DE202013001370U1

DE202013001370U1 - "Monitoring Haustiere"

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Publication number: DE202013001370U1
Application number: DE202013001370U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2013-02-12
Filing date: 2013-02-12
Publication date: 2013-03-19
Anticipated expiration: 2023-02-13

Abstract

Kontinuierliches Monitoring eines Haustieres dadurch gekennzeichnet, dass das Tier kontinuierlich mit Hilfe von Sensoren überwacht wird, um Auffälligkeiten bzw. Abweichungen vom bisherigen Verhalten oder Normwerten zu erkennen.

Description

In der heutigen Gesellschaft sind die Möglichkeiten der medizinischen Versorgung des Menschen sehr weit fortgeschritten. Ausgehend von Beschwerden, die der Patient an sich selber entdeckt oder die im Rahmen von Routine-Untersuchungen festgestellt werden, steht dem Menschen eine breite Auswahl an diagnostischen Methoden und anschließender Therapie zur Verfügung.
Im Gegenzug dazu ist die medizinische Überwachung von Haustieren deutlich eingeschränkt. In der Regel werden Haustiere einmal pro Jahr im Rahmen anderer tierärztlicher Leistungen (wie z. B. Impfungen), dann oftmals auch nur oberflächlich, untersucht. Hinzu kommt, dass Tiere nicht gezielt mit dem Menschen kommunizieren können, um Beschwerden kund zu tun. Der Mensch bemerkt in der Regel eine Erkrankung erst an fortgeschrittenen Symptomen, was dazu führt, das der Therapieerfolg durch das verspätete Einsetzen geringer ausfällt, als wenn die Erkrankung früher erkannt worden wäre. Im Extremfall setzt die Therapie zu spät ein, so dass der Tod des Tieres nicht mehr abzuwenden ist.
In vielen Fällen besteht allerdings eine sehr enge (emotionale) Beziehung zwischen dem Menschen und dem Tier, da das Tier des Öfteren als Teil der Familie, teilweise als Kind-Ersatz, angesehen wird. Eine möglichst frühe Erkennung von Auffälligkeiten und damit ein möglichst früher Therapie-Beginn sind daher wünschenswert. Bedingt durch die eingeschränkte Kommunikations-Möglichkeit verbleibt nur ein kontinuierliches Monitoring des Tieres, um Abweichungen frühestmöglich zu erkennen.
Ein solches Monitoring umfasst die kontinuierliche Aufnahme von Messdaten und deren Auswertung, um zuerst Auffälligkeiten/Norm-Abweichungen zu detektieren und um anschließend den Besitzer zu benachrichtigen, der dann weitere Maßnahmen ergreifen kann.
Der Begriff „Haustiere” im Sinne dieses Dokumentes umfasst höher entwickelte Tiere (nicht z. B. Fische), zu denen der Mensch/Besitzer eine engere Beziehung aufbaut. Diese sind im direkten Hausbereich der Hund und die Katze, im weiteren Bereich das Pferd. Ebenfalls eingeschlossen sind höher entwickelte Reptilien, wie z. B. Echsen.
Eine Ausnahme bildet hier das Nutzvieh, vornehmlich zur Milcherzeugung, das zum Zwecke der Optimierung der Milchleistung einerseits und zur Minimierung des Einsatzes von Medikamenten andererseits bereits einem strengen Monitoring unterliegt. Hier wird z. B. für jede Milchkuh die Milchleistung einzeln verfolgt.
Eine für diesen Anwendungsfall geeignete Methode des Monitoring muss folgende Anforderungen erfüllen:

• Kontinuierliches Monitoring des Tieres über lange Zeiträume/das ganze Leben,
• Idealerweise eine nicht-invasive Überwachung,
• Bei erweiterten Fragestellungen oder einem Verdachtsfall Einsatz von minimal-invasiven Methoden,
• Möglichst umfangreiche Aufnahme von Messdaten,
• Eine Weiterleitung der aufgenommenen Daten zu einer Auswertungsstelle,
• Im Falle des Erkennens einer Unregelmäßigkeit eine Benachrichtigung des Besitzers.

Der Einsatz von maximal-invasiven Methoden kann nicht mehr als langfristiges Monitoring betrachtet werden, da dies nur in einem begründeten Verdachtsfall und dann von entsprechendem (tiermedizinischen) Personal erfolgt.
Der in den Schutzansprüchen angegebenen Erfindung liegt zugrunde, dass auf dem Markt keine Lösung verfügbar ist, die alle Anforderungen gleichzeitig erfüllt.
Dieses Problem wird mit den im Schutzanspruch aufgeführten Merkmalen gelöst.
Ein Ausführungsbeispiel beruht auf folgendem Ansatz (siehe hierzu – 1 – und – 2 –):
Das Tier wird dauerhaft mit einer Kombination aus Sensorik und einem Funk-Transmitter (1) ausgerüstet.
Der Sensor (1) nimmt dabei kontinuierlich Daten auf. Die Sensorik kann, je nach Aufgabenstellung und für nötig befundene Beeinträchtigung des Tieres, entweder nicht-invasiv oder minimal-invasiv sein. Die Sensordaten können teilweise bereits im Sensor vor-verarbeitet werden, so dass die zu übertragene Datenmenge minimiert wird.
Der Funk-Transmitter (1) übernimmt die Sensordaten und speichert diese zunächst intern zwischen.
Im allgemeinen Lebensbereich des Tieres (bei einem Haustier z. B. an einer zentralen Stelle im Haushalt, bei einem Pferd im Stall oder an der Tränke) befindet sich ein Internet-Adapter (3), der eine Funk-Verbindung (2) zu dem Funk-Transmitter (1) aufbaut, mit dessen Hilfe die Sensordaten vom Funk-Transmitter (1) zum Internet-Adapter (3) übertragen werden.
Der Internet-Adapter (3) wiederum baut eine Netzwerk-Verbindung (4) über das Internet zu einem Server (5) auf, an den die Daten weitergeleitet werden.
Der Server (5) führt dann eine automatische umfassende Analyse der Daten durch, gleicht diese gegen Normwerte ab und vergleicht aktuelle mit historischen Daten, um Veränderungen zu detektieren.
Im Falle von Auffälligkeiten wird dann der Besitzer (7) des Tieres mit einer Zusammenfassung der erkannten Auffälligkeit benachrichtigt (6), um weitere Schritte einzuleiten.
In vielen Fällen ist die Aufnahme von Messwerten mit einem Sensor, der sich außerhalb des Körpers befindet, nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich (Beispiel Blutwerte).
Eine Erweiterung des Sensorsystems kann daher durch ein geeignetes Implantat (8) erfolgen, dass dem Tier einmalig (z. B. im Rahmen eines ohnehin anstehenden Eingriffs wie der Kastration) eingesetzt wird. Dieses Implantat (8) hat dann Zugriff auf eine weit größere Menge an Sensordaten. Je nach Ausführung des Implantats kann dieses entweder die bestehende Sensor/Funk-Transmitter Baugruppe (1) als Relaisstation zur Funk-Verbindung (2) mit dem Internet-Adapter (3) nutzten oder direkt eine solche Funk-Verbindung (2) aufbauen.
Im Idealfall ist die Sensor/Transmitter-Baugruppe derart klein, dass das Tier dadurch in seinem normalen Leben nicht beeinträchtigt wird.
Im Falle einer Katze oder eines Hundes kann dies z. B. eine Baugruppe sein, die am ohnehin vorhandenen Halsband befestigt wird und dabei so klein ist, dass das Tier sich nicht gestört fühlt. Je nach eingesetzter Sensorik kann eine solche Baugruppe kleiner 5 cm³ und leichter als 10 g werden, so dass ein Störung des Tieres ausgeschlossen ist.
Die eingesetzten Sensoren können beispielhaft folgender Art sein:

• Temperatur: misst kontinuierlich die Körpertemperatur des Tieres, um im Falle einer fiebrigen Erkrankung eine Auffälligkeit zu melden,
• EKG: leitet kontinuierlich ein EKG des Tieres ab, um Auffälligkeiten in der Herz-Tätigkeit zu erkennen und weiterzuleiten,
• Bewegungssensor: – zeichnet kontinuierlich die Bewegungsmuster des Tieres auf, um aus Änderungen an diesem Muster auf Auffälligkeiten schließen zu können. Eine Erkrankung des Tieres kann sich z. B. in einer Einschränkung des Bewegungsdranges/Agilität bis hin zur Lethargie bemerkbar machen, – zeichnet kontinuierlich die Bewegungsmuster des Tieres auf, um durch eine Veränderung z. B. auf Erkrankungen des Bewegungsapparates schließen zu können (z. B. Hinken/Lahmen), – zeichnet kontinuierlich die Bewegungsmuster des Tieres auf, um die Nahrungs- und Wasseraufnahme anhand typischer Bewegungsmuster zu erkennen und aufgrund einer krankheitsbedingten Reduzierung der Aufnahme eine Auffälligkeiten zu erkennen
• Akustik: zeichnet die Geräusche des Tieres auf, um charakteristische Laute zu erkennen, die auf ein Unwohlsein des Tieres hindeuten („Jammern”). Tiere können dazu neigen, diese Laute nur von sich zu geben, wenn sie sich alleine wähnen, um (Fress-)Feinden keine Hinweise auf ihre eigene Schwäche zu geben. Dieses Verhalten kann durchaus dem Besitzer gegenüber ebenfalls entgegengebracht werden.
• Implantierte Sensoren zur umfangreicheren Aufnahme von Körperfunktionen wie z. B.: – Blutwerte (z. B. Zucker, Nierenfunktionswerte), – Erkennung von Entzündungszeichen, – Interne EKG-Ableitung.

Weitere Sensoren sind denkbar.
Die eingesetzte Funktechnologie kann dabei z. B. im ISM-Band liegen und ist somit lizenz- und kostenfrei durch einen Endanwender nutzbar.

Claims

Kontinuierliches Monitoring eines Haustieres dadurch gekennzeichnet, dass das Tier kontinuierlich mit Hilfe von Sensoren überwacht wird, um Auffälligkeiten bzw. Abweichungen vom bisherigen Verhalten oder Normwerten zu erkennen.
Zentrale Verarbeitung der Sensordaten dadurch gekennzeichnet, dass die erfassten Sensordaten an einer zentralen Stelle ausgewertet werden, die über ausreichend Rechen- und Speicherkapazität verfügt, um so die mobilen Systeme zu entlasten und Änderungen an den Auswerte-Algorithmen einfach durchführen zu können.
Direkte Benachrichtigung des Besitzers dadurch gekennzeichnet, dass im Falle von Auffälligkeiten, die durch eine zentrale Instanz erkannt werden, der Besitzer des Tieres unmittelbar benachrichtigt wird, um weitere Maßnahmen zu ergreifen.
Monitoring durch Temperaturmessung dadurch gekennzeichnet, dass das Tier einer kontinuierlichen Körpertemperaturmessung unterworfen wird, bei der krankheitsbedingte Veränderungen erkannt werden.
Monitoring durch EKG dadurch gekennzeichnet, dass das Tier einem kontinuierlichen EKG unterworfen wird, bei der krankheitsbedingte Veränderungen erkannt werden.
Monitoring durch Bewegungssensor zur Erkennung von veränderter Agilität dadurch gekennzeichnet, dass das Tier einem kontinuierlichen Monitoring der allgemeinen körperlichen Aktivität/Agilität unterworfen wird, bei der krankheitsbedingte Veränderungen im Vergleich mit historischen Daten erkannt werden.
Monitoring durch Bewegungssensor zur Erkennung von Veränderungen im Bewegungsapparat dadurch gekennzeichnet, dass das Tier einem kontinuierlichen Monitoring der Bewegungsmuster unterworfen wird, bei der krankheitsbedingte Veränderungen, die durch Auffälligkeiten im Bewegungsapparat entstehen, im Vergleich mit historischen Daten erkannt werden.
Monitoring durch Bewegungssensor bei Nahrungs-/Wasseraufnahme dadurch gekennzeichnet, dass das Tier einem kontinuierlichen Monitoring der Aktivität unterworfen wird, in dessen Rahmen charakteristische Bewegungsmuster, die auf die Aufnahme von Nahrung oder Wasser hindeuten, erkannt werden und mit historischen Daten verglichen werden.
Akustisches Monitoring dadurch gekennzeichnet, dass die Geräusche, die das Tier verursacht, kontinuierlich erfasst und ausgewertet werden, um im Falle des Auftretens von charakteristischen Lauten („Jammern”) eine Auffälligkeit festzustellen.
Einbindung von implantierten Sensoren dadurch gekennzeichnet, dass im Körperinneren implantierte Sensoren eine externe Baugruppe (z. B. in Form eines Halsbandes) als Relaisstation nutzen, um ihre Daten an nachfolgende Systeme weiterzuleiten.