DE20307583U1

DE20307583U1 - Bremsklotzsohle

Info

Publication number: DE20307583U1
Application number: DE20307583U
Authority: DE
Original assignee: EISENWERK ARNSTADT GmbH
Current assignee: EISENWERK ARNSTADT GmbH
Priority date: 2003-05-15
Filing date: 2003-05-15
Publication date: 2003-09-11
Anticipated expiration: 2013-05-16

Description

Eisenwerk Arnstadt GmbH
Bierweg 4
99310 Arnstadt

Bremsklotzsohle
20

Die Erfindung betrifft eine Bremsklotzsohle für Klotzbremsen an Schienenfahrzeugen, wobei die Bremsklotzsohle eine Lauffläche aus Grauguss aufweist.

Im Stand der Technik sind Klotzbremsen für Schienenfahrzeuge bekannt. Bei diesen Bremsen werden aus Bremsklotzschuhen und Bremsklotzsohlen bestehende Bremsklötze durch einen Bremszylinder radial auf die Lauffläche des Radreifens eines Rades gedrückt.

Bei den bekannten Anordnungen ist nachteilig, dass beim Abbremsen Beschädigungen des Radreifens verursacht werden, die zu welligen Laufflächen und zu Riffelbildungen in den Laufflächen führen.

Man hat deshalb versucht, durch verschiedene konstruktive Maßnahmen sowie durch den Einsatz spezieller Werkstoffe dieses Problem zu lösen.

In DE 37 38 949 Cl wurde eine Bremse für Straßen-, Schienen- und Luftfahrzeuge vorgeschlagen, bei der der rotierende Teil der Bremse mit einem kunststoffgebundenem, organischen Reibmaterial und der stationäre Teil der Bremse mit einem Reibpartner aus Keramikmaterial versehen ist.

Ferner ist nach DE 42 40 947 Al eine Klotzbremse für Schienenfahrzeuge bekannt, bei der zur Erzielung einer höheren Bremsleistung und zur Vermeidung der Beschädigung der Radreifen zwischen den Radscheiben des Radsatzes mindestens ein rotationssymmetrischer Bremskörper fest auf der Radsatzwelle des Radsatzes angeordnet ist, auf dessen Mantelfläche der Bremsklotz aufliegt.

Nachteilig ist bei diesen Anordnungen aber der hohe Kostenaufwand, so dass der Einsatz in hohen Stückzahlen, wie dies beim Einsatz für Schienenfahrzeuge erforderlich ist, wirtschaftlich nicht möglich ist.
20

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der eingangs genannten Art anzugeben, die sowohl das Entstehen von Riffeln und Beschädigungen der Laufflächen von Radreifen als auch auftretende Lauf- und Bremsgeräusche wirksam verringert und die mit geringem Kostenaufwand hergestellt und betrieben werden kann.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einer Anordnung gelöst, welche die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale enthält.

Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die Erfindung zeichnet sich durch eine Reihe von Vorteilen aus.
5

Würden die Graugussbremsklötze durch Verbundstoffklotzsohlen ersetzt, könnten zwar die Verriffelung der Radlaufflächen und das Gewicht der Bremsklötze verringert werden, die veränderte Reibcharakteristik würde jedoch zu einer erhöhten Erwärmung der Räder führen, so dass die Bremswirkung in starkem Maße witterungsanhängig wäre, Inkompatibilitäten im Zugverband mit graugussgebremsten Wagen auftreten und der Austausch gegen Graugusssohlen nur mit Veränderungen im Bremsgestänge, Bremsschuh und Bremszylinder möglich wäre.

Durch den erfindungsgemäßen Einsatz eines Verbundwerkstoffs in die Bremsklotzsohlen aus Grauguss werden die Laufflächen der Radringe weniger aufgeraut, so dass die Laufgeräusche und die Beschädigungen der Radringe minimiert werden. Damit gelingt es, die Vorteile einer Verbundwerkstoffsohle mit denen der Graugusssohle zu vereinen, ohne dass die oben genannten Nachteile zum Tragen kommen.

