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Die vorliegende Erfindung betrifft eine transportable Ladestation zum Laden zumindest eines mobilen elektrischen Energiespeichers.
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Die gesetzlichen Vorgaben bezüglich der Emission von klimaschädlichen Abgasen wie CO2 und Methan sind in den letzten Jahren deutlich verschärft worden und werden in den nächsten Jahrzehnten absehbar weiter angehoben werden, um die im Pariser Protokoll festgelegten Klimaziele zu erreichen. Diese gesetzlichen Vorgaben sind langfristig bei einer Vielzahl von Anwendungen nur durch deren Elektrifizierung bei gleichzeitiger Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Energien zu erreichen. Dies gilt beispielsweise für Pkw, Lkw und auch Baufahrzeuge. Um das Laden von mobilen elektrischen Energiespeichern mit sehr großer Kapazität in relativ kurzer Zeit zu realisieren, wird aktuell ein Netz von High Power Charging (HPC)-Ladesäulen aufgebaut, das unmittelbar auf die Mittelspannungsebene des allgemeinen Stromnetzes zugreift. Insbesondere Baufahrzeuge weisen sehr große Kapazitäten der verwendeten Energiespeicher auf, da diese die schweren Baufahrzeuge für Arbeitstage von 10 bis 12 Stunden dauerhaft mit Strom versorgen müssen. Im Regelfall ist an den Verwendungsorten der Baumaschinen kein Anschluss an die Mittelspannungsebene des Stromnetzes vorhanden. Insbesondere für Baufahrzeuge ist es daher notwendig, elektrische Leistung zum Laden der Baufahrzeuge bereitzustellen, auch wenn deren Einsatzort in Bereichen ohne Netzanschluss bzw. mit nicht für das Laden der Baufahrzeuge geeignetem Netzanschluss liegt.
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Aus der
CN 210142914 U ist eine mobile Ladestation bekannt, die auf einem Auflieger einer Zugmaschine angeordnet ist. Eine Leistungsumwandlungseinrichtung richtet die von einer Stromnetzseite bezogene elektrische Energie gleich und lädt dann die mobile Energiespeichereinrichtung. Die von der mobilen Energiespeichereinrichtung abgegebene elektrische Energie wird in Wechselstrom invertiert und nachfolgend für die Gleichstrom-Ladeeinrichtung bereitgestellt. Die Gleichstrom-Ladeeinrichtung richtet ihrerseits den Wechselstrom wiederum gleich, wandelt die gleichgerichtete elektrische Energie um und lädt ein zu ladendes Elektrofahrzeug auf.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine transportable Ladestation zum Laden zumindest eines mobilen elektrischen Energiespeichers bereitzustellen, die ein schnelleres Laden in Gegenden ohne für das Schnellladen (HPC-Laden) des mobilen elektrischen Energiespeichers ausreichenden Netzanschluss bzw. ganz ohne Netzanschluss ermöglicht.
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Die Aufgabe wird durch eine transportable Ladestation zum Laden zumindest eines mobilen elektrischen Energiespeichers gelöst, umfassend: einen Transportbehälter mit einem Netzanschluss, über den die Ladestation mit einem Stromnetz verbindbar ist, und mit einem ersten Ladeanschluss, über den die Ladestation mit dem zumindest einen mobilen elektrischen Energiespeicher verbindbar ist; eine Stromspeicheranordnung; eine erste Ladeeinheit zum Laden der Stromspeicheranordnung aus dem Stromnetz über den Netzanschluss, die eine erste Nennladeleistung aufweist; und eine zweite Ladeeinheit zum Laden des zumindest einen mobilen elektrischen Energiespeichers aus der Stromspeicheranordnung über den ersten Ladeanschluss, die eine zweite Nennladeleistung aufweist; wobei die Stromspeicheranordnung, die erste Ladeeinheit und die zweite Ladeeinheit innerhalb des Transportbehälters angeordnet sind, und wobei die zweite Nennladeleistung größer ist als die erste Nennladeleistung.
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Die erfindungsgemäße transportable Ladestation weist den Vorteil auf, dass die zweite Ladeeinheit eine gegenüber der Ladeleistung der zweiten Ladeeinheit erhöhte Ladeleistung zum Laden des zumindest einen mobilen elektrischen Energiespeichers zur Verfügung stellt, sodass der Ladevorgang aus der transportablen Ladestation schneller abgeschlossen wird, als ein Ladevorgang direkt aus einem Niedervolt-Netzanschluss.
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In einer möglichen Ausführungsform der transportablen Ladestation kann das Verhältnis von zweiter Nennladeleistung zu erster Nennladeleistung zumindest 2,0, insbesondere zumindest 3,0, im Speziellen zumindest 3,5, betragen. Die erste Nennladeleistung kann zum Beispiel 40 kW betragen. Dies entspricht der Leistung eines üblichen Baustromanschlusses auf Baustellen. Die zweite Nennladeleistung kann zum Beispiel mindestens 75 kW, insbesondere mindestens 150 kW, betragen. Die zweite Nennladeleistung kann zum Beispiel bis zu 150 kW, insbesondere bis zu 350 kW, betragen.
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Der Netzanschluss kann insbesondere als 5-poliger CEE-Steckverbinder mit einer Belastungsgrenze von 400 V AC und 63 A ausgeführt sein. Der Netzanschluss kann über einen gegengleichen Steckverbinder mit dem Stromnetz gekoppelt werden. Das ankoppelbare Stromnetz stellt einen Wechselstrom auf der Niederspannungsebene, insbesondere auf einer Spannungsebene von 400 V, bereit.
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In einer möglichen Ausführungsform der transportablen Ladestation kann die erste Ladeeinheit eine erste Steuereinheit zur Steuerung der Ladeleistung der ersten Ladeeinheit umfassen.
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Ferner kann die erste Ladeeinheit zumindest einen Stromrichter umfassen, der einen Wechselstrom des Stromnetzes in einen Gleichstrom zum Laden der Stromspeicheranordnung wandelt.
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Der zumindest eine Stromrichter kann als Gleichrichter ausgestaltet sein, der einen Wechselstrom des Stromnetzes in einen Gleichstrom zum Laden der Stromspeicheranordnung umrichtet. Der zumindest eine Stromrichter kann beispielsweise eine Wechselspannung von 400 V in eine Gleichspannung in einem Bereich von mindestens 250 V bis maximal 410 V umrichten.
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Alternativ kann der zumindest eine Stromrichter als bidirektionaler Stromrichter ausgestaltet sein, der von einem ersten Betriebszustand, in dem ein Wechselstrom des Stromnetzes in einen Gleichstrom zum Laden der Stromspeicheranordnung umgerichtet wird, in einen zweiten Betriebszustand, in dem ein Entladungsgleichstrom der Stromspeicheranordnung in einen Wechselstrom für einen zweiten Ladeanschluss umgerichtet wird, schaltbar ist. In dem ersten Betriebszustand kann insbesondere eine Wechselspannung von 400 V in eine Gleichspannung in einem Bereich von mindestsens 250 V bis maximal 410 V umgerichtet werden. In dem zweiten Betriebszustand kann insbesondere der Entladungsgleichstrom der Stromspeicheranordnung in einen Wechselstrom von 400 V AC umgerichtet werden.
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Der zweite Ladeanschluss kann als 5-poliger CEE-Steckerverbinder mit einer Belastungsgrenze von 400 V AC und 32 A ausgeführt sein. Der zweite Ladeanschluss kann über einen gegengleichen Verbinder mit einem Verbraucher gekoppelt werden.
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In einer möglichen Ausführungsform kann die zweite Ladeeinheit eine zweite Steuereinheit zur Steuerung der Ladeleistung der zweiten Ladeeinheit umfassen. Die zweite Ladeeinheit kann eine Gleichspannungswandlereinheit aufweisen, die die Betriebsspannung der Stromspeicheranordnung auf eine Ladespannung des zumindest einen mobilen elektrischen Energiespeichers wandelt. In einer möglichen Ausgestaltung der Gleichspannungswandlereinheit kann diese zumindest einen Eingangsgleichspannungswandler und zumindest einen Ausgangsgleichspannungswandler umfassen. Der zumindest eine Eingangsgleichspannungswandler wandelt die Betriebsspannung der Stromspeicheranordnung auf eine höhere Zwischenspannung und der zumindest eine Ausgangsgleichspannungswandler wandelt die Zwischenspannung auf die Ladespannung des zumindest einen mobilen elektrischen Energiespeichers.
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Der zumindest eine Eingangsgleichspannungswandler kann in einem Eingangsspannungsbereich betrieben werden. Der Eingangsspannungsbereich liegt insbesondere zwischen 325 V DC und 560 V DC. Der zumindest eine Eingangsgleichspannungswandler kann eine Ausgangsspannung zwischen 600 V DC und 700 V DC, insbesondere zwischen 640 V DC und 660 V DC, bereitstellen. Der zumindest eine Eingangsgleichspannungswandler kann beispielweise mit einer Nennausgangsspannung von 650 V DC betrieben werden.
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Der zumindest eine Ausgangsgleichspannungswandler kann in einem Eingangsspannungsbereich betrieben werden. Der Eingangsspannungsbereich kann zwischen 600 V DC und 700 V DC liegen, insbesondere zwischen 640 V DC und 660 V DC. Alternativ kann der zumindest eine Ausgangsgleichspannungswandler mit einer festen Eingangsspannung von 650 V DC betrieben werden. Der zumindest eine Ausgangsgleichspannungswandler kann eine maximale Ausgangsspannung von 960 V DC, insbesondere eine maximale Ausgangsspannung von 1000 V DC, bereitstellen. Der zumindest eine Ausgangsgleichspannungswandler kann als Hochsetzsteller ausgestaltet sein.
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In einer weiteren möglichen Ausführungsform der transportablen Ladeeinheit kann der erste Ladeanschluss zwei Ladeverbinder umfassen, wobei insbesondere zumindest einer der zwei Ladeverbinder ausgestaltet ist, selektiv einen Wechselstrom oder einen Gleichstrom zu übertragen. Insbesondere kann zumindest einer der zwei Ladeverbinder als CCS-Stecker, als ein Stecker nach dem Industriestandard CHAdeMO oder als ein Stecker nach der Norm GB/T ausgebildet sein.
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Umfasst der erste Ladeanschluss zwei Ladeverbinder kann die zweite Ladeeinheit zwischen einem ersten Betriebszustand, in dem die zweite Nennladeleistung vollständig auf einen der zwei Ladeverbinder übertagen wird, und einem zweiten Betriebszustand, in dem die zweite Nennladeleistung auf die zwei Ladeverbinder aufgeteilt wird, schaltbar sein. Hierfür kann die zweite Ladeeinheit ein schaltendes elektrisches Bauelement (elektrischer Schalter) umfassen, das von der zweiten Steuereinheit in Abhängigkeit des gewünschten Betriebszustandes geschaltet wird. Es ist dabei denkbar, dass die zweite Nennladeleistung gleichmäßig auf die zwei Ladeverbinder aufgeteilt wird. Alternativ ist es auch denkbar, dass einer der zwei Ladeverbinder mit einem größeren Anteil der zweiten Nennladeleistung versorgt wird als der andere der zwei Ladeverbinder, der dementsprechenden mit einem kleineren Anteil der zweiten Nennladeleistung versorgt wird.
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In einer möglichen Ausführungsform der transportablen Ladestation kann eine dritte Ladeeinheit vorgesehen sein, die einen Wechselrichter, der einen Gleichstrom der Stromspeicheranordnung in einen Wechselstrom umrichtet, und einen Spannungswandler, der die Betriebsspannung der Stromspeicheranordnung auf eine Netzspannung des Stromnetzes wandelt, umfasst und die Stromspeicheranordnung mit einem dritten Ladeanschluss verbindet.
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Die dritte Ladeeinheit kann eine maximale Nennladeleistung von 6 kW aufweisen. Der Spannungswandler kann insbesondere die Betriebsspannung der Stromspeicheranordnung auf eine Netzspannung von 230 V AC richten. Der dritte Ladeanschluss kann als 3-poliger CEE-Steckerverbinder mit einer Belastungsgrenze von 230 V AC und 16 A ausgeführt sein. Der dritte Ladeanschluss kann über einen gegengleichen Verbinder mit einem Verbraucher gekoppelt werden.
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In einer möglichen Ausführungsform der transportablen Ladestation kann die Stromspeicheranordnung zumindest zwei parallel geschaltete Stromspeicher umfassen. Es versteht sich, dass die Anzahl der parallel geschalteten Stromspeicher entsprechend der angestrebten Kapazität der transportablen Ladestation frei gewählt werden kann. Die Stromspeicher können beispielsweise Li-lonen-Batteriemodule oder Kondensatorbatterien sein.
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In einer weiteren möglichen Ausführungsform der transportablen Ladestation kann der Transportbehälter die Abmaße eines ISO-Seefracht-Containers aufweisen. Der Transportbehälter kann gegenüber Wasser und/oder Staub abgedichtet sein. Der Transportbehälter kann eine Kühlanordnung zum Kühlen der elektrischen Bauteile umfassen.
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Nachfolgend wird anhand der Figurenzeichnungen ein Ausführungsbeispiel erläutert. Hierin zeigt
- 1 eine erfindungsgemäße transportable Ladestation in einer schematischen Darstellung mit Blockschaltelementen; und
- 2 den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betrieb einer transportablen Ladestation zum Laden zumindest eines mobilen elektrischen Energiespeichers in der Darstellung eines Flussdiagramms.
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In 1 wird eine erfindungsgemäße transportable Ladestation 1 dargestellt, die ein Transportbehälter 2 umfasst. Der Transportbehälter 2 weist die Abmaße eines 10ft-ISO-Seefrachtcontainers auf. In den Wandungen des Transportbehälters 2 sind ein Netzanschluss 3, ein erster Ladeanschluss 5, ein zweiter Ladeanschluss 22 und ein dritter Ladeanschluss 23 eingelassen, die von außen eine elektrische Verbindung mit im Inneren des Transportbehälters 2 angeordneten elektrischen Komponenten ermöglichen.
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Über den Netzanschluss 3 kann die transportable Ladestation 1 mit dem Stromnetz 4 auf der Niederspannungsebene verbunden werden, wobei das Stromnetz 4 einen Wechselstrom mit einer Spannung von 400 V bereitstellt. Der Netzanschluss 3 ist vorliegend als 5-poliger CEE-Steckverbinder mit einer Belastungsgrenze von 400 V AC und 63 A ausgeführt. Der Netzanschluss 3 kann über einen gegengleichen Steckverbinder mit dem Stromnetz 4 lösbar gekoppelt werden.
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Der erste Ladeanschluss 5 weist einen ersten Ladeverbinder 17 und einen zweiten Ladeverbinder 17' auf, über die die transportable Ladestation 1 jeweils mit einem nicht dargestellten mobilen elektrischen Energiespeicher elektrisch verbindbar ist. Die mobilen elektrischen Energiespeicher können insbesondere in Baumaschinen oder anderen Kraftfahrzeugen verbaut sein. Im vorliegenden Fall sind beide Ladeverbinder 17, 17' als CCS-Stecker für Schnelladesäulen ausgestaltet, der auch als Combo 2-Stecker bekannt ist. Es ist allerdings auch denkbar, dass die beiden Stecker entsprechend einer anderen Norm für Stecker von Schnellladesäulen ausgestaltet sind, beispielsweise entsprechend dem Industriestandard CHAdeMO oder der Norm GB/T. Es ist auch denkbar, dass die Ladestation 1 nur einen Ladeverbinder 17 aufweist.
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Der zweite Ladeanschluss 22 ist mit einem nicht dargestellten ersten Verbraucher über einen gegengleichen Steckverbinder elektrisch verbindbar. Der zweite Ladeanschluss ist als 5-poliger CEE-Steckerverbinder mit einer Belastungsgrenze von 400 V AC und 32 A ausgestaltet.
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Der dritte Ladeanschluss 23 ist als 3-poliger CEE-Steckerverbinder mit einer Belastungsgrenze von 230 V AC und 16 A ausgeführt und ist über einen gegengleichen Steckverbinder mit einem nicht dargestellten zweiten Verbraucher koppelbar.
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Im Inneren des Transportbehälters 2 sind eine erste Ladeeinheit 8, eine zweite Ladeeinheit 11, eine dritte Ladeeinheit 18 sowie eine Stromspeicheranordnung 6 aufgenommen.
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Die erste Ladeeinheit 8 ist einerseits über den Netzanschluss 3 mit dem Stromnetz 4 und andererseits mit der Stromspeicheranordnung 6 elektrisch verbunden. Die erste Ladeeinheit 8 weist eine erste Steuereinheit 9 auf, mittels derer die der Stromspeicheranordnung 6 zugeführte Ladeleistung steuerbar ist. Hierzu kann die erste Steuereinheit 9 beispielsweise detektieren, ob die transportable Ladestation 1 über den Netzanschluss 3 mit dem Stromnetz 4 verbunden ist oder wie hoch die vom Stromnetz 4 bereitgestellte elektrische Leistung ist. Darüber hinaus kann die erste Steuereinheit 9 mit einer dritten Steuereinheit 25 der Stromspeicheranordnung 6 kommunizieren und so beispielsweise Daten bezüglich des Ladezustandes und/oder des Spannungszustandes der Stromspeicheranordnung 6 aufnehmen.
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Die erste Ladeeinheit 8 weist zudem einen ersten bidirektionalen Stromrichter 10 und einen zweiten bidirektionalen Stromrichter 10' auf, die zueinander parallel geschaltet sind. Die beiden Stromrichter 10, 10' weisen jeweils eine Nennladeleistung von 20 kW auf, sodass die Nennladeleistung der ersten Ladeeinheit 8 in Summe 40 kW beträgt.
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Die beiden bidirektionalen Stromrichter 10, 10' sind von einem ersten Betriebszustand, in dem der Wechselstrom des Stromnetzes 4 in einen Gleichstrom zum Laden der Stromspeicheranordnung 6 umgerichtet wird, in einen zweiten Betriebszustand, in dem ein Entladungsgleichstrom der Stromspeicheranordnung 6 in einen Wechselstrom für den zweiten Ladeanschluss 22 umgerichtet wird, schaltbar. In dem ersten Betriebszustand wird somit eine Wechselspannung von 400 V in eine Gleichspannung von maximal 410 V umgerichtet. In dem zweiten Betriebszustand wird der Entladungsgleichstrom der Stromspeicheranordnung 6 in einen Wechselstrom von 400 V AC umgerichtet.
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Die Wahl des jeweiligen Betriebszustandes erfolgt vorliegend durch die erste Steuereinheit 9. Im Falle des zweiten Betriebszustandes schließt die erste Steuereinheit 9 einen elektrischen Schalter 24, um die erste Ladeeinheit 8 elektrisch mit dem zweiten Ladeanschluss 22 zu verbinden.
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Die Stromspeicheranordnung 6 umfasst im vorliegenden Fall vier identisch ausgestaltete Stromspeicher 7, 7', 7'', 7''', die parallel zueinander geschaltet sind. Die Stromspeicher 7, 7', 7'', 7''' sind Lithiumionen-Batteriemodule. Die Stromspeicheranordnung 6 ist dabei derart modular ausgestaltet, dass eine beliebige Anzahl weiterer Stromspeicher in paralleler Schaltung angeordnet werden können.
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Die zweite Ladeeinheit 11 ist einerseits über eine Gleichstromschiene 26 mit der Stromspeicheranordnung 6 und andererseits mit den beiden Ladeverbinder 17, 17' elektrisch verbunden. Die zweite Ladeeinheit 11 umfasst eine zweite Steuereinheit 12 zur Steuerung der Ladeleistung der zweiten Ladeeinheit 11, die insbesondere mit der dritten Steuereinheit 25 der Stromspeicheranordnung 6 und einer Steuereinheit des mobilen elektrischen Speichers kommunizieren kann.
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Die zweite Ladeeinheit 11 weist eine Gleichspannungswandlereinheit 13 mit einem ersten Eingangsgleichspannungswandler 14, einem zweiten Eingangsgleichspannungswandler 14', einem ersten Ausgangsgleichspannungswandler 15 und einem zweiten Ausgangsgleichspannungswandler 15' auf.
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Der erste Eingangsgleichspannungswandler 14 und der Eingangsgleichspannungswandler 14' sind identisch ausgeführt und wandeln jeweils die Betriebsspannung der Stromspeicheranordnung 6 auf eine höhere Zwischenspannung. Der erste Eingangsgleichspannungswandler 14 und der zweite Eingangsgleichspannungswandler 14' können jeweils mit einer Eingangsspannung von 325 V DC bis 560 V DC betrieben werden und stellen eine Zwischenspannung von 650 V DC bereit.
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Der erste Ausgangsgleichspannungswandler 15 und der zweite Ausgangsgleichspannungswandler 15' sind identisch als Hochsetzsteller, auch Booster-Converter genannt, ausgeführt und wandeln die von dem jeweiligen Eingangsgleichspannungswandler 14, 14' bereitgestellte Zwischenspannung auf eine Ladespannung des zumindest einen mobilen elektrischen Energiespeichers. Der erste Ausgangsgleichspannungswandler 15 und der zweite Ausgangsgleichspannungswandler 15' können eine maximale Ladespannung von 960 V DC, insbesondere von 1000 V DC, bereitstellen, die von der zweiten Steuereinheit 12 entsprechend der Anforderungen des mobilen elektrischen Energiespeichers geregelt werden kann.
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Der erste Eingangsgleichspannungswandler 14 und der erste Ausgangsgleichspannungswandler 15 sind in Reihe geschaltet und bilden einen ersten Teil der Gleichspannungswandlereinheit 13, der eine Nennladeleistung von 75 kW aufweist. Der erste Teil der Gleichspannungswandlereinheit 13 ist fest mit dem ersten Ladeverbinder 17 verbunden.
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Der Eingangsgleichspannungswandler 14' und der zweite Ausgangsgleichspannungswandler 15' sind in Reihe geschaltet und bilden einen zweiten Teil der Gleichspannungswandlereinheit 13 der ebenfalls eine Nennladeleistung von 75 kW aufweist. Der zweite Teil der Gleichspannungswandlereinheit 13 ist über einen elektrischen Schalter 16 wahlweise mit dem ersten Ladeverbinder 17 oder dem zweiten Ladeverbinder 17' verbunden.
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In einem ersten Betriebszustand, in dem der zweite Teil der Gleichspannungswandlereinheit 13 über den Schalter 16 mit dem ersten Ladeverbinder 17 verbunden ist, kann die zweite Ladeeinheit 11 in Summe eine Nennladeleistung von 150 kW an den ersten Ladeverbinder 17 übertragen. In einem zweiten Betriebszustand, in dem der zweite Teil der Gleichspannungswandlereinheit 13 über den Schalter 16 mit dem zweiten Ladeverbinder 17' verbunden ist, kann die zweite Ladeeinheit 11 in Summe eine Nennladeleistung von 150 kW gleichmäßig verteilt an den ersten Ladeverbinder 17 und den zweiten Ladeverbinder 17' übertragen.
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Das Verhältnis der Nennladeleistung der zweiten Ladeeinheit 11 zu der Nennladeleistung der ersten Ladeeinheit 8 beträgt im vorliegenden Fall somit 3,75.
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Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass die Nennladeleistung der zweiten Ladeeinheit 11 ungleichmäßig auf den ersten und den zweiten Teil der Gleichspannungswandlereinheit 13 aufgeteilt wird. In diesem Fall versteht es sich, dass die Bauteile der Gleichspannungswandlereinheit 13 entsprechend unterschiedlich dimensioniert werden können. Darüber hinaus ist auch denkbar, dass die Gleichspannungswandlereinheit 13 in mehr als zwei parallel angeordneter Teile aufgeteilt wird.
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Die dritte Ladeeinheit 18 ist einerseits mit der Stromspeicheranordnung 6 und andererseits mit dem dritten Ladeanschluss 23 elektrisch verbunden. Die dritte Ladeeinheit 18 umfasst eine vierte Steuereinheit 21 zur Steuerung der Ladeleistung der dritten Ladeeinheit 18, die insbesondere mit der dritten Steuereinheit 25 der Stromspeicheranordnung 6 kommunizieren kann.
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Die dritte Ladeeinheit 18 umfasst einen Wechselrichter 19, der den Entladegleichstrom der Stromspeicheranordnung 6 in einen Wechselstrom umrichtet, und einen Spannungswandler 20, der die Betriebsspannung der Stromspeicheranordnung auf eine Spannung von 230 V AC richtet. Die dritte Ladeeinheit 18 weist eine maximale Nennleistung von 6 kW auf.
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Die 2 zeigt den Ablauf eines Verfahrens zum Betrieb einer transportablen Ladestation zum Laden zumindest eines mobilen elektrischen Energiespeichers in einem Flussdiagramm.
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In einem ersten Verfahrensschritt V10 wird die Stromspeicheranordnung 6 der transportablen Ladestation 1 aus dem Stromnetz 4 über den Netzanschluss 3 geladen.
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Nach dem Erreichen eines gewünschten Ladezustandes der Stromspeicheranordnung 6 wird in einem zweiten Verfahrensschritt V20 die transportable Ladestation 1 von dem Stromnetz 4 entkoppelt.
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Nachfolgend wird in einem dritten Verfahrensschritt V30 die transportable Ladestation 1 zu einem Verwendungsort transportiert und dort in Betriebsbereitschaft gebracht.
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In einem vierten Verfahrensschritt V40 wird der zumindest eine mobile elektrische Energiespeicher aus der Stromspeicheranordnung 6 über einen der beiden Ladeverbinder 17, 17' des ersten Ladeanschlusses 5 geladen, wobei die transportable Ladestation 1 von dem Stromnetz 4 entkoppelt ist.
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In einem alternativen vierten Verfahrensschritt V40' wird der zumindest eine mobile elektrische Energiespeicher aus der Stromspeicheranordnung 6 über einen der beiden Ladeverbinder 17, 17' des ersten Ladeanschlusses 5 geladen, wobei die transportable Ladestation 1 mit dem Stromnetz 4 gekoppelt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ladestation
- 2
- Transportbehälter
- 3
- Netzanschluss
- 4
- Stromnetz
- 5
- erster Ladeanschluss
- 6
- Stromspeicheranordnung
- 7, 7', 7'', 7'''
- Stromspeicher
- 8
- erste Ladeeinheit
- 9
- erste Steuereinheit
- 10, 10'
- Stromrichter
- 11
- zweite Ladeeinheit
- 12
- zweite Steuereinheit
- 13
- Gleichspannungswandlereinheit
- 14, 14'
- Eingangsgleichspannungswandler
- 15, 15'
- Ausgangsgleichspannungswandler
- 16
- Schalter
- 17, 17'
- Ladeverbinder
- 18
- dritte Ladeeinheit
- 19
- Wechselrichter
- 20
- Spannungswandler
- 21
- vierte Steuereinheit
- 22
- zweiter Ladeanschluss
- 23
- dritter Ladeanschluss
- 24
- Schalter
- 25
- dritte Steuereinheit
- 26
- Gleichstromschiene
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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