl werden Um eine gute Verteilung des Formtrenn-
•ü!« zu erreichen, muß bei dem bekannten Auftrags-
fahren auch quantitativ vergleichsweise sehr viel
. «riiht werden, wobei durch Zusammenlaufen bzw.
?T?enbHdung von Trenn- oder Schmiermittel auf der
I! eine Überschmierung möglich ist, was zu einer
F°hJhte!,Ausschußgefahr führt. Ein weiterer Nachteil
α bekannten Verfahrens beim Auftrag von Form-
mitteln auf wasserlöslicher Basis, was für eine 'Sittliche Formkühlung erforderlich sein kann, ist
A- t Verlust an gelösten Trenn- oder Schmiermitteln
ders hoch, und es entsteht ein Gemisch aus SSerdatnpf und Trenn- oder Schmiermitteldampf, der
Enders umweltbelastend ist. Wie schon erwähnt, ist A- Arbeitsplatzverschmutzung hier besonders hoch,
was heutzutage wegen des Arbeitskräftemangels, der je Süuintlicherweise vor allen Dingen in den sogenann-
rauhen Betrieben, wie Gießereien usw., besonders Srk ist. ein bedeutsames Kriterium darstellt.
Auf dem Gebiet des Druckgießens ist fernerhin noch
die Kolbenschmierung zu erwähnen bei der mittels der herkömmlichen Schmiermittel und bei den bekannten
Verfahren des Auftragens die Arbeitsplatzverschmut-7une
besonders hoch ist. .
Als weiteres Einsatzgebiet derartiger Trennmittel wird als Beispiel der Kunststoffspritzguß erwähnt, wo
TJrSchwerpunkt bei dem Auftrag der Formtrennmittel
Her Hierbei ist es bei den bekannten Formtrennmitteln
ow e deren Auftrag insbesondere von Nachteil, daß
STe Unterkühlung von Formpartien möglich .st, wobei
e "beachten ist, daß beim Kunststoff-Spritzguß be.
Großer «sprengfläche eine ausgesprochen gleichmäßige
Formtemperatur von großer Bedeutung ist, um eine
Verfärbung oder Verformung der Teile zu vermeiden. Da bei herkömmlichen Trenn- oder Schmiermitteln fur
Sese Zwecke bei deren Auftrag eine vollständig
mensenmäßig gleiche Einsprühung der Formflächen 3Sf erreichbar ist, werden hierbei folglich die
verschiedenen Teile oder Abschnitte der Form unterschiedlich abgekühlt, was zu den erwähnten Fehlern und
SrS-Produktion von Ausschuß führen kann.
50A weiteres Einsatzgebiet der oben definierten
Trenn- oder Schmiermittel wird der Kokillenguß und die übrigen bekannten Gießverfahren erwähnt, be,
denen die Kokille bzw. die Gießform mit einer Schlichte oder einem Trennmittel eingesprüht oder bestrichen
wird und bei denen grundsätzlich die gleichen Nachteile
rüSeten wie sie beim Druckguß beschrieben wurden 5«
Bei Preß- oder Schmiedeverfahren, wie auch bei
Tiefzieh- oder Biegeverfahren stellt die mit den bekannten Trenn- oder Schmiermitteln und deren
Auf raV verbundene Arbeitsplatzverschmutzung und Umweltbelastung wiederum den wesentlichsten Nach-
te Schließlich wird noch als Beispiel der spanlosen
Formung das Kaltfließpressen erwähnt, bei dem zur ZeHSf die Vorbehandlung der Werkstücke ca.
75-80% der anfallenden Gesamtherstellungskosten to verwendet werden müssen. Es wird hier beispielsweise
SS-Pulver gearbeitet, wobei, um e.ne Haftung des Sv^rs zu erreichen, erhebliche Vorbehandlungen der
Werkstücke nötig sind. Fernerhin tritt hierbei d.e Gefat von Schmierstoff- bzw. Pulvereinschlüssen in
S Werkstückoberfläche auf, die einen auigesprochenen
Nachteil bei jeglicher Art von NachDenandlung der Teile oder Weiterverarbeitung, beispielsweise spanabhebend
oder durch Lackierung, darstellt.
Verfahren zum Mikroverkapseln von natürlichen oder synthetischen ölartigen Flüssigkeiten bzw. ülen
sind bereits bekannt (DT-OS 20 43 556 bzw. GB-PS 12 34 805). ,. ,
Ausgehend von diesem Stand der Technik hegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren für den
Auftrag derartiger Trenn- oder Schmiermittel zu schaffen, bei dem die oben beschriebenen Nachteile
vermieden werden. . , „
Die Erfindung beruht hierbei auf der Erkenntnis, aau
sich die in Frage kommenden Trenn- oder Schmiermittel, wie in der Arzneimittelindustrie für bitterstoffhaltige
Substanzen oder bei der Herstellung von Durchschreibepapieren für Pigmente bekannt, mikroverkapseln
lassen, und daß die Mikroverkapselung entsprechend dem Anwendungsgebiet anpaßbar ist. Die Erfindung
löst somit die ihr zugrundeliegende Aufgabe bei einem
Verfahren der eingangs definierten Art dadurch, daß das Trenn- oder Schmiermittel in mikroverkapselter Form
auf die betreffenden Flächen aufgebracht wird und daU
die Mikrokapseln auf diesen, das Trenn- oder Schmiermittel freigebend, zerstört werden.
Der Erläuterung halber wird hinzugefugt, daß m t dem Ausdruck »mikroverkapselt« die in der Arzneimi telindustrie
bzw. bei der Herstellung von Durchschreibepapieren brannte Technik bezeichnet wird. Substanzen
mit einer dünnen Wandung eines P°>yme™
Materials kugelförmig derart zu umhüllen, daß sie als
rieselfähiges Pulver weiterverarbeitet werden können
Durch die Erfindung wird insbesondere der Vorteil
erreicht, daß die gesamten oben beschriebenen Nachteile bekannter Verfahren zum Aufbringen derartiger
Trenn- oder Schmiermittel entweder vollständig vermieden
oder zumindest auf e.n vertretbares Maß vermindert werden können. Ferner werden durch das
erfindungsgemäße Verfahren neue Anwendungsgebiete erschlossen, und es ist insbesondere die UmwelAetastung
herabgesetzt, was weiter unten noch genauer TtKden wird die Erfindung anhand einiger
beispielhaft angeführter Verfahren der spanlose
Formung nebst den dabei speziell erzielbaren Vorteil, η
zunächs,wird auf das Gebiet des Druckgießens
Bezug ge ömmen. Die Standzeit der Druckgießformen
f entscheidend von der Verwendung geeigneter
anschmilzt und erst beim ei
Trenn- oder Scbmiermtael nach vorliegender
beschrieben sind. Somit ergibt s.ch aus dem Auttrag
mikroverkapselten Trenn- oder Schmiermittel in voll-
oder halbautomatisierter Arbeitsweise kein Nachteil gegenüber bekannten Trenn- oder Schmiermitteln.
