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Die Erfindung betrifft eine Tierüberwachungsvorrichtung zur Erfassung und Übermittlung eines Körperwertes eines Nutztieres.
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In der modernen Nutztierhaltung kommt der frühzeitigen Erkennung von bestimmten Körperzuständen des Nutztieres hohe Bedeutung zu. Unter einem Körperzustand ist hierbei beispielsweise eine Erkrankung, eine Trächtigkeit, eine Rauschigkeit zu verstehen, Körperzustände können aber auch in Form einer Hyperaktivität oder Minderaktivität oder einem sonstigen Bewegungsverhalten vorliegen. Diese Art von Körperzuständen kann durch die Erfassung von Körperwerten festgestellt werden, wobei unter Körperwerten im Sinne der Erfindung physikalische Werte, wie Körpertemperatur, Fluiddrücke oder elektrisch ableitbare Spannungen, chemische oder biochemische Werte, wie Konzentrationswerte bestimmter biologischer oder chemischer Substanzen, Hormonwerte, Blutwerte sein können, neben diesen körperspezifischen Werten können aber auch mechanische Werte, die durch die Bewegung des Tieres bewirkt werden oder Umgebungswerte im Sinne der Erfindung als Körperwert des Nutztieres verstanden werden, beispielsweise Beschleunigungswerte aufgrund einer Bewegung des Tieres, die Umgebungstemperatur, Luftzuggeschwindigkeiten oder dergleichen.
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Es ist bekannt, solche Körperwerte in einzelnen oder regelmäßig wiederholten Untersuchungen eines Nutztieres zu erfassen, um beispielsweise Krankheitszustände des Nutztieres zu diagnostizieren oder beispielsweise die Trächtigkeit oder Rauschigkeit eines weiblichen Nutztieres zur Aufzucht festzustellen. Bei diesen bekannten Verfahrensweisen ist jedoch ein hoher Aufwand zur Ermittlung der Körperwerte erforderlich, der regelmäßig manuelle Eingriffe durch den Nutztierhalter erfordert und darüber hinaus eine hohe Wiederholungsrate und aufwendige Dokumentation notwendig macht, um beispielsweise Zustandsverläufe zu erkennen. Zudem ist diese Art und Weise der Überwachung von Körperzuständen von Nutztieren insgesamt aufwendig und kann in wirtschaftlicher Weise nicht engmaschig durchgeführt werden, wodurch es passieren kann, dass ein relevanter Körperzustand nicht rechtzeitig erkannt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tierüberwachungsvorrichtung bereitzustellen, welche eine effizientere Überwachung von Körperzuständen von Nutztieren ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Tierüberwachungsvorrichtung der eingangs genannten Art, umfassend
- – eine in einem ersten Gehäuse angeordnete Erfassungseinheit zur Positionierung am oder im Körper eines Nutztieres mit einem Sensor zur Erfassung eines ersten Körperwertes des Nutztieres und einem Nahbereichssender zur drahtlosen Übermittlung des ersten Körperwertes,
- – eine in einem zweiten, von dem ersten beabstandeten Gehäuse angeordnete Übermittlungseinheit zur Positionierung am oder im Körper des Nutztieres mit einem Nahbereichsempfänger zum drahtlosen Empfang des ersten Körperwertes und einem Weitbereichssender zur drahtlosen Übermittlung des ersten Körperwertes an eine von dem Tier beabstandete, vorzugsweise mindestens 5 Meter beabstandete, Empfangsstation.
