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Die Erfindung bezieht sich auf eine Rinnenanlage zum Transport von Glastropfen von einer Speiservorrichtung zu Stationen einer Glasmaschine, mit einem Tropfenverteiler mit Scooprinnen, mittels denen die Glastropfen von der Speiservorrichtung übernehm- und weiterleitbar sind, Längsrinnen, mittels denen die Glastropfen von den Scooprinnen übernehm- und weiterleitbar sind, und Deflektorrinnen, mittels denen die Glastropfen von den Längsrinnen übernehm- und ihnen zugeordneten Vorformen der Stationen der Glasmaschine übergebbar sind.
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Eine derartige Rinnenanlage dient dazu, einen Glasposten oder Glastropfen von der Speiservorrichtung, die im Wesentlichen aus einem Plunger, einem Tonrohr und einer Tropfenschere besteht, zu übernehmen und diesen Glastropfen dann gleichmäßig und genau der jeweiligen Vorform der Glasmaschine bzw. IS-Glasmaschine zuzuleiten.
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Hierbei wird der Glastropfen zunächst einem Tropfenverteiler mit den Scooprinnen übergeben. Die Scooprinnen werden über eine elektronische Steuerung jeweils einzelnen Stationen der Glasmaschine zugeordnet. Die Glastropfen rutschen danach über die Längsrinnen in die Deflektorrinnen. Diese Deflektorrinnen sollen den Glastropfen führen und ihn optimal in die Vorform einleiten.
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Ausgehend von dem vorstehend geschilderten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine exakte Positionierung der Deflektorrinnen in Bezug auf die Längsachsen der ihnen zugeordneten Vorformen zu erleichtern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass jede Deflektorrinne der Rinnenanlage so in einer zur Längsachse der ihr zugeordneten Vorform rechtwinklig angeordneten X-Richtung verstellbar ist, dass ein der Vorform mittels der Deflektorrinne zugeführter Glastropfen unabhängig vom Durchmesser desselben der Vorform auf deren Längsachse zuführbar ist, und dass bei jeder Verstellung der Deflektorrinne die ihr zugeordnete Längsrinne sowie ein Übergang von der Längsrinne zur Deflektorrinne automatisch mit verstell- und einstellbar sind. Erfindungsgemäß erfolgt die Einstellung der Deflektorrinne sowie der ihr vorgeschalteten Bauteile der Rinnenanlage von einem einzigen Punkt aus, und zwar vom unteren Ende der Deflektorrinne aus. Die Deflektorrinne kann mit einem äußerst geringen Aufwand unter Berücksichtigung der Tropfengröße bzw. des Tropfendurchmessers eingestellt werden. Auch aufgrund des konstanten Vertikalabstands zwischen dem Auslassende der Deflektorrinne einerseits und dem Einlass der Vorform andererseits ist der Glastropfen äußerst stabil, wobei darüber hinaus die Fallzeiten bei allen zu den Stationen der Glasmaschine bzw. IS-Glasmaschine gleich sind.
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Zweckmäßigerweise ist beim Verstellen jeder Deflektorrinne in X-Richtung die betreffende Deflektorrinne auch in einer Y-Richtung verstellbar, wobei diese Y-Richtung sowohl zur X-Richtung als auch zur Längsachse der der Deflektorrinne zugeordneten Vorform rechtwinklig angeordnet ist.
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Dies ist in einfacher Weise bewerkstelligbar, wenn jede Deflektorrinne eine parallelogrammförmig ausgestaltete Haltevorrichtung aufweist, die mittels eines Trägers unterhalb eines Überkopfbalkens der Rinnenanlage an demselben angebracht ist. Die Verstellung der Deflektorrinne in der X-Richtung und/oder in der Y-Richtung ist vorzugsweise manuell realisierbar.
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Hierzu ist es zweckmäßig, wenn vorzugsweise an der dem Überkopfbalken abgewandten Stirnseite des Trägers ein Betätigungsglied für einen mit der parallelogrammförmig ausgestalteten Haltevorrichtung einer Deflektorrinne verbundenen Verstellmechanismus vorgesehen ist, mittels dem die Deflektorrinne in X-Richtung verstellbar ist.
