DE2057347C3 - Vorrichtung zur Prüfung umlaufender Werkstücke bezüglich ihres Verhaltens bei unterschiedlichen Drehzahlen und Drehmomenten - Google Patents
Vorrichtung zur Prüfung umlaufender Werkstücke bezüglich ihres Verhaltens bei unterschiedlichen Drehzahlen und DrehmomentenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Prüfung Umlaufender Werkstücke bezüglich ihres Verhaltens
bei unterschiedlichen Drehzahlen und Drehmomenten.
Derartige Vorrichtungen werden benötigt, um das Verhalten der verschiedensten Maschinenelemente un
ter simulierten Betriebsbedingungen zu untersuchen. Genannt seien beispielsweise Gelenkwellen, Getriebe,
Fahrzeugachsen, Turbinenläufer.
Es ist bekannt, für die Drehmomentbelastung solcher Teile und die Untersuchung ihres Verhaltens den
Prüfling zwischen ein Antriebsaggregat und ein Bremsaggregat zu schalten und das übertragene Drehmoment
mittels Dehnmeßstreifen zu erfassen. Die Änderung des übertragenen Moments erfolgt sehr oft dadurch,
daß das Bremsaggregat als elektrischer Generator oder »Bremsmotor« ausgebildet wird, dessen brem-Sendes
Moment elektrisch beeinflußbar ist. Die abgegebene elektrische Leistung kann dann in das örtliche Netz zurückgespeist werden.
Über eine solche Anordnung können aber nur relativ langsame Momentänderungeti vorgenommen βο
werden, und je größer die zu übertragende Leistung und damit der Bremsmotor ist, desto langsamer muß
die Drehmomentänderung erfolgen wegen der zunehmenden Trägheit des Motors,
Für die Prüfung unter relativ schnellen — stoßartigen — Drehmomentbelastungen bedient man sich
sogenannter Drehzylinder oder äquivalenter hydrau lischer Kupplungen. Der Prüfling wird mit einem
Drehkolben verbunden, der sich über eine Hydmulikfluidsäule
gegen Zwischenwandungen des Drehzylinders abstützt. Der Drehzylinder wird fest montiert,
und über gesteuerte Ventile kann der Druck der Hydraulikfluidsäule stoßartig erhöhl oder abgesenkt
werden. Derartige Prüfeinrichtungen sind im Handel. Es ist möglich, mit einer solchen Vorrichtung auch
umlaufende Prüflinge stoßartig zu belasten. Man muß dann den angetriebenen Prüfling mit dem Drehkolben
verbinden und den Drehzylinder mit umlaufen lassen; die Zufuhr des Hydraulikfluids in die Kammern aes
Drehzylinders erfolgt dann über Ventile in einem Außengehäuse, welche zu entsprechenden, mit den Kammern
verbundenen Ringleitungen führen. Damit die Prüfutis zutreffende Werte liefert, muß der Drehzylinder
gegenüber dem Drehkolben sehr träge sein, damit sich die Hydrauliksäule »abstützen« kann; elastisches
Nachgeben des Drehzylinders würde die Prüfung verfälschen. Mithin ist der Drehzylinder mit einer
Schwungmasse zu verbinden, um ein möglichst grolies Trägheitsmoment vorzusehen. Dies führt aber zu
Schwierigkeiten, wenn außerdem auch die Drehzahl schnell veränderbar sein muß, weil die Schwungmasse
dies verhindert und damit das Drehmoment unzulässig beeinflußt würde. Darüber hinaus ist auf diese
Weise auch nur eine relativ schnelle Drehmomeniänderung zu erfassen, da selbst ein sehr träges
Schwungrad langsamen Drehmomentänderungen ohne weiteres folgen würde.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung /u schaffen,
die sowohl einen elektrischen Antriebs- und Bremsmotor (der Motor muß auch antreibend wirken
können, damit »negative« Drehmomente dem Prüfling aufgeschaltct werden können) als auch eine hydraulische
Kupplung aufweist, mit welcher Vorrichtung Prüflinge zuverlässig mit allen im Betriebsfall auftretenden
Drehzahlen und Drehmomenten beaufschlagt werden können, so daß ihr Verhalten meßbar ist.
Bisher konnte man ja, wie oben erläutert wurde, nur innerhalb gewisser Grenzen belasten.
