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Die Erfindung betrifft ein Auskleidungselement, das zur Sanierung eines Verbindungsbereiches zwischen einer Hauptrohrleitung und einer Seitenrohrleitung dient.
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Derartige Auskleidungselemente kommen bei der Sanierung von Rohrleitungen, insbesondere von Hauptleitungen, Seitenleitungen und Hausanschlussleitungen im Bereich der Kanalisation und auch im Bereich von Gebäuden zur Anwendung. Durch Einbringen der Auskleidungselemente können insbesondere undichte Abschnitte von Leitungen und insbesondere von Leitungsanschlussbereichen saniert werden. Hierbei wird das Auskleidungselement zur dauerhaften Verbindung mit der Innenseite der Rohrwandung mit einem Klebemittel versehen, wobei insbesondere ein aushärtbares Harz verwendet wird. Vorzugsweise umfasst das Auskleidungselement eine Schicht aus harzabsorbierbarem Material, insbesondere ein Vlies- oder Fasermaterial. Vor dem Einbringen des Auskleidungselements wird dieses mit dem Harz getränkt und dann das Auskleidungselement in seine endgültige Lage an die zu sanierende Stelle gebracht. Hierbei kommen üblicherweise die bekannten Inversionsverfahren zum Einsatz. Nach dem Aushärten des Harzes liegt das Auskleidungselement formschlüssig und kraftschlüssig an der Rohrinnenwand an. Diese Maßnahme ist häufig an Abzweigstellen zweier aufeinander treffender Rohrleitungen erforderlich.
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Zur Herstellung des Auskleidungselements ist es aus
US 2008/0078463 A1 bekannt, den Seitenrohrabschnitt eines hutförmigen Auskleidungselementes aus einem zunächst ebenen Teil in eine rohrförmige Form zu rollen und dann die gegenüberliegenden Seitenkanten miteinander zu vernähen. Anschließend kann die Nahtstelle mit einem Abdeckband überklebt werden. Eine ähnliche Maßnahme ist aus der
US 5,915,419 bekannt. Dort wird der zur Auskleidung des Seitenrohres vorgesehene rohrförmige Abschnitt durch Rollen und Verbinden der gegenüberliegenden Enden mittels einer Naht bereitgestellt. Anschließend wird eine Krempe mittels einer Klebeverbindung mit diesem rohrförmigen Abschnitt verbunden.
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Bei diesen Herstellverfahren hat es sich als nachteilig erwiesen, dass der Seitenrohrabschnitt und der Hauptrohrabschnitt des Auskleidungselementes durch eine ringförmige Naht verbunden werden müssen. Die Herstellung einer solchen Radialnaht ist aufwändig und erfordert das Nähen entlang einer kreisförmigen Bahn.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Auskleidungselement anzugeben, das eine verbesserte Dichtheit aufweist und kostengünstig in der Herstellung ist.
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Zur Lösung wird ein Auskleidungselement gemäß Anspruch 1 vorgeschlagen.
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Alle in der vorliegenden Erfindung genannten “Auskleidungselemente“ können auch als Liner, Sanierungselement oder Rohrauskleidungselement bezeichnet werden. Weiter können alle Hauptrohre als Hauptrohrleitungen und alle Seitenrohre als Seitenrohrleitungen bezeichnet werden. Grundsätzlich kann ein solches Auskleidungselement ein- oder mehrteilig ausgebildet sein. Insofern ist unter dem Begriff „Auskleidungsteil“ insbesondere ein Abschnitt des Auskleidungselementes oder ein Materialstück zu verstehen. Vorzugsweise sind die Auskleidungsteile aus dem gleichen Material. Die Auskleidungsteile können ein- oder mehrlagig aufgebaut sein.
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Das erfindungsgemäße Auskleidungselement gemäß Anspruch 1 wird zur Sanierung eines Verbindungsbereichs zwischen einer Hauptrohrleitung und einer Seitenrohrleitung benutzt und umfasst eine Schicht aus harzabsorbierbarem Material und wenigstens sechs flexible, dehnbare Auskleidungsteile, die zur Bildung des Auskleidungselements durch wenigstens sechs Verbindungen miteinander verbunden sind. Aufgrund seiner wenigstens sechs Verbindungen weist das Auskleidungselement eine geringere Dampfableitung auf, sodass es eine verbesserte Dichtheit hat. Außerdem wird während des Ausschneidens der wenigstens sechs flexiblen dehnbaren Auskleidungsteile aus einer Flachware weniger Verschnitt erzeugt, so dass das Auskleidungselement kostengünstig in der Herstellung ist.
