DE20316004U1

DE20316004U1 - Rohling für die Herstellung von Zahnersatz

Info

Publication number: DE20316004U1
Application number: DE20316004U
Authority: DE
Original assignee: STUEHRENBERG BIRGIT
Current assignee: BIRGIT STUEHRENBERG DENTALE KOMPETENZ GMBH & C, DE
Priority date: 2003-10-14
Filing date: 2003-10-14
Publication date: 2004-03-04
Anticipated expiration: 2013-10-15

Abstract

Metallischer Rohling für die Herstellung von Zahnersatz in einem digitalgesteuerten Dentalfrässystem, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohling die Form einer flachen Kreisscheibe (1) hat, die an ihrem Umfang mit mindestens einer umlaufenden Nut (2) und mindestens einer parallel zu ihrer Achse verlaufenden Kerbe (3) versehen ist, wobei die umlaufende Nut (2) zur reproduzierbaren Festlegung der axialen Position der Kreisscheibe (1) und die achsparallele Kerbe zur reproduzierbaren Festlegung der Winkelstellung der Kreisscheibe (1) in Bezug auf ihre Achse dient.

Description

Die Erfindung betrifft einen metallischen Rohling für die Herstellung von Zahnersatz in einem digitalgesteuerten Dentalfrässystem.
Nach dem Stande der Technik ist es bekannt, den Zahnersatz wie z. B. Kronen oder Brücken aus einem gewebeverträglichen Metall herzustellen. Dieses Metall wird auch verblendet mit Keramikmaterial. Aus diesem Grunde sollte das verwendete Metallmaterial Eigenschaften haben, die sich mit den Materialeigenschaften von Dentalkeramik vertragen. Insbesondere sollte das verwendete Metall einen passend abgestimmten Wärmeausdehnungskoeffizienten haben, damit die Dentalkeramik nicht beim Brennen abplatzt.
Nach dem Stande der Technik ist es üblich, solchen metallischen Zahnersatz zu gießen. Hierzu benötigt man im Zahnlabor entsprechende Schmelzöfen zum Aufschmelzen der hochschmelzenden Metalle und entsprechende Gießanlagen. Zum Vergießen ist es nötig, den gegossenen Zahnersatz vor der Weiterverarbeitung sorgfältig zu reinigen, weil die anhaftenden Oxide und sonstigen vom Gießen stammenden Verunreinigungen die Weiterverarbeitung behindern.
Nach dem Stand der Technik ist es auch bekannt, den metallischen Zahnersatz mit Hilfe von digital gesteuerten Dentalfrässystemen unmittelbar aus metallischen Rohlingen herzustellen. Diese Arbeitsweise ist besonders wirtschaftlich, weil das umständliche Schmelzen und Gießen des Metalls und die Reinigungsarbeiten überflüssig werden. Außerdem hat der aus metallischen Rohlingen gefräste Zahnersatz eine bessere metallurgische Qualität, weil die in dem Rohling vorhandene hohe Homogenität der Zusammensetzung nicht gestört wird, wie dies bisweilen bei im Zahnlabor gegossenen Gußstücken vorkommt. Außerdem ist es beim Fräsen besonders gut möglich, nach eingestellten Parametern individuelle Passungen herzustellen.
Da für die verschiedenen Einsatzzwecke Zahnersatz aus unterschiedlichen Materialien zum Einsatz kommen, hält man im Dentallabor eine Vielzahl von Rohlingen mit unterschiedlichen Materialeigenschaften vorrätig, die in wechselnder Folge für die Herstellung des jeweils benötigten Zahnersatzes verwendet werden. Dabei ist es aus Gründen der optimalen Materialausnutzung notwendig, daß das digitale Dentalfrässystem jeweils darüber informiert ist, wo in dem jeweils zum Einsatz kommenden Rohling noch Material für den zu fräsenden Zahnersatz vorhanden ist. Hierzu muß jeder Rohling eindeutig wieder erkannt werden und in einer reproduzierbaren Position in das digitale Dentalfrässystem eingespannt werden.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen metallischen Rohling der eingangs genannten Art zu schaffen, der reproduzierbar in das digital gesteuerte Dentalfrässystem eingespannt werden kann, ohne daß hierfür aufwendige Messungen oder Einrichtungsarbeiten notwendig sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ausgehend von dem metallischen Rohling der eingangs genannten Art vor, daß der Rohling die Form einer flachen Kreisscheibe hat, die an ihrem Umfang mit mindestens einer umlaufenden Nut und mindestens einer parallel zu ihrer Achse verlaufenden Kerbe versehen ist, wobei die umlaufende Nut zur reproduzierbaren Festlegung der axialen Position der Kreisscheibe und die achsparallele Kerbe zur reproduzierbaren Festlegung der Winkelstellung der Kreisscheibe in Bezug auf ihre Achse dient.
Wie ohne weiteres ersichtlich ist, kann der Rohling gemäß der Erfindung anhand der umlaufenden Nut und der achsparallelen Kerbe genau reproduzierbar in das räumliche Achsenkreuz des digital gesteuerten Dentalfrässystems eingesetzt werden, ohne daß es hierzu aufwendiger Messungen oder Einrichtarbeiten bedarf. Im Datenspeicher des digital gespeicherten Dentalfrässystems werden für jeden Rohling gesondert Daten festgehalten, die es dem System ermöglichen, unter Berücksichtigung der an diesem Rohling in der Vergangenheit vorgenommenen Fräsarbeiten einen für die Herstellung eines neuen Zahnersatzes geeigneten Werkstückbereich herauszusuchen und entsprechend zu bearbeiten. Die bei diesen Fräsarbeiten anfallenden Daten werden wieder im System gespeichert und für eventuelle spätere Fräsarbeiten an diesem Rohling bereitgehalten.
Zweckmäßig weisen sowohl die Nut als auch die Kerbe geneigte Flanken auf, die in Bezug auf Ihre Mittenebene symmetrisch verlaufen. Hierdurch werden die Spannwerkzeuge des Dentalfrässystems automatisch in Richtung auf die jeweilige Mitte der Nut bzw. Kerbe geführt, wodurch eine noch präzisere Einspannung möglich wird.
Zweckmäßig besteht der Rohling aus einer Kobalt-Chrom-Molybdänverbindung und hat eine Vickershärte von VC 250 bis 400, insbesondere von VC 260 bis 290. Solche Kobalt-Chrom-Molybdänlegierungen haben ein sehr hohes Elastizitätsmodul, und eine hohe Festigkeit, die mit herkömmlichen, leicht schmelzbaren Metallegierungen, nicht erreichbar sind.
Besonders vorteilhaft ist, daß das Metall des Rohlings frei von Nickel, Beryllium, Gallium und Indium ist. Diese Elemente sind bekanntlich – auch in sehr geringen Mengen – toxisch und beeinflussen deshalb das umliegende Gewebe und damit die Verankerung des Zahnersatzes ungünstig.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, daß das Metall des Rohlings völlig homogen ist und dementsprechend überall die gleichen Eigenschaften hat.
Zur weiteren Verbesserung der Gewebefreundlichkeit kann das Metall des Rohlings bis zu 10% Platin enthalten.
Bei einem Gehalt von bis zu 6% Wolfram wird die Festigkeit des Zahnersatzes noch weiter gesteigert.
Damit jeder Rohling von dem Dentalfrässystem in jedem Einsatzfall richtig und fehlerfrei erkannt werden kann, ist schließlich vorgesehen, daß er mit einer unverlierbaren elektronisch lesbaren Kennzeichnung versehen ist. Diese Kennzeichnung wird mit einem entsprechenden Lesesystem bei jedem Einspannen des Rohlings in das Dentalfrässystem gelesen und erkannt, so daß Verwechselungen unmöglich sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden näher erläutert. Es zeigen:
1: Eine perspektivische Ansicht des Rohlings gemäß der Erfindung;
2: eine Seitenansicht gemäß der Erfindung;
3: eine Draufsicht auf den Rohling gemäß der Erfindung;
4: einen Schnitt durch den Rohling gemäß der Erfindung entlang der Linie IV – IV in 3.
Der in der Zeichnung dargestellte Rohling besteht aus einer Kobalt-Chrom-Molybdänlegierung mit folgender Analyse:

Co: 65% Cr: 21 % Mo: 5,5% W: 5,5% Pt: 2 %

Sonstige Elemente: z. B. Silizium, Eisen, Mangan: unter 1 %
Der Rohling hat die Form einer flachen Kreisscheibe 1 mit einer Dicke von 8 mm bis 19 mm und einem Durchmesser von 85 mm.
Die Kreisscheibe 1 ist in an ihrem Umfang mit einer umlaufenden Nut 2 versehen. Diese Nut 2 hat geneigt verlaufende Flanken 2a und 2b, die in Bezug auf die Mittenebene der Nut 2 symmetrisch verlaufen.
Weiterhin ist die Kreisscheibe 3 an ihrem Umfang mit einer parallel zu ihrer Achse verlaufenden Kerbe 3 versehen. Auch diese Kerbe hat geneigt verlaufende Flanken 3a und 3b, die in Bezug auf die Mittenebene der Kerbe 3 symmetrisch verlaufen.
Wie ohne weiteres ersichtlich ist, kann die räumliche Position der Kreisscheibe 1 in Bezug auf ein zentrales räumliches Achsensystem dadurch festgelegt werden, daß durch ein in die Nut 2 eingreifendes Spannmittel die axiale Position genau und reproduzierbar festgelegt wird und daß durch ein weiteres in die Kerbe eingreifendes Spannmittel die Winkelposition der Kreisscheibe in Bezug auf ihre Achse festgelegt wird. Zusätzlich ist der Rohling an seiner Oberfläche mit einer unverlierbaren, elektronisch lesbaren Kennung 4 versehen, die es dem Dentalfrässystem möglich macht, den jeweils eingespannten Rohling eindeutig zu identifizieren.
Auf diese Weise ist es möglich, in einem digital gesteuerten Dentalfrässystem alle dem jeweiligen Rohling zugeordneten Daten zu speichern und bei jedem neuen Fräsvorgang entsprechend zu berücksichtigen.

Claims

Metallischer Rohling für die Herstellung von Zahnersatz in einem digitalgesteuerten Dentalfrässystem, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohling die Form einer flachen Kreisscheibe (1) hat, die an ihrem Umfang mit mindestens einer umlaufenden Nut (2) und mindestens einer parallel zu ihrer Achse verlaufenden Kerbe (3) versehen ist, wobei die umlaufende Nut (2) zur reproduzierbaren Festlegung der axialen Position der Kreisscheibe (1) und die achsparallele Kerbe zur reproduzierbaren Festlegung der Winkelstellung der Kreisscheibe (1) in Bezug auf ihre Achse dient.
Rohling nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Nut (2) als auch die Kerbe (3) geneigte Flanken (2a, 2b; 3a, 3b) aufweisen, die in Bezug auf ihre Mittenebenen symmetrisch verlaufen.
Rohling nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der aus einer Kobalt-Chrom-Molybdänlegierung besteht und eine Vickershärte von VC 250 bis 400, insbesondere von VC 260 bis 290 hat.
Rohling nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß er frei von Nickel, Beryllium, Gallium und Indium ist.
Rohling nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß er bis zu 10% Platin enthält.
Rohling nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß er bis zu 6% Wolfram enthält.
Rohling nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß er mit einer unverlierbaren elektronisch lesbaren Kennung versehen ist.