Als Beispiel soll die folgende Spezifikation für eine Vorrichtung angegeben werden:
Im Drehzahlbereich η = 0 ... 500 min1
Drehmomente Md = 0 . . . 250 kpm mit überlagerten Stoßen
von Md ■= -■; 50 kpm bei
von Md ■= -■; 50 kpm bei
Frequenzen
von f =-- 0 ... 150Hz
von f =-- 0 ... 150Hz
Im Drelvahlbereich η - 500 ... 2000 min1
Md — 0 ... 70 kpm mit
Md — 0 ... 70 kpm mit
derselben Drehmoment
überlagerung.
überlagerung.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Rotor des Antriebs- und Bremsmotors
starr mit einem der Kupplungsteile verbunden ist und daß eine Einrichtung für die Beaufschlagung der
Kupplung mit Drehmomentänderungen vorgesehen ist, bei deren Frequenz der Motor als Schwungmasse
wirkt, und für die Beaufschlagung des Motors mit den Drehmomentänderungen darunterliegender Frequenz.
Die Kupplung wird man dabei im allgemeinen in der oben geschilderten, an sich bekannten Weise ausbilden;
der Motor isl vorzugsweise ein Gleichstrommotor.
Per Ausdruck »starr« bedeutet selbstverständlich nicht, daß die Verbindungsteile absolut unelastisch
lind, weil dies zwar erfindungsgemäß der Idealfall wäre, praktisch jedoch nicht zu verwirklichen ist.
Pieser Idealfall läßt sich immer nur annähernd erreichen. Aus diesem Grunde wird man auch, wenn die
Kupplung ein Drehzylinder ist, den Drehkolben mit dem Prüfling verbinden und den Zylinder selbst mit
dem Motor, da dann die Verbindung nicht über eine relativ dünne Welle, sondern über massive und damit io
starrere Bauteile erfolgt. Je starrer die Verbindung ist, desto geringer ist die Gefahr unerwünschter Koppelschwingungen. Solche Koppelschwingungen wären
beispielsweise bei der Verbindung über auch nur kurze
Die Erfindung soll nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert werden,
die schematisch eine Versuchsanlage mit der erfindungsgsmälten Vorrichtung darstellt. Die Anlage ist
5 als Regelkreis ausgelegt, bei der ein vorgegebenes Prüfprogramm als Führungsgröße dient und die jeweils
gemessenen Drehmomente und Drehzahlen auf den vom Programm vorgegebenen Wert nachgeregelt
werden.
Als Prüfling dient die Hinterachskonstruktion eines Kraftfahrzeugs, man erkennt die Kardanwelle 10, das
Differentialgetriebe 12 und die Gelenkwellen 14, 16 zu den anzutreibenden Hinterrädern. An die Gelenkwelle 16 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung ange-
beispselsweise oei aer verDinaung UDer aucn nur Kur« wcuc i» «t u». w... .^0-...--- vnnTrhtune
Hydraulikleitungen weEen der mit höherem Druck i5 schlossen dargestellt; eine gleichartige Vorncßtung
zunehmenden Kompressibilität des Hydraulikfluids ist auch in nicht dargestellter Weise mit der UelenK-unvermeidlich.
Bei einer mechanisch starren Verbindung jedoch liegen die Frequenzen etwaiger Koppel
schwingungen oberhalb des Arbeitsfrequenzbereiches.
welle 14 verbunden.
Sowohl von der Kardanwelle 10 wie auch von den
schwingungen ooernaiD aes /\roeusirequcn/;Dcrcn.ucb. Getriebeteilen und den Gelenkwellen führen jeweils
Darüber hinaus besitzt das Drehzylindergehäuse ein ao Meßleitungen zu einem Aufzeichnungs- und Auswerhöheres
Trägheitsmoment als der Drehkolben, wo- tungsgerät; Versuchsauf bau, Meßwertaufnehmer und
durch in vorteilhafter Weise die Schwungmasse ver- die Verarbeitung der MeßwerU bilden keinen Gegengrößert
wird. stand der Erfindung und werde»* daher in diesem
Ein Gleichstrommotor ist bevorzugt, weil sein Rotor Zusammenhang nicht näher beschrieben. Im allgemeiein
wesentlich größeres Trägheitsmoment besitzt als as nen setzt man Dehnungsmeßstreifen für die Erfassung
beispielsweise der einer Asynchronmaschine. Bei der der Drehmomente und Pulsgeber zur Ermittlung der
letzteren ist ferner die Umsteuerung von negativem Drehzahlen ein.
