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Die Erfindung betrifft ein Sägeblatt, das an einer Außenseite mehrere Schneidezahngruppen mit jeweils mehreren Schneidezähnen aufweist.
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Es ist bekannt, an einem Sägeblatt unterschiedliche Schneidezähne vorzusehen. Es ist weiterhin bekannt, Schneidezähne an einem Sägeblatt zu Gruppen zusammenzufassen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sägeblatt bereitzustellen, das insbesondere beim Paketschnitt, d. h. beim gleichzeitigen Sägen von mehreren übereinanderliegenden Platten eine deutlich höhere Standzeit als konventionelle Sägeblätter aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Sägeblatt gelöst, das an einer Außenseite mehrere Schneidezahngruppen mit jeweils mehreren Schneidezähnen aufweist, wobei der Gruppenabstand zweier hintereinander folgender Schneidezahngruppen 1,5-fach bis 2,5-fach so groß ist wie der Abstand der hintereinander folgenden Schneidezähne innerhalb einer Schneidezahngruppe.
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Es hat sich herausgestellt, dass bei einem Gruppenabstand zweier hintereinander folgender Schneidezahngruppen, der 1,5-fach bis 2,5-fach so groß ist wie der Abstand der hintereinander folgenden Schneidezähne, das eingesetzte Sägeblatt ein sehr günstiges Verschleißverhalten zeigt. Der Abstand hintereinander folgender Schneidezähne wird dabei auch als Zahnteilung bezeichnet. Das günstige Verschleißverhalten wird durch die verbesserte Spanaufnahme in der „Lücke” zwischen den Schneidezahngruppen bedingt. Durch den größeren Spanraum findet hier das anfallende Spanvolumen mehr Platz, worauf es zu weniger Verschleiß fördernder so genannter Mehrfachzerspanung der geschnittenen im Spanraum befindlichen Späne kommt. Hierdurch kann insbesondere beim Paketschnitt eine deutlich höhere Standzeit gegenüber Sägeblättern mit konventionellen Schneidezahnanordnungen erzielt werden.
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Der Gruppenabstand zweier hintereinander folgender Schneidezahngruppen ist vorzugsweise doppelt so groß wie der Abstand der hintereinander folgenden Schneidezähne innerhalb einer Schneidezahngruppe. Es hat sich gezeigt, dass bei einem Gruppenabstand, der doppelt so groß ist wie der Abstand von hintereinander folgenden Schneidezähnen innerhalb einer Schneidezahngruppe, eine besonders hohe Standzeit erreichbar ist.
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Vorzugsweise ist der Gruppenabstand aller hintereinander folgenden Schneidezahngruppen 1,5-fach bis 2,5-fach so groß wie der Abstand der hintereinander folgenden Schneidezähne innerhalb einer Schneidezahngruppe.
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In besonders bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist der Gruppenabstand aller hintereinander folgenden Schneidezahngruppen doppelt so groß wie der Abstand der hintereinander folgenden Schneidezähne innerhalb einer Schneidezahngruppe. Durch eine solche gleichförmige Ausgestaltung des Sägeblatts kann eine gleichmäßige Abnutzung des Sägeblatts erreicht werden.
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Das Sägeblatt ist besonders einfach zu fertigen, wenn jede Schneidezahngruppe zwei oder drei Schneidezähne aufweist.
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Zur Gewährleistung der so genannten Spanteilung beim Sägen kann eine Schneidezahngruppe zumindest einen Schneidezahn erster Art und zumindest einen Schneidezahn zweiter Art aufweisen. Durch die Begriffe „Schneidezahn erster Art” und „Schneidezahn zweiter Art” soll deutlich gemacht werden, dass in einer Schneidezahngruppe zwei unterschiedliche Schneidezähne zum Einsatz kommen. Bei den Schneidezähnen erster und zweiter Art kann es sich um Wechselzähne, d. h. wechselweise angeschrägte Schneidezähne, Dachzähne, Flachzähne, Schneidezähne mit wechselseitigem Achswinkel und/oder Flachzähne mit wechselseitiger Fase handeln.
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Vorzugsweise ist der zumindest eine Schneidezahn erster Art in Form eines Trapezzahns und der zumindest eine Schneidezahn zweiter Art in Form eines Flachzahns ausgebildet.
