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Die Erfindung betrifft eine Fluidmesseinrichtung zur Bestimmung wenigstens einer charakteristischen Eigenschaft eines Fluids.
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Die Erfindung betrifft insbesondere eine Fluidmesseinrichtung zur Bestimmung einer oder mehrerer charakteristischer Eigenschaften einer Flüssigkeit, die durch sie hindurchströmt. Die Eigenschaften des Fluids sind z. B. dessen Konzentration, Viskosität, Schallgeschwindigkeit, Strömungsgeschwindigkeit, Durchflussmenge, Temperatur und/oder Homogenität.
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Aus der
DE 10 2019 110 514 A1 ist eine Fluidmesseinrichtung bekannt, die dazu dient, mithilfe akustischer Wellen bestimmte Eigenschaften des in einem Fluidkanal strömenden Fluids zu messen. Hierzu werden in einem Wellenleiter, der durch einen Teil der Wand des Fluidkanals gebildet wird, akustische Oberflächenwellen (englisch: surface acoustic waves, SAW) angeregt, deren Art und Frequenz so gewählt sind, dass eine teilweise Auskopplung in das den Wellenleiter unmittelbar kontaktierende Fluid erfolgt. Ein Teil der akustischen Oberflächenwellen im Wellenleiter wird somit als longitudinale Volumenschallwellen in das Fluid eingekoppelt und durchläuft dieses.
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Auf ihrem Weg durch das Fluid werden die Schallwellen mindestens einmal an einer gegenüberliegenden Wand des Fluidkanals reflektiert, so dass sie wieder auf den Wellenleiter treffen, wo ein Teil dieser Volumenwellen wieder als akustische Oberflächenwellen in den Wellenleiter eingekoppelt wird und in diesem weiterläuft. Dadurch ergibt sich an einem Empfänger, der beabstandet von einem Sender am Wellenleiter angeordnet ist, ein charakteristisches Signal, dessen zeitlicher Intensitätsverlauf (inklusive der zeitlichen Verzögerung gegenüber dem vom Sender ausgesandten Signal) Rückschlüsse auf charakteristische Eigenschaften des Fluids zulässt.
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Um die Fluidmesseinrichtung in ein Rohrnetzwerk einzubinden, sind üblicherweise Flansche an der Fluidmesseinrichtung vorgesehen, die als separate Bauteile ausgebildet und nach der Fertigung des Messrohres an dieses angeschweißt werden.
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Hierdurch können sich jedoch gewisse Nachteile ergeben. So kann es aufgrund der Schweißverbindung zu Unstetigkeiten im Messrohr oder zur Deformation des Materials kommen, was sich nachteilig auf die Messung auswirkt.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Fluidmesseinrichtung bereitzustellen, die die genannten Nachteile vermeidet und sich zudem durch eine einfache und kostengünstige Fertigung auszeichnet.
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Erfindungsgemäß wird dies erreicht durch eine Fluidmesseinrichtung zur Bestimmung wenigstens einer charakteristischen Eigenschaft eines Fluids, mit einer Messrohreinheit mit einem von dem Fluid durchströmbaren Fluidkanal, einem die Messrohreinheit zumindest abschnittsweise umgebenden Außengehäuse, einem ersten Paar Flansche, über die die Messrohreinheit mit dem Außengehäuse verbunden ist, und einem zweiten Paar Flansche, die dem Anschluss der Fluidmesseinrichtung an ein Rohrnetzwerk dienen, wobei das erste Paar Flansche und das zweite Paar Flansche einstückig mit der Messrohreinheit ausgebildet sind. Unter einstückiger Ausbildung ist im Sinne der Erfindung zu verstehen, dass die Messrohreinheit aus einem Stück gefertigt ist und nicht aus mehreren Bauteilen zusammengesetzt wird, also insbesondere ohne Schweißen hergestellt wird.
