DE2234825A1 - Verfahren und werkzeug zur herstellung von bohrungen - Google Patents

Verfahren und werkzeug zur herstellung von bohrungen

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DE2234825A1
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DE
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drilling tool
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hollow drilling
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DE2234825A
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Inventor
Otto Borchert
Hilmar Ries
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Pumpenfabrik Urach GmbH
Original Assignee
Pumpenfabrik Urach GmbH
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    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B23BTURNING; BORING
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  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Drilling Tools (AREA)

Description

  • "Verfahren und Werkzeug zur Herstellung von Bohrungen" Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Werkzeug zur Herstellung von Bohrungen, insbesondere langen durchgehenden Bohrungen großen Durchmessers und insbesondere auf Werkzeugmaschinen mit üblichen Antriebsleistungen.
  • Üblicherweise werden Bohrungen sowohl kleinen als auch großen Durchmessers mittels Spiralbohrers hergestellt. Bei großen Bohrungen werden in der Regel zunächst kleine Bohrungen vorgebohrt, die allmählich unter Verwendung jeweils größerer Bohrer aufgebohrt werden, bis der endgültige Bohrungsdurchmesser erreicht ist.
  • Hierzu ist jedoch ein sehr großer Arbeitsaufwand bei großer Materialzerspanung erforderlich.
  • Es ist des weiteren in der spanabhebenden Fertigung für alle Bearbeitungsverfahren wie Drehen, Fräsen oder Hobeln der Einsatz von hartmetallbestückten Werkzeugen Stand der Technik. Als spanabhebendes Bearbeitungsverfahren ist jedoch das Bohren von Löchern ins volle Material heute noch nicht mit Hartmetall möglich, da hierbei in der Mitte des schneidenden Werkzeuges, also in der Achse des sich bildenden Loches, die Schnittgeschwindigkeit gleich Null ist. Nur die T ieflochb ohrverfahr en ermöglichen mit außergewöhnlich großer Antriebsleistung und großen Kühlmittelpumpen das Bohren von Löchern ins Volle unter Einsatz von Hartmetallschneiden. Es wird hierbei mit Voll- oder Kernlochbohrköpfen gearbeitet. Doch sind hierzu teure und aufwendige Sondermaschinen mit entsprechend großen Antriebsleistungen erforderlich.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, beliebig tiefe Bohrungen großen Durchmessers auf wirtschaftliche Weise mit möglichst kleinem Arbeitsaufwand und in beliebiger Lage, z. B. sowohl horizontal als auch vertikal, herzustellen.
  • Die Erfindung besteht zu einem wesentlichen Teil darin, daß mittels eines Hohlbohrwerkzeuges unter Stehenlassen eines inneren Werkstückkernes ein diesen Kern umgebender Hohlzylinder durch Zerspanen desselben, insbesondere bis zur Trennung des Kernes vom übrigen Werkstück, ausgeschnitten und die äußere zylindrische Fläche des Kernes zur Führung des Hohlbohrwerkzeuges verwendet wird. Hierdurch werden folgende Vorteile erzielt: 1) Dadurch, daß nur der Hohlzylinder einer Zerspanung unterliegt, kann der für die Zerspanung erforderliche Arbeitsaufwand und die Antriebsleistung der Werkzeugmaschine auf einen Bruchteil des Aufwandes bzw. der Leistung verringert werden, die bei Zerspanung des gesamten Bohrquerschnittes erforderlich sind.
  • 2)- Infolge der Führung des Hohlbohrwerkzeuges auf dem stehenbleibenden Kern ist eine außerordentlich hohe Fluchtgenauigkeit erzielbar, so daß auch bei großen Bohrungen großer Tiefe praktisch jedes Verlaufen der Bohrung, d.h. jedes Abweichen von der vorbestimmten Bohrungsachse, praktisch ausgeschlossen werden kann.
  • 3) Da das Hohlbohrwerkzeug bis zum Durchbruch durch das Werkstück vorgetrieben werden kann, ist ein nachträgliches Abtrennen des stehenbleibenden Kernes nicht erforderlich.
  • 4) Da der Kern unzerspant bleibt, kann das Material des Kernes für andere Zwecke, z.B. zur Herstellung von Wellen, Bolzen, Zapfen od. dgl. weiterverwendet werden.