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Der Flachzahn kann kürzer, aber breiter ausgebildet sein als der Trapezzahn. Hierdurch übernimmt der in der Höhe etwas über den Flachzahn hinausstehende Trapezzahn den mittleren Teil der Schnittbreite (Schnittfuge) des Sägeschnittes, während der etwas kürzere, d. h. tiefer stehende Flachzahn die beiden äußeren Teile des Schnittspalts schneidet, sodass insgesamt von den zwei Schneidezähnen einer Trapez-/Flachzahngruppe ein aus drei Teilen bestehender Span geformt wird und die Schnittspaltbreite somit in drei Spanteile aufgeteilt ist. Hierdurch wird eine reibungsfreie Bildung des Spanes im Schnittspalt erreicht, wobei jeder Spanteil für sich schmaler ist als die gesamte Schnittfuge und sich dadurch nicht in der Schnittfuge verklemmen kann.
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Vorzugsweise weist jede Schneidezahngruppe einen Schneidezahn erster Art und einen Schneidezahn zweiter Art auf. Hierdurch kann die reibungsfreie Bildung des Spanes im Schnittspalt am gesamten Sägeblatt erreicht werden.
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Zumindest eine Schneidezahngruppe kann hintereinander abwechselnd einen Schneidezahn erster Art und einen Schneidezahn zweiter Art aufweisen. Hierdurch kann ein Verklemmen von Spänen in der Schnittfuge besonders effektiv verhindert werden.
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Vorzugsweise weist jede Schneidezahngruppe hintereinander abwechselnd einen Schneidezahn erster Art und einen Schneidezahn zweiter Art auf. Hierdurch wird ein gleichmäßiger Verschleiß des Sägeblattes erzielt.
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Alternativ oder zusätzlich dazu kann zumindest eine Schneidezahngruppe hintereinander zwei Schneidezähne erster Art und/oder zwei Schneidezähne zweiter Art aufweisen.
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Insbesondere kann jede Schneidezahngruppe hintereinander zwei Schneidezähne erster Art und/oder zwei Schneidezähne zweiter Art aufweisen. Innerhalb einer bzw. jeder Schneidezahngruppe wechseln sich dadurch zumindest zwei Schneidezähne gleicher Art mit einem oder mehreren Schneidezähnen zweiter Art ab.
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Zumindest zwei Schneidezahngruppen können abwechselnd einen Schneidezahn erster Art und einen Schneidezahn zweiter Art zu Beginn der Schneidezahngruppen aufweisen.
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Insbesondere können alle Schneidezahngruppen abwechselnd einen Schneidezahn erster Art und einen Schneidezahn zweiter Art zu Beginn der Schneidezahngruppe aufweisen. Durch einen Wechsel der Schneidezahnart am Beginn einer Schneidezahngruppe kann über das gesamte Sägeblatt eine alternierende Schneidezahnfolge erzielt werden.
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Nachfolgend werden besonders bevorzugte Abfolgen von Schneidezähnen auf einem Sägeblatt dargestellt. Dabei steht „TZ” für „Trapezzahn” „FZ” für „Flachzahn” und „Lücke” für den Gruppenabstand von aufeinanderfolgenden Schneidezahngruppen.
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Zweier-Gruppen:
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- 1. TZ-FZ-Lücke-TZ-FZ-Lücke-TZ-FZ-Lücke usw.
- 2. FZ-TZ-Lücke-FZ-TZ-Lücke-FZ-TZ-Lücke usw.
- 3. TZ-FZ-Lücke-FZ-TZ-Lücke-TZ-FZ-Lücke-FZ-TZ-Lücke usw.
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Dreier-Gruppen:
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- 1. TZ-FZ-FZ-Lücke-TZ-FZ-FZ-Lücke-TZ-FZ-FZ-Lücke usw.
- 2. FZ-FZ-TZ-Lücke-FZ-FZ-TZ-Lücke-FZ-FZ-TZ-Lücke usw.
- 3. FZ-TZ-FZ-Lücke-FZ-TZ-FZ-Lücke-FZ-TZ-FZ-Lücke usw.
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Eine besonders einfache Fertigung des Sägeblatts kann dadurch erreicht werden, dass das Sägeblatt einen Sägeblattkörper aufweist, an dem die Schneidezähne ausgebildet sind, wobei die Schneidezähne eine Schneide aufweisen, deren Härte größer ist als die Härte des Sägeblattkörpers. Beim Bestücken des Sägeblatts werden die einzelnen Schneiden vorzugsweise durch Löten oder durch Schweißverfahren mit dem Sägeblattkörper verbunden und anschließend durch Schleifbearbeitung in die gewünschte Form gebracht.
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Die Schneiden sind vorzugsweise aus Hartmetall, insbesondere diamantbeschichtetem Hartmetall (Polykristalliner Diamant, PKD) oder Cermet (keramischer Werkstoff in metallischer Matrix) ausgebildet.
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Eine besonders lange Standzeit kann dadurch erzielt werden, dass die Schneidezähne mit einer einlagigen oder mehrlagigen Hartstoffschicht, insbesondere einer in einem physical vapor deposition (PVD)-Verfahren aufgebrachten Hartstoffschicht, versehen sind.
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Das Sägeblatt kann in Form eines Bandsägeblatts ausgebildet sein, wobei die Schneidezähne an einer Längsseite des Bandsägeblatts vorgesehen sind.
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Alternativ dazu kann das Sägeblatt in Form eines Kreissägeblatts ausgebildet sein, wobei die Schneidezähne am äußeren Umfang des Kreissägeblatts vorgesehen sind.
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Im Falle eines Kreissägeblatts kann zumindest ein Dehnungsschlitz im Sägeblatt vorgesehen sein.
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Weiterhin kann das Sägeblatt zumindest ein Laserornament zur Geräuschdämpfung aufweisen.
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Eine besonders zuverlässige Spanabführung kann dadurch erzielt werden, dass das Sägeblatt zumindest eine Räumschneide (Wischer) aufweist.
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Das Sägeblatt kann weiterhin im Bereich seines Außenumfangs senkrecht zur radialen Sägeblattebene einseitig schmaler ausgebildet sein als im radial inneren Bereich des Sägeblatts. Die Dicke des Sägeblatts wird dadurch im Bereich seines Außenumfangs einseitig vermindert.
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Weiterhin kann das Sägeblatt im Bereich seines Außenumfangs senkrecht zur radialen Sägeblattebene beidseitig schmaler ausgebildet sein als im radial inneren Bereich des Sägeblatts. Hierdurch wird die Dicke des Sägeblatts in dessen Außenbereich beidseitig vermindert.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Säge mit einem zuvor beschriebenen Sägeblatt.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt, sowie aus den Ansprüchen.
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Die in der Zeichnung dargestellten Merkmale sind nicht notwendigerweise maßstäblich zu verstehen und derart dargestellt, dass die erfindungsgemäßen Besonderheiten deutlich sichtbar gemacht werden können. Die verschiedenen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
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In der schematischen Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Sägeblatts; und
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2 eine perspektivische Ansicht einer Schneidezahngruppe des Sägeblatts aus 1.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Sägeblatt 10 in Form eines Kreissägeblatts. Das Sägeblatt 10 weist 36 Schneidezähne auf, von denen aus Gründen der Übersichtlichkeit lediglich ein erster Schneidezahn 12, ein zweiter Schneidezahn 14, ein dritter Schneidezahn 16, ein vierter Schneidezahn 18, ein fünfter Schneidezahn 20 sowie ein sechster Schneidezahn 22 mit einem Bezugszeichen versehen sind.
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Die Schneidezähne bilden Schneidezahngruppen. Beispielsweise bilden der erste Schneidezahn 12 und der zweite Schneidezahn 14 eine erste Schneidezahngruppe 24 und der dritte Schneidezahn 16 bildet mit dem vierten Schneidezahn 18 eine zweite Schneidezahngruppe 26.
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Die Schneidezähne weisen Schneiden auf. Beispielsweise weist der erste Schneidezahn 12 eine erste Schneide 28, der zweite Schneidezahn 14 eine zweite Schneide 30, der dritte Schneidezahn 16 eine dritte Schneide 32 und der vierte Schneidezahn 18 eine vierte Schneide 34 auf. Die Schneiden 28, 30, 32 und 34 sind aus einem härteren Material ausgebildet als ein Sägeblattkörper 36 des Sägeblatts 10.
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Der Abstand zweier Schneidezähne bemisst sich von der Vorderseite der Schneide eines ersten Schneidezahns zur Vorderseite einer Schneide des nachfolgenden Schneidezahns. Beispielsweise ist der dritte Schneidezahn 16 um die Strecke D1 von dem vierten Schneidezahn 18 beabstandet. Im Bogenmaß gesehen ist der dritte Schneidezahn 16 um das Maß W1 vom vierten Schneidezahn 18 beabstandet. Weiterhin bemisst sich der Gruppenabstand zweier hintereinander folgender Schneidezahngruppen nach dem Abstand zwischen der Vorderseite des letzten Schneidezahns einer Schneidezahngruppe und der Vorderseite der Schneide des ersten Schneidezahns der nachfolgenden Schneidezahngruppe. Im vorliegenden Beispiel sind somit die Schneidezahngruppen 24, 26 um die Strecke D2 bzw. das Bogenmaß W2 voneinander beabstandet.
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Der Abstand der Schneidezahngruppen 24, 26 ist dabei doppelt so groß wie der Abstand des dritten Schneidezahns 16 zum vierten Schneidezahn 18, d. h. D2/D1 = 2 bzw. W2/W1 = 2. Der beschriebene Abstand der Schneidezahngruppen 24, 26 bedingt einen Spanraum 38, der gerade so groß ist, dass eine Mehrfachzerspanung der geschnittenen Späne (nicht gezeigt) vermieden wird.
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In dem Sägeblatt 10 sind vier Dehnungsschlitze 40a, 40b, 40c, 40d vorgesehen. Die Dehnungsschlitze 40a, 40b, 40c, 40d dienen der Aufnahme von Wärmedehnungen und der Unterbrechung von im Sägeblattkörper 36 auftretenden Schwingungen.
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2 zeigt die erste Schneidezahngruppe 24 gemäß 1 in perspektivischer Ansicht. Die erste Schneidezahngruppe 24 weist den ersten Schneidezahn 12 und den zweiten Schneidezahn 14 auf. Am ersten Schneidezahn 12 ist die erste Schneide 28, am zweiten Schneidezahn 14 die zweite Schneide 30 angeordnet. Die erste Schneide 28 Ist in Form eines Trapezzahns, die zweite Schneide 30 in Form eines Flachzahns ausgebildet. Die zweite Schneide 30 ist in Richtung eines Doppelpfeils 42, d. h. senkrecht zur radialen Sägeblattebene, breiter ausgebildet als die erste Schneide 28. Weiterhin ist die zweite Schneide 30 in radialer Richtung des Sägeblatts, d. h. in Richtung eines Pfeils 44 kürzer ausgebildet als die erste Schneide 28. Der durch die Schneiden 28, 30 beim Sägen gebildete Span (nicht gezeigt) besteht daher aus drei Teilen. Jeder Spanteil ist dabei für sich schmaler als die gesamte erzeugte Schnittfuge (nicht gezeigt), wodurch sich der einzelne Spanteil nicht in der Schnittfuge verklemmen kann.
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Aufgrund der unterschiedlichen Schneiden 28, 30 handelt es sich bei dem ersten Schneidezahn 12 um einen Schneidezahn erster Art und bei dem zweiten Schneidezahn 14 um einen Schneidezahn zweiter Art. In 1 sind alle Schneidezahngruppen, beispielsweise die Schneidezahngruppen 24, 26 identisch ausgebildet. Bei dem dritten Schneidezahn 16 und dem fünften Schneidezahn 20 handelt es sich daher ebenfalls um einen Schneidezahn erster Art. Weiterhin handelt es sich bei dem vierten Schneidezahn 18 und dem sechsten Schneidezahn 22 um einen Schneidezahn zweiter Art. Hierdurch wird über den gesamten Umfang des Sägeblatts 10 eine alternierende Abfolge von Schneidezähnen erster Art und Schneidezähnen zweiter Art erzielt.