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Die Erfindung betrifft ein Trägerprofil für einen Dachquerträger eines Kraftfahrzeugs mit einer Trägernut im Bereich einer Oberseite zur Aufnahme von Haltemodulen, sowie mit wenigstens einer über eine Profillänge erstreckten Strömungsleitprofilierung.
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Ein derartiges Trägerprofil ist aus der
DE 10 2010 049 983 A1 bekannt. Das bekannte Trägerprofil ist für einen Dachquerträger eines Personenkraftwagens vorgesehen. Das Trägerprofil weist eine zentral in der Oberseite des Trägerprofils angeordnete Trägernut auf, die sich über die gesamte Länge des Trägerprofils erstreckt und die zur Aufnahme und Sicherung von Haltemodulen zur Befestigung von Fahrrädern oder von anderen Sport- oder Freizeitgeräten dient. In montiertem Zustand des Trägerprofils auf einem Fahrzeugdach gesehen ist parallel zur Trägernut in unmittelbarer Nachbarschaft der Trägernut eine weitere Aufnahmenut vorgesehen, in der eine aus einem Elastomerkörper hergestellte Strömungsleitlippe aufgenommen ist. Die Strömungsleitlippe weist im Bereich ihrer Oberseite eine über die gesamte Länge der Strömungsleitlippe gleichbleibende Profilkontur auf. Die Strömungsleitlippe ist in der Aufnahmenut ausweichend gehalten, um bei der Montage eines Haltemoduls auf dem Trägerprofil ein Ausweichen der Strömungsleitlippe ins Innere der Aufnahmenut zu gewährleisten.
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Die
DE 100 12 905 A1 zeigt ein weiteres Trägerprofil für einen Dachquerträger eines Kraftfahrzeugs, bei dem im Bereich einer Oberseite des Trägerprofils – in Strömungsrichtung gesehen – vor der Trägernut eine scharfkantige Erhöhung in Form eines Stegs vorgesehen ist, die sich über die gesamte Länge des Trägerprofils erstreckt. Der scharfkantige Steg weist über seine gesamte Länge eine gleichbleibend ebene obere Randkontur auf.
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Aus der
DE 40 35 729 A1 ist ein weiteres Trägerprofil für einen Dachquerträger eines Kraftfahrzeugs bekannt, bei dem eine Strömungsgeräuschreduzierung durch Ausnehmungen in einer auf das Trägerprofil aufgeclipsten Leiste erzielt wird. Die Ausnehmungen sind unterhalb eines Staupunkts einer in einem Fahrbetrieb das Trägerprofil umströmenden Luftströmung relativ zum Trägerprofil angeordnet.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Trägerprofil der eingangs genannten Art zu schaffen, das im Fahrbetrieb eines Kraftfahrzeugs allenfalls geringe Strömungsgeräusche erzeugt, und bei dem insbesondere durch Strömungsleitmaßnahmen eine Montage und Demontage von Haltemodulen im Bereich der Trägernut nicht beeinträchtigt ist.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Strömungsleitprofilierung eine sich über die Profillänge ändernde Profilierungskontur aufweist, und dass die Strömungsleitprofilierung oberhalb eines Staupunkts einer in einem Fahrbetrieb das Trägerprofil umströmenden Luftströmung angeordnet ist. Durch die sich über die Profillänge des Trägerprofils ändernde Profilierungskontur der Strömungsleitprofilierung wird gegenüber den bekannten Geräuschreduzierungsmaßnahmen aus dem Stand der Technik eine weitere Geräuschminimierung bei Anströmung des Trägerprofils in einem Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs erzielt. Dabei ist es wesentlich, dass die Strömungsleitprofilierung oberhalb des Staupunkts einer in einem Fahrbetrieb das Trägerprofil umströmenden Luftströmung angeordnet ist, da die Trägernut, die maßgeblich für Geräuscherzeugungen sein kann, sich im Bereich der Oberseite des Trägerprofils befindet.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist die Strömungsleitprofilierung außerhalb eines Auflagebereichs wenigstens eines in der Trägernut positionierten Haltemoduls angeordnet. Dies ist vorteilhaft, falls die Strömungsleitprofilierung nicht zurückweichend in eine entsprechende Aufnahmenut gestaltet ist. Durch die Anordnung der Strömungsleitprofilierung in Abstand vor einem Auflagebereich – in Strömungsrichtung während eines Fahrbetriebs gesehen – wird eine Montage oder Demontage sowie eine Positionierung eines entsprechenden Haltemoduls im Bereich der Trägernut durch die Strömungsleitprofilierung nicht beeinträchtigt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Strömungsleitprofilierung an einer Strömungsleitlippe vorgesehen, die in einer zu der Trägernut parallelen Aufnahmenut gehalten ist. Die Aufnahmenut ist in Abstand vor der Trägernut positioniert. Die Strömungsleitprofilierung ragt über eine Außenkontur des Trägerprofils in montiertem Zustand nach oben ab.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Strömungsleitlippe in die Aufnahmenut hinein zurückweichbar gestaltet und in der Aufnahmenut angeordnet. Durch die Zurückweichbarkeit der Strömungsleitlippe kann die Aufnahmenut auch im Auflagebereich für entsprechende Haltemodule im Bereich der Oberseite des Trägerprofils angeordnet sein.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Strömungsleitprofilierung außenseitig im Bereich einer Oberfläche des Trägerprofils vorgesehen. Dabei kann die Strömungsleitprofilierung entweder einstückig in die Oberfläche des Trägerprofils integriert sein oder stoffschlüssig auf die Oberfläche des Trägerprofils aufgebracht sein. Eine einstückige Integration kann insbesondere durch entsprechend spanende Bearbeitung des Trägerprofils erfolgen, falls das Trägerprofil als Strangpressprofil aus einer Leichtmetalllegierung hergestellt ist. Die Strömungsleitprofilierung kann insbesondere durch eine Vielzahl von in einer Reihe in Längsrichtung des Trägerprofils vorzugsweise in gleichen Abständen hintereinander angeordneten Aussparungen in Form von Einfräsungen oder Ähnlichem vorgesehen sein. Alternativ kann die Strömungsleitprofilierung ein- oder vielteilig stoffschlüssig auf die Oberfläche des Trägerprofils aufgebracht sein. Unter diese Ausgestaltung fällt auch das Aufkleben eines Profilierungsstreifens mit rauer oder profilierter Oberfläche. Vorzugsweise kann bei allen Ausgestaltungen die Strömungsleitprofilierung durch eine Riffelung gebildet sein. Eine derartige Riffelung kann insbesondere auch durch Prägung der Oberfläche des Trägerprofils erfolgen, falls dieses insbesondere als Leichtmetallstrangpressprofil gestaltet ist. Die Riffelung kann durch eine Riffelwalze mit entsprechend hohem Druck aufgebracht werden, die in Längsrichtung des Trägerprofils auf dieses einwirkt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Profilierungskontur der Strömungsleitprofilierung alternierend Vorsprünge und/oder Rücksprünge bildende Profilabschnitte auf. Hierdurch wird die sich über die Profillänge ändernde Profilierungskontur für die Strömungsleitprofilierung in besonders vorteilhafter Weise geschaffen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Vorsprünge und/oder Rücksprünge über die Profillänge gesehen unterschiedlich breit und/oder hoch und/oder tief gestaltet und/oder über die Profillänge regelmäßig oder unregelmäßig verteilt angeordnet. Hierdurch ist eine individuelle Anpassung auf Umströmungsgegebenheiten eines Trägerprofils je nach Gestalt und Außenkontur des Trägerprofils gegeben.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind wenigstens zwei parallel zueinander beabstandete Strömungsleitprofilierungen vorgesehen. Diese können mit unterschiedlich gestalteten Profilierungskonturen versehen sein, die aufeinander abgestimmt sind, um eine besonders geräuscharme Umströmung des Trägerprofils zu ermöglichen.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung, die anhand der Zeichnungen dargestellt sind.
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1 zeigt in perspektivischer Darstellung eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Trägerprofils,
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2 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Trägerprofils und
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3 eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Trägerprofils.
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Ein Trägerprofil 1, 1a, 1b gemäß den 1 bis 3 ist jeweils für den Einsatz bei einem Dachquerträger eines Personenkraftwagens vorgesehen. Hierzu wird das Trägerprofil 1, 1a, 1b in grundsätzlich bekannter Weise an seinen gegenüberliegenden Stirnendbereichen mit jeweils einem Stützfuß versehen, der im Bereich einer zumindest weitgehend in Fahrzeuglängsrichtung erstreckten Dachprofilierung des Fahrzeugdachs, insbesondere einer Dachreling, befestigt wird. In montiertem Zustand erstreckt sich das jeweilige Trägerprofil 1, 1a, 1b daher in Fahrzeugquerrichtung über die Breite des Fahrzeugdachs und ist in Abstand oberhalb des Fahrzeugdachs positioniert. Sobald das entsprechende Kraftfahrzeug, vorliegend ein entsprechender Personenkraftwagen, sich in Fahrt setzt, entsteht im Bereich des jeweiligen Trägerprofils 1, 1a, 1b eine Fahrtwindströmung, die zu Strömungsgeräuschen führen kann. Wie nachfolgend beschrieben wird, sind bei den Trägerprofilen 1, 1a, 1b Maßnahmen zur Strömungsgeräuschreduzierung vorgesehen. Alle Trägerprofile 1, 1a, 1b weisen im Bereich ihrer Oberseite jeweils eine zentrale Trägernut 2, 2a, 2b auf, die sich in Längsrichtung des jeweiligen Trägerprofils 1, 1a, 1b über deren gesamte Länge erstreckt und die nach oben offen ist. Jedes Trägerprofil 1, 1a, 1b weist einen stromlinienförmigen Querschnitt auf. Die Anströmung durch entsprechenden Fahrtwind im Fahrbetrieb des Personenkraftwagens bei montiertem Trägerprofil 1, 1a, 1b erfolgt gemäß den Darstellungen in den 1 bis 3 auf der linken Seite. Im Querschnitt jedes Trägerprofils 1, 1a, 1b gesehen befindet sich ein Staupunkt S der das Trägerprofil im Fahrbetrieb umströmenden Luftströmung (der Fahrtwindströmung) mittig frontseitig an einer abgerundeten Vorderkante des Trägerprofils 1, 1a, 1b, genauer an einem Scheitelpunkt der frontseitigen Krümmung des Trägerprofilquerschnitts.
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Bei der Ausführungsform gemäß 1 weist das Trägerprofil 1 zusätzlich zu der Trägernut 2 im Bereich der Oberseite des Trägerprofils 1 eine weitere Profilnut, nämlich eine Aufnahmenut 3 auf, in der eine mit einer Strömungsleitprofilierung 4 versehene Strömungsleitlippe integriert ist. Die Strömungsleitprofilierung 4 ist in unbelastetem Zustand im Bereich einer Oberseite der Strömungsleitlippe vorgesehen und ragt über eine Außenkontur der Oberseite des Trägerprofils 1 nach oben ab. Die Strömungsleitlippe 4 wird durch einen leistenartigen Elastomerkörper gebildet, der in der Aufnahmenut 3 in Hochrichtung elastisch verlagerbar angeordnet ist. Dadurch kann die Strömungsleitprofilierung 4 zusammen mit der Strömungsleitlippe, an der die Strömungsleitprofilierung 4 einstückig angeformt ist, in die Aufnahmenut 3 hinein nach unten ausweichen, sobald auf die Oberseite ein Haltemodul des Dachquerträgers aufgesetzt ist, das in der Trägernut 2 gehalten ist und sich auf der Oberseite des Trägerprofils 1 abstützt.
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Die Strömungsleitprofilierung 4 wird gebildet durch in Längsrichtung des Trägerprofils 1 alternierend hintereinander angeordnete Vorsprünge 5 und Rücksprünge 6, die eine Profilierungskontur im Bereich der Oberseite der Strömungsleitprofilierung ergeben. Die Vorsprünge 5 und Rücksprünge 6 bilden alternierend in einer Reihe in Längsrichtung der Strömungsleitprofilierung 4 und damit in Längsrichtung des Trägerprofils 1 aufeinanderfolgende Profilabschnitte.
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Bei dem Trägerprofil 1a nach 2 ist eine Strömungsleitprofilierung 4a ebenfalls über die gesamte Länge des Trägerprofils 1a erstreckt, die ebenfalls durch eine sich über die Profillänge ändernde Profilierungskontur gebildet ist. Die Strömungsleitprofilierung 4a bei dem Trägerprofil 1a wird gebildet durch eine Vielzahl von in gleichmäßigen Abständen in Längsrichtung des Trägerprofils 1a in die Oberseite des Trägerprofils 1a eingeprägte, als Rücksprünge 6a gestaltete Profilabschnitte. Die Profilabschnitte 6a sind einstückig in das Material des Trägerprofils 1a eingebracht und sind in Abstand vor einer Auflagefläche entsprechender Haltemodule bei der Befestigung in der Trägernut 2a positioniert. Die zwischen den als Einprägungen gestalteten Rücksprüngen 6a jeweils alternierend verbleibenden Stegbereiche bilden die Vorsprünge der Strömungsleitprofilierung, um die gewünschte alternierende Profilierungskontur zu erzielen.
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Bei der Ausführungsform nach 3 weist das Trägerprofil 1b – ebenfalls in Abstand vor einem Auflagebereich für ein entsprechendes Haltemodul zur Befestigung in der Trägernut 2b – eine in Längsrichtung des Trägerprofils 1b erstreckte Strömungsleitprofilierung 4b auf, die durch eine Vielzahl von in Längsrichtung hintereinander aufgebrachten Vorsprüngen 5b gebildet ist. Sowohl die Vorsprünge 5b gemäß 3 als auch die Rücksprünge 6a gemäß 2 sind in einem nach unten gekrümmten frontseitigen Konturabschnitt des Trägerprofils 1a, 1b vorgesehen, so dass diese in Abstand vor der ebenen Auflagefläche für die Haltemodule in der unmittelbaren Randumgebung der jeweiligen Trägernut 2a, 2b angeordnet sind. Die als Vorsprünge gestalteten Profilabschnitte der Profilierungskontur der Strömungsprofilierung 4b sind als Höcker- oder Nockenelemente nachträglich auf die Außenkontur des Trägerprofils 1b aufgebracht, vorliegend aufgeklebt. Die Abstände der Vorsprünge 5b zueinander sind über die gesamte Länge des Trägerprofils 1b identisch. Auch die Vorsprünge 5b selbst sind identisch zueinander gestaltet. Anhand der 2 und 3 ist auch erkennbar, dass sowohl die Strömungsleitprofilierung 4a als auch die Strömungsleitprofilierung 4b jeweils oberhalb des Staupunkts S der Luftströmung angeordnet sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010049983 A1 [0002]
- DE 10012905 A1 [0003]
- DE 4035729 A1 [0004]