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Die Erfindung bezieht sich auf eine Absauganlage für ein gastronomisches Gerät bzw. eine einen Fluidstrom führende Vorrichtung, mit einem Abluftkanal, welcher wenigstens einen Einlass für den Fluidstrom in den Abluftkanal und einen Auslass zum Ausgeben des Fluidstromes aus dem Abluftkanal aufweist, und einem im Abluftkanal angeordneten Filterelement zum Herausfiltern von festen oder flüssigen Schwebeteilchen aus einem Fluidgemisch, insbesondere einem Gasgemisch, wobei das Filterelement eine fluiddurchlässige Struktur aufweist.
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Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auch auf ein gastronomisches Gerät bzw. eine einen Fluidstrom führende Vorrichtung.
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Bei der Zubereitung von Lebensmitteln in der Gastronomie werden zum Beispiel Fleischerzeugnisse oder Tiefkühlprodukte unter Verwendung von Grill- oder Brateinheiten und Fritteusen erhitzt. Mit dem Erhitzen der Lebensmittel entstehen typischerweise fetthaltige und geruchsintensive Dämpfe, die sich in der Raumluft ausbreiten. In der Gastronomie werden diese geruchsintensiven Dämpfe mithilfe entsprechend dafür zugelassener Absaug- und Filteranlagen wieder aus der Raumluft herausgefiltert bzw. innerhalb von Filterelementen der Anlagen gebunden. Damit soll die Geruchsbelastung beim Zubereiten der Lebensmittel minimiert werden.
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Alternative Konzepte sehen hingegen vor, wie beispielsweise in
DE 20 2019 101 468 U1 offenbart, im Bereich der Schnellgastronomie zum Einsatz kommende Zubereitungsvorrichtungen mit einer speziell im Inneren des Gehäuses angeordneten Abluftreinigungseinrichtung auszurüsten. Die Lebensmittel werden innerhalb eines geschlossenen Garraumes zubereitet. Dabei entstehende Dämpfe und Gerüche gelangen somit nicht in die Umgebung. Nach der erfolgten Zubereitung wird über einen mit dem Garraum fluidleitend koppelbaren Abluftkanal die Luft aus dem Garraum abgeführt. Der abgeführte Luftstrom wird über die Abluftreinigungseinrichtung geleitet, wodurch die im Fluidstrom enthaltenen Gerüche und Dämpfe vor dem Ausgeben des Fluidstromes in die Umgebung herausgefiltert bzw. gebunden werden.
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In
DE 20 2019 101 468 U1 werden übliche Filterelement, wie beispielsweise ein Aktivkohlefilter, zum Reinigen des Fluidstromes verwendet. Derartige Filterelemente verbrauchen sich jedoch über die Zeit, sodass diese dann ausgetauscht werden müssen.
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Der Austausch hat in regelmäßigen Abständen zu erfolgen, um die Wirkung der Abluftreinigungseinrichtung sicherstellen zu können. Der Austausch ist neben dem regelmäßig auftretenden Wartungsaufwand demnach auch mit entsprechenden Kosten verbunden.
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Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine Absauganlage für ein gastronomisches Gerät bzw. eine einen Fluidstrom führende Vorrichtung anzugeben, mit deren Hilfe eine effiziente Reinigung eines abgeführten Fluidstromes bei deutlich verringerten Kosten möglich ist.
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Die Erfindung löst die ihr zugrundeliegende Aufgabe bei einer Absauganlage für ein gastronomisches Gerät bzw. eine einen Fluidstrom führende Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 1. Erfindungsgemäß zeichnet sich die Absauganlage dadurch aus, dass die fluiddurchlässige Struktur eine Vielzahl von kommunizierenden Hohlräumen aufweist, wobei die Struktur zumindest teilweise oder vollständig aus Metall gebildet ist.
