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Die
Erfindung betrifft einen Einlippenbohrer. Der Einlippenbohrer besitzt
einen Bohrkopf, der eine an dem Bohrkopf ausgebildete Schneide aufweist. Die
Schneide besitzt eine Schneidkante zur spanabhebenden Bearbeitung
eines Werkstücks.
Der Schneidkante ist wenigstens ein Spanformer zur Spanformung durch
die Schneidkante abgespanter Späne
zugeordnet.
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Einlippenbohrer
sind gängige
Bohrer, die beim Tiefbohren eingesetzt werden. Das Tiefbohren ist
ein spanabhebendes Verfahren zur Herstellung oder Bearbeitung von
Bohrungen. Tiefbohrungen sind üblicherweise
Bohrungen mit einem Durchmesser zwischen ca. 1 mm bis 1500mm und
einer Bohrtiefe ab ca. dem dreifachem Durchmessermaß. Das Einlippentiefbohren
bzw. ELB-Tiefbohren ist eine spezielle Verfahrensvariante des Tiefbohrens,
bei dem ein Einlippen- bzw. ELB-Tiefbohrwerkzeug
eingesetzt wird. Einlippenbohrer lassen sich unterteilen in solche
mit am Werkzeug angeschliffener Schneide und in solche mit auswechselbarer
Schneide, beispielsweise in Form einer Schneidplatte bzw. Wendeschneidplatte.
Das Einlippentiefbohren wird vorzugsweise im Durchmesserbereich
von ca. 0,8mm bis 40mm durchgeführt.
Die Zufuhr von Kühlschmierstoff erfolgt
durch eine oder mehrere Bohrungen im Innern des Bohrers. Kühlschmierstoff
ist ein Stoff, der beim Trennen und beim Umformen von Werkstoffen
zum Kühlen
und Schmieren eingesetzt wird. Die Ableitung des Kühlschmierstoff-Spänegemisches
beim Einlippenbohrer geschieht durch eine Längsnut bzw. Sicke am äußeren Werkzeugschaft.
Der Einsatz von großen
Mengen Kühlschmierstoff
ist ökologisch
bedenklich, da das Kühlschmierstoff-Spänegemisch
eine Altlast darstellt, die entsorgt oder wieder aufbereitet werden
muss. Man setzt deshalb zunehmend Minimalmengenschmierungen ein,
bei der die eingesetzte Schmierstoffmenge auf das unbedingt notwendige Maß reduziert
wird. Ein Problem dabei ist es, trotz sehr geringer Kühlschmierstoffmenge
für eine
ausreichende Späneabfuhr
zu sorgen, um damit eine gute Qualität des Tiefbohrprozesses sicherzustellen.
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Aufgabe und
Lösung
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Einlippenbohrer der eingangs genannten
Art zu schaffen, der insbesondere auch bei Minimalmengenschmierung
produktionssicher arbeitet und insbesondere eine hohe Verschleißfestigkeit
aufweist.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Einlippenbohrer mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt. Der Wortlaut
sämtlicher
Ansprüche
wird durch Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
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Der
erfindungsgemäße Einlippenbohrer zeichnet
sich dadurch aus, dass er einen Spanformer mit positivem Spanwinkel
besitzt.
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Unter
Einlippenbohrern im Sinne der Anmeldung werden solche verstanden,
die einen Bohrkopf mit einer daran ausgebildeten Schneide aufweisen. Insbesondere
ist die Schneide einstückig
mit dem Bohrkopf verbunden, beispielsweise in den Bohrkopf eingeschliffen.
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Als
Schneide bzw. Schneidkeil im Sinne der Anmeldung wird der an der
Spanerzeugung beteiligte Bereich des Einlippenbohrers verstanden.
Der Schneidkeil wird von der Spanfläche, die unmittelbar mit dem
abgespanten Span in Berührung
kommen kann, und der Freifläche
begrenzt. Die Spanfläche
ist die Fläche
am Schneidkeil, auf der der Span aufläuft. Die Fläche am Schneidkeil, die der
entstehenden Werkstückoberfläche bzw.
Bearbeitungsfläche
gegenüber
liegt, nennt man Freifläche.
Die Linie, an der die Spanfläche
und die Freifläche
einander berühren, wird
als Schneidkante bezeichnet. Als Spanwinkel wird der Winkel zwischen
einer zur Bearbeitungsfläche
des zu bearbeitenden Werkstücks
senkrecht stehenden, gedachten Linie und der Spanfläche an der Schneidkante
bezeichnet. Es können
mehrere Schneidkanten vorhanden sein, beispielsweise eine Außenschneide
und eine Innenschneide. Der Keilwinkel ist der Winkel zwischen der
Spanfläche
und der Freifläche
und der Freiwinkel ist der Winkel zwischen der Bearbeitungsfläche und
der Freifläche. Spanformer
bzw. Spanbrecher dienen zum Spanformen bzw. Brechen der Späne und werden
in den Fällen
vorgesehen, bei denen der Spanbruch nicht sicher gestellt ist. Dies
kann beispielsweise dann vorkommen, wenn das Verformungsvermögen des Werkstücks sehr
hoch ist und ein sogenannter „Fließspan" entsteht, der ohne
Bruchhilfe erst sehr spät bricht.
Jeder Schneidkante kann wenigstens ein Spanformer zugeordnet sein,
beispielsweise kann der Außenschneide
ein Spanformer und der Innenschneide ein weiterer Spanformer zugeordnet
sein.
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Der
positive Spanwinkel am Spanformer des erfindungsgemäßen Einlippenbohrers
bewirkt, dass der abgespante Span nun nicht mehr, wie bei spielsweise
bei herkömmlichen
Einlippenbohrern mit 0° Spanwinkel
der Fall, rechtwinklig auf die Spanfläche aufläuft, sondern schräg, da die
Spanfläche
gegenüber
der zur Bearbeitungsfläche
senkrecht gedachten Linie geneigt ist. Der Span wird also beim Auftreffen auf
die Spanfläche
weniger stark gestaucht, was dazu führt, dass die durch den auftreffenden
Span erzeugte Flächenbelastung
der Spanfläche,
die beispielsweise zu einer Wärmeentwicklung
infolge der Reibung zwischen Span und Werkstück führen kann, relativ gering ist.
Es wird sozusagen ein „weicher" Schnitt erzeugt.
Dies führt
dazu, dass erfindungsgemäße Einlippenbohrer
produktionssicher bei Minimalmengenschmierungen beispielsweise mit
Druckluft oder beim Einsatz von Kühlschmierstoffen mit geringen
Viskositäten
verwendet werden können.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Einlippenbohrers ist, dass
eine gezielte Spanformung des abgespanten Spans möglich ist,
die an Minimalmengenschmierungsbedingungen anpaßbar ist. Für den sicheren Späneabtransport
durch Kühlschmierstoff
ist es zunächst
einmal notwendig, dass Späne
eine bestimmte Größe nicht überschreiten,
da sie ansonsten durch den begrenzten Raum in der Sicke nicht sicher
mitgenommen werden. Dies kann dazu führen, dass sich Späne im Bereich
der Schneide ansammeln und den Bohrprozess beeinträchtigen können. Bei
herkömmlichen
Einlippenbohrer mit Spanwinkel 0° tritt
das Problem eines langbrechenden Spans normalerweise nicht auf,
da infolge der starken Spanstauchung auf der Spanfläche meist
ein kurzbrechender Span entsteht. Jedoch werden extrem kurze Späne wiederum
nicht sicher abtransportiert, wenn Kühlschmierstoffe mit geringen
Viskositäten
eingesetzt werden, da sie zu geringen Widerstand bieten. Durch den
Spanbrecher mit positivem Spanwinkel entstehen Späne, die
einerseits klein genug sind, um sicher „bewegt" zu werden und andererseits groß genug
sind, um Kühlschmierstoffen
mit geringen Viskositäten
genügend
Angriffsfläche
zum Abtransport zu bieten.
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Der
Spanwinkel des Spanformers liegt vorzugsweise im Bereich von 10° bis 30°, insbesondere im
Bereich von 15° bis
25°.
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Der
Spanformer kann Bereiche mit unterschiedlich großem positiven Tangentenwinkel
aufweisen, so dass der Span, der auf dem Spanformer entlang gleitet,
in unterschiedlichen Bereichen unterschiedlich stark gestaucht bzw.
verformt wird. Als Tangenten- bzw. Spanflächenwinkel wird der Winkel zwischen
einer zur Bearbeitungsfläche
des zu bearbeitenden Werkstücks
senkrecht stehenden, gedachten Linie und einer Tangente an die Spanfläche, ausgenommen
der Bereich direkt an der Schneidkante, bezeichnet. Der Winkel direkt
an der Schneidkante wird als Spanwinkel bezeichnet. Vorzugsweise ist
der Spanwinkel an der Schneidkante positiv, so dass der Span dort
relativ wenig gestaucht wird, womit die Flächenbelastung, die durch den
auftreffenden Span an der Schneidkante verursacht wird, relativ
gering ist. Vorzugsweise gelangt der Span beim „Durchwandern" des Spanformers
anschließend
in Bereiche, bei denen der Tangentenwinkel gegenüber dem „Schneidkanten"-Bereich geringer
ist, so dass er dort stärker
gestaucht wird. Der Span kann Bereiche mit annähernd 0°-Tangentenwinkel oder sogar
negativem Tangentenwinkel mit starker Spanstauchung durchlaufen.
Irgendwann wird die Spanstauchung bzw. die Belastung auf den Span
so groß,
dass er bricht.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung besitzt der Spanformer eine Spanleitfläche zur
Spanleitung der Späne
und einen Spanbruchabschnitt zur Brechung der Späne. Bevorzugt ist die Spanleitfläche der
Bereich, der im wesentlichen unmittelbar an die Schneidkante angrenzt
und auf die der Span nach Spanabhebung zunächst auftrifft. Vorzugsweise
besitzt die Spanleitfläche
einen relativ großen
positiven Spanwinkel und Bereiche mit einheitlichem zum Spanwinkel
nahezu identischen Tangentenwinkel oder Bereiche mit unterschiedlich
großen
positiven Tangentenwinkeln. Der Spanbruchabschnitt schließt vorzugsweise
direkt an die Spanleitfläche
an. Dort können
im Vergleich zur Spanleitfläche
kleinere positive Tangentenwinkel, 0° Tangentenwinkel oder sogar negative
Tangentenwinkel vorgesehen sein, die eine Brechung des Spans verursachen
können.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn der Spanbruchabschnitt in einem Abstand von
der Schneidkante angeordnet ist, der zur Einstellung einer gewünschten
Spangröße geeignet
ist. Damit ist eine gezielte Spangrößeneinstellung des abgespanten Spans
möglich.
Durch Variieren des Abstandes des Spanbruchabschnitts von der Schneidkante
können Späne unterschiedlicher
Größe und Form
erzeugt werden, die optimal an die jeweiligen Kühlschmierstoffbedingungen,
insbesondere an Minimalmengenschmierungsbedingungen, angepasst sind,
d.h. sicher abtransportiert werden können.
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Wann
der Span im Spanbruchabschnitt bricht, hängt von verschiedenen Einflussfaktoren
ab, die beim Festlegen des Abstandes mit berücksichtigt werden sollten.
Solche Einflussfaktoren sind beispielsweise Werkstückstoffeigenschaften
des zu bearbeitenden Werkstücks,
insbesondere dessen Verformbarkeit, Bearbeitungsgeschwindigkeit
des Bohrprozesses o.dgl.
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Der
Abstand kann beispielsweise im Bereich von 0,2mm bis 1,5mm, insbesondere
im Bereich von 0,3mm bis 0,6mm liegen.
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Bevorzugt
ist der Spanformer bzw. Spanbrecher in Form einer an die Schneidkante
angrenzende Nut bzw. Rinne ausgebildet. Der nutartige Spanformer
kann in zwei Bereiche eingeteilt werden. Ein erster, insbesondere
bogenförmig
gekrümmter
Bereich kann sich von der Schneidkante bis zu einem Nutgrund erstrecken.
Dieser Bereich kann als Spanleitfläche bezeichnet werden. Vorzugsweise
nimmt der positive Tangentenwinkel, der durch Anlegen einer Tangente
an die Krümmung
ermittelt werden kann, in diesem zum Nutgrund hin insbesondere stetig
ab, bis schließlich
am Nutgrund annähernd
ein 0°-Tangentenwinkel
erreicht wird. Ein zweiter, insbesondere bogenförmig gekrümmter Bereich kann sich vom
Nutgrund bis zu einer Begrenzungsfläche der zum Abtransport des
Kühlschmierstoff-Späne-Gemischs ausgebildeten
Sicke erstrecken. Dieser Bereich kann als Spanbruchabschnitt bezeichnet
werden, wobei ausgehend von einem im wesentlichen 0°-Tangentenwinkel
am Nutgrund dieser zur Begrenzungsfläche hin immer negativer werden
kann.
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Alternativ
ist es möglich
die Spanleitfläche des
Spanformers nicht gekrümmt
auszubilden, sondern als Schrägfläche mit
einheitlich positivem Span- bzw. Tangentenwinkel. An diese schräge Spanleitfläche kann
dann ein gekrümmter
bzw. mit Radius versehener Spanbruchabschnitt anschließen.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist an mindestens einer Funktionsfläche des
Einlippenbohrers eine Funktionsbeschichtung vorgesehen. Als Funktionsflächen im
Sinne der Anmeldungen werden insbesondere solche Flächen bezeichnet,
die eine bestimmte Aufgabe beim Tiefbohrprozess erfüllen, beispielsweise
das Abspanen von Spänen,
das Abstützen
des Bohrers in der Bohrung, der Abtransport von Spänen usw..
Besonders bevorzugt handelt es sich bei der Funktionsfläche um den
zur Spanformung der Späne
dienenden Spanformer. Zumindest der Spanformer, insbesondere dessen
Spanleitfläche und
Spanbruchabschnitt kann also mit der Funktionsbeschichtung versehen
sein.
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Es
ist möglich,
dass die Funktionsbeschichtung an mehreren oder an allen am Schnittprozess beteiligten
Funktionsflächen
vorgesehen ist. Die Funktionsbeschichtung kann an allen direkt mit
dem Werkstück
in Berührung
kommenden Funktionsflächen
vorgesehen sein. Dies sind beispielsweise die Führungsleisten und die Rundschlifffase,
die zur Abstützung
des Einlippenbohrers in der Bohrung dienen. Zu diesen Funktions flächen gehört auch
der Bereich der Schneidkante, der sowohl direkt mit dem Werkstück als auch
mit dem abgespanten Span in Berührung
kommt. Zusätzlich
können
auch die Freifläche
und die Begrenzungsflächen
der späneabführenden
Sicke mit der Funktionsbeschichtung versehen sein.
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Eine
Aufgabe der Funktionsbeschichtung ist es, die Verschleißfestigkeit
des Bohrers insbesondere bei hohen Schnittgeschwindigkeiten zu erhöhen. Durch
die Funktionsbeschichtung wird der Abrieb des Einlippenbohrers bei
Kontakt mit dem zu bearbeitenden Werkstück, insbesondere im Bereich
der Schneidkante vermindert. Ferner wird eine Auskolkung verhindert,
die dann stattfinden kann, wenn Späne auf dem Spanformer gleiten
und dabei Material aus dem Gefüge
des Spanformers herausbrechen. Ein weiterer Vorteil der Funktionsbeschichtung ist,
dass die Haftung zwischen dem Einlippenbohrer und dem zu bearbeitenden
Werkstück
vermindert wird. Dadurch wird verhindert, dass insbesondere bei hohen
Pressungen zwischen Einlippenbohrer und Werkstück ein als „Aufbauschneide" bezeichnetes Verschweißen von
Werkstückstoff
und Schneide entsteht.
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Die
Funktionsbeschichtung kann mindestens teilweise aus Hartstoff, insbesondere
aus metallischem Hartstoff bestehen. Als metallischer Hartstoff wird
vorzugsweise ein Nitrid oder ein Karbid verwendet. Es kann jedoch
auch ein Borid oder Silicid eingesetzt werden. Besonders bevorzugt
ist es, ein Leichtmetallnitrid, insbesondere Titanaluminiumnitrid,
zu verwenden.
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Alternativ
ist es möglich,
nichtmetallische Hartstoffe einzusetzen, beispielsweise Diamant,
Borkarbid oder Bornitrid.
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Die
Funktionsbeschichtung kann mehrere, insbesondere übereinanderliegende,
Schichten aufweisen. Es kann mindestens eine Hartstoff schicht und
mindestens eine an die Hartstoffschicht angrenzende Weichstoffschicht
vorgesehen sein, wobei die Hartstoffschicht eine äußere Schicht
bzw. eine Oberfläche
bildet.
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Ein
Verfahren zur Herstellung eines Einlippenbohrers zeichnet sich dadurch
aus, dass zunächst
ein Bohrkopf mit einer typischen Bohrergeometrie des Einlippenbohrers
hergestellt wird. Das Herstellen umfasst insbesondere das Herstellen
des Bohrkopfes aus einem Rohmaterial, beispielsweise durch einen
Sinterprozess, das Ausbilden eines Kühlschmierstoffkanals zur Zuführung von
Kühlschmierstoff,
das Ausbilden einer Sicke zum Zwecke der Abfuhr von Kühlschmierstoff-Spänegemisch,
das Ausbilden, insbesondere Einschleifen der Schneide usw..
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Ein
weiterer Verfahrensschritt des Verfahrens ist das Ausbilden eines
Spanformers bzw. Spanbrechers im Bereich der Schneide des Einlippenbohrers.
Schließlich
wird wenigstens eine Funktionsfläche
des Einlippenbohrers mit einer Funktionsbeschichtung versehen. Es
wird also zunächst
die Formgebung des Bohrkopfes abgeschlossen und danach eine Funktionsbeschichtung
aufgebracht, was zur Folge hat, dass zumindest auch der Spanformer mit
der Funktionsbeschichtung versehen ist. Dies unterscheidet das Verfahren
wesentlich von herkömmlichen
Verfahren, bei denen als letzter Verfahrensschritt der Spanformer
eingeschliffen wird, so dass eine etwaige Beschichtung auf dem Spanformer
wieder abgeschliffen wird und der Spanformer dann keine Beschichtung
mehr aufweist.
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Bezüglich weiterer
Details des Verfahrens wird auf die vorstehende Beschreibung und
die nachfolgende Figurenbeschreibung verwiesen.
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Diese
und weitere Merkmale gehen außer aus
den Ansprüchen
auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die
einzelnen Merkmale jeweils für
sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei
einer Ausführungsform der
Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte
sowie für
sich schutzfähige
Ausführungen
darstellen können.
Die Unterteilung der Anmeldung in einzelne Abschnitte sowie Zwischen-Überschriften
beschränkt
die unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer allgemeinen Gültigkeit.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
folgenden näher
erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Bohrkopfes
des erfindungsgemäße Einlippenbohrers,
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2 eine
Vorderansicht des Einlippenbohrers von 1,
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3 eine
Seitenansicht des Einlippenbohrers von 1,
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4 eine
vergrößerte Darstellung
der Einzelheit X von 3 bei der die Spanabhebung eines Spans
und die Schneidengeometrie näher
darstellt und
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5 eine
nochmalige Vergrößerung der Einzelheit
X, bei der verschiedene Bereiche des Spanformers und eine mehrschichtige
Funktionsbeschichtung gezeigt sind.
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Detaillierte
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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Die 1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Einlippenbohrers,
wobei lediglich der Bohrkopf 11 dargestellt ist. Einlippen bohrer bestehen
im wesentlichen aus einem Bohrschaft und einem mit dem Bohrschaft
insbesondere stoffschlüssig
verbundenen Bohrkopf 11 oder einem Vollhartmetallwerkzeug.
Ein Verbinden des Bohrschaftes mit dem Bohrkopf 11 erfolgt
vorzugsweise mittels eines Lötverfahrens,
beispielsweise mittels Hartlöten.
Der Bohrschaft wird mit einer Spannhülse verbunden, die ihrerseits
in einer Werkzeugaufnahme einer Einlippen-Tiefbohrmaschine befestigt wird. Der
Bohrschaft oder das Vollhartmetallwerkzeug kann fest, insbesondere
stoffschlüssig
mit der Spannhülse
verbunden sein, beispielsweise mittels einer Löt- oder Klebeverbindung.
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Der
Einlippenbohrer samt Spannhülse
wird auch als Einlippen- bzw. ELB-Tiefbohrwerkzeug bezeichnet.
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Der
Bohrkopf 11 besitzt eine im Bereich seiner Stirnseite ausgebildete
Schneide 12, einen im Inneren des Bohrkopfs 11 befindlichen
Kühlschmierstoffzuführkanal 13,
eine Sicke 14 bzw. Nut zur Abfuhr des Kühlschmierstoff-Spänegemisches
sowie Führungsleisten 15 am
Umfang, die beim Bohrvorgang direkt mit dem zu bearbeitenden Werkstück 16 in
Kontakt stehen und den Einlippentiefbohrer in der Bohrung führen.
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Der
Bohrkopf besteht aus Hartstoff bzw. Hartmaterial, der bzw. das eine
spanabhebende Bearbeitung des Werkstücks 16 ermöglicht.
Als Hartstoff wird vorzugsweise Hartmetall verwendet.
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Die
Kühlschmierstoffzufuhr
erfolgt beim Einlippenbohrer typischerweise durch den im Inneren des
Bohrers liegenden Kühlschmierstoffzuführkanal 13,
der sich vom Bohrschaft bis zum Bohrkopf 11 längs einer
Bohrerachse 23 erstreckt und an der Stirnseite des Bohrkopfes 11 in
einem Kühlschmierstoff-Auslass
endet. Der Kühlschmierstoff
hat beim Tiefbohren mehrere Aufgaben. Er sorgt für eine Schmierung der Schneide 12 und
der Führungsleisten 15 und
damit für
eine Reduzierung von Reibung und Verschleiß des Einlippenbohrers. Eine
andere Aufgabe ist die Kühlung,
d.h. die Ableitung der Wärme
von Werkzeug und Werkstück 16.
Schließlich sorgt
der Kühlschmierstoff
für eine
kontinuierliche Späneabfuhr
der abgespanten Späne 22.
Kühlschmierstoffe
zum Tiefbohren sind in der Regel nicht wassermischbare Kühlschmierstoffe,
insbesondere Tiefbohröle.
Gegebenenfalls können
Zusätze
bzw. Additive zur Verbesserung der Gebrauchseigenschaften, beispielsweise
zur Verschleißminderung, vorgesehen
werden.
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Ebenfalls
typisch für
Einlippenbohrer ist die außenliegende
Sicke 14 bzw. Nut zur Abfuhr des Kühlschmierstoff-Spänegemisches.
Der Einlippenbohrer hat damit in Vorderansicht (2)
das Aussehen einer „Torte", von der ein Tortenstück herausgenommen
wurde, wobei die dabei entstehende Lücke die Sicke 14 darstellt.
Die Sicke 14 besitzt zwei insbesondere stumpfwinklig zueinander
angeordnete Begrenzungsflächen 17, 18,
von denen eine Begrenzungsfläche 17 direkt
an die Schneide 12 angrenzt. Die Sicke 14 erstreckt
sich längs
der Bohrerachse 23 bis in den Bereich des Bohrschaftes,
wo sie endet. Beim Bohrvorgang ist im Bereich des Bohrschaftes ein
Spänekasten
angeordnet, der das abgeführte Kühlschmierstoff-Spänegemisch
auffängt.
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Die
Schneide 12 befindet sich im vorderen, stirnseitigen Bereich
des Bohrkopfes 11. Sie ist der Teil des Bohrkopfes 11,
an dem Schneidkante 19 (Außenschneidkante), Spanfläche, Freifläche 20, Spanformer 21 und
Innenschneidkante 30 liegen.
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Eine
typische Schneiden bzw. Schneidkeilgeometrie für Einlippenbohrer ist in 4 dargestellt. Der
Schneidkeil wird durch die Freifläche 20 und die Spanfläche begrenzt,
wobei die Spanfläche
in der gezeigten Ausführungsform
durch den Spanformer 21 repräsentiert ist. Der Spanwinkel γ ist der
Winkel zwischen der Spanfläche
und einer zur Bearbeitungsfläche
des zu bearbeitenden Werkstücks 16 senkrecht gedachten
Linie S direkt an der Schneidkante 19 bzw. Innenschneidkante 30.
Außerhalb des „Schneidkanten-Bereichs" wird der Winkel
als Tangentenwinkel γ* bezeichnet.
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Als
Freiwinkel α bezeichnet
man den freien Winkel zwischen Freifläche und bearbeiteter Fläche. Wäre er 0°, so würde die
Freifläche
auf der Werkstückoberfläche stark
reiben. Große
Freiwinkel mindern den Freiflächenverschleiß, begünstigen
aber das Ausbrechen der Schneidkante. Man wählt den Freiwinkel deshalb
gerade so groß,
dass das Werkzeug genügend
frei schneidet.
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Der
Keilwinkel β ist
der Winkel des in das Werkstück
eindringenden Schneidkeils. Seine Größe wird von dem zu verspanenden
Werkstoff bestimmt und ergibt zusammen mit Freiwinkel und Spanwinkel immer
einen Winkel von 90°.
Beim Spanwinkel 0° fallen
also die zur Bearbeitungsfläche
senkrecht gedachte Linie S und die Spanfläche zusammen. Ist die Summe
aus Freiwinkel und Keilwinkel kleiner als 90°, so spricht man von der Differenz
zu 90° von
einem positiven Spanwinkel. Demgemäß ergibt sich, wenn die Summe
aus Freiwinkel und Keilwinkel größer als 90° ist, ein
negativer Spanwinkel.
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Die
Schneidkante 19 bzw. Innenschneidkante 30 ist
die Linie, an der Span- und Freifläche 20 einander berühren. Sie
kommt direkt mit dem zu bearbeitenden Werkstück 16 in Kontakt und
ist für
ein Abspanen von Spänen 22 verantwortlich.
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Wie
in 1 dargestellt, verläuft die Schneidkante 19 im
Winkel zu einer Bohrerachse 23 und erstreckt sich von einer
Außenfläche 24 des
Einlippenbohrers bis zu dessen Bohrerspitze 25. Im beschriebenen
Ausführungsbeispiel
ist lediglich der Schneidkante 19 (Aussenschneidkante)
ein Spanformer 21 zugeordnet. Der Spanformer 21 grenzt
im wesentlichen unmittelbar an die Schneidkante 19 an und
verläuft
parallel dazu ebenfalls zwischen der Außenfläche 24 und der Bohrerspitze 25.
Der Spanformer 21 hat die Form einer Nut mit U-förmigem Querschnitt
( 3, 4 und 5). Er lässt sich
in zwei Bereiche einteilen, nämlich
in eine im wesentlichen unmittelbar an die Schneidkante 19 angrenzende
Spanleitfläche 26,
die zur Spanleitung der Späne 22 dient
und in einen im Abstand von der Schneidekante 19 angeordneten
Spanbruchabschnitt 27, der zur Brechung der Späne 22 dient.
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Wie
in 4 und insbesondere in 5 dargestellt,
erstreckt sich die Spanleitfläche 26 von
der Schneidekante 19 bis zu einem Nutgrund 28 der
Nut. Der Spanbruchabschnitt 27 schließt direkt an die Spanleitfläche 26 an
und erstreckt sich vom Nutgrund 28 bis zur Begrenzungsfläche 17 der
Sicke 14. Spanleitfläche 26 und
Spanbruchabschnitt 27 zeichnen sich dadurch aus, dass die
Spanstauchung für
den auftreffenden Span 22 stetig größer wird, bis er schließlich im
Spanbruchabschnitt 27 bricht.
