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Die Erfindung betrifft Schlagbolzen einer Handfeuerwaffe zum Verschießen von Patronen.
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Schlagbolzen sind Teile von Abzugssystemen von Feuerwaffen, die Patronen abfeuern. Der Schlagbolzen ist dazu ein Metallstift der beim Abfeuern der Waffe auf den Teil der Patrone trifft, in welchem sich das Zündmittel befindet.
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Durch die Druckschrift
DE 10 2007 034 668 A1 ist eine Abzugeinrichtung für eine Waffe bekannt. Die Abzugeinrichtung stellt eine Hauptbaugruppe der Waffe dar, die ein spannbares Schlagstück oder Hahn aufweist, der indirekt über einen Schlagbolzen auf einen Munitionszünder wirkt und über einen Auslösemechanismus freigegeben wird.
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Der im Schutzanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Hülsen von Patronen einfach zu kennzeichnen.
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Diese Aufgabe wird mit den im Schutzanspruch 1 aufgeführten Merkmalen gelöst.
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Die Schlagbolzen einer Handfeuerwaffe zum Verschießen von Patronen zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass die Hülsen von Patronen einfach zu kennzeichnen sind.
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Dazu weist die auf das Zündhütchen der Patrone und/oder die Patrone auftreffende Oberfläche des Schlagbolzens wenigstens eine bestimmte Erhöhung und/oder wenigstens eine bestimmte Vertiefung auf. Die bestimmte Erhöhung und/oder die bestimmte Vertiefung ist oder sind dem Schlagbolzen zugeordnet. Damit ist der Schlagbolzen ein bestimmter Schlagbolzen. Weiterhin ist dieser so über die durch Erhöhung und/oder Vertiefung verursachte Umformung des Zündhütchens und/oder der Patronenhülse der abgeschossenen Patrone bestimmbar.
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Der Schlagbolzen ist bei jeder Lang- oder Kurzwaffe der Auslöser eines Schusses. Dieser schlägt auf den Teil der Patrone, in dem sich das Zündmittel befindet. Das kann das Zündhütchen der Patrone oder die Patronenhülse der Patrone sein. Das Zündhütchen dient dem Zünden der Treibladung des Geschosses. Daneben kann es auch die Patronenhülse bei einer Randfeuerzündung sein. Dadurch erfolgt die Zündung der Treibladung und das Geschoss wird durch den Lauf gedrückt. Die Patronenhülse mit dem Zündhütchen oder die Patronenhülse bleibt zurück. Der Schlagbolzen weist auf der Oberfläche, die auf die Patrone auftrifft, die wenigstens eine Erhöhung und/oder wenigstens eine Vertiefung auf. Die Oberfläche ist dazu die Stirnseite des Schlagbolzens, die der Patrone zugewandt ist. Diese kann eben und/oder abgerundet sein. Diese Oberfläche besitzt die Erhöhungen und/oder die Vertiefungen, die so die Bestandteile einer Oberflächenstrukturierung sind. Der Schlagbolzen wirkt dabei als Prägestempel, wobei die durch die Erhöhung und/oder Vertiefung vorhandene Struktur auf die nach dem Schuss zurück bleibende Patronenhülse mit dem Zündhütchen oder Patronenhülse übertragen wird. Damit kann bei bekannter Oberflächenstruktur der auf die Patrone auftreffenden Oberfläche vorteilhafterweise eine Identifizierung der verwendeten Waffe an Hand der so entsprechend der Struktur der Oberfläche des Schlagbolzens geprägten Patronenhülse mit dem Zündhütchen oder Patronenhülse erfolgen. Die Schlagbolzen sind dazu individuell strukturiert, wobei die wenigstens eine Erhöhung und/oder Vertiefung jeweils mehrfach oder in Kombinationen aufgebracht und/oder eingebracht sind. Damit können die Erhöhungen und/oder Vertiefungen vorteilhafterweise auch maschinenlesbar ausgebildet sein. Den bestimmten Erhöhungen und/oder Vertiefungen können Daten zugeordnet sein, deren Bestandteil wenigstens der Eigentümer der Handfeuerwaffe ist. Der Hülse einer abgeschossenen Patrone ist so einfach dem Eigentümer der Handfeuerwaffe zuordenbar. Die Erhöhungen und Vertiefungen können auch eine Nummer oder ein Code sein, die oder der der Nummer der Handfeuerwaffe entspricht oder zuordenbar. Mittels eines Waffenregisters ist so der Patronenhülse mit dem Zündhütchen oder Patronenhülse auch leicht der im Waffenregister eingetragene Besitzer zuordenbar. Der Schlagbolzen eignet sich so insbesondere zum Einsatz in Handfeuerwaffen in Form einer Pistole als Kurzwaffe und/oder einem Gewehr als Langwaffe mit einem Kaliber unter 20 mm.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Schutzansprüchen 2 bis 12 angegeben.
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Die Vertiefung kann vorteilhafterweise eine durch Abtrag mit Laserstrahlung wenigstens eines Lasers, Elektronenstrahlung wenigstens einer Quelle zur Erzeugung von Elektronenstrahlen, Funkenerodieren oder einem spanenden Fertigungsverfahren eingebrachte Vertiefung sein.
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Die Erhöhung ist eine durch Schmelzen und/oder Sintern mit Laserstrahlen wenigstens eines Lasers oder mit Elektronenstrahlen wenigstens einer Quelle zur Erzeugung von Elektronenstrahlen aus auf einen auf die Patrone treffenden Oberfläche des Schlagbolzens aufgebrachten Stoff ausgebildete Erhöhung. Das können insbesondere auch Partikel aus dem Stoff sein.
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Erhöhungen und/oder Vertiefungen können insbesondere durch Laserbeschriftung und/oder Lasergravur aufgebrachte und/oder eingebrachte maschinenlesbare Kennzeichnungen sein. Über Maschinendaten oder ein in digitale Daten gewandeltes Abbild der Kennzeichnung in Form der Oberflächenstruktur ist der entsprechende Schlagbolzen zuordenbar. In Verbindung mit der zugeordneten Handfeuerwaffe und deren Besitzer ist letzterer einfach und schnell zu ermitteln. Das kann auch vor Ort beispielsweise mit einem mobilen Datenverarbeitungssystem erfolgen, welches beispielsweise ein Bestandteil eines Mobiltelefons oder eines Laptops ist und über ein Datennetz mit einer Datenbank als Datenspeicher verbunden ist.
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Der Schlagbolzen ist vorteilhafterweise ein beim Auftreffen auf die Patrone ein das Zündhütchen und/oder die Patronenhülse umformender Schlagbolzen.
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Vertiefungen können Formen von Figuren, Symbolen, Zeichen jeweils einzeln oder in einer Kombination sein.
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Ein Abbild der Vertiefungen kann vorteilhafterweise ein DataMatrix-Code oder ein QR-Code sein.
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Erhöhungen können Formen von Punkten, Linien und/oder Zeichen aufweisen.
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Ein Abbild der Erhöhungen kann ein DataMatrix-Code oder ein QR-Code sein.
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In einer Ausführungsform können Maschinendaten der bestimmten Erhöhung und/oder der bestimmten Vertiefung und/oder Daten des digital gewandelten Abbilds der bestimmten Erhöhung und/oder der bestimmten Vertiefung der auf die Patrone treffenden Oberfläche des Schlagbolzens ein Bestandteil wenigstens eines Datenspeichers eines Datenverarbeitungssystems sein. Die Maschinendaten können dazu Prozessdaten und/oder Produktdaten sein.
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Das Datenverarbeitungssystem ist vorteilhafterweise ein den Daten im Datenspeicher den Besitzer wenigstens als ein Name zuordnendes Datenverarbeitungssystem.
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Das Datenverarbeitungssystem kann mit einem Rechnernetzwerk verbunden werden oder ein Bestandteil eines Rechnernetzwerks sein. Eine Oberflächenstruktur einer abgeschossenen Patrone kann so einfach dem Besitzer zugeordnet werden. Diese Daten können über das Rechnernetzwerk einfach abgefragt werden, wobei diese Daten auf wenigstens ein Datenverarbeitungssystem geleitet und in diesem gespeichert und/oder mittels eines mit dem Datenverarbeitungssystem verbundenen Bildschirms dargestellt werden können. Das Rechnernetzwerk kann ein lokales Rechnernetzwerk oder das Internet sein.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden näher beschrieben.
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Ein Schlagbolzen ist ein Bestandteil einer Handfeuerwaffe zum Verschießen von Patronen. Die auf die Patrone auftreffende Oberfläche des Schlagbolzens weist bestimmte Vertiefungen auf, welche durch Beaufschlagung dieser Oberfläche mit Laserstrahlen wenigstens eines Lasers eingebrachte Vertiefungen sind. Die mit den Vertiefungen vorhandene Oberflächenstruktur ist dem jeweiligen Schlagbolzen zugeordnet, so dass der Schlagbolzen ein bestimmter und über die durch die Vertiefungen verursachte Umformung der abgeschossenen Patrone zu bestimmender Schlagbolzen ist.
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Die Vertiefungen sind durch Laserabtrag eingebrachte maschinenlesbare Kennzeichnungen. Eine Kennzeichnung ist beispielsweise die Nummer der Handfeuerwaffe, deren Bestandteil der Schlagbolzen ist. Eine weitere Kennzeichnung kann ein Code sein. Ein Abbild der Vertiefungen ist insbesondere ein QR-Code. Die so strukturierte Oberfläche wirkt bei Auftreffen auf die Patrone als Prägestempel insbesondere für das Zündhütchen der Patrone, die mit der Patronenhülse am Ort der Schussabgabe verbleibt.
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Den Vertiefungen als Lasermarkierungen sind Daten in Form der Waffennummer und dem Besitzer zugeordnet und so in einem Datenspeicher gespeichert. Dieser kann Bestandteil einer Datenbank sein, die als Bestandteil eines Datenverarbeitungssystems mit einem Datennetz verbunden oder verbindbar ist.
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Die maschinenlesbare Codierung des Zündhütchens der abgeschossenen Patrone führt dazu, dass dieser Code über eine Abbildung, Datenwandlung, Übersendung der Daten an das Datenverarbeitungssystem und Vergleich mit darin gespeicherten Codierungen dem Besitzer der Handfeuerwaffe zuordenbar ist. Diese Daten sind so einfach und leicht abfragbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007034668 A1 [0003]