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Die Erfindung betrifft ein Kathetersystem zur Entnahme und/oder Verabreichung von Fluiden bei einem Patienten über einen Fluidströmungsweg, mit
- - einem Gehäuse, welches eine Längsachse aufweist,
- - einer Nadel, die proximal mit dem Gehäuse verbunden ist, umfassend eine Nadelspitze zum Einführen in den Patienten, einen Nadelschaft und einen Nadelhals im Übergang zwischen Nadelspitze und Nadelschaft,
- - einem Katheter, umfassend eine Katheterspitze und einen Katheterschaft, durch die ein Fluid bei Entnahme und/oder Verabreichung strömt, wobei
- - das Kathetersystem eine Geschlossenstellung und eine Offenstellung aufweist, und
- - in der Geschlossenstellung der Fluidströmungsweg geschlossen ist und in der Offenstellung der Fluidströmungsweg geöffnet ist.
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Gattungsgemäße Kathetersysteme zur Entnahme und/oder Verabreichung von Fluiden sind aus dem Stand der Technik, wie beispielsweise aus der
US 2020/0289040 A1 oder der
EP 2 967 462 B1 , hinlänglich bekannt.
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Derartige Kathetersysteme umfassen ein Gehäuse, eine Nadel zur Einführung in den Patienten sowie einen Katheter und werden für die Entnahme von Fluiden, wie zum Beispiel Blut, Liquor, Urin, oder auch pathologische Gewebeflüssigkeiten wie Aszitesflüssigkeit, oder die Verabreichung von Fluiden, wie beispielsweise Medikamenten, parenterale Ernährungen oder Flüssigkeitssubstitutionen, per Infusion oder Injektion eingesetzt. Katheter umfassen beispielsweise auch Kanülen.
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Die Nadel besteht aus einer Nadelspitze, welche in den Patienten eingeführt wird, sowie aus einem hohlkörperförmigen Nadelschaft und einem Nadelhals. Gattungsgemäße Katheter bestehen aus einer Katheterspitze sowie einem Katheterschaft.
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Bei der Entnahme von Fluiden wird die Nadelspitze in das Gefäßsystem des Patienten eingeführt. Anschließend wird das Fluid über den Innenraum des Nadelschaftes in einen Probenbehälter, wie beispielsweise ein Blutaufnahmeröhrchen, überführt.
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Bei der Verabreichung von Fluiden in den Patienten wird die Nadelspitze ebenfalls in das Gefäßsystem des Patienten eingeführt. Anschließend wird das Fluid von einem Fluidaufbewahrungsgefäß, wie beispielsweise einen Infusionsbehälter, über den Innenraum des Nadelschaft in den Patienten überführt.
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Blutkulturen sind essenziell für eine optimale, erregerspezifische antiinfektive Therapie systemischer Infektionen wie Sepsis. Durch das Kultivieren von Organismen aus Fluidproben gelingt im Idealfall der Direktnachweis ursächlicher Erreger. Allerdings weist die menschliche Haut, welche zur Entnahme von Fluidproben durchstochen werden muss, eine Flora aus Bakterien, Viren und Pilze von bis zu über 100 Millionen Organismen pro cm2 auf. Eine klinische Hautdesinfektion reduziert zwar die Kolonisation der Epidermis, jedoch nicht die immense residente Flora in tieferen Hautschichten und Hautanhangsgebilden. Diese verschonten Organismen, wie etwa Staphylococcus epidermis, Propionibacterium acnes und eine Plethora anderer Streptokokkus-, Propionibacterium-, Corynebacterium- und Malasseziaspezies bleiben unabhängig der Desinfektion erhalten und verursachen bei Überführung in Blutkulturen unerwünschte Kontaminationen.
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Blutkulturkontamination können sich verheerend auswirken. Falsch-positive und falsch-negative Ergebnisse verzögern die Erregerdiagnostik und führen zu einer inadäquaten, ineffektiven oder zu spät einsetzenden Behandlung des Patienten, sodass vor allem bei immungeschwächten Individuen Infektionen tödlich verlaufen können. Heute sind über die Hälfte aller positiven Blutkulturen falsch-positiv. Gleichzeitig können Kontaminationen in Kulturen langsamer wachsende Organismen verdrängen, sodass ursächliche Erreger lebensbedrohlicher Infektionen falsch-negativ detektiert werden. Pro Jahr versterben 11 Millionen Patienten an Sepsis, die aktuell fünft-häufigste Todesursache weltweit; somit stellen Blutkulturkontamination im klinischen Alltag eine der größten Herausforderungen im Management von Infektionen mit Blutstrombeteiligung dar.
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Im Stand der Technik wurden neue Strategien entwickelt, um die Kontamination von Blutkulturen einzudämmen. Zu diesen Strategien zählt beispielsweise die Probenumleitungstechnik, bei denen die erste abgenommene Fluidmenge verworfen wird. Andere Strategien beruhen auf häufigem Nadelauswechseln vor der Hautpunktion und/oder Inokulation oder eine aufwendige Hautdesinfektion des Patienten analog zur chirurgischen Desinfektion. Keine der entwickelten Strategien gemäß dem Stand der Technik hat sich evidenzbasiert als deutliche Verbesserung etabliert, und die Expertenempfehlungen für die Entnahme von Blutkulturen sind im Vergleich zu den letzten Jahrzehnten weitgehend unverändert geblieben.
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Aufgrund der hohen Rate an falsch-positiven Blutkulturen, gehört es zum Standard, sie immer paarweise zu entnehmen, jeweils mit separater Hautpunktion. Jede Blutkultur erfordert zudem zwei Blutkulturflaschen, je mit einem Inokulationsvolumen von 10 mL. In schweren Verläufen, wie etwa bei septischen Patienten, können 5 Paare pro Tag entnommen werden, entsprechend 10 Hautpunktionen, 20 Kulturflaschen und einem Blutverlust von 200 mL. Insbesondere bei Kindern, Anämikern oder Patienten mit vernarbten oder kollabierten Venen aufgrund wiederholter Venenpunktion ist dies in der Praxis häufig nicht realisierbar und steht gegensätzlich zum sogenannten „Patient Blood Management“.
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Blutkulturkontaminationen führen ebenfalls zu Kompatibilitätsproblemen mit modernen Laborverfahren. So hindern Kontaminationen als Störfaktor die Beurteilung der Pathogenität detektierter Organismen, da in schwerkranken Patienten typische Kontaminationen ebenfalls fatale Infektionen erzeugen können. Traditionelle Erregeridentifizierungsmethoden wie phänotypische und biochemische Tests werden zunehmend von schnelleren, hochsensitiven und hochspezifischen geno- und proteotypischen Assays abgelöst. Somit führen Blukulturkontaminationen infolge der aufgeführten präanalytischen Limitationen vermehrt zu einem Verlust an diagnostischer Qualität und klinischem Nutzen, welche potenziell durch neue und verbesserte Methoden erreichbar wären. Gleichzeitig können noch experimentelle nicht-blutkulturabhängige Anwendungen moderner Testverfahren, etwa von Multiplex-PCR- oder Next-Generation-Sequencing-Platformen, ebenfalls durch Kontaminationen verfälscht werden.
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Es besteht folglich dringlich ein Bedarf an neuen Lösungsansätzen in der Prävention kutaner Kontaminationen von Fluidproben.
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Als Lösung oder wenigstens zur Verringerung der Kontamination von Blutkulturen offenbart die
EP 2 967 462 B1 eine Vorrichtung mit einem verschließbaren Lumen. Dazu weist das Kathetersystem wenigstens ein Verschlusselement vor. Das Gefäßsystem des Patienten wird zunächst mit der Nadel des Kathetersystem angestochen, um Zugang zu den Körperfluiden zu erhalten. Anschließend wird das Fluid über den Innenraum des Nadelschaftes in das Kathetersystem geleitet. Dieser Innenraum kann mittels des Verschlusselementes geschlossen werden, während das Fluid aus dem Gefäß mit der Nadelspitze angestochen wird. Erst nachdem die Punktion abgeschlossen ist, wird das Verschlusselement von der Geschlossenstellung in eine Offenstellung verlagert, sodass das abzunehmende Fluid durch den Innenraum des Nadelschaftes zum Probenbehälter fließen kann. Problematisch ist allerdings, dass die Kontamination bereits während des Einstechens der Nadelspitze in die Haut erfolgt. Die Nadelspitze ist kontaminiert, und das Fluid wird aufgrund der Adhäsionskräfte bereits zu diesem Zeitpunkt in den Innenraum des Nadelschaftes aufgenommen. Sobald das Fluid, ausgehend von der Nadelspitze, in den Nadelschaft gelangt, gelangt auch die Kontamination in den Nadelschaft und wird, wenn die Offenstellung erreicht ist, in den Probenbehälter überführt.
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Alternativ sieht der Stand der Technik vor, dass die Nadelspitze geschlossen ist und ausschließlich der Punktion des Gefäßsystems dient. Das Fluid wird durch eine Öffnung, die im Nadelschaft ausgebildet ist, in den Innenraum des Nadelschaftes geleitet. Diese Öffnung wird durch das Verschlusselement überlagert und erst zurückgeführt, nachdem die Punktion mittels Nadelspitze erfolgt ist. Problematisch an der Vorrichtung des Standes der Technik ist, dass das Verschlusselement mit der Haut in Berührung kommt und die Öffnung direkt hinter der Nadelspitze in den Nadelschafft eingearbeitet ist. Das Verschlusselement tritt bereits während des Einführens der Nadelspitze mit den Hautschichten in Kontakt und wird somit verunreinigt. So entsteht das Risiko einer Inokulation des Fluids mit der Hautflora.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Kathetersystem zu schaffen, welches die Kontamination bei der Fluidentnahme und der Fluidverabreichung in den Patienten deutlich verringert.
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Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1, insbesondere dessen Kennzeichenteile, wonach
- - das Gehäuse einen ersten Gehäuseteil und einen zweiten Gehäuseteil umfasst, die zueinander beweglich angeordnet sind,
- - der Katheter am ersten Gehäuseteil angeordnet ist,
- - die Nadel am zweiten Gehäuseteil angeordnet ist,
- - der Katheterschaft den Nadelschaft übergreift, wobei
- - die Katheterspitze des Katheters in der Geschlossenstellung des Kathetersystems am Nadelhals abdichtend anliegt, und
- - in der Offenstellung eine Strömungsöffnung zwischen Katheter und Nadelhals gebildet ist, die den Fluidströmungsweg freigibt, so dass ein Fluid zwischen Katheter und Nadelschaft strömen kann.
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Die Erfindung sieht vor, dass in der Geschlossenstellung die Katheterspitze an dem Nadelhals der Nadel abdichtend anliegt, sodass das Kathetersystem in der Geschlossenstellung fluidfrei ist. Es ist nicht möglich, dass Fluid von außen in das Kathetersystem gelangt, also auch keine Kontaminationen in das Kathetersystem gelangen.
