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Die Erfindung betrifft ein Festbett
für die
aerobe oder anaerobe Abwasserreinigung mit den im Oberbegriff des
Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
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Aus der
DE 41 25 315 C1 ist ein
textiles Material als Trägermaterial
für die
Besiedelung mit Mikroorganismen oder als katalytisches Material
für die aerobe
oder anaerobe Abwasserreinigung bekannt, das in einen Behälter einhängbar ist,
der mit zu behandelndem Abwasser gefüllt ist. Das Material ist eine
textile Breitware, die nebeneinander, streifenförmig angeordnet oder miteinander
verbundene Bewuchsstreifen bzw. Streifen aus katalytischem Material
und stabilisierenden Abstandsstreifen aufweist, die oben Ösen zur
Befestigung aufweisen und unten z. B. mit Gewichten beschwert oder
befestigt sind. Die Anordnung in einem Abwasserbehälter wird
dabei als Festbett bezeichnet.
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Aus der
DE 195 12 965 ist ein Bioreaktor
zur biologischen Behandlung belasteter Abwässer, insbesondere ölbelasteter
Abwässer,
mit in einem Reaktorbehälter
angeordneten Trägerelementen
für Mikroorganismen
und mit unterhalb der Trägerelemente
angeordneten Belüftungsöffnungen
bekannt, bei dem die Trägerelemente
strangförmig
als Netzschläuche
ausgebildet und an einer Halterung im Reaktorbehälter gegeneinander frei beweglich
aufgehängt
sind und in den Netzschläuchen
eine Füllung mit
einer großen
Oberfläche
als Träger
für die
Mikroorganismen angeordnet ist.
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Aus der
EP 0 164 508 B1 ist ein
bandförmiges
Trägermaterial
bekannt, das über
die Länge
eines Faulbehälters
in diesen eingehängt
ist. Zu diesem Zweck ist ein Trägerrahmen
vorgesehen, an dem die einzelnen bandförmigen Trägermaterialien aus textilem
Gewebe einzeln befestigt sind. Die bandförmigen Kontaktmaterialien können mit
dem Trägerrahmen
heraufgezogen oder herabgesenkt werden. Sie sind unten an einem
gemeinsamen ringförmigen
Körper
befestigt.
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Aus der
EP 0 159 535 B1 ist die
Verwendung von bandförmigen
Trägermaterialien
für Mikroorganismen
in Abwasserreinigungsanlagen bekannt. Diese bandförmigen Trägermaterialien
werden um obere und untere Träger
eines Spannrahmens gelegt und damit in den Abwasserbehälter abgesenkt.
Das Material ist ein katalytisch wirkendes Material, das in Schleifenform
verlegt ist. Dieses Material bewirkt zusammen mit einer Sauerstoffeinbringung
unterhalb des Rahmens eine katalytische Oxidation und damit eine
Reinigung des Abwassers an dem Trägermaterial.
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Aus der
DE 36 07 520 A1 sind ferner
ein Verfahren und eine Einrichtung zur anaeroben Abwasserreinigung
bekannt, bei der zur Erhöhung
der für den
anaeroben Abbau der im Wasser enthaltenen organischen Verunreinigung
zur Verfügung
stehenden Biomasse zusätzliches
Gewebematerial für
zusätzliche
Besiedelungsflächen
im Wechsel mit zwei unterschiedlichen Höhen in dem Reaktionsraum (Faulraum)
eingebracht ist.
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Aus der
DE 197 30 839 C2 ist eine
Einrichtung zur Abwasserreinigung bekannt, die mindestens ein textiles
Material als Trägermaterial
für die
Besiedelung mit Mikroorganismen oder als katalytisches Material
für die
aerobe oder anaerobe Abwasserreinigung umfasst, die in einen Behälter einhängbar ist, der
mit zu behandelndem Abwasser gefüllt
ist. Das textile Material besteht aus nebeneinan der angeordneten
streifen- oder kordelförmigen
Besiedelungsstreifen, die obere Ösen
zur Befestigung aufweisen oder um ein Tragegestell herumgelegt und
unten mit Gewichten beschwert oder befestigt sind. Über die Länge der
Besiedelungsstreifen sind auf gleicher Höhe verteilt an diesen Hülsen oder
Halteschlaufen zur Aufnahme mindestens einer querverlaufend einsetzbaren
zusätzlichen
Beschwerungs-, Fixier- und/oder Haltestange für diese vorgesehen, wobei mindestens
eine der zusätzlichen
Stangen mit einer Bewegungserzeugungseinrichtung gekoppelt ist.