  • Nach einem weiteren wichtigen Merkmal der Erfindung (Anspruch 2) wird die Zerspanung des Hohlzylinders radial von außen nach innen vorgenommen. Vorzugsweise kann hierbei das Verfahren entsprechend Anspruch 3 durchgeführt werden. Dadurch wird mit besonderer Sicherheit gewährleistet, daß, während das Hohlbohrwerkzeug die Bohrung z.B.
  • zunächst an seinem größten Durchmesser anschneidet, der Innenkern das Hohlbohrwerkzeug bis zum Durchbruch desselben stabil führt.
  • Damit das Hohlbohrwerkzeug schon bei Beginn des Bohrens eine genaue Führung erhält und sich nicht verläuft, wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung (Anspruch 4) zum Ansetzen des Hohlbohrwerkzeuges diesem zunächst eine hilfsweise Führung zur Zentrierung mit Bezug auf die Achse der herzustellenden Bohrung erteilt.
  • Die Erfindung bezieht sich des weiteren auf ein Hohlbohrwerkzeug zum Herstellen von Bohrungen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren unter Stehenlassen eines Werkstückkernes, der von einer axialen Innenbohrung des Werkzeuges aufgenommen wird, mit an der ringförmigen Arbeitsstirnfläche des Werkzeuges angeordneten Schneiden, wobei das Werkzeug erfindungsgemäß (Anspruch 5) an seiner Innenbohrung mit einer zylindrischen Führungsfläche zur Führung auf dem Werkstückkern versehen ist. Vorzugsweise ist die Führungsfläche axial unmittelbar anschließend an die Schneiden angeordnet, so daß der Arbeitsdruck sich unmittelbar an der Führungsfläche abstützen kann und dadurch eine besonders hohe Fluchtgenauigkeit in der Herstellung der Bohrung erzielbar ist (Anspruch 6).
  • Damit die Führung des Werkzeuges auf dem Werkstückkern nicht durch Späne beeinträchtigt wird, ist das Werkzeug (Anspruch 7) derart ausgebildet, daß zwischen der Außenfläche des Werkzeuges und der Fläche der herzustellenden Werkstückbohrung ein Raum zur Spanabfuhr verbleibt. Gleichzeitig kann hierbei {Anspruch 8) die innere Führun gsfläche des Werkzeuges mit Längskanälen zur Zuführung eines zur Arbeitsstirnfläche des Werkzeuges gerichteten Kühlmittel stromes versehen sein. Der z.B.
  • bei Herstellung einer vertikalen Bohrung mit erhöhtem Druck zugeführte Kühlmittelstrom verhindert hierbei, daß Späne in die Zuführungskanäle gelangen, und bewirkt, daß diese gleichgerichtet mit dem Kühlmittelstrom durch den äußeren ringförmigen oder gegebenenfalls auch in einzelne Kanäle mehr oder weniger aufgeteilten äußeren Spanabfuhrraum von der Arbeitsstelle des Werkzeuges weggefördert werden. Zugleich ergibt sich der Vorteil, daß das durch die Kanäle zugeführte Kühlmittel gleichzeitig die Führungsfläche schmiert, mittels derer sich der Werkzeugkopf auf dem Werkstückkern ab stützt.
  • Zur Verringerung der Arbeitsleistung und zur Erhöhung der Arbeitsgenauigkeit trägt es nach einem weiteren wichtigen Merkmal der Erfindung bei, wenn die auf den Umfang der Arbeitsstirnfläche verteilten Schneiden axial und radial zueinander versetzt sind, so daß Ringflächen verschiedenen Durchmessers aufeinanderfolgend abgespant werden (Anspruch 10). Vorzugsweise liegen hierbei die Schneidkanten der Schneiden auf einem zur Achse des Werkzeugs konzentrischen oder im wesentlichen konzentrischen flachen Kegel mit entgegen der Vorschubrichtung zurückgesetzter Kegelspitze (Anspruch 15) Damit kein Verklemmen der Späne zwischen Werkzeug und Werkstück stattfinden kann und eine dadurch bewirkte Leistungsminderung oder Schäden und Brüche verhindert werden, sind Spanleitstufenbreite und Spanleitstufentiefe der Schneiden so bemessen, daß kurzbrechende Späne erzeugt werden (Anspruch 17). Breite und Tiefe der Spanleitstufe sind hierbei relativ klein und dem jeweils zu zerspanenden Material anzupassen.