Durch die angegebene Anordnung kann erreicht werden, dass

die Bremsleistung nur unwesentlich von den
herkömmlichen Graugussbremsklötzen abweicht,
25

der Verbundwerkstoff bei nur leicht reduzierter

Bremsleistung als Politurmaterial wirkt, so dass durch die

Politurwirkung des Verbundwerkstoffs die Laufflächen der

Räder weniger aufgeraut und damit die Laufgeräusche deutlich

verringert werden,

• ·

• ·«

• ·

-4-

der Austausch mit bisher verwendeten Graugusssohlen technisch unproblematisch und kostengünstig möglich ist,

die Bremsklotzsohle im Zugverband mit Graugussbrems-

5 klotzsohlen gefahren werden kann, ohne dass Inkompa-

tibilitäten auftreten,

die bisherigen Laufräder weiter verwendet werden können, da die auftretende Wärmebelastung sich nur unwesentlich von 10 der bei Graugussbremsklotzsohlen unterscheidet.

Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
15

In der zugehörigen Zeichnung zeigen:

Figur 1 eine Draufsicht auf die Lauffläche der erfindungsgemäßen 20 Bremsklotzsohle,

Figur 2 einen Schnitt durch das aus Verbundwerkstoff bestehende Bauteil

25 und

Figur 3 die Vorderansicht der Bremsklotzsohle.

In Figur 1 ist die Draufsicht auf die Lauffläche der Bremsklotzsohle gezeigt.

30 Die Bremsklotzsohle besteht die aus einem aus Grauguss gegossenem

Grundkörper 1, in dem die Bauteile 2 aus dem Verbundwerkstoff eingesetzt so

-5-

sind, dass sich an der Lauffläche ein stufenloser Übergang ergibt. Für das Bauteil 2 sind verschiedene Werkstoffe, insbesondere Kunststoffe, einsetzbar.

Figur 2 ist erläutert in einem Querschnitt die in Figur 1 gezeigte Ausfuhrungsform. Hierbei ist das Bauteil 2 formschlüssig im Grundkörper 1

angeordnet ist. Hierzu wurden Grundkörper 1 und Bauteil 2 mit korrespondierenden Nuten versehen, so dass das Bauteil 2 sowohl gegen Verschiebungen in Laufrichtung als auch in dazu senkrechter Richtung gesichert ist.
10

In Figur 3 ist die Anordnung in der Seitenansicht dargestellt. Wie daraus ersichtlich ist, befindet sich das Bauteil 2 in einer durchgängigen im Grundkörper 1 angebrachten Nut.

-6-

BEZUGSZEICHENLISTE

1 Grundkörper aus Grauguss 10

1.1 Lauffläche

2 Bauteil aus Verbundwerkstoff

Claims

1. Bremsklotzsohle für Klotzbremsen an Schienenfahrzeugen, mit aus Bremsklotzsohle und Bremsklotzschuh bestehenden Bremsklötzen, wobei die Bremsklotzsohle aus einen Grundkörper (1) aus Grauguss besteht und eine an die Abmessungen des zu bremsenden Rades angepasste Lauffläche (1.1) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Lauffläche (1.1) der Bremsklotzsohle Bereiche angebracht sind, die aus einem Verbundwerkstoff mit graugußähnlichen Eigenschaften bestehen.

2. Bremsklotzsohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass 30 bis 50% der Lauffläche (1.1) aus dem Verbundwerkstoff bestehen.

3. Bremsklotzsohle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Bauteile (2) aus Verbundwerkstoff in die Bremsklotzsohle eingepresst oder eingeklebt sind, wobei die Bauteile (2) in Vertiefungen angeordnet sind, die an der Lauffläche (1.1) angebracht sind.

4. Bremsklotzsohle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung als Nut ausgebildet ist, welche wiederum mit einer Quernut versehen ist.