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Die
größer werdende
Spanstauchung wird durch die gekrümmt ausgebildete Spanleitfläche 26 sowie
den ebenfalls gekrümmt
ausgebildeten Spanbruchabschnitt 27 erzielt, wobei ausgehend
von einem relativ großen
Spanwinkel γ,
der Tangentenwinkel sich stetig ändert.
Dies ist beispielhaft durch vier verschiedene Span- bzw. Tangentenwinkel γ, γ* 0, γ* 1 und an vier verschiedenen
Bereichen des Spanformers 21 dargestellt. Der Span- bzw.
Tangentenwinkel γ bzw. γ* ist
durch Anlegen einer Tangente an die Spanformer-Krümmung in
den jeweiligen Bereichen bestimmbar. An der Schneidkante 19 ist
die Spanstauchung am geringsten, was durch einen großen, positiven
Spanwinkel γ repräsentiert
wird. Die Neigung zwischen der zur Bearbeitungsfläche des
Werkstücks 16 senkrecht
gedachten Linie S und der Spanleitfläche 26 in diesem Bereich
ist also am größten. Eine
geringe Spanstauchung reduziert die Flächenbelastung der Spanleitfläche 26 in
diesem Bereich, beispielsweise wird die Reibung zwischen Span 22 und
Spanleitfläche 26 verringert.
Die Spanstauchung des Spans 22 wird zum Nutgrund 28 hin
immer größer, was
beispielhaft durch den Spanwinkel γ* 1 gezeigt ist, der kleiner, also weniger
positiv als der Spanwinkel γ ist.
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Am
Nutgrund 28 ist der Spanwinkel γ* 0 0° groß. Dort
beginnt der Spanbruchabschnitt 27, der sich durch eine
große
Spanstauchung repräsentiert durch
negative Tangentenwinkel γ*, auszeichnet. Auch im Spanbruchabschnitt 27 nimmt
die Spanstauchung stetig zu und ist am Übergang zur Begrenzungsfläche 17 der
Sicke 14 am größten. Dies
ist beispielhaft durch den großen
negativen Spanwinkel γ* 2 gezeigt. Der genaue
Bruchpunkt des Spans 22 ist von mehreren Faktoren abhängig, beispielsweise von
der Verformbarkeit des Werkstückmaterials,
von der Bearbeitungsgeschwindigkeit des Bohrers, von der Steilheit
des Spanbruchabschnitts 27, vom Eigengewicht des Spans 22 usw..
Einen zusätzlichen Einfluss
auf die Spangröße hat der
Abstand des Spanbruchabschnitts 27 von der Schneidkante 19. Durch
Variieren dieses Abstandes kann eine gewünschte Spangröße eingestellt
werden. Der Abstand liegt vorzugsweise im Bereich von 0,3mm bis 0,6mm.
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In 5 ist
ferner eine Funktionsbeschichtung 29 des Einlippenbohrers
beispielhaft anhand der Beschichtung des Spanformers 21 gezeigt.
Die Funktionsbeschichtung 29 hat vor allem die Aufgabe den
Verschleiß an
den am Schnittprozeß beteiligten Funktionsflächen zu
vermindern. Solche Funktionsflächen
sind beispielsweise die Schneide 12 mit Schneidekante 19,
Spanformer 21, Freifläche 20,
die zur Abstützung
in der Bohrung eingesetzten Führungsleisten 15 und
die Begrenzungsflächen 17, 18 der
späneabführenden
Sicke 14. Vor allem die Beschichtung der Schneidekante 19 und
des Spanformers 21 ist wichtig, da dort ein starker Verschleiß auftritt.
Die Funktionsbeschichtung wirkt reibungsvermindert, so dass die
Reibung zwischen auftreffenden Span 22 und Spanformer 21,
insbesondere dessen Spanleitfläche 26 verringert
wird, was zu einer verringerten Wärmeentwicklung in diesem Bereich
führt. Außerdem schützt die
Funktionsbeschichtung 29 die Oberfläche der Span leitfläche 26 und
des Spanbruchabschnitts 27, so dass Auskolkungen bzw. ein Kolkverschleiß, bei dem
durch den auftreffenden Span 22 Material aus der Oberfläche herausbricht, verhindert
werden. Zudem wirkt die Funktionsbeschichtung 29 haftungsvermindernd,
so dass im Bereich der Schneidkante 19 sogenannte „Aufbauschneiden", eine Materialverschweißung zwischen
Span 22 und Schneidkante 19, vermieden werden.
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Als
Beschichtungsmaterial der Funktionsbeschichtung 29 wird
metallischer Hartstoff, insbesondere Titan-Aluminium-Nitrid verwendet.
Wie in 5 dargestellt, kann die Funktionsbeschichtung 29 ihrerseits
mehrere Schichten aufweisen, also eine Art „Multi-Layer-Beschichtung" bilden. Dies ist
beispielhaft anhand einer Funktionsbeschichtung 29 aus
drei Schichten dargestellt. Als unterste, direkt mit dem Spanformer 21 in
Kontakt stehende Schicht, ist eine Hartstoffschicht 29a vorgesehen.
Darüber
befindet sich eine Weichstoffschicht 29b, die von einer
weiteren Hartstoffschicht 29a überdeckt wird, die ihrerseits die äußere, eine
Oberfläche
bildende Schicht darstellt.
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Verfahren
zur
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Herstellung
eines Einlippenbohrers und Bohrvorgang
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Zur
Herstellung des Einlippenbohrers wird zunächst der Bohrschaft durch Ablängen eines
Rohmaterials auf entsprechende Länge
hergestellt. Als Rohmaterial kann ein Rohr, insbesondere aus Stahl, verwendet
werden, so dass das Rohrinnere einen Teil des Kühlschmierstoffzuführkanals 13 bildet.
Danach wird die Sicke 14 zur Abfuhr des Kühlschmierstoff-Spänegemisches
angebracht, beispielsweise in den Bohrschaft eingewalzt.
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Der
Bohrkopf 11 ist aus Hartmetall und wird mittels eines Sinterprozesses
hergestellt, wobei der bohrkopfseitige Teil des Kühlschmierstoffzuführkanals 13 und
die Sicke 14 bereits vorgesehen sind.
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Der
gesinterte Bohrkopf 11 und der Bohrschaft werden mittels
Hartlöten
stoffschlüssig
miteinander verbunden.
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Alternativ
ist es möglich
dass Bohrkopf 11 und Bohrschaft aus einem Stück aus gesintertem Hartmetall
hergestellt werden.
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Als
nächstes
wird die Schneide 12 samt Schneidkante 19 und
Spanformer 21 in den Bohrkopf 11 eingeschliffen.
Als abschließender
Verfahrensschritt wird der Spanformer 21 mit der Funktionsbeschichtung 29 versehen.
Dies bietet im Vergleich zu herkömmlichen
Herstellungsverfahren, bei denen als letzter Verfahrensschritt der
Spanformer 21 eingeschliffen wird, den Vorteil, dass eine
Beschichtung des Spanformers 21 mit der Funktionsbeschichtung 29 sichergestellt
ist.
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Einlippenbohrwerkzeuge
müssen
beim Anbohren in einer Anbohrbuchse geführt werden, weil sich die Bohrkräfte nicht,
wie z.B. beim Wendelbohrer mit zwei Schneiden, gegenseitig aufheben.
Daher muss das Werkzeug während
des Bohrvorgangs abgestützt
bzw. geführt
werden.
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Beim
Einlippenbohrvorgang wird daher zunächst der Einlippenbohrer in
der Bohrbuchse, die sich in einem Bohrbuchsenträger befindet, geführt. Nach
Eintritt des Werkzeugs in die Bohrung übernimmt die Bohrung selbst
diese Führungsaufgabe. Alternativ
kann auch eine Führungsbohrung
die Aufgabe einer Bohrbuchse übernehmen.
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Der
Bohrkopf 11 dringt also mit seiner Schneide 12 in
das zu bearbeitende Werkstück 16 ein.
Dabei kommt die Schneidkante 19 direkt mit dem Werkstück 16 in
Kontakt, wodurch Späne 22 abgespant
werden.
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Ein
abgespanter Span 22 trifft dabei zunächst auf die Spanleitfläche 26 des
Spanformers 21 im Bereich der Schneidkante 19.
Der positive Spanwinkel γ bewirkt,
dass im Bereich der Spanleitfläche 26 noch
keine starke Stauchung des Spans 22 stattfindet, wodurch
gewährleistet
ist, dass der Span 22 nicht bricht, sondern geformt wird.
Durch die sich ändernde
Krümmung
der Spanleitfläche 26 wird
die Stauchung bzw. der Druck auf den Span 22 ständig erhöht. Der
Span gleitet die Spanleitfläche 26 entlang und
gelangt zum Spanbruchabschnitt 27, wo er infolge des negativen
Tangentenwinkels γ* stark gestaucht wird, und schließlich bricht.
Durch die Variation des Abstandes zwischen der Schneidkante 19 und
dem Spanbruchabschnitt 27 kann die Spangröße des Spans
gezielt eingestellt werden, um sie an die jeweiligen Kühlschmierstoffbedingungen,
beispielsweise eine Minimalmengenschmierung, anzupassen. Es ist
auch möglich,
die Krümmungen
bzw. Steigungen der Spanleitfläche 26 und/oder
des Spanbruchabschnittes 27 zu variieren, um damit eine bestimmte
Spanform bzw. eine bestimmte Spangröße zu erzeugen.