  • Die Erfindung ist an sich nicht auf bestimmte Abmessungen der Bohrungen beschränkt. So können ohne weiteres Bohrungen hergestellt werden, deren Länge das 15- bis 20-fache des Durchmessers beträgt oder übersteigt. Besonders wirtschaftlich ist das Verfahren bei Bohrungen großen Durchmessers.
  • Zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit trägt es ferner bei, wenn - in an sich bekannter Weise - die Schneiden, insbesondere aus einem Hartmetall, in etwa radiale Schlitze der Arbeitsstirnfläche des Werkzeuges eingesetzt, z. B. hart eingelötet oder als Wechsel-oder Wendeplatten eingebracht sind (Anspruch 18). Der Werkstoff der Schneide kann hierbei der maximalen Schnittgeschwindigkeit angepaßt werden, indem die radial äußeren Schneiden z. B. aus einem höhere Schnittgeschwindigkeiten zulassenden Werkstoff als die radial inneren Schneiden hergestellt sind (Anspruch 19).
  • Das Verfahren ist - insbesondere horizontal - sowohl bei umlaufendem Werkstück und stehendem Werkzeug auf einer Drehmaschine als auch umgekehrt bei umlaufendem Werkzeug und stehendem Werkstück auf einem Bohrwerk anwendbar. Auch ist eine vertikale Anwendung auf Bohrmaschinen möglich. Die Drehrichtung kann beliebig gewählt werden. Bei umlaufendem Werkstück wird die Späneabfuhr durch die Zentrifugalkräfte, die auf Kühlmittel und Späne wirken, begünstigt. Ein gleicher Effekt kann jedoch auch bei Einsatz auf Bohrwerk und Bohrmaschine erzielt werden, insbesondere dann, wenn das umlaufende Werkzeug bzw. der Werkzeugschaft am Umfang kordiert wird.
  • Weitere Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens und des erfindungsgemäßen Werkzeuges einschließlich zugehöriger Hilfsmittel sind den weiteren Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibund zu entnehmen. Hierbei zeigen Fig. 1 ein erfindungsgemäßes horizontal umlaufendes Hohlbohrwerkzeug während der Herstellung einer Hohlbohrung auf einem Bohrwerk im Längsschnitt, Fig. 2 das gleiche Hohlbohrwerkzeug bei Beginn der Bohrung unter Verwendung eines zur Zentrierung dienenden Hilfsmittels, Fig. 3 eine Stirnansicht des Hohlbohrwerkzeuges, Fig. 4 bis 6 Ansichten der t drei am Werkzeugumfang angeordneten Schneiden im radialen Schnitt entsprechend den Pfeilen 4, 5 bzw. 6 in Fig. 3, Fig. 7 einen Schnitt durch eine der Schneiden im Schnitt nach Linie 7-7 der Fig, õ und Fig. 8 einen Schnitt durch das Werkstück nach Durchbruch des Werkzeuges und Abtrennung des Kernes vom übrigen Werkstück.
  • Das Hohlbohrwerkzeug 10 weist einen Schaftträger 11, einen Werkzeugschaft 12 und einen das eigentliche Bohrwerkzeug bildenden, mit Schneiden versehenen Bohrwerkzeugkopf 13 auf. Werkzeugschaft 12 und Schaftträger 11 sind durch Gewinde 14, Bohrwerkzeugkopf 13 und Werkzeugschaft 12 durch Gewinde 15 miteinander verbunden. Die Gewinde sind hierbei so gefertigt, daß sie sich unter dem vom Schaftträger 11 auf den Bohrwerkzeugkopf 13 übertragenen Arbeitsdrehmoment festziehen. Der Werkzeugschaft ist als Rohr oder Hülse mit einer Innenbohrung i6, der Bohrwerkzeugkopf 13 mit einer Innenbohrung 17 versehen, welche als Führungsfläche für das Werkzeug dient. Einzelne Kanäle 18 im Bohrwerkzeug 13, die über den Umfang desselben verteilt sind und in Achsrichtung oder schräg hierzu, z.B. spiralförmig, verlaufen, dienen zur Zuführung von Kühlmittel in Pfeilrichtung xl. Sie sind so angeordnet, daß sie teilweise zur Führungsfläche 17 geöffnet sind, die Öffnungsbreite jedoch kleiner als der Bohrungsdurchmesser ist.
  • Durch die lösbare Befestigung des Bohrwerkzeugkopfes 13 am Werkzeugschaft 12 kann der Bohrwerkzeugkopf leicht ausgewechselt werden und gegebenenfalls aus einem Spezialmaterial bestehen. An seiner Arbeitsstirnfläche ist der Bohrwerkzeugkopf 13 mit einem sich keilförmig erweiternden Ansatz 19 oder mit einzelnen Ansätzen sowie mit einzelnen etwa radialen Schlitzen 20, vorzugsweise in den Ansätzen, versehen, in die einzelne etwa dreieckförmige Hartmetallplatten 21, 22; 23 mit Schneiden 24, 25, 26 eingesetzt sind.
  • Die Platten 21 können auch mit eingesintertem Loch für eine Befestigungsschraube od. dgl. zum Schnellwechseln der Platten versehen sein. Schlitze 20 und Schneiden 24, 25, 26 sind jedoch nicht genau radial angeordnet, sondern zum zugeordneten Radius jeweils um einen b&-stimmten Anstellwinkel Ct, von z.B. 6 bis 120 versetzt. Außerdem sind die Schneiden 24, 25 und 26 mit Bezug auf eine zur Achse a-a des Hohlbohrwerkzeuges senkrechte Ebene um einen bestimmten Winkel», von z.B. 1 bis 40 geneigt angeordnet. Die Schneiden 24, 25 und 26 sind des weiteren in radialer Richtung zueinander versetzt, und zwar derart, daß die Schneide 24 einen radial größten Arbeitsbereich, die Schneide 25 einen radial mittleren Bereich und die Schneide 26 einen radial inneren Bereich zu bearbeiten hat.
  • Die Bereiche überschneiden sich jedoch jeweils um eine gewisse radiale Breite el bzw. e2> um eine Gratbildung zwischen den einzelnen radialen Bereichen auszuschließen. Entsprechend der Neigung der Schneiden mit dem Neigungswinkel (3 ragt die radial äußere Schneide 24 in Vorschubrichtung v des Arbeitswerkzeuges axial am weitesten nach vorn, während die Schneiden 25 und 26 entsprechend dem negativen Kegelwinkel entgegen der Vorschubrichtung v zurückliegen.
  • Statt auf einem flachen Kegelwinkel wie im Falle des dargestellten Ausführungsbeispieles können die Schneiden auch stufenweise zueinander versetzt sein, indem z. B. die Schneidenkanten jeweils senkrecht zur Achse a-a der herzustellenden Bohrung angeordnet sind.
  • Die Schneiden 24, 25 und 26 weisen vorzugsweise eine relativ kleine Spanleitstufenbreite b (z.B. von 0, 8 bis 1, 2 mm) und eine t entsprechend kleine Spanleitstufentiefe/(z. B. von 0>4 bis 0, 8 mm} auf, so daß bei der Arbeit des Werkzeuges nur kurzbrechende Späne erzeugt werden. Doch sind die Werte b und t jeweils dem Werkstückmaterial, dem Werkzeugvorschub und der Schnittgeschwindigkeit des Werkzeuges anzupassen, wie auch umgekehrt der Vorschub dem Werkstoff und der Schneidenanordnung angepaßt werden kann.
  • Die Außenschneide 21 ist zweckmäßig an ihrem radial äußeren Ende bei 27, die radial innere Schneide 26 an ihrem radial inneren Ende bei 28 abgerundet, wodurch sich eine schonende Zerspanung des Werkstückes ermöglichen läßt. Die radial mittlere Schneide 25 kann dagegen, ebenso wie die radial äußere Schneide 24 an ihrem radial inneren Ende und die radial innere Schneide 26 an ihrem radial äußeren Ende mit Vorteil scharfkantig ausgebildet bzw. nur geringfügig' abgerundet sein.