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Die erfindungsgemäße Tierüberwachungsvorrichtung zeichnet sich durch zwei von einander getrennte Einheiten aus, die zur drahtlosen Kommunikation miteinander ausgebildet sind. Die Erfassungseinheit weist einen Sensor auf, der einen Körperwert erfassen kann. Bei diesem Körperwert kann es sich um Körperwerte der zuvor genannten Art handeln, die dazu dienen, um einen Körperzustand zu bestimmen. Der Sensor kann zu diesem Zweck ein chemischer Sensor zur Ermittlung eines Konzentrationswertes, ein physikalischer Sensor zum Ermitteln einer Temperatur oder eines Drucks, ein Bildgebungssensor zur bildgebenden Erfassung von anatomischen Strukturen, beispielsweise mittels Ultraschall oder ein Sensor zur Erfassung von Beschleunigungen sein. Die Erfassungseinheit umfasst weiterhin einen Nahbereichssender, worunter ein Sender verstanden werden soll, der eine Sendeleistung von nur wenigen Zentimetern bis einigen Metern hat. Mittels dieses Nahbereichssenders kann der erste Körperwert zu der Übermittlungseinheit gesendet werden. Die Erfassungseinheit kann vollkommen unabhängig von der Übermittlungseinheit angeordnet werden. Dies ermöglicht die Positionierung der Erfassungseinheit an jeglicher Position innerhalb des Tieres oder auf der Haut des Tieres und somit eine jeweils ideale Positionierung zur Erfassung eines bestimmten Körperwertes. Dabei muss die Position der Erfassungseinheit nicht mit Hinblick auf eine zuverlässige Übertragung des Körperwertes an eine weiter entfernte Empfangsstation vorgenommen werden, sondern durch die in die Übermittlung des Körperwertes zwischengeschaltete Übermittlungseinheit, die als Relaiseinheit funktioniert, muss lediglich mit geringer Sendeleistung der Körperwert zur Übermittlungseinheit übermittelt werden. Dies ermöglicht es, die Erfassungseinheit besonders strahlungsarm auszuführen, was die gefahrlose Positionierung als Implantat ermöglicht. Zugleich wird durch diese Konfiguration ermöglicht, die Erfassungseinheit mit einer Energiequelle besonders lange zu betreiben, ohne dass es notwendig wird, die Energiequelle auszutauschen oder aufzuladen.
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Sowohl die Erfassungseinheit als auch die Übermittlungseinheit sind dazu vorgesehen und ausgebildet um an ein und demselben Tier angeordnet zu sein. In anderen Konfigurationen kann aber die Übermittlungsseinheit auch an einem anderen Tier angeordnet sein, beispielsweise an einem Tier einer Haltungsgruppe. Grundsätzlich erzielt die Erfindung den Vorteil, dass mehrere Erfassungseinheiten mit einer einzigen Übermittlungseinheit drahtlos kommunizieren können, um die jeweils gemessenen Körperwerte an die eine Übermittlungseinheit zu übermitteln. Der Nahbereichsempfänger ist vorzugsweise solcher Art ausgebildet, dass er Signale mehrerer Erfassungseinheiten empfangen und getrennt verarbeiten kann. Diese Möglichkeit kann dazu genutzt werden, um an einem einzigen Tier mehrerer Erfassungseinheiten anzuordnen, die unterschiedliche Körperwerte des Nutztieres erfassen und an eine einzige Übermittlungseinheit an demselben Tier übermitteln. In gleicher Weise können mehrere Erfassungseinheiten an mehreren Tieren angeordnet sein und an eine einzige Übermittlungseinheit an einem der Tiere oder an eine im Haltungsbereich stationär befestigte Übermittlungseinheit übersenden. Dabei ist es nicht notwendigerweise erforderlich, dass die Reichweite des Nahbereichssenders der Erfassungseinheit so groß ist, dass jederzeit eine Übermittlungseinheit innerhalb dieser Reichweite liegt. Stattdessen ist es für zahlreiche Körperwerte auch ausreichend, wenn in zeitlichen Abständen, die regelmäßig oder unregelmäßig sein können, eine Übermittlung des Körperwertes der Erfassungseinheit an die Übermittlungseinheit erfolgt, beispielsweise immer dann, wenn sich das Nutztier der Übermittlungseinheit soweit genähert hat, dass die Übermittlungseinheit innerhalb der Reichweite der Erfassungseinheit liegt. Insbesondere bei Ausbildung der Tierüberwachungsvorrichtung für solche Konfigurationen ist es vorteilhaft so, dass die Erfassungseinheit eine Speichereinheit umfasst zur Zwischenspeicherung von Körperwerten und eine Uhr sowie eine elektronische Verarbeitungseinheit aufweist, welche die Körperwerte mit Zeitwerten der Uhr assoziiert und weiterhin dazu ausgebildet ist, um mehrere solcher Körperwerte gemeinsam mit den assoziierten Uhrzeiten mittels des Nahbereichssenders an die Übermittlungseinheit zu übermitteln, wenn eine drahtlose Verbindung zwischen Nahbereichssender und Nahbereichsempfänger besteht.
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Die Übermittlungseinheit ist ausgebildet, um mittels des Nahbereichsempfängers den Körperwert von der Erfassungseinheit zu empfangen. Hierbei ist zu verstehen, dass der Nahbereichsempfänger der Übermittlungseinheit insbesondere ausgebildet ist, um Körperwerte von mehreren Erfassungseinheiten zu empfangen, insbesondere auch unterschiedliche Körperwerte von unterschiedlichen Sensoren. Weiterhin kann die Übermittlungseinheit den Körperwert und in entsprechender Weise auch die mehreren Körperwerte mittels eines Weitbereichssenders an eine Empfangsstation drahtlos übermitteln. Diese Empfangsstation kann beispielsweise eine innerhalb eines Stallgebäudes angeordnete zentrale Datenverarbeitungseinrichtung sein oder auch eine außerhalb des Stallgebäudes angeordnete zentrale Datenverarbeitungsstation, innerhalb welcher Daten aus mehreren Stallgebäuden verarbeitet werden. Die Übermittlungseinheit kann zu diesem Zweck solcher Art am Nutztier angeordnet sein, dass sie eine vorteilhafte Drahtlos-Sendequalität und -Reichweite aufweist. Vorzugsweise ist die Übermittlungseinheit solcher Art am Tier befestigt, dass sie ohne größeren Aufwand gewartet werden kann, insbesondere ein Energiespeicher in der Übermittlungseinheit ausgetauscht oder aufgeladen werden kann, um den Energieverbrauch durch die hohe Sendeleistung des Weitbereichssenders auszugleichen. Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das erste und/oder das zweite Gehäuse abgedichtet und ausgebildet ist zur Funktion innerhalb des Körpers des Nutztieres.. Die Abdichtung des ersten bzw. zweiten Gehäuses kann insbesondere deshalb erfolgen, weil durch die erfindungsgemäße Konfiguration keinerlei drahtgebundene Schnittstelle nach außen erforderlich sind, sondern sowohl die Erfassungseinheit als auch die Übermittlungseinheit vollständig gekapselt sein kann. Die Ausbildung zur Funktion innerhalb des Körpers beinhaltet insbesondere eine entsprechende Materialwahl mit einem biokompatiblen Gehäusematerial bzw. einer entsprechenden Beschichtung und eine entsprechende Geometrie, die irritationsfrei über einen kürzeren oder längeren Zeitraum im Körper verbleiben kann. Diese Ausführungsform kann insbesondere eine Gehäusegestaltung beinhalten, die von dem Nutztier mit dem Futter eingenommen wird und dann den Magen-Darm-Trakt des Nutztieres durchläuft. Weiterhin können Gehäusgestaltungen umfasst sein, die sich dazu eignen, mittels minimalinvasiver oder operativer Methoden in den Körper des Nutztieres eingebracht zu werden, beispielsweise mittels Injektion oder Implantation.
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Noch weiter ist es bevorzugt, dass die Erfassungseinheit eine elektrische Energiespeichervorrichtung und weiter vorzugsweise einen mit der Energiespeichervorrichtung zur Energieübertragung gekoppelten Energiewandler zur Wandlung von Bewegungsenergie und/oder einem Temperaturgradienten zwischen der Körpertemperatur des Nutztieres und einer zweiten Temperatur, insbesondere der Umgebungstemperatur.
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Die elektrische Energiespeichervorrichtung ermöglicht es, die Erfassungseinheit über einen langen Zeitraum zu betreiben und hierbei unabhängig von äußeren Energiequellen zu sein. Durch einen hierbei vorzugsweise weiter vorgesehenen Energiewandler kann Energie, die durch externe Einflüsse auf die Erfassungseinheit einwirkt, dazu genutzt werden, um die elektrische Energiespeichervorrichtung aufzuladen und hierdurch einen verlängerten oder sogar unbegrenzten Betrieb zu ermöglichen. So kann beispielsweise Bewegungsenergie mittels einer induktiven Erregung von Strom, beispielsweise mittels Spule und Magnetkern, welcher durch die Beschleunigungen, welche das Tier auf die Erfassungseinheit ausübt, relativ bewegt wird, beispielsweise oszillatorisch bewegt wird, erzeugt werden. Alternativ oder zusätzlich kann beispielsweise mittels eines Peltierelementes elektrische Energie durch Temperaturgradienten erzeugt werden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Sensor der Erfassungseinheit eine akustische Aufnahmeeinheit zur Erfassung von Geräuschen aufweist und weiterhin umfassend eine elektronische Auswertungseinheit, die mit der akustischen Aufnahmeeinheit signaltechnisch gekoppelt und ausgebildet ist, um ein erfasstes Geräusch an den Nahbereichssender zu übermitteln oder mit einem oder mehreren vorbestimmten, abgespeicherten Geräuschen zu vergleichen und bei Identität oder Ähnlichkeit des erfassten Geräusches mit einem der vorbestimmten, abgespeicherten Geräusche ein Signal an den Nahbereichssender auszugeben, welches mittels des Nahbereichssenders versendet werden kann.
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Mittels der so bereitgestellten Geräuscherfassung können typische Laute, die das Tier aussendet erfasst und ausgewertet werden um beispielsweise hieraus auf Zustände wie Rauschigkeit, Rivalitätskämpfe oder Schmerzzustände des Tieres zu schließen. Grundsätzlich kann das Geräusch, welches durch den Sensor der Erfassungseinheit aufgenommen wird, direkt mittels des Nahbereichssenders an die Übermittlungseinheit übersendet werden und dort oder erst nach Übermittlung an die Empfangsstation in der Empfangsstation ausgewertet werden. Die Auswertung des aufgenommenen Geräuschs kann aber ebenso in der Erfassungseinheit selbst mittels einer entsprechend Auswertungseinheit erfolgen.
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Ebenso gut kann anstelle der elektronischen Auswertungseinheit als Bestandteil der Erfassungseinheit eine solche Auswertungseinheit in der Übermittlungseinheit enthalten sein, um die entsprechende Auswertung mit Vergleich mit vorbestimmten Geräuschen in der Übermittlungseinheit auszuführen.
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Gemäß einer weiter bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Sensor der Erfassungseinheit eine Temperaturerfassungseinheit zur Erfassung der Temperatur aufweist und weiterhin umfassend eine elektronische Auswertungseinheit, die mit der Temperaturerfassungseinheit signaltechnisch gekoppelt und ausgebildet ist, um eine erfasste Temperatur an den Nahbereichssender zu übermitteln oder mit einer vorbestimmten, abgespeicherten Temperatur zu vergleichen und bei Identität oder Überschreiten der vorbestimmten, abgespeicherten Temperatur ein Signal an den Nahbereichssender auszugeben, welches mittels des Nahbereichssenders versendet werden kann.
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Mittels der Temperaturerfassungseinheit wird es möglich, eine Körpertemperatur des Nutztieres zu erfassen und hierdurch erhöhte Temperaturzustände, die auf eine Erkrankung hinweisen können, zu ermitteln. Weiterhin kann anhand einer präzisen Überwachung der Körpertemperatur auf Hormonzyklen weiblicher Nutztiere und daraus abzuleitende Rauschezustände oder Trächtigkeitszustände geschlossen werden. Die Auswertung der ermittelten Temperaturen kann dabei, wie zuvor für die Geräuscherfassung beschrieben, durch eine entsprechende Auswertungseinheit erfolgen, die in der Erfassungseinheit, in der Übermittlungseinheit oder in der Empfangsstation angeordnet sein kann.
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Noch weiter ist es bevorzugt, dass der Sensor der Erfassungseinheit eine chemische Analyseeinheit zur Erfassung eines chemischen Konzentrationswertes, insbesondere eines Blutgaswertes oder eines Hormonwertes aus einer Körperflüssigkeit, welche mit einem Verbindungselement mit einer Körperflüssigkeit verbindbar ist, aufweist und weiterhin umfassend eine elektronische Auswertungseinheit, die mit der chemischen Analyseeinheit signaltechnisch gekoppelt und ausgebildet ist, um den erfassten chemischen Konzentrationswert an den Nahbereichssender zu übermitteln oder mit einem vorbestimmten, abgespeicherten Konzentrationswert zu vergleichen und bei Identität oder Überschreiten der vorbestimmten, abgespeicherten Temperatur ein Signal an den Nahbereichssender auszugeben, welches mittels des Nahbereichssenders versendet werden kann.
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Bei dieser Ausführungsform kann der Sensor solcher Art ausgebildet sein, dass er unmittelbar über eine Außenfläche der Erfassungseinheit mit einer Körperflüssigkeit in Verbindung steht oder mittels einer Verbindungsleitung mit einer solchen Körperflüssigkeit in Verbindung steht. Die chemische Analyseeinheit kann dabei so ausgebildet sein, dass lediglich als binäres Signal das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein eines Stoffes erfasst wird oder quantitativ die Menge des erfassten Stoffes in Relation zu einem anderen Stoff oder einer Gesamtheit anderer Stoffe ermittelt wird. Ebenso kann ein quantitativer Messwert mit zeitlich früheren quantitativen Messwerten verglichen werden um eine relative Aussage über einen Konzentrationsverlauf treffen zu können. Wie zuvor erläutert, kann das Messsignal für diesen Körperwert unmittelbar von der Erfassungseinheit an die Übermittlungseