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Die Erfindung betrifft eine Rohrleitung
zur Auskleidung von Abgaskanälen,
insbesondere von Kaminen, mit mindestens einem starren Rohrleitungsabschnitt.
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Abgaskanäle – wie etwa Kamine bzw. Schornsteine
von Heizungsanlagen in Wohnhäusern – werden üblicherweise
mit starren Rohren aus Edelstahl ausgekleidet, da diese bei guter
Verarbeitbarkeit und Dichtheit ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.
Derartige starre Rohrleitungen aus Stahlblech haben jedoch den Nachteil,
dass diese beim Betrieb einer angeschlossenen Heizungsanlage zu
teilweise sehr unangenehmen Dröhngeräuschen führen können, und
zwar unabhängig
davon, ob die Rohrleitung einstückig
oder aus mehreren Rohrleitungsabschnitten zusammengesetzt ist. Im Stand
der Technik versucht man dadurch Abhilfe zu schaffen, dass der Brenner
der Heizungsanlage in geeigneter Weise beeinflusst wird, oder indem
in die Rohrleitung Schalldämpfer
eingebaut werden. Beide Maßnahmen
sind jedoch verhältnismäßig aufwändig und
teuer.
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Vor diesem Hintergrund bestand die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Rohrleitung zu schaffen,
bei der die Neigung zum Auftreten von Dröhngeräuschen beim Betrieb einer angeschlossenen
Heizungsanlage in einfacher und kostengünstiger Weise minimiert wird.
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Diese Aufgabe wird durch eine Rohrleitung mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch eine Rohrleitung mit den
Merkmalen des Anspruchs 2 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen sind
in den Unteransprüchen
enthalten.
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Die erfindungsgemäße Rohrleitung dient der Auskleidung
von Abgaskanälen
wie insbesondere Kaminen bzw. Schornsteinen, wobei die Rohrleitung mindestens
einen starren Rohrleitungsabschnitt aufweist. Ein solcher Rohrleitungsabschnitt
wird typischerweise einstückig
aus einem Metall wie etwa Edelstahl gebildet. Die Rohrleitung ist
gemäß einer ersten
Ausgestaltung der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass der genannte
starre Rohrleitungsabschnitt über
mindestens ein flexibles Verbindungsstück mit einem weiteren starren
Rohrleitungsabschnitt gekoppelt ist.
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Gemäß einer zweiten Ausgestaltung
der Erfindung ist die Rohrleitung dadurch gekennzeichnet, dass der
stromabwärtige
Anschluss der Rohrleitung, welcher mit der Heizungsanlage zu verbinden
ist, durch ein flexibles Verbindungsstück gebildet wird. Beide Ausgestaltungen
können
selbstverständlich auch
miteinander kombiniert werden.
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Die Flexibilität der Verbindungsstücke beinhaltet
bei beiden Ausgestaltungen der Erfindung, dass, wenn beide Enden
eines derartigen flexiblen Verbindungsstückes fest eingespannt werden
und eines der Enden mit einer bestimmten Auslenkkraft bewegt wird,
am anderen Ende des Verbindungsstückes durch dessen Plastizität und/oder
Elastizität
nur eine stark verminderte Kraft auftritt. Typischerweise dämpft ein
solches Verbindungsstück
einseitig angreifende Kräfte
auf etwa die Hälfte
bis näherungsweise
Null. Die Flexibilität
des Verbindungsstückes kann
dabei sowohl nur in einer Richtung, etwa axial oder radial in Bezug
auf die Rohrleitung, oder in alle Richtungen zugleich bestehen.
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Durch die Kombination starrer Rohrleitungsabschnitte
mit flexiblen Verbindungsstücken
kann eine Reduzierung der beim Betrieb einer angeschlossenen Heizungsanlage
auftretenden Dröhngeräusche erreicht
werden. Da hierfür
keine Veränderung an
der Heizungsanlage und kein Einsetzen von Schalldämpfern in
die Rohrleitung erforderlich ist, sondern lediglich der ohnehin
vorzunehmende Aufbau der Rohrleitung in bestimmter Weise erfolgen muss,
kann eine sehr kostengünstige
Lösung
erreicht werden.
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Die erfindungsgemäße Rohrleitung verläuft vorzugsweise über mindestens
einen starren Rohrleitungsabschnitt und ein daran anschließendes flexibles
Verbindungsstück
hinweg geradlinig, also ohne Knick oder Bogen. Insbesondere kann
die gesamte Rohrleitung – wie
bei vielen Schornsteinen oder Kaminen üblich – von der Heizungsanlage bis zum
Austritt am Dach geradlinig verlaufen.
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Das flexible Verbindungsstück ist vorzugsweise
längenveränderlich,
so dass es bei in axialer Richtung wirkenden Kräften an seinen Enden unter einer
entsprechenden Längenveränderung
nachgibt. Die Längenveränderung
erstreckt sich dabei vorzugsweise bis zu einem Verhältnis von
1:3 zwischen minimaler Länge
zu maximaler Länge.
Durch ein derart variables Verbindungsstück wird auch die Montage der
Rohrleitung erheblich erleichtert.
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Die Flexibilität des Verbindungsstückes kann durch
eine entsprechende Materialwahl erreicht werden. Zusätzlich oder
alternativ kann diese konstruktiv erzeugt werden, so dass für das Verbindungsstück auch
bekannte, bewährte
und kostengünstige
Materialien wie Blech oder Edelstahl verwendet werden können. Ein
konstruktiv flexibles Verbindungsstück kann zum Beispiel durch
eine spiralförmige
Wicklung eines Metallblechstreifens erzeugt werden. Ebenso ist es
möglich,
dass das Verbindungsstück
eine balgartige bzw. ziehharmonikaartige Struktur aufweist, die
in einem weiten Bereich längenveränderlich
ist.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weisen
der starre Rohrleitungsabschnitt und/oder das Verbindungsstück ein Muffenteil
mit einem konischen Abschnitt auf, wobei der Innendurchmesser des
Muffenteils vorzugsweise größer ist
als der Innendurchmesser der übrigen
Rohrleitung.
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Des Weiteren kann der starre Rohrleitungsabschnitt
und/oder das Verbindungsstück
ein Einsteckteil mit einem konischen Abschnitt aufweisen, wobei
der Innendurchmesser des Einsteckteils vorzugsweise größer ist
als der Innendurchmesser der übrigen
Rohrleitung.
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Wenn die Einsteckteile und Muffenteile
verschiedener Rohrleitungsabschnitte beziehungsweise Verbindungsstücke zueinander
korrespondierend ausgebildet sind, können diese gemeinsam eine leicht
lösbare
Steckverbindung bilden. Zu diesem Zweck sind insbesondere die Winkel
und Längen
der konischen Abschnitte gleich auszubilden. Die Steckverbindung
kann dann durch das Einstecken eines konisch ausgebildeten Außen-Endbereichs
eines Rohrleitungsabschnittes (oder Verbindungsstückes) in
einen konisch ausgebildeten Innenbereich eines Verbindungsstückes (oder
eines Rohrleitungsabschnittes) erfolgen.
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Die Realisierung eines Muffenteils
und/oder eines Einsteckteils an einem flexiblen Verbindungsstück erfolgt
vorzugsweise derart, dass das Muffenteil oder Einsteckteil starr
ausgebildet und mit einem flexiblen Abschnitt des Verbindungsstückes verbunden
ist. Die letztgenannte Verbindung kann insbesondere als Verpressverbindung
zwischen dem starren Muffenteil beziehungsweise Einsteckteil und
einem flexiblen Abschnitt ausgebildet sein.
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Weitere Einzelheiten hinsichtlich
einer Steckverbindung mit konischen Muffenteilen und Einsteckteilen
können
der
DE 295 22 176 U1 entnommen werden, deren vollständige Offenbarung
durch Bezugnahme in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird.
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Gemäß einer anderen Weiterbildung
der Erfindung weist die Rohrleitung mindestens eine Verspanneinrichtung
auf, welche sowohl am starren Rohrleitungsabschnitt als auch am
angrenzenden Verbindungsstück
oder einem auf das angrenzende Verbindungsstück folgenden starren Rohrleitungsabschnitt
derart angreift, dass eine im Wesentlichen in Achsrichtung der Rohrleitung
wirkende Zusammenhaltkraft ausgeübt
wird. Mit einer derartigen Verspanneinrichtung kann in einfach zu
montierender Weise eine dauerhaft dicht sitzende Kopplung zwischen starren
Rohrleitungsabschnitten und flexiblen Verbindungsstücken erzielt
werden.
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Die Verspanneinrichtung kann insbesondere durch
Federbügel
mit Haken gebildet werden. Ferner können in den Berührungs punkten
von starren Rohrleitungsabschnitten und Verbindungsstücken elastische
Dichtungen vorgesehen werden. Diese und weitere Einzelheiten zur
Verspanneinrichtung können
der
EP 1 188 979 A2 entnommen
werden, deren vollständige
Offenbarung durch Bezugnahme in die vorliegende Anmeldung aufgenommen
wird .
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Hinsichtlich des Aufbaus der gesamten Rohrleitung
ist es bevorzugt, wenn diese aus mehreren starren Rohrleitungsabschnitten
gebildet wird, welche untereinander durch flexible Verbindungsstücke verbunden
sind. Die einzelnen starren Rohrleitungsabschnitte haben dabei vorzugsweise
eine Länge
von 1 m bis 5 m, und die Verbindungsstücke haben vorzugsweise eine
Länge von
0,1 m bis 1 m. Die genannten Längen
können
vom Fachmann durch theoretische Überlegungen
oder Versuche unter Berücksichtigung
der gewünschten
Geräuschdämmung sowie
eines akzeptablen Kosten-Nutzen-Verhältnisses ermittelt werden.