Von besonderem Vorteil ist jedoch, daß die sonst übliche Rauch- und Gasbildung mit den damit s
verbundenen gesundheitsschädlichen Wirkungen und der Umweltbelastung enthält bzw. sehr gering wird, und
somit wesentlich weniger aufwendige Absaug- und Abluftreinigungsanlagen erforderlich sind, um die
gesetzlich vorgeschriebenen MAK-Werte einzuhalten, Gegenüber dem Bekannten ist der Auftrag des Trennoder
Schmiermitteis beim erfindungsgemäßen Verfahren wesentlich gezielter und auf kritischen Stellen
möglich, und nicht notwendige Flächen bleiben trocken, da, wie dies dem Fachmann auf dem eng begrenzten
Spezialgebiet der Mikroverkapselung allgemein bekannt ist, der Schmelzpunkt der Mikrokapseln in sehr
genauen Grenzen wählbar ist, und diese lediglich an den beanspruchten Flächen zum Anschmelzen gebracht
werden können. Da eine ausgesprochen genaue und gezielte Verteilung der Trenn- oder Schmiermittel
möglich ist, kann auch quantitativ erheblich weniger eingesetzt werden, was auf diesem Gebiet der Technik
eine erhebliche Kostenersparnis darstellt. Ein Überschmieren ist mit mikroverkapselten Trenn- oder
Schmiermitteln praktisch nicht möglich, da die überschüssigen Mikrokapseln als Pulver einfach zu Boden
fallen, und sich somit keine Tropfen von Schmiermittel auf der Form mit der damit verbundenen erhöhten
Ausschußgefahr bilden können. Von besonderem Vorteil ist es fernerhin, daß nach der Erfindung die
Kühlung der Form lediglich mit Wasser erfolgen kann, wobei dann nur Dampf entsteht, der keinerlei
Umweltverschmutzung mit sich bringt, worauf sich dann ein erneuter Auftrag der Mikrokapseln anschließt. Die
Arbeitsplatzverschmutzung ist bei dem Verfahren nach der Erfindung annähernd Null, da sich der Überschluß
lediglich als Pulver unterhalb der Maschine ansammelt und zusammengefegt werden kann, und sich somit keine
Pfützen und Lachen aus Schmier- oder Trennmittel bilden, wie das zu dem üblichen Erscheinigungsbild von
Druckgußanlagen gehört.
Auf dem Gebiet des Druckgießformens wäre dann noch die Kolbenschmierung zu erwähnen, bei der es bei
der herkömmlichen Schmierung zu einer ausgesprochen ^j
großen Verschmutzung der Maschine und des Arbeitsplatzes kommt. Bei der Verwendung von mikroverkapselten
Schmiermitteln kann die Verschmutzung in erheblichem Maße reduziert werden, was i;ur Gesamtwirtschaftlichkeit
und Sauberkeit des Verfahrens beiträgt.
Auf dem Gebiet des Kunststoff-Spritzgusses, bei dem es, wie schon erwähnt, zu keiner Unterkühlung von
einzelnen Formpartien kommen darf, ist die erfindungsgemäße Verwendung der Formtrennmittel in mikroverkapselter
Form von besonderem Vorteil, da hier jedem noch so kleinen Oberflächenbereich der Form durch
Auftrag des Trennmittels eine nahezu konstante Wärmemenge entzogen wird, die durch das Schmelzen
und den Rauminhalt der einzelnen Mikrokapsel bestimmt ist. Dies ermöglicht eine bisher nicht gekannte
gleichmäßige Kühlung bzw. Aufrechterhaltung einer gleichmäßigen Temperatur der Formenoberfläche beim
Auftrag des Formtrennmittels. Die saubere Arbeitsweise bei Schmierung mit mikroverkapselten Trenn- oder
Schmiermitteln nach der vorliegenden Erfindung ist auf diesem Einsatzgebiet gleichfalls von Bedeutung.
Ferner sind die mikroverkaDselten Trennmittel mit großem Erfolg bei jeglicher Art von Gießverfahren
anwendbar, wobei sie anstelle einer Schlichte verwendet werden und zum Anschmelzen bzw. Zerschmelzen
an der Kokillenwandung oder Gießformwandung gebracht werden. Die erzielbaren Vorteile sind ähnlich
wie auf dem Gebiet des Druckgießformens.
Bei Preß- oder Schmiedevorgängen ist vor allen Dingen wiederum die Arbeitsplatzverschmutzung der
Faktor, der durch die Verwendung von mikroverkapselten Trenn- oder Schmiermitteln erheblich verringert
wird, da die Mikrokapseln nur an denjenigen Stellen das darin enthaltene Trenn- oder Schmiermittel freigeben,
wo eine Temperatur- bzw. Druckeinwirkung erfolgt. Dies bedeutet mit anderen Worten, daß bei Überschmierung
lediglich ein gewisser Staub- oder Pulveranfall neben der Form bzw. der Maschine entsteht.
Bei Tiefzieh- oder Biegevorgängen wird durch den Trockenauftrag von mikroverkapselten Trenn- oder
Schmiermitteln gegenüber dem bekannten Naßauftrag wiederum die Verschmutzung erheblich vermindert, da
der Auftrag gezieit erfolgen kann, und zum anderen das Mittel seine Wirkung bzw. seinen eigentlichen Inhalt nur
dort freigibt, und dieser flüssig wird, wo der Hauptbiegedruck entsteht.