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Erst in der Offenstellung ist die Strömungsöffnung gebildet und der Fluidströmungsweg freigegeben. Die Offenstellung nimmt das Kathetersystem erst ein, wenn das Kathetersystem die Haut des Patienten durchstochen hat und in der Körperhöhle lagert, welche zur Abnahme oder zur Verabreichung des Fluid benötigt wird.
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Das zu entnehmende Fluid wird sodann nicht, wie im Stand der Technik beschrieben über die Nadel in das Reaktionsröhrchen überführt, sondern wird zwischen der Nadel und dem Katheterschaft, also durch den Katheterschaftinnenraum, in das Reaktionsröhrchen geführt. Das zu entnehmende Fluid hatte somit keinen Kontakt mit der Nadelspitze, welche beim Durchstechen der Haut mit Keimen und anderen epi- und transkutanen Unreinheiten kontaminiert worden ist. Das zu entnehmende Fluid hatte sogleich keinen Kontakt mit der Außenseite des Katheterschaftes.
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Auf die gleiche Weise, nur auf umgekehrtem Wege, gelangt das zu verabreichende Fluid zwischen Nadel und Katheterschaft in den Patienten. Das zu verabreichende Fluid hat keinen Kontakt mit der Nadelspitze der Nadel.
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Es ist nun vorgesehen, dass der Behandelnde die Nadelspitze der Nadel in die Haut des Patienten einführt, so dass beispielsweise ein Gefäß punktiert wird. Bei dem Einstich der Nadelspitze in das Gefäß des Patienten liegt die Katheterspitze des Katheters abdichtend am Nadelhals an, so dass beim Einstechen kein Fluid in den Katheter und das Kathetersystem gelangen kann und somit eine Kontaminierung der Kanüle verhindert wird. Das Kathetersystem befindet sich in der Geschlossenstellung. Es gelangen somit keine Bakterien oder andere Kontaminationen in den Katheter, sodass das dort einströmende Fluid des Patienten nicht kontaminiert wird.
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Sobald der Behandelnde die Nadelspitze erfolgreich in das Gefäß eingeführt hat, wird der zweite Gehäuseteil gegenüber dem ersten Gehäuseteil verlagert. Dabei wird der zweite Gehäuseteil, an welchem die Nadel angeordnet ist, in Richtung der Längsachse des Gehäuses zum Behandelnden geführt, so dass sich die Strömungsöffnung ergibt. Das Kathetersystem befindet sich in der Offenstellung.
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In der Offenstellung wird nun die Strömungsöffnung zwischen Katheter und Nadelhals freigegeben und das Fluid aus dem Gefäß in den Katheter transferiert und entlang des Fluidströmungswegs durch den zweiten Gehäuseteil zum Reaktionsröhrchen transportiert.
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Wird ein Fluid in den Körper des Patienten verabreicht, gelangt dieses entlang des Strömungswegs ausgehend von dem Fluidaufbewahrungsgefäß, ausschließlich über den Katheter und letztlich über die freigegebene Strömungsöffnung in den Patienten, nachdem das Kathetersystem von der Geschlossenstellung in die Offenstellung verlagert worden ist.
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Die Erfindung löst somit das oben dargestellte Problem des Standes der Technik, indem mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung das Fluid bei der Fluidentnahme und/oder der Verabreichung wesentlich weniger kontaminiert wird.
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Der Begriff „Kathetersystem“ umfasst unter anderem einen perkutanen Gefäßzugang, ein Punktionsinstrument, sowie weitere medizinische Entnahme- und Verabreichungssysteme für Fluide bei einem Patienten. Das Kathetersystem ist im Wesentlichen vorgesehen für ein Kurzzeitgefäßverweilsystem. Allerdings ist auch ein Langzeitgefäßverweilsystem nicht ausgeschlossen.
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Bei dem Begriff „Fluid“ für die Entnahme aus dem Patienten kann es sich beispielsweise um Blut, Liquor cerebrospinalis, Lymphe, Urin, Fruchtwasser, Liquor folliculi, Pankreassekret, Kammerflüssigkeit, Extrazellularflüssigkeit, Synovialflüssigkeit, Gallenflüssigkeit, oder auch pathologische Gewebeflüssigkeiten einschließlich Aszitesflüssigkeit, Pleuraergussflüssigkeit, Perikardergussflüssigkeit, Abszessflüssigkeit und Zystenflüssigkeit in präformierten oder auch nicht-präformierten Körperhöhlen handeln.
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Der Begriff „Fluid“ für die Verabreichung in den Patienten umfasst beispielsweise Medikamente, Antiinfektiva, Kontrastmittel oder kristalloide oder kolloidale Lösungen wie Kochsalzlösungen, Ringer-Laktat-Lösung oder Hydroxyethylstärke-Lösungen.
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Der Begriff „proximal“ bezeichnet das zum Behandelnden weisende Ende der Vorrichtung, wohingegen der Begriff „distal“ das zum Patienten weisende Ende der Vorrichtung bezeichnet.
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Vorgesehen ist weiterhin, dass der erste Gehäuseteil und das der zweite Gehäuseteil ineinander eingreifen und beide Gehäuseteile zueinander entlang der Längsachse des Gehäuses verlagerbar sind.
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Die beiden Gehäuseteile werden zueinander verschoben. Es erfolgt eine axiale Translation. Die Verschiebung erfolgt entlang der Längsachse des Gehäuses. Dazu greift entweder der erste Gehäuseteil in das zweite Gehäuseteil oder der zweite Gehäuseteil greift in den erste Gehäuseteil ein.
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Es ist auch möglich, dass die beiden Gehäuseteile mittels Rotation zueinander verlagert werden.
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Zudem ist angedacht, dass zwischen dem ersten Gehäuseteil und dem zweiten Gehäuseteil ein Dichtelement angeordnet ist, das die beiden Gehäuseteile gegeneinander abdichtet.
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Das Dichtelement dient der vollständigen Abdichtung zwischen dem ersten Gehäuseteil und dem zweiten Gehäuseteil, so dass kein Fluid wie beispielsweise Blut oder Infusionsmedium zwischen den beiden Gehäuseteilen transferiert werden kann.
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Bei diesem Dichtelement kann es sich beispielsweise um ein Elastomer handeln. Vorgesehen ist zudem, dass das Dichtelement mit einer hydrophoben Substanz beschichtet ist. Bei dieser hydrophoben Substanz kann es sich beispielsweise um Polyvenylpyrrolidon, Polydimethylsiloxan, Polymethylmethacrylat, einen Silikonpolyester, Polytetrafluorethylen, Polyelektrolyt oder auch um ein Solgel Nanokomposit handeln.
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Andere Oberflächen des Kathetersystems können ebenfalls mit der hydrophoben Substanz beschichtet sein, wie beispielsweise der Katheter oder die Nadel.
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Denkbar ist zudem, dass das Dichtelement nicht als separates Bauteil, sondern als Struktur eines der Gehäuseteile ausgebildet ist. Möglich ist, dass das Dichtelement flexibel ausgebildet ist.
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Weiterhin ist angedacht, dass eines der Gehäuseteile ein Rastelement ausbildet und der andere Gehäuseteil eine Rastaufnahme aufweist, wobei das Rastelement mit der Rastaufnahme zusammenwirkt.
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Besonders vorteilhaft an dem Zusammenwirken des Rastelementes und der Rastaufnahme ist zunächst, dass eine physische Verbindung zwischen den beiden Gehäuseteilen hergestellt wird. Dieses Zusammenwirken kann sowohl in der Geschlossenstellung, in der Offenstellung oder in beiden Stellungen des Kathetersystems erfolgen.
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Zudem kann, nachdem das Kathetersystem von der Geschlossenstellung in die Offenstellung verlagert worden ist, beim Einrasten des Rastelementes in die Rastaufnahme ein haptisches Signal und/oder ein hörbares Signal an den Behandelnden abgegeben werden, so dass dieser sicherstellen kann, dass sich das Kathetersystem in der Offenstellung befindet, die Strömungsöffnung gebildet und der Fluidströmungsweg freigegeben worden ist.
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Angedacht ist, dass die Rastverbindung irreversibel ist. Es ist allerdings auch möglich, eine reversible Rastverbindung vorzusehen.
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Es ist möglich, dass der erste Gehäuseteil das Rastelement und der zweite Gehäuseteil die Rastaufnahme ausbildet. Zudem ist es allerdings auch denkbar, dass der erste Gehäuseteil die Rastaufnahme aufweist und der zweite Gehäuseteil das Rastelement.
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Denkbar ist, dass das Rastelement als Rasthaken oder Rastzapfen ausgebildet ist. Die Rastaufnahme ist jeweils entsprechend der Formgebung des gegenüberliegenden Rastelements ausgebildet. Auch andere Rastverbindungen sind möglich.
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Vorteilhaft ist weiterhin, dass der Innendurchmesser des Katheters dem Außendurchmesser des Nadelhalses entspricht, so dass in der Geschlossenstellung Katheter und Nadelhals gegeneinander fluidundurchlässig abschließen.
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Denkbar ist allerdings auch, dass der Innendurchmesser der Katheterspitze etwas kleiner ist als der Außendurchmesser des Nadelhalses, so dass in der Geschlossenstellung der Katheter durch den Nadelhals deformiert wird und somit der fluidundurchlässige Abschluss verbessert wird. Die Deformation des Katheters ist am ehesten elastisch. Eine plastische Deformation ist allerdings auch denkbar.
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Ein fluidundurchlässiger Abschluss zwischen Katheter und Nadelhals ist wichtig bei der Punktion der Haut des Patienten, da es bei dem Punktionsvorgang zur Kontamination der Nadelspitze kommt. In der Geschlossenstellung kann allerdings keine Kontamination durch die Strömungsöffnung zwischen Katheter und Nadelhals gelangen, da diese erst in der Offenstellung freigegeben wird. Ein fluidundurchlässiger Abfluss ist somit wichtig, sodass beim Einstechen der Nadel nicht bereits in der Geschlossenstellung Kontaminationen in den Katheter gelangen können. Bei einem fluiddurchlässigen Abfluss wäre dieses möglich, da die Kontamination, welche überwiegend aus Bakterien besteht, im µm-Größenbereich liegt. Ausschließlich eine fluidundurchlässige Verbindung zwischen Katheter und Nadelhals in der Geschlossenstellung verhindert ein Eindringen der Kontamination in den Katheter.
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Denkbar ist, dass der Nadelschaft ein Querschnittsprofil aufweist.
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Das Querschnittsprofil des Nadelschaftes kann derart ausgestaltet sein, dass durch die Geometrie des Querschnittprofils die Geschwindigkeitsvektoren der Fluidbewegung im Fluidströmungsweg gesteuert werden. Beispielsweise können die Geschwindigkeitsvektoren so gesteuert werden, um den Kontakt eines zu entnehmenden Fluids beim Einstrom in die Öffnung zwischen Katheter und Nadelhals mit der Außenseite der Nadel und der Außenseite des Katheters zu reduzieren.
