-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Produktverpackungen. Sie betrifft einen Zuschnitt, insbesondere einen faltbaren Zuschnitt aus Karton, Pappe und/oder Kunststoff oder ähnlichem, mit einer Vielzahl von Feldern nach dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs.
-
Stand der Technik
-
Für eine Vielzahl von Produktverpackungen kommen sogenannte Sichtverpackungen zum Einsatz, welche es erlauben, ein Produkt so zu verpacken, dass es – insbesondere für einen potentiellen Kunden – sichtbar ist.
-
In der Sichtverpackung werden ein oder mehrere Produkte mittels einer geformten, meist zumindest teilweise durchsichtigen, Folie, welche im Allgemeinen aus Kunststoff besteht, vor einer Rückwand, welche meist aus Pappe, Aluminium oder ebenfalls aus Kunststofffolie gebildet ist, fixiert. Die geformte Folie wird im Folgenden als Blister (von englisch Blase, Bläschen) bezeichnet. In Hersteller- und Handelskreisen wird der Begriff „Blister” teilweise abweichend (auch) für die gesamte Sichtverpackung inklusive Rückwand, teilweise mitsamt dem oder den verpackten Produkten, verwendet. Eine Formgebung des Blisters erfolgt im Allgemeinen mittels Thermoformtechnik, wobei in der Folie für jedes einzelne Produkt eine Vertiefung gebildet wird, so dass eine Form der Vertiefung jeweils einer Form des Produkts entspricht. Eine Entnahme der Produkte erfolgt meist durch die Rückwand, indem jeweils ein Produkt unter – meist plastischer – Verformung der entsprechenden Vertiefung durch die Rückwand hindurch gedrückt wird, wodurch diese im Bereich dieser Vertiefung einreißt, aufbricht oder in ähnlicher Weise das Produkt freigibt.
-
Ein Nachteil der geschilderten Sichtverpackungen ist, dass diese vergleichsweise wenig Platz bieten, um von außen in einem vollständig geschlossenen Zustand gut lesbare Produktinformationen anzubringen. Dies gilt insbesondere, wenn die Sichtverpackung für eine kleine Anzahl – beispielsweise für eine oder zwei bis etwa 20 – kleiner Produkte wie beispielsweise Kaugummis, Medikamenten in Tablettenform, Reinigungs- oder Entkalkungstabletten etc. eingesetzt werden soll. Insbesondere bei letzteren existieren in vielen Ländern Kennzeichnungsvorschriften, die besagen, dass gewisse Produktinformationen, insbesondere z. B. eine Produktidentifikation, Informationen zur Handhabung und Eigenschaften und/oder Warn- und Gefahrenhinweise bis zu einer Entnahme des letzten Produkts mit der Sichtverpackung verbunden und lesbar bleiben müssen. Die Problematik wird verschärft, wenn die Produktinformationen in mehreren Sprachen angebracht werden sollen, was insbesondere dann wünschenswert oder gar erforderlich ist, wenn die Produkte in Ländern oder Regionen angeboten werden sollen, in denen eine Vielzahl verschiedener Sprachen gesprochen werden.
-
Die Schweizer Patentschrift
CH 698 564 B1 schlägt deswegen eine Verpackungseinheit für Waren bzw. Produkte vor, bei welcher eine Sichtverpackung an einem Zuschnitt befestigt ist, welcher zu einem geschlossenen Quader gefaltet werden kann. Neben einem dadurch ermöglichten zusätzlichen Schutz der Verpackungseinheit und darin enthaltener Produkte bietet der Zuschnitt eine Möglichkeit, Produktinformationen in einem gewissen Umfang anzubringen, insbesondere aufzudrucken. Es hat sich jedoch gezeigt, dass es aufgrund von Einschnitten, welche zwischen einem sogenannten Deckfeld und angrenzenden Seitenfeldern gebildet sind, sowie einer zwischen dem Deckfeld und einem der Seitenfelder vorgesehenen Ausnehmung für eine Verschlusslasche relativ leicht zu einem Auseinanderreißen des Zuschnitts entlang einer Faltlinie kommen kann. Da ferner ein erstes und ein zweites Stirnfeld durch Verkleinerung des Deckfelds gegenüber einem Basisfeld gebildet sind, ist eine Formstabilität des aus dem Zuschnitt zusammengefalteten Quaders eingeschränkt.