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Dadurch erhält man eine Fluidmesseinrichtung, deren einteilige Messrohreinheit im Rohrbereich keine Schweißnähte aufweist, die in Kontakt mit dem das Messrohr durchströmenden Medium kommen könnten. Somit ist bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung die Strömung im Messrohr nicht behindert und eine einheitliche Fläche für das Messen gewährleistet. Auch die beim Schweißverfahren bestehende Gefahr, dass das Material des Messrohrs durch den Eintrag von großer Wärme deformiert wird, wird bei der erfindungsgemäßen Fluidmesseinrichtung vermieden. Auf diese Weise kann eine einheitliche Dicke der Wand im Messabschnitt gewährleistet werden. Beim direkten Anschweißen von Flanschen an das Messrohr verbleibt zudem ein hoher Delta-Ferrit-Anteil im Material des Rohrs, was sich nachteilig auf die Zähigkeit, Festigkeit, Dauerfestigkeit, Kriechbeständigkeit und Oxidationsbeständigkeit des Materials auswirken kann. Da das Schweißverfahren zudem ein sehr komplexes Verfahren ist, das zu hohem Ausschuss führt, wird durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Ausschuss minimiert. Auch werden weniger Komponenten und Prozessschritte benötigt, was die Fertigung einfach und kostengünstig macht.
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Vorzugsweise ist die Messrohreinheit durch ein spanendes Verfahren, insbesondere Drehen oder Fräsen, hergestellt. Alternativ ist hier auch Umformung oder ein additives Fertigungsverfahren denkbar. Die mit Bezug auf das Schweißen genannten Nachteile treten beim Drehen oder Fräsen aus dem Vollen nicht auf. Zudem sind weniger Komponenten und Prozessschritte nötig.
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Eine besonders einfache Befestigung der Messrohreinheit am Außengehäuse ergibt sich, wenn die Flansche des ersten Paares mit dem Außengehäuse verschweißt sind.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung weisen die Flansche des zweiten Paares jeweils einen Muffenabschnitt auf, der insbesondere am Außenumfang des jeweiligen Flansches angeordnet ist. Dadurch ergibt sich eine einfache Möglichkeit der Ankopplung der Fluidmesseinrichtung an ein Rohrnetzwerk.
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Alternativ können die Flansche des zweiten Paares mehrere längs ihres Umfangs verteilte Bohrungen aufweisen. Über diese lässt sich die Fluidmesseinrichtung mit entsprechenden Gegenflanschen eines Rohrnetzwerkes verschrauben.
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In einer Weiterbildung der Erfindung weisen die Flansche des ersten und/oder des zweiten Paares an ihrem Außenumfang wenigstens eine nach außen weisende Abflachung auf. Durch diese steht die Messrohreinheit bei der Montage stabil.
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Bevorzugt weist der Fluidkanal einen Fluideingang und einen Fluidausgang auf, wobei ein Flansch des ersten Paares und ein Flansch des zweiten Paares auf der Seite des Fluideingangs und der jeweils andere Flansch des ersten Paares und der jeweils andere Flansch des zweiten Paares auf der Seite des Fluidausgangs angeordnet sind. So erhält man eine weitgehend symmetrische Ausgestaltung der Fluidmesseinrichtung.
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Vorteilhaft sind dabei die Flansche des zweiten Paares unmittelbar am Fluideingang bzw. am Fluidausgang angeordnet, während die Flansche des ersten Paares in Längsrichtung der Messrohreinheit gesehen weiter innen liegen. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine besonders einfache Anbindung der Fluidmesseinrichtung an ein Rohrnetzwerk, da die Flansche zur Außenanbindung außerhalb des Außengehäuses liegen und damit leicht zugänglich sind.
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Die Messrohreinheit weist vorzugsweise einen Messabschnitt auf, in dem wenigstens ein Bereich einer Messrohrwand als Wellenleiter für akustische Oberflächenwellen ausgebildet ist, der eine Grenzfläche zum Fluid bildet. Gerade im Bereich des Wellenleiters ist eine einheitliche Fläche sowie Wandstärke, wie sie die erfindungsgemäße Fluidmesseinrichtung gewährleistet, essentiell.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Sender-/Empfängereinheit zum Anregen von akustischen Wellen im Wellenleiter bzw. zum Empfangen von akustischen Wellen vom Wellenleiter vorgesehen, die in unmittelbarem Kontakt mit einer äußeren Oberfläche des Wellenleiters angeordnet ist, wobei durch die Sender-/Empfängereinheit angeregte akustische Wellen sich wenigstens abschnittsweise als Volumenwelle durch das Fluid ausbreiten können und die Volumenwelle wenigstens einen Reflexionspunkt an der Messrohrwand aufweist. Alternativ können Sender und Empfänger natürlich auch als einzelne Bauteile ausgestaltet sein. Jedoch bietet eine vorgefertigte Sender-/Empfängereinheit den Vorteil einer vereinfachten Montage.