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Es ist denkbar, dass der Nadelschaft ein axial- oder planarsymmetrisches Querschnittsprofil aufweist. Angedacht ist, dass die Ausgestaltung des Querschnittsprofils im Wesentlichen über die gesamte Länge des Nadelschaftes konstant ist. Allerdings kann sich die Querschnittsform auch abschnittsweise entlang des Querschnittsprofils ändern.
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Denkbar ist, dass das Querschnittsprofil kreisförmig ausgebildet ist, was eine bevorzugte Geometrie zur Verringerung der Fertigungskomplexität und zur Minimierung der Verhältnisse von Oberfläche zu Volumen bilden kann. Allerdings kann das Querschnittsprofil auch polygonal ausgebildet sein.
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Denkbar ist zudem, dass das Querschnittsprofil eine gerippte oder gekerbte Geometrie aufweist, die beispielsweise ringförmig, längs- und oder spiralförmig sein kann.
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Angedacht ist, dass die gerippte bzw. gekerbte Geometrie des Querschnittsprofils kreuzartig, sternartig oder zahnradartig ausgebildet ist. Die gerippte und/oder gekerbte Ausbildung des Querschnittsprofils ist vorteilhaft, um die Steifigkeit des Nadelschaftes zu erhöhen.
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Denkbar ist, dass die Abmessung von längsgerippter und/oder längsgekerbter Geometrie des Querschnittsprofils im Durchmesser und in der Breite entlang der Länge des Nadelschaftes variiert.
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Vorstellbar ist auch eine spiralförmig gerippte und oder spiralförmig gekerbte Geometrie des Querschnittsprofils, welches eine spiralförmige Flüssigkeitsbewegung im Fluidströmungsweg fördert. Dadurch wird der Verlust der koaxialen Ausrichtung zwischen dem Katheter und dem Nadelschaft während der Punktion verhindert.
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Angedacht ist zudem, dass der Katheterschaft ein Querschnittsprofil aufweist.
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Vorgesehen ist zunächst, dass das Querschnittsprofil des Katheters wesentlich größer ist als das Querschnittsprofil des Nadelschaftes, so dass die theoretische volumetrische Durchflussrate des Fluidströmungsflusses wesentlich größer ist als die theoretische volumetrische Durchflussrate durch den Nadelschaft.
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Angedacht ist zudem, dass die Katheterwand in ihrer Dicke im Vergleich zum Stand der Technik verringert ist und somit das Querschnittsprofil auch. Vorgesehen ist, dass das Querschnittsprofil mindestens eine Geometrie aufweist. Diese eine Geometrie des Querschnittsprofils ist bevorzug axial- oder planarsymmetrisch.
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Angedacht ist, dass das Querschnittsprofil sich über die Länge des gesamten Katheters konstant ausbildet. In einigen Ausführungsformen kann das Querschnittsprofil über die Länge des Katheters verschiedenartig ausgebildet sein.
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Das Querschnittsprofil kann kreisförmig ausgebildet sein. Diese Geometrie der Querschnittsprofils ist bevorzugt, da diese zur Verringerung der Fertigungskomplexität des Kathetersystems beiträgt. Andererseits kann das Querschnittsprofil auch polygonal ausgebildet sein.
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Vorgesehen ist zudem, dass das Querschnittsprofil des Katheters eine gerippte und/oder gekerbte Geometrie aufweist, die ringförmig, längs und/oder spiralförmig ausgebildet sein kann.
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Die Abmessungen der längsverlaufenden gerippten Geometrie und/oder der längsverlaufenden gekerbten Geometrie kann im Durchmesser und in der Breite entlang der Länge des Katheters variieren.
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Es ist möglich, dass die spiralförmige, gerippte Geometrie und/oder die spiralförmige gekerbte Geometrie eine spiralförmige Flüssigkeitsbewegung entlang des Fluidströmungswegs fördert.
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Angedacht ist zudem, dass der zweite Gehäuseteil ein Flashbackgehäuse aufweist, welches den Nadelschaft rückseitig abschließt.
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Als Flashback wird ein sogenannter Blutblitz oder auch Blutrückfluss bezeichnet. Es handelt sich um eine visuelle Erfolgskontrolle, ob die entsprechenden Körperhöhle, meist ein Gefäß, korrekt punktiert wurde.
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Das Flashbackgehäuse dient der Aufnahme des Fluids, welches bei der Abnahme durch den Nadelschaft in das Flashbackgehäuse aufgrund von passiven Kräften, wie Adhäsion und/oder Gefäßdruck, einläuft. Voraussetzung ist, dass die Nadel hohlkörperartig und nicht geschlossen ist.
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Die Visualisierung des Flashbacks kann beispielsweise die Genauigkeit der Gefäßfunktion beim ersten Punktionsversuch verbessern und ein exzessives Einführen der Nadelspitze verhindern, so dass eine Gefäßverletzung verhindert wird. Dazu bildet die Nadel bzw. der Nadelschaft ein Nadelinnenraum aus, welcher in ständiger Flüssigkeitsverbindung mit der Umgebung des Fluids steht und somit neben dem Fluidströmungsweg einen separaten Fluidströmungsweg bildet. So kann das Fluid nach dem Einführen der Nadel in das Gefäßsystem des Patienten sofort in das Flashbackgehäuse einströmen und die Punktion des Gefäßes bestätigen.
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Die Bewegung des Fluids in das Flashbackgehäuse kann durch eine hydrophile Beschichtung des Innenraumes der Nadel beschleunigt werden, um die Aufnahme von Fluid durch den Fluidströmungsweg zu begünstigen. Denkbar ist, dass die Beschichtung aus einem Polyvinylpyrrolidon besteht.
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Andere Oberflächen des Kathetersystems können ebenfalls die hydrophile Beschichtung tragen, wie etwa das Reaktionsröhrchen.
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Das Fluid im Flashbackgehäuse wird nicht für erregerdiagnostische Zwecke genutzt, sondern dient der Visualisierung einer exakten Punktion für den Behandelnden.
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Das Flashbackgehäuse kann zudem einen Port besitzen, wodurch Fluid, wie Medikamente oder Infusionen, in das Flashbackgehäuse eingebracht und somit dem Patienten nach erfolgreicher Gefäßpunktion injiziert werden kann. Der Port ermöglicht somit einen zusätzlichen separaten Fluidströmungsweg in den Patienten, welcher getrennt von dem Fluidströmungsweg durch den Katheter vorliegt, so dass zwei Fluide über zwei Fluidstromwege gleichzeitig dem Patienten entnommen und/oder verabreicht werden können. Somit ist es möglich, zeitgleich über den Katheter Fluid dem Patienten zu entnehmen und über die Nadel Fluid dem Patienten zu verabreichen, oder umgekehrt.
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Das Fluid entnommen aus dem Port sollte ausschließlich für nichterregerdiagnostische Zwecke benutzt werden, wie etwa für einen sogenannten Bedside-Test vor einer Transfusion, da es kontaminiert sein kann.
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Der Port kann eine Öffnung ausbilden, die mit Luer-kompatiblen medizinischen Fluidsystemen kompatibel ist. Medizinische Fluidsysteme schließen beispielsweise traditionelle Spritzen, Fluidleitungen, Konnektoren und Infusionsbestecke ein. Der Port kann ebenfalls einen deckelartigen Verschluss aufweisen, sodass die Öffnung des Ports fluiddicht geschlossen werden kann.
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Angedacht ist zudem, dass das zweite Gehäuse eine Linse umfasst, bzw. linsenförmig ausgebildet ist, sodass die Sichtbarkeit des Flashbackgehäuses und somit des Fluids im Flashbackgehäuse verbessert ist.
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Vorteilhaft ist weiterhin, dass das Kathetersystem wenigstens teilweise transparent ausgebildet ist und eine Strömungsanzeige für den Fluidströmungsweg bildet.
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Das Kathetersystem bildet somit neben dem bereits erwähnten ersten Flashbacksystem ein zweites bzw. sekundäres Flashbacksystem. Dazu ist das Kathetersystem wenigstens teilweise transparent ausgebildet, sodass der Fluidströmungsweg bei der Fluidentnahme das Fluid führt, welches für den Behandelnden sichtbar ist. Der Behandelnde weiß somit, dass das Fluid von dem Katheter aus in das Reaktionsröhrchen bzw. vom Fluidaufbewahrungsgefäß in Richtung Katheter in den Patienten geleitet wird.
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Der Behandelnde weiß nun, dass die Punktion funktioniert hat und entweder Fluid aus dem Patienten entnommen oder in den Patienten verabreicht wird.
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Zudem ist denkbar, dass das Kathetersystem derart transparent ausgebildet ist, dass der gesamte Fluidströmungsweg vom Behandelnden einsehbar ist. Ein gesamt einsehbarer Fluidströmungsweg bietet dem Behandelnden den Vorteil die Flussgeschwindigkeit von dem Fluid im Fluidströmungsweg in Echtzeit zu beurteilen, um beispielsweise den Aspirationsdruck bei der Probenentnahme oder den Infusionsdruck bei der Medikamentenverabreichung optimal und gefäßschonend einzustellen. Ein exzessiver Aspirationsdruck kann einen Venenkollaps zur Folge haben, und ein exzessiver Infusionsdruck erhöht das Risiko einer spontanen Paravasation.
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Zudem ist es auch denkbar, dass das Kathetersystem im Ganzen als linsenförmig ausgebildet ist. Die Fluidentnahme bzw. Fluidverabreichung kann somit visuell noch genauer erkannt und verfolgt werden.
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Vorteilhaft ist zudem, dass das Kathetersystem eine Strömungsanzeige für den Fluidströmungsweg bildet. Bei dieser Strömungsanzeige kann es sich beispielsweise um eine sich bei Fluidaufnahme ändernde Farbgebung der Strömungsanzeige handeln. Denkbar ist, dass sich beispielsweise eine weiße Strömungsanzeige bei Fluidaufnahme grün färbt, um dem Behandelnden anzuzeigen, dass die Fluidaufnahme korrekt verläuft. Auch alle anderen Farbgebungen und/oder Farbkombinationen sind denkbar.
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Angedacht ist zudem, dass an einem Gehäuseteil ein Auflagefuß angeordnet ist.
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Vorteilhaft daran ist, dass der Auflagefuß bei der Einführung des Kathetersystems in den Patienten in der finalen Einführphase des Kathetersystems auf dem Unterarm des Patienten lagert und somit dem Kathetersystem Stabilität gewährleistet. Zudem ermöglicht es dem Behandelnden, den Auflagefuß stabil zu positionieren und somit auch die optimale Anlage des Kathetersystems im Patienten zu gewährleisten.
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Angedacht ist zudem, dass das Kathetersystem einen dritten Gehäuseteil ausbildet, der das Kathetersystem wenigstens teilweise umfängt und den Auflagefuß trägt.