  • Das Werkstück, in dem eine Bohrung durch das Hohlbohrwerkzeug 10 herzustellen ist, ist in den Fig. 1, 2 und 8 mit dünnen Linien angedeutet und mit 29 bezeichnet. Damit das Werkzeug genau koaxial zur Achse a-a der herzustellenden Bohrung ansetzt, ist als Hilfsmittel ein Stopfen 30 vorgesehen, der aus einem zylindrischen -scheibenförmigen Kopf 31, dessen Durchmesser demjenigen der Führungsbohrung 17 im Werkzeug 13 entspricht; und einem hierzu'-gleichachsigen Zapfen 32 besteht. Zur Aufnahme des Zapfens 32 wird zunächst im Werkstück 29 in üblicher Weise eine zur Achse a-a genau zentrische kleinere Bohrung 33 vorgebohrt, deren Durchmesser demjenigen des Zapfens 32 entspricht, so daß das Hilfsmittel 30 in der in Fig. 2 dargestellten Weise bis zum Anliegen des Hilfsmittelkopfes 31 an der Werkstückstirnfläche 29a in die Bohrung 33 eingesetzt werden kann. Hierauf kann das Hohlbohrwerkzeug 10 mit dem Bohrwerkzeugkopf 13 auf den scheibenförmigen Kopf 31 des Hilfsmittels aufgesetzt werden, wie dieses ebenfalls in Fig. 2 dargestellt ist. Beim Antrieb des Werkzeuges und beim Vorschub desselben in Richtung v tritt zunächst die radial äußere Schneide 24 in das Werkstück 29 ein, worauf die radial mittlere Schneide 25 und hierauf die radial innere Schneide 26 entsprechend dem flachen Kegelwinkel mit dem Winkelßfolgt. Das Werkzeug 13 führt sich hierbei mittels seiner Führungsfläche 17 auf dem Außenumfang des Hilfsmittelkopfes 31.
  • Durch die Schneiden 24,25 und 26 wird aus dem Werkstück 29 ein Hohlzylinder 34 mit einer Außenumfangsfläche 35 und einer Innenumfangsfläche 36 ausgebohrt, wobei die Außenfläche 35 des Hohlzylinders 34 die Innenfläche der herzustellenden Bohrung 37 bildet.
  • Durch die kegelförmige Anordnung bzw. Versetzung der Schneiden 24, 25 und 26 wird der ausgespante Hohlzylinder 34 durch eine ent sprechend schwach kegelförmige Stirnfläche 38 begrenzt. Innerhalb des Hohlzylinders verbleibt ein zylindrischer Kern 39, der durch die Innenumfangsfläche 36 des Hohlzylinders 34 begrenzt wird.
  • In Fig. 1 ist ein Zwischenzustand beim Herstellen der Bohrung 37 dargestellt. Das Kühlwasser wird durch die Kanäle 18 in Pfeilrichtung x1 zugeführt und gelangt zwischen den Hartmetallplatten 21, 22 und 23 hindurch in Pfeilrichtung x2 in den äußeren Spaltraum 34a, der innerhalb des hohlzylindrischen Raumes zwischen dem Außenumfang des Werkzeugkopfes 13 bzw. des Werkzeugschaftes 12 und der ausgebohrten inneren Bohrungsfläche 35 des Werkstückes 29 gebildet wird. In gleicher Richtung x2 werden auch die von den Schneiden 24, 25 und 26 abgenommenen Späne auf der Außenseite des Werkzeuges entlang abgeführt, wobei, wie oben ausgeführt, vorzugsweise nur kurze Späne erzeugt werden, so daß ein Verklemmen derselben zwischen Werkzeug und Werkstück nicht eintreten kann.
  • Die Bohrung ist fertiggestellt, sobald die radial äußere Schneide 24 die der Stirnfläche 29a gegenüberliegende Stirnfläche 29b erreicht hat und damit das Werkstück 29 durchbrochen hat. Der im Innern des Werkzeuges stehengebliebene Kern 39, auf dem sich während des gesamten Arbeitsvorganges das Werkzeug 13 mittels seiner inneren Führungsfläche 17 geführt hat, ist damit vom übrigen Werkstück 39 getrennt. Entsprechend dem flachen Kegel mit demWinkel bleibt ein scheibenförmiger Bund 40 mit entsprechendem Winkel und entsprechender Kegelfläche 38 am Kernstück 39 erhalten.