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Der Messabschnitt ist vorzugsweise bezogen auf eine Längsrichtung der Messrohreinheit im Wesentlichen mittig angeordnet und wird zu beiden Seiten von den Flanschen des ersten Paares begrenzt. So lässt sich nahezu die gesamte Länge der Fluidmesseinrichtung als Messbereich nutzen, wodurch beim Messverfahren mit akustischen Wellen eine besonders hohe Messgenauigkeit erreicht werden kann, insbesondere bei geringen Fluiddurchsätzen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung weist der Messabschnitt in Längsrichtung gesehen zwei Endbereiche auf, in denen an der Messrohrwand Oberflächenwellenreflektoren vorgesehen sind, die insbesondere unmittelbar an die Flansche des ersten Paares angrenzen. Auf diese Weise wird verhindert, dass Oberflächenwellen aus dem Endbereich zurück zur Sender-/Empfängereinheit reflektiert werden und das Messsignal verfälschen oder beeinträchtigen. Insbesondere sind die Oberflächenwellenreflektoren in Draufsicht dreieckig ausgebildet oder weisen eine Schräge von etwa 45° auf, wodurch die auf sie auftreffenden Oberflächenwellen zuverlässig zur Seite abgelenkt werden.
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Eine für die Messung besonders günstige Form ergibt sich, wenn die Messrohreinheit im Messabschnitt einen im Wesentlichen eckigen (Außen-) Querschnitt aufweist. Alternativ ist natürlich auch ein runder Querschnitt möglich.
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Der Fluidkanal selbst kann im Messabschnitt einen im Wesentlichen eckigen Querschnitt oder einen runden Querschnitt aufweisen.
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Unter „im Wesentlichen eckig“ ist im Sinne der Erfindung zu verstehen, dass die eigentlichen „Ecken“ auch abgerundet sein können.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung weist die als Wellenleiter ausgebildete Messrohrwand eine andere, insbesondere eine geringere Wandstärke auf als die ihr gegenüberliegende Messrohrwand. Dadurch wird eine bessere Reflexion an der der Messrohrwand gegenüberliegenden Wand erreicht.
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Insbesondere ist dabei der Fluidkanal zumindest im Bereich des Messabschnitts im Querschnitt gesehen in der Messrohreinheit nicht zentriert. Dadurch ergibt sich eine besonders einfache Herstellung, indem der Fluidkanal einfach außermittig in die Messrohreinheit eingefräst wird.
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In einer Weiterbildung kann die Messrohreinheit eine Montageerhebung aufweisen, die insbesondere in einem Bereich der Messrohrwand angeordnet ist, der zwischen dem Wellenleiter und der dem Wellenleiter gegenüberliegenden Messrohrwand liegt. Eine solche Montageerhebung stellt die korrekte Ausrichtung und Lage der Messrohreinheit für die weitere Montage sicher.
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Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer bevorzugter Ausführungsformen anhand der beigefügten Zeichnungen. In diesen zeigt:
- - 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fluidmesseinrichtung;
- - 2 eine perspektivische Ansicht einer Messrohreinheit der Fluidmesseinrichtung aus 1;
- - 3 eine Draufsicht auf die Messrohreinheit aus 2;
- - 4 einen Längsschnitt der Messrohreinheit aus 2 entlang der Linie A-A in 2;
- - 5 einen Querschnitt der Messrohreinheit aus 2 entlang der Linie B-B in 2;
- - 6 einen Querschnitt einer Messrohreinheit für eine Fluidmesseinrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform; und
- - 7 eine perspektivische Ansicht einer Messrohreinheit für eine Fluidmesseinrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform.
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1 zeigt eine Fluidmesseinrichtung 10 gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung, mit der eine oder mehrere charakteristische Eigenschaften eines Fluids, insbesondere einer Flüssigkeit, bestimmt werden können.
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Die Fluidmesseinrichtung 10 weist eine Messrohreinheit 12 auf, die in den 2 bis 5 genauer dargestellt ist. Die Messrohreinheit 12 ist zumindest abschnittsweise von einem Außengehäuse 14 umgeben, auf das seitlich eine Auswerteeinheit 16 aufgesetzt ist, die zum Beispiel über ein Display, Kommunikationsschnittstellen und weitere Elektronikkomponenten zur Auswertung von Sensordaten verfügt.