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Analog ergibt sich eine zweckmäßige Weiterbildung, wenn vorzugsweise an der dem Überkopfbalken abgewandten Stirnseite des Trägers ein Betätigungsglied für einen mit der parallelogrammförmig ausgestalteten Haltevorrichtung einer Deflektorrinne verbundenen Verstellmechanismus vorgesehen ist, mittels dem die Deflektorrinne in Y-Richtung verstellbar ist.
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Zweckmäßigerweise ist so die Verstellbewegung der Deflektorrinne so realisierbar, dass der vertikale Abstand zwischen jeder Deflektorrinne der Rinnenanlage einerseits und der ihr zugeordneten Vorform andererseits konstant ist.
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Um eine derartige Verstellmöglichkeit jeder Deflektorrinne zu ermöglichen, wird gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Rinnenanlage vorgeschlagen, dass die einer Station der Glasmaschine zugeordneten Deflektorrinnen mittels eines ihnen gemeinsamen Tragglieds am Überkopfbalken gehaltert sind, wobei zwischen dem Tragglied einerseits und jeder dieser ein und derselben Station zugeordneten Deflektorrinnen andererseits am übergangsseitigen Endabschnitt der Deflektorrinne und an einem hierzu beabstandeten Abschnitt der Deflektorrinne jeweils ein Lagerungshebel angeordnet ist, der einerseits gelenkig mit dem Tragglied und andererseits gelenkig mit der Deflektorrinne verbunden ist. Aufgrund der derart gestalteten flexiblen und dennoch stabilen Halterung bzw. Lagerung der Deflektorrinne am Überkopfbalken sowie der flexiblen Anbindung der Deflektorrinne an der ihr zugeordneten Längsrinne ist eine Anpassung der Position sowohl der Deflektorrinne als auch der ihr zugeordneten Längsrinne und eine Anpassung des Übergangs zwischen der Längsrinne und der Deflektorrinne mit einer einzigen Verstellbewegung, die an der Deflektorrinne vorzunehmen ist, möglich.
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Um sicherzustellen, dass die Verweilzeiten der ein und derselben Station der Glasmaschine zuzuführenden Glastropfen innerhalb der Rinnenanlage gleich sind, wird gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Rinnenanlage vorgeschlagen, dass die Längsrinnen in Horizontal- und in Vertikalrichtung entsprechend dreidimensional gebogen und ausgeformt sind.
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Um die Rinnenanlage für eine möglichst große Bandbreite herzustellender Glasartikel einsatzfähig zu machen, ist es vorteilhaft, wenn die Deflektorrinnen mit einem V-förmigen Führungskanal ausgebildet sind, in den Glastropfen mit Durchmessern bis zu 48 mm aufnehm- und führbar sind.
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Falls Glastropfen mit größeren Durchmessern zu verarbeiten sind, können die Deflektorrinnen mit einem vergleichsweise geringen technisch-konstruktiven Aufwand gegen etwas größere Deflektorrinnen ausgetauscht werden.
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Zur Erleichterung der mit der Verstellung der Deflektorrinnen einhergehenden räumlichen Verstellung der Längsrinnen ist es vorteilhaft, wenn die Längsrinnen mittels am Überkopfbalken angebrachter Tragglieder und zwischen den Traggliedern und den Längsrinnen angeordneter Federglieder flexibel am Überkopfbalken gelagert sind.
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Angesichts der bei den hier einschlägigen Glasmaschinen bzw. IS-Glasmaschinen häufig beengten räumlichen Verhältnisse hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Überkopfbalken unterhalb der Längsrinnen der Rinnenanlage angeordnet ist.
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Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Rinnenanlage liegt darin, dass die Rinnenanlage und damit die Glasmaschine insgesamt mit einer geringeren Bauhöhe ausgelegt werden kann. Hierdurch kann eine Glasmaschine bzw. IS-Glasmaschine mit einer höheren Kapazität als früher bei vorgegebenen baulichen Verhältnissen installiert werden.
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Um auch bei der Übergabe der Glastropfen von den tropfenverteilerseitigen Scooprinnen zu den Längsrinnen stabile Verhältnisse zu gewährleisten, ist es vorteilhaft, wenn die Längsrinnen an ihren scooprinnenseitigen Endabschnitten mittels Haltemitteln verstellbar und so gehaltert sind, dass der Abstand zwischen dem Auslassende der Scooprinnen und den Einlassenden der den Scooprinnen zugeordneten Längsrinnen gleich ist.
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Darüber hinaus ergibt sich eine Vereinfachung des Betriebs des Tropfenverteilers, wenn die scooprinnenseitigen Endabschnitte der einer Scooprinne zugeordneten Längsrinnen so angeordnet und gelagert sind, dass der Verstellwinkel, um den die Scooprinne zwischen einander benachbarten und ihr zugeordneten Längsrinnen zu verstellen ist, konstant ist.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Ausführungsform unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Rinnenanlage einer Glasmaschine;
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2 eine Prinzipdarstellung von Haltevorrichtungen, die einer Station der Glasmaschine zugeordneten Deflektorrinnen der in 1 gezeigten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Rinnenanlage zugeordnet sind;
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3 eine Prinzipdarstellung der Verstellung und der Lagerung einer Deflektorrinne der in 1 gezeigten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Rinnenanlage;
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4 eine Draufsicht auf den Übergangsbereich zwischen der in 1 gezeigten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Rinnenanlage und einer in den Figuren nicht gezeigten Speiservorrichtung; und
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5 eine perspektivische Darstellung der einer Station der Glasmaschine zugeordneten Deflektorrinnen inklusive ihnen zugeordneter Längsrinnen und Halterung bzw. Lagerung.
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Eine in 1 in einer perspektivischen Übersichtsdarstellung gezeigte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Rinnenanlage 1 ist bei einer im übrigen in den Figuren nicht gezeigten Glasmaschine, z. B. bei einer IS-Glasmaschine mit einer Vielzahl von Stationen, zwischen einer in den Figuren nicht dargestellten Speiservorrichtung der Glasmaschine und den Stationen der Glasmaschine angeordnet. Die Rinnenanlage 1 dient hierbei dazu, Glastropfen, die ihr von der erwähnten, mit einer Tropfenschere ausgerüsteten Speiservorrichtung zugeführt werden, an an den Stationen der Glasmaschine vorgesehene Vorformen weiterzuleiten.
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Wie bereits erwähnt, werden ausgangsseitig der Speiservorrichtung mittels der Tropfenschere die Glastropfen mit den gewünschten Eigenschaften hergestellt. Die Rinnenanlage 1 leitet diese Glastropfen an die Vorformen der Stationen der Glasmaschine weiter, wobei in den Vorformen aus den Glastropfen die sog. Kölbel ausgebildet werden, bei denen es sich um Halbfertigprodukte handelt.
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Speiservorrichtungs- bzw. scherenseitig ist die Rinnenanlage 1 mit oberen bzw. Scooprinnen 2 ausgerüstet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel der Rinnenanlage 1 sind drei Scooprinnen 2 vorgesehen, wie sich am besten aus 4 ergibt. Die Scooprinnen 2 gehören zu einem Tropfenverteiler der Rinnenanlage 1. Mittels der Scooprinnen 2 werden die Glastropfen von der Speiservorrichtung übernommen und an Längsrinnen 3 weitergeleitet, wobei eine Scooprinne 2 diverse Längsrinnen 3 mit Glastropfen versorgt. Hierzu sind die Scooprinnen 2 in Umfangsrichtung der aus den Längsrinnen 3 gebildeten Anordnungen verstellbar.
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Die Längsrinnen 3 der Rinnenanlage 1 sind an ihren oberen Endabschnitten in einer in 4 teilweise sichtbaren Halteanordnung 21 gelagert bzw. gehaltert. Zu der Halteanordnung 21 gehört je Längsrinne 3 ein rechteckiges Haltemittel 13, welches im oberen Bereich einen Radius aufweist, in dem die betreffende Längsrinne 3 an ihrem oberen Ende angeordnet ist. Das Einlegen der Längsrinnen 3 an ihren oberen Enden in diese Haltemittel 13 kann in einfacher Weise bewerkstelligt werden. Die Halteanordnung 21 mit ihren Haltemitteln 13 ist so geformt, dass die den Scooprinnen 2 zugeordneten Endabschnitte der Längsrinnen 3 in Bezug auf die auslassseitigen Endabschnitte der Scooprinnen 2 so angeordnet sind, dass die Glastropfen stabil und ohne Energieverluste aus den Scooprinnen 2 in die Längsrinnen 3 übergeben werden.
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Der der Verstellung der Scooprinnen 2 dienende Tropfenverteiler muss aufgrund der vorgegebenen Anordnung der oberen Endabschnitte der Längsrinnen 3 jede Scooprinne 2 jeweils um denselben Winkel in Umfangsrichtung der aus 4 hervorgehenden halbkreisförmigen Anordnung der scooprinnenseitigen Endabschnitte der Längsrinnen 3 verstellen, um die jeweilige Scooprinne 2 von einer der ihr zugeordneten Längsrinnen 3 zu der dieser benachbarten der ihr zugeordneten Längsrinnen 3 zu bewegen.
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Die Scooprinnen 2 sind in üblicher Weise bananenförmig gebogen, wobei die Querschnittsform im oberen Bereich in etwa einem Ti und im unteren Bereich etwa einem V entspricht. Die Scooprinnen 2 können aus Aluminium, Stahl, Titan, anderen Legierungen und Composite-Werkstoffen hergestellt werden. An der Rückseite der Scooprinnen 2 ist ein Labyrinth-System ausgebildet, welches dazu dient, von Wasser oder anderen Kühlmedien durchströmt zu werden. Zum Zwecke der Reinhaltung sind die Scooprinnen zweiteilig konzipiert, und zwar aus einem Körperabschnitt und einem hiervon abnehmbaren Deckel. Hierdurch ist es möglich, das den Kühlkreislauf bildende Labyrinth-System zu reinigen. Die dem Anlagekontakt mit den Glastropfen ausgesetzten Kontaktflächen der Scooprinnen 2 können beschichtungsfrei oder auch mit einer Beschichtung ausgebildet sein, um die Lebensdauer bzw. die Geschwindigkeit der Glastropfen zu erhöhen und die Reibung zu reduzieren. Der Eintrittswinkel von den Scooprinnen 2 in die Längsrinnen 3 liegt beispielsweise bei ca. 26,7 Grad. Hierdurch wird eine niedrige Bauhöhe der gesamten Rinnenanlage 1 erreicht. Hierdurch können Glasmaschinen mit einer vergleichsweise hohen Kapazität an Standorten installiert werden, die für Glasmaschinen entsprechender Kapazität ohne die erfindungsgemäße Rinnenanlage 1 wegen mangelnder möglicher Einbauhöhe nicht geeignet waren.
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Die die Glastropfen von den Scooprinnen 2 übernehmenden Längsrinnen 3 – auch Throughs genannt – sind hinsichtlich ihrer Geometrie und Form als dreidimensional gewundene Bahnen ausgebildet. Hierbei weisen die einer Station der Glasmaschine bzw. IS-Glasmaschine zugeordneten Längsrinnen 3 eine für diese Station der Glasmaschine bzw. IS-Glasmaschine spezifisch angepasste dreidimensional gewundene Bahn auf. Mittels dieser entsprechend gestalteten Längsrinnen 3 wird erreicht, dass die zu einer Station der Glasmaschine bzw. IS-Glasmaschine weitergeleiteten Glastropfen für dieselbe Verweildauer innerhalb der Rinnenanlage 1 verbleiben.
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Die im Wesentlichen der horizontalen Weiterleitung der Glastropfen dienenden Längsrinnen 3 haben einen Querschnitt in Form eines offenen V. Die Längsrinnen 3 können aus Gusseisen, Stahl oder Aluminium ausgebildet sein. Auch im Falle der Längsrinnen 3 können speziell beschichtete Oberflächen vorgesehen werden, um so die Lebensdauer der Längsrinnen 3 zu erhöhen.
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Der Rinnenanlage 1 zugeordnet ist ein Überkopfbalken 9, der unterhalb der Längsrinnen 3 angeordnet ist. Am Überkopfbalken 9 sind Tragglieder 11 angebracht, die den Längsrinnen 3 zugeordnet sind und an denen die Längsrinnen 3 mittels Federgliedern 12 flexibel gehaltert sind.
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Aus den deflektorrinnenseitigen Endabschnitten der Längsrinnen 3 werden die Glastropfen an Übergängen 6 in die längsrinnenseitigen Endabschnitte der Deflektorrinnen 4 übergeben. Die Deflektorrinnen 4 haben wie die Längsrinnen 3 einen V-förmigen Führungskanal 10. Dieser Führungskanal 10 ist geeignet, Glastropfen aufzunehmen und weiterzuleiten, die einen Durchmesser von wenigen mm bis zu einem Durchmesser von ca. 48 mm aufweisen können. Auch die Deflektorrinnen 4 können aus Gusseisen, Stahl oder Aluminium ausgebildet sein. Es können Oberflächenbeschichtungen vorgesehen sein, um die Lebensdauer der Deflektorrinnen zu erhöhen und/oder die Gleiteigenschaften der Glastropfen in den Deflektorrinnen 4 zu beeinflussen.
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An ihren oberen, den Auslassenden der Längsrinnen zugeordneten Endabschnitten sind die Deflektorrinnen 4 und die den Deflektorrinnen zugeordneten Endabschnitte der Längsrinnen 3 mit einer Führung 20 versehen, die für einen stabilen Übergang 6 zwischen den Längsrinnen 3 einerseits und den Deflektorrinnen 4 andererseits sorgt, so dass die Glastropfen gleichmäßig und stabil von den Längsrinnen 3 in die Deflektorrinnen 4 geraten. Die Führung 20 ist, wie dies insbesondere in 3 prinzipiell dargestellt ist, gelenkig und flexibel ausgestaltet, so dass Relativbewegungen zwischen den einander zugeordneten Enden der Längsrinnen 3 einerseits und der Deflektorrinnen 4 andererseits zum Ausgleich von im Folgenden noch beschriebenen Verstellbewegungen der Deflektorrinnen 4 möglich sind.
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Des Weiteren sind die Deflektorrinnen 4 an ihren oberen Endabschnitten jeweils mittels des Lagerungshebels bzw. Federglieds 12 mit dem Tragglied 11 verbunden, wobei der Lagerungshebel 12 einerseits gelenkig an der Deflektorrinne 4 zugeordneten Führung 20 und andererseits gelenkig am Tragglied 11 gehaltert ist. Das Tragglied 11 seinerseits ist fest mit dem Überkopfbalken 9 der Rinnenanlage 1 verbunden.
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In einem näher zum Auslassende der Deflektorrinnen 4 angeordneten Abschnitt derselben sind diese gelenkig mit jeweils einem weiteren Lagerungshebel 19 verbunden, der mit seinem anderen Ende gelenkig mit dem bereits erwähnten, am Überkopfbalken 9 angebrachten Tragglied 11 gelenkig verbunden ist.
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Mittels der beiden Lagerungshebel 12, 19 sowie der Führung 20 ergibt sich eine flexible Lagerung bzw. Halterung der Deflektorrinnen 4 in Bezug auf das überkopfbalkenfeste Tragglied 11 und auch in Bezug auf die Längsrinnen 3, wobei der Übergang 6 zwischen den Längsrinnen 3 und den Deflektorrinnen 4 stabil bleibt.
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Mittels der Führung 20 wird gesichert, dass bei einer später noch zu beschreibenden Verstellung der Deflektorrinne 4 die dieser Deflektorrinne 4 zugeordnete Längsrinne automatisch mit eingestellt wird. Hierzu ist die Führung 20 mit einer Gabel ausgestaltet, in der das deflektorrinnenseitige Ende der der betreffenden Deflektorrinne 4 zugeordneten Längsrinne 3 aufgenommen ist. Mittels dieser mit der Gabel versehenen Führung 20 werden allfällige Bewegungen aufgenommen und ausgeglichen. Hinsichtlich des Übergangs 6 wird mittels der Führung 20 eine ideale überlappende dreidimensionale Bahn für den Glastropfen geschaffen. Beim Verstellen der Deflektorrinnen 4 durch Bedienungspersonal können die für die daraus resultierende Verstellung der Längsrinnen 3 resultierenden Kräfte mittels der bereits erwähnten Federglieder bzw. Lagerungshebel 12 gesteuert und reduziert werden. Eine manuelle Verstellung bzw. Einrichtung wird im Falle der erfindungsgemäßen Rinnenanlage 1 ausschließlich an den Deflektorrinnen 4 realisiert.
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Um eine manuelle Verstellung der Deflektorrinnen 4 in einfacher Weise zu ermöglichen, sind die Deflektorrinnen 4 unterhalb der Gelenkverbindungen zu den Lagerungshebeln 19 mit einer Haltevorrichtung 7 verbunden. Die Haltevorrichtung 7 ist, wie insbesondere aus 2 hervorgeht, parallelogrammförmig ausgestaltet und an einer Ecke gelenkig mit einem Träger 8 verbunden, an dem für jede der einer Station der Glasmaschine bzw. IS-Glasmaschine zugeordneten Deflektorrinnen 4 eine derartige Haltevorrichtung 7 vorgesehen ist. Mittels der parallelogrammförmigen Haltevorrichtung 7 kann jede Deflektorrinne 4, wie sich aus einer Zusammenschau der 2 und 3 ergibt, so in X-Richtung 5 bzw. Y-Richtung 14 verstellt werden, dass ein durch die Deflektorrinne 4 geleiteter Glastropfen koaxial, d. h. in der Längsachse L einer der betreffenden Deflektorrinne 4 zugeordneten Vorform in die Vorform hineingeleitet wird.
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Die Verstellung der Deflektorrinne 4 in der X-Richtung 5 bzw. in der Y-Richtung 14 wird mittels eines in den Figuren anhand eines Betätigungsglieds 15 bzw. 16 dargestellten Verstellmechanismus bewerkstelligt, wobei jeweils ein Verstellmechanismus für die X-Richtung 5 und ein Verstellmechanismus für die Verstellung in Y-Richtung 14 vorgesehen ist. Des Weiteren sind für jede der in 2 dargestellten drei Deflektorrinnen jeweils zwei derartige Verstellmechanismen vorgesehen.
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An der dem Überkopfbalken 9 abgewandten Stirnseite des Trägers 8 sind die Betätigungsglieder 15, 16 angeordnet. Für jede der drei in 2 gezeigten Deflektorrinnen 4 ist jeweils ein derartiges Betätigungsgliedpaar vorgesehen.
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Das Betätigungsglied 15 dient der Verstellung der parallelogrammförmigen Haltevorrichtung zwecks Bewegung der Deflektorrinne 4 in X-Richtung 5, das Betätigungsglied 16 entsprechend der Verstellung der betreffenden Deflektorrinne 4 in Y-Richtung 14.
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Aus dem in 3 prinzipiell dargestellten Lagerschema sowie den Bewegungspfeilen geht hervor, dass eine Verstellung der Deflektorrinne 4 in X-Richtung 5 bzw. in Y-Richtung 14 zu einer entsprechenden Verstellung am Übergang 6 führt, die wiederum aufgrund der flexiblen Lagerung der Längsrinne 3 in Bezug auf das betreffende Tragglied 11 bzw. den Überkopfbalken 9, die mittels der Federglieder 12 bewerkstelligt wird, aufgenommen werden kann.
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Die mittels der parallelogrammförmigen Haltevorrichtung realisierbare Verstellung der Deflektorrinne 4 in X-Richtung 5 verläuft senkrecht zur Längsachse L der der dieser Deflektorrinne 4 zugeordneten Vorform. Die Y-Richtung 14, in die die Deflektorrinne 4 ebenfalls verstellbar ist, ist sowohl senkrecht zur X-Richtung 5 als auch senkrecht zur Längsachse L der der betreffenden Deflektorrinne 4 zugeordneten Vorform.
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Bei einer Verstellung der Deflektorrinne 4 in Bezug auf die Vorform bleibt somit der vertikale Abstand zwischen dem Auslassende der Deflektorrinne 4 und dem Einlass der dieser zugeordneten Vorform konstant. Für das Zentrieren der Deflektorrinne 4 in Bezug auf die Längsachse L der Vorform werden sämtliche Verstellbewegungen innerhalb der Rinnenanlage 1 an einem Punkt bewerkstelligt, und zwar mittels der beiden Betätigungsglieder 15, 16. Die Deflektorrinne 4 ist mit Hilfe von Taschen an der parallelogrammförmigen Haltevorrichtung 7 eingehängt, so dass in Bezug auf die parallelogrammförmige Haltevorrichtung 7 eine exakte Positionierung der Deflektorrinne 4 sichergestellt ist. Mittels der vorstehend beschriebenen parallelogrammförmigen Haltevorrichtung 7 ist die Einstellung der Deflektorrinne 4 und der ihr zugeordneten Längsrinne 3 am untersten Teil der Rinnenanlage 1 realisierbar. Hierdurch kann die Deflektorrinne 4 in der X-Richtung 5 in Abhängigkeit von der Größe des zu verarbeitenden Glastropfens verstellt werden, wobei leichte Korrekturen in der Y-Richtung 14 möglich sind.