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Ferner ist aus der
DE 101 32 546 C1 ein textiles
Material für
den Einsatz einer biologischen Kläranlage unter Verwendung von
insbesondere faserhaltigem oder geschlauftem Effektmaterial bekannt, wobei
in Längsrichtung
des textilen Materials neben dem Effektmaterial eine hinsichtlich
der mechanischen Belastbarkeit unabhängige Traggrundkonstruktion
vorgesehen ist. Aus der Schrift sind ferner eine Trageeinrichtung
zum Einsetzen und Einhängen in
einen zu behandelnden mit Abwasser gefüllten Klärreaktor mit einem textilen
Material der angegebenen Art sowie eine Halterung bekannt, wobei
ein in sich tragfähiger
Rahmen als Halterung vorgesehen ist. Das textile Material ist dabei
elastisch, insbesondere über
elastische oder bewegliche Elemente am Rahmen aufgehängt, wobei
die elastischen Elemente zwangsbewegbar sind.
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Unter den bekannten Festbetten der
angegebenen Arten befinden sich Belüftungseinrichtungen, über die
Gas oder Luft in den Reaktor eingegeben wird, um im Reinigungsprozess
das Trägermaterial
und die Mikroorganismen sowie die Trägermaterialien mit Katalysatoren
mit Sauerstoff oder anderen gasförmigen
Stoffen versorgen zu können.
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Voraussetzung für einen einwandfreien Reinigungsprozess
eines Festbettes in einer Kläranlage ist
eine optimale Belüftung
oder bei anderen Verfahren und bei der Verwendung von speziellen
Mikroorganismen die kontinuierliche Zuleitung von speziellen Gasen
oder auch die Zugabe von Flüssigkeiten als
Nährflüssigkeit
oder die Zugabe von chemisch wirksames Additiven, z. B. um Ausfällungen
bestimmter Stoffe zu bewirken.
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Es hat sich gezeigt, dass diese Zusatzstoffe nicht
in befriedigendem Maße
in Reaktoren mit Festbetten auf herkömmliche Weise eingeleitet und
verteilt werden können.
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Ausgehend vom dargestellten Stand
der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Zufuhr
von gasförmigen
oder flüssigen
Stoffen zu verbessern und eine Probenentnahme im Bedarfsfall zu
ermöglichen
und zugleich auch einen einfachren modularen Aufbau des Festbettes
und einer damit bestückbaren
Anlage zu ermöglichen.
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Gelöst wird die Aufgabe durch Ausgestaltung
des Festbettes gemäß der Lehre
des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen
im Einzelnen angegeben.
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Gemäß der Lehre im Kennzeichen
des Anspruchs 1 ist in einem Festbett mindestens ein senkrecht angeordnetes,
unten verschlossenes oder verschließbares Rohr oder ein Schlauch
mit radialen Austrittsöffnungen
vorgesehen, wobei das Rohr oder der Schlauch obenseitig mindestens
einen Anschluss für
die Einleitung gasförmiger
und/oder flüssiger
Stoffe aufweist. Die Einbringung kann unter Berücksichtigung unterschiedlichster
Druckverhältnisse gesteuert
erfolgen. Es ist aber auch hierüber
eine Probenentnahme möglich.
Es versteht sich dabei von selbst, dass Rohre und Schläuche unterschiedlicher Querschnitte
und Querschnittsgrößen zum
Einsatz kommen können
und dass dies jeweils abhängig
ist von der Anordnung der verwendeten Trägermaterialien und deren Ausbildung.
So können
beispielsweise runde oder profilierte Rohre oder Schläuche verwendet
werden und solche mit kleinem Durchmesser, z. B. einer Querschnittsfläche von
ca. 50 mm2 und größeren Querschnittsflächen von
z, B. ca. 600 mm2 und mehr. Auch können die
Rohre bzw. Schläuche
ovale Querschnitte aufweisen, so dass sie ohne anzuschlagen zwischen
zwei Vorhängen
angeordnet werden können.
Doppelt- und Mehrfach-Rohr- oder Schlauchanordnungen können ebenfalls
eingesetzt werden, auch Rohr in Rohsysteme und Schlauch in Schlauchsysteme,
um beispielsweise verschiedene Injektionsmittel, gleichzeitig oder
zeitlich gesteuert, dem Abwasser beigeben zu können.