  • Anstelle von drei Schneiden 24, 25, 26 können auch mehr oder gegebenenfalls weniger Schneiden vorgesehen sein. Bei mehr als drei Schneiden können diese je zueinander radial und -gegebenenfalls auch axial versetzt oder auch z. B. paarweise auf gleichem Durchmesser angeordnet sein.

Claims (25)

  1. Ansprfiche:
    Verfahren zur Herstellung von Bohrungen, insbesondere langen durchgehenden Bohrungen großen-Durchmessers, dadurch gekennzeichnet, daß mittels eines Hohlbohrwerkzeuges (10) unter Stehenlassen eines inneren Werkstückkernes (39) ein diesen Kern umgebender Hohlzylinder (34) durch Zerspanen desselben, insbesondere bis zur Trennung des Kernes (39) vom übrigen Werkstück (29), ausgeschnitten und die äußere zylindrische Fläche (36) des Kernes (29) zur Führung des Hohlbohrwerkzeuges (10) verwendet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die radial fortschreitend, z. B.
    Zerspanung des Hohlzylinders (34)/radial von außen nach innen ~vorgenommen wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerspanung in der Weise vorgenommen wird, daß an der vorderen ringförmigen Arbeitsstirnfläche des Werkzeuges eine den jeweils ausgespanten Teil des Hohlzylinders begrenzende flach hohlkegelförmige oder ähnliche Endstirnfläche (38) erzeugt wird, insbesondere derart, daß der auszuschneidende Werkstückkern (39) beim Durchbruch des Werkzeuges (10) durch das Werkstück bs29} einen am äußeren Umfang schneidenartigen Bund (38) mit einem dem Durchmesser (D) des Hohlzylinders (34) entsprechenden Durchmesser erhält.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ansetzen des Hohlbohrwerkzeuges (10) dieses zunächst eine hilfsweise Führung zur Zentrierung des Werkzeuges mit Bezug auf die Achse (a-a) der herzustellenden Bohrung (37# erhält.
  5. 5. Hohlbohrwerkzeug zum Herstellen von Bohrungen nach einem der Ansprüche 1 bis 4 unter Stehenlassen eines Werkstückkernes, der von einer axialen Innenbohrung des Werkzeuges aufgenommen wird, mit an der ringförmigen Arbeitsstirnfläche des Werkzeuges angeordneten Schneiden, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug (10) an seiner Innenbohrung mit einer zylindrischen Führungsfläche (17) zur Führung auf dem Werkstückkern (39) versehen ist.
  6. 6. Hohlbohrwerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsfläche 1173 # axial unmittelbar anschließend an die Schneiden (24, 25, 26) des Werkzeugs (10) angeordnet ist.
  7. 7. Hohlbohrwerkzeug nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneiden (24,25,263 radial über die Außenfläche des Werkzeuges (10) vorstehen, so daß zwischen Außenfläche des Werkzeuges (10> und Innenfläche (35) der herzustellenden Werkstückbohrung t37) ein Raum -(34a} zur Spanabfuhr verbleibt.
  8. 8. Hohlbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsfläche (17) des Werkzeu ges f10) mit Längskanälen (18) zur Zuführung eines zur Arbeitsstirnfläche des Werkzeuges gerichteten Kühlmittelstromes versehen ist.
  9. 9. Hohlbohrwerkzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Längskanäle (18) als Längsbohrungen ausgebildet sind, deren durch die Führungsfläche (17) gebildete Querschnittsbreite kleiner als ihr Durchmesser ist.
  10. 10. Hohlbohrwerkzeug zum Herstellen von Bohrungen nach einem der Ansprüche 1 bis 4 unter Stehenlassen eines Werkstückkernes, der von einer axialen Innenbohrung des Werkzeuges aufgenommen wird, mit an der ringförmigen Arbeitsstirnfläche des Werkzeuges angeordneten Schneiden, insbesondere nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die auf den Umfang der Arbeitsstirnfläche verteilten Schneiden (24, 25, 26) axial und radial zueinander versetzt sind, so daß Ringflächen verschiedenen Durchmessers aufeinanderfolgend abgespant werden.
