DE2143694A1 - Hochspannungsleistungsschalter - Google Patents

Description

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Sachsenwerk, Licht- und Kraft- Aktiengesellschaft, München

Pt 515

Hochspannungsleistungsschalter.

Die Erfindung betrifft einen flüssigkeitsarmen Hochspannungsleistungsschalter, mit einer in einem Isolierrohr, z. B. Hohlisolator, angeordneten Löschkammer und mit einem beim Ausschalten nach unten gezogenen Schaltstift.

Derartige Hochspannungsschalter sind für Spannungen ab 60 kV so weit entwickelt, daß sie normale Schaltungen ohne weiteres bewältigen. Kritisch wird es, wenn ein schwerer Kurzschluß auszuschalten ist. Die dem Lichtbogen ausgesetzten Isolierteile der Löschkammern verrußen derart, daß sich die Spannungsfestigkeit, zumindest im Bereich der Löschkammern, stark vermindert· Die Gefahr von Rückzündungen ist dann gegeben.

Es ist ein flüssigkeitsarmer Hochspannungsleistungsschalter mit V-förmig angeordneten Löschkammern bekannt· Die Löschkammern be-

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stehen aus einem das feste Schaltstück umfassenden Rohr, in dem Scheiben in einem Abstand voneinander eingesetzt sind. Außer der Durchgangsöffnung für den Schaltstift sind die Scheiben außen mit kleinen Bohrungen versehen. In der Aus-Stellung befinden sich die · Schaltstifte außerhalb der jeweiligen Löschkammer. Wie Erfahrungen gezeigt haben, ist es unvermeidlich, daß zumindest bei schweren Kurzschlußschaltungen die Durchgangsöffnungen der aus Isolierstoff bestehenden Scheiben verrußen oder gar verkohlen, so daß sich die Spannungsfestigkeit der Löschkammer stark vermindert. Es ist sogar nicht auszuschließen, daß sich das Potential bis zur " untersten Scheibe der Löschkammer verlagert. Rückzündungen bei Abschaltung eines Kurzschlusses sind deshalb nicht ausgeschlossen.

Der Erfi'ndung liegt die Aufgabe zugrunde, Vorkehrungen zu treffen, die trotz der unvermeidlichen Verrußung von Teilen der Löschkammer infolge der Ausschaltung großer Ströme eine ausreichende Spannungsfestigkeit ermöglichen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sich an die Löschkammer ein aus Isolierstoff bestehendes Rohr von solcher Länge anschließt, daß es in der Ausschaltstellung des Schalters den Abstand zwischen Schaltstiftende und Löschkammer überdeckt und daß die Außen- und Innenfläche des Rohres mehrfach mit- Polytetrafluoräthylen Kunstharzlack beschichtet sind und daß das Rohr an den Stirnseiten mit plattenförmigen Elektroden versehen ist, die lediglich Öffnungen zum Durchführen des Schaltstiftes und des Löschmittels aufweisen.

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Durch die Erfindung werden die vorerwähnten Mangel auf einfachste Weise behoben.

Weitere Erfindungsmerkmale sind in der Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles enthalten.

Der nur teilweise dargestellte Schalterpol eines Hochspannungsleistungsschalters setzt sich im wesentlichen aus einem Hohlisolator 1, der Löschkammer 2, dem festen Schaltstück 3 und dem Schaltstift 4 zusammen. Der Hohlisolator 1 ist mit einem flüssigen Löschmittel, z. B. Öl, gefüllt. Der Schaltstift 4 ist in der Einschaltstellung gezeichnet, während die gestrichelte Linie 5 die Ausschaltstellung des Schaltstiftes wiedergibt. Wie bekannt, erzeugt der bei Trennung der Schaltstücke gezogene Lichtbogen durch Verdampfung eines Teiles der Löschflüssigkeit einen Druck, der zu einer Strömung von Löschflüssigkeit durch die Längs- und Querkanäle 6 führt.

