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Die Erfindung betrifft ein E-Bike mit einem Rahmen, an dem ein Tretlager vorgesehen ist, wobei eine Welle des Tretlagers durch einen Elektromotor antreibbar ist, und der Elektromotor ein Motorgehäuse aufweist, an dem die Welle des Tretlagers hervorsteht, wobei an dem Motorgehäuse ein Deckel mit einer Öffnung zur Durchführung der Welle des Tretlagers vorgesehen ist.
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Die
EP 2 549 137 offenbart einen Elektromotor für ein E-Bike, bei dem die Welle eines Tretlagers durch den Elektromotor angetrieben wird. Solche Elektromotoren, die auch Mittelmotoren genannt werden, haben sich wegen ihrer kompakten Bauweise bewährt. Allerdings besteht das Problem, dass es bei E-Bikes mit solchen Elektromotoren schwierig ist, einen Kettenschutz mit ausreichender Sicherheit um das Zahnrad am Tretlager zu montieren.
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Die
EP 2 353 980 schlägt hierfür ein Fahrrad mit einem Elektromotor vor, bei dem die Kette mit dem vorderen und hinteren Zahnrad vollständig innerhalb eines gehäuseförmigen Kettenschutzes angeordnet ist. Die Montage eines solchen Kettenschutzes, der die Kette vollständig umschließt, ist vergleichsweise aufwändig und erschwert im Falle eines Defektes die Reparatur.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein E-Bike zu schaffen, bei dem auf einfache Weise ein Kettenschutz montiert ist, der zu Reparaturarbeiten auch wieder demontiert werden kann.
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Diese Aufgabe wird mit einem E-Bike mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist an dem Motorgehäuse des E-Bikes eine Brille mit einem Kettenschutz festgelegt, so dass eine stabile Fixierung des Kettenschutzes möglich ist. Zudem ist die Brille mit dem Kettenschutz in einem zugänglichen Bereich an dem Motorgehäuse fixiert, so dass bei Bedarf eine Demontage des Kettenschutzes erfolgen kann. Als Kettenschutz können dabei unterschiedliche Gehäuseformen eingesetzt werden, die zumindest die Kette bereichsweise umgeben, um den Fahrer vor Verletzungen und Verschmutzungen zu schützen.
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Vorzugsweise weist die Brille einen Halteabschnitt auf, der innerhalb der Öffnung des Deckels an dem Motorgehäuse des E-Bikes anliegt. Dadurch kann der Halterabschnitt klemmend an dem Motorgehäuse fixiert werden, um eine ausreichend stabile Befestigung der Brille zu gewährleisten, die auch bei regelmäßigen Vibrationen und Erschütterungen gesichert ist. Die Brille kann dabei mit mindestens einem Steg in eine Aufnahme zwischen Deckel und Motorgehäuse eingreifen. Vorzugsweise sind zwei oder mehr beabstandete Stege vorgesehen, die jeweils in eine Aufnahme zwischen Deckel und Motorgehäuse eingreifen. Die Stege können die Brille in einer Aufnahme bzw. einem Spalt zwischen dem Deckel und dem Motorgehäuse abstützen, was die Brille gegen ein Abziehen von dem Motorgehäuse sichert.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die die Brille durch mindestens zwei stufenförmige Abschnitte, die an einer inneren Kante an der Öffnung des Deckels anliegen, in der Öffnung des Deckels zentriert gehalten. Dadurch kann die Brille auf einfache Weise an das Motorgehäuse angelegt werden, wobei über die stufenförmigen Abschnitte an der Brille eine Montagehilfe bereitgestellt wird, um die Brille exakt zu positionieren. Die Brille kann dabei über mindestens eine in das Motorgehäuse eingedrehte Schraube fixiert sein, vorzugsweise werden mindestens zwei Schrauben eingesetzt. Für eine stabile Festlegung der Schrauben kann das Motorgehäuse aus Metall, insbesondere aus Aluminium, hergestellt sein.
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Um eine gleichmäßige Kraftverteilung der Schrauben auf die Brille zu gewährleisten, kann die Brille über ein Druckstück klemmend an dem Motorgehäuse festgelegt sein. Das Druckstück kann als plattenförmiger Bügel oder mit einer anderen Form ausgestattet sein, um die Brille gegen das Motorgehäuse zu klemmen. Alternativ kann die Brille auch direkt über die Schrauben an das Motorgehäuse geklemmt werden.
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Vorzugsweise ist die Brille in unterschiedlichen Drehpositionen an dem Motorgehäuse montierbar, so dass abhängig vom Fahrertram eine gewisse Flexibilität des Kettenschutzes eingestellt werden kann.
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Erfindungsgemäß werden auch ein Set zur Montage eines Kettenschutzes und einer Brille für ein E-Bike bereitgestellt, die an bestehenden E-Bikes nachgerüstet werden können.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Kettenschutzes an einem Elektromotor eines E-Bikes;
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2 eine perspektivische Ansicht des Elektromotors mit der Brille zur Montage des Kettenschutzes, und
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3 eine perspektivische Ansicht des Elektromotors der 2 mit abgenommener Brille.
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Ein Elektromotor 1 umfasst ein Motorgehäuse 2, das über einen oberen Halteabschnitt 3 an einem Rahmen eines E-Bikes montierbar ist. Der Motorgehäuse 2 ist dabei im Bereich eines Tretlagers für das E-Bike montiert und umfasst eine Aufnahme 4 für die Welle des Tretlagers. An einer Seite des Motorgehäuses 2 ist ein Deckel 5 fixiert, der eine kreisförmige Öffnung 6 aufweist, durch die die Welle des Tretlagers durchführbar ist. Das Motorgehäuse 2 besteht dabei aus Metall, insbesondere aus Aluminium, während der Deckel 5 aus Kunststoff hergestellt ist.
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An dem Motorgehäuse 2 ist über eine Brille 7 ein Kettenschutz 10 fixiert. Die Brille kann beispielsweise aus Metall oder Kunststoff hergestellt sein und umfasst einen mittleren Halteabschnitt 13, der an dem Motorgehäuse 2 über ein Druckstück 8 fixiert ist. Das Druckstück 8 ist als plattenförmiger Bügel ausgebildet, der an gegenüberliegenden Seiten eine Öffnung zum Eindrehen einer Schraube 9 aufweist, die in das Motorgehäuse 2 aus Aluminium eingreift. Von dem mittleren Halteabschnitt 13 erstecken sich zwei Arme an diametral gegenüberliegenden Seiten der Brille 7 radial nach außen, an denen der Kettenschutz 10 fixiert ist. Der Kettenschutz 10 umfasst einen ringförmigen Abschnitt, der die Kette im Bereich eines Zahnrades am Tretlager umgibt, und einen stegförmigen Abschnitt 12, der sich nach hinten in Richtung des hinteren Zahnrades erstreckt. Die Form des Kettenschutzes 10 kann abhängig vom E-Bike auch variiert werden.
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In 2 ist der Kettenschutz 10 von der Brille 7 abgenommen worden. Die Brille 7 umfasst benachbart zu dem ringförmigen Halteabschnitt 13 eine erste Stufe 20 und eine zweite Stufe 21, die innerhalb der Öffnung 6 des Deckels 5 angeordnet sind. Dabei dienen die Stufen 20 und 21 zur Zentrierung der Brille 7 innerhalb der Öffnung 6 des Deckels 5. Ferner sind an dem Halteabschnitt 13 nach außen hervorstehende Stege 15 angeformt, die in eine Aufnahme bzw. einen Schlitz zwischen dem Deckel 5 und dem Motorgehäuse 2 eingreifen. Dadurch ist die Brille 7 gegen ein Abziehen in dem unteren Bereich des Motorgehäuses 2 gesichert. Von der Stufe 20 erstreckt sich ein oberer Arm 17 der Brille 7 nach oben, an dem ein abgewinkelter Endabschnitt 18 mit einer Öffnung zur Montage des Kettenschutzes 10 vorgesehen ist. An der unteren Stufe 21 schließt sich ein unterer Arm 16 an, der ebenfalls einen abgewinkelten Endabschnitt 19 mit einer Öffnung zur Montage des Kettenschutzes 10 aufweist.
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Um den Halteabschnitt 13 der Brille 7 klemmend an dem Motorgehäuse 2 festzulegen, ist das bügelförmige Druckstück 8 vorgesehen, das über zwei Schrauben 9 an dem Motorgehäuse 2 festgelegt wird.
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In 3 ist die Brille 7 von dem Motorgehäuse 2 abgenommen worden. Das Motorgehäuse 2 umfasst innerhalb der Öffnung 6 des Deckels 5 eine Anlagefläche 24, von der ein innerer Ring 22 seitlich hervorsteht. In dem Ring 22 ist die Aufnahme 4 für die Welle des Tretlagers ausgebildet. Ferner sind innerhalb der Öffnung 6 zwei Gewindeaufnahmen 23 vorgesehen, die von der Seitenwand des Motorgehäuses 2 hervorstehen.
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Für die Montage des Kettenschutzes wird zunächst die Brille 7 an das Motorgehäuse 2 angelegt, wobei zunächst die Stege 15 in eine Aufnahme bzw. einen Schlitz zwischen dem Deckel 5 und der Seitenwand des Motorgehäuses 2 eingefügt werden. Anschließend wird die Brille 7 verschwenkt, wobei die Stufen 20 und 21 als Zentrier- und Montagehilfe dienen. Dann wird der Halteabschnitt 13 der Brille 7 über das Druckstück 8 mit den Schrauben 9 klemmend festgelegt. Anschließend kann dann der Kettenschutz 10 an den abgewinkelten Endabschnitten 18 und 19 der Arme 16 und 17 der Brille 7 montiert werden.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind innerhalb der Öffnung 6 des Deckels 5 zwei Gewindeaufnahmen 23 an dem Motorgehäuse 2 ausgebildet. Es ist natürlich auch möglich, nur eine Gewindeaufnahme 23 oder mehr als zwei Gewindeaufnahmen 23 vorzusehen. Die Gewindeaufnahmen 23 stehen bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel seitlich von dem Motorgehäuse 2 hervor. Es ist auch möglich, die Gewindehülse bündig mit der Seitenfläche abschließen zu lassen, so dass dann der Halteabschnitt 13 auf die Gewindeaufnahmen 23 aufgelegt werden kann, so dass Schrauben 9 durch Öffnungen in dem Halteabschnitt 13 in die Gewindeaufnahmen 23 eingedreht werden können. Dann kann auf das zusätzliche Druckstück 8 verzichtet werden.
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Die Brille 7 besteht vorzugsweise aus einem gebogenen Metallblech, wobei auch eine Herstellung aus Kunststoff möglich ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Elektromotor
- 2
- Motorgehäuse
- 3
- Halteabschnitt
- 4
- Aufnahme
- 5
- Deckel
- 6
- Öffnung
- 7
- Brille
- 8
- Druckstück
- 9
- Schraube
- 10
- Kettenschutz
- 12
- Abschnitt
- 13
- Halteabschnitt
- 15
- Steg
- 16
- Arm
- 17
- Arm
- 18
- Endabschnitt
- 19
- Endabschnitt
- 20
- Stufe
- 21
- Stufe
- 22
- Ring
- 23
- Gewindeaufnahme
- 24
- Anlagefläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2549137 [0002]
- EP 2353980 [0003]