-
Es ist deswegen Aufgabe der Erfindung, eine Produktverpackung anzugeben, welche die oben genannten Nachteile nicht aufweist.
-
Beschreibung der Erfindung
-
Diese und weitere Aufgaben werden durch einen faltbaren Zuschnitt sowie durch eine Verpackungseinheit mit den Merkmalen der Ansprüche 1 bzw. 8 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Ein erfindungsgemäßer Zuschnitt umfasst: eine Vielzahl zusammenhängend in Reihe angeordneter, viereckiger Grundfelder, umfassend mindestens drei Basisfelder, mindestens zwei Seitenfelder, mindestens ein erstes Funktionsfeld und ein zweites Funktionsfeld; zwei viereckige Stirnfelder, welche in seitlicher Richtung gegenüberliegend an je einem Basisfeld angeordnet sind, und an welchen in seitlicher Richtung jeweils ein Laschenfeld angeordnet ist; wobei zwischen benachbarten Feldern jeweils eine Rille gebildet ist. Erfindungsgemäß sind die Funktionsfelder zueinander benachbart zwischen einem ersten äußeren Basisfeld und einem zweiten äußeren Basisfeld angeordnet, außerdem weist das erste Funktionsfeld mindestens einen ausgestanzten Bereich und das zweite Funktionsfeld einen oder mehrere Einschnitte auf.
-
Vorzugsweise ist der Zuschnitt durch Falten entlang der Rillen zu einem Quader faltbar.
-
Eine erfindungsgemäße Verpackungseinheit für mindestens ein Produkt, insbesondere mindestens eine Tablette, umfasst einen Zuschnitt wie vorstehend beschrieben; einen Blister, in welchem eine oder mehrere Vertiefungen zur Aufnahme jeweils eines Produkts gebildet sind; wobei der Blister zwischen den beiden Funktionsfeldern des Zuschnitts befestigt ist, so dass die eine oder mehrere Vertiefungen durch den mindestens einen ausgestanzten Bereich in den Funktionsfeldern hindurchragen und das Produkt oder die Produkte durch den mindestens einen Einschnitt entnehmbar sind.
-
Diese und weitere Aufgaben, Vorteile und Merkmale der Erfindung werden aus der nachfolgenden, detaillierten Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung in Verbindung mit den Zeichnungen offensichtlich.
-
Kurze Beschreibung der Figur
-
1 zeigt eine schematische Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Zuschnitts.
-
Grundsätzlich bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Teile.
-
Wege zur Ausführung der Erfindung
-
1 zeigt eine schematische Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Zuschnitts.
-
Der Zuschnitt umfasst eine Vielzahl von zumindest im Wesentlichen rechteckigen Feldern. Benachbarte Felder sind jeweils mittels einer Rille 1 entlang einer gemeinsamen Kante verbunden.
-
In einer Längsrichtung des Zuschnitts, welche in 1 von links nach rechts verläuft, sind als Grundfelder ein erstes rechteckiges Basisfeld 11, ein erstes rechteckiges Seitenfeld 14, ein erstes rechteckiges Funktionsfeld 16, ein zweites rechteckiges Funktionsfeld 17, ein zweites rechteckiges Basisfeld 12, ein zweites rechteckiges Seitenfeld 15 und ein drittes rechteckiges Basisfeld 13 aneinandergereiht, wobei zwischen den einzelnen Feldern Rillen 1 gebildet sind.
-
Eine zweite Höhe des zweiten Basisfelds 12 ist gegenüber einer ersten Höhe der restlichen Grundfelder erhöht, wobei in einem oberen Bereich des zweiten Basisfelds 12 ein ausgestanzter Formbereich 41 gebildet ist. An einem unteren Rand des zweiten Basisfelds 12 ist ferner eine Aussparung 42 gebildet.
-
In einer seitlichen Richtung des Zuschnitts, welche in der Zeichnung von oben nach unten verläuft, sind am ersten Basisfeld 11 an gegenüberliegenden Kanten zwei ebenfalls rechteckige Stirnfelder 18, 18' angeordnet, an welchen wiederum in seitlicher Richtung je ein Laschenfeld 21, 21' angeordnet ist.
-
Zwischen dem ersten Seitenfeld 14 und dem zweiten Basisfeld 12 sind zueinander benachbart ein erstes rechteckiges Funktionsfeld 16 und ein zweites rechteckiges Funktionsfeld 17 vorgesehen. Das erste Funktionsfeld 16 weist zehn kreisförmige, ausgestanzte Bereiche 31 auf; das zweite Funktionsfeld 17 weitere zehn kreisförmige, ausgestanzte Bereiche 32. Sowohl die beiden Funktionsfelder 16, 17 als auch die ausgestanzten Bereiche 31 und 32 sind deckungsgleich, so dass diese jeweils exakt übereinander zu liegen kommen, wenn der Zuschnitt längs derjenigen Rille 1 gefaltet wird, mittels welcher die beiden Funktionsfelder 16, 17 verbunden sind.
-
Durch Falten längs der Rillen 1 kann der Zuschnitt zu einem Quader geformt werden, wobei das zweite Basisfeld 12 eine Unterseite, das erste Basisfeld 11 eine Oberseite, die Stirnfelder 18, 18' eine Stirn- bzw. Rückseite, und die Seitenfelder 14, 15 je eine laterale Seite bilden. Das dritte Basisfeld 13 sowie die beiden Funktionsfelder 16, 17 kommen dabei in einem Inneren des Quaders zu liegen. Die Laschenfelder 21, 21' können dann zwischen das zweite Basisfeld 12 und das zweite Funktionsfeld 17 geschoben werden, um den Quader zu fixieren und zu verschließen.
-
An den Seitenfeldern 14, 15 sind ferner in seitlicher Richtung Klappfelder 51, 52, 53, 54 angeordnet. Diese dienen einerseits dazu, die Laschenfelder 21, 21' in einem zwischen zweitem Basisfeld 12 und zweitem Funktionsfeld 17 eingeschobenen Zustand festzuhalten, andererseits erhöhen sie eine Formstabilität des Quaders.
-
Mit Hilfe des ausgestanzten Formbereichs 41, welcher im oberen Bereich des zweiten Basisfelds 12 gebildet ist, kann der Quader an einem Warenregal beispielsweise in einem Einzelhandelsgeschäft aufgehängt werden. Die Aussparung 42 erleichtert ein Herausschieben der Laschenfelder 21, 21' und somit ein Öffnen bzw. Auseinanderfalten des Quaders.
-
Im dritten Basisfeld 13 ist zudem eine weitere Aussparung 61 vorgesehen, die zur Aufnahme einer Packungsbeilage mit zusätzlichen Produktinformationen dient.
-
Bei einer erfindungsgemäßen Verpackungseinheit ist zwischen dem ersten Funktionsfeld 16 und dem zweitem Funktionsfeld 17 des Zuschnitts aus 1 ein Blister eingeschweißt, in welchem zehn Vertiefungen zur Aufnahme von Tabletten, insbesondere Reinigungstabletten, gebildet sind, so dass je eine Vertiefung durch jeweils einen der ausgestanzten Bereiche 31 hindurchragt. Dabei ist eine Tiefe der Vertiefungen kleiner gewählt als eine Breite, d. h. eine Ausdehnung in Längsrichtung, der Seitenfelder 14, 15.
-
Unter einer Rille 1 wird im vorliegenden Zusammenhang jegliche Art von Sollknickstelle oder Sollfaltstelle verstanden. Eine solche kann insbesondere in Form eines Schnitts gebildet sein, welcher nur durch einen Bruchteil einer Dicke eines Materials verläuft, aus welchem der Zuschnitt gebildet ist. Dabei wird der Zuschnitt vorzugsweise aus einem einzelnen Stück Material gefertigt, dessen Form einem Umriss des Zuschnitts aus 1 entspricht. Es ist jedoch auch möglich, den Zuschnitt aus mehreren Teilen zusammenzusetzen, wobei durch ein Zusammensetzen zweier Teile jeweils eine Rille 1 gebildet wird.
-
Auch wenn die Erfindung vorstehend mit Bezug auf spezifische Ausführungsformen beschrieben und veranschaulicht ist, ist diese nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt. Vielmehr können innerhalb des Schutz- und Äquivalenzbereichs der Ansprüche verschiedene Modifikationen von Einzelheiten vorgenommen werden, ohne dass daraus eine Abweichung von der Erfindung resultiert.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-