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Technisches Umfeld
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Die Erfindung betrifft einen Schub, eine Schublade oder dergleichen, umfassend Profile, die zu einer Zarge angeordnet sind mit einem Boden sowie einer Führung für einen Korpus, wobei die die Zarge bildenden Wände wie Seitenwände und Rückwand verbunden sind und wobei der Boden zwischen den Seitenwänden und der Rückwand eingefasst ist und wobei an den Stirnseiten der Seitenwände Frontanbinder für eine Frontblende angeordnet sind.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik gemäß der
DE 20 2008 000 011 sind Schubladen bekannt, die hinsichtlich ihrer Bauweise sehr einfach gestaltet sind und die besonders kostengünstig ausfallen. Ein derartiger Schub besteht hierbei aus extrudierten Kunststoffhohlprofilen, die auf jede Länge geschnitten werden können. Diese Kunststoffhohlprofile werden zu einer Zarge verbaut, wobei die Kunststoffhohlprofile einerseits Seitenwände und andererseits die Rückwand bilden. Zwischen den beiden Seitenwänden sowie im Rückbereich der Rückwand wird der Boden des Schubes eingefasst, der in eingeformten Nuten im Kunststoffhohlprofil eingeschoben wird. Die Wände der Zarge werden mittels Formverbindern in den Eckbereichen verbunden. Zur Erstellung des Schubes wird zunächst die Zarge zusammengesteckt und dann der Boden in die Nut eingeschoben, so dass sich bereits schon ein kastenförmiges Gehäuse bildet. In die Stirnseiten der Seitenwände werden dann Frontanbinder angesetzt, an die dann die Frontblende angesetzt wird. Um eine derartig kostengünstig erstellte Schublade in einem Korpus vorzuhalten, sind an den Seitenwände Führungen vorgesehen, die mit entsprechenden Führungen in den Korpuswänden zusammenwirken.
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Bei diesem aus dem Stand der Technik bekannten Schüben bzw. Schubladen wird es als nachteilig angesehen, dass insbesondere die Anbindung der Frontblende kein Toleranzmaß zu der senkrechten Ebene der Stirnkanten der Zargenwände zulässt, da insbesondere die Frontblenden zu den Stirnkanten der Zargenwände bündig abschließen, so dass insbesondere die Frontblende an dem Korpus ebenfalls bündig anliegt. So ist es beispielsweise im Caravanbau und im Wohnmobilbau oft erforderlich, dass Abweichungen der Frontblenderstreckung zu den Ebenen der Stirnkanten der Zargenwände ausgeglichen werden müssen, um insbesondere im Bereich des Korpuses eine anliegende Frontblendenerstreckung zu ermöglichen. Die Anpassung hierbei ist oft nur mit aufwendigen Mitteln möglich und muss daher individuell für die einzelnen Korpusbereiche in einem Wohnmobil entsprechend angepasst werden.
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Aufgabe
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Der Erfindung stellt sich somit das Problem, insbesondere einen einfachen und kostengünstigen Schub derart weiterzubilden, der einerseits die Möglichkeit bereitstellt, die Frontblende an den Zargenbereich um ein Toleranzmaß in Bezug zum Korpus anzupassen, wobei dies ohne jegliche Hilfsmittel erfolgen soll.
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Lösung
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die mit der Erfindung erreichten Vorteile bestehen nun darin, dass aufgrund des gelenkig ausgestalteten Frontanbinders Toleranzbereiche zwischen Korpus und Schub ausgeglichen werden können, weil eine exakt zur Ebene der Zargen-Stirnwände verlaufenden Ebene durch die Frontanbinder ausgeglichen werden kann.
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Gemäß der Erfindung wird daher vorgeschlagen, dass die Frontanbinder eine unter einem Winkel stehende Anbindung der Frontblende zur Korpusebene an die sich erstreckenden Ebenen der Stirnkanten der Zargen-Seitenwände ermöglichen.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst der einzelne Frontanbinder zur Anbindung zwischen der Frontblende und der Zargen-Stirnseite eine Gelenk- oder Schwenkachse. Der Frontanbinder besteht hierbei aus zwei miteinander gelenkig verbundenen Teilgehäusen an denen die Zargen-Stirnseite festgelegt ist. Dabei ist das eine Teilgehäuse an der Frontblenden-Rückwand befestigt, wobei an dem zweiten Teilgehäuse die Zargen-Stirnseite befestigt ist.
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Nach einer Ausgestaltung der Teilgehäuse umfasst das einzelne Teilgehäuse im Wesentlichen eine aus Quer- und Längswänden gebildete Kastenform mit Boden. Dabei ist an den Querwänden der Teilgehäuse die Gelenk- oder Schwenkachse angeordnet. Um insbesondere die beiden Teilgehäuse hier werkzeuglos miteinander zu verbinden, sind an den Querwänden des einen Teilgehäuses Zapfen angeformt, die mit an den Querwänden des anderen zweiten Teilgehäuses angeformten Rasten zusammenwirken. Der Frontanbinder wird somit leicht durch eine Druckbewegung montiert, indem das eine Teilgehäuse, welches die angeformten Rasten aufweist, einfach in das andere Teilgehäuse mit den Zapfen eingedrückt wird. Durch die Montage ist dann einerseits der Zusammenhalt gewährleistet, wobei andererseits auch eine uneingeschränkte Schwenkbewegung um die Zapfen des Teilgehäuses gegeben ist.
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Nach der Erfindung wird das Teilgehäuse mit den Zapfen an der Rückwand der Frontblende mittels an den Seitenwänden angeordneten Rasten befestigt, die in eine Ausnehmung an der Frontblendenrückseite greifen. Diese Ausbildung ermöglicht es, dass aufgrund einer Einfräsung an der Rückseite der Frontblende eine werkzeuglose Montage des Teilgehäuses mit den Zapfen an der Rückseite der Frontblende durch einfaches Eindrücken erfolgen kann. Ist das Zapfengehäuse montiert, kann dann in einfacher weiterer Montage auch werkzeuglos entsprechend das andere Teilgehäuse aufgedrückt werden, so dass dann der Frontanbinder quasi an der Rückwand der Frontblende komplett montiert ist. Um dann die Stirnzargenseiten an dem Frontanbinder zu befestigen sind an dem Boden des zweiten angebundenen Teilgehäuses Formhaken vorgesehen, an die die Stirnkantenseiten der Zarge eingefügt werden können, so dass eine völlig werkzeuglose Montage des Schubes vorgenommen werden kann.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Teilgehäuse aus einem Spritzgussteil hergestellt, wobei die Teilgehäuse mittels eines Folienscharniers verbunden sind. Aufgrund dieser Ausbildung besteht nun die Möglichkeit, den gesamten Formanbinder als ein Kunststoffgussteil herzustellen, der im Bereich des Folienscharniers getrennt werden kann, so dass dann die beiden Teilgehäuse zur Verfügung stehen und hier mit dem Schub verbaut werden können.
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Die Erfindung betrifft auch in gleicher Weise einen Frontanbinder für eine Frontblende eines Schubes, einer Schublade oder dergleichen, der die aufgeführten Merkmale umfasst.
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Beschreibung der Zeichnungen
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
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1 eine perspektivische Darstellung eines Schubes gemäß der Erfindung;
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2 eine perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Frontanbinders eingefasst an der Rückseite einer Frontblende;
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3 eine explosionsartige Darstellung des Frontanbinders mit Frontblende;
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4 eine erste perspektivische Darstellung des Frontanbinders in einer ersten verschwenkten Lage;
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5 eine weitere perspektivische Darstellung des Frontanbinders in einer zweiten verschwenkten Situation; und
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6 eine perspektivische Darstellung des Frontanbinders als Spritzgussformteil mit Folienscharnier.
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Ausführungsbeispiele
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Die 1 zeigt einen Schub oder eine Schublade 1, welche Profile umfasst, die zu einer nicht näher dargestellten Zarge angeordnet sind und mit einem Boden 2 sowie einer Führung 3 für einen Korpus angeordnet sind. Die die Zarge bildenden Wände, wie Seitenwände 4, 5 und Rückwand, sind hierbei mittels Steckprofilen verbunden, wobei der Boden 3 zwischen den Seitenwänden 4, 5 und der Rückwand des Schubes 1 eingefasst ist.
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Wie insbesondere in der 1 und 2 zu erkennen ist, sind in den Stirnseiten 6 der Seitenwände 4, 5 Frontanbinder 7 für eine Frontblende 8 angeordnet, wie dies insbesondere in der 1 zu erkennen ist. Die Frontanbinder 8 ermöglichen nun eine Anbindung der Frontblende 8 unter einem Winkle an den sich erstreckenden Ebenen der Stirnkanten 9 der Zargen-Seitenwände 4 und 5. Wie aus der Zusammenschau der 2 und 3, aber auch in den 4 und 5, umfasst der einzelne Frontanbinder 7 zur Anbindung zwischen der Frontblende 8 und der Zargen-Stirnkante 9 eine Gelenk- oder Schwenkachse 10, wie diese angedeutet ist in der 2, 4 und 5. Wie aus der 3 zu erkennen ist, ist der Frontanbinder 7 aus zwei miteinander gelenkig verbundenen Teilgehäusen 11 und 12 hergestellt, an denen die Zargen-Stirnseite 9 festgelegt ist. Aus der explosionsartigen Darstellung der 3 ist zu erkennen, dass das eine Teilgehäuse 11 an der Frontblendenrückwand befestigt ist, wobei an dem zweiten Teilgehäuse 12 die Zargenstirnkante 9 befestigt ist, wie dies in der 1, wo der Schub 1 abgebildet ist, zu erkennen ist.
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Aus der 3 ist ersichtlich, dass das einzelne Teilgehäuse 11, 12 im Wesentlichen eine aus Quer- und Längswänden 13, 14 gebildete Kastenform mit Boden 15 umfasst, wobei insbesondere an den Querwänden 13 der Teilgehäuse 11, 12 die Gelenk- oder Schwenkachse 10 angeordnet ist. An den Querwänden 13.1 des einen Teilgehäuses 11 sind hierbei Zapfen 16 angeformt, die mit an den Querwänden 13.2 des anderen zweiten Teilgehäuses 12 angeformten Rasten 17 zusammenwirken. Wie insbesondere aus der 3, 4 und 5 weiter zu erkennen ist, ist das Teilgehäuse 11 mit den Zapfen 16 an der Rückwand der Frontblende 8 mittels an den Seitenwänden 18 angeordneter Rasten 19 befestigt, die in eine Ausnehmung 20 an der Frontblendenrückseite greifen.
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In Darstellung der 3 ist nun ersichtlich, wie die Montage des Frontanbinders 7 an der Rückseite der Frontblende 8 gelöst wird. So wird zunächst in die Rückseite der Frontblende 8 die Ausnehmung 20 eingefräst, in die zunächst das Teilgehäuse 11 eingedrückt wird, wobei sich dieses dann in der Ausnehmung 20 mit den an den Seitenwänden 18 angeordneten Rasten 19 verhakt. Danach wird das zweite Teilgehäuse 12 mit den Gelenkrasten 17 auf das erste Teilgehäuse 11 aufgedrückt, so dass diese dann auf die Zapfen 16 aufgedrückt werden. Somit ergibt sich für den Frontanbinder 7 eine völlig werkzeuglose Montage an der Rückseite der Frontblende 8 des Schubes 1.
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In Weiterbildung des Formanbinders 7 sind an dem Boden 15 des zweiten Teilgehäuses 12 Formhaken 21 zur Anbindung der Zargen-Stirnkante 9 angeformt, wie diese in den 2, 3, 4 und 5 zu erkennen sind.
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6 zeigt hier insbesondere noch mal die Darstellung der Teilgehäuse 11 und 12 als Spritzgussteil, wobei die Teilgehäuse 11, 12 hierbei aus einem Spritzgussteil hergestellt sind, die mittels eines Folienscharniers 22 verbunden sind. Wird also beispielsweise das Spritzgussteil aus dem Werkzeug genommen, können die beiden Teilgehäuse 11 und 12 an dem Folienscharnier 22 zusammengeklappt werden, so dass dadurch schon die Montage des Frontanbinders 7 sich von selbst ergibt, weil ein exaktes Überschwenken der Teilgehäuse 11 und 12 durch das Folienscharnier 22 gegeben ist.
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Die Erfindung betrifft auch in gleicher Weise einen Frontanbinder 7 für eine Frontblende 8 eines Schubes, einer Schublade 1 oder dergleichen nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 10.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Schublade
- 02
- Boden
- 03
- Führung
- 04
- Seitenwand
- 05
- Seitenwand
- 06
- Stirnseite
- 07
- Frontanbinder
- 08
- Frontblende
- 09
- Zargen-Stirnkanten
- 10
- Gelenk- oder Schwenkachse
- 11
- Teilgehäuse
- 12
- Teilgehäuse
- 13
- Quer- und Längswand
- 13.1, 13.2
- Querwand
- 14
- Quer- und Längswand
- 15
- Boden
- 16
- Zapfen
- 17
- Rasten/Gelenkrasten
- 18
- Seitenwänden
- 19
- Rasten
- 20
- Ausnehmung
- 21
- Formhaken
- 22
- Folienscharniers
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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