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GEBIET DER TECHNIK
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hörgerät.
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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Hörgeräte werden üblicherweise zur Verbesserung der Hörfähigkeit bzw. Kommunikationsfähigkeit eines Benutzers eingesetzt. Ein Hörgerät kann den Umgebungsschall mit einem Mikrofon des Hörgeräts aufnehmen, wobei das Verarbeiten des Mikrofonsignals die Hörpräferenzen des Hörgerätbenutzers berücksichtigt, und das verarbeitete Schallsignal über einen Miniaturlautsprecher, üblicherweise als Empfänger bezeichnet, in einen Gehörgang des Benutzers abgegeben wird. Ein Hörgerät kann Schall auch von einem alternativen Eingang, wie einer Induktionsspule oder einer drahtlosen Schnittstelle, empfangen.
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Im Stand der Technik allgemein bekannte Hörgeräte weisen ein Faceplate auf, das mit mechanischen und elektrischen Komponenten ausgestattet ist. Dieses Faceplate kann mittels mechanischer Teile, die Federn, Stifte etc. umfassen, mit dem Gehäuse des Hörgeräts verbunden werden. Die mechanischen Teile, die entfernt werden müssen, um das Faceplate von dem Gehäuse zu trennen, sind jedoch platzaufwendig. Ferner kann bei allgemein bekannten Faceplates zum Verkleben eine überschüssige Menge an Klebstoff von außen zwischen Faceplate und Hörgerätegehäuse aufgebracht werden.
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Es ist ein Problem im Stand der Technik, dass überlappendes Faceplate-Material und übermäßiger Klebstoff manuell entfernt werden müssen. Außerdem muss die Kontur poliert werden, um eine glatte Grenzfläche zu bilden. Im Stand der Technik kann auf das zusammengefügte IdO-Hörgerät (In-dem-Ohr) ein Klarlack aufgetragen werden, um die Oberfläche weiter zu glätten und die Verbindungsgrenzfläche unsichtbar zu machen. Diese Schritte sind jedoch umständlich und zeitaufwendig. Ferner weisen allgemein bekannte Hörgeräte eine eingeschränkte Wartbarkeit auf. Zur Reparatur muss die starke Klebeverbindung entlang der Grenzfläche aufgebrochen werden. In einigen Fällen wird das Faceplate oder das Gehäuse beschädigt und muss zum Wiederzusammenfügen ausgetauscht werden.
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Die Druckschrift
US 7,321,663 B2 beschreibt das Einsetzen eines Buchsenteils in eine Batterieöffnung mittels elastisch federnder Ansätze, die in Nuten eingreifen. Es sind Griffe vorgesehen, mit denen das Buchsenteil ergriffen werden kann. Die Druckschrift
WO 03/081950 A1 offenbart ein Hörgerät, das mit einem Grenzflächen-Rahmen versehen ist, wobei der Rahmen zum Ausgleichen von Maßtoleranzen benötigt wird.
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Die Druckschrift
EP 1 838 134 B1 beschreibt ein IdO-Audiogerät und ein Verfahren zur Befestigung eines elektronischen Moduls in einem Hohlraum eines maßgefertigten Gehäuses für ein Im-Ohr-Audiogerät. Das zerstörungsfreie Entfernen des Elektronikmoduls ist durch den Einsatz eines Demontagewerkzeugs möglich.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Hörgerät bereitzustellen.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Im Folgenden wird ein Verfahren zum Abdichten eines Moduls in einem Hörgerätegehäuse angegeben. Das Verfahren umfasst die Schritte des Vorbereitens des Moduls und des Hörgerätegehäuses und des Einbringens eines Abdichtungsmaterials in einen Raum, wobei der Raum zwischen dem Modul und dem Hörgerätegehäuse ausgebildet ist.
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Die Vorteile des Verfahrens sind folgende:
- • Das Verfahren ermöglicht es, das Modul zuverlässig an einem dünnen Titangehäuse abzudichten.
- • Es wird eine akustische Abdichtung bereitgestellt, die von außen nicht sichtbar ist.
- • Die Abdichtung stellt eine geeignete Barriere gegen das Eindringen korrosiver Medien bereit.
- • Die Abdichtung ist minimal dimensioniert und benötigt daher den geringstmöglichen Raum, was einen wichtigen Faktor für die Gestaltung von IdO/CIC-Geräten ist.
- • Die Abdichtung kann eventuelle Maßtoleranzen ausgleichen bzw. kompensieren, die sich aus der Fertigung von Hörgerätekomponenten, z.B. der Fertigung des Hörgerätegehäuses, ergeben.
- • In einem Beispiel kann die Dichtung eventuelle Maßtoleranzen ausgleichen, die sich aus einem Titan-Sinterverfahren bei der Fertigung des Hörgerätegehäuses ergeben.
- • Vorteilhafterweise verbindet die Abdichtung das Modul mit dem Gehäuse, muss jedoch nicht viel Klebkraft entwickeln (das Modul ist mechanisch in das Gehäuse eingerastet), unterstützt aber gegebenenfalls die Fixierung.
- • Nach der Demontage des Moduls aus dem Hörgerätegehäuse z.B. für einen Service, eine Wartung, etc., kann die Dichtung einfach entfernt werden, um eine spätere Wiedermontage des Moduls zu ermöglichen.
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In einem Beispiel umfasst das Verfahren ferner den Schritt des Aushärtens des Abdichtungsmaterials, um eine Dichtung in dem Raum bereitzustellen.
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In einer Ausführungsform des vorgeschlagenen Verfahrens umfasst der Vorbereitungsschritt das Befestigen des Moduls an dem Gehäuse. Der oben genannte Raum wird nach dem Befestigen des Moduls an dem Gehäuse zwischen dem Gehäuse und dem Modul geschaffen bzw. bleibt dazwischen erhalten. In einem Beispiel kann der Raum eine Nut bzw. einen Spalt umfassen, die bzw. der in einem Teil der Öffnung zur Aufnahme des Moduls (z.B. dem Innenrand der Öffnung) in das Gehäuse eingefrormt ist.
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In einer Ausführungsform des vorgeschlagenen Verfahrens ist das Abdichtungsmaterial ein Flüssigklebstoff, wobei das Verfahren ferner den Schritt des Aushärtens des Flüssigklebstoffs umfasst, um eine Dichtung in dem Raum bereitzustellen. Der flüssige Zustand des Klebstoffs ermöglicht die Verteilung des Materials in den Raum, sobald es in den Raum gefüllt wurde. Vorteilhafterweise können nach der Verfestigung etwaige Unebenheiten des Raumes, des Gehäuses, des Moduls oder des Hörgerätes an sich durch die Dichtung ausgeglichen bzw. kompensiert werden.
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In einer Ausführungsform des vorgeschlagenen Verfahrens umfasst der Schritt des Einbringens das Einfüllen des Flüssigklebstoffs in den Raum über mindestens eine in das Modul eingeformte Öffnung, wobei die Öffnung den Raum mit dem Inneren des Moduls verbindet. Durch das Abgeben des Klebstoffs über die Öffnung des Moduls wird zuverlässig verhindert, dass Restklebstoff auf der Innenseite des Moduls verbleibt. Vorteilhafterweise ist von außen kein Klebstoff sichtbar.
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In einer Ausführungsform des vorgeschlagenen Verfahrens wird der Flüssigklebstoff derart in den Raum eingefüllt, dass er sich durch Kapillarkräfte im Wesentlichen gleichmäßig in den Raum verteilt. Das Verfahren ermöglicht, dass sich der Flüssigklebstoff einfach durch Kapillarkräfte gleichmäßig in den Raum verteilt. Es sind keine weiteren Prozesse oder Arbeitsschritte erforderlich. Durch die Kapillarkräfte zwischen dem Modul und dem Gehäuse kann der Flüssigklebstoff nach der Abgabe spontan in den Raum fließen und eine vollständig geschlossene und unsichtbare Verrundung bilden. Um die Verteilung des Abdichtungsmaterials zusätzlich zu unterstützen, kann ein niedrigviskoses, aushärtbares Abdichtungsmaterial verwendet werden. Ferner kann ein Abdichtungsmaterial mit geringer bis mittlerer Haftfestigkeit verwendet werden. Die Haftfestigkeit des Abdichtungsmaterials kann so gewählt werden, dass ein geeigneter Träger bereitgestellt wird, der gleichzeitig leicht (z.B. durch Brechen) entfernt werden kann. Dieses Merkmal ermöglicht es in vorteilhafter Weise, das Modul von dem Gehäuse zu trennen, ohne das Modul und/oder das Gehäuse bei der Demontage, z.B. aufgrund eines Service, einer Wartung etc., zu zerstören. Ein beispielhaftes Abdichtungsmaterial umfasst Silikon. Da der Flüssigklebstoff vom Modulinneren aus an die Öffnung abgegeben werden kann, verbleibt auf der Oberfläche des Gehäuses und/oder des Moduls, kein Restklebstoff der von außen sichtbar sein könnte. Das Abdichtungsmaterial kann über einen Spender vom Modulinneren aus in den Raum gefüllt werden.
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In einer Ausführungsform des vorgeschlagenen Verfahrens umfasst der Flüssigklebstoff Silikon.
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In einer Ausführungsform des vorgeschlagenen Verfahrens wird der Raum dadurch geschaffen, dass das Modul mit Abstandhaltern ausgebildet wird, die dazu dienen, das Modul in Bezug auf das Hörgerätegehäuse stabil zu halten.
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In einer Ausführungsform des vorgeschlagenen Verfahrens umfasst der Aushärtungsschritt das Bestrahlen von zumindest Teilen des Hörgerätegehäuses mittels IR-Strahlung oder UV-Strahlung. Auf diese Weise kann der Flüssigklebstoff innerhalb kurzer Zeit ausgehärtet werden, wodurch in situ eine zuverlässige Dichtung entsteht.
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In einer Ausführungsform des vorgeschlagenen Verfahrens umfasst der Vorbereitungsschritt das Zusammenfügen eines vorgeformten Einlegerahmens mit dem Modul oder dem Hörgerätegehäuse, und das Befestigen des Moduls an dem Gehäuse mit dem vorgeformten Einlegerahmen, der in den Raum positioniert ist. In dieser Ausführungsform kann in dem Vorbereitungsschritt der vorgeformte Einlegerahmen mit dem Modul oder dem Hörgerätegehäuse zusammengefügt werden, bevor das Modul an dem Gehäuse befestigt wird. In einem Beispiel wird der vorgeformte Einlegerahmen um das Modul herum zusammengefügt. Der vorgeformte Einlegerahmen kann auf das Modul aufgeclippt werden. In einem anderen Beispiel wird der vorgeformte Einlegerahmen in eine in das Gehäuse eingeformte Nut eingesetzt. Sobald der vorgeformte Einlegerahmen in den Raum positioniert ist, kann das Modul an dem Gehäuse befestigt werden. Der vorgeformte Einlegerahmen kann aus einem elastischen Material, wie beispielsweise Gummi, bestehen.
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In einer Ausführungsform des vorgeschlagenen Verfahrens umfasst der vorgeformte Einlegerahmen ein Schmelzklebermaterial. Das Schmelzklebermaterial kann z.B. eine niedrige Schmelztemperatur von z.B. 60 bis 100 °C, eine niedrige Schmelzviskosität und eine niedrige Haftfestigkeit nach der Verfestigung aufweisen. Die geringe Haftfestigkeit erlaubt ein zerstörungsfreies Entfernen des Moduls zur Reparatur. Die alte Dichtung kann später als Einlegerahmen wiederverwendet werden oder es wird ein neuer vorgeformter Einlegerahmen bereitgestellt. In einem Beispiel wird das Schmelzklebermaterial aufgeschmolzen, wodurch temporär ein Flüssigklebstoff bereitgestellt wird.
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In einer Ausführungsform des vorgeschlagenen Verfahrens umfasst der Vorbereitungsschritt: das Bereitstellen des Abdichtungsmaterials als ein vorgeformter Einlegerahmen an das Modul oder das Hörgerätegehäuse, wobei der vorgeformte Einlegerahmen ein Schmelzklebermaterial umfasst, und das Befestigen des Moduls an dem Hörgerätegehäuse mit dem in dem Raum positionierten vorgeformten Einlegerahmen, wobei der Schritt des Einbringens Folgendes umfasst: das Aufschmelzen des Schmelzklebermaterials, wodurch der Flüssigklebstoff bereitgestellt wird, und wobei der Aushärtungsschritt Folgendes umfasst: das Verfestigen des Schmelzklebermaterials.
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In einer Ausführungsform umfasst das Aufschmelzen das Einbringen von Wärme, insbesondere durch lokales Beaufschlagen mit IR-Strahlung oder durch Bestrahlen mit einem Laserstrahl. Die Wärme kann auch indirekt durch Erwärmen des Gehäuses bereitgestellt werden. Dadurch kann das Schmelzmaterial vollständig erwärmt werden, wodurch das Schmelzmaterial derart schmelzen kann, dass es im Wesentlichen den Raum gleichzeitig gleichmäßig füllt. In diesem Fall können außerdem Kapillarkräfte auf das geschmolzene Material einwirken. Eventuell vorhandene Unebenheiten in dem Raum zwischen dem Gehäuse und dem Modul werden ausgeglichen. Die Aushärtung des verflüssigten Schmelzklebermaterials ist einfach, sie wird erreicht, indem die Wärmezufuhr beendet und das Schmelzklebermaterial auf eine Temperatur unterhalb seiner Schmelztemperatur abkühlen gelassen wird, und zwar insbesondere auf eine Temperatur (z.B. unter 40 °C), die ein Einsetzen des Hörgeräts in einen Gehörgang eines Benutzers zulässt.
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Die vorliegende Erfindung richtet sich auf ein Hörgerät, das ein Hörgerätegehäuse, ein Modul und eine Dichtung umfasst, wobei die Dichtung wie oben beschrieben bereitgestellt wird.
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In einer Ausführungsform des vorgeschlagenen Hörgeräts ist das Hörgerätegehäuse aus einem Metall hergestellt, das Titan umfasst.
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In einer Ausführungsform des vorgeschlagenen Hörgerätes ist das Hörgerätegehäuse mit einer Nut ausgebildet, die dazu ausgelegt ist, den Raum zwischen dem Hörgerätegehäuse und dem Modul bereitzustellen, in den das Abdichtungsmaterial eingebracht werden soll.
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In einer Ausführungsform des vorgeschlagenen Hörgerätes umfasst das Modul Abstandhalter, die dazu ausgelegt sind, das Modul in Bezug auf das Hörgerätegehäuse zu halten. Die Abstandhalter bieten den Vorteil, dass der vorgeformte Einlegerahmen präziser befestigt werden kann.
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In einer Ausführungsform des vorgeschlagenen Hörgerätes umfasst die Dichtung ein elastisches Material, insbesondere Gummi. Das elastische Material kann einen O-Ring aus Gummi umfassen. Einer der Vorteile durch die Verwendung des elastischen Materials als Dichtung besteht darin, dass mögliche Toleranzen zwischen dem Gehäuse und dem Modul ausgeglichen werden können. Ferner können mögliche Schritte des Einfüllens von Klebstoff in den Raum und des Aushärtens des Klebstoffs entfallen. Darüber hinaus können mögliche Schritte des Aufschmelzens eines Abdichtungsmaterials aus einem Schmelzklebermaterial, z.B. durch Erwärmen, entfallen. In einem Beispiel wird das elastische Material, z.B. der O-Ring, vor dem Befestigen des Moduls an dem Gehäuse um das Modul herum angeordnet. In einem weiteren Beispiel wird das elastische Material vor dem Befestigen des Moduls an dem Gehäuse in eine in das Gehäuse eingeformte Ausnehmung eingesetzt.
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Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass jede Kombination der oben genannten Ausführungsformen Gegenstand weiterer möglicher Ausführungsformen ist. Es werden nur solche Ausführungsformen ausgeschlossen, die zu einem Widerspruch führen würden.
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Figurenliste
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Die vorliegende Erfindung wird näher beschrieben unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen, die gemeinsam verschiedene exemplarische Ausführungsformen veranschaulichen, die im Zusammenhang mit der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung zu betrachten sind. Es zeigen:
- die 1 eine perspektivische Ansicht eines Hörgeräts, das ein in einem Gehäuse aufgenommenes Modul umfasst,
- die 2 eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Zusammenfügen eines Moduls mit einem Hörgerätegehäuse gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung,
- die 3 eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Zusammenfügen eines Moduls mit einem Hörgerätegehäuse gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung,
- die 4 das Hörgerät in einer halbtransparenten Ansicht.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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In der 1 ist ein Hörgerät 10 in einer perspektivischen Ansicht dargestellt. Das Hörgerät 10 ist ein In-dem-Ohr(IdO)-Hörgerät. Selbstverständlich können auch andere Hörgerätetypen verwendet werden. Im gezeigten Beispiel ist das Gehäuse 12 des Hörgeräts 10 aus Titan gefertigt. Einer von mehreren Vorteilen bei der Verwendung von Titan ist die Möglichkeit, Gehäuse herzustellen, die sehr dünn sind und dennoch eine erhöhte Festigkeit aufweisen. Das Hörgerät 10 umfasst ferner ein Modul 14, das in eine in das Hörgerätegehäuse 12 eingeformte Öffnung eingesetzt wird. Im Folgenden wird auf Details zum abgedichteten Befestigen des Moduls 14 an dem Hörgerätegehäuse 12 eingegangen. Das Modul 14 kann ein vormontiertes Bauteil mit einem Batteriefach sein, dessen öffenbares Ende dazu dient, eine Batterie (nicht gezeigt) aufzunehmen. Das zu öffnende Ende kann über eine Batteriefachabdeckung 16 geöffnet und geschlossen werden. In der 1 ist die Batteriefachabdeckung 16 geschlossen dargestellt. Die Batteriefachabdeckung 16 kann zum Austausch einer gebrauchten Batterie, sowie für einen Service oder eine Wartung etc. geöffnet werden. Außer der Batterie kann das Modul 14 ferner mindestens ein Mikrofon, einen GMR-Schalter, Verarbeitungsmittel etc. umfassen. Das Modul 14 kann einfach an dem Hörgerätegehäuse 12 vorbefestigt werden. Das Hörgerät 10 umfasst ferner einen Schallauslass 18 zur Schallabgabe aus einem (nicht dargestellten) Empfänger des Hörgeräts 10 in den Gehörgang des Benutzers. Das Modul 14 umfasst einen Außenrand 20, der nach dem Einsetzen am Umfang einer Öffnung des Hörgerätegehäuses 12 anliegt.
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Die 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Zusammenfügen eines Moduls 14 mit einem Hörgerätegehäuse (siehe 1). Gegenüber der Darstellung in der 1 ist das Modul 14 in der 2 mit vorübergehend entfernter Batteriefachabdeckung dargestellt. Das Abdichtverfahren umfasst einen Schritt der abnehmbaren Befestigung des Moduls 14 an dem Gehäuse. Dabei kann das Modul 14 einen elastischen Rastabschnitt 22 umfassen, der Teil eines Einrastmechanismus 24 ist. Dieser Einrastmechanismus 24 ist dazu eingerichtet, das Modul 14 abnehmbar mit dem Gehäuse zu verbinden. Der Rastabschnitt 22 steht während der Verbindung mit einem Abschnitt des Gehäuses (z.B. einer in das Gehäuse eingeformten Ausnehmung) in Eingriff. In einem Beispiel kann das distale Ende des Rastabschnitts 22 in eine in das Gehäuse eingeformte Ausnehmung aufgenommen (eingerastet) werden. Dieser Eingriff kann gelöst werden, wenn eine zwischen dem Modul 14 und dem Gehäuse relativ zueinander aufgebrachte Auszugskraft einen vorgegebenen Trennungsschwellenwert überschreitet.
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In einem Beispiel können die Abstandhalter 26', 26", Einkerbungen, mechanischen Fänger etc. zum Arretieren bzw. Festhalten des Moduls 14 verwendet werden, wodurch ein in allen drei Raumdimensionen unbeweglicher Sitz des Moduls 14 in Bezug auf das Gehäuse gewährleistet werden kann. Wenn das Modul 14 an dem Gehäuse befestigt wird, entsteht zwischen beiden ein Raum. In einem Beispiel wird der Raum durch das Vorsehen eines Spaltes zwischen dem Modul 14 und Teilen des Innenrandes der Gehäuseöffnung geschaffen, wobei dieser Spalt z.B. durch die Abstandhalter 26', 26" aufrechterhalten wird.
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Das Abdichtverfahren umfasst ferner, wie schematisch durch das Bezugszeichen 28 angedeutet, den Schritt des Einbringens eines Abdichtungsmaterials, in den Raum. In einem Beispiel ist das Abdichtungsmaterial 28 ein niedrigviskoses, aushärtbares Abdichtungsmaterial mit geringer bis mittlerer Haftfestigkeit gegenüber Grenzflächenmaterialien. Das Abdichtungsmaterial 28 kann ein weiches Material, wie beispielsweise Silikon, umfassen. In einem anderen Beispiel kann das Abdichtungsmaterial 28 einen Flüssigklebstoff umfassen.
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Das Abdichtungsmaterial 28 wird über die in das Modul 14 eingeformten Öffnungen 30', 30" in den Raum gefüllt, wobei diese Öffnungen 30', 30" derart durch das Modul 14 hindurch ausgebildet sind, dass sie den Raum zwischen dem Modul 14 und dem Gehäuse mit dem Inneren des Moduls verbinden. Um einen Zugang zu den Öffnungen zu ermöglichen, wird keine Batterie in das Batteriefach eingesetzt und vorteilhafterweise wird die Batteriefachabdeckung entfernt. Das Abdichtungsmaterial 28 wird vom Inneren des Moduls 14 aus an die Öffnungen 30',30" abgegeben. Durch dieses Merkmal entfällt die Notwendigkeit, von außen Klebstoff einzubringen, der an der Außenseite des Gehäuses haften bleiben und somit sichtbar sein könnte. Dadurch entfallen zusätzliche Schritte des Entfernens des Klebstoffs von außen. Auch wenn zwei Öffnungen 30', 30" dargestellt sind, können mehr oder weniger Öffnungen vorgesehen sein.
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Der Flüssigklebstoff 28 wird derart in den Raum eingefüllt, dass er sich durch Kapillarkräfte gleichmäßig in den Raum verteilt, wie in der Figur durch Pfeile schematisch angedeutet. Durch die Nutzung der Kapillarkräfte zwischen dem Modul 14 und dem Gehäuse kann das Abdichtungsmaterial 28 eine geschlossene und unsichtbare Verrundung bilden, ohne dass weitere Arbeitsschritte erforderlich sind. Somit können der Zeitaufwand und die Kosten reduziert werden. Außerdem wird der Raum sehr zuverlässig ausgefüllt. Dadurch wird sichergestellt, dass etwaige Unebenheiten des Raumes, des Gehäuses, etc. durch die Dichtung ausgeglichen bzw. kompensiert werden.
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Im Anschluss an den Schritt des Ausfüllens des Raumes mit dem Abdichtungsmaterial 28 wird das eingefüllte Abdichtungsmaterial 28 ausgehärtet. Nach dem Aushärten stellt das Abdichtungsmaterial 28 in diesem Raum eine geeignete in-situ-Dichtung bereit, die das Modul 14 zuverlässig an dem Gehäuse fixiert. Der Aushärtungsschritt kann beispielsweise ein Bestrahlen des Hörgeräts mittels IR-Strahlung oder UV-Strahlung umfassen.
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Wie oben erwähnt, fixiert die Dichtung das Modul 14 abnehmbar an dem Gehäuse. Daher kann vorteilhafterweise das Modul 14 - z.B. aufgrund eines Service, einer Wartung etc. - von dem Gehäuse getrennt werden, ohne das Modul 14 und/oder das Gehäuse bei der Demontage zu zerstören. Nach dem Entfernen kann die Dichtung auf einfache Weise durch dasselbe Abdichtverfahren ersetzt werden. Darüber hinaus benötigt die Dichtung nur wenig Raum, was einen wichtigen Faktor für die Gestaltung von IdO- und CIC-Hörgeräten darstellt. Ein derart geringer Raumbedarf wäre durch das Verwenden eines selbsttragenden Dichtungsteils bei der Montage (z.B. eine O-Ring-Dichtung) nicht möglich.
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Die 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Zusammenfügen eines Modul 14 mit dem Hörgerätegehäuse (siehe 1). Gemäß dem dargestellten Aspekt wird das Modul 14 mit einem vorgeformten Einlegerahmen 32 zusammengefügt. Der Einlegerahmen 32 ist so bemessen, dass er im Wesentlichen zumindest einem Abschnitt des Moduls 14 entspricht. Nach der Montage umgibt der vorgeformte Einlegerahmen 32 im Wesentlichen das Modul 14. Der vorgeformte Einlegerahmen 32 kann in nicht dargestellter Weise mit dem Hörgerätegehäuse zusammengebaut werden. In diesem Beispiel kann der vorgeformte Einlegerahmen 32 in eine entsprechend in das Hörgerätegehäuse eingeformte Nut eingesetzt werden. Der vorgeformte Einlegerahmen 32 umfasst ein Schmelzklebermaterial, das nach Erwärmung über eine vorgegebene Temperatur hinaus schmilzt.
