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Die Erfindung betrifft ein Zusatzsystem für einen Stromzähler, insbesondere einen elektronischen Haushaltszähler (eHz) mit den oberbegrifflichen Merkmalen des Anspruchs 1.
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Derartige elektronische (digitale) Haushaltszähler werden zunehmend bei der Neuinstallation mit dafür ausgelegten Zählerkasten eingesetzt, insbesondere wegen der einfachen Bauweise und hohen Kompaktheit, sowie verbesserte Verbrauchsinformationen. Aber auch bestehende Alt-Installationen mit der Ferraris-Bauart werden oft umgerüstet, wobei am Zählerplatz entsprechende Adapter verwendet werden, die gemäß festgelegter Spezifikationen (z. B. VDN-Lastenheft „Elektronische Haushaltszähler) definiert sind. So sind die Klemmen des Stecksystems festgelegt, z. B. für die dreiphasige Bauweise mit je drei Kontaktmessern an der Rückseite des Stromzählers für die Stromzugänge bzw. Stromabgänge. Zudem ist als 7. Anschluss ein Nulleiter-Kontakt vorgesehen, sowie auch entsprechende Schnittstellen (z. B. optisch für den Datenaustausch mit dem EVU bzw. Abrechnungsstellen etc.), wie z. B. in der
EP-A-1 672 375 gezeigt ist.
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Der Stromzähler wird somit in einer Aufsteck- und Verrastbewegung mit dem Adapter bzw. allgemein einer Adapter- oder sog. Tragplatte für den Stromzähler gekoppelt, wobei der Stromzähler bzw. seine an der Rückseite vorstehenden Anschlusskontakte mit der Tragplatte über Rasthaken verbunden werden. Zudem wird der Zähler meist noch über einen Plombierstift in seiner Einbaustellung gesichert, um Manipulationen z. B. durch Verschieben des Zählers zu unterbinden. Diese normierte Steckkontaktierung erlaubt einem Zählertausch ohne Stromunterbrechung in der Kundenanlage. Eine Abschaltung des Stromzählers ist hierbei jedoch meist nicht möglich, da hierfür erforderliche Schütze in den relativ beengten Zählerplätzen kaum mehr unterzubringen sind. Zudem wären solche Schütze meist nur zur Kundenanlage hin installierbar, so dass hierfür ggf. das Einverständnis des Stromkunden erforderlich wäre.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Zusatzsystem für einen Stromzähler zu schaffen, der sich einfach und sicher einsetzen lässt und die Möglichkeit der einfachen (fernsteuerbaren) Zählerabschaltung bietet.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Zusatzsystem nach Anspruch 1. Bevorzugte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Somit wird ein Zusatzsystem für einen Stromzähler, insbesondere einen elektronischen Haushaltszähler (eHz) vorgeschlagen, wobei der Stromzähler an einem Zählerplatz mit einer Steck- und/oder Verrastbewegung an einer Tragplatte anschließbar ist, an welcher Schlitze zum Einstecken von vorstehenden Anschlusskontakten des Stromzählers vorgesehen sind. Dabei ist nun zwischen der Rückseite des Stromzählers und der Vorderseite der Tragplatte eine Zwischenplatte mit stromführenden Leitungen zu und von den Anschlusskontakten vorgesehen, wobei wenigstens eine Schaltvorrichtung zwischengeschaltet ist.
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In zweckmäßiger Ausführung dieses Zusatzsystems ist die zusätzlich eingefügte Zwischenplatte zu der an sich bekannten Tragplatte flächengleich. Die zwischengeschaltete Schaltvorrichtung wird bevorzugt durch wenigstens ein Relais gebildet, wobei für die meist verwendete dreiphasige Ausführung dann drei derartiger Relais auf der Zwischenplatte benachbart zum Stromzähler angeordnet sind. Somit die Schaltvorrichtung fernsteuerbar ist, insbesondere über Funk, Kabel, Lichtwellenleiter oder Ultraschall, vorzugsweise zum Abschalten eines Stromzählers mit Prepaid-Funktion, wenn z. B. der Stromkunde erheblich im Zahlungsverzug ist oder Sperren/Freischalten zur Leistungsreduzierung.
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Zudem kann zur hohen Manipulationssicherheit auf der Zwischenplatte ein Sperrriegel angeordnet werden, insbesondere zwischen Schaltvorrichtung und Stromzähler, so dass Manipulationsversuche mit Drähten oder Klingen die Netzanschlussleitungen abzugreifen, sicher unterbunden werden. Weiterhin kann der Sperrriegel zur sicheren Verankerung des gesamten Zählersystems dienen. Ebenso kann der Plombierungsstift des Stromzählers entsprechend verlängert werden, um bis zur tiefliegenden Tragplatte zu reichen. Somit ist diese Verbindungsstelle für Unbefugte kaum zu erreichen. Alternativ kann auch eine Deckblende um das Sichtfenster des (montierten) Stromzählers herum angeordnet sein und mit einer Plombe am Sperrriegel gesichert werden. Somit wird ein Lösen bzw. Verschieben des Stromzählers sicher verhindert.
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Wie oben angedeutet, weist auch das Zusatzsystem mit seiner Zwischenplatte an ihrer Rückseite vier Rasthaken zur formschlüssigen Verbindung mit der Tragplatte auf, also auch das bewährte eHz-Stecksystem. Zudem kann die Zwischenplatte einen integrierten Deckel aufweisen, der die stromführenden Leitungen zu den Relais hin sicher umschließt, um somit die elektrische Isolierung und Sicherheit zu gewährleisten. Auch dieser Deckel kann randseitige Aufnahmeöffnungen zum Ein- bzw. Verrasten des Stromzählers aufweisen. Zudem können die Schaltvorrichtungen von einer Haube abgedeckt sein, die bevorzugt als Spritzgussteil zusammen mit dem Sperrriegel geformt ist. Dieser kann auch einstückig mit der vorher erwähnten Deckblende ausgebildet sein, um die Zwischenplatte und den darauf installierten, quaderförmigen Stromzähler rahmenartig zu umfassen, so dass ein Verschieben des Stromzählers (zum Verbraucheranschluss hin) ausgeschlossen wird.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel anhand der beiliegenden Zeichnung erläutert. Hierbei zeigen:
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1: ein Ausführungsbeispiel für ein Zusatzsystem nach der Erfindung,
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2: die Rückseite einer Zwischenplatte nach 1,
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3: eine Perspektivansicht gemäß 1 aus entgegengesetzter Blickrichtung, und
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4: eine Ansicht gemäss 3, wobei jedoch ein oberer Deckel abgenommen ist.
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In 1 ist ein Zusatzsystem 1 für einen Stromzähler 2, insbesondere einen elektronischen Haushaltszähler (eHz) schematisch dargestellt. Der hier in Strichlinien gezeichnete Stromzähler 2 ist üblicherweise direkt an einem Zählerplatz mit einer Steck- und/oder Verrastbewegung an einer Tragplatte 3 angeschlossen, nämlich durch Einstecken bzw. Verrasten von vorstehenden Anschlusskontakten 6. Hier ist jedoch der Stromzähler 2 und die Tragplatte 3 räumlich getrennt und neuerungsgemäß eine Zwischenplatte 4 in Art einer Sandwich-Bauweise eingefügt, so dass die hier zusätzlich vorgesehene Zwischenplatte 4 in ihrer Einbauposition zwischen der Rückseite des Stromzählers 2 und der Vorderseite der Tragplatte 3 angeordnet ist. Die Tragplatte 3 ist hier nur schematisch in Strichlinien gezeichnet. Die Zwischenplatte 4 nimmt hierbei stromführende Leitungen 5 (vgl. 4) zu und von den Anschlusskontakten 6 auf, sowie wenigstens eine zwischengeschaltete Schaltvorrichtung 7, insbesondere in Form eines bistabilen, selbsthaltenden Relais. Bei der meist dreiphasigen Ausführung sind somit drei solcher Schaltvorrichtungen 7 vorgesehen. Die Zwischenplatte 4 ist hierbei etwa deckungsgleich zur Tragplatte 3 oder zumindest weitgehend flächengleich ausgeführt. Mit diesen Stromleitungen 5 ist der Stromzähler 2 nicht direkt mit dem Kundennetz verbunden, sondern über die Relais 7 geführt, welche dann die Stromzufuhr zum Kundennetz (üblicherweise nach oben hin) freigeben, aber auch sperren können. Die Stromleitungen 5 in der Zwischenplatte 4 bilden somit eine Schleife oder Umleitung zum Zählereingang hin. Diese Schaltvorrichtung 7 befindet sich dabei auf der EVU-Seite, so dass für Handlungen daran das Einverständnis des Kunden nicht mehr benötigt wird.
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Wesentlich für das Zusatzsystem 1 ist, dass die Schaltvorrichtung(-en) 7 fernsteuerbar ist bzw. sind, insbesondere über Funk, Kabel, Lichtwellenleiter oder Ultraschall, so dass insbesondere ein sog. Prepaid-Stromzähler 2 zu- oder abgeschaltet werden kann und zwar ohne direkten Zugriff auf den Zähler, sondern z. B. aus der Ferne oder mit z. B. zehn Meter Abstand vom jeweiligen Haushalt. Da die Anschlusskontakte 6 (zum EVU-Netz bzw. Kundennetz) meist dreiphasig ausgelegt sind, können über die drei Schaltvorrichtungen 7 auf der Zwischenplatte 4 auch einzelne Phasen zu- bzw. angeschaltet werden, also z. B. die Umstellung auf einphasigen Betrieb auch ohne direkten Zugang zum Zählerkasten bzw. Befragung des Kunden vorgenommen werden.
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Wie weiterhin aus 1 ersichtlich ist, umfasst das Zusatzsystem 1 auf der Zwischenplatte 4 einen hier relativ massiv ausgebildeten Sperrriegel 8. Dadurch wird eine klare Trennung zwischen den drei Schaltvorrichtungen 7 und dem Stromzähler 2 erreicht und eine stabile Verankerung des Zusatzsystems 1 über eine Schraube, die auch als Plombierstift 8a ausgebildet sein kann. Zudem werden dadurch die Anschlüsse der stromführenden Leitungen 5 nahe den Relais 7 sicher umgriffen bzw. abgedeckt. An der Unterseite der Zwischenplatte 4 sind zudem die aus dem eHz-Stecksystem bekannten vier Rasthaken 4a zur formschlüssigen Verbindung mit der Tragplatte 3 ersichtlich, die auch in 2 detailliert dargestellt sind.
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2 zeigt zudem hier sieben Anschlusskontakte 6 der Klemmenbelegung (3 × Eingang, 3 × Ausgang und 1 × Nulleiter), wie in der eHz-Spezifikation üblich, jedoch hier an der Unterseite der zusätzlichen Zwischenplatte 4. Auf der hier linken Seite (unterhalb dem Nulleiter) ist als alternative Sicherungsmöglichkeit ein Durchgangsloch 8a' in der Zwischenplatte 4 vorgesehen, in die eine vom Stromzähler 2 ausgehende, übliche Plombierschraube eingesteckt werden kann, die durch deren Verlängerung um die Dicke der Zwischenplatte 4 dann direkt in die stabile Tragplatte 3 eingreifen kann. Somit wird eine manipulationssichere Verankerung des gesamten Zählersystems inklusive Zusatzsystem 1 erzielt.
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3 zeigt eine ähnliche Darstellung wie in 1, jedoch aus entgegengesetzter Blickrichtung, wobei sich die Schaltvorrichtung 7 hier zur rechten Seite hin befindet. In montierter Position ist dies die Unterseite des Zählersystems (EVU-Seite), während die hier linke Seite zur Kundenanlage hin führt. Die Zwischenplatte 4 weist bis zum Sperrriegel 8 hin einen Deckel 4b auf, der die stromführenden Leitungen 5 zu und von der Schaltvorrichtung bzw. den Anschlusskontakten 6 weitgehend umschließt. Drei Leitungen 5 sind in einer oberen Ebene als flache Stromschienen im Deckel 4b fixiert, während die anderen drei Leitungen 5 (vgl. 4) in einer unteren Ebene in der Zwischenplatte 4 gehalten sind und somit an die Relais 7 angeschlossen werden können (vgl. die drei runden Anschlussstellen 7a, b, c unterhalb des Sperrriegels 8). Diese Schaltvorrichtungen 7 können dabei von einer Haube 7' abgedeckt sein, die bevorzugt am Sperrriegel 8 angeformt oder befestigt ist. Zudem besitzt der Deckel 4b randseitige Aufnahmeöffnungen 4c zum Einrasten des Stromzählers 2 nach dem bekannten Steck- und Rastsystem der eHz-Spezifikation. Hierbei können die nach hier links weisenden Enden der Stromschienen 5 (genauer deren Abwinklungen, wie aus 4 ersichtlich) mit den drei oberen Anschlusskontakten des Stromzählers 2 kontaktiert werden (analog zur Klemmenbelegung in 2). Hierbei können Federkontakte oder aber auch Klemmen vorgesehen sein.
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Zur linken Seite hin sind im Deckel 4b zudem zwei Nuten 9 für eine externe Spannungsversorgung (z. B. 230 V) vorgesehen, wodurch z. B. ein Prepayment-Zähler angeschlossen werden kann. Je nach Art des externen Gerätes kann dieser Anschluss über den Stromzähler 2 geführt werden (wenn vom Kunden betrieben), oder auch ungezählt angeschlossen sein, wenn dies das EVU nutzt. An der hier linken Nut 9 kann auch eine Glassicherung od. dgl. für diesen externen Anschluss untergebracht sein.
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In 4 ist der vorstehend beschriebene Deckel 4b weggelassen, um die drei Stromschienen bzw. Leitungen 5 der oberen Ebene deutlicher zu zeigen, ebenso die hier dunkler gehaltenen Stromschienen 5' der unteren Ebene, die hier mit dem Bezugszeichen 5' bezeichnet sind. Wie erwähnt sind diese stromführenden Leitungen 5 an die Relais 7 angeschlossen und von der Zwischenplatte 4 bzw. deren Deckel 4b sicher gehalten, so dass der Stromzähler 2 auf der Zwischenplatte 4 eingesteckt und verrastet werden kann, also der Kontakt mit den Stromleitungen 5, 5' zu der Schaltvorrichtung 7 bzw. davon abgehend einfach hergestellt werden kann. Da die Stromschienen 5 und 5' dabei um die Dicke des Deckels 4b voneinander getrennt sind, ist eine ausreichende Isolation gegeben.
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Über dem Sperrriegel 8 ist zudem in doppelt strichpunktierten Linien eine Deckblende 10 gezeichnet, die den montierten Stromzähler 2 bzw. dessen Sichtfenster eng umfasst. Somit ist ein Lösen des Stromzählers 2 ausgeschlossen, zumal die hier linke Abschlussleiste der Deckblende 10 bevorzugt direkt an einen (oberen) Querriegel des Zählerkastens anliegt. Zudem ist die Deckblende 10 mit dem Sperrriegel 8 verschraubt, bevorzugt mit einer Plombe 8'', wobei auch ein Öffnungskontakt 8' (hier an der Stelle der vorstehend beschriebenen Plombierschraube) vorgesehen sein kann, der z. B. bei unbefugtem Abheben oder Abhebeln die Schaltvorrichtung 7 betätigt, um den Stromzähler abzuschalten oder einen Alarm an das EVU zu senden.
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Diese Deckblende 10 ist randseitig bevorzugt abgekantet, wenn sie als Blechteil ausgeführt ist. Sie kann jedoch auch spritzgegossen sein, wobei der Sperrriegel 8 und ggf. die Haube 7' (vgl. 3) mit angeformt sein kann. In diesem Fall würde die Plombierung über die in 2 gezeigte Ausführung mit verlängerter Plombierschraube 8a' des Stromzählers 2 erfolgen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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