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Erfindungsgemäß wird der Ansatz verfolgt, dass mithilfe der fluiddurchlässigen Struktur, die eine Vielzahl von kommunizierenden Hohlräumen umfasst, eine effiziente Reinigung des durch die Struktur geleiteten Fluidstromes ermöglicht ist. Durch die Vielzahl an miteinander kommunizierenden Hohlräumen weist die fluiddurchlässige Struktur eine ausreichend große Oberfläche auf, an der im Fluidstrom mitgeführte Schwebeteilchen vereinfacht anhaften können. Zudem ist durch die zumindest teilweise oder vollständige Ausgestaltung der Struktur aus Metall bewirkt, dass das Filterelement nach seiner maximalen Gebrauchszeit zwar ausgetauscht werden muss, durch die metallische Ausgestaltung aber gereinigt und nach erfolgter Reinigung aber wiederverwendet werden kann. Statt eines dauerhaften Ersatzes eines in der Absauganlage einzusetzenden Filterelementes kann dieses erneut verwendet werden, was den Materialeinsatz und damit auch die fortwährend anfallenden Kosten minimiert. Ferner besteht durch die bevorzugte zumindest teilweise oder auch vollständige Ausgestaltung des Filterelementes aus Metall gegenüber den bekannten Filterelementen der Vorteil, dass ein Metallwerkstoff insbesondere im Bereich der Gastronomie die notwendigen Brandschutzbestimmungen erfüllt und auch sehr durabel ist. Sollte es gegebenenfalls zu einem Fettbrand im Filterelement kommen, so ist durch das Metall vermieden, dass die gesamte Filterstruktur oder weitere Bauteile in der Absauganlage beschädigt oder gar vollständig zerstört werden.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Absauganlage hat die fluiddurchlässige Struktur mit ihren Hohlräumen eine Zellstruktur, welche bevorzugt wenigstens teilweise offenporig ausgebildet ist. Mittels der bevorzugt offenporigen Zellstruktur ist bewirkt, dass die Fluiddurchlässigkeit des Filterelementes grundsätzlich verbessert und zudem auch die Oberfläche des Filterelementes weiter vergrößert wird. Unter einer offenporigen Zellstruktur ist gemäß der vorliegenden Erfindung zu verstehen, dass die die Zellstruktur ausbildenden Zellwände innen- und außenseitig von dem das Filterelement passierenden Fluidstrom umströmt werden. Im Gegensatz zu einer geschlossenporigen Ausgestaltung ist die Oberfläche des Filterelementes um etwa 50 Prozent vergrößert und damit dessen Fähigkeit, Dämpfe oder Gerüche als im Fluidstrom enthaltene Schwebeteilchen herauszufiltern bzw. zu binden, weiter verbessert.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung besteht die fluiddurchlässige Struktur zumindest teilweise aus einem Metallschaum, einem Sintermaterial, einem Sintermetall, einem Schaumstoff oder einem Gewebe. Die fluiddurchlässige Struktur ist bevorzugt ein künstlich hergestellter Festkörper, der eine Art zelluläre oder schwammartige Struktur hat. Bevorzugt sind die Hohlräume des Festkörpers als Poren ausgebildet, die vorzugsweise eine bereichsweise kugelförmige Ausgestaltung ihrer Wände aufweisen. Im Bereich der Verbindungsstellen der Zellwände ist sowohl eine strukturelle Verbindung als auch eine fluiddurchlässige Verbindung zu einer benachbarten Zelle bzw. Pore im Festkörper erzeugt. Bevorzugt ist die fluiddurchlässige Struktur aus einem Metallschaum, Sintermaterial oder Schaumstoff ausgebildet, innerhalb denen eine gleichmäßige Fluidverteilung durch das Filterelement erreicht und ein gutes Herausfiltern und/oder eine optimale Anhaftung von im Fluidstrom mitgeführten Schwebeteilchen bewirkt ist. Bei der Verwendung eines Gewebes als Filterelement werden bevorzugt eine Vielzahl von Lagen des Gewebes hintereinander angeordnet, wodurch die entsprechend benötigte Zellstruktur erzeugt wird. Dabei wird das Gewebe so aufeinandergelegt, dass Flächenbereiche der verschiedenen Lagen des Gewebes einander berühren und miteinander in Kontakt stehende Flächenbereiche der einander berührenden Lagen miteinander verbunden sind. Dadurch erhält eine aus einem Gewebe erzeugte fluiddurchlässige Struktur die benötigte Festigkeit. Das Filterelement lässt sich einfach und auch mehrfach gut reinigen.
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In einer alternativen Ausführungsform, in der die fluiddurchlässige Struktur als Grundstruktur ein nichtmetallisches Material aufweist, wird dessen Oberfläche bevorzugt durch eine Beschichtung aus Metall vollständig abgedeckt. Dadurch können auch nichtmetallische Materialien, welche selbst die Brandschutzbestimmungen nicht erfüllen, für die Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Filterelementes verwendet werden. Durch das auf die Oberfläche der Grundstruktur aufgebrachte Metall erhalten die Filterelemente die notwendige Temperaturbeständigkeit. Etwaige innerhalb des Filterelementes entstehende Fettbrände wirken sich nicht nachteilig auf das eine geringere Feuerwiderstandsfähigkeit aufweisende, zur Ausgestaltung der Grundstruktur verwendete nichtmetallische Material aus. Auch an sich „brennbare“ Materialien können dann zur Ausgestaltung der Grundstruktur für das Filterelement verwendet werden, die anschließend mit einem Metall bevorzugt vollständig beschichtet werden. Dabei ist stets zu gewährleisten, dass durch die nachträglich aufgebrachte Beschichtung auch weiterhin die benötigte Fluiddurchlässigkeit des Filterelementes erhalten bleibt.
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Vorzugsweise weist die fluiddurchlässige Struktur eine Grundstruktur auf, die aus einem mittels eines dreidimensionalen Druckverfahrens verarbeitbaren Material ausgebildet ist. Die Verwendung eines Materials, das mittels eines 3D-Druckverfahrens verarbeitbar ist, bietet die Möglichkeit einer individuellen Ausgestaltung der fluiddurchlässigen Struktur, insbesondere der Zellstruktur des Filterelementes. Zudem kann mit der Verwendung eines druckbaren Materials auch die äußere geometrische Form des Filterelementes beliebig an den jeweiligen Anwendungsfall angepasst werden. Das Filterelement kann beispielsweise jede beliebige Form eines Polyeders aufweisen.
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Gemäß einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Absauganlage weist die fluiddurchlässige Struktur eine Porengröße im Bereich von etwa 10 bis 80 Poren per inch auf. Mithilfe der Porengröße wird direkt Einfluss auf die Fluiddurchlässigkeit und das Reinigungsverhalten des erfindungsgemäßen Filterelementes genommen. Je größer die Anzahl Poren per inch, desto größer ist das Reinigungsvermögen des erfindungsgemäßen Filterelementes. Dabei nimmt die Durchlässigkeit des erfindungsgemäßen Filterelementes mit zunehmender Porengröße im angegebenen Bereich ab. Das heißt, je mehr Poren vorhanden sind, desto geringer ist das Fluiddurchlässigkeit des Filterelementes.
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Eine bevorzugte, alternative Ausgestaltung der Absauganlage sieht vor, dass das Metall, aus dem die Struktur besteht oder das Metall, mit dem die nichtmetallische Grundstruktur beschichtet ist, ausgewählt ist aus der Gruppe, Kupfer, Nickel, Aluminium, Messing und Edelstahl. Mit der Verwendung der bevorzugt angegebenen Materialien ist zum einen die Festigkeit der fluiddurchlässigen Struktur gewährleistet und zum anderen lässt sich ein daraus ausgebildetes Filterelement einfach reinigen. Mittels der angegebenen Materialien ist ferner bewirkt, dass das daraus ausgebildete Filterelement eine hohe Korrosionsbeständigkeit hat. Damit ist eine sichere Langzeitfunktion des Filterelementes innerhalb der Absauganlage für das gastronomische Gerät oder die den Fluidstrom führende Vorrichtung gewährleistet. Ferner kann mittels der angegebenen Materialien eine bevorzugt durchgängige Beschichtung einer nichtmetallischen Grundstruktur sichergestellt werden.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeichnet sich durch ein im Abluftkanal angeordnetes Gehäuse zum Aufnehmen eines oder mehrerer Filterelemente aus, wobei das Gehäuse wenigstens eine Fluideintrittsöffnung und eine Fluidaustrittsöffnung für den zu reinigenden Fluidstrom aufweist. Das oder die Filterelemente sind bevorzugt innerhalb eines fest im Abluftkanal der Absauganlage angeordneten Gehäuses aufgenommen. Mit diesem wird gewährleistet, dass der durch den Abluftkanal geleitete Fluidstrom vollständig durch das Filterelement strömt. Das im Abluftkanal angeordnete Gehäuse für das Filterelement bildet in einer Ausführungsform der Erfindung einen separaten Abschnitt des Abluftkanales aus. Vorzugsweise ist das Gehäuse für das Filterelement dann mit einem stromaufwärts gelegenen Abschnitt und einem stromabwärts gelegenen Abschnitt des Abluftkanals verbunden. Die Verbindung erfolgt beispielsweise mithilfe von Verschraubungen, sodass das Gehäuse im Bedarfsfall aus dem Abluftkanal herausgenommen werden kann. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das das Filterelement aufnehmende Gehäuse mit seiner Fluideintrittsöffnung und seiner Fluidaustrittsöffnung als eine separate Filtereinrichtung ausgebildet. Diese kann als Einzelkomponente innerhalb des Abluftkanals des gastronomischen Gerätes oder der den Fluidstrom führenden Vorrichtung montiert sein.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weist das Gehäuse wenigstens eine Aufnahme für das oder die Filterelemente auf, in welche das oder die Filterelemente reversibel einsetzbar und aus der das oder die Filterelemente wieder entnehmbar ist/sind. Mit der reversibel entnehmbaren Ausgestaltung des Filterelementes ist eine vereinfachte Reinigung der Absauganlage erreicht. Anstatt, wie üblicherweise im Stand der Technik erfolgt, die komplette Filtereinrichtung als Ganzes einer Reinigung unterziehen zu müssen, kann nur das Filterelement oder die mehreren Filterelemente einzeln gereinigt werden. Bevorzugt ist die Aufnahme am Gehäuse über ein am Gehäuse entfernbares Gehäuseteil zugänglich, über das vorzugsweise eine Einsetz- und/oder Entnahmeöffnung für das Filterelement am Gehäuse freigegeben wird.
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Vorzugsweise weist die Aufnahme ein oder mehrere beweglich gelagerte Aufnahmeteile für das oder die in das Gehäuse einsetzbaren und aus dem Gehäuse entnehmbaren Filterelemente auf. Damit ist das Entnehmen und Wiedereinsetzen eines jeweiligen Filterelementes weiter vereinfacht. Insbesondere erfolgt mittels der beweglich gelagerten bzw. aufgenommenen Aufnahmeteile eine korrekte Positionierung des Filterelementes innerhalb der Absauganlage. Bevorzugt weisen die Aufnahmeteile Rastaufnahmen auf, welche mit entsprechenden Rastelementen an dem jeweiligen oder den jeweiligen Filterelementen korrespondieren. Bevorzugt ist mittels der Rastaufnahmen an dem Aufnahmeteil eine Vorzugsrichtung für das in die Aufnahme einsetzbare Filterelement erzeugt. Dadurch lässt sich eine Fehlmontage eines erfindungsgemäßen Filterelementes innerhalb der Absauganlage vermeiden.
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Vorzugsweise ist an dem Filterelement oder der Aufnahme für das Filterelement mindestens ein Anschluss zum Anlegen eines elektrischen Potentials E1 gegenüber einem elektrischen Bezugspotential E2 vorgesehen. Mithilfe des am Filterelement oder der Aufnahme angelegten elektrischen Potentials (eine hohe elektrische Spannung kann das Filterelement elektrisch aufgeladen werden, wodurch das Herausfiltern der mit dem Abluftstrom mitgeführten Schwebeteilchen verbessert ist. Innerhalb des Filterelementes wird bevorzugt ein elektrostatisches Feld vorgegebener Feldstärke erzeugt, durch das der mit den festen oder flüssigen Schwebeteilchen beladene Fluidstrom hindurchgeführt wird. Durch das elektrostatische Feld wirkt eine Kraft auf die im Fluidstrom befindlichen Schwebeteilchen, welche bewirkt, dass diese dann vereinfacht an der Oberfläche des elektrisch aufgeladenen Filterelementes anhaften. Die Reinigungswirkung des erfindungsgemäß ausgebildeten Filterelementes ist somit verbessert.
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Bevorzugt ist das elektrische Potential E1 ein positives oder negatives elektrisches Potential und hat bevorzugt eine Potentialdifferenz gegenüber dem Bezugspotential E2 im Bereich von etwa U = 0,1 bis 3000 kV. Dadurch lässt sich eine ausreichend große elektrische Feldstärke erzeugen, die unmittelbar innerhalb des Filterelementes auf den durch das Filterelement hindurchgeleiteten Fluidstrom einwirkt. In einer bevorzugten Ausführungsform wird mithilfe eines Ionisators der durch das Filterelement geleitete Fluidstrom ionisiert und dabei insbesondere negativ aufgeladen. Die im Fluidstrom enthaltenen Schwebeteilchen haften bevorzugt an den im Fluidstrom enthaltenen Ionen an, die wiederum beim Durchströmen des elektrisch positiv aufgeladenen Filterelementes an dessen Oberfläche anhaften. Dadurch wird Reinigungsvorgang weiter verbessert.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung sind mehrere Filterelemente als Plattenkörper ausgebildet und innerhalb des Gehäuses bevorzugt parallel zueinander verlaufend angeordnet. Insbesondere sind an einander benachbart angeordneten Platten jeweils unterschiedliche Potentiale angelegt. Zwischen jeweils benachbarten Platten wirkt damit ein elektrostatisches Feld. Durch die Vielzahl an Plattenkörpern mit unterschiedlicher Polarität, die zudem eine entsprechend erfindungsgemäße Struktur mit einer Vielzahl von kommunizierenden Hohlräumen aufweisen, werden Schwebeteilchen aus dem zu reinigenden Fluidstrom effizient herausgefiltert.
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Vorzugsweise sind das oder die Filterelemente und/oder die Aufnahme zumindest gegenüber dem Gehäuse elektrisch isoliert, wobei das Bezugspotential E2 am Gehäuse anliegt. Das Vorsehen des Bezugspotentials E2 am Gehäuse und das unmittelbare Anlegen des elektrischen Potentials E1 an den Filterelementen stellt eine konstruktiv einfache Ausgestaltung dar, um eine Potentialdifferenz an der erfindungsgemäßen Filtereinrichtung und damit innerhalb der Absauganlage zu erzeugen. Die elektrische Isolation zwischen dem Gehäuse und den Filterelementen wird mithilfe entsprechend nichtleitender Bauteile aus z. B. Kunststoff erreicht. Beispielsweise ist die Aufnahme für mehrere parallel zueinander angeordnete, erfindungsgemäß als Plattenkörper ausgebildete Filterelemente ein Halterahmen mit mehreren auf unterschiedlichen Ebenen ausgebildeten Aufnahmefächern. Bevorzugt ist der Halterahmen insgesamt aus einem isolierenden Material hergestellt. Alternativ sind das elektrische Potential E1 und das Bezugspotential E2 an einander gegenüberliegenden Bereichen des Filterelementes angeschlossen.
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Vorzugsweise sind im Bereich der Fluideintrittsöffnung ein oder mehrere Leitbleche zur Beeinflussung der Strömung des Fluidgemisches durch das Filterelement vorgesehen. Dadurch ist eine bevorzugt gleichmäßige Anströmung des Filterelementes über seine gesamte Anströmfläche in der Aufnahme des Gehäuses der Absauganlage bewirkt. Zudem werden Turbulenzen innerhalb des Abluftkanals unterdrückt, die sich nachteilig auf die Reinigungswirkung innerhalb des Filterelementes auswirken könnten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Filterelement als ein einzelner fester Körper ausgebildet, der insbesondere die Form eines Quaders aufweist. Vorzugsweise wird ein solcher Körper an einer Seite oder einem Eckbereich mit einem ersten elektrischen Anschluss verbunden und bevorzugt an der gegenüberliegenden Seite bzw. dem gegenüberliegenden Eckbereich mit einem zweiten elektrischen Anschluss versehen. Aufgrund der porösen Struktur des Filterelementes mit seiner Vielzahl an kommunizierenden Hohlräumen erfolgt eine Aufteilung des anliegenden Stromes auf die vielen verschiedenen Wandbereiche des Filterelementes, sodass innerhalb des Filterkörpers ein gleichmäßig verteiltes elektromagnetisches Feld entsteht.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Absauganlage ist oder sind im Abluftkanal ein erstes oder das Filterelement als Metallschaumplatte angeordnet und/oder ein zweites oder das Filterelement als Teil eines elektrostatischen Filters ausgebildet, und umfassend ferner wenigstens eines, mehrere oder sämtliche der nachfolgend aufgeführten Bestandteile: einen Ventilator zum Erzeugen eines Fluidstromes innerhalb des Abluftkanals, ein Streckgitter, einen Plasmafilter und einen Aktivkohlefilter. Mithilfe von zumindest einer Metallschaumplatte und eines bevorzugt in Strömungsrichtung des Fluidstromes hinter der Metallschaumplatte angeordneten elektrostatischen Filters ist ein effektives Herausfiltern von Schwebeteilchen aus einem durch einen Abluftkanal geleiteten Fluidstrom erreicht. Unter Verwendung eines stromaufwärts der Metallschaumplatte angeordneten Streckgitters und zumindest eines stromabwärts des elektrostatischen Filters angeordneten Plasmafilters und/oder Aktivkohlefilters kann die Reinigungswirkung der erfindungsgemäßen Absauganlage weiter verbessert werden. Mithilfe eines Ventilators, der bevorzugt am Ende des Abluftkanals nahe des Auslasses angeordnet ist, wird der zu reinigende Fluidstrom durch den Abluftkanal und die darin angeordneten Reinigungskomponenten gesaugt.
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Die Erfindung betrifft in einem weiteren Aspekt ein gastronomisches Gerät bzw. eine einen Fluidstrom führende Vorrichtung, mit zumindest einem Gehäuse und einem innerhalb des Gehäuses angeordneten Absauganlage gemäß der zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Absauganlage und/oder gemäß einer der vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen. Ferner betrifft die Erfindung in einem weiteren Aspekt ebenfalls die Verwendung eines offenporigen Metallschaumes oder eines mit einer metallischen Beschichtung versehenen offenporigen Kunststoffschwammes zum Herausfiltern von Schwebeteilchen aus einem in einem Abluftkanal geführten Fluidstrom, bzw. die Verwendung zum Herstellen eines Filterelements, insbesondere eines offenporigen Metallschaumes oder eines mit einer metallischen Beschichtung versehenen offenporigen Kunststoffschaumes. Hinsichtlich bevorzugter Ausführungsformen des gastronomischen Gerätes bzw. der Vorrichtung oder der Verwendung und der sich daraus ergebenden erfindungsgemäßen Vorteile, die dieselben o. ä. sind wie die bevorzugten Ausführungsformen und die Vorteile der erfindungsgemäßen Absauganlage, wird auf die vorstehenden Ausführungen zur Absauganlage verwiesen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren näher beschrieben. Hierbei zeigen:
- 1: eine perspektivische Darstellung eines gastronomischen Gerätes mit einer erfindungsgemäßen Absauganlage;
- 2: eine perspektivische Ansicht einer Gastro-Haube als Ausführungsbeispiel für eine einen Fluidstrom führende Vorrichtung;
- 3: eine schematisierte Darstellung einer erfindungsgemäßen Absauganlage, und
- 4: eine perspektivische Darstellung eines vorzugsweise elektrostatischen Filters.
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1 zeigt ein gastronomisches Gerät 100 mit einem Gerätegehäuse 102, in dem ein Garraum 104 für zuzubereitende Lebensmittel ausgebildet ist. Als Zugang in den Garraum 104 weist das Gerätegehäuse 102 eine Öffnung 106 auf. Zum Verschließen der Öffnung 106 ist ein nicht näher dargestelltes Verschlussteil vorgesehen. Mit dem Garraum 104 ist eine Absauganlage 1 fluidleitend verbindbar, welche einen Abluftkanal 2 zum Führen eines Fluidstromes aufweist.
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Der Abluftkanal 2 umfasst wenigstens einen Einlass 4 für den Fluidstrom in den Abluftkanal 2 und einen Auslass 6 zum Ausgeben des Fluidstromes aus dem Abluftkanal. Innerhalb des Abluftkanals 2 sind nacheinander mehrere nachfolgend im einzelnen beschriebene Luftreinigungskomponenten angeordnet, mit deren Hilfe bei der Zubereitung eines Lebensmittels im Garraum 104 entstehende Dämpfe oder Schwebeteilchen aus dem aus dem Garraum 104 abgeführten Fluidstrom, insbesondere einem Gasgemisch, herausgefiltert werden sollen. Dazu weist mindestens eine der in der Absauganlage 1 eingesetzten Reinigungskomponenten ein Filterelement 22 (4) auf bzw. ist als Filterelement 22 ausgebildet.
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Die im gastronomischen Gerät 100 eingesetzte Absauganlage 1 weist einen Ventilator 10 zum Erzeugen eines Fluidstromes innerhalb des Abluftkanals 2 auf. Ferner sind innerhalb des Abluftkanals 2 wenigstens ein Streckgitter 20, eine Metallschaumplatte 12, ein elektrostatischer Filter 14, ein Plasmafilter 16 sowie ein Aktivkohlefilter 18 angeordnet. Bevorzugt ist der Ventilator 10 nahe des Auslasses 6 des Abluftkanals 2 angeordnet. Der Ventilator 10 saugt den mit Schwebeteilchen besetzten Fluidstrom durch den Abluftkanal 2. Der am Ende des Abluftkanals 2 angeordnete Ventilator 10 gelangt somit erst nach einer nahezu vollständigen Reinigung des Fluidstromes mit dem Fluidstrom in Kontakt, sodass eine äußerst geringe Belastung des Ventilators 10 mit im Fluidstrom noch enthaltenen Schwebeteilchen gegeben ist.
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2 zeigt eine Gastro-Haube als eine einen Fluidstrom führende Vorrichtung 200, innerhalb der eine erfindungsgemäße Absauganlage 1' (3) angeordnet ist. Die Gastro-Haube 200 umfasst ein Haubengehäuse 202 mit zumindest einem Haubeneinlass 204. Mit dem Haubengehäuse 202 ist die nicht näher abgebildete Absauganlage 1' über zumindest den Einlass 4 am Abluftkanal 2 fluidleitend verbunden.
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Bereits im Haubengehäuse 202 können Grob-Filterelemente angeordnet sein, mit denen eine Vorfilterung der bei der Zubereitung von Lebensmitteln entstehenden Dämpfe oder Schwebeteilchen erfolgt.
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3 zeigt eine schematische Darstellung der mit der in 2 gezeigten Vorrichtung 200 fluidleitend verbundenen Absauganlage 1'. Die Absauganlage 1' umfasst in ähnlicher Form wie die Absauganlage 1 am Gerät 100 einen Abluftkanal 2 mit einem Einlass 4 zum Eingeben eines Fluidstromes in den Abluftkanal 2 und einem Auslass 6 zum Ausgeben des Fluidstromes aus dem Abluftkanal 2.
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Die Absauganlage 1 ist ferner mit einer Metallschaumplatte 12, einem elektrostatischen Filter 14, einem Plasmafilter 16 sowie einem Aktivkohlefilter 18 ausgerüstet. Der den Fluidstrom erzeugende Ventilator 10 ist ähnlich zur vorherigen Ausführungsform nahe des Auslasses 4 angeordnet.
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Zusätzlich ist in Strömungsrichtung stromabwärts der Metallschaumplatte 12 ein Streckgitter 20 vorgeschaltet. Mit dessen Hilfe wird der unmittelbar den Einlass 4 des Abluftkanals 2 passierende Luftstrom einer Grobfilterung unterzogen. An dem Streckgitter 20, das zueinander verschränkte Metallstäbe aufweisen kann, haften bereits größere der im Fluidstrom mitgeführten Schwebeteilchen, wie beispielsweise Fettpartikel, an.
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In 4 ist ein Ausführungsbeispiel eines im Abluftkanal der erfindungsgemäßen Absauganlagen 1,1' angeordneten vorzugsweise elektrostatischen Filters 14 gezeigt, das ein Filterelement 22 mit einer fluiddurchlässigen Struktur aufweist. Die fluiddurchlässige Struktur des Filterelementes 22 umfasst eine Vielzahl von kommunizierenden Hohlräumen, wobei die Struktur zumindest teilweise oder vollständig aus Metall gebildet ist.
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Die fluiddurchlässige Struktur kann als Grundstruktur ein nichtmetallisches Material aufweisen, dessen Oberfläche durch eine Beschichtung aus Metall bevorzugt vollständig abgedeckt wird. Das nichtmetallische Material zur Ausbildung der Grundstruktur kann beispielsweise ein Schaumstoff oder ein Gewebe sein. In einer alternativen Ausgestaltung besteht die fluiddurchlässige Struktur mindestens teilweise bevorzugt vollständig aus einem Metall, insbesondere einem Metallschaum, Sintermaterial oder einem Sintermetall.
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Wie 4 weiter verdeutlichen soll, weist die fluiddurchlässige Struktur mit der Vielzahl an Hohlräumen eine Zellstruktur auf, die wenigstens teilweise offenporig ausgebildet ist. In einer möglichen Ausgestaltung kann die fluiddurchlässige Struktur eine die Zellstruktur definierende Grundstruktur haben, die aus einem mittels eines dreidimensionalen Druckverfahrens verarbeitbaren Material hergestellt wird. Die fluiddurchlässige Struktur 22' ist bevorzugt zumindest teilweise aus einem Metallschaum, einem Sintermaterial, einem Sintermetall, einem Schaumstoff oder einem Gewebe ausgebildet.
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In einer Ausführungsform der Erfindung weist die fluiddurchlässige Struktur eine Porengröße im Bereich von etwa 10 - 80 Poren/inch auf. Die Porengröße wird für den jeweiligen Anwendungsfall angepasst, um die Durchlässigkeit der Struktur gezielt zu definieren.
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In der in 4 gezeigten Ausführungsform hat das Filterelement 22 die Form eines Polyeders, insbesondere eines Quaders. Das Filterelement 22 weist eine Vielzahl von im rechten Winkel zueinander verlaufenden ebenen Flächen auf.
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Das Filterelement 22 ist in einem Gehäuse 24 angeordnet, das eine Fluideintrittsöffnung 26 und eine Fluidaustrittsöffnung 28 umfasst. Innerhalb des Gehäuses 24 ist eine Aufnahme 30 für das Filterelement ausgebildet, in die das Filterelement 22 reversibel einsetzbar und daraus entnehmbar ist. In einer nicht näher gezeigten Ausführungsform weist die Aufnahme 30 ein oder mehrere beweglich gelagerte Aufnahmeteile für das Filterelement auf, über die das Filterelement in das Gehäuse eingefahren oder aus dem Gehäuse herausgefahren werden kann.
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Am Filterelement 22 oder der Aufnahme 24 für das Filterelement 22 ist mindestens ein Anschluss 32 zum Anlegen eines elektrischen Potentials E1 gegenüber einem elektrischen Bezugspotential E2 vorgesehen. An dem Anschluss 32 kann ein positives oder negatives elektrisches Potential angelegt werden. In der vorliegenden Ausführungsform weist das Filterelement 22 oder die Aufnahme 30 für das Filterelement 22 einen weiteren Anschluss 34 für das Bezugspotential E2 auf. Zwischen dem Potential E1 und dem Bezugspotential E2 wird eine Potentialdifferenz im Bereich von etwa 0,1 - 3000 kV erzeugt.
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In der in 4 gezeigten Ausführungsform ist das Filterelement als eine einteilige quaderförmige Struktur mit der Vielzahl an miteinander kommunizierenden Hohlräumen ausgebildet, die entsprechend fluiddurchlässig ist.
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Wie 4 ferner verdeutlicht, sind in einer Ausführungsform der Erfindung im Bereich der Fluideintrittsöffnung 28 ein oder mehrere Leitbleche 36 zum Beeinflussen der Strömung des in den elektrostatischen Filter 14 eintretenden Fluidstromes vorgesehen. In der gezeigten Ausführung erstrecken sich die Leitbleche 36 parallel zueinander und im Wesentlichen senkrecht zu der rechteckig ausgebildeten Fluideintrittsöffnung 28. Durch die Leitbleche 36 erfolgt in der in 4 gezeigten Ausführung eine Gleichrichtung des durch den Fluidkanal 2 strömenden Fluidstromes.
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Gemäß einer alternativen, nicht näher dargestellten Ausführungsform sind statt eines einzigen Filterelementes mehrere Filterelemente im Gehäuse 24 angeordnet, wobei die Filterelemente als Plattenkörper ausgebildet und innerhalb des Gehäuses bevorzugt parallel zueinander verlaufend angeordnet sind. Um die Reinigungswirkung der mehreren Filterelemente zu erhöhen, können dann an jeweils benachbarten Platten unterschiedliche Potentiale angelegt werden.
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Das Filterelement 22 oder die mehreren als Plattenkörper ausgebildeten Filterelemente und/oder die Aufnahme für das oder die Filterelemente ist/sind zumindest gegenüber dem Gehäuse 24 elektrisch isoliert. Das Potential E1 und das Bezugspotential E2 werden bei einem einteilig ausgebildeten Filterelement an einander gegenüberliegenden Bereichen des Filterelementes 22 angelegt.
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Das erfindungsgemäß ausgebildete Filterelement kann in der Absauganlage 1, 1' im elektrostatischen Filter 14 angeordnet und als die dem elektrostatischen Filter 14 in Strömungsrichtung des Fluidstromes vorgeschaltete Metallschaumplatte 12 ausgebildet sein. Auch die Metallschaumplatte 12 weist dann eine entsprechend fluiddurchlässige Struktur gemäß den vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Ausführungsformen aus. Gleiche oder ähnliche Bauteile sind mit denselben Bezugszahlen bezeichnet.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1'
- Absauganlage
- 2
- Abluftkanal
- 4
- Einlass
- 6
- Auslass
- 10
- Ventilator
- 12
- Metallschaumplatte
- 14
- Filter (bevorzugt elektrostatisch)
- 16
- Plasmafilter
- 18
- Aktivkohlefilter
- 20
- Streckgitter
- 22
- Filterelement
- 24
- Gehäuse
- 26
- Fluideintrittsöffnung
- 28
- Fluidaustrittsöffnung
- 30
- Aufnahme
- 32,34
- Anschluss
- 36
- Leitblech
- 100
- Gerät
- 102
- Gerätegehäuse
- 104
- Garraum
- 106
- Öffnung
- 200
- Vorrichtung
- 202
- Haubengehäuse
- 204
- Haubeneinlass
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202019101468 U1 [0004, 0005]