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Der dritte Gehäuseteil umfängt wenigstens teilweise das Kathetersystem, insbesondere den ersten und zweiten Gehäuseteil. Wie bereits beschrieben, sind der erst und zweite Gehäuseteil relativ zur Längsachse verlagerbar. Der dritte Gehäuseteil ist zudem auch relativ zu dem ersten und/oder zweiten Gehäuseteil verlagerbar. Vorteilhaft daran ist, dass alle drei Gehäuseteile relativ zueinander bewegbar sind und dass der dritte Gehäuseteil den ersten und den zweiten Gehäuseteil teilweise umfassen kann. Der dritte Gehäuseteil schient den ersten und zweiten Gehäuseteil gegeneinander, sodass diese eine stabile, aber dennoch bewegliche Verbindung zueinander eingehen können.
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Alle drei Gehäuseteile bilden entweder ein Rastelement und/oder eine Rastaufnahme aus, sodass die jeweiligen Rastaufnahmen und Rastelemente zusammenwirken, je nachdem in welcher Position sich das Kathetersystem befindet.
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Der dritte Gehäuseteil dient vornehmlich als Nadelschutz, sodass nach der Punktion und der Entnahme bzw. der Verabreichung des Fluids das Kathetersystem aus dem Patienten entfernt werden kann und während oder nach dem Entfernungsprozess der Nadelschutz bzw. der dritte Gehäuseteil die benutzte Nadel umschließt und somit einen Verletzungsschutz für die Handhabung des Behandelnden gewährleistet.
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Vorteilhaft daran ist zudem, dass der dritte Gehäuseteil den Auflagefuß trägt.
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Angedacht ist zudem, dass das Kathetersystem proximal Sicherungsflügel umfasst.
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Proximal gelagerte Sicherungsflügel ermöglichen es dem Behandelnden, das Kathetersystem mit einem Dreifingersystem zu bedienen. Dabei ist vorgesehen, dass der Mittelfinger und der Daumen jeweils einen Sicherungsflügel betätigen und das Kathetersystem somit auf dem Arm des Patienten fixieren. Mit dem freien Zeigefinger ist es nun möglich, das Kathetersystem von der Geschlossenstellung in die Offenstellung zu verlagern.
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Die Sicherungsflügel können mit Klebeband auf der Haut des Patienten fixiert werden, sodass eine Verabreichung eines Fluids in den Patienten durchgehend gewährleistet wird, ohne dass sich die Sicherungsflügel und somit auch das Kathetersystem von der Position im Arm des Patienten entfernt.
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Es ist denkbar, dass die Sicherungsflügel eine visuell unterscheidbare Geometrie aufweisen, die eine bequeme visuelle Unterscheidung von handelsüblichen anderen medizinischen Kathetersystemen zur intravaskulären Probenentnahme und/oder intravaskuläre Infusion ermöglicht.
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Denkbar ist zudem, dass die Sicherungsflügel mehrere Oberflächen aufweisen, bei denen es sich um eine dorsale Oberfläche, eine ventrale Oberfläche und/oder eine laterale Oberfläche handeln kann. Denkbar ist, dass die ventrale Oberfläche der Sicherungsflügel den Auflagefuß bildet.
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Zudem ist es vorstellbar, dass die dorsalen Oberflächen der Sicherungsflügel in der Geschlossenstellung des Kathetersystems einander gegenüberliegen. Denkbar wäre, zum Beispiel, ein Greifen der Sicherungsflügel zwischen dem Daumen und dem Mittelfinger.
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Denkbar ist auch, dass die Sicherungsflügel eine Geometrie aufweisen. Diese Geometrie kann symmetrisch sein, dass bedeutet axial- oder planarsymmetrisch.
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Denkbar ist allerdings auch, dass die flexiblen Flügel eine im wesentlichen planare Geometrie aufweisen, die flach oder gekrümmt ausgebildet sein kann. Vorzugsweise sind die Sicherungsflügel bogenförmig, halbkreisförmig, dreieckig, rechteckig oder trapezförmig ausgebildet.
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Vorteilhaft ist zudem, wenn die Sicherungsflügel abgerundet oder geglättet ausgebildet sind, da sie den Komfort des Patienten verbessern, wenn die Sicherungsflügel den Auflagefuß bilden und auf dem Arm des Patienten angeordnet sind.
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Denkbar ist zudem, dass die Sicherungsflügel linear, konvex oder konkav ausgebildet sind. Denkbar ist zudem, dass die Sicherungsflügel eine visuell unterscheidbare Farbe aufweisen, die von dem sogenannten Birmingham-Gauge der Einführungseinheit abhängt, die durch ISO 6009:2016 definiert ist.
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Weiterhin vorteilhaft ist zudem, dass die Sicherungsflügel eine Geometrie aufweisen, die im Wesentlichen mit der Geometrie des ersten Gehäuseteils und des zweiten Gehäuseteils kongruent ist.
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Denkbar ist zudem, dass die äußere Oberfläche des ersten Gehäuseteils, die äußere Oberfläche des zweiten Gehäuseteils und/oder die äußere Oberfläche des Gehäuses eine Aufnahme für die Sicherungsflügel bereitstellt, in welcher die Sicherungsflügel aufgenommen werden können. Diese Aufnahme kann eine kreisförmige, polygonale oder eine andere Geometrie aufweisen.
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Denkbar ist zudem, dass die Aufnahme eine ringförmige oder ringsegmentförmige Geometrie aufweist, die zumindest teilweise den ersten Gehäuseteil, den zweiten Gehäuseteil und/oder das Gehäuse an sich umgeben.
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Denkbar ist zudem, dass die Sicherungsflügel mittels einer Schnappverbindung, Pressverbindung, Schweißverbindung oder vorzugsweise eine Klebe- oder Lösemittelbindung am Kathetersystem befestigt sind.
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Vorgesehen ist ferner, dass die Sicherungsflügel am dritten Gehäuseteil, bevorzugt am Auflagefuß, angeordnet sind.
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Besonders vorteilhaft ist, dass die Sicherungsflügel an dem dritten Gehäuseteil bevorzugt am Auflagefuß angeordnet sind, da somit die optimale Lagerung des Kathetersystems auf dem Arm bzw. der Haut des Patienten gewährleistet ist.
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Weiterhin ist angedacht, dass wenigstens ein Gehäuseteil ein Fluidaufnahmeelement ausbildet, welches ein Fluidabsorptionsmedium, bevorzugt einen Schwamm, umfasst.
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Das Fluidaufnahmeelement dient dazu, den ersten Fluidtropfen der Fluidentnahme aufzunehmen, um somit eventuell darin verbliebene Kontaminationen aufzunehmen, sodass diese nicht in das spätere Reaktionsröhrchen gelangen.
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Dazu weist das Fluidaufnahmeelement ein Fluidabsorptionsmedium auf. Bei diesem kann es sich auch um eine leeres, luftgefülltes Fluidaufnahmeelement handeln, welches einfach nur der Aufnahme des Fluidtropfens und der Aufbewahrung dieses dient. Ist ein Fluidabsorptionsmedium in dem Fluidaufnahmeelement angeordnet, dient dieses der Absorption des Fluids. Bevorzugt ist ein Schwamm vorgesehen, da dessen Aufnahmekapazität besonders vorteilhaft ist und das Fluid bzw. der Fluidtropfen nicht wieder in das Kathetersystem entlässt. Die Absorptionskapazität beträgt ca. 1 bis 10 µl. Insgesamt dient dieses Fluidaufnahmeelement also der zusätzlichen Absorption von Kontaminationen, die eventuelle diagnostische Auswertungsmethoden verfälschen könnten.
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Denkbar ist zudem, dass das Fluidabsorptionsmedium mit einer bioaktiven Substanz beschichtet ist, so dass aufgenommenes Blut nicht koaguliert und/oder die aufgenommenen Kontaminationen gebunden oder abgetötet werden. Die bioaktive Substanz kann unter anderem, zum Beispiel, Heparin, ein Heparinderivat oder ein anderes antithrombogenes Material enthalten. Ebenfalls denkbar kann die bioaktive Substanz unter anderem Silber, Kupfer, Eisen, Calcium, Zink oder ein Antiseptikum wie Chlorhexidin, Polyhexanid oder ein Alkoholderivat enthalten. Es ist vorgesehen, dass die bioaktive Substanz so gewählt und beschichtet wird, dass diese diagnostische Auswertungsmethoden nicht selbst signifikant verfälscht.
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Vorgesehen ist, dass das Fluidabsorptionsmedium entweder teilweise im Fluidströmungsweg direkt einsitzt oder in einer Aufnahme, sodass nur ein Anteil des Fluidabsorptionsmedium in den Fluidströmungsweg ragt. Die Aufnahme kann beispielsweise als Einkerbung ausgebildet sein, welche in einem der Gehäuseteile angeordnet ist.
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Letztlich ist vorgesehen, dass der erste Gehäuseteil ein Bedienelement umfasst, welches das Kathetersystem von der Geschlossenstellung in die Offenstellung verlagert.
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Das Bedienelement dient der Verlagerung des Kathetersystems von der Geschlossen- in die Offenstellung. Es ist vorgesehen, dass das Bedienelement mittels eines Fingers - bevorzugt des Zeigefingers - bedient wird. Dieses Bedienelement kann allerdings auch von jedem weiteren Finger der Hand bedient werden. Auch eine Bedienung mit mehr als einem Finger ist möglich.
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Vorstellbar ist, dass das Kathetersystem anhand eines Zweifingersystems, wie beispielsweise mittels des Daumens und Zeigefinger oder Mittelfinger, verlagerbar ist.
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Angedacht ist zudem, dass die Oberfläche des Bedienelementes strukturiert ist und somit die Reibung zwischen Bedienelement und dem Finger, welcher in einem Handschuh steckt, vergrößert. Damit wird erreicht, dass der Finger bei der Bedienung nicht von dem Bedienelement abrutscht.
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Das Bedienelement ist in verschiedenen Ausführungsformen denkbar. Beispielsweise kann das Bedienelement pfeilförmig ausgebildet sein, sodass der Behandelnde weiß, in welche Richtung er das Bedienelement verlagern muss. Es ist durchaus denkbar, dass das Bedienelement eine andere Form aufweist als die weiteren Bauteile des Kathetersystems, um dem Behandelnden leicht erkenntlich zu machen, welches Element als Bedienelement genutzt werden soll. So ist auch eine fehlerfreie und schnelle Bedienung des Kathetersystems auch in Notfällen oder von Erstbedienenden optimal gewährleistet.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich anhand der folgenden Ausführungsbeispiele:
- 1: schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines Kathetersystems mit zwei Gehäuseteilen und hohlkörperförmigen Nadel in Geschlossenstellung,
- 2: schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform des Kathetersystems mit zwei Gehäuseteilen und hohlkörperförmigen Nadel in Offenstellung,
- 3: schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines Kathetersystems mit zwei Gehäuseteilen und geschlossener Nadel in Geschlossenstellung,
- 4: schematische Darstellung der zweiten Ausführungsform des Kathetersystems mit zwei Gehäuseteilen und geschlossener Nadel in Offenstellung,
- 5: Querschnittsdarstellung einer dritten Ausführungsform des Kathetersystems mit zwei Gehäuseteilen in Geschlossenstellung,
- 6: Querschnittsdarstellung einer dritten Ausführungsform des Kathetersystems mit zwei Gehäuseteilen in Offenstellung,
- 7: perspektivische Ansicht einer vierten Ausführungsform des Kathetersystems mit drei Gehäuseteilen in Geschlossenstellung,
- 8: perspektivische Ansicht einer Nadel,
- 9: perspektivische Ansicht eines ersten Gehäuseteils,
- 10: perspektivische Ansicht eines zweiten Gehäuseteils,
- 11: perspektivische Ansicht eines dritten Gehäuseteils,
- 12: perspektivische Ansicht eines Auflagefußes,
- 13: Draufsicht auf die vierte Ausführungsform des Kathetersystems in Geschlossenstellung,
- 14: Schnittdarstellung der vierten Ausführungsform des Kathetersystems in Geschlossenstellung gemäß Schnittlinien XIV-XIV- aus 13,
- 15: perspektivische Ansicht der vierten Ausführungsform des Kathetersystems mit drei Gehäuseteilen in Offenstellung,
- 16: Schnittdarstellung der vierten Ausführungsform des Kathetersystems in Offenstellung gemäß Schnittlinien XVI-XVI aus 15,
- 17: perspektivische Ansicht der vierten Ausführungsform des Kathetersystems mit drei Gehäuseteilen in Sicherungsstellung der Nadel,
- 18: Schnittdarstellung der vierten Ausführungsform des Kathetersystems in Sicherungsstellung der Nadel gemäß Schnittlinien XVIII-XVIII aus 17,
- 19: schematische Darstellung einer punktierten Hautpartie eines Patienten mit einem Kathetersystem der dritten oder vierten Ausführungsform in Geschlossenstellung,
- 20: schematische Darstellung einer punktierten Hautpartie eines Patienten mit einem Kathetersystem der dritten oder vierten Ausführungsform in Offenstellung,
- 21: Darstellung des Zusammenwirkens von Nadel und Katheter des Kathetersystems der dritten oder vierten Ausführungsform in Geschlossenstellung mit Fluid in Form von Blutbestandteilen und Kontaminationen gemäß Ausschnittskreis XXI aus 19,
- 22: Darstellung des Zusammenwirkens von Nadel und Katheter des Kathetersystems der dritten oder vierten Ausführungsform in Offenstellung mit Fluid in Form von Blutbestandteilen und Kontaminationen gemäß Ausschnittskreis XXII aus 20.
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Die 1 zeigt eine erste, schematische Abbildung einer ersten Ausführungsform des Kathetersystems in Geschlossenstellung, wobei das Kathetersystem insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 versehen ist. Das Kathetersystem 10 dient der Entnahme und/oder Verabreichung von Fluiden bei einem Patienten über einen Fluidströmungsweg.
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Das Kathetersystem 10 weist ein Gehäuse 11 auf, welches eine Längsachse L ausbildet. Das Gehäuse 11 besteht aus einem ersten Gehäuseteil 12 und einem zweiten Gehäuseteil 13, welche beweglich zueinander angeordnet sind. Der zweite Gehäuseteil 13 sitzt im ersten Gehäuseteil 12 ein.
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Der erste Gehäuseteil 12 weist ein distales Ende 55 und ein proximales Ende 56 auf und umgibt einen Gehäuseinnenraum 57. Zudem bildet der erste Gehäuseteil 12 proximal endseitig und zum Gehäuseinnenraum 57 weisend eine Rastaufnahme 38 aus, welche der Anordnung an dem zweiten Gehäuseteil 13 dient.
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An dem distalen Ende 55 des ersten Gehäuseteils 12 ist einen Katheter 15 angeordnet. Der Katheter 15 umfasst eine Katheterspitze 16 und einen Katheterschaft 17, welcher röhrenförmig geformt ist und einen Katheterschaftinnenraum 18 ausbildet. Der Katheterschaft 17 weist ein Querschnittsprofil P auf.
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Der zweite Gehäuseteil 13 weist einen distalen Endabschnitt 58 und einen proximalen Endabschnitt 59 auf, wobei sich der proximale Endabschnitt 59 zu einem Ausgang A verjüngt.
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Der zweite Gehäuseteil 13 umgibt einen Gehäusekammerinnenraum K, welche proximale endabschnittseitig in den Ausgang A übergeht. In dem Ausgang A sitzt ein Reaktionsröhrchen 54 ein, welches einen Reaktionsröhrcheninnenraum 61 umgibt. Mittels dieses Reaktionsröhrchen 54 wird das zu entnehmende Fluid aus bzw. das einzuführende Fluid in das Kathetersystem 10 geleitet. An dem Reaktionsröhrchen 54 ist ein Adapter 62 angeordnet, welcher dem Anschluss weiterer medizinsicher Aperturen, wie beispielsweise einem Dosiergerät für eine Medikation eines Patienten dient oder auch dem Anschluss von Blutentnahmeröhrchen. Der Adapter 62 dient der Verbindung mit Luer-kompatiblen medizinischen Fluidsystemen, so dass das Kathetersystem mit dem Luer-kompatiblen medizinischen Fluidsystem einen kontinuierlichen Fluidströmungswegbildet.
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Zudem bildet der zweite Gehäuseteil 13 in Richtung des ersten Gehäuseteil 12 weisend ein erstes Rastelement 52'und ein zweites Rastelement 52" aus, welche benachbart zueinander ausgeformt sind. In der dargestellten Geschlossenstellung des Kathetersystem 10 wirkt das erste Rastelement 52' mit der Rastaufnahme 38 des ersten Gehäuseteils 12 zusammen.
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Der Gehäuseinnenraum 55 des ersten Gehäuseteils 12 und der Gehäusekammerinnenraum K des zweiten Gehäuseteils 13 sind mittels eines Dichtelements 53 voneinander fluidundurchlässig getrennt.
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An dem zweiten Gehäuseteil 13 ist eine Nadel 20 angeordnet, welche eine Nadelspitze 21, die zum Einführen in den Patienten ausgebildet ist, sowie einen Nadelschaft 22 mit einem Querschnittsprofil Q und einen Nadelhals 23 im Übergang zwischen Nadelspitze 21 und Nadelschaft 22 umfasst. Die Nadelspitze 21 ist in dieser Ausführungsform pfeilartig und der Nadelschaft 22 hohlkörperartig ausgebildet.
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Die Nadel 20 bildet einen Nadelinnenraum 24 aus. Der Nadelinnenraum 24 ist hohlkörperartig ausgebildet und rückseitig von einem Flashbackgehäuse F umschlossen, wobei das Flashbackgehäuse F einen Flashbackgehäuseinnenraum 60 aufweist, der an den Nadelinnenraum 24 angrenzt.
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In der Geschlossenstellung des dargestellten Kathetersystems 10 liegt die Katheterspitze 16 fluidabdichtend an dem Nadelhals 23 an. Der Katheterschaft 17 übergreift den Nadelschaft 22 teilweise.
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Zudem bildet der erste Gehäuseteil 12 in die Gehäuseinnenraumkammer K weisend ein Fluidaufnahmeelement 44 aus, in welchem ein Fluidabsorptionsmedium 45 einsitzt. Dieses Fluidabsorptionsmedium 45 ist als Schwamm 46 ausgebildet und dient der Aufnahme der ersten Fluidtropfens, welcher bei der Fluidentnahme die Gehäuseinnenraumkammer K passiert.
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In der 2 ist die Offenstellung des Kathetersystems 10 der ersten Ausführungsform dargestellt. Dazu ist der erste Gehäuseteil 12 gegenüber dem zweiten Gehäuseteil 13 axial entlang der Längsachse L in Richtung des proximalen Endabschnitts 59 des zweiten Gehäuseteils 13 verschoben worden. Die Rastaufnahme 38 wirkt nun mit dem zweiten Rastelement 52" zusammen.
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Zwischen dem Nadelhals 23 und der Katheterspitze 16 des Katheters 15 ist eine Strömungsöffnung S entstanden, sodass der Fluidströmungsweg des Kathetersystems 10 freigegeben ist.
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Die 3 und 4 zeigen eine schematische zweite Ausführungsform des Kathetersystems 10. Bei der obigen ersten Ausführungsform ist die Nadel 20 als Hohlnadel dargestellt. Erfindungsgemäß ist jedoch ebenfalls vorstellbar, dass eine geschlossene Nadel verwendet wird. Einziger Unterschied zu der oben beschriebenen ersten Ausführungsform ist, dass die Nadelspitze und der Nadelschaft massiv ausgebildet sind. Folglich ist auch das Flashbackgehäuse F redundant. Eine Kontrolle, ob beispielsweise der Einstich in eine Vene erfolgreich war, ist bei dieser Ausgestaltung nicht möglich.
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Die 5 und die 6 zeigen eine dritte Ausführungsform des Kathetersystems 10 in Geschlossenstellung (5) und in Offenstellung (6). Gleiche Bauteile sind mit den identischen Bezugszeichen gemäß erster Ausführungsform versehen.
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Die hier gezeigte dritte Ausführungsform unterscheidet sich von der in den 1 und 2 gezeigten ersten Ausführungsform dadurch, dass die dritte Ausführungsform ein Kathetersystem 10 zeigt, nicht schematisch ist. Die Dimensionen der gezeigten Bauteile sind allerdings nicht realitätsgetreu. Die Bauteile des Kathetersystems 10 sind identisch mit denen der ersten und zweiten Ausführungsform.
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Die Nadelspitze 21 der Nadel 20 weist im Längsschnitt eine rautenähnliche Form auf. Das Flashbackgehäuse F ist mit einem Ventil V versehen. Das Ventil V des Kathetersystems 10 ist als eine semipermeable Membran ausgebildet und dient dazu, sobald Fluid in das Flashbackgehäuse F gelangt, die darin enthaltene Luft mittels des Ventils V aus dem Kathetersystem 10 entweichen zu lassen. Das Ventil V kann zusätzlich einen nicht dargestellten Port ausbilden.
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Die 7 bis 18 zeigen eine vierte Ausführungsform eines Kathetersystems 110. Die in diesen Figuren gezeigte vierten Ausführungsform unterscheidet sich von den drei ersten beschriebenen Ausführungsformen dadurch, dass die vierte Ausführungsform eine Kathetersystem 110 zeigt, welches aus drei Gehäuseteilen 112, 113, 114 besteht, wobei das dritte Gehäuseteil 114 der Sicherstellung der im Patienten verwendeten Nadel 120 nach Gebraucht dient. Zudem stellt das dritte Gehäuseteil 114 einen Auflagefuß147 mit Sicherungsflügeln 149', 149" bereit, der zum einen die optimale Anordnung des Kathetersystems 110 am Patienten gewährleistet und gleichzeitig durch die Ausgestaltung und die Lokalisation von Sicherungsflügeln 149', 149" am Auflagefuß 147 eine optimale Bedienung des Kathetersystems 110 für den Behandelnden sicherstellt.
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In der 7 ist ein Kathetersystem 110 in Geschlossenstellung perspektivisch dargestellt. Das Kathetersystem 110 weist ein Gehäuse 111 auf, welches aus einem ersten Gehäuseteil 112, einem zweiten Gehäuseteil 113 und einem dritten Gehäuseteil 114 besteht. Das erste Gehäuseteil 112 sitzt in dem zweiten Gehäuseteil 113 ein, welches wiederum von dem dritten Gehäuseteil 114 teilweise umgeben ist.
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Der erste Gehäuseteil 112 bildet ein Bedienelement 125 aus, welches dazu dient, das Kathetersystem 110 von der Geschlossenstellung in die Offenstellung zu verlagern. Das Bedienelement 125 ist als Pfeil ausgebildet, wobei die Pfeilspitze dem Behandelnden anzeigt, in welche Richtung das Bedienelement 125 verlagert werden muss, um das Kathetersystem 110 in die Offenstellung zu verlagern.
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An einem distalen Ende 155 des ersten Gehäuseteils 112 sitzt ein Katheterschaft 117 mit Katheterspitze 116 eines Katheters 115 in einem von dem ersten Gehäuseteil 112 ausgebildeten ringförmigen Übergang 119 ein.
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In einem Katheterschaft 117 ist eine Nadel 120 angeordnet, wobei ein Nadelhals 123 von einer Katheterspitze 116 abgedichtet ist.
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Der zweite Gehäuseteil 113 weist einen Aufnahmeschlitz 140 auf, in welchem der erste Gehäuseteile 112 einsitzt. Zudem ist proximal endabschnittseitig ein Kontrollelement 139 ausgebildet. Das Kontrollelement 139 dient der der reversiblen Arretierung des dritten Gehäuseteils 114 an dem zweiten Gehäuseteil 113.
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Der dritte Gehäuseteil 114 umgibt den zweiten Gehäuseteil 113 teilweise. Der dritte Gehäuseteil 114 schient somit den zweiten Gehäuseteil 113. Zudem dient der dritte Gehäuseteil 114 der Aufnahme der Nadel 120 nachdem der Behandelnde Fluid abgenommen oder dem Patienten Fluid zugeführt hat. Die genaue Funktionsweise wird im späteren beschrieben.
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Unterseitig des dritten Gehäuseteils 114, vom Bedienelement 125 des ersten Gehäuseteils 112 wegweisend, ist ein Auflagefuß 147 angeordnet. Dieser Auflagefuß 147 bildet eine Gehäuseaufnahme 148 aus, welche der Anordnung an dem dritten Gehäuseteils 114 dient.
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Zudem bildet der Auflagefuß 147 einen ersten Sicherungsflügel 149' und einen zweiten Sicherungsflügel 149" aus, welche bei der Fluidentnahme oder -verabreichung auf dem Arm des Patienten angeordnet werden.
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Der erste Sicherungsflügel 149' bilden eine Vertiefung 150 aus. Diese Vertiefung 150 kann mit einem Richtungspfeil versehen werden, sodass der Behandelnde weiß, in welche Richtung er das Kathetersystem 110 in den Patienten einführen muss.
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Der zweite Sicherungsflügel 149'' bildet einen Noppen 151 aus, welche beispielsweise mit einer Birmingham-Gauge-Zahl gekennzeichnet sein kann, sodass der Behandelnde anhand der Birmingham-Gauge-Zahl sofort den äußeren Durchmesser sowie den inneren Durchmesser der Nadel 120 erkennen kann und somit die richtige Nadel 120 für den Einsatz des Kathetersystems 110 im Patienten verwenden kann.
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Die 8 zeigt die Nadel 120 separat und in perspektivischer Ansicht. Die Nadel 120 besteht aus dem Nadelschaft 122, welcher hohlkörperartig ausgebildet ist. Zudem bildet die Nadel 120 die Nadelspitze 121 aus, welche mittels Nadelhals 123 mit dem Nadelschaft 122 verbunden ist. Nadelspitze 121 und Nadelhals 123 sind in etwa doppelkegelförmig ausgebildet. Die Nadelspitze 121 ist in distaler Richtung abgeschrägt ausgebildet. Die Nadel 120 bildet zudem den Nadelinnenraum 124 aus, welcher von der Nadelspitze 121, dem Nadelhals 123 und dem Nadelschaft 122 umgeben ist.
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In der 9 ist der erste Gehäuseteil 112 separat in perspektivischer Ansicht dargestellt. Der erste Gehäuseteil 112 ist bei dieser vierten Ausführungsform reduziert ausgebildet. Er weist einen Gehäuseteilkörper 130 auf, welcher klammerartig ausgebildet ist. Hierbei zeigt der Gehäuseteilkörper 130 einen ersten Arm 126 und einen zweiten Arm 127.
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Die beiden Arme 126, 127 weisen zueinander weisende, abgeschrägte Rastaufnahmen 138 auf und dienen der Anordnung des ersten Gehäuseteils 112 im zweiten Gehäuseteil 113. Zwischen dem ersten Arm 126 und dem zweiten Arm 127 ist eine Aufnahmevorrichtung 129 ausgebildet, welche mit dem Katheterschaft 117 zusammenwirkt.
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Der Gehäuseteilkörper 130 formt zum einen den ringförmigen Übergang 119 aus, in welchem der Katheterschaft 117 angeordnet ist, und zum anderen das Bedienelement 125.
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Der Katheter 115 besteht aus dem in dem ringförmigen Übergang 119 einsitzenden Katheterschaft 117, sowie der Katheterspitze 115. Der Katheterschaft 117 umgibt einen Katheterschaftinnenraum 118. Der Innendurchmesser des Katheters 115 kann größer sein als der Innendurchmesser einer konventionellen Nadel der gleichen Birmingham-Gauge.
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Die 10 zeigt den zweiten Gehäuseteil 113 separat in perspektivische Ansicht.
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Der zweite Gehäuseteil 113 hat einen im Wesentlichen kreuzförmigen Querschnitt. Er weist einen distalen Endabschnitt 158 und einen proximalen Endabschnitt 159 aus. Zudem besteht der zweite Gehäuseteil 113 aus einer ersten Seitenwand 132 und einer zweite Seitenwand 133. Die erste Seitenwand 132 und die zweite Seiten 133 weisen distal endabschnittseitig jeweils eine Rastkerbe 134 auf. Zudem bilden beide Seitenwände 132 und 133 proximal endabschnittseitig jeweils eine Rastnut 135 aus.
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Weiterhin bildet der zweite Gehäuseteil 113 eine Oberseite 136 und eine Unterseite 137 aus. Die Oberseite 136 bildet zum einen den Rastschlitz 128 und zum anderen das Kontrollelement 139 aus. Des Weiteren weist die Oberseite 136 zwei distal ausgebildete Vorsprünge W auf.
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Vom distalen Endabschnitt 158 ausgehend bildet der zweite Gehäuseteil 113 den Aufnahmeschlitz 140 aus, durch welchen der Gehäuseteilkörper 130 des ersten Gehäuseteils 112 eingeführt wird.
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Die 11 zeigt den dritten Gehäuseteil 114 separat in perspektivischer Ansicht. Der dritte Gehäuseteil 114 besteht aus einem röhrenförmigen Gehäuseteilgrundkörper 131, welcher einen Gehäuseteilgrundkörperinnenraum 163 umgibt, mit einem vorderen Ende 141 und einem hinteren Ende 142. Der Gehäuseteilgrundkörper 131 bildet seitlich Rastfedern X aus. Diese bilden auf der nach innenweisenden Seite (nicht dargestellt) Rastorgane aus, welche im zusammengesetzten Zustand des zweiten Gehäuseteils 113 und des dritten Gehäuseteils 114 mit den Rastkerben 134 oder den Rastnuten 135 des zweiten Gehäuseteils zusammenwirken. Das Zusammenwirken der Rastfedern X mit den Rastkerben 134 oder den Rastnuten 135 blockiert die Verlagerung des dritten Gehäuseteils in die proximale Richtung.
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Zudem weist der Gehäuseteilgrundkörper 131 eine Stegwand Z auf, welche in der Sicherungsstellung des Kathetersystems 110 mit den Vorsprüngen W des zweiten Gehäuseteils 113 zusammenwirken und die Verlagerung des dritten Gehäuseteils 114 sowohl in proximaler als auch in distaler Richtung blockieren.
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Der Querschnitt des Gehäuseteilgrundkörperinnenraum 163 ist wiederum derart kreuzförmig ausgebildet, dass dieser den zweiten Gehäuseteil 114 in sich aufnehmen kann.
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Der Gehäuseteilgrundkörper 131 weist eine Kopfseite 164 und eine Fußseite 165 auf, wobei die Kopfseite 164 einen Einschubschlitz 166 formt, in welchen der zweite Gehäuseteil 113, aufgenommen werden kann. Dazu wird der zweite Gehäuseteil 113 in das vordere Ende 141 des dritten Gehäuseteils 114 geschoben. Die Fußseite 165 bildet ein nicht dargestelltes Verankerungselement aus, welches der Anordnung an dem Auflagefuß 147 gemäß 12 dient.
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In der 12 ist der Auflagefuß 147 separat und in perspektivischer Ansicht gezeigt. Der Auflagefuß 147 besteht aus der Gehäuseaufnahme 148, sowie dem ersten Sicherungsflügel 149' und dem zweiten Sicherungsflügen 149" und dient der Anlagerung des Kathetersystems 110 am Patienten während der Fluidentnahme oder der Fluidverabreichung.
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Die Gehäuseaufnahme 148 bildet einen Sockel 167, welcher sanduhrförmig ausgebildet ist. Der Sockel 167 weist ein Aufnahmeelement 168 auf, in welches das Verankerungselement (nicht dargestellt) des dritten Gehäuseteils 114 eingeführt wird, um den dritte Gehäuseteil 114 mit dem Auflagefuß 147 zu verbinden.
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Der erste Sicherungsflügel 149' bildet die Vertiefung 150 und der zweite Sicherungsflügel 149" die Noppen 151 aus.
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Die 13 zeigt das Kathetersystem 110 der vierten Ausführungsform in Geschlossenstellung in Draufsicht. Der Gehäuseteilkörper 130 des ersten Gehäuseteils 112 ist in den Aufnahmeschlitz 140 des zweiten Gehäuseteils 113 eingeschoben. Der zweite Gehäuseteil 113 sitzt in dem Einschubschlitz 166 des Gehäuseteilgrundkörpers 131 des dritten Gehäuseteils 114 ein. Der dritte Gehäuseteil 114 ist zudem mit dem Auflagefuß 147 verbunden.
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In der 14 ist die Schnittdarstellung des Kathetersystems 110 in Geschlossenstellung gemäß Schnittlinien XIV-XIV der 13 gezeigt. Der erste Gehäuseteil 112 sitzt im zweiten Gehäuseteil 113 ein. Dieser ist wiederum vom dritten Gehäuseteil 114 umgeben. Unterseitig des dritten Gehäuseteils 114 ist der Auflagefuß 147 angeordnet, sodass das Kathetersystem 110 an einem nicht darstellen Arm eines Patienten anordenbar ist.
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An dem Nadelhals 123 liegt die Katheterspitze 116 fluidabdichtend an, sodass kein Fluid in oder aus dem Kathetersystem 110 geleitet werden kann.
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Die 15 zeigt die vierte Ausführungsform des Kathetersystems 110 in Offenstellung in perspektivischer Ansicht. Der erste Gehäuseteil 112 wurde anhand des Bedienelements 125 in Richtung des Kontrollelementes 139 bewegt. Mit dieser Bewegung wurde gleichzeitig mit dem ersten Gehäuseteil 112 der Katheter 115 in Richtung des Kontrollelements 139 bewegt. Insgesamt wurde der erste Gehäuseteils 112 gegenüber dem zweiten Gehäuseteils 113 verlagert.
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Durch die Bewegung in Offenstellung entsteht zwischen dem Nadelhals 123 und der Katheterspitze 116 die Strömungsöffnung S, welche den Fluidströmungsweg in oder aus dem Kathetersystem 110 freigibt.
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Die nicht dargestellten Rastorgane der Rastfedern X des dritten Gehäuseteils 114 wirken mit den Rastnuten 135 des zweiten Gehäuseteils zusammen.
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Die 16 zeigt die vierte Ausführungsform des Kathetersystems 110 in Schnittdarstellung gemäß der Schnittlinien XVI-XVI aus 15.
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Der erste Gehäuseteils 112 wurde gegenüber dem zweiten Gehäuseteil 113 bewegt, sodass das distale Ende 155 des ersten Gehäuseteils nun im distalen Endabschnitt 158 des zweiten Gehäuseteils 158 lagert.
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Der Katheter 115 wurde in Richtung des Kontrollelements 139 verlagert, sodass die Katheterspitze 116 nicht mehr am Nadelhals 123 anliegt. Zwischen dem Nadelhals 123 und der Katheterspitze 116 wurde die Strömungsöffnung S gebildet. Die Strömung des Fluids wird im Detail im Kommenden zu den 1 und 2 beschrieben.
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Das Kontrollelement 139 dient beim Zusammensetzen der reversiblen Arretierung des dritten Gehäuseteils 114 an dem des zweiten Gehäuseteils 113 und des dritten Gehäuseteils 114. Durch die Arretierung wird die Verschiebung des dritten Gehäuseteils 114 in die proximale und distale Richtung verhindert. Die Arretierung wird gebildet aus der queren Einkerbung 128 in der Oberfläche des Kontrollelements 139 und der Stegwand Z des Gehäuseteilgrundkörper 131 des dritten Gehäuseteils 114.
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Zum Ausbilden des Nadelschutzes allerdings wird das Kontrollelement 139 in Richtung der Gehäuselangsachse L des Kathetersystems 110 verlagert, um die Arretierung aufzuheben, sodass das dritte Gehäuseteil 114 entlang des zweiten Gehäuseteils 113 und ersten Gehäuseteils 112 verlagert werden kann. Es ist vorgesehen, dass das Kontrollelement 139 mit dem Daumen gedrückt wird. Der dritte Gehäuseteil 114 wird zum Ausbilden des Nadelschutzes z.B. an den Sicherungsflügeln 149', 149' von der anderen Hand gefasst und nach distal geführt und/oder der zweite Gehäuseteil 113 wird direkt nach Verlagerung des Kontrollelements 139 vom Daumen und vom Zeigefinger zurückgezogen. Das Kontrollelement 139 kann ebenfalls eine Form wie einen Pfeil ausbilden, um den Bediener auf die intendierte Führungsrichtung hinzuweisen, analog zum Bedienelement 125 des zweiten Gehäuseteils.
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In der 17 ist die perspektive Ansicht einer vierten Ausführungsform des Kathetersystems 110 mit drei Gehäuseteilen 112, 113, 114 in Sicherungsstellung der Nadel 120 gezeigt. Die Sicherungsstellung des Kathetersystems 110 wird eingenommen, sobald der Behandelnde die Fluidentnahme oder Fluidverabreichung beendet hat.
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Damit sich der Behandelnde nicht an der herausgezogenen Nadelspitze 121 der Nadel 120 sticht, wird diese komplett in den dritten Gehäuseteil 113 verlagert. Dazu wird der erste Gehäuseteil 112 vollständig in den Einschubschlitz 166 des dritten Gehäuseteils 114 bewegt und der zweite Gehäuseteil 113 in Richtung des hinteren Ende 142 des dritten Gehäuseteils 114 verlagert. Die Nadel 120 lagert nun im Gehäuseteilgrundkörperinnenraum 163 des dritten Gehäuseteils 114 ein und wird von dem Gehäuseteilgrundkörper 131 schützend umgeben, sodass der Kontakt zwischen Behandelndem und der Nadelspitze 121 der Nadel 120 verhindert wird (siehe 18). Ein versehentliches Zurückschieben des ersten Gehäuseteils 112 in seine Ausgangslage wird durch Einrasten der nicht dargestellten Rastorgane der Rastfeder X des dritten Gehäuseteils 114 mit den distalen Einkerbungen 134 des zweiten Gehäuseteils 113 verhindert.
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In dieser Position wirken zudem die Vorsprüngen W des zweiten Gehäuseteils 113 mit der Stegwand Z des dritten Gehäuseteils 114 zusammen und blockieren durch das Zusammenwirken die Verlagerung des dritten Gehäuseteils 114 in distaler Richtung.
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In der 18 ist die vierte Ausführungsform des Kathetersystem 110 in Schnittdarstellung gemäß Schnittlinien XVIII-XVII aus 17 gezeigt. Diese 18 zeigt die Sicherungsstellung des Kathetersystems 110. Die Nadel 120 lagert vollständig im zweiten Gehäuseteils 114 ein, sodass ein versehentliches Stechen des Behandelnden an der benutzen, kontaminierten Nadel verhindert wird.
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Die 19 zeigt eine exemplarische Punktion einer Haut H eines Patienten mit dem Kathetersystem 110 der vierten Ausführungsform in Geschlossenstellung.
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Die Haut H umgibt ein Gefäß 169, welches ein Fluid 170 in Form von Blutbestandteile 171 beinhaltet. Die Blutbestandteile 171 bewegen sich in Blutflussrichtung B. Die Haut H ist zudem mit Kontaminationen 172 versehen. Einige Kontaminationen 172 sind beim Durchstechen der Haut H in das Gefäß 169 eingedrungen und befinden sich sowohl auf der Nadelspitze 121 als auch auf der äußeren Oberfläche des Katheters 115.
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In der Geschlossenstellung des Kathetersystems 110 lagert die Katheterspitze 116 abdichtend am Nadelhals 123, sodass beim Durchstechen des Gefäßes 169 kein Fluid in den Katheterschaftinnenraum 118 gelangen kann.
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In der 20 ist das Kathetersystem 110 aus 19 in Offenstellung gezeigt. Die Strömungsöffnung S ist nun geöffnet, sodass die Blutbestandteile 170 in den Katheterschaftinnenraum 118 strömen können. Sie gelangen von dort aus über den nicht dargestellte Gehäusekammerinnenraum K des zweiten Gehäuseteils 113 in das Reaktionsröhrchen 154.
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Wenige Blutbestandteile 171 gelangen aufgrund von Adhäsionskräften passiv in den Nadelinnenraum 124 und werden von dort ausgehend in das nicht dargestellte Flashbackgehäuse F geleitet. Das Flashbackgehäuse F zeigt dann an, dass das Gefäß des Patienten erfolgreich punktiert wurde.
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Die 21 zeigt nun den Ausschnittkreis XXI der 19. Dargestellt ist die Nadelspitze 121 sowie der Nadelhals 123, der Katheter 115 mit der Katheterspitze 116, dem Katheterschaft 117 sowie dem Katheterschaftinnenraum 118 und dem Nadelinnenraum 124.
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In der 21 befindet sich das Kathetersystem 110 in der Geschlossenstellung, sodass die Katheterspitze 116 am Nadelhals 123 fluidabdichtend anlagert. In dieser Ausführungsform ist der Durchmesser der Nadelspitze 121 größer als der Durchmesser der Katheterspitze 11. Ein solches Maßverhältnis ist vorteilhaft, da im Vorgang der perkutanen Punktion des Kathetersystems 10 Gewebe durch die Nadelspitze 121 stärker verdrängt wird als durch der Katheterspitze 116, um diese vor Kontakt mit Kontaminationen 172 zu schützen.
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Zusätzlich zeigt die 21 schematisch Kontaminationen 172, welche in der Geschlossenstellung außerhalb des Kathetersystem 110 an der Oberfläche der Nadelspitze 121 sowie dem Katheterschaft 117 lagern.
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In der 22 ist nun die Offenstellung des Kathetersystems 110 dargestellt und zeigt den Ausschnittkreis XXII aus der 20.
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Zwischen dem Nadelhals 123 und der Katheterspitze 116 ist die Strömungsöffnung S entstanden, sodass die Blutbestandteile 171 nun auch in den Katheterschaftinnenraum 118 gelangen und ausschließlich über den Katheterschaftinnenraum 118 in den Gehäusekammerinnenraum K des zweiten Gehäuseteiles 113 und weiter in das nicht dargestellte Reaktionsröhrchen 154 gelangen.
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Zusätzlich zum Katheterschaftinnenraum 118 werden auch Blutbestandteile 171 in den Nadelinnenraum 124 geleitet, sodass das Flashbackgehäuse F mit Blutbestandteile 171 gefüllt wird.
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Die Kontaminationen 172 verbleiben auf der zum Gefäß 169 weisenden Seite des Katheters 115 und gelangen nicht in den Katheterschaftinnenraum 118.
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Im Folgenden wird der Strömungsweg anhand der 1 und 2 beschrieben. In der 1 ist die Geschlossenstellung des Kathetersystems 10 gezeigt. Das bedeutet, dass die Katheterspitze 16 des Katheters 15 fluidabdichtende am Nadelhals 23 der Nadel 20 anlegt. Es kann somit kein Fluid in das Kathetersystem 10 eindringen. Der Strömungsweg in das Kathetersystem 10 ist in der Geschlossenstellung nicht freigegeben. Allerdings gelangen wenige Blutbestandteile aufgrund von Adhäsionskräften und/oder dem Gefäßdruck passiv in den Nadelinnenraum 24 und werden von dort ausgehend in das Flashbackgehäuse F geleitet (nicht dargestellt).
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In der Geschlossenstellung wirkt die Rastaufnahme 38 des ersten Gehäuseteils mit dem erstes Rastelement 52` des zweiten Gehäuseteils 13 zusammen.
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Soll der Strömungsweg für das Fluid in das Kathetersystem 10 oder aus dem Kathetersystem 10 in den Patienten freigegeben werden, müssen die beiden Gehäuseteile 12 und 13 zueinander verschoben werden. Es erfolgt eine axiale Translation. Die Verschiebung erfolgt entlang der Längsachse L des Gehäuses 11 (2). Die Rastaufnahme 38 des ersten Gehäuseteils 12 wirkt nun mit dem zweiten Rastelement 52" des zweiten Gehäuseteils 13 zusammen.
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Durch die Verschiebung des ersten Gehäuseteils 12 wird der Katheter 15, welcher an dem ersten Gehäuseteil 12 angeordnet ist, verschoben. Die Katheterspitze 16 liegt nicht mehr an dem Nadelhals 23 des Nadel 20 an, sodass zwischen dem Nadelhals 23 und der Katheterspitze 16 nun die Strömungsöffnung S entstanden ist. Durch diese Strömungsöffnung S dringt Fluid in den Katheterschaftinnenraum 18, also zwischen Katheter 15 und Nadelschaft 22, in das Kathetersystem 10 ein oder Fluid gelangt über den Katheterschaftinnenraum 18, also zwischen Katheter 15 und Nadelschaft 22, in den Patienten. Der Strömungsweg ist nun freigegeben.
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Die aufgeführten Bauteile der 1 bis 22 sind nicht maßstabsgetreu dargestellt.
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Im Folgenden wird die Fluidabnahme mittels des Kathetersystems 110 in der vierten Ausführungsform anhand der 7, 15, 17 und 19 bis 22 beschrieben.
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Zu Beginn der Fluidabnahme befindet sich das Kathetersystem 110 in der Geschlossenstellung, sodass der Nadelhals 123 der Nadel 120 mittels der Katheterspitze 116 des Katheters 115 fluidundurchlässig abgedichtet ist.
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Das Kathetersystem 110 wird sodann mittels der Nadelspitze 121 durch die Haut H in das Gefäß 169 geführt. Sobald das Kathetersystem 110 in dem Gefäß 169 platziert ist, gelangen die ersten Blutbestandteile 171 aufgrund von Adhäsion und/oder Gefäßdruck in den Nadelinnenraum 124. Vom Nadelinnenraum 124 gelangen die Blutbestandteile 171 in das Flashbackgehäuse F des zweiten Gehäuseteils 113. Der Behandelnde erlangt somit die Information, dass das Kathetersystem 110 korrekt im Gefäß 169 einsitzt.
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Das Flashbackgehäuse F hat keinerlei Kontakt zu dem Katheter und dem darin befindlichen Fluid. Eine Kontamination über das Fluidvolumen ist daher ausgeschlossen.
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Mittels des Ablagefußes 147 wird nun das Kathetersystem 110 auf dem Arm des Patienten platziert. Die Sicherungsflügel 149' und 149" liegen auf dem Arm des Patienten auf.
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Der Behandelnde fixiert mit dem Daumen den zweiten Sicherungsflügel 149" und mit dem Mittelfinger den ersten Sicherungsflügel 149', sodass er das Kathetersystem 110 sicher auf dem Arm des Patienten von der Geschlossenstellung in die Offenstellung verlagern kann, ohne die Nadel 120 im Gefäß 169 zu bewegen und dem Patienten Schmerz zuzufügen. Auch ein Herausrutschen aus dem Gefäß 169 wird verhindert.
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Der Behandelnde kann ebenfalls den dritten Gehäuseteil 114 greifen - etwa mit dem Daumen und dem Mittelfinger - um das Kathetersystem 110 zu führen.
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Die Sicherungsflügel 149', 149" können ebenfalls nach dorsal gefaltet werden, so dass die dorsalen Flächen der Sicherungsflügel 149', 149" sich gegenseitig berühren und der Behandelnde die aneinandergefalteten Sicherungsflügel 149', 149" greifen kann um das Kathetersystem 110 zu führen (nicht dargestellt).
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Es ist vorgesehen, das Kathetersystems 110 mit zwei Fingern greifen und bedienen zu können. Der Daumen liegt am proximalen Ende des zweiten Gehäuseteils 113 und/oder des dritten Gehäuseteils 114 und der Zeigefinger oder der Mittelfinger liegt am distalen Ende des Bedienelements 125 an. Somit kann das Kathetersystem mit zwei Fingern stabil gehalten und geführt werden. Der Behandelnde kann dann nach der Hautpunktion durch ein Anziehen des Zeigefingers oder des Mittelfingers oder durch ein Durchdrücken des Daumens das Kathetersystem 110 von der Geschlossenstellung in die Offenstellung verlagern, ohne die Finger vor, während oder nach der Hautpunktion stark bewegen zu müssen. Dieser Zweifingergriff des Kathetersystems 110 hat den Vorteil, die bedienende Hand seitlich des Kathetersystems 110 halten zu können, so dass das Hautpunktionsareal visuell minimal von der Hand blockiert wird und so dass, wenn das Hautpunktionsareal direkt vor dem Behandelnden liegt und die Hautpunktionsrichtung nach frontal und distal verläuft, die Hand ergonomischer und kontrollierter das Kathetersystem 110 führen kann. Der Zweifingergriff ist rechts- und linkshändisch praktizierbar.
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Es ist ebenfalls möglich, das Kathetersystem 110 von der Geschlossenstellung in die Offenstellung zu verlagern bevor das Kathetersystem 110 auf dem Arm des Patienten fixiert worden ist. Dies ist für einen erfahrenen Behandelnden zeitsparend.
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Der Behandelnde führt sodann den Zeigefinger auf das Bedienelement 125 des ersten Gehäuseteils und schiebt dieses in Richtung des Pfeils in den Einschubschlitz 166 des dritten Gehäuseteils. Dadurch wird der Katheter 115 mit der Katheterspitze 116 von dem Nadelhals 123 gelöst und die Strömungsöffnung S wird freigegeben. Der Fluidströmungsweg ist nun geöffnet. Die Blutbestandteile 71 gelangen über die Strömungsöffnung S in den Katheterschaftinnenraum 118 des Katheters 115. Die ersten aufgenommen Blutbestandteile 171 und - insofern doch Kontaminationen 172 in den Katheterschaftinnenraum 118 eingedrungen sein sollten - Kontaminationen 172 gelangen in das Fluidaufnahmeelement 144. In dem Fluidaufnahmeelement 144 lagert ein Fluidabsorptionsmedium 145, welches als Schwamm 146 ausgebildet ist. Der Schwamm 146 nimmt die Blutbestandteile 171 und die Kontaminationen 172 auf und führt diese nicht in den Fluidströmungsweg zurück. Der Schwamm 146 hält damit etwaige dennoch in den Fluidströmungsweg geratene Kontaminationen 172 fest. Er reduziert die Kontamination des Fluids somit weiter.
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Die weiteren Blutbestandteile 171 werden über den zweiten Gehäuseteil 113 in das nicht dargestellte Reaktionsröhrchen 154 geleitet und können von dort aus für medizinische Untersuchungen weiterverarbeitet werden.
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Sobald genügend Blutbestandteile 171 entnommen worden sind, wird das Kathetersystem 110 aus dem Gefäß 169 entfernt und von dem Behandelnden in die Sicherungsstellung verlagert. Dazu wird der erste Gehäuseteil 112 weiter in den Einschubschlitz 166 des dritten Gehäuseteils 114 bewegt. Die Nadel 120 mit der Nadelspitze 121 wird sodann von dem Gehäuseteilgrundkörper 131 des dritten Gehäuseteils 114 schützend umgeben, sodass das sich der Behandelnde nicht mit der kontaminierten Nadelspitze 121 stechen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kathetersystem
- 11
- Gehäuse
- 12
- erster Gehäuseteil
- 13
- zweiter Gehäuseteil
- 15
- Katheter
- 16
- Katheterspitze
- 17
- Katheterschaft
- 18
- Katheterschaftinnenraum
- 19
- ringförmiger Übergang
- 20
- Nadel
- 21
- Nadelspitze
- 22
- Nadelschaft
- 23
- Nadelhals
- 24
- Nadelinnenraum
- 38
- Rastaufnahme
- 44
- Fluidaufnahmeelement
- 45
- Fluidabsorptionsmedium
- 46
- Schwamm
- 52`
- erstes Rastelement
- 52"
- zweites Rastelement
- 53
- Dichtelement
- 54
- Reaktionsröhrchen
- 55
- distales Ende von 12
- 56
- proximales Ende von 12
- 57
- Gehäuseinnenraum von 12
- 58
- distaler Endabschnitt von 13
- 59
- proximaler Endabschnitt von 13
- 60
- Flashbackgehäuseinnenraum
- A
- Ausgang von 13 / 113
- B
- Blutflussrichtung
- F
- Flashbackgehäuse
- H
- Haut
- K
- Gehäusekammerinnenraum
- L
- Längsachse
- P
- erstes Querschnittsprofil
- Q
- zweites Querschnittsprofil
- S
- Strömungsöffnung
- V
- Ventil
- W
- Vorsprung
- X
- Rastfeder
- Z
- Stegwand
- 61
- Reaktionsröhrcheninnenraum
- 62
- Adapter
- 110
- Kathetersystem
- 111
- Gehäuse
- 112
- erster Gehäuseteil
- 113
- zweiter Gehäuseteil
- 114
- dritter Gehäuseteil
- 115
- Katheter
- 117
- Katheterschaft
- 118
- Katheterschaftinnenraum
- 119
- ringförmiger Übergang
- 120
- Nadel
- 121
- Nadelspitze
- 122
- Nadelschaft
- 123
- Nadelhals
- 124
- Nadelinnenraum
- 125
- Bedienelement
- 126
- erster Arm
- 127
- zweiter Arm
- 128
- Rastschlitz
- 129
- Aufnahmevorrichtung
- 130
- Gehäuseteilkörper von 112
- 131
- Gehäuseteilgrundkörper von 114
- 132
- erste Seitenwand
- 133
- zweite Seitenwand
- 134
- Rastkerbe
- 135
- Rastnut
- 136
- Oberseite vom 113
- 137
- Unterseite von 113
- 138
- Rastaufnahme
- 139
- Kontrollelement
- 140
- Aufnahmeschlitz
- 141
- vorderes Ende von 14
- 142
- hinteres Ende von 14
- 144
- Fluidaufnahmeelement
- 145
- Fluidabsorptionsmedium
- 146
- Schwamm
- 147
- Auflagefuß
- 148
- Gehäuseaufnahme
- 149`
- erster Sicherungsflügel
- 149"
- zweiter Sicherungsflügel
- 150
- Vertiefung
- 151
- Noppen
- 153
- Dichtelement
- 154
- Reaktionsröhrchen
- 155
- distales Ende von 112
- 156
- proximales Ende von 112
- 157
- Gehäuseinnenraum von 112
- 158
- distaler Endabschnitt von 113
- 159
- proximaler Endabschnitt von 113
- 160
- Flashbackgehäuseinnenraum
- 161
- Reaktionsröhrcheninnenraum
- 162
- Adapter
- 163
- Gehäuseteilkörperinnenraum
- 164
- Kopfseite
- 165
- Fußseite
- 166
- Einschubschlitz
- 167
- Sockel
- 168
- Aufnahmeelement von 67
- 169
- Gefäß
- 170
- Fluid
- 171
- Blutbestandteile
- 172
- Kontaminationen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 20200289040 A1 [0002]
- EP 2967462 B1 [0002, 0013]