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Die Erfindung betrifft ein Fundament für ein Fertighaus bestehend aus Stahlträgern, an denen Bodenmodule befestigbar sind.
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Fertighäuser zeichnen sich gegenüber Häusern, die aus gemauerten Wänden aufgebaut werden, vor allem durch Kostenvorteile und kürzere Bauzeiten aus. Erreicht wird dies dadurch, dass die Bauteile normiert sind und in großen Serien industriell gefertigt werden können. Als Bauteile können ganze Wände gefertigt werden, die dann zur Baustelle transportiert und dort mit geringem Zeitaufwand zum fertigen Haus zusammengefügt werden.
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Vielfach werden Fertighäuser heutzutage nicht mehr aus Fertigteilen aus Beton, sondern aus Holz hergestellt. Hierbei kommt oftmals eine ständerlose bzw. rahmenlose Bauweise zur Anwendung. Die Herstellung der Fertighäuser aus Holz oder in ständerloser bzw. rahmenloser Bauweise hat den Vorteil, dass die Häuser bei Bedarf wieder abgebaut werden können und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden können. Problematisch erweist sich dabei allerdings, dass die Fertighäuser ein Fundament aus Beton aufweisen. Sie sind nämlich auf einer Betonplatte erstellt, die im Falle eines Abbaus der Häuser entweder am Ort verbleibt oder außerordentlich aufwändig beseitigt werden muss.
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Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fundament für ein Fertighaus zu schaffen, welches auf die Verwendung einer Bodenplatte aus Beton verzichtet und gleichzeitig eine zur einer Bodenplatte aus Beton vergleichbar hohe Stabilität aufweist. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
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Mit der Erfindung ist ein Fundament für ein Fertighaus geschaffen, welches auf die Verwendung einer Bodenplatte verzichtet und gleichzeitig eine zur einer Bodenplatte aus Beton vergleichbar hohe Stabilität aufweist. Durch die erfindungsgemäßen in den Untergrund eingelassenen Punktfundamente ist ein sehr viel geringerer Bodenbedarf für das Fundament erforderlich, als das bei bekannten Fundamenten unter Verwendung einer Bodenplatte aus Beton der Fall ist.
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Bevorzugt sind die Punktfundamente jeweils von Beton-Schachtringen gebildet. Die Betonschachtringe sind bekanntermaßen in verschiedensten Abmessungen erhältlich. Folglich kann eine sehr einfache Anpassung an verschiedene Bedingungen vorgenommen werden, bspw. in Form der zu erwartenden Belastungen, der Topographie des Geländes oder des Untergrunds.
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Vorteilhaft sind die Beton-Schachtringe mit Beton ausgegossen. Dadurch ist eine Stabilität hervorgerufen, die zu derjenigen einer gegossenen Betonplatte vergleichbar ist. Gleichzeitig hat das erfindungsgemäße Fundament lediglich einen Bedarf von etwa 10% an Beton im Vergleich zu einer Bodenplatte aus Beton. Das erfindungsgemäße Fundament ist somit außerordentlich Ressourcenschonend.
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In Weiterbildung der Erfindung ist auf der den Stahlträgern zugewandten Seite der Beton-Schachtringe jeweils eine Befestigungsplatte angeordnet, die vertikal ausgerichtete Schraubbolzen aufweist. Mit Hilfe der Befestigungsplatten ist eine zuverlässige Befestigung der Stahlträger an den Punktfundamenten möglich. Gleichzeitig kann über die Ankerschrauben ein Höhenausgleich bzw. eine Nivellierung vorgenommen werden.
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In Ausgestaltung der Erfindung handelt es sich bei den Stahlträgern um IPB-Stahlträger. Diese Form der Stahlträger ist weit verbreitet, wodurch die Kosten reduziert sind. Gleichzeitig zeichnen sich diese Stahlträger durch eine sehr hohe Stabilität aus, was die Stabilität des Fundaments zusätzlich befördert.