  11. 11. Hohlbohrwerkzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die radial äußeren Schneiden ~(24) in axialer Vorschubrichtung #) des Werkzeugs (10#am weitesten vorstehen.
  12. 12. Hohlbohrwerkzeug nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die radial inneren Schneiden (26) in axialer Vorschubrichtung (v) des Werkzeugs (10) am weitesten zurückstehen.
  13. 13. Hohlbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug mindestens drei radial zueinander versetzte Schneiden (24,25,26} aufweist, derart, daß die jeweils radial äußere Schneide über die jeweils radial innere Schneide in axialer Vorschubrichtung (v#des Werkzeugs vorsteht.
  14. 14. Hohlbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß sich die jeweils radial inneren und äußeren Schneiden, bezogen auf die von ihnen überstrichenen Arbeitsringflächen einander radial überschneiden (e1> e2).
  15. 15. Hohlbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidkanten der Schneiden (24, 25, 26) auf einem zur Achse des Werkzeugs konzentrischen oder im wesentlichen konzentrischen flachen Kegel <Winkel#) mit in Vorschubrichtung (v) zurückgesetzter Kegelspitze oder entsprechend stufenweise zueinander versetzt angeordnet sind.
  16. 16. Hohlbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneiden mit einem negativen Winkel ( in Umfangsrichtung schräg zur radialen Richtung angeordnet sind.
  17. 17. Hohlbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 16, gekennzeichnet durch eine solche Spanleitstufenbreite (b) und eine solche Spanleitstufentiefe (t) der Schneiden (24, 25, 26), daß kurz brechende Späne erzeugt werden.
  18. 18. Hohlbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneiden (24, 25, 26),insbesondere aus einem Hartmetäll, in etwa radiale Schlitze (20) der Arbeitsstirnfläche des Werkzeuges (10 bzw 13) eingeklemmt, eingeschraubt oder hart eingelötet sind.
  19. 19. Hohlbohrwerkzeug nach Anspruch 18, dadurch -gekennzeichnet, daß die Schneiden (24, 25, 26) aus unterschiedlichem Werkstoff, insbesondere die jeweils radial äußeren Schneiden aus einem höhere Schnittgeschwindigkeit zulassenden Werkstoff, bestehen.
  20. 20. Hohlbohrwerkzeug nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneiden(24, 25> 26) durch auswechselbare Platten, z.B. dreieckförmige Wechsel- oder Wendeplatten ~21,22,23), gebildet sind.
  21. 21. Hohlbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die radial äußere Schneide (24) an ihrem radial äußeren Ende und die radial innere Schneide (26) an ihrem radial inneren Ende abgerundet (27, 28) sind, während die jeweils anderen Enden dieser beiden Schneiden sowie die mittlere oder mittleren Schneiden427) je an beiden radialen Enden vorzugsweise scharfkantig enden.
  22. 22. Hohlbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß ein die Schneiden (24> 25, 26) tragender hohler Werkzeugkopf (13), insbesondere zur Herstellung langer durchgehender Bohrungen 137), auf einen hohlen Werkzeugschaft (12) aufgesetzt ist,
  23. 23. Hohlbohrwerkzeug nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß Werkzeugkopf (13) und Werkzeugschaft t123 eine radial im wesentlichen nur von den Schneiden (24,25,26) überragte gleichmäßig durchgehende Oberfläche bilden.
  24. 24. Hilfsmittel für ein Hohlbohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 23 zum Herstellen einer Bohrung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ansetzen und Zentrieren des Werkzeuges (10) auf dem vom Werkzeug noch unbearbeiteten Werkstück (29) ein Führungsstopfen (30} mit einem dem Durchmesser (d) des auszuschneidenden Kernes (39) entsprechenden Durchmesser und Mitteln (32) zur Zentrierung des Führungsstopfens (30) im oder am Werkzeug flo) mit Bezug auf die Achse (a-a) der herzustellenden Bohrung (37) vorgesehen ist.
  25. 25. Hilfsmittel nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungstopfen (30) mit einem als Zentrierungsmittel dienenden axialen Zapfen t32) zum Einsetzen in eine axiale Hilfsbohrung (33) des Werkstückes (29) mit gegenüber dem Durchmesser (d) des auszuschneidenden Kernes (39) kleinerem Durchmesser versehen ist.
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