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Die Messrohreinheit 12 ist über ein erstes Paar scheibenförmiger Flansche 18a, 18b, die einstückig mit der Messrohreinheit 12 ausgebildet sind, mit dem Außengehäuse 14 verbunden, hier verschweißt. Das erste Paar Flansche 18a, 18b dient also zur (weitgehenden) Abdeckung der Messrohreinheit 12 mit dem Außengehäuse 14 oder, mit anderen Worten, bilden die Flansche 18a, 18b Stirnwände des Außengehäuses 14.
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Zudem weist die Messrohreinheit 12 ein zweites Paar scheibenförmiger Flansche 20a, 20b auf, die ebenfalls einstückig mit der Messrohreinheit 12 ausgebildet sind und dem Anschluss der Fluidmesseinrichtung 10 an ein in den Figuren nicht gezeigtes Rohrnetzwerk dienen. Jeder der Flansche 20a, 20b weist einen an seinem Außenumfang angeordneten Muffenabschnitt 22a, 22b auf, der eine Steckverbindung mit den Rohrenden des Rohrnetzwerks ermöglicht (siehe 2).
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Die gesamte Messrohreinheit 12 ist beispielsweise durch ein spanendes Verfahren, insbesondere Drehen oder Fräsen aus dem Vollen, hergestellt. So ergibt sich eine einteilige Messrohreinheit 12 mit integrierten Flanschanschlüssen für das Außengehäuse 14 der Fluidmesseinrichtung 10 und integrierten Flanschanschlüssen für den Einbau in ein Rohrnetzwerk.
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Wie besonders gut in 4 zu sehen ist, weist die Messrohreinheit 12 einen innenliegenden, von einem Fluid F durchströmbaren Fluidkanal 24 mit einem Fluideingang 26 und einem Fluidausgang 28 auf. Ein mittlerer Abschnitt der Messrohreinheit 12 dient als Messabschnitt 30, in dem ein Bereich einer Messrohrwand 32 als Wellenleiter 34 für akustische Oberflächenwellen ausgebildet ist, der eine Grenzfläche zum Fluid F bildet.
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Der Messabschnitt 30 ist dabei bezogen auf eine Längsrichtung L der Messrohreinheit 12 im Wesentlichen mittig angeordnet und wird zu beiden Seiten von den Flanschen 18a, 18b des ersten Paares begrenzt.
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Jeweils ein Flansch 18a des ersten Paares und ein Flansch 20a des zweiten Paares sind auf der Seite des Fluideingangs 26 angeordnet, der andere Flansch 18b des ersten Paares und der andere Flansch 20b des zweiten Paares sind auf der Seite des Fluidausgangs 28 angeordnet.
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Dabei liegen die Flansche 20a, 20b des zweiten Paares unmittelbar am Fluideingang 26 bzw. am Fluidausgang 28, während die Flansche 18a, 18b des ersten Paares in Längsrichtung L der Messrohreinheit 12 gesehen weiter innen liegen.
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So bilden jeweils ein Flansch 18a bzw. 18b des ersten Paares und ein Flansch 20a bzw. 20b des zweiten Paares zusammen mit einem dazwischenliegenden, hier mit rundem Querschnitt ausgebildeten Rohrabschnitt 36a bzw. 36b einen Montagebereich 38a bzw. 38b, der sich jeweils vom Flansch 18a bzw. 18b des ersten Paares bis zum Fluideingang 26 bzw. Fluidausgang 28 erstreckt. Die Montagebereiche 38a, 38b sind aufgrund der Symmetrie der Messrohreinheit 12 gespiegelt identisch zueinander.
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Bei der Ausführungsform der 1 bis 5 weist die Messrohreinheit 12 im Messabschnitt 30 einen im Wesentlichen rechteckigen (Außen-)Querschnitt auf, wie insbesondere aus den 2 und 5 ersichtlich ist. Alternativ kann der Querschnitt des Messabschnitts 30 auch rund ausgestaltet sein.
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Auf der Außenseite des Messrohres 12 ist in unmittelbarem Kontakt mit einer ebenen äußeren Oberfläche des Wellenleiters 34 eine Sender-/Empfängereinheit 40 zum Anregen von akustischen Wellen im Wellenleiter 34 bzw. zum Empfangen von akustischen Wellen vom Wellenleiter 34 vorgesehen.