Der Anteil der starren Rohrleitungsabschnitte an der Gesamtlänge der
Rohrleitung überwiegt
in der Regel und beträgt
vorzugsweise 70-95% der Gesamtlänge.
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Im Folgenden wird die Erfindung mit
Hilfe der Figuren beispielhaft näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 einen
Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Rohrleitung mit einem flexiblen
Verbindungsstück,
und
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2 schematisch
den Aufbau der gesamten Rohrleitung eines Kamins.
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In 1 ist
ein Übergangsbereich
einer erfindungsgemäßen Rohrleitung
zur Auskleidung eines Abgaskanals in einem Kamin oder Schornstein
gezeigt, wobei ein unterer und ein oberer starrer Rohrleitungsabschnitt 1, 1' aus Edelstahl
nur mit ihren jeweiligen Enden dargestellt sind. Die beiden starren Rohrleitungsabschnitte 1, 1' werden erfindungsgemäß durch
ein flexibles Verbindungsstück 4 gekoppelt.
Dieses besteht aus einem gewickelten Blech mit einer Wandstruktur
nach Art eines Balges bzw. Wellschlauches, so dass es in Axialrichtung
längenveränderlich
ist. Geeignete flexible Verbindungsstücke sind beispielsweise von
der Firma Westaflex, Gütersloh,
erhältlich.
Durch das flexible Verbindungsstück 4 wird
eine kräftemäßige und
damit auch schallmäßige Entkopplung
zwischen den beiden starren Metallrohren 1 und 1' erreicht.
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In 2 ist
diesbezüglich
schematisch der gesamte Aufbau des Schornsteins eines Hauses 8 dargestellt.
Die erfindungsgemäße Rohrleitung
ist dabei über
ein angepasstes flexibles Verbindungsstück 4' an den Auslass der Heizungsanlage 7 angeschlossen.
Im weiteren Verlauf besteht die Rohrleitung aus einem Wechsel von
längeren
starren Rohrleitungsabschnitten 1, 1' und verhältnismäßig kurzen flexiblen
Verbindungsstücken 4.
Durch diesen Aufbau wird erreicht, dass die bei herkömmlichen, über die
gesamte Länge
starren Rohrleitungen beobachteten Dröhngeräusche während des Betriebs der Heizungsanlage 7 nicht
auftreten beziehungsweise reduziert werden.
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Die Verbindung zwischen den starren
Rohrleitungsabschnitten
1,
1' und den flexiblen Verbindungsstücken
4 kann,
wie in
1 dargestellt
ist, durch leicht lösbare
Steckverbindungen hergestellt werden. Zur Ausbildung derartiger
Steckverbindungen weisen die starren Rohrleitungsabschnitte am unteren
Ende ein erweitertes Einsteckteil
3 mit einem konischen
Abschnitt
3a und am oberen Ende ein erweitertes Muffenteil
5 mit
einem konischen Abschnitt
5a auf. Korrespondierend hierzu
besitzt das Verbindungsstück
4 ein
Muffenteil
2 mit einem konischen Abschnitt
2a,
wobei der Konus den gleichen Winkel wie der konische Abschnitt
3a des
Rohrleitungsabschnittes
1 hat, sowie ein Einsteckteil
6 mit
einem konischen Abschnitt
6a, wobei der Konus den gleichen Winkel
wie der konische Abschnitt
5a des Rohrleitungsabschnittes
1' aufweist. Das
Verbindungsstück
4 kann
daher mit seinem Einsteckteil
6 in das Muffenteil
5 des
unteren Rohrleitungsabschnittes
1' eingesteckt werden. Anschließend kann
in ähnlicher
Weise der obere Rohrleitungsabschnitt
1 mit seinem Einsteckteil
3 in
das Muffenteil
2 des Verbindungsstückes
4 gesteckt werden.
Dabei können
weitere Maßnahmen
wie etwa in Sicken (nicht dargestellt) eingelegte Dichtungsringe,
dauerelastische Verklebungen od. dgl. vorgesehen werden. Ferner
können
die Steckverbindungen durch Federspanneinrichtungen zwischen den
Muffenteilen
2 bzw.
5 einerseits und den zugehörigen Einsteckteilen
3 bzw.
6 andererseits unterstützt werden.
Einzelheiten können
diesbezüglich
der
DE 295 22 176 U1 beziehungsweise der
EP 1 188 979 A2 entnommen
werden.
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Das Muffenteil 2 und das
Einsteckteil 6 des flexiblen Verbindungsstückes 4 sind
vorzugsweise starr und z.B. aus Edelstahl ausgebildet und durch Verpressen
mit dem zwischenliegenden flexiblen Abschnitt verbunden.