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In anderer Weiterbildung der Erfindung sind die Stahlträger an ihren Endbereichen mit einer Lochung versehen. Mit Hilfe der Lochung lässt sich in einfacher Weise eine Schraubverbindung zwischen den Befestigungsplatten und den Stahlträgern herstellen.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung liegen mindestens zwei Stahlträger auf Stoß aneinander. Durch diese Ausgestaltung lässt sich das Fundament beinahe beliebig vergrößern.
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Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- 1 die dreidimensionale Darstellung eines Fundament für ein Fertighaus;
- 2 die Draufsicht auf ein Fundament in anderer Ausgestaltung und in verkleinertem Maßstab;
- 3 die vergrößerte Darstellung der Ansicht „A“ in 1 und
- 4 die vergrößerte Darstellung der Ansicht „B“ in 1.
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Das als Ausführungsbeispiel gewählte Fundament für ein Fertighaus besteht aus Stahlträgern 1, an denen nicht dargestellte Bodenmodule befestigbar sind. Die Stahlträger 1 liegen erfindungsgemäß auf Punktfundamenten 2 auf, die in den Untergrund - das Erdreich - eingelassen sind. Im Ausführungsbeispiel nach 1 sind zehn Stahlträger 1 verbaut, die auf fünfzehn Punktfundamenten 2 aufliegen. Eine andere Anzahl von Stahlträgern 1 und Punktfundamenten 2 ist in Abhängigkeit der Größe des zu errichtenden Hauses selbstverständlich möglich, wie dies beispielhaft in 2 dargestellt ist. Die Stahlträger 1 mit den Punktfundamenten 2 überdecken in den Ausführungsbeispielen eine im Wesentlichen viereckige Fläche; die Stahlträger 1 sind in den Ausführungsbeispielen in dieselbe Richtung ausgerichtet. Andere Gestaltungen sind selbstverständlich möglich.
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Bei den Stahlträgern 1 handelt es sich um IPB-Stahlträger, die auch als DoppelT-Träger bezeichnet werden. Sie bestehen aus einem Oberflansch 11, einem Unterflansch 12 und einem den Ober- und den Unterflansch verbindenden Steg 13. Die Stahlträger 1 sind in ihren beiderseitigen Endbereichen jeweils mit einer Lochung versehen. Erkennbar ist ein Lochbild jeweils in dem Unterflansch 12 sowie dem Stag 13 ausgebildet, wie insbesondere den 3 und 4 zu entnehmen ist.
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Die Punktfundamente 2 sind jeweils von Beton-Schachtringen 21 gebildet. Im Ausführungsbeispiel sind die Punktfundamente 2 von jeweils zwei übereinander angeordneten Schachtringen 21 gebildet. Es können in Abhängigkeit von der gewünschten Stabilität auch mehr als zwei Schachtringe 21 in einem Punktfundament 2 zur Anwendung kommen. Bei einer erwarteten sehr geringen Belastung und ebenen Untergrund-Verhältnissen können die Punktfundamente 2 auch jeweils nur von einem Beton-Schachtring 21 gebildet sein.
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Die Beton-Schachtringe 21 sind im Ausführungsbeispiel kreisrund ausgeführt. Es handelt sich hierbei um die bevorzugte Ausführungsform der Beton-Schachtringe 21. In Abwandlung des Ausführungsbeispiels können die Beton-Schachtringe 21 oval oder mehreckig ausgeführt sein.
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Die Schachtringe 21 sind im Ausführungsbeispiel mit einer Muffe 22 bzw. einer Muffenverbindung versehen. Alternativ kann auch eine Falz bzw. Falzverbindung zur Anwendung kommen. Wichtig ist unabhängig von der Art der Verbindung der Schachtringe 21 untereinander, dass die ein Punktfundament 2 bildenden Schachtringe 21 sicher und koaxial miteinander verbunden sind.
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Die Beton-Schachtringe 21 sind mit Beton ausgegossen. Dadurch ist die Stabilität zusätzlich erhöht. Auf der den Stahlträgern 1 zugewandten (Ober-)Seite weisen die Punktfundamente 2 jeweils eine Druckverteilungsplatte 23 auf, die mit nicht dargestellten Bohrungen versehen sind. Durch die Bohrungen sind jeweils Ankerschrauben 24 in dem Beton der Punktfundamente 2 befestigt. Im Ausführungsbeispiel sind vier Ankerschrauben 24 vorgesehen. Die Befestigung der Ankerschrauben 24 erfolgt im Ausführungsbeispiel mit Hilfe von nicht dargestellten Verbundanker-Mörtelpatronen. Erkennbar ragen die Ankerschrauben 24 erheblich über die Druckverteilungsplatte 23 in Richtung der Stahlträger 1.
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Auf die Ankerschrauben 24 ist jeweils eine erste Mutter 25 aufgeschraubt, die mit der Druckverteilungsplatte 23 zur Anlage kommt. Beabstandet zur ersten Mutter 25 befindet sich auf den Ankerschrauben 24 in montiertem Zustand jeweils eine zweite Mutter 26, die zur Anlage mit einer Unterplatte 27 kommt. Die Unterplatte 27 weist im Ausführungsbeispiel vier Löcher zum Durchtritt der vier Ankerschrauben 24 auf. Mit Hilfe der Muttern 26 und der Unterplatte 27 erfolgt ein Höhenausgleich bzw. eine Nivellierung der Stahlträger 1 auf den Punktfundamenten 2.
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Die Stahlträger 1 liegen in montiertem Zustand mit ihrem Unterflansch 12 auf den Unterplatten 27 auf, wie insbesondere den 3 und 4 zu entnehmen ist. Die Ankerschrauben 24 treten in montiertem Zustand durch die Lochung im Unterflansch 12. Auf die Ankerschrauben 24 ist eine dritte Mutter 28 aufgeschraubt, so dass die Stahlträger 1 mit den Punktfundamenten 2 verschraubt sind. Die Stahlträger 1 sind somit zuverlässig, nivellierbar uns wieder lösbar auf den Punktfundamenten 1 angeordnet.
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Zur Vergrößerung des Fundaments liegen Stahlträger 1 auf Stoß aneinander, wie dies bspw. im Ausführungsbeispiel jeweils im Bereich der Ansicht B in 1 erkennbar ist. An den Stellen des Fundaments, an denen zwei Stahlträger 1 aneinanderstoßen, sind die benachbarten Stahlträger 1 ebenfalls miteinander verschraubt. Hierzu sind beiderseits des Stegs 13 der Stahlträger 1 Verbindungsplatten 15 angeordnet, die die einander zugewandten Bereiche der Stahlträger 1 überlappen. Die Verbindungsplatten 15 sind ebenfalls mit einem Lochbild versehen. Das Lochbild in den Verbindungsplatten 15 korrespondiert mit den in den Stegen 13 der Stahlträger 1 angeordneten Lochungen. Durch das Lochbild in den Verbindungsplatten 15 und die Lochung in den Stegen 13 sind Verbindungsschrauben 16 geführt, die mit Muttern 17 gesichert sind.
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Das erfindungsgemäße Fundament weist eine Stabilität auf, welche mit derjenigen einer gegossenen Betonplatte vergleichbar ist. Gleichzeitig benötigt das Fundament im Vergleich zu einer gegossenen Bodenplatte aus Beton aber nur etwa ein Zehntel der Menge an Beton. Zudem bietet es die Möglichkeit, nach der Demontage des darauf aufgebauten Fertighauses mit geringem Aufwand wieder rückstandsfrei entfernt zu werden. Hierzu ist es nach dem Abbau der Stahlträger allein erforderlich, die Punktfundamente aus dem Untergrund zu entfernen. Dies kann bspw. mit Hilfe eines Hydraulikbaggers mit Tieflöffel. Das Gelände wird somit nach der Entfernung des Fundaments spurenlos zurückgelassen. Der Eingriff in die Natur ist daher außerordentlich gering.