auf positiven Schlupf nur mit erheblichem Aufwand Die gemessenen Werte repräsentieren den Ist-
möglich, welcher Übergang von bremsendem zu Zustand und werden über eine Rückführleitung einer
antreibendem Betrieb in vielen Fällen jedoch stoßfrei 30 Steuereinrichtung 34 zugeführt,
erfolgen soll. Die Vorrichtung umfaßt eine hydraulische Kupp-
Um die erheblichen Drehmomentschwankungen lung 18 in Form eines Drehkolbens 20, der abgedichtet
mit der geforderten Frequenz von 150 Hz auf den in einem Drehzylinder 22 sitzt. Der Drehkolben 20
Drehzylinder schalten zu können, sind in dessen Ge- ist mit der Gelenkwelle 16 über eine Sicherheitskupphäuse
gemäß einer Weiterbildung der Erfindung men- 35 lung (nicht dargestellt) verbunden, die im Falle von
rere synchron steuerbare Ventile vorgesehen. Zwar Störungen die Vorrichtung außer Betrieb setzt. Die
könnte man auch ein einziges, größeres Ventil verwen- Sicherheitskupplung kann auch in den Drehzylinder
den, um den erforderlichen Massendurchfluß zu eingebaut sein; sie bildet keinen Gegenstand der vorermöglich.n,
doch wäre die Steuerung eines so großen liegenden Erfindung. Der Drehkolben 20 kann gegen-Ventils
zu träge. Andererseits müssen die Ventile 40 über dem Drehzylinder um 30" vor- oder nachlaufen;
möglichst nahe an dem Gehäuse sitzen, um die ···-·. . ^ 1 „;nA ;-,k»r t>inf Hvdraulik-
Hydraulikfluidsäule so klein wie möglich und damit so starr wie möglich zu halten.
Die oben beispielsweise angegebenen Werte ent- unu luumiv.,, ^,.,„ „_
sprechen einer zu übertragenden Leistung von etwa 45 befindet. Die Kammern sind über schematisch darge-180
PS. Man wird versuchen, den Motor so zu wählen, stellte Ringleitungen 24 mit dem Auslaß von mehreren
daß er für diese Leistung ausreicht, aber auch nicht Ventilen, von denen die beiden Ventile 26 und 28
überdimensioniert ist, also etwa einen l50kW-Motor erkennbar sind — verbunden. Die Ringleitungen 24
wählen. Bei einem solchen Motor liegt die »Grenz- und die Ventile sind in bzw. an einem feststehenden
frequenz«, also die Frequenz, bis zu der die Dreh- 50 äußeren Gehäuse 30 angeordnet. Der Drehzylinder
moinentenänderung am Motor aufschaltbar ist, bei selbst läuft gemeinsam mit dem Drehkolben um. Der
etwa 5 Hz, wenn es sich um einen Gleichstrommotor Drehzylinder ist .starr mit dem Rotor eines Gleichhandelt.
Man beaufschlagt den Motor mit den darun- strommotors 32 verbunden; es wäre auch denkbar,
terliegenden Frequenzen; sehr hohe Frequenzen den Drehzyiinder selbst als Rotor des Motors aus/ukönnte
man allerdings zulassen, weil die mechanische 55 bilden, doch dürfte die Ausführung nach dem darge-
und elektrische Trägheit des Motors verhindert, daß stellten Beispiel zweckmäßiger sein. Der Rotor oder
der Rotor schnellen Änderungen folgt. Anker des Elektromotors ist mit dem Steuergerät 34
Der Drehzylinder andererseits überträgt das gesamte verbunden, von dem auch die Ventile der Kupplung
Drehmoment; er verspannt den Prüfling gegenüber gesteuert werden. An der Einlaßseitc der Ventile steht
dem Motor. Der Verdrehwinkel zwischen Zylinder und 60 Hydraulikfluid unter Hochdruck.
Kolben ist konstruktiv bedingt begrenzt, z. B. auf 30°. Das Steuergerät führt dem Ahker des Motors
Wenn der Prüfling sehr elastisch ist, wird dadurch der Strom zu — oder entnimmt Strom — gemäß einem
gesamte Momentenbereich begrenzt. Dem Dreh- Programm, das die einzelnen Prüfbedingungen festlegt,
zylinder werden nur die oberhalb 5 Hz liegenden Das Vergleichen der durch das Programm vorgege-Drehmomentenstößc aufgeschaltet, bei denen der 65 benen Sollwerte mit den zum Steuergerät 34 zurück-Motor als Schwungmasse wirksam ist. Bei langsameren geführten Ist-Werten erfolgt in der üblichen Weise
DrehmomentenändfTungen würde der Rotor des und braucht deshalb hier nicht näher erläutert zu
Motors folgen. werden.