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Vorzugsweise ist die Anzahl der Verbindungen gleich der Anzahl von Auskleidungsteilen. Beispielsweise werden sechs Verbindungen bei sechs Auskleidungsteilen verwendet. Die Anzahl der Auskleidungsteile und somit die Anzahl der Verbindungen kann beispielsweise je nach Flexibilität und/oder Dehnbarkeit des für das Auskleidungsteil verwendeten Materials ausgewählt werden, insbesondere hinsichtlich der harzabsorbierbaren Schicht. Weiter kann die Größe des Rohrdurchmessers der zu sanierenden Hauptrohrleitung oder der Seitenrohrleitung die Anzahl der Auskleidungsteile beeinflussen, da beispielsweise bei großen Rohrdurchmessern eine größere Anzahl von Auskleidungsteilen besser erscheint.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die wenigstens sechs flexiblen, dehnbaren Auskleidungsteile zur Bildung des Auskleidungselements durch wenigstens sieben Verbindungen miteinander verbunden.
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Vorzugsweise ist die jeweilige Verbindung durch eine sich im Wesentlichen entlang benachbarter Seitenkanten, Seitenkantenabschnitte und/oder Endkanten der Auskleidungsteile erstreckende Naht oder eine Klebeverbindung gebildet. Bevorzugt verläuft diese Verbindung durchgehend von einem Ende des Auskleidungselements zu dem anderen Ende des Auskleidungselements. Es kann also auch von einer Längsverbindung oder einer Längsnaht gesprochen werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfassen wenigstens vier Auskleidungsteile einen Seitenrohrabschnitt und einen Krempenrohrabschnitt und die wenigstens zwei anderen Auskleidungsteile umfassen einen Hauptrohrabschnitt. In dem eingebauten Zustand sind die wenigstens vier Auskleidungsteile, umfassend einen Seitenrohrabschnitt und einen Krempenrohrabschnitt, in Kontakt mit der Seitenrohrleitung und/oder dem Verbindungsbereich zwischen der Hauptrohrleitung und der Seitenrohrleitung, wobei die zwei Auskleidungsteile, umfassend den Hauptrohrabschnitt, nur an dem Hauptrohr anliegen. Bei dem Krempenrohrabschnitt kann es sich um eine Krempe oder einen Ring handeln, das heißt einem Abschnitt, der nur einen kurzen Bereich des Hauptrohres um den Anschlussbereich des Seitenrohres herum abdeckt. Der Hauptrohrabschnitt kann ein rohrförmiger Abschnitt sein, der im eingebauten Zustand das Hauptrohr in Umfangsrichtung vollständig und über eine gewisse Länge entlang des Hauptrohres abdeckt.
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Vorzugsweise sind die Auskleidungsteile, die einen Seitenrohrabschnitt und einen Krempenrohrabschnitt umfassen, miteinander verbunden, indem beide der Seitenkanten der benachbarten Seitenrohrabschnitte und die Seitenkanten und/oder Seitenkantenabschnitte der benachbarten Krempenrohrabschnitte durchgehend miteinander verbunden sind. Auf diese Weise kann eine durchgehende Verbindung erreicht werden. Insbesondere wenn diese Kanten und/oder Abschnitte geradlinig ausgebildet sind, können die Seitenkanten und/oder Seitenkantenabschnitte einfach vernäht und/oder verklebt werden.
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Weiterhin ist jedes der Auskleidungsteile, das einen Hauptrohrabschnitt umfasst, mit wenigstens einer seiner Seitenkanten an wenigstens zwei Seitenkanten und/oder Seitenkantenabschnitten der benachbarten Krempenrohrabschnitte und mit wenigstens einer Seitenkante und/oder Endkante eines benachbarten Krempenrohrabschnitts durchgehend miteinander verbunden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform haben wenigstens zwei der Auskleidungsteile, die einen Seitenrohrabschnitt und einen Krempenrohrabschnitt umfassen eine näherungsweise rechteckförmige Form. Beim Ausschneiden der zwei Auskleidungselemente, die einen Seitenrohrabschnitt und einen Krempenrohrabschnitt haben, aus einer Flachware wird dadurch weniger Verschnitt erzeugt.
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Vorzugsweise umfassen wenigstens zwei der Auskleidungsteile, die einen Seitenrohrabschnitt und einen Krempenrohrabschnitt umfassen, einen ersten rechteckförmigen Abschnitt und einen zweiten rechteckförmigen Abschnitt, wobei der erste rechteckförmige Abschnitt größer ist als der zweite rechteckförmige Abschnitt. Vorzugsweise können in eingebautem Zustand der erste rechteckförmige Abschnitt an den Verbindungsbereich zwischen dem Hauptrohr und dem Seitenrohr anliegen, insbesondere an dem Krempen- und/oder Ringabschnitt des Hauptrohres, und der zweite rechteckförmige Abschnitt an dem Seitenrohr anliegen.
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Weiterhin können die Seitenrohrabschnitte mittels wenigstens einer Verbindung mit einer Seitenrohrverlängerung verbunden sein, die wenigstens ein flexibles, dehnbares Auskleidungsteil umfasst. Bei der Seitenrohrleitung kann es sich beispielsweise um eine Hausanschlussrohrleitung handeln. Die Seitenrohrverlängerung liegt in der eingebauten Lage an der Seitenrohrleitung an und kann beispielsweise eine Länge von etwa bis zu 20 m oder mehr haben.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Seitenrohrverlängerung aus einer Flachware durch Wickeln und Verbinden entlang der Längskanten des wenigstens einen Auskleidungsteil gebildet und mittels wenigstens einer Naht und/oder Klebeverbindung mit den Seitenrohrabschnitten verbunden. Diese Naht/oder Klebeverbindung kann sich vorzugsweise im Wesentlichen in radiale Umfangsrichtung bezüglich der Seitenrohrverlängerung erstrecken. Somit kann die Seitenrohrverlängerung mittels einer Radialnaht an den Seitenrohrabschnitt angeschlossen sein.
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Die Schicht aus harzabsorbierbarem Material umfasst vorzugsweise ein Fasermaterial, ein Vlies und/oder ein Abstandsgewirk. So kann die Schicht aus harzabsorbierbarem Material insbesondere Glasfasern, Polyesterfasern, Polypropylenfasern, Carbonfasern und/oder Aramidfasern umfassen. Beispielsweise können Polyesternadelvliese, Glasvliese, Blends von Glasfasern (Schnittroving) und thermoplastische Kunststofffasern (Hybridrovings), beispielsweise PP, PES, Kohlefasern oder Aramidfasern und Kombinationen der vorgenannten Bestandteile verwendet werden.
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Ferner kann das Auskleidungsteil als fluidundurchlässige Schicht eine Kunststofffolie aufweisen, vorzugsweise eine Folie aus PVC oder aus thermoplastischem Polyurethan. Eine solche Beschichtung kann durch Kaschieren oder mittels Kalander auf die Schicht aus harzabsorbierbarem Material aufgebracht werden.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Auskleidungselement wenigstens ein Verstärkungselement, insbesondere einen Verstärkungsring. Dieses Verstärkungselement wird vorzugsweise im Bereich eines Endes des Auskleidungselements an diesem befestigt, insbesondere in dem Krempenbereich. Zur Befestigung kann beispielsweise eine Klebeverbindung vorgesehen sein. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Verstärkungselement um einen Verstärkungsring aus Kunststoffmaterial. Das Verstärkungselement ermöglicht, dass die Hauptrohrabschnitte der Auskleidungsteile einen formstabilen, flächigen Bereich ausbilden.
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Für die harzabsorbierbare Schicht kann auch ein vernadeltes Abstandsgewirk eingesetzt werden. Ein solches Abstandsgewirk umfasst beispielsweise ein doppelflächiges Textil, bei dem die Textillagen durch Verbindungsfasern (Polfasern) auf Distanz gehalten sind. Um nach der Verformung/Umformung eine Bindung der Fasern zu erreichen, erfolgt eine thermoplastische Verfestigung der Schicht aufgrund der entsprechend ausgebildeten Bestandteile (Kunststofffasern oder Pulverbinder). Um diese Verfestigung zu erreichen, kann zusätzlich oder alternativ eine Beschichtung, beispielsweise eine Folie aufgebracht werden.
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Ferner kann das wenigstens eine Auskleidungsteil in einem ersten Abschnitt eine erste Dicke und in einem zweiten Abschnitt eine zweite Dicke aufweisen. Insbesondere weist hierbei die Schicht aus harzabsorbierbarem Material die unterschiedlichen Materialdicken auf. Die unterschiedlichen Dicken werden vorzugsweise auf die gewünschte Endform des Auskleidungselementes und das Verformungsverhalten der Schicht aus harzabsorbierbarem Material abgestimmt. Auch die Lage und Ausdehnung der Abschnitte mit unterschiedlichen Dicken kann hierauf abgestimmt ausgewählt sein. Insbesondere im Übergangsbereich zwischen einem an dem Hauptrohr anzubringenden Bereich und einem an dem Seitenrohr anzubringenden Bereich wird eine geringere Dicke als in anderen Bereichen gewählt, um die erforderliche Verformbarkeit des Übergangsbereiches bereitzustellen und/oder zu erhöhen. Ferner wird ein Verfahren zur Herstellung eines Auskleidungselements für die Sanierung eines Verbindungsbereiches zwischen einer Hauptrohrleitung und einer Seitenrohrleitung vorgeschlagen, das vorzugsweise ein Auskleidungselement gemäß Anspruch 1 und den dazugehörigen Weiterbildungen herstellt.
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Bei diesem Verfahren zur Herstellung des Auskleidungselementes können wenigstens sechs flexible, drehbare Auskleidungsteile mit einer Schicht aus harzabsorbierbarem Material bereitgestellt werden, wobei wenigstens vier Auskleidungsteile einen Seitenrohrabschnitt und einen Krempenrohrabschnitt umfassen und die wenigstens zwei anderen Auskleidungselement einen Hauptrohrabschnitt umfassen. Zur Bildung des Auskleidungselementes werden die wenigstens sechs Auskleidungsteile durch wenigstens sechs Verbindungen miteinander verbunden.
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Ferner können die wenigstens sechs flexiblen, dehnbaren Auskleidungsteile durch wenigstens sieben Verbindungen miteinander verbunden werden, um das Auskleidungelement auszubilden.
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Ferner kann die jeweilige Verbindung durch eine sich im Wesentlichen entlang der benachbarten Seitenkanten, Seitenkantenabschnitte und/oder Kanten der Auskleidungsteile erstreckenden Naht und/oder eine Klebeverbindung gebildet werden. Ferner kann das Vernähen und/oder Verkleben durchgehend von dem einen Ende des Auskleidungselements zu dem anderen Ende des Auskleidungselements erfolgen, so dass ein einfacher, durchlaufender Verbindungsvorgang ermöglicht wird.
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Die Auskleidungsteile, die einen Seitenrohrabschnitt und einen Krempenrohrabschnitt haben, können dadurch miteinander verbunden werden, dass sowohl die Seitenkanten der benachbarten Seitenrohrabschnitte als auch die Seitenkanten und/oder Seitenkantenabschnitte benachbarter Krempenrohrabschnitte durchgehend miteinander verbunden werden. Hiermit kann eine durchgehende Verbindung erreicht werden. Insbesondere wenn diese Seitenkanten und/oder Seitenkantenabschnitte geradlinig ausgebildet sind, können die Seitenkanten und/oder Seitenkantenabschnitte einfach vernäht und/oder verklebt werden.
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Ferner kann jedes der Auskleidungsteile, das einen Hauptrohrabschnitt hat, mit wenigstens einer seiner Seitenkanten mit wenigstens zwei Seitenkanten und/oder Seitenkantenabschnitten der benachbarten Krempenrohrabschnitte und mit wenigstens einer Seitenkante und/oder Endkante eines benachbarten Krempenrohrabschnittes durchgehend verbunden werden.
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Ferner können die Seitenrohrabschnitte des Auskleidungselements mittels wenigstens einer Verbindung mit einer Seitenrohrverlängerung verbunden werden, die wenigstens ein flexibles, dehnbares Auskleidungsteil umfasst. Bei der Seitenrohrleitung kann es sich beispielsweise um eine Hausanschlussrohrleitung handeln. Die Seitenrohrverlängerung liegt in der eingebauten Lage an dem Seitenrohr an und kann beispielsweise eine Länge von 20 m oder mehr haben.
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Ferner kann die Seitenrohrverlängerung aus einer Flachware durch Wickeln und Verbinden entlang der Längskanten des wenigstens einen Auskleidungsteils gebildet werden und mittels wenigstens einer Naht und/oder Klebeverbindung mit den Seitenrohrabschnitten verbunden werden, so dass sich diese Naht und/oder Klebeverbindung vorzugsweise im Wesentlichen radial in Umfangsrichtung bezüglich der Seitenohrleitungsverlängerung erstreckt. Somit kann die Seitenrohrverlängerung mittels einer Radialnaht an den Seitenrohrabschnitt angeschlossen sein.
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Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Auskleidungselement anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen schematisch:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Auskleidungselements;
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2 eine weitere perspektivische Ansicht des in 1 gezeigten Auskleidungselements;
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3 eine weitere perspektivische Ansicht des in 1 gezeigten Auskleidungselements, wobei die Hauptrohrabschnitte miteinander verbunden sind, um einen Hauptrohrbereich auszubilden; und
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4 eine perspektivische Ansicht des Auskleidungselements gemäß 1, das mit einer Seitenrohrverlängerung verbunden ist.
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1–4 zeigen ein Auskleidungselement 100 zur Sanierung eines Verbindungsbereichs zwischen einer Hauptrohrleitung und einer Seitenrohrleitung. Das Auskleidungselement 100 umfasst drei verschiedene Arten von Auskleidungsteilen, nämlich ein Auskleidungsteil 110, ein Auskleidungsteil 112 und ein Auskleidungsteil 114 als Ausgangselemente für die Herstellung des Auskleidungselements 100. 1 ist eine erste perspektivische Ansicht des Auskleidungselements 100, 2 ist eine zweite perspektivische Ansicht des Auskleidungselements 100 und 3 ist eine perspektivische Ansicht des Auskleidungselements 100 im eingebauten Zustand. Das Auskleidungselement 100 besteht aus zwei Auskleidungsteilen 110, zwei Auskleidungsteilen 112 und zwei Auskleidungsteilen 114 und besteht somit aus insgesamt sechs Auskleidungsteilen. Die sechs Auskleidungsteile 110, 112, 114 haben eine flächige, ebene Ausbildung als Ausgangselement für das Auskleidungselement 100.
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Die Auskleidungsteile 110, 112 umfassen einen Seitenrohrabschnitt 116 und einen Krempenrohrabschnitt 118, die vorzugsweise integral miteinander verbunden sind. Im eingebauten Zustand liegt der Seitenrohrabschnitt 116 an der Seitenrohrleitung und der Krempenrohrabschnitt 118 liegt an dem Hauptrohr, insbesondere an einem Krempenbereich des Hauptrohres. Die Auskleidungsteile 110 sind näherungsweise rechteckförmig ausgebildet. Die Auskleidungsteile 112 umfassen einen ersten rechteckförmigen Abschnitt 120, der näherungsweise rechteckförmig ausgebildet ist, und einen zweiten rechteckförmigen Abschnitt 122, der näherungsweise rechteckförmig ausgebildet ist, wobei der erste rechteckförmige Abschnitt 120 dem Krempenrohrabschnitt 118 und der zweite rechteckförmige Abschnitt 122 dem Seitenrohrabschnitt 116 zugeordnet ist. Der erste rechteckförmige Abschnitt 120 ist größer als der zweite rechteckförmige Abschnitt 122. Im eingebauten Zustand liegt der erste rechteckförmige Abschnitt 120 an der Hauptrohrleitung, insbesondere an dem Krempenbereich der Hauptrohrleitung, und der zweite rechteckförmige Abschnitt 122 liegt an der Seitenrohrleitung an. Die Auskleidungsteile 114 umfassend einen Hauptrohrabschnitt 123, sind näherungsweise rechteckförmig ausgebildet und liegen im eingebauten Zustand nur an der Seitenrohrleitung an.
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Zur Herstellung des Auskleidungselements 100 werden zwei der zunächst flachen, ebenen Auskleidungsteile 110, zwei der zunächst flachen, ebenen Auskleidungsteile 112 und zwei der zunächst flachen, ebenen Ausbildungsteile 114 zugeschnitten und vorbereitet. Die zwei Auskleidungsteile 110, die zwei Auskleidungsteile 112 und die zwei Auskleidungsteile 114 haben jeweils im Wesentlichen dieselbe geometrische Form. Die geometrische Form der Auskleidungsteile 110 ist durch zwei Endkanten 124 und zwei Seitenkanten 126 gebildet. Die zwei Seitenkanten 126 des Auskleidungsteils 110 sind in einen ersten Seitenkantenabschnitt und einen zweiten Seitenkantenabschnitt 130 aufgeteilt. Der erste Seitenkantenabschnitt 128 der Auskleidungsteile 110 ist dem Seitenrohrabschnitt 116 zugeordnet und der zweite Seitenkantenabschnitt 130 ist dem Krempenrohrabschnitt 118 zugeordnet. Bei dem Auskleidungsteil 110 verlaufen die Seitenkantenabschnitte 128 und die Seitenkantenabschnitte 130 jeweils im Wesentlichen geradlinig, und treffen sich in einem Schnittpunkt S unter Ausbildung eines vorbestimmten Winkels α. Die geometrische Form der Auskleidungsteile 112 ist durch zwei Endkanten 124 und zwei Seitenkanten 126 gebildet. Die zwei Seitenkanten 126 des Auskleidungsteils 112 sind in einem ersten Seitenkantenabschnitt 132, einem zweiten Seitenkantenabschnitt 134 und einem dritten Seitenkantenabschnitt 136 aufgeteilt. Die ersten Seitenkantenabschnitte 132 der Auskleidungsteile 112 sind mit dem Seitenrohrabschnitt 116 verbunden und die zweiten und dritten Seitenkantenabschnitte 134, 136 sind mit dem Krempenrohrabschnitt 118 verbunden. Bei dem Auskleidungsteil 112 haben die ersten Seitenkantenabschnitte 132, die zweiten Seitenkantenabschnitte 134 und die dritten Seitenkantenabschnitte 136 im Wesentlichen eine geradlinige Ausbildung, wobei sich die ersten Seitenkantenabschnitte 132 und die zweiten Seitenkantenabschnitte 134 in einem ersten Schnittpunkt S1 unter Ausbildung eines vorbestimmten Winkels α1 treffen und wobei sich die zweiten Seitenkantenabschnitte 134 und die dritten Seitenkantenabschnitte 136 in einem zweiten Schnittpunkt S2 unter Ausbildung eines zweiten Winkels α2 treffen. Die geometrische Form des Auskleidungselements 114 ist durch zwei Endkanten 124 und zwei Seitenkanten 126 gebildet, wobei die Seitenkanten 126 des Auskleidungselements 114 im Wesentlichen eine geradlinige Form haben. Die sechs ebenen, flachen Auskleidungselemente 110, 112, 114 sind miteinander durch sieben Verbindungen 138 verbunden, um das in 3 gezeigte Auskleidungselement 100 auszubilden. Vorzugsweise wird jede Verbindung 138 durch Nähen und/oder Kleben erreicht. Allerdings sind auch Alternativen zum Verbinden der Auskleidungsteile 110, 112, 114 möglich.
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Um das zu erreichen, kann in einem ersten Schritt ein erstes Auskleidungsteil 110 und ein zweites Auskleidungsteil 112 Seite an Seite auf solch eine Weise angeordnet werden, dass die benachbarte Seitenkante 126 des Auskleidungsteils 110 und die Seitenkanten 132, 134 des Auskleidungsteils 112 im Wesentlichen aneinander liegen. Dann werden die benachbarte Seitenkante 126 und die Seitenkantenabschnitte 124, 126 zusammengenäht und/oder geklebt, um eine Verbindung 138 auszubilden. Das Nähen kann auf einer ebenen Stützfläche ausgeführt werden, was von großem Vorteil gegenüber einer Radialnaht ist. Als nächstes kann das dritte Auskleidungsteil 110 neben den freien Seitenkantenabschnitten 132, 134 des zweiten Auskleidungsteils 112 auf solch eine Weise angeordnet werden, dass eine Seitenkante 126 des dritten Auskleidungsteils 110 anliegend zu freien Seitenkantenabschnitten 132, 134 des zweiten Auskleidungsteils 112 ist, oder benachbart dazu angeordnet ist. Anschließend werden die Seitenkante 126 und die der Seitenkante 126 gegenüberliegenden Seitenkantenabschnitte 132, 134 vernäht und/oder verklebt um eine zweite Verbindung 138 auszubilden. Dem folgend wird ein viertes Ausbildungsteil 112 an dem dritten Auskleidungsteil 110 durch Nähen unter Ausbildung einer dritten Verbindung 138 auf die schon beschriebene Weise befestigt.
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Die vier Auskleidungsteile 110, 112 sind jetzt durch den Einsatz der drei Verbindungen 138 verbunden. Als nächsten Schritt werden diese vier Auskleidungsteile 110, 112 auf solch eine Weise angeordnet, zum Beispiel durch leichtes Biegen oder Falten, dass die freie Seitenkante 126 und die freien Seitenkantenabschnitte 132, 134 nebeneinander oder aneinander liegen. Anschließend werden die Seitenkanten 126 und die Seitenkantenabschnitte 132, 134 zusammengenäht und/oder geklebt, um eine vierte Verbindung 138 auszubilden.
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Die vier Auskleidungsteile 110, 112 sind nun mittels vier Verbindungen 138 miteinander verbunden. Als nächsten Schritt kann ein fünftes Auskleidungsteil 114, das nur einen Hauptrohrabschnitt 123 hat, neben der freien Endkante 124 des Auskleidungsteils 110 und die freien Seitenkantenabschnitte 136 der Auskleidungsteile 112 auf solche eine Weise angeordnet werden, dass eine Seitenkante 126 des Auskleidungsteils 114 an die freien Seitenkantenabschnitte 136 der Auskleidungsteile 112 und die freie Endkante 124 des Auskleidungsteils 110 angrenzt oder benachbart angeordnet ist. Anschließend werden die Seitenkante 126, die der Seitenkante 126 gegenüberliegenden Seitenkantenabschnitte 136 und Endkante 134 zusammengenäht und/oder geklebt, um eine fünfte Verbindung 138 auszubilden.
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Als nächsten Schritt kann ein sechstes Auskleidungsteil 114, das nur einen Hauptrohrabschnitt 123 hat neben der freien Endkante 124 des Auskleidungsteils 110 und den freien Seitenkantenabschnitten 136 der Auskleidungsteile 112 auf solch eine Weise angeordnet werden, dass eine Seitenkante 126 des Auskleidungsteils 114 an den freien Seitenkantenabschnitten 136 der Auskleidungsteile 112 und die freie Endkante 124 des Auskleidungsteils 110 angrenzt oder benachbart angeordnet ist. Anschließend werden die Seitenkante 126, die der Seitenkaten 126 gegenüberliegenden Seitenkantenabschnitte 136 und Endkante 124 zusammengenäht und/oder geklebt, um eine sechste Verbindung 138 auszubilden.
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Schließlich können die freien Seitenkanten 126 der Auskleidungsteile 114 auf solch eine Weise angeordnet werden, dass die Seitenkanten 126 der Auskleidungsteile 114 im Wesentlichen aneinander liegen, oder die Seitenkanten 126 der Auskleidungsteile 114 in einer sich überlappenden Anordnung sind und einen Schlauch bilden, der im eingebauten Zustand an der Hauptrohrleitung anliegt. Anschließend werden diese gegenüberliegenden Seitenkanten 126 zusammengenäht und/oder geklebt, um eine siebte Verbindung 138 wie in 3 gezeigt, auszubilden.
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Durch das Verbinden mittels der Verbindungen 138, das Formen der miteinander verbundenen Auskleidungsteile 110, 112 bildet sich im Übergangsbereich von dem Seitenrohrabschnitt 116 zu dem Krempenrohrabschnitt 118 eine Falte, ein Knick oder ein gebogener Bereich. Diese Falte beziehungsweise dieser Knick kann beispielsweise bogen- oder ringförmig sein oder im Wesentlichen gradlinig verlaufen. Somit können die vier Seitenrohrabschnitte 116 zusammen einen Schlauch bilden und die zwei Hauptrohrabschnitte 123 und die vier Krempenrohrabschnitte 118 können zusammen einen Schlauch bilden.
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Bevorzugt werden die Verbindungen 138 jeweils durchgehend, das heißt ausgehend von einer der zwei Endkanten 124 bis zu der anderen Endkante 124 oder ausgehend von einem Seitenkantenabschnitt 134 zu der Endkante 124 ausgeführt. Im bevorzugten Fall der Ausbildung der Verbindung 138 als eine Naht kann diese Verbindung 138 auch als Längsnaht bezeichnet werden.
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Alternativ kann grundsätzlich auch vorgesehen sein, dass einige der benachbarten Seitenkanten 126, Seitenkantenabschnitte 128, 130, 132, 134, 136 und/oder Endkanten 124 einander überlappen und die Auskleidungsteile 110, 112, 114 eine Verbindung 138 in dem Überlappungsbereich ausbilden. Ferner kann falls die Verbindung 138 als Naht ausgebildet wird, und eine zusätzliche Abdichtung gewünscht ist ein Klebeband oder Abdeckband auf der Naht entlang der Seitenkanten 126, Seitenkantenabschnitte 128, 130, 132, 134, 136 und/oder Endkante 124 aufgebracht werden.
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4 ist eine perspektivische Ansicht eines Auskleidungselements 100 gemäß den 1 bis 3, das mit einer Seitenrohrverlängerung 200 verbunden ist. Hinsichtlich der Ausgestaltung und Herstellung des Auskleidungselements 100, kann auf obige Ausführungen verwiesen werden. Die Seitenrohrverlängerung 200 liegt in der eingebauten Lage an der Seitenrohrleitung an und kann beispielsweise eine Länge von etwa 20 Meter oder mehr haben.
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Die Seitenrohrverlängerung 200 umfasst grundsätzlich wenigstens ein Auskleidungsteil 202. In der in 4 gezeigten Ausführung ist nur ein einziges Auskleidungsteil 202 vorgesehen. Vorzugsweise wird das Auskleidungsteil 202 aus einer Flachware, das heißt eine ebene Ausgangsform, durch Wickeln und Verbinden entlang der Längskanten 202 gebildet. Die Seitenrohrverlängerung 200 ist gemäß 4 mittels wenigstens einer Verbindung 206 vorzugsweise mittels Nähen und/oder Kleben, mit dem durch die Seitenrohrabschnitte 116 der Auskleidungsteile 110, 112 gebildeten ersten Ende verbunden, wobei sich diese Verbindung im Wesentlichen radial in Umfangsrichtung bezüglich der Seitenrohrverlängerung 200 erstreckt. Somit kann die Seitenrohrverlängerung 200 vorzugsweise mittels einer radialen Naht mit dem Auskleidungselement 100 verbunden sein.
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Das Auskleidungselement 100 umfasst wenigstens eine Schicht aus harzabsorbierbarem Material und weist zusätzlich eine Beschichtung auf. Hinsichtlich dieser harzabsorbierbaren Schicht und der etwaige Beschichtung gelten die oben in Bezug auf das Auskleidungselement 100 gemachten Erklärungen analog.
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Um das Auskleidungselement 100 endgültig in seiner gewünschten Position an der Abzweigstelle beziehungsweise dem Verbindungsbereich zu positionieren und endgültig zu befestigen, wird vorzugsweise ein Sanierungsverfahren gewählt, bei dem ein Inversieren des Auskleidungselements 100 erfolgt. Bei diesem Vorgang findet ein Umstülpen des Auskleidungselements 100 statt. Um dies zu bewerkstelligen, wird das Auskleidungselement 100 umgedreht. Vor dem Einbringen des Auskleidungselements 100 in die zu sanierende Rohrleitung wird die harzabsorbierbare Schicht mit einem Harz getränkt. Dieses Harz bewirkt nach endgültiger Positionierung und Andrücken des Auskleidungselements 100 an der Innenseite der Rohrleitung eine abdichtende Befestigung des Auskleidungselements 100 an der Rohrleitung. Das Harz kann durch das Aufbringen eines Mediums (beispielsweise mittels eines gasförmigen oder flüssigen Mediums), Temperatur und/oder Licht ausgehärtet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Auskleidungselement
- 110
- Auskleidungsteil
- 112
- Auskleidungsteil
- 114
- Auskleidungsteil
- 116
- Seitenrohrabschnitt
- 118
- Krempenrohrabschnitt
- 120
- rechteckförmiger Abschnitt
- 122
- rechteckförmiger Abschnitt
- 123
- Hauptrohrabschnitt
- 124
- Endkante
- 126
- Seitenkante
- 128
- Seitenkantenabschnitt
- 132
- Seitenkantenabschnitt
- 134
- Seitenkantenabschnitt
- 136
- Seitenkantenabschnitt
- 138
- Verbindung
- 140
- Knick
- 200
- Seitenrohrverlängerung
- 202
- Auskleidungsteil
- 204
- Längskante
- 206
- Verbindung
- S1
- Schnittpunkt
- S2
- Schnittpunkt
- α
- Winkel
- α1
- Winkel
- α2
- Winkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2008/0078463 A1 [0003]
- US 5915419 [0003]