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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft ein Erntegut-Entladesystem, insbesondere einen Förderer wie eine Schneckenfördereinheit für Erntegut, bei welchem es sich um Körner, insbesondere Getreide, handeln kann. Das Erntegut-Entladesystem ist bestimmt für eine Erntemaschine wie insbesondere einen Mähdrescher oder Teil derselben. Hierbei betrifft die Erfindung eine Tür oder Klappe (auch als "Dribble Control Door" oder Rieselklappe bezeichnet, im Folgenden "Klappe"), welche dazu dient, ein Rieseln von Erntegut durch einen Abgabeauslass zu begrenzen, wenn das Erntegut-Entladesystem nicht angetrieben ist.
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STAND DER TECHNIK
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Mähdrescher besitzen üblicherweise einen Entladeförderer zur Abgabe gesammelten Ernteguts in ein Erntegut-Sammelfahrzeug, welches sich während des Erntevorgangs neben dem Mähdrescher befindet. Ein derartiger Entladeförderer kann auch als "Überladeeinrichtung" bezeichnet werden. Entladeförderer besitzen einen Abgabeauslass, durch welchen das Erntegut von einem innerhalb eines Rohres angeordneten rotierenden Schneckenförderer in das Erntegut-Sammelfahrzeug ausgeworfen wird. Das Rohr ist hierbei üblicherweise verschwenkbar mit einem Drehturm des Mähdreschers verbunden ist.
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Am Ende des Entladebetriebs wird der Schneckenförderer durch den Betreiber gestoppt. Allerdings rieselt verbleibendes Erntegut auch nach dem Stoppen des Schneckenförderers aus dem Abgabeauslass, wenn dieser nicht verschlossen wird. Eine Verschwenkung des Rohres in eine Transportstellung kann, auch aufgrund einer hierdurch verursachten Rotation des Schneckenförderers, ein Rieseln von in dem Rohr verbliebenem Erntegut verursachen. Obwohl die Menge des derart rieselnden Ernteguts klein ist, ist das Rieseln des Ernteguts unerwünscht.
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Klappen finden Einsatz, um dieses unerwünschte Rieseln und einen hierdurch bedingten Verlust von Erntegut zu vermeiden, wobei unterschiedliche Konstruktionen bekannt sind:
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Für eine einfache Konstruktion, die beispielsweise in
US 2014/0128134 beschrieben ist, wird eine Klappe durch eine gewickelte Feder in eine geschlossene Position beaufschlagt, wobei während des Entladens die Klappe durch das Gewicht des Ernteguts über der Klappe in eine offene Stellung bewegt wird. Wenn der Schneckenförderer gestoppt wird, soll die Klappe in die geschlossene Stellung schnappen. Es hat sich allerdings herausgestellt, dass in diesem Fall die Klappe bereits die geschlossene Stellung einnimmt, während das Rohr noch mit Erntegut gefüllt ist. Wird dieses Erntegut entlang des Rohrs bewegt, beispielsweise durch eine plötzliche Beschleunigung des Mähdreschers, kann die Klappe die offene Stellung einnehmen, was zu einem unerwünschten Rieseln des Ernteguts führt.
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Die Druckschrift
US 6,691,861 , deren Offenbarung durch die vorliegende Bezugnahme zum Gegenstand des vorliegenden Gebrauchsmusters gemacht wird, offenbart eine Klappe, welche durch eine Torsionsfeder in eine geschlossene Stellung beaufschlagt wird. Die von der Torsionsfeder erzeugte Schließkraft wird mit einer zunehmenden Öffnung der Klappe größer. Diese Kraftcharakteristik verschärft die zuvor genannte Problematik und schließt die Klappe in einem Zustand, bei dem unter Umständen eine nicht unerhebliche Menge des Ernteguts in dem Rohr verbleibt.
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In einem Versuch zur Lösung dieses Problems offenbart die Druckschrift
US 7,584,836 , deren Inhalt ebenfalls zum Gegenstand des vorliegenden Gebrauchsmusters gemacht wird, ein Entladesystem mit einer Klappe, deren Stellung über einen Aktuator gesteuert oder geregelt wird. Mit dieser Ausgestaltung kann das Problem einer vorzeitigen Schließung der Klappe und/oder an einer unerwünschten Öffnung derselben zuverlässig beseitigt werden. Allerdings erfordert diese Ausgestaltung einen hydraulischen Steuerkreis und diese bedingt zusätzliche Kosten. Darüber hinaus kann das Versagen des Aktuators zu einer Beschädigung des Fördersystems führen, insbesondere wenn der Aktuator versagt, wenn die Klappe sich in der geschlossenen Stellung befindet.
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Erntegut-Entladesystem vorzuschlagen, bei welchem mittels passiver Maßnahmen die zuvor erläuterten Probleme, insbesondere ein rieselnder Austritt von Erntegut nach dem Stoppen des Schneckenförderers, vermieden ist.
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LÖSUNG
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Die Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des unabhängigen Schutzanspruchs gelöst. Weitere bevorzugte erfindungsgemäße Ausgestaltungen sind den abhängigen Schutzansprüchen zu entnehmen.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die Erfindung schlägt ein Erntegut-Entladesystem vor, bei dem ein zylindrisches Rohr zum Entladen vorhanden ist, welches an einem Ende einen Abgabeauslass besitzt. In dem Rohr ist ein Schneckenförderer angeordnet. Der Schneckenförderer ist derart betreibbar, dass dieser Erntegut in Richtung des Abgabeauslasses und durch diesen hindurch fördern kann. Benachbart des Abgabeauslasses ist eine Klappe derart mit dem Rohr verbunden, dass die Klappe zwischen einer geschlossenen Stellung und einer offenen Stellung verschwenkbar ist. Eine Feder wirkt zwischen Rohr und Klappe. Die Feder erzeugt ein Schließmoment, welches die Klappe in Richtung der geschlossenen Stellung beaufschlagt. Hierbei vergrößert sich erfindungsgemäß das Schließmoment, wenn sich die Klappe von der offenen Stellung in die geschlossene Stellung bewegt. Eine derartige Charakteristik des Schließmoments als Funktion des Öffnungswinkels der Klappe wird insbesondere durch
- – Wahl der Federkennlinie die Feder und/oder
- – die Gestaltung der Geometrie oder Kinematik der Feder, der Klappe und etwaiger zwischen Feder und Klappe zwischengeordneter Bauelemente wie Gelenke, Gelenkstangen, Gelenktriebe oder getrieblicher Verbindungen
erreicht.
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Die Erfindung nutzt die Erkenntnis, dass sich bei einer derartigen Charakteristik des Schließmoments das Schließmoment je nach Stellung der Klappe verändert. Bereits kleine Mengen des Ernteguts reichen für geöffnete Klappe am Ende des Entladevorgangs aus, um die Klappe weiterhin in der geöffneten Stellung zu halten. Hingegen ist für geschlossene Klappe, insbesondere nach dem Stoppen des Schneckenförderers, die Klappe mit einem größeren Schließmoment beaufschlagt ist, welches die Klappe in der Schließstellung halten kann, auch wenn diese mit einer kleinen Menge Erntegut beaufschlagt ist.
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In weiterer Ausgestaltung des Erntegut-Entladesystems ist an einem Ende der Klappe ein Arm angelenkt. Ebenfalls möglich ist, dass der Arm an der Klappe starr fixiert ist, so dass dieser einen Hebelarm bildet, dessen Ausrichtung gegenüber der Klappe nicht veränderbar ist. In diesen Fällen ist die Feder an dem Rohr und dem Arm abgestützt, wobei diese Abstützung direkt oder indirekt erfolgen kann und beispielsweise über ein Schwenkgelenk erfolgt.
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Im Rahmen der Erfindung kann eine Feder beliebiger Ausgestaltung eingesetzt werden. Vorzugsweise handelt es sich bei der Feder um eine druckbeaufschlagte Gasfeder. Während auch für den Einsatz einer Gasfeder eine beliebige Federcharakteristik genutzt werden kann (sofern die zuvor erläuterte Charakteristik des Schließmoments gewährleistet ist), findet vorzugsweise eine Gasfeder Einsatz, welche eine über den Öffnungsweg im Wesentlichen konstante Schließkraft bereitstellt. Durch die gewählte Kinematik und ggf. die Zwischenschaltung des Arms oder Hebelarms stellt die Gasfeder trotz im Wesentlichen konstanter Schließkraft ein kleines Schließmoment bereit, wenn die Klappe in der offenen Stellung ist, und ein großes Schließmoment bereit, wenn sich die Klappe in der geschlossenen Stellung befindet. Somit bleibt die Klappe offen, selbst wenn am Ende eines Entladebetriebs ein kleiner Erntegut-Fluss verbleibt, so dass ermöglicht ist, dass das Rohr (zumindest im Umgebungsbereich des Abgabeauslasses) in großem Ausmaß oder vollständig geleert wird.
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Die Klappe kann durch ein Scharnier verschwenkbar mit dem Rohr verbunden sein, welches entlang oder benachbart dem unteren Rand des Abgabeauslasses montiert ist, so dass die Klappe vollständig unterhalb des Rohres angeordnet ist, wenn sich diese in der offenen Stellung befindet. Dies ermöglicht, dass das Gewicht des Ernteguts, welches dann von oben auf der Klappe aufliegt, die Klappe während des Entladens in die Öffnungsrichtung beaufschlagt. Hierbei gibt das Scharnier insbesondere eine Schwenkachse für die Klappe vor, welche horizontal und senkrecht zur Längsachse des Rohrs orientiert ist.
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Der Arm oder Hebelarm erstreckt sich vorzugsweise von der Klappe nach unten. Die Gasfeder ist vorzugsweise mit der Unterseite des Rohres montiert. Der Arm oder Hebelarm ist insbesondere zumindest 75 oder 80 mm lang und erstreckt sich unterhalb der Schwenkachse der Klappe, um ein hinreichend großes Schließmoment zu erzeugen, wenn sich die Klappe in der geschlossenen Stellung befindet.
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Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist die Klappe geeignet geformt, um in der offenen Stellung eine Rinne oder Rutsche zu bilden. Vorzugsweise ist somit die Klappe in der offenen Stellung ausgehend von dem Rohr nach unten geneigt. Bei Ausbildung der Klappe als Rinne kann auch eine seitliche Führung des Ernteguts erfolgen. Vorzugsweise besitzt die Rinne einen kurvenförmigen oder mit Teilgeradenabschnitten gebildeten Querschnitt, wobei eine hierdurch gebildete Rinne auch in Richtung von dem Rohr weg verjüngt ausgebildet sein kann.
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Für eine erfindungsgemäße Möglichkeit ist die gewünschte Charakteristik des Schließmoments damit herbeigeführt, dass die Feder, insbesondere die Gasfeder, und der Arm oder Hebelarm im Wesentlichen koaxial zueinander angeordnet sind, wenn sich die Klappe in der offenen Stellung befindet. Somit besitzt die Feder in der offenen Stellung einen kleinen Hebelarm, so dass sich in der offenen Stellung der Klappe ein reduziertes Schließmoment ergibt.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Schutzansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibung genannten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen. Ohne dass hierdurch der Gegenstand der beigefügten Schutzansprüche verändert wird, gilt hinsichtlich des Offenbarungsgehalts der ursprünglichen Anmeldungsunterlagen und des Gebrauchsmusters Folgendes: weitere Merkmale sind den Zeichnungen – insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung – zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Schutzansprüche ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rückbeziehungen der Schutzansprüche möglich und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher Schutzansprüche kombiniert werden. Ebenso können in den Schutzansprüchen aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung entfallen.
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Die in den Schutzansprüchen und der Beschreibung genannten Merkmale sind bezüglich ihrer Anzahl so zu verstehen, dass genau diese Anzahl oder eine größere Anzahl als die genannte Anzahl vorhanden ist, ohne dass es einer expliziten Verwendung des Adverbs "mindestens" bedarf. Wenn also beispielsweise von einer Feder oder einer Klappe die Rede ist, ist dies so zu verstehen, dass genau eine Feder oder eine Klappe, zwei Federn oder Klappen oder mehr Federn oder Klappen vorhanden sind. Diese Merkmale können durch andere Merkmale ergänzt werden oder die einzigen Merkmale sein, aus denen das jeweilige Erzeugnis besteht.
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Die in den Schutzansprüchen enthaltenen Bezugszeichen stellen keine Beschränkung des Umfangs der durch die Schutzansprüche geschützten Gegenstände dar. Sie dienen lediglich dem Zweck, die Schutzansprüche leichter verständlich zu machen.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele weiter erläutert und beschrieben.
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1 ist eine perspektivische Ansicht eines Erntegut-Entladesystems, welche eine Klappe in einer geschlossenen Stellung zeigt.
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2 ist eine Seitenansicht des Erntegut-Entladesystems gemäß 1, wobei sich hier die Klappe in der geschlossenen Stellung befindet.
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3 ist eine perspektivische Ansicht des Erntegut-Entladesystems gemäß 1 und 2, wobei sich hier die Klappe in der offenen Stellung befindet.
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4 ist eine Seitenansicht des Erntegut-Entladesystems gemäß 1 bis 3, wobei sich hier die Klappe in der offenen Stellung befindet.
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5 ist eine perspektivische Ansicht des Erntegut-Entladesystems gemäß den 1 bis 4, wobei sich hier die Klappe in der offenen Stellung befindet und um den Abgabeauslass ein Abgaberohr oder eine Abgabeschale montiert ist.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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1 bis 5 zeigen das dem Mähdrescher abgewandte Ende eines Erntegut-Entladeförderers oder einer Schneckenfördereinheit, welcher oder welche mit einem Mähdrescher (nicht dargestellt) montiert ist und Bestandteil eines Erntegut-Entladesystems ist. Wie aus dem Stand der Technik bekannt ist, ist der Erntegut-Entladeförderer an dem nicht dargestellten Ende verschwenkbar mit einem Drehturm des Mähdreschers montiert, welcher wiederum an dem oberen Ende eines Vertikalförderers des Mähdreschers angeordnet ist, der ebenfalls Bestandteil des Erntegut-Entladesystems ist. Der Erntegut-Entladeförderer ist verschwenkbar zwischen einer Vorratsstellung oder Transportstellung, in welcher der Erntegut-Entladeförderer im Wesentlichen parallel zur Längsachse des Mähdreschers angeordnet ist, und einer Betriebsstellung, in welcher der Erntegut-Entladeförderer schräg oder im Wesentlichen vertikal zu der Längsachse des Mähdreschers angeordnet ist.
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Das Erntegut-Entladesystem 10 besitzt ein zylindrisches Rohr 12, welches dem Entladen dient. Das Rohr 12 besitzt an seinem außenliegenden Ende 12a (welches dem Drehturm abgewandt ist) einen Abgabeauslass 14, welcher durch eine Ausnehmung oder einen Ausschnitt eines halb-zylindrischen Segmentes in einem unteren Teil des Rohrs 12 gebildet ist. In dem Rohr 12 ist in Schneckenförderer 16 angeordnet. Der Schneckenförderer 16 wird angetrieben und fördert Erntegut, insbesondere Körner wie Getreide, in Richtung und durch den Abgabeauslass 14. Ein im außenliegenden Endbereich des Rohrs 12 angeordnetes Lager 17 ist innerhalb des Rohrs 12 montiert. Das Lager 17 lagert mit einem Rotations-Freiheitsgrad das zugeordnete Ende des Schneckenförderers 16.
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Die Klappe oder Tür 18 (im Folgenden kurz als Klappe 18 bezeichnet), mittels welcher ein Rieseln von Erntegut gesteuert, geregelt, begrenzt oder vermieden werden soll, ist benachbart dem Abgabeauslass 14 derart verschwenkbar mit dem Rohr 12 verbunden, dass die Klappe 18 zwischen einer geschlossenen Stellung (1 und 2) und einer offenen Stellung (3 bis 5) verschwenkbar ist. In der geschlossenen Stellung der Klappe 18 vermeidet diese das Rieseln von Erntegut, welches in dem Rohr 12 liegt, während das Erntegut in der offenen Stellung infolge der Schwerkraft frei durch den Abgabeauslass 14 fallen kann.
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Die Klappe 18 besitzt eine steife oder starre Platte mit einem zentralen Abschnitt 18a, geneigten Seitenabschnitten 18b und Flügelabschnitten 18c, welche zusammen eine Rinne oder Rutsche bilden, die in der offenen Stellung das Fallen des Ernteguts in einer vertikalen Ebene, die parallel zu der Längsachse des Rohres 12 orientiert ist, unterstützt. Allerdings kann die Klappe 18 auch vielfältige andere Formgebungen oder Gestaltungen besitzen. Beispielsweise kann auch eine einfache ebene Klappe Einsatz finden. Des Weiteren kann die Klappe 18 vollständig oder nur teilweise den Abgabeauslass 14 überdecken oder abdecken, solange in der geschlossenen Stellung ein Austritt oder Rieseln von Erntegut eingeschränkt oder gänzlich unterbunden ist.
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Die Klappe 18 ist durch ein Scharnier 20 schwenkbar mit dem Rohr 12 verbunden. Die Schwenkachse X des Scharniers 20 ist entlang eines unteren Randes 14a des Abgabeauslasses 14 orientiert und das Scharnier 20 erstreckt sich teilweise oder vollständig über den unteren Rand 14a. In der offenen Stellung befindet sich die Klappe 18 vollständig unterhalb des Rohrs 12, um jedwede Einschränkung des Flusses des abgegebenen Ernteguts zu vermeiden.
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Ein Arm 22 ist hier als Hebelarm ausgebildet und an der Klappe 18 benachbart der Schwenkachse X starr befestigt. Der als Hebelarm ausgebildete Arm 22 befindet sich während der gesamten Bewegung zwischen der offenen und der geschlossenen Stellung in einer vertikalen Ebene, die parallel zu der Längsachse des Schneckenförderers 16 orientiert ist. Der Arm 22 ist ungefähr 75 oder 80 mm lang und erstreckt sich im Wesentlichen nach unten, wenn sich die Klappe 18 in der geschlossenen Stellung befindet (wie am Besten in 2 zu erkennen ist).
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Der Arm 22 stellt einen Anlenkpunkt 23 für einen Fußpunkt einer Gasfeder 24 bereit. Der andere Federfußpunkt der Gasfeder 24 ist angelenkt an einen Flansch oder eine Klammer 25, der oder die auf der Unterseite des Rohrs 12 montiert und angeordnet ist. Die Gasfeder 24 übt je nach gewähltem Modell insbesondere eine beaufschlagende Kraft im Bereich von 100 N bis 150 N aus. Beispielsweise kann eine Gasfeder, welche unter der eingetragenen Marke Stabilus vertrieben wird, Einsatz finden.
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Die Gasfeder 24 ist druckbeaufschlagt, so dass ein Schließmoment erzeugt wird, mit welchem die Klappe 18 in die geschlossene Stellung beaufschlagt wird. Die Geometrie des Arms 22 und der Gasfeder 24 sind derart gewählt, dass sich mit einer Bewegung der Klappe 18 von der offenen Stellung in die geschlossene Stellung das Schließmoment vergrößert. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel wird dies erzeugt, indem der Winkel zwischen dem als starr an der Klappe 18 befestigten Arm 22 und der Gasfeder 24 in der geschlossenen Stellung größer ist als in der geöffneten Stellung, wobei über die Geometrie und trigonometrischen Funktionen das Schließmoment abhängig ist von dem genannten Winkel. Für eine Ausführungsform der Erfindung ist (wie am Besten in 4 zu erkennen ist, in welcher sich die Klappe 18 in der offenen Stellung befindet) die Achse des hier als Hebel ausgebildeten Arms 22 im Wesentlichen parallel oder koaxial zu der Achse der Gasfeder 24 orientiert, womit ein kleines oder verschwindendes Schließmoment hinsichtlich der Schwenkachse X erzeugt wird. Dies ermöglicht, dass für offene Klappe 18 bereits eine kleine Menge oder ein kleiner Fluss des Ernteguts, welcher oder welche typischerweise am Ende eines Entladevorgangs auftritt, ausreicht, um weiterhin das Schließmoment der Gasfeder 24 in der offenen Stellung der Klappe 18 zu überwinden, so dass der kleine Fluss oder die kleine Menge des Ernteguts weiterhin das Rohr 12 verlassen kann. Erst wenn auch dieser kleine Restfluss des Ernteguts versiegt ist, kann das verhältnismäßig kleine Schließmoment die Klappe 18 in die geschlossene Stellung bewegen.
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Mit Schließung der Klappe 18 vergrößert sich der Winkel zwischen dem als Hebel ausgebildeten Arm 22 und der Gasfeder 24, wodurch sich die Schließkraft bzw. das Schließmoment vergrößert. Wenn die Klappe 18 in der vollständig geschlossenen Stellung ist, ist die Geometrie der Gasfeder 24 und des als Hebel ausgebildeten Arms 22 (wie am besten in 2 zu erkennen ist) derart, dass ein verhältnismäßig großes Schließmoment erzeugt wird, welches die Klappe 18 geschlossen hält mit einer ausreichenden Schließkraft, um zuverlässig eine unerwünschte Leckage oder ein Rieseln von Erntegut zu vermeiden.
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Die Gasfeder 24 stellt über den gesamten Arbeitsbereich eine im Wesentlichen konstante Federkraft zu Verfügung. Vorzugsweise ermöglicht die Geometrie mit dem als Hebel ausgebildeten Arm 22 eine Erzeugung eines veränderlichen Schließmoments, wodurch die funktionellen Erfordernisse des Systems zur Steuerung oder Verhinderung eines Rieselns besser erfüllt werden können.
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Optional kann, wie in 5 dargestellt ist, ein Abgaberohr oder eine Abgabeschale 26 an dem äußeren Ende des Rohrs 12 fixiert sein, welches dazu dient, einen Fluss des Ernteguts zu erzeugen, der während des Entladens einfacher ausgerichtet werden kann. Es ist zu erkennen, dass die Klappe 18 zumindest teilweise in dem Abgaberohr oder der Abgabeschale eingeschlossen ist oder die Klappe 18 von dem Abgaberohr oder der Abgabeschale abgedeckt ist, wobei dennoch eine freie Bewegung zwischen der offenen und der geschlossenen Stellung möglich ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Erntegut-Entladesystem
- 12
- Rohr
- 12a
- Endbereich
- 14
- Abgabeauslass
- 16
- Schneckenförderer
- 17
- Lager
- 18
- Klappe
- 18a
- Abschnitt
- 18b
- Abschnitt
- 18c
- Abschnitt
- 20
- Scharnier
- 22
- Arm oder Hebelarm
- 23
- Anlenkpunkt
- 24
- Gasfeder
- 25
- Flansch oder Klammer
- 26
- Abgaberohr oder Abgabeschale
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2014/0128134 [0005]
- US 6691861 [0006]
- US 7584836 [0007]