über dem Drehzylinder um 30 vor- oder nachlaufe; beide Teile der Kupplung sind über eine Hydraulikfluidsäule
miteinander verbunden, die sich in vier Kammern zwischen zwei Flügeln des Drehkolbens
und radialen Zwischenwandungsn des Drehzylinders
d üb htisch darge
Bei der Prüfung eines Hinterachsaggregates beispielsweise muß die Gelenkwelle sowohl wie im angetriebenen Zustand belastet werden als auch unter Bedingungen, unter denen sie selbst antreibend auf das Differentialgetriebe zurückwirkt, etwa bei Bergabfahrt.
Dabei sind die Größen Drehzahl, Drehmoment, Motorleistung und weitere Variable miteinander verknüpft. Das Prüfprogramm enthält nun eine dieser
Variablen, vorzugsweise das Drehmoment, während die zugeordnete Drehzahl auf der (nicht dargestellten)
Antriebsseite der Kardanwelle 10 variiert wird. Die Erstellung eines Programms, das der im Betrieb tatsächlich auftretenden Belastung entspricht, obliegt
dem Benutzer der Vorrichtung. Das Programm kann beispielsweise auf Lochstreifen oder Magnetband
gespeichert sein und wird mit den üblichen Einrich
tungen in Sollgrößen für das Steuergerät 34 umgewandelt. Die Regelung selbst bildet keinen Gegenstand
der Erfindung; es sei nur soviel erwähnt, daß der Motoranker über Thyratrons oder Thyristoren ge
steuert wird, die auch eine Rückspeisung der Brems
leistung in Form elektrischer Leistung in das Netz erlauben.
Das Steuergerät enthält eine Frequenzweiche, deren Bauart nicht erfindungswesentlich ist, um den Motor-
ίο Stromkreis nur mit solchen Drehmomentänderungen
zu beaufschlagen, die unter einer einstellbaren Grenzfrequenz von bcispiclssweie 5 Hz liegen, während die
höheren Frequenzen auf die Ventile geschaltet werden. Selbstverständlich kann die Frequenzaufspal
tung auch bereits bei der Erstellung des Programm! erfolgen.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Prüfung umlaufender Werkstücke
bezüglich ihres Verhaltens bei unterschied- liehen Drehzahlen und Drehmomentbelastungen
eines Prüfprogramms mit einem elektrischen Antriebs- und Bremsmotor und einer hydraulischen
Kupplung, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor des Antriebs- und Bremsmotors (32)
starr mit einem der Kupplungsteile verbunden ist und daß eine Einrichtung für die Beaufschlagung
der Kupplung (18) mit Drehmomentänderungen vorgesehen ist, bei deren Frequenz der Motor als
Schwungmasse wirkt, und für die Beaufschlagung des Motors mit den Drehmomentänderungen
darunterliegender Frequenz.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung (18) ein Drehzylinder
ist, der mit dTn Motorrotor starr verbunden
ist und in dem sich ein mit dem Prüfling starr verbundener Drehkolben (20) über eine Hydraulikfluidsäule
abstützt, und daß der Drehzylinder (22) von einem Gehäuse (30) mit steuerbaren Ventilen
(26, 28) umschlossen ist für die gesteuerte Veränderung des Hydraulikfluidsäulenvolumens in Abhängigkeit
von dem Prüfprogramm.
3. Vorrichtung nach Anspruch ?, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (30) eine Mehrzahl
von synchron steuerbaren Ventilen aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Frequenzweiche für die Auftrennung
der dem Motor und der der Kupplung zuzuführenden Frequenzen.
35
Priority Applications (2)
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DE2057347A DE2057347C3 (de) | 1970-11-21 | 1970-11-21 | Vorrichtung zur Prüfung umlaufender Werkstücke bezüglich ihres Verhaltens bei unterschiedlichen Drehzahlen und Drehmomenten |
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1970
- 1970-11-21 DE DE2057347A patent/DE2057347C3/de not_active Expired
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |