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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft allgemein einen Kettenförderer mit einer Gliederkette, die aus einer Mehrzahl von Kettengliedern zusammengesetzt ist, und betrifft insbesondere ein Kettenglied zur Kopplung mit einem Mitnehmer für ein solches Kettenglied, einen Mitnehmer zur Kopplung mit einem solchen Kettenglied sowie einen Kettenförderer mit zumindest einer Kombination aus einem solchen Kettenglied und einem solchen Mitnehmer.
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Hintergrund der Erfindung
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Beispiele für Gliederketten im Sinne der vorliegenden Anmeldung und für Kettenförderer, die aus einer Mehrzahl solcher Kettenglieder zusammengesetzt sind, sind in
WO 2016 079178 A1 ,
DE 10236559 A1 und
WO 0214189A1 der Anmelderin offenbart.
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Heutzutage sind derartige automatisierte Kettenförderer aus modernen Produktionsstätten und / oder Lager- bzw. Sortierstätten nicht mehr wegzudenken. Dies wird insbesondere bei modernen Post- und Paketsortierungsanlagen deutlich. Bei vielen dieser Kettenförder-Systeme wird ein modularer Aufbau bevorzugt, bei dem der Kettenförderer aus einer Vielzahl von Kettengliedern gleicher Bauart zusammengesetzt ist. Hierdurch ergibt sich zum einen der Vorteil, dass ein bestehendes System verändert, insbesondere vergrößert, werden kann und zum anderen der Vorteil, dass der Kettenförderer bei geeigneter Wahl der Kettenglieder flexibler ist; insbesondere kann dieser links- und rechtsbeweglich sowie nach oben und nach unten beweglich sein, was z.B. beim Einsatz des Kettenförderers in Postlagerstellen von Nutzen ist.
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1 zeigt in einer Draufsicht einen Kettenförderer 100 für Fördergut (nicht gezeigt) nach dem Stand der Technik. Genauer gesagt, ist ein Segment des Kettenförderers 100 dargestellt, von dem insgesamt sieben Kettenglieder 104 (nach dem Stand der Technik) hintereinander gereiht dargestellt sind, wodurch sich eine Förderfläche zur Auflage von Fördergut oder von Produktträgern ergibt.
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Der besagte Kettenförderer 100 ist in einer Führungsrinne 103 aufgenommen, die an den beiden Seiten durch Seitenführungen 102 begrenzt wird. Bei normalem Betrieb weist der Kettenförderer 100 eine Vorzugsrichtung auf, die als Förderrichtung R bezeichnet wird.
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Um aufeinanderfolgende Kettenglieder beweglich (seitliche Beweglichkeit) und in Reihe miteinander zu verbinden und dabei eine möglichst ununterbrochene Förderfläche bereitstellen zu können, weisen die Kettenglieder 104 mehrere vordere Zähne 112 und dazwischen ausgebildete Lücken 113 auf, die im verbundenen Zustand in korrespondierend invers ausgebildeten hinteren Lücken 115 und Zähnen 114 eines unmittelbar benachbarten Kettenglieds 104 aufgenommen sind. Genauer gesagt sind in dem Ausführungsbeispiel nach der 1 an jedem Kettenglied 104 fünf vordere Zähne 112 und sechs vordere Lücken 113 zu sehen, die am vorderen Rand eines Kettenglieds 104 angeordnet sind. Am hinteren Endes eines unmittelbar benachbarten Kettenglieds 4 sind korrespondierend hierzu sechs hintere Zähne 114 und fünf hintere Lücken 115 angeordnet. Die vorderen und hinteren Zähne und Lücken sind dabei entlang einer konvex nach außen hin gerichteten bogenförmigen Linie angeordnet, wodurch die zuvor erwähnte seitliche Beweglichkeit, insbesondere eine Kurvengängigkeit der Gliederkette, möglich wird.
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Die Führungsrinne
103 ist in der
1 nur schematisch dargestellt, wobei an dieser Stelle erwähnt werden muss, dass verschiedene Varianten möglich sind. Zum Beispiel können die Kettenglieder
104 auf deren Unterseite Rollen aufweisen und über die Oberfläche der Führungsrinne
103 rollen; oder die Kettenglieder können seitlich über Querbolzen, die einer Verbindung der Kettenglieder miteinander dienen, in einer (achterbahnartigen) Führungsschiene geführt sein. Jedoch sind auch weitere Möglichkeiten denkbar. Beispiele hierfür sind in den Druckschriften
WO 2016 079178 A1 ,
DE 10236559 A1 und
WO 0214189A1 der Anmelderin offenbart, deren Inhalt hiermit im Wege der Bezugnahme ausdrücklich mit beinhaltet sei.
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2 zeigt in einer detaillierten Perspektivansicht von oben einen Ausschnitt aus einem Kettenförderer 100 für Fördergut (nicht gezeigt) nach dem Stand der Technik mit einem Mitnehmer 105 zum Mitnehmen von Fördergut. Genauer gesagt, ist ein Segment des Kettenförderers 100 dargestellt, in dem insgesamt drei Kettenglieder 104 (nach dem Stand der Technik) hintereinander gereiht sind, wobei auf dem vordersten Kettenglied ein Mitnehmer 105 (nach dem Stand der Technik) zu sehen ist, der an dem Kettenglied durch Spritzgießen angeformt oder fest mit diesem verbunden ist.
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Wenn dieser Mitnehmer 105 gegen ein Hindernis stößt, muss folglich entweder das Kettenförderband 100 gestoppt werden oder der Mitnehmer 105 wird von dem Kettenglied 104 abgerissen, wodurch das Kettenförderband 100 irreversibel beschädigt wird.
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Zur Vermeidung solcher irreversiblen Beschädigungen ist aus dem Stand der Technik auch bekannt, vertikale Mitnehmerstrukturen aus einem flexiblen Material an einzelnen Kettengliedern anzuformen oder zu befestigen. Damit kann das Risiko von Beschädigungen der Gliederkette zwar reduziert werden, weil der Mitnehmer sich bei Kollision mit einem Hindernis entsprechend reversibel verformen kann. Wenn der Abstand zwischen Hindernis und Oberseite der Gliederkette jedoch vergleichsweise gering ist, kann die Gliederkette dennoch irreversibel beschädigt werden, was eine Reparatur und insbesondere eine Unterbrechung des Betriebs des Fördersystems erfordert. Oder der Kontakt des Mitnehmers mit dem Hindernis führt zu einer Unterbrechung des Betriebs des gesamten Fördersystems, das erst dann wieder anlaufen kann, wenn das Hindernis entfernt wird. Der Betrieb eines herkömmlichen Fördersystems ist somit ineffizient.
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Es besteht also ein großes Interesse an weiteren Verbesserungen, womit sich Probleme beim Kontakt von Mitnehmern mit Hindernissen effizient beheben lassen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Kettenglied für eine Gliederkette eines Kettenförderers zur Beförderung von Fördergut dahingehend zu verbessern, dass Fördergut mit Hilfe von Mitnehmern noch effizienter und zuverlässiger gefördert werden können. Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen entsprechenden Mitnehmer für ein solches Kettenglied bereitzustellen. Gemäß einem weiteren Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung soll ein verbesserter Kettenförderer mit zumindest einem Mitnehmer bereitgestellt werden, der effizienter und zuverlässiger betrieben werden kann.
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Diese Aufgaben werden durch ein Kettenglied nach Anspruch 1, einen Mitnehmer nach Anspruch 11 und einen Kettenförder nach Anspruch 21 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Somit stellt die Erfindung ein Kettenglied für eine Gliederkette eines Kettenförderers zur Beförderung von Fördergut bereit, dessen Gliederkette aus einer Mehrzahl von gelenkig miteinander verbundenen Kettengliedern gleicher Bauart zusammengesetzt ist. Das Kettenglied umfasst eine flach ausgebildete Tragfläche auf der Oberseite des Kettenglieds, sodass das Fördergut auf der Tragfläche platziert bzw. abgelegt werden kann, sowie Verbindungsstrukturen auf einer Unterseite des Kettenglieds, gegenüberliegend der Oberseite, die ausgelegt sind, um Kettenglieder gleicher Bauart gelenkig miteinander zu verbinden, um eine Gliederkette auszubilden.
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Erfindungsgemäß weist das Kettenglied zumindest einen magnetischen Kopplungsabschnitt auf, der in der Tragfläche auf der Oberseite des Kettenglieds vorgesehen ist, um einen Mitnehmer mit zumindest einem zugeordneten magnetischen Kopplungsabschnitt lösbar mit dem Kettenglied zu koppeln.
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Weil die Tragfläche flach ausgebildet ist, kann der Mitnehmer zur Montage einfach auf das Kettenglied seitlich aufgeschoben werden, bis die gewünschte magnetische Kopplung zwischen den magnetischen Kopplungsabschnitten zustande kommt.
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Dadurch ist erfindungsgemäß eine lösbare Kopplung zwischen Mitnehmer und Kettenglied ermöglicht, die durch Abscheren bzw. Herunterschieben des Mitnehmers von der Oberseite des Kettenglieds oder durch Abheben des Mitnehmers in einfacher Weise wieder gelöst werden kann. Das Fördersystem braucht hierzu nicht angehalten werden, sondern kann kontinuierlich weiter betrieben werden, wodurch sich erhebliche wirtschaftliche Vorteile ergeben, insbesondere ein ausfallzeitfreier Betrieb.
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Der Mitnehmer kann auch während des laufenden Betriebs des Fördersystems auf eine angetriebene Gliederkette aufgebracht werden, weil die magnetische Kopplung zwischen Mitnehmer und Kettenglied grundsätzlich kein Anhalten der Gliederkette erfordert. Es genügt erfindungsgemäß, wenn der Mitnehmer einfach in ungefähr korrekter Ausrichtung auf dem Kettenglied platziert wird. Die magnetische Kopplung zwischen den magnetischen Kopplungsabschnitten sorgt automatisch für eine korrekte Ausrichtung und Kopplung mit dem Kettenglied.
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Die magnetische Kopplung zwischen den magnetischen Kopplungsabschnitten ist erfindungsgemäß ausreichend stark gewählt, sodass der Mitnehmer das zu fördernde Fördergut zuverlässig mitnehmen kann, was durch geeignete Wahl der Materialien der magnetischen Kopplungsabschnitte und deren geometrische Abmessungen in einfacher Weise bewerkstelligt werden kann.
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Die Effizienz des Betriebs von Fördersystemen kann somit erfindungsgemäß erheblich gesteigert werden.
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Für eine magnetische Kopplung mit dem Mitnehmer kann der zumindest eine magnetische Kopplungsabschnitt des Kettenglieds aus einem ferro- oder paramagnetischen Material ausgebildet sein, also aus einem Material, das durch einen in dem Mitnehmer an korrespondierender Position angeordneten Magneten ausreichend magnetisierbar ist, um eine ausreichende magnetische Kopplungsstärke zwischen Kettenglied und Mitnehmer zu bewirken.
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Alternativ kann der zumindest eine magnetische Kopplungsabschnitt des Kettenglieds aus einem permanentmagnetischen Material einer ersten magnetischen Polarität ausgebildet sein, um mit einem zugeordneten zumindest einen magnetischen Kopplungsabschnitt des Mitnehmers aus einem ferro- oder paramagnetischen Material oder einem permanentmagnetischen Material einer entgegengesetzten zweiten magnetischen Polarität zu wechselwirken, um eine ausreichende Kopplungsstärke zwischen Kettenglied und Mitnehmer zu bewirken.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die magnetischen Kopplungsabschnitte sowohl des Kettenglieds als auch des Mitnehmers aus einem permanentmagnetischen Material ausgebildet, wobei zugeordnete magnetische Kopplungsabschnitte des Kettenglieds und des Mitnehmers eine entgegengesetzte Polarität haben.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind zwei magnetische Kopplungsabschnitte in einer spiegelsymmetrischen Anordnung an zwei entgegengesetzten Seiten des Kettenglieds angeordnet. Der Mitnehmer kann somit in einer eindeutig durch die beiden magnetischen Kopplungsabschnitte vorgegebenen Winkelstellung relativ zu dem Kettenglied angeordnet werden. Auch beim Beladen der Gliederkette mit Fördergut und dem anschließenden Fördern des Förderguts kann so ein Verdrehen des Mitnehmers relativ zu dem Kettenglied einfach und zuverlässig verhindert werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die beiden magnetischen Kopplungsabschnitte an den beiden entgegengesetzten Seiten des Kettenglieds aus einem permanentmagnetischen Material ausgebildet und weisen eine entgegengesetzte magnetische Polarität auf, also beispielsweise mit einem N-Pol auf einer linken Seite des Kettenglieds und mit einem S-Pol auf einer rechten Seite des Kettenglieds. Die Ausrichtung und Orientierung des Mitnehmers relativ zu dem Kettenglied kann somit eineindeutig vorgegeben werden, eine umgekehrte Anordnung des Mitnehmers ist aufgrund magnetischer Abstoßungskräfte nicht möglich.
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Alternativ sind die beiden magnetischen Kopplungsabschnitte an den beiden entgegengesetzten Seiten des Kettenglieds aus einem permanentmagnetischen Material ausgebildet und weisen eine identische magnetische Polarität auf. Der Mitnehmer kann so in zwei (um 180 Grad zueinander gedrehten) Winkelstellung auf dem Kettenglied angeordnet werden, was die Anordnung des Mitnehmers auf dem Kettenglied insbesondere bei hohen Fördergeschwindigkeiten vereinfachen kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der zumindest eine magnetische Kopplungsabschnitt aus einem zylindrischen Abschnitt ausgebildet, der axial gesichert in der Tragfläche angeordnet ist und eine flache Oberseite aufweist. Die flache Oberseite erleichtert die Anordnung des Mitnehmers durch einfaches seitliches Aufschieben des Mitnehmers auf ein Kettenglied, bis die gewünschte magnetische Kopplung zwischen den magnetischen Kopplungsabschnitten zustande gekommen ist. Die axiale Sicherung verhindert ein Herausreißen des magnetischen Kopplungsabschnitts aus dem Kettenglied beim Lösen des Mitnehmers von dem Kettenglied, etwas beim Anstoßen an ein Hindernis.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform schließt der zumindest eine magnetische Kopplungsabschnitt bündig mit der Oberseite der Tragfläche ab, ragt also nicht über die Oberseite hinaus. Dies erleichtert die Anordnung des Mitnehmers durch einfaches seitliches Aufschieben auf ein Kettenglied, bis die gewünschte magnetische Kopplung zwischen den magnetischen Kopplungsabschnitten zustande gekommen ist.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform kann der zumindest eine magnetische Kopplungsabschnitt auch geringfügig über die Oberseite der Tragfläche hinausragen, sodass in einfacher Weise ein vorbestimmter Abstand zwischen der Unterseite des Mitnehmers und der Oberseite des Kettenglieds eingestellt werden kann, beispielsweise um zu verhindern, dass der Mitnehmer die Seitenführungen des Kettenförderers schleifend berührt.
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Gemäß einer bevorzugten weiteren Ausführungsform ist das Kettenglied einstückig aus einem Kunststoff ausgebildet, insbesondere durch ein Spritzgussverfahren.
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Gemäß einem weiteren Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird ein Mitnehmer für ein Kettenglied der vorgenannten Art bereitgestellt, mit einer flach ausgebildeten Stützfläche zum Abstützen auf der Tragfläche des Kettenglieds und einer Mitnehmerfläche, die sich unter einem Winkel relativ zu der Stützfläche erstreckt, insbesondere unter einem rechten Winkel. Erfindungsgemäß weist der Mitnehmer zumindest einen magnetischen Kopplungsabschnitt auf, der in der Stützfläche auf der Unterseite des Mitnehmers vorgesehen ist, um den Mitnehmer mit zumindest einem magnetischen Kopplungsabschnitt des Kettenglieds lösbar zu koppeln.
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Die magnetische Kopplung und geometrische Ausgestaltung des magnetischen Kopplungsabschnitts oder der bevorzugt zwei magnetischen Kopplungsabschnitte des Mitnehmers ist entsprechend, wie vorstehend im Zusammenhang mit dem Kettenglied dargelegt.
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Gemäß einem weiteren Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird ein Kettenförderer zur Beförderung von Fördergut bereitgestellt, mit einer endlos, umlaufenden Gliederkette, die aus einer Mehrzahl von Kettengliedern zusammengesetzt ist, die gelenkig miteinander verbunden sind, und mit mindestens einem Mitnehmer, der auf der Oberseite eines zugeordneten Kettenglieds angeordnet ist, um das Fördergut mitzunehmen. Erfindungsgemäß umfasst der Kettenförderer zumindest eine Kombination aus einem Mitnehmer und einem Kettenglied der vorgenannten Art, die aufgrund der magnetischen Kopplung zwischen den magnetischen Kopplungsabschnitten lösbar miteinander gekoppelt sind.
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Die Kettenglieder können sich dabei in ihren Größen und Formen durchaus auch unterscheiden, da für verschiedene Arbeiten auch verschiedene Kettenglieder benötigt werden. Zum Beispiel können bei Briefbeförderungsanlagen relativ schmale Kettenglieder verwendet werden, die im Normalfall eine Breite im Bereich von knapp über 210mm (also DIN A4 Maße) aufweisen, wohingegen Kettenglieder für Paketbeförderungsanlagen deutlich breitere Kettenglieder haben. Auch die Materialien können je nach Anwendungsbereich aus verschiedenen Gruppen gewählt werden, wobei jedoch Hartplastikmaterialien bevorzugt werden.
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Figurenliste
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen anhand von Zeichnungen beschrieben.
- 1 zeigt eine schematische Draufsicht eines Segmentes eines Kettenförderers nach dem Stand der Technik;
- 2 zeigt eine perspektivische Draufsicht eines Segmentes eines Kettenförderers mit einem Mitnehmer nach dem Stand der Technik;
- 3 zeigt eine detaillierte schematische Schrägansicht eines Kettenglieds nach einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 4 zeigt eine detaillierte schematische Schrägansicht (von unten) eines L-Förmigen Mitnehmers nach einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 5 zeigt eine detaillierte schematische Schrägansicht des Kettenglieds mit dem (lösbar) verbundenen L-förmigen Mitnehmer nach einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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In den Figuren bezeichnen identische Bezugszeichen identische oder im Wesentlichen gleich wirkende Elemente oder Gruppen von Elementen.
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Ausführliche Beschreibung der Figuren
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3 zeigt in einer detaillierten Schrägansicht ein Kettenglied 10 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Bei diesem Kettenglied 10 sind die vorstehend im Zusammenhang mit den 1 und 2 beschriebenen Merkmale der Kettenglieder 10 deutlich zu sehen, d.h. die Zähne 12 und die dazwischen ausgebildeten Lücken 13, die am vorderen Rand des Kettenglieds 10 vorgesehen sind, sowie die Zähne 14 und die dazwischen ausgebildeten Lücken 15 am hinteren Rand des Kettenglieds 10.
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Die Tragfläche 11 auf der Oberseite des Kettenglieds 10 ist flach ausgebildet, sodass Fördergut einfach auf das Kettenglied 10 aufgeschoben werden kann.
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An der Unterseite des Kettenglieds
10 sind im hinteren Bereich zwei Hülsen
16 und im vorderen Bereich eine Verbindungsachse
17 angeformt. In der senkrechten Richtung (d.h. orthogonal zu der Tragfläche
11) sind die Hülsen
16 und die Verbindungsachse
17 beabstandet zu der Tragfläche
11 angeordnet, wodurch sich abschnittsweise eine Lücke ausbildet. Dabei ist die Verbindungsachse
17 mittig angeordnet und die beiden Hülsen
16 außermittig, sodass die Verbindungsachse
17 eines Kettenglieds
10 zwischen Hülsen
16 eines anderen Kettenglieds
10 eingeführt werden kann. Durch Einschieben eines Bolzens lassen sich so die Kettenglieder gelenkig miteinander verbinden, um beispielsweise eine endlos umlaufende Gliederkette auszubilden. Diese kann in der Art, wie in
WO 2016 079178 A1 ,
DE 10236559 A1 und
WO 0214189A1 der Anmelderin offenbart, in einem Tragprofil geführt werden, das hier nicht näher beschrieben wird. Der Inhalt der vorgenannten Druckschriften sei hiermit im Wege der Bezugnahme ausdrücklich mit beinhaltet.
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Gemäß der 3 sind auf der Oberseite des Kettenglieds 10 in der Tragfläche 11 zwei magnetische Kopplungsabschnitte 25 vorgesehen, die einer lösbaren magnetischen Kopplung mit korrespondierenden magnetischen Kopplungsabschnitten eines Mitnehmers dienen, wie nachfolgend ausgeführt. Die magnetischen Kopplungsabschnitte 25 können aus einem ferro- oder paramagnetischen Material ausgebildet sein, also aus einem Material, das durch einen Magneten, der in dem Mitnehmer vorgesehen ist, ausreichend magnetisierbar ist, um eine magnetische Kopplung mit einer ausreichenden Stärke zwischen dem Kettenglied und einem Mitnehmer zu bewirken. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die beiden magnetischen Kopplungsabschnitte 25 aus einem permanentmagnetischen Material ausgebildet, um mit korrespondierenden magnetischen Kopplungsabschnitten eines Mitnehmers magnetisch zu koppeln, wie nachfolgend ausgeführt.
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Die beiden magnetischen Kopplungsabschnitte 25 sind gemäß der Fig, 3 in einer spiegelsymmetrischen Anordnung an zwei entgegengesetzten Seiten des Kettenglieds 10 angeordnet. Die beiden magnetischen Kopplungsabschnitte 25 sind als zylindrische Elemente ausgebildet, die axial gesichert in der Tragfläche 11 aufgenommen sind. Insbesondere können die magnetischen Kopplungsabschnitte 25 im Rahmen eines Spritzgussverfahrens zur Herstellung der Kettenglieder 10 aus einem Kunststoff in diese integriert werden. Damit die magnetischen Kopplungsabschnitte 25 axial gesichert darin aufgenommen sind, können an den unteren Enden der magnetischen Kopplungsabschnitte 25 radiale Vorsprünge oder dergleichen ausgebildet sein, die ergänzend auch eine drehfeste Aufnahme der magnetischen Kopplungsabschnitte 25 in den Kettengliedern 10 bewirken können.
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Die magnetischen Kopplungsabschnitte 25 können bündig mit der Tragfläche 11 abschließen, aber auch geringfügig von dieser axial vorstehen.
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Die 4 zeigt einen Mitnehmer 20 gemäß der vorliegenden Erfindung zur magnetischen Kopplung mit einem Kettenglied, wie vorstehend anhand der 3 beschrieben. Dieser Mitnehmer 20 ist (in einer Seitenansicht betrachtet) L-förmig ausgebildet und weist zwei Flächen auf, nämlich eine Mitnehmerfläche 21 und eine Stützfläche 22, die sich im Wesentlichen senkrecht zur Mitnehmerfläche 21 erstreckt, um ein L-förmiges Profil auszubilden. Die Mitnehmerfläche 21 kann dabei größer ausgebildet sein als die Stützfläche 22.
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In Entsprechung zu den magnetischen Kopplungsabschnitten 25 des Kettenglieds (vgl. 3) sind auf der Unterseite der Stützfläche 22 zwei magnetische Kopplungsabschnitte 23 vorgesehen, die einer lösbaren magnetischen Kopplung des Mitnehmers 20 mit den korrespondierenden magnetischen Kopplungsabschnitten 25 eines zugeordneten Kettenglieds 10 dienen. Die magnetischen Kopplungsabschnitte 23 können aus einem ferro- oder paramagnetischen Material ausgebildet sein, also aus einem Material, das durch einen Magneten, der in dem Kettenglied jeweils als magnetischer Kopplungsabschnitt vorgesehen ist, ausreichend magnetisierbar ist, um eine magnetische Kopplung mit einer ausreichenden Stärke zwischen dem Kettenglied und dem Mitnehmer zu bewirken. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die beiden magnetischen Kopplungsabschnitte 23 aus einem permanentmagnetischen Material ausgebildet, um mit den korrespondierenden magnetischen Kopplungsabschnitten 25 des Kettenglieds magnetisch zu koppeln.
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Im letztgenannten Fall haben die permanentmagnetischen magnetischen Kopplungsabschnitte 23 des Mitnehmers 20 die entgegengesetzte magnetische Polarität wie die permanentmagnetischen magnetischen Kopplungsabschnitte 25 des Kettenglieds 10. Dabei können die permanentmagnetischen magnetischen Kopplungsabschnitte 23 und die permanentmagnetischen magnetischen Kopplungsabschnitte 25 jeweils die gleichen magnetischen Polaritäten oder entgegengesetzte magnetische Polaritäten haben. Im letztgenannten Fall kann der Mitnehmer 20 nur in einer eineindeutigen Orientierung relativ zu dem Kettenglied 10 mit diesem magnetisch gekoppelt werden, wobei diese Orientierung durch die Polaritäten der permanentmagnetischen magnetischen Kopplungsabschnitte 23, 25 festgelegt ist.
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Die beiden magnetischen Kopplungsabschnitte 23 sind gemäß der 4 in einer spiegelsymmetrischen Anordnung an zwei entgegengesetzten Seiten des Mitnehmers 20 angeordnet. Die beiden magnetischen Kopplungsabschnitte 23 sind als zylindrische Elemente ausgebildet, die axial gesichert in der Stützfläche 22 aufgenommen sind. Insbesondere können die magnetischen Kopplungsabschnitte 23 im Rahmen eines Spritzgussverfahrens zur Herstellung des Mitnehmers 20 aus einem Kunststoff in diesen integriert werden. Damit die magnetischen Kopplungsabschnitte 23 axial gesichert darin aufgenommen sind, können an den unteren Enden der magnetischen Kopplungsabschnitte 23 radiale Vorsprünge oder dergleichen ausgebildet sein, die ergänzend auch eine drehfeste Aufnahme der magnetischen Kopplungsabschnitte 23 in dem Mitnehmer 20 bewirken können.
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Die magnetischen Kopplungsabschnitte 23 können bündig mit der Stützfläche 22 des Mitnehmers 20 abschließen, aber auch geringfügig von dieser axial vorstehen.
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5 zeigt in einer perspektivischen Draufsicht die magnetische Kopplung eines Mitnehmers
20 mit einem Kettenglied
10 gemäß der vorliegenden Erfindung. Dabei ist das Kettenglied
10 zweckmäßig ausgebildet, wie vorstehend anhand der
1 und
2 zum Stand der Technik beschrieben und ausführlicher in
WO 2016 079178 A1 ,
DE 10236559 A1 und
WO 0214189A1 der Anmelderin offenbart, deren Inhalt hiermit im Wege der Bezugnahme mit aufgenommen sei.
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Die magnetischen Kopplungsabschnitte 23, 25 (vgl. 3 und 4) sind fluchtend übereinander angeordnet und koppeln den Mitnehmer 20 durch magnetische Kopplung lösbar mit dem Kettenglied 10.
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Gemäß der 5 kann der Mitnehmer 20 breiter als das Kettenglied 10 ausgebildet sein, sodass der Mitnehmer 20 sich über Seitenführungen eines Fördersystems (vgl. 1 und 2) hinaus erstrecken kann. Dabei muss die Höhe des Kettenglieds 10 und die Ausgestaltung des Mitnehmers 20 so aufeinander abgestimmt sein, dass der Mitnehmer 20 nicht die Seitenführungen schleifend berührt. Zweckmäßig kann die Breite des Mitnehmers 20 der Breite des Kettenglieds 10 auch entsprechen.
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Fördergut, das auf der von den Oberseiten der Kettenglieder 10 ausgebildeten Tragfläche abgelegt ist, wird durch den Mitnehmer 20 in Förderrichtung mitgenommen.
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Wenn dieser Mitnehmer 20 gegen ein Hindernis stößt, wird der Mitnehmer 20 einfach von der Tragfläche 11 des zugeordneten Kettenglieds 10 geschoben und von diesem gelöst. Der Mitnehmer 20 kann dann zwar von der Gliederkette herabfallen, ggf. auch das mitgenommene Fördergut. In jedem Fall kommt es jedoch nicht zu einer Beschädigung des Mitnehmers, des Kettenglieds oder der Fördersystems an sich. Dieses braucht also nicht angehalten werden, sondern kann kontinuierlich weiter betrieben werden, wodurch sich erhebliche wirtschaftliche Vorteile ergeben, insbesondere ein ausfallzeitfreier Betrieb.
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Ferner kann der Mitnehmer 20 auch während des laufenden Betriebs des Fördersystems auf eine angetriebene Gliederkette aufgebracht werden, weil die magnetische Kopplung zwischen Mitnehmer 20 und Kettenglied 10 grundsätzlich kein Anhalten der Gliederkette erfordert. Es genügt erfindungsgemäß, wenn der Mitnehmer 20 einfach in ungefähr korrekter Ausrichtung auf dem Kettenglied 10 platziert wird. Die magnetische Kopplung zwischen den magnetischen Kopplungsabschnitten 23, 25 sorgt automatisch für eine korrekte Ausrichtung und Kopplung mit dem Kettenglied 10.
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Die magnetische Kopplung zwischen den magnetischen Kopplungsabschnitten 23, 25 muss ausreichend stark sein, sodass der Mitnehmer 20 das zu fördernde Fördergut zuverlässig mitnehmen kann, was durch geeignete Wahl der Materialien der magnetischen Kopplungsabschnitte 23, 25 und deren geometrische Abmessungen in einfacher Weise bewerkstelligt werden kann.
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Die Effizienz des Betriebs von Fördersystemen der vorgenannten Art kann somit erfindungsgemäß erheblich gesteigert werden.
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Bezugszeichenliste
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- Bezugszeichen zur Erfindung
- 10
- Kettenglied
- 11
- Tragfläche
- 12
- vorderer Zahn
- 13
- vordere Lücke
- 14
- hinterer Zahn
- 15
- hintere Lücke
- 16
- Hülse
- 17
- Verbindungsachse
- 20
- Mitnehmer mit L-Profil
- 21
- Mitnehmerfläche
- 22
- Stützfläche
- 23
- magnetischer Kopplungsabschnitt von Mitnehmer 20
- 25
- magnetischer Kopplungsabschnitt von Kettenglied 10
- R
- Förderrichtung
- Bezugszeichen zum Stand der Technik
- 100
- Kettenförderer
- 102
- Seitenführung
- 103
- Führungsrinne
- 104
- Kettenglied (nach Stand der Technik)
- 105
- Mitnehmer (nach Stand der Technik)
- 112
- vorderer Zahn
- 113
- vordere Lücke
- 114
- hinterer Zahn
- 115
- hintere Lücke
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2016079178 A1 [0002, 0007, 0039, 0048]
- DE 10236559 A1 [0002, 0007, 0039, 0048]
- WO 0214189 A1 [0002, 0007, 0039, 0048]