DE202015101582U1

DE202015101582U1 - Künstliches Hüftgelenksimplantat

Info

Publication number: DE202015101582U1
Application number: DE202015101582.8U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2015-03-27
Filing date: 2015-03-27
Publication date: 2015-04-24
Anticipated expiration: 2025-03-28

Abstract

Künstliches Hüftgelenksimplantat (1), mit einem Hüftkopf (2), einem Schenkelhals (3) und einem sich daran anschließenden Femurschaft (4), dadurch gekennzeichnet, dass der Femurschaft (4) einen dem Schaftansatz (3) zugewandten oberen Teil (41) und einen unteren Teil (42) aufweist, und dass der obere Teil (41) mit dem unteren Teil (42) durch eine Längenverstelleinrichtung (51, 52, 6) miteinander verbunden ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein künstliches Hüftgelenksimplantat, mit einem Hüftkopf, einem Schenkelhals und einem sich daran anschließenden Femurschaft.
Durch das Einsetzen von künstlichen Hüftgelenksimplantaten kommt es durch Ungenauigkeiten und sich operativ ergebenden Randbedingungen häufig zu Beinlängendifferenzen und Beckenschiefständen, welche in besonders gravierenden Fällen dazu führen, dass sich der Patient einer erneuten Operation unterziehen muss um beschwerdefrei gehen zu können.
Im Stand der Technik sind viele Formen von künstlichen Hüftgelenksimplantaten mit unterschiedlichen Femurschäften bekannt, wobei die Wahl des entsprechenden Femurschaftes von Länge und Ausmaßen her erfolgt.
Aufgabe der Erfindung ist es eine verbessertes Hüftgelenksimplantat zur Verfügung zu stellen.
Diese Aufgabe wird durch ein künstliches Hüftgelenksimplantat nach den Merkmalen des Anspruchs 1.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Femurschaft einen dem Schaftansatz zugewandten oberen Teil und einen unteren Teil aufweist, und dass der obere Teil mit dem unteren Teil durch eine Längenverstelleinrichtung miteinander verbunden ist.
Die vorliegende Erfindung betrifft also ein Hüftgelenksimplantat, welches postoperativ in seiner Länge des Femurschaftes verstellt werden kann. Diese Justierung kann in einer beliebigen orthopädischen Praxis durchgeführt werden und auch mehrfach wiederholt werden, um eine horizontale Hüftachse zu erreichen.
Beinlängendifferenzen und Beckenschiefstände, welche nach einer Implantierung eines künstlichen Hüftgelenks häufig auftreten, können somit beseitigt werden, ohne dass sich der Patient einer erneuten Operation unterziehen muss.
Ferner wird damit eine höhere Bewegungsqualität erreicht, der Patient erhält ein verbessertes Gangbild, Verschleißfolgen und Materialermüdung werden aufgrund einer ausgewogenen Symmetrie deutlich reduziert.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass im oberen Teil und im unteren Teil des Femurschaftes jeweils ein Gewinde vorhanden ist, welches gegenläufig zum anderen ausgestaltet ist und dass eine mit entsprechenden gegenläufigen Gewinden versehene Gewindestange in beiden Gewinden geführt ist, welche den oberen Teil und den unteren Teil des Femurschaftes miteinander verbindet.
Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass an oder in der Gewindestange ein Magnet vorgesehen ist. Dieser kann vermittels eines variablen Magnetfeldes eine Drehung der Gewindestange in der einen oder anderen Richtung ermöglichen, wodurch der Abstand des oberen Teils zum unteren Teil des Femurschaftes veränderlich festgelegt werden kann.
Von Vorteil ist vorgesehen, dass der Magnet in einem Hohlraum im oberen oder unteren Teil des Femurschaftes angeordnet ist und mechanisch in Formschluss oder Kraftschluss in Eingriff mit der Gewindestange steht.
Bevorzugterweise ist der obere Teil oder der untere Teil des Femurschaftes in einer Hülse des gegenüberliegenden Teils geführt.
Die Hülse ist von Vorteil so ausgestaltet, dass diese dichtend gegenüber dem darin geführten Teil des Femurschaftes abschließt.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung de Erfindung sieht vor, dass am Femurschaft abstehende Hohlschlifffinnen an- oder ausgeformt sind, welche sich in Richtung auf den unteren Teil des Femurschaft hin verjüngen. Hierdurch ist das Anwachsen des Knochens an das Hüftgelenksimplantat verbessert.
Eine Längeneinstellung eines künstlichen Hüftgelenksimplantats kann dadurch erfolgen, dass der Magnet mit einem Magnetfeld dergestalt beaufschlagt wird, dass dieser in Rotation gebracht wird und so über die mechanisch mit dem Magneten gekoppelte Gewindestange eine Bewegung des oberen Teils und des unteren Teils des Femurschaftes aufeinander zu oder voneinander weg bewirkt. Dazu wird eine externe Fernsteuerung benötigt, welche an der Hüfte aufgelegt wird und durch Rotation eines im Implantat integrierten Verstellmagneten ein Getriebe bewegt. Dieses Getriebe verlängert oder verkürzt das Bein, bis über eine Messschiene ein Ausgleich beider Beine gelungen ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen oder deren mögliche Unterkombinationen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen weiter erläutert. Im Einzelnen zeigt die schematische Darstellung in:
1 eine schematische Schnitt-Darstellung eines erfindungsgemäßen Hüftgelenksimplantat, schematisch nach Einsetzen in die Knochen,
2 eine schematische Ansicht des Hüftgelenksimplantat aus 1,
3 eine schematische Detaildarstellung des unteren Teils des Femurschaftes in einer Schnitt-Darstellung,
4 eine schematische Schnitt-Darstellung des unteren Teils des Femurschaftes aus 3 Blickrichtung IV,
5 eine schematische Detaildarstellung des oberen Teils des Femurschaftes in einer Schnitt-Darstellung,
6 eine schematische Schnitt-Darstellung des oberen Teils des Femurschaftes aus 5 Blickrichtung VI,
7 eine schematische Darstellung der Gewindestange in Drehachsenrichtung gesehen,
8 eine schematische Ansicht der Gewindestange von der Seite,
9 eine Detaildarstellung eines Gewinderings von der Seite her gesehen,
10 eine Draufsicht auf den Gewindering aus 9,
11 eine schematische Ansicht des Magneten von der Seite, und
12 eine schematische Darstellung des Magneten in Drehachsenrichtung gesehen,
Die in den Figuren gleichen Bezugsziffern bezeichnen gleiche oder gleich wirkende Elemente.
In 1 ist ein schematisch in seiner transplantierten Position in einem Knochen befindliches künstliches Hüftgelenksimplantat 1 mit einem Hüftkopf 2, welcher in einer Hüftpfanne 21 gelagert ist, einem Schenkelhals 3 und einem sich daran anschließenden Femurschaft 4 gezeigt.
Gemäß der Erfindung weist der Femurschaft 4 einen dem Schaftansatz 3 zugewandten oberen Teil 41 und einen unteren Teil 42 auf, und dass der obere Teil 41 mit dem unteren Teil 42 durch eine Längenverstelleinrichtung 51, 52, 6 miteinander verbunden ist.
Die Längenverstelleinrichtung ist dabei im oberen Teil 41 und im unteren Teil 42 des Femurschaftes 4 jeweils durch ein Gewinde 51, 52, welches gegenläufig zum anderen ausgestaltet ist und eine mit entsprechenden gegenläufigen Gewinden 61, 62 versehene Gewindestange 6 in beiden Gewinden 51, 52 geführt ist, welche den oberen Teil 41 und den unteren Teil 42 des Femurschaftes 4 miteinander verbindet, gebildet.
Zum Antrieb der Gewindestange, ohne operativen Einsatz von außen durch das Gewebe ist ein mit der der Gewindestange 6 in Eingriff stehender Magnet 7 vorgesehen. Dieser kann durch ein von außen beaufschlagtes Magnetwechselfeld in Rotation verbracht werden, wodurch dieser entsprechend den gegenläufigen Gewinden den Abstand des oberen 41 vom unteren Teil 42 des Femurschaftes verkürzt oder verlängert.
Hierzu ist der Magnet 7 in einem Hohlraum 8 im unteren Teil 42 des Femurschaftes 4 angeordnet und steht mechanisch in Formschluss vermittels eines Eingriffsfortsatzes 63 der Gewindestange 6 in Eingriff mit einer entsprechenden Fortsatzaufnahme 72. Siehe hierzu auch die Detaildarstellungen 7 bis 12. Die Bewegung des Magneten 7 ist dabei in Hohlraum 8 nach oben durch einen Gewindering 64 begrenzt.
Damit eine gute Abdichtung gegen eindringendes Gewebe oder Körperflüssigkeiten gewährleistet ist, ist der obere Teil 41 des Femurschaftes 4 in einer Hülse 9 des gegenüberliegenden unteren Teils 42 geführt, wobei die Hülse 9 dichtend gegenüber dem darin geführten Teil des Femurschaftes 4 abschließt.
Des weitren zeigt das Ausführungsbeispiel, dass am Femurschaft 4 abstehende Hohlschlifffinnen 43 an- oder ausgeformt sind, welche sich in Richtung auf den unteren Teil 42 des Femurschaft 4 hin verjüngen.
In 2 ist nochmals eine schematische Ansicht des Hüftgelenksimplantat aus 1 wiedergegeben.
3 und 4 zeigen eine schematische Detaildarstellung des unteren Teils 42 des Femurschaftes 4 in einer Schnitt-Darstellung und eine schematische Schnitt-Darstellung des unteren Teils des Femurschaftes 4 aus 3 Blickrichtung IV.
In 5 eine schematische Detaildarstellung des oberen Teils des Femurschaftes 41 in einer Schnitt-Darstellung gezeigt und in 6 eine schematische Schnitt-Darstellung des oberen Teils des Femurschaftes aus 5 Blickrichtung VI.
Die Gewindestange ist in 7 in einer schematischen Darstellung in Drehachsenrichtung gezeigt. Entsprechend zeigt 8 die Gewindestange 6 von der Seite, dabei ist der daran angeordnete Eingriffsfortsatz 63 ersichtlich.
In 9 und 10 ist der den Raum für den Magneten 7 begrenzende Gewindering 64 gezeigt. Durch die kleine Öffnung 65 kann der Eingriffsfortsatz 63 der Gewindestange 6 hindurchreichen.
In 11 und 12 sind schließlich Ansichten des Magneten 7 in Drehachsenrichtung und von der Seite her gesehen gezeigt. Schematisch ist auch einen beispielhafte Magnetisierungsrichtung (N, S) des Magneten 7 angedeutet, an welchen ein externes Wechselfeld ansetzen kann.
Bezugszeichenliste

1: Hüftgelenksimplantat
2: Hüftkopf
21: Hüftpfanne
3: Schenkelhals
4: Femurschaft
41: oberer Teil
42: unterer Teil
43: Hohlschlifffinnen
51, 52: Gewinde
6: Gewindestange
61, 62: Gewinde
63: Eingriffsfortsatz
64: Gewindering
65: Öffnung
7: Magnet
71: Fortsatzaufnahme
8: Hohlraum
9: Hülse

Claims

Künstliches Hüftgelenksimplantat (1), mit einem Hüftkopf (2), einem Schenkelhals (3) und einem sich daran anschließenden Femurschaft (4), dadurch gekennzeichnet, dass der Femurschaft (4) einen dem Schaftansatz (3) zugewandten oberen Teil (41) und einen unteren Teil (42) aufweist, und dass der obere Teil (41) mit dem unteren Teil (42) durch eine Längenverstelleinrichtung (51, 52, 6) miteinander verbunden ist.
Hüftgelenksimplantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im oberen Teil (41) und im unteren Teil (42) des Femurschaftes (4) jeweils ein Gewinde (51, 52) vorhanden ist, welches gegenläufig zum anderen ausgestaltet ist und dass eine mit entsprechenden gegenläufigen Gewinden (61, 62) versehene Gewindestange (6) in beiden Gewinden (51, 52) geführt ist, welche den oberen Teil (41) und den unteren Teil (42) des Femurschaftes (4) miteinander verbindet.
Hüftgelenksimplantat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an oder in der Gewindestange (6) ein Magnet (7) vorgesehen ist.
Hüftgelenksimplantat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Magnet (7) in einem Hohlraum (8) im oberen oder unteren Teil (42) des Femurschaftes (4) angeordnet ist und mechanisch in Formschluss oder Kraftschluss in Eingriff mit der Gewindestange (6) steht.
Hüftgelenksimplantat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Teil (41) oder der untere Teil (42) des Femurschaftes in einer Hülse (9) des gegenüberliegenden Teils geführt ist.
Hüftgelenksimplantat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (9) dichtend gegenüber dem darin geführten Teil des Femurschaftes (4) abschließt.
Hüftgelenksimplantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Femurschaft (4) abstehende Hohlschlifffinnen (43) an- oder ausgeformt sind, welche sich in Richtung auf den unteren Teil (42) des Femurschaft (4) hin verjüngen.