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Von Vorteil ist es, wenn das Festbett
in einem selbsttragenden Rahmengestell mit mindestens drei Ecksäulen angeordnet
ist oder ein solches Rahmengestell aufweist und als Modul mit weiteren
kombinierbar ist. Ein solches dreieckiges voluminöses Gebilde
kann beispielsweise auf einfache Weise mit weiteren gleichen zu
einer kreisförmigen
Kombination zusammengesetzt und in einen runden Faulturm eingesetzt
werden. In einer solchen Anordnung müssen dann die Halteeinrichtungen
so verlegt werden, dass eine Anordnung der Textilien und/oder Festkörper und/oder
textilen Materialen möglich
ist. Diese Ausbildung hat zudem den Vorteil, dass eine der Ecksäulen oder
auch alle drei Ecksäulen
mit den besagten Austrittsöffnungen – verteilt über ihre
Länge und in
Richtung des Festbettes weisend – ausgestattet sein können. Luft
oder Gase können
dann direkt eingebracht werden und strömen in das Festbett. Dies ist
selbstverständlich
auch möglich,
wenn eine viereckige, vorzugsweise quadratische, Ausführungsform gewählt wird
und vier Ecksäulen
vorhanden sind, von denen mindestens eine der Zuleitung von Luft,
Gas oder der Injektion mittels Flüssigkeiten dient. Durch Einbringung
der Additive durch die Bohrungen, die über die Länge verteilt im Mantel vorgesehen
sind und ein gezieltes Austreten der Flüssigkeit in das Abwasser ermöglichen,
werden die Reinigungsprozesse chemisch aktiviert und unterstützt. Ebenso
ist es möglich,
die Verbindung von Mikroorganismen, die an den Schlaufen der Materialien
anwach sen, in ihrem Wachsprozess durch Eingabe von Nährflüssigkeiten
zu fördern,
um einen schnelleren Abbau der schadstoffbelasteten Abwässer durch
die Mikroorganismen auszulösen.
Im Fall der Verwendung von rechteckigen oder quadratischen Ausführungen
der Rahmenkonstruktion für
das Festbett können
die Ecksäulen
obenseitig miteinander verbunden sein und deren Holme als Lagerholme
für Haltestangen und
Tragteile benutzt werden, die parallel angeordnet sind. Die strang-
und streifenförmige
Ware kann über flexible
oder starre Verbindungselemente miteinander verbunden sein und die
so miteinander gekoppelten Vorhänge
können
mindestens außenseitig
quer zur Vorhangsebene über
flexible und starre Verbindungselemente mindestens unten beabstandet
zueinander verbunden sein. Auch ist es möglich, durch Zwischenanordnungen
die gesamte Vorhanganordnung in Schwingbewegung zu versetzen, so
dass zusätzlich
zur normalen Durchströmung
durch ständige Bewegung
die zu reinigenden Flüssigkeiten
an den Mikroorganismen oder an den katalytischen Schichten der Vorhänge entlang
strömen
können.
Katalytische Schichten können
dabei aus bedampften Oberflächen
der Kunststofffasern oder aus Metalldrahtfasern gebildet sein.
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Es versteht sich von selbst, dass
zur Meidung von Dehnungen textile Materialien zur Anwendung kommen
sollten, die eine geringe oder keine Materialdehnung aufweisen.
Es können
auch anstelle von Kunststofffasern, z. B. Polyamidfasern, auch Edelstahlfasern
zum Einsatz kommen, die durch das Abwasser nicht angegriffen werden
und zum anderen eine hohe mechanische Stabilität bei textiler Ausgestaltung
oder zu Garnen gezwirnt gewährleisten. Auch
ist eine rahmenförmige
Anordnung möglich, wobei
die einzelnen Kordeln, Stränge
oder Streifen mit den unteren Haltestangen oder Seilen über elastische
Bindungsglieder, die angewirkt sein können, verbunden sind, so dass
die einzelnen Vorhänge
unter der Wirkung der Federkräfte
gestrafft sind. Dennoch können
sie ausgelenkt und somit in eine Bewegung versetzt werden. In das
Festbett können
auch ver schiedene einzelne Rohre oder Schläuche senkrecht eingeführt werden.
Diese weisen dann zweckmäßigerweise über den
Umfang des Mantels verteilt Austrittsöffnungen auf, um in gewünschter
Weise in jeder Höhenlage
Gas oder Luft austreten lassen bzw. bei der Eingabe von Flüssigkeiten
bei relativ dünnen Rohren
oder Schläuchen
die Flüssigkeit
gezielt abgeben zu können.
Solche Rohranordnungen können über ein
Rohrleitungsnetzwerk miteinander verbunden sein oder auch über mehrere
parallele Netzwerke, um unterschiedliche Gase oder Flüssigkeiten
im Rahmen einer Prozesssteuerung eingeben zu können. Auch ist es möglich, die
Ecksäulen
im unteren Bereich über
hohle Rahmenholme miteinander zu verbinden, die zugleich die Luft-
und Gas-bzw. Flüssigkeitsverteilung
in einer rostförmigen
Anordnung von Rohren unterhalb des Festbettes ermöglichen. Als äußere Ecksäulen können beispielsweise
PPE, PTFE, PVC oder Rohre aus anderen Kunststoffen mit Durchmessern
von z. B. ca. 3 cm zur Anwendung kommen, die von den zu klärenden Abwässern nicht angegriffen
werden. Selbstverständlich
können
die Rohre auch aus Edelstahl gefertigt sein. Dies gilt sowohl für die Ecksäulen, die
z. B. aus Rohren mit einem Durchmesser von ca. 25 mm bestehen können, als
auch für
die Haltestangen an der Oberseite, die zweckmäßigerweise aus Rundstahl, insbesondere aus
Edelstahl, bestehen sollten. Darüber
hinaus können
solche rostförmig
angeordneten Rundstähle auch
an der Unterseite vorgesehen sein. Zum Zwecke der Verbindung können an
der vorhangmäßig ausgelegten
Ware Ösen
vorgesehen sein, durch die die Stäbe beim Einsetzen hindurchgeschoben
werden. Es ist auch möglich,
verteilt über
die Höhe
solche Lagerösen
vorzusehen, in die Rundstäbe
eingesetzt werden können. Über ein
an den Stirnseiten angebundenes Schiebegestänge ist es möglich, parallele
Vorhänge
in eine wellenförmige
Bewegung zu versetzen, so dass auch bei geringen Durchströmungsgeschwindigkeiten
in einem Reaktor zusätzliche
Strömungen
der Flüssigkeit
durch die einzelnen Bio- oder katalytischen Vorhänge gegeben sind.
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Um eine gleichmäßige Luft-, Gas- oder Flüssigkeitsverteilung über die
Rohre sicherzustellen, ist es darüber hinaus zweckmäßig, die
oberen Löcher kleiner
auszubilden als die unteren Löcher,
so dass unter Berücksichtigung
der Druckverhältnisse
in den Behältern
durch die unterschiedlichen Querschnittsgrößen der Durchtrittsöffnungen
gleichmäßige Abgaben
der Additive sichergestellt sind, um so z. B. einen optimalen Reinigungsprozess
gewährleisten
zu können.
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Durch die Konstruktion mit den relativ
leichten Ecksäulen
ist es darüber
hinaus möglich,
Einheiten vorzumontieren bevor diese in einen Reaktor eingesetzt
werden, z. B. mit einem Kran oder mit einer anderen Hebevorrichtung.
Es ist auch möglich,
einzelne Festbetten auszutauschen, wenn diese gleiche Größen aufweisen,
so dass wahlfrei jederzeit durch ausgetauschte Festbetten eine Anpassung
an verschiedene Reinigungsprozesse durch Ersatz eines Festbettes
durch ein anderes spezielles Festbett mit speziellen Mikroorganismen
oder Katalysatoren möglich
ist. Darüber
hinaus kann durch die bauliche Anordnung dafür Sorge getragen werden, dass
ein notwendiger Abstand zum Boden besteht, damit Ausfällungen
aus dem Reinigungsprozess sich am Boden absetzen können und
das Festbett oder eine Belüftungseinrichtung
unterhalb des Festbettes nicht belasten. Die Festbettenrahmen können insgesamt als
geschlossene Rahmen ausgebildet sein und auf dem Boden aufgesetzt
sein. Sie sind mit weiteren in der Fläche und in der Höhe kombinierbar.
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Durch die Rohrkonstruktion ist es
möglich, durch
einfache Verbindungen ein weiteres Festbett auf ein anderes aufzusetzen.
Auch können
diese parallel in Reihen oder in einer Reihe angeordnet sein. Es
ist darüber
hinaus bei quadratischer Anordnung möglich, unter Berücksichtung
der Strömungsverhältnisse
in Längsrichtung
der Strömung
ein Festbett mit den Vorhängen
anzuordnen und das nächste Festbett
in Querrichtung, so dass unter Ausnutzung der Strömungen verschiedene
Reaktoren in den einzelnen Festbetten möglich sind und damit in, gewünschter
Weise der Abbau der belasteten Abwässer erfolgt. Die Belüftung über eingesetzte,
z. B. ebenfalls in ganz bestimmten Anordnungsmustern angeordnete
Rohre, die sich über
die Länge
der Vorhänge
erstrecken oder kürzer
sind, ist eine gezielte Einleitung von reinigungsunterstützenden
Gasen, Luft oder Flüssigkeiten
jederzeit möglich,
zu welchem Zweck über
das Leitungsverbindungsnetzwerk die entsprechenden Additive zugesetzt
werden. Werden z. B. Mikroorganismen zur Reinigung angesiedelt und
weisen die Vorhänge
entsprechende schlaufenförmige
oder die festen Körper
entsprechende tragfähige
Ausbildungen für
die Mikroorganismen auf, so werden diese durch Einbringung von Luft
bzw. Sauerstoff veranlasst, Verunreinigungen des Abwassers schneller
abzubauen. Um eine sehr stabile Konstruktion auch bei größeren Längen, z.
B. über
140 cm, zu erreichen, können
die Rahmenfelder auch durch diagonale Spannseile stabilisiert sein.
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Die Verwendung von Gewebeschläuchen zur
Einbringung der Additive hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen,
da Gewebeschläuche
je nach Ausführungsart
bereits über
die Oberfläche
verteilt an den Kreuzungs- oder Knotenpunkten und an den Maschenpunkten Öffnungen
bilden. Je nach Herstellung des Materials können dabei diese Durchdringungsöffnungen
bestimmte Größen aufweisen,
so dass eine feine Verteilung und eine grobe Verteilung der Additive
je nach Ausführungsform
möglich
sind. Ferner können
bei gewirkten Gewebeschläuchen auch
durch die Verarbeitungsart diese Löcher von oben nach unten zunehmend
bzw. in umgekehrter Richtung abnehmend gestaltet sein. Solche Schläuche können auf
Rundwirkmaschinen hergestellt werden. Darüber hinaus ist es möglich, an
den Schläuchen
Schlaufen anzuwirken, so dass diese auch als Träger für Mikroorganismen mitverwendet
werden können.
Es ist auch möglich,
katalytisches Material oder auch Stromleiter und Messsonden mit
einzuwirken, so dass die Oberfläche
der einzelnen Schläu che,
die sehr groß ist,
in gewünschter
Weise die katalytische Verarbeitung oder die Reinigung mittels Mikroorganismen
und gegebenenfalls auch Messungen ermöglicht. Zur Unterstützung der
jeweiligen Wirkung können
die Additive dann direkt in das Zentrum über die Anschlussleitung eingebracht
werden. Bei Verwendung von Breitwaren, bei denen streifenförmig die
textilen Gewebeschläuche
vorgesehen sind, können
diese in einfachster Weise dadurch realisiert werden, dass zwei
Breitwarenbahnen deckungsgleich, mit Streifen für den Bewuchs von Mikroorganismen
oder mit katalytischen Fäden
versehen, vernäht
werden, so dass von oben bis unten durchgehende schlauchähnliche
Durchgänge
reproduzierbar sind. Bei normaler Benutzung ohne die Zugabe von Additiven
würden
somit die beiden Hälften
eines Schlauches dicht aneinander liegen. Durch Beaufschlagung mit
Additiven wird der Schlauch aufgeblasen. Dies hat den Vorteil, dass
insbesondere bei Ablagerungen von Inkrustationen diese durch mechanische
Druckbeaufschlagung abgesprengt werden können. Somit ist es möglich, auch
abgestorbene Mikroorganismen auf einfache Weise abzusprengen oder
auch andere Inkrustationen, die sich in Folge des Betriebes des
Festbettes in einem Faulturm ablagern. Solche schlauchförmigen Gebilde,
die auch eingewirkt sein können,
müssen
nicht über
die gesamte Breitware verteilt gleichmäßig angeordnet sein, sie können auch
auf Lücke
verlegt werden. In diesem Fall sind querverlaufende Trägergarne
zur Sicherung des Gebildes zweckmäßigerweise vorgesehen. Durch
Zwischenräume
kann dabei zudem sichergestellt werden, dass eine erhöhte Durchflussgeschwindigkeit
ermöglicht
wird. Auch können
einzelne Zwischenrohre vorgesehen sein, an denen keine Bewuchskörper in
Form von Schlaufen vorgesehen sind oder keine Katalysatoren, sondern
die nur im Bedarfsfall mit Additiven beaufschlagt werden, damit
die nächstliegenden
parallelen Bewuchszonen oder katalytischen Streifen oder mit Mikroorganismen
bewachsenen Effektflächen
besser mit Additiven versorgt werden.
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Dem Fachmann eröffnen sich verschiedene Möglichkeiten
der Auslegung, so dass bei der Erstellung eines textilen Vorhanges,
angepasst an die Einsatzgebiete, der Einzug verschiedener textiler Schläuche realisiert
werden kann. Auch ist es möglich,
in entsprechende textile Schläuche
andere Schläuche
einzusetzen, z. B. Kunststoffschläuche oder Kunststoffrohre,
um hierüber
den Eintrag der Additive zu erbringen. Die Fixierungs- und Befestigungsarten
der vorhangmäßigen Anordnungen,
die zur Anordnung kommen können,
sind aus dem in der Beschreibungseinleitung genannten Stand der
Technik ersichtlich.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele ergänzend erläutert.
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1 zeigt
in einer perspektivisch vereinfachten Darstellung ein Festbett,
wie es als leicht auswechselbarer Einsatz in Reaktoren von Abwasseranlagen
eingesetzt werden kann. Das Festbett weist eine selbsttragende Rahmenkonstruktion
mit einem Rahmengestell auf, das vier Ecksäulen 1, 2, 3 und 4 aufweist.
Die Säulen
sind obenseitig über
seitliche Verbindungsholme 5 und 6 miteinander
verbunden, die als Tragholme ausgebildet sind, sowie durch weitere
Verbindungsholme 7, 8. Die Anordnung ist quadratisch
ausgeführt,
so dass das Rahmengestell auch um 90° gedreht in ein Reaktorgehäuse eingesetzt
werden kann. Die oberen Verbindungsholme 7 und 8 können ebenfalls
aus Rohren bestehen. Diese können
entweder in den senkrechten Ecksäulen 1, 2, 3, 4 münden oder
aber auch hiervon luftdicht abgeschlossen sein. Die oberen Holme 7 und 8 sind
gegenüber
der Ebene der Holme 6 und 7 höher gelegt, so dass an diese
ein Hebewerkzeug zum Herausheben eines Festbettes aus einem Reaktorbehälter auf einfache
Weise anbringbar ist. Das Rahmengestell weist ferner untere Verbindungsholme 10 und 11 auf; der
parallel zum Holm 9 angeordnete hintere Holm 12 ist
nur andeutungsweise sichtbar. Die Holme 10 und 11 können ebenfalls
Rohre sein und beispielsweise die Rohre der Ecksäulen 1 und 2 bzw. 3 und 4 miteinander
verbinden, so dass hierüber
eine Gas-oder Luftzirkulation
möglich
ist. Unterhalb dieses Gestells ist über Verbindungsglieder ein
Fußgestell
untergebracht, das aus gleichen rohrförmigen Beinen 13, 14, 15 und
dem nicht sichtbaren hinteren Bein besteht, die durch über Kreuz
verlegte untere Rohre 16 miteinander verbunden sind. In
diesem Untergestell ist eine Belüftung 17 zusätzlich vorgesehen.
Im Rahmengestell sind – vorhangmäßig angeordnet – textile Breitwaren 18, 19 eingebracht,
von denen nur drei von mehreren dargestellt sind. Diese Breitwaren
sind an obenseitigen Haltestangen 20 sowie an unten vorgesehenen
Haltestangen 21 befestigt. Von den Ecksäulen 1, 2, 3, 4 weist
mindestens eine der Ecksäulen auf
die Länge
verteilt Durchdringungsöffnungen
auf, die in Richtung des Festbettes und dessen Vorhänge 18, 19 gerichtet
sind. Erfindungsgemäß kann an
eines dieser Rohre bei entsprechendem Verschluss der anderen Ausgänge ein
Additiv, z. B. Druckluft oder Sauerstoff oder ein bestimmtes Gas
aber auch eine Flüssigkeit,
gezielt eingeleitet werden. Durch den ausgeübten Druck strömt dabei
das Additiv durch die Durchdringungsöffnungen in das Festbett ein.
Es kann auch vorgesehen sein, dass mehrere Säulen oder alle vier Säulen entsprechend
ausgebildet sind. Es ist auch möglich,
zwischen den Haltestäben 20 senkrechte
Rohrleitungen einzusetzen und hierüber bei entsprechenden Anordnungen
der Durchdringungsöffnung
in den Mantelwänden
die Additive einzubringen. Die oberen Rohrleitungen können über Ventilsteuerungen
oder über
ein Zuleitungsnetzwerk miteinander verbunden sein, so dass sie auch
unterschiedlich mit Additiven beaufschlagt werden können.
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In 2 ist
ein textiler Schlauch dargestellt, der für diesen Zweck ebenfalls einsetzbar
ist. Der textile Schlauch 22 kann dabei Bestandteil einer Breitware
sein, er kann aber auch einzeln gefertigt sein. Der textile Schlauch
kann darüber
hinaus angewirkte Ösen 23 aufweisen,
um eine größere Besatzoberfläche für Mikroorganismen zu
schaffen. Der Gewebeschlauch, der auch teilbeschichtet sein kann, gewährleistet über die
Kreuzungsmaschen oder über die
Gewirkmaschen, dass über
seine Länge
verteilt die Additive austreten können. Über einen Zuleitungsanschluss 24 können diese
Additive eingegeben werden.
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3 zeigt
eine Breitware, die mehrere Gewebeschläuche 22 aufweist.
Diese Gewebeschläuche
können
beispielsweise gewirkt sein oder durch die Vernähung zweier vorhangmäßiger spiegelbildlicher
Breitwaren realisiert werden. Im Ausführungsbeispiel wird davon ausgegangen,
dass zwei spiegelbildliche Anordnungen von Breitware miteinander vernäht sind,
und zwar über
Nähte 25.
Aus einem Schlauch 22 können
durch Einbringung einer weiteren Naht 26 zwei oder mehrere
Schläuche 22 auf
einfache Weise realisiert werden. Die so gebildeten Gewebeschläuche sind
bei normaler Benutzung flach. Er lässt sich durch Einleiten eines
Druckmittels von oben jederzeit aufblasen. Dadurch ist es möglich, z. B.
Inkrustationen, die bei längerer
Benutzung eines solchen Vorhanges sich ablagern, abzusprengen. Solche
Gewebeschläuche 22,
die auch mit Ösen 23 versehen
sein können,
können
parallel in der Breitware verteilt vorgesehen sein. Es ist aber
auch möglich,
zwischen den einzelnen Gewebeschläuchen 22 reine Verbindungszonen
zu schaffen. Darüber
hinaus ist es möglich,
die Gewebeschläuche
auch mit seitlichen Ausbuchtungen zu versehen, so dass Besatzfelder
oder auch Gewebeschlauchfelder entstehen. Die entsprechende Ausbildungsform
hängt jeweils vom
Einsatzgebiet ab. Es ist ersichtlich, dass die Verwendung von integrierten
Gewebeschläuchen
in Breitware eine einfache Montage ermöglicht wird und der Vorteil,
den die Schlauchkonstruktion bietet, nämlich die Einbringung von Additiven über die
gesamte Länge
und an jedem Ort des Festbettes, auf einfache Weise realisiert werden
kann.
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Bezugszeichenliste
- 1
- Ecksäule
- 2
- Ecksäule
- 3
- Ecksäule
- 4
- Ecksäule
- 5
- Verbindungsholm
- 6
- Verbindungsholm
- 7
- Verbindungsholm
- 8
- Verbindungsholm
- 9
- Verbindungsholm
- 10
- Verbindungsholm
- 11
- Verbindungsholm
- 12
- Verbindungsholm
- 13
- Bein
- 14
- Bein
- 15
- Bein
- 16
- Rohr
- 17
- Belüftungsmodul
- 18
- Vorhang
- 19
- Vorhang
- 20
- Haltestange
- 21
- Haltestange
- 22
- Schlauch
- 23
- Ösen
- 24
- Zuleitungsanschluss
- 25
- Naht
- 26
- Naht