Ein sehr interessantes Einsatzgebiet der vorliegenden Erfindung ist das Kaltfließpressen mit den oben
beschriebenen Nachteilen bei Anwendung herkömmlicher Schmierverfahren, da hierbei die Mikrokapseln
derart ausgebildet werden können, daß mit steigendem Fließpreßdruck und mit den dabei auftretenden
Temperaturen immer neue Schmieranteile aus dem mikroverkapselten Schmiermittel freigegeben werden.
Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß das Schmiermittel in einer Mischung von Mikrokapseln
eingeschlossen ist, die verschiedene Schmelzpunkte und/oder eine verschiedene Druckfestigkeit aufweisen.
Durch die Erfindung wird noch das Gebiet der Sinderverfahren und der Pulvermetallurgie zusätzlich
für Schmierstoffe in mikroverkapselter Form erschlossen. Bei der Pulvermetallurgie werden Metallpulver
unter hohem Druck in einer bestimmten Form auf Fertigmaß gepreßt. Auch hierbei ist eine Schmierung
der Form nötig, um das Teil wiederum aus der Form zu lösen. Die Trenn- oder Schmiermittel in mikroverkapselter
Form lassen sich hierbei einfach dem als Ausgangsprodukt verwendeten Metallpulver zusetzen,
wobei die Wirkung durch den bei der Formung auftretenden hohen Druck freigegeben wird. Beim
Sintern und bei der Pulvermetallurgie ist es weiterhin noch möglich, daß die mikroverkapselten Schmierstoffe
derart angewendet werden, daß sie einerseits bei der Formung als Schmiermittel wirken und andererseits,
was insbesondere für Lagerwerkstoffe von Bedeutung ist, die Schmiereigenschaft über einen längeren
Zeitraum beibehalten oder zusätzliche Schmiermittelmengen freisetzen, so daß hierdurch neue Werkstoffe
für wartungsfreie Lager möglich sind.
Vorteilhaft ist es noch, daß, sollten auf gewissen Anwendungsgebieten pigmentierte Sprühmittel verwendet
werden, eine Entmischung nicht auftreten kann bzw. keine Wirkung zeigt, da sie lediglich im Inneren der
Mikrokapseln erfolgt.
Das die Kapselung bildende Material kann jeweils den gestellten Anforderungen entsprechend gewählt
werden. Um die erfindungsgemäß verwendeten Trennoder Schmiermittel lagerfähig zu machen, sollte dieses
Material jedoch nicht hygroskopisch und gegen die verkaDselten Trenn- oder Schmiermittel beständig sein.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind viele Abwandlungen möglich, ohne daß vom Grundgedanken
der Erfindung abgewichen wird. So kann es beispielsweise vorteilhaft sein, als Trenn- oder Schmiermittel
Gemische von Mikrokapseln verschiedenen Inhaltes zu verwenden, die sich erst im Belastungsfalle, sei es durch
Temperatur oder durch Druck, miteinander vermischen und besondere Eigenschaften zeigen. Ferner ist es in
derartigen Gemischen möglich, zusätzlich Mikrokap-
sein beizufügen, die lediglich ein Kühlmittel enthalten,
und die beispielsweise einen höheren Schmelzpunkt aufweisen als die übrigen Mikrokapseln, so daß die
besondere Wirkung darin besteht, daß nur besonders beanspruchte Stellen der ausgewählten Oberflächen, die
durch eine hohe Temperatur gekennzeichnet sind, zusätzlich gekühlt werden. Die Einsatzmöglichkeiten
und Abwandlungsmöglichkeiten sind, wie dieses Beispiel zeigt, praktisch unbegrenzt.