Erfindungsgemäß ist am unteren Ende des Löschkammermantels 7 ein aus Isolierstoff bestehendes Rohr 8 angebracht, welches das obere Ende des Schaltstiftes auch in der Aus-Stellung umgibt. Die innere und äußere Fläche 9 bzw. 10 des Rohres 8 sind mehrfach mit Polytetrafluoräthylen Kunstharzlack beschichtet. Diese Beschichtung hat eine erhebliche Steigerung der Überschlagsspannung zur Folge. Des weiteren ist das untere Ende des Rohres 8 mit einem eine Elektrode bildenden Flansch 11 bestückt, der vornehmlich aus Silumin besteht. Der Durchmesser der Durchgangsöffnung 12 für den Schaltstift 4 kann etwa den 1,5 bis 2-fachen Durchmesser des Schaltstiftes haben. Zwecks

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Verminderung der Feldstärke ist die der Löschkammer 2 zugewandte Kante der Durchgangsöffnung 12 des Flansches 11 gerundet. Bei einer schweren Kurzschlußschaltung kann es vorkommen, daß die Löschkammer nicht mehr spannungsfest ist und somit das Potential sich bis un- · ter die Löschkammer verlagert. Um nun trotzdem ein definiertes Elektrodenverhältnis zu schaffen, ist zwischen dem Boden der Löschkammer und dem Rohr 8 eine weitere, von einer Platte gebildete Elektrode 13 aus nicht magnetischem Material eingesetzt. In der Durchgangsöffnung der Platte 13 ist hierbei ein Abbrandring 14 eingesetzt. Der Abstand von der Elektrode bis zum oberen Schaltstiftende ist vorteilhaft so bemessen, daß diese Strecke die gesamte an einer Schaltstrecke anstehende Spannung übernehmen kann. Die Elektrode 13 vermeidet hierbei, daß der Lichtbogen an anderen Stellen des Rohres Fuß fassen kann.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind insbesondere darin zu sehen, daß auch nach schweren Kurzschlußechaltungen eine ausreichende Spannungsfestigkeit im Schalterpol vorhanden ist. Gefährliche Rückzündungen treten nicht auf.

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Claims (5)

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   Patentanspriiche

   IJ Flüssigkeitsarmer Hochspannungsleistungsschalter mit einer in einem Isolierrohr, ζ. Β. Hohlisolator, angeordneten Löschkammer und mit beim Ausschalten nach unten gezogenem Schaltstift, wobei in der Ausschaltstellung zwischen der Schaltstiftspitze und der Löschkammer ein Abstand vorhanden ist, dadurch gekennzeichnet, daß sich an die Löschkammer (2) ein

   l aus Isolierstoff bestehendes Rohr (8) von solcher Länge anschließt, daß es in der Ausschaltstellung des Schalters den Abstand zwischen Schaltstiftende (5) und der Löschkammer (2) überdeckt, daß die Außen- und Innenfläche (9, 10) des Rohres (8) mehrfach mit Polytetrafluoräthylen Kunstharzlack oder dergleichen beschichtet ist, und daß das Rohr (δ) an den Stirnseiten mit plattenförmigen Elektroden (ll, 13) versehen ist, die lediglich Öffnungen (12) zum Durchführen des Schaltstiftes (4) und des Löschmittels aufweisen.
2. 2. Hochspannungsleistungsschalter nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß in das untere Ende des Rohres (8) als Elektrode ein Flansch (ll), vornehmlich aus Silumin, mit einer Durchgangsöffnung (12) für den Schaltstift (4) eingesetzt ist, deren Durchmesser etwa das 1,5 bis 2-fache des Durchmessers des Schaltstiftes (4) beträgt.
3. 3.. Hochspannungsleistungsschalter nach Anspruch 2, dadurch

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   gekennze ichnet, daß die der Löschkammer (2) zugewandte Kante der Durchgangsöffnung (12) des Flansches (ll) abgerundet ist.
4. 4. Hochspannungsleistungsschalter nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Boden der Löschkammer (2) und dem Rohr (8) eine plattenförmige Elektrode (13) aus nicht magnetischem Material mit einem Abbrandring (14) aus Wolfram angeordnet ist.
5. 5. Hochspannungsleistungsschalter nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, daß in der Ausschaltstellung der Abstand zwischen der Elektrode (13) und dem oberen Ende des Schaltstiftes (4) so bemessen ist, daß diese Strecke die gesamte an einer Schaltstrecke entstehende Spannung übernehmen kann·

   Stand der Technik:

   Delle, Liste ND 403, 11-61

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