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Um bestimmte Eigenschaften des Fluids F im Inneren des Fluidkanals 24 zu messen, regt ein Sender der Sender-/Empfängereinheit 40 akustische Oberflächenwellen im Bereich des Wellenleiters 34 an. Diese Oberflächenwellen verlaufen entlang der als Wellenleiter 34 dienenden Messrohrwand unter anderem in Richtung zu einem Empfänger der Sender-/Empfängereinheit 40 und werden dort detektiert. Aufgrund der direkten Grenzfläche des Fluids F zum Wellenleiter 34 wird ein Teil der Energie der akustischen Oberflächenwellen an der inneren Oberfläche der Messrohreinheit 12 an der Grenzfläche zum Fluid F ausgekoppelt und verläuft von dort unter einem spezifischen Ausbreitungswinkel θ als Volumenwelle durch das Fluid F.
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Wenn sich das Fluid F in der Messrohreinheit
12 nicht bewegt, ergibt sich der Einstrahlwinkel θ der Volumenwelle in das Fluid F hinein aus dem Verhältnis der Schallgeschwindigkeit c
f im Fluid F zur Schallgeschwindigkeit c
w der Oberflächenwelle in der Messrohrwand
32 (bzw. im Wellenleiter
34) zu
Der Winkel θ ergibt sich also aus der „Materialpaarung“, wobei die Schallgeschwindigkeit c
w in der Messrohrwand
32 (bzw. im Wellenleiter
34) höher sein muss als die Schallgeschwindigkeit c
f im Fluid F, damit sich ein von Null verschiedener Wert ergibt, unter dem die Oberflächenwelle in das Fluid F einkoppelt und in diesem als Volumenwelle eine räumliche Distanz entlang des Wellenleiters
34 zurücklegt. Zu den Oberflächenwellen zählen unter anderem LAMB-Wellen, Rayleigh-Wellen oder Leaky-Rayleigh-Wellen, die hier verwendet werden.
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An der gegenüberliegenden Seite des Fluidkanals 24 trifft die Volumenwelle in einem Reflexionspunkt wieder auf die Messrohrwand 32 und wird reflektiert. Auf diese Weise pflanzt sich die Volumenwelle durch das Fluid F fort. Immer wenn die Volumenwelle in einem weiteren Reflexionspunkt auf die Messrohrwand 32 trifft, besteht die Möglichkeit, dass akustische Oberflächenwellen in die Messrohreinheit 12 eingekoppelt werden. Diese laufen dann durch die als Wellenleiter 34 dienende Messrohrwand zum Empfänger und werden dort ebenfalls detektiert. Aus der Laufzeitverzögerung zwischen einem vom Sender ausgesandten Wellenpuls und dem beim Empfänger eingehenden Signal sowie dessen Intensität und Zeitverlauf lassen sich Rückschlüsse auf Eigenschaften des Fluids F wie dessen Konzentration, Viskosität, Schallgeschwindigkeit, Strömungsgeschwindigkeit, Durchflussmenge, Temperatur und Homogenität ziehen.
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Sender und Empfänger der Sender-/Empfängereinheit 40 sind bevorzugt als Piezowandler, insbesondere als Interdigitalwandler, ausgebildet, wobei die Oberflächenwellen im Wellenleiter 34 durch das Anlegen einer Wechselspannung generiert werden. Insbesondere sind beide Piezowandler gleich aufgebaut und können als Sender oder als Empfänger genutzt werden.
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In Längsrichtung L gesehen weist der Messabschnitt 30 zwei Endbereiche 42a, 42b auf, in denen an der Messrohrwand 32 Oberflächenwellenreflektoren 44a, 44b vorgesehen sind. Diese sind als Dreiecke ausgebildet und grenzen unmittelbar an die Flansche 18a, 18b des ersten Paares an. Die Oberflächenwellenreflektoren 44a, 44b, die ebenfalls einstückig mit dem Rest der Messrohreinheit 12 gefertigt sind, lenken Oberflächenwellen, die von der Sender-/Empfängereinheit 40 kommen, durch ihre dreieckige Form zur Seite ab, also von der Messrohreinheit 12 weg. Auf diese Weise wird verhindert, dass diese Oberflächenwellen zurück zur Sender-/Empfängereinheit 40 reflektiert werden und das Messsignal verfälschen bzw. beeinträchtigen.
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Wie aus den 4 und 5 ersichtlich ist, weist die als Wellenleiter 34 ausgebildete Messrohrwand eine andere, insbesondere eine geringere Wandstärke d1 auf als die ihr gegenüberliegende Messrohrwand 46, deren Wandstärke mit d2 bezeichnet ist (siehe insbesondere 5). Hierbei dient die in den Figuren obere, dünnere Wand des Wellenleiters 34 der besseren Transmission, also Weiterleitung der Oberflächenwellen, wohingegen die in den Figuren untere dickere Wand 46 die Oberflächenwellen gut reflektiert.
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Um diese unterschiedlichen Wandstärken d1, d2 zu erzielen, ist der Fluidkanal 24 im Bereich des Messabschnitts 30 im Querschnitt gesehen in der Messrohreinheit 12 etwas in Richtung der als Wellenleiter 34 dienenden Messrohrwand versetzt, also nicht zentriert zur Außenfläche der Messrohreinheit 12. Während bei bekannten Fluidmesseinrichtungen mehrere Prozessschritte benötigt werden, um solche unterschiedlichen Wandstärken d1, d2 zu realisieren, lassen sich diese erfindungsgemäß in einem einzigen Prozessschritt und ohne weitere Nachbehandlungen herstellen, indem beim Fräsen/Bohren der Messrohreinheit 12 aus dem Vollen der mit rundem Querschnitt ausgebildete Fluidkanal 24 einfach außermittig in die Messrohreinheit 12 eingefräst/eingebohrt wird.
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Wie ebenfalls besonders gut in 5 zu erkennen ist, haben die Flansche 18a, 18b des ersten Paares an ihrem Außenumfang jeweils zwei einander gegenüberliegende, nach außen weisende Abflachungen 47a bzw. 47b. Diese stellen sicher, dass bei der Montage der Fluidmesseinrichtung 10 die Messrohreinheit 12 stabil steht und nicht aufgrund der Rundungen der Flansche 18a, 18b wegrollt.
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Zudem weist die Messrohreinheit 12 eine Montageerhebung 48 auf, die in einem Bereich der Messrohrwand 32 angeordnet ist, der zwischen dem Wellenleiter 34 und der dem Wellenleiter 34 gegenüberliegenden Messrohrwand 46 liegt, hier an einer Seitenwand 50. Mit dieser wird die korrekte Ausrichtung und Lage der Messrohreinheit 12 für die weitere Montage ermöglicht.
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6 zeigt eine alternative Ausführung der Messrohreinheit 12, die anstelle eines runden Fluidkanals 24 einen im Wesentlichen rechteckigen Fluidkanal 24 mit leicht abgerundeten Ecken aufweist, der ebenfalls außermittig in den Messabschnitt 30 der Messrohreinheit 12 eingefräst wird.
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In 7 schließlich ist eine Messrohreinheit 12 für eine weitere Ausführungsform der Fluidmesseinrichtung 10 dargestellt. Im Gegensatz zur Ausführungsform der 1 bis 5 weisen hier die Flansche 20a, 20b des zweiten Paares jeweils vier gleichmäßig entlang ihres Umfangs verteilte Bohrungen 52 auf, über die sich die Fluidmesseinrichtung 10 mit entsprechenden Gegenflanschen eines Rohrnetzwerkes verschrauben lässt.
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Die Abflachungen 47a, 47b für die leichtere Montage der Fluidmesseinrichtung 10 sind hier an den Flanschen 20a, 20b des zweiten Paares realisiert, da deren Durchmesser den der Flansche 18a, 18b des ersten Paares überragt.
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Die Erfindung schafft also eine Fluidmesseinrichtung mit einer einteiligen Messrohreinheit mit zwei Paaren von Flanschanschlüssen ohne Schweißnähte und dadurch bedingte, die Messung beeinträchtigende Unstetigkeiten im Bereich des Fluidkanals. Sie zeichnet sich zudem durch eine sehr variable Form des Fluidkanals aus. Hierzu kann die einteilige Messrohreinheit bzw. der „einteilige Waveguide“ durch unterschiedliche Fertigungsverfahren, z.B. Drehen und Fräsen aus dem Vollen, hergestellt werden, aber auch Umformung und additive Fertigungsverfahren wären denkbar. Erfindungsgemäß müssen die Flansche zur Befestigung des Außengehäuses und die Flansche zur Anbindung an ein Rohrnetzwerk nicht nachträglich über ein Schweißverfahren angebracht werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102019110514 A1 [0003]