Claims (11)
1. Verfahren zum Aufbringen von Trenn- oder Schmiermitteln auf die Oberflächen der Werkzeuge
und der bei der spanlosen Formgebung zu verarbeitenden Werkstücke, dadurch gekennzeichnet,
daß das Trenn- oder Schmiermittel auf die betreffenden Flächen in mikroverkapselter Form
aufgebracht wird, und daß die Mikrokapseln auf diesen, das Trenn- oder Schmiermittel freigebend
zerstört werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trenn- oder Schmiermittel auf die
Werkzeug- bzw. Werkstückoberflächen in mikroverkapselter Form aufgebracht wird, wobei die
Mikrokapseln durch die Temperatur des Werkzeuges und/oder des Werkstückes anschmelzen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Trenn- oder Schmiermittel
auf die Werkzeug- bzw. Werkstückoberflächen in mikroverkapselter Form aufgebracht werden und
die Mikrokapseln durch einen Lack oder Binder zum Haften an den betreffenden Flächen gebracht
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrokapseln auf
die Oberflächen aufgesprüht oder aufgeblasen werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mikrokapseln
auf die Werkzeug- und/oder Werkstuckoberflächen aufbringt, wobei die Mikrokapseln durch Schmelzen
zerstört werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Mikrokapseln verschiedener
Schmelzpunkte auf die beabsichtigten Flächen aufgebracht werden und zu verschiedenen
Zeitpunkten und/oder an verschiedenen Stellen durch Schmelzen zerstört werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die auf die Oberflächen
aufgebrachten Mikrokapseln durch Druck zerstört werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrokapseln
verschiedener Druckfestigkeit auf die Werkzeug- und/oder Werkstückoberfläche aufgebracht und zu
verschiedenen Zeitpunkten zerstört werden.
9. Verfahren zum Aufbringen von Trenn- oder Schmiermitteln auf die Oberflächen der Werkzeuge
und der bei der spanlosen, pulvermetallurgischen Formgebung zu verarbeitenden Werkstücke, nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trenn- oder Schmiermittel dem Ausgangspulver in
mikroverkapselter Form beigemischt wird und daß die Mikrokapseln während des Formens, das Trennoder
Schmiermittel freigebend, zumindest teilweise zerstört werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem Ausgangspulver Mikrokapseln
beigemischt werden, welche ein Schmiermittel zum Entformen enthalten.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Ausgangspulver Mikrokapseln beigemischt werden, welche während des
Formvorganges nicht zerstört werden und ein Schmiermitteldepot für den späteren Verbrauch,
insbesondere bei Lagerteilen bilden.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722238604 DE2238604C3 (de) | 1972-08-05 | Verfahren zum Aufbringen von Trennoder Schmiermitteln auf die Oberflächen der Werkzeuge und der bei der spanlosen Formgebung zu verarbeitenden Werkstücke | |
FR7328397A FR2195321A5 (de) | 1972-08-05 | 1973-08-02 | |
GB3709073A GB1441762A (en) | 1972-08-05 | 1973-08-03 | Method of supplying mould or die surfaces in chipless forming processes with a parting medium |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722238604 DE2238604C3 (de) | 1972-08-05 | Verfahren zum Aufbringen von Trennoder Schmiermitteln auf die Oberflächen der Werkzeuge und der bei der spanlosen Formgebung zu verarbeitenden Werkstücke |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2238604A1 DE2238604A1 (de) | 1974-02-21 |
DE2238604B2 DE2238604B2 (de) | 1976-11-25 |
DE2238604C3 true DE2238604C3 (de) | 1977-07-07 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006020861A1 (de) * | 2006-05-04 | 2007-11-08 | Gesenkschmiede Schneider Gmbh | Vorrichtung zum Schmieden von buchsenartigen Gegenständen sowie ein danach hergestelltes Schmiedeteil |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006020861A1 (de) * | 2006-05-04 | 2007-11-08 | Gesenkschmiede Schneider Gmbh | Vorrichtung zum Schmieden von buchsenartigen Gegenständen sowie ein danach hergestelltes Schmiedeteil |
DE102006020861B4 (de) * | 2006-05-04 | 2010-08-26 | Gesenkschmiede Schneider Gmbh | Einstufiges Schmiedeverfahren und Vorrichtung zur Herstellung von buchsenartigen Schmiedeteilen |
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