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In einem weiteren Schritt wird das Modul 14 abnehmbar am Hörgerätegehäuse befestigt. In einem Beispiel wird das Modul 14 mittels des Einrastmechanismus 24 mit dem Rastabschnitt 22, der in eine in das Gehäuse eingeformte Ausnehmung einrasten kann, abnehmbar an dem Gehäuse fixiert. In einem weiteren Schritt wird das Schmelzklebermaterial des vorgeformten Einlegerahmens 32 aufgeschmolzen. Das Schmelzklebermaterial kann z.B. durch lokales Einbringen von Wärme aufgeschmolzen werden, um den vorgeformten Einlegerahmen 32 im eingebauten Zustand bzw. beim Positionieren in den Raum zwischen dem Hörgerätegehäuse und dem Modul 14 aufzuschmelzen. In einem weiteren Beispiel, kann das Schmelzmaterial durch Beaufschlagen mit IR-Strahlung, Bestrahlen mit einem Laserstrahl, etc., aufgeschmolzen werden. Das aufgeschmolzene Material breitet sich in dem Raum aus und füllt dadurch den Raum zuverlässig aus. Nach dem Aufschmelzen und der Ausbreitung in dem Raum ist das Verfahren zum Aufschmelzen des Schmelzklebermaterials (z.B. durch Wärmeeinbringung) beendet. Die Aushärtung des Schmelzklebermaterials wird erreicht, indem überwacht wird, dass das Material bis unter seinen Schmelzpunkt abkühlt. Dies führt dazu, dass sich das Schmelzklebermaterial in dem Raum verfestigt und somit die Dichtung in dem Raum bildet. Dieser Aspekt ermöglicht in vorteilhafter Weise eine stark verkürzte Aushärtezeit zum Ausbilden der Dichtung. Wie bei dem in der 2 dargestellten Aspekt wird die Wartbarkeit des erfindungsgemäßen Hörgeräts verbessert. Bei einer Reparatur, einer Wartung, einem Service etc. kann die Dichtung leicht entlang der Grenzfläche aufgebrochen werden, ohne das Modul 14 und/oder das Hörgerätegehäuse zu beschädigen. Anschließend kann das Modul 14 zum Wiederzusammenfügen wieder abgedichtet werden. Dadurch können Kosten und Ressourcen eingespart werden.
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Die 4 zeigt das Hörgerät 10 in einer halbtransparenten Ansicht. Bei dem dargestellten Hörgerät 10, wird das Modul 14 mittels einer (schematisch durch schraffierte Linien angedeuteten) Dichtung 34 an dem Hörgerätegehäuse 12 abgedichtet befestigt. Die Dichtung 34 wird durch eines der oben beschriebenen Verfahren bereitgestellt. In einem Beispiel wird die Dichtung 34 durch Einfüllen von Abdichtungsmaterial in den Raum zwischen dem Modul 14 und dem Hörgerätegehäuse 12 über die Öffnungen 30', 30" bereitgestellt. Der Raum kann dadurch erzeugt werden, dass das Modul 14 mit Abstandhaltern 26', 26" ausgebildet wird, die dazu ausgelegt sind, das Modul 14 in einer festen Beziehung zu dem Hörgerätegehäuse 12 zu halten. Das Abdichtungsmaterial wird derart in den Raum eingefüllt, dass es sich durch Kapillarkräfte im Wesentlichen gleichmäßig in den Raum verteilt. Das Modul 14 kann mittels eines Einrastmechanismus 24, der einen elastischen Rastabschnitt 22 umfasst, welcher mit einem Abschnitt des Gehäuses 12 in Eingriff steht, abnehmbar mit dem Gehäuse 12 verbunden werden. In einem Beispiel kann das distale Ende des Rastabschnitts 22 in eine in das Gehäuse 12 eingeformte Ausnehmung (nicht dargestellt) aufgenommen (eingerastet) werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Hörgerät
- 12
- Hörgerätgehäuse
- 14
- Modul
- 16
- Batteriefachabdeckung
- 18
- Schallauslass
- 20
- Außenrand
- 22
- Rastabschnitt
- 24
- Einrastmechanismus
- 26',26"
- Abstandhalter
- 28
- Flüssigklebstoff
- 30',30"
- Öffnung
- 32
- Einlegerahmen
- 34
- Dichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 7321663 B2 [0005]
- WO 03/081950 A1 [0005]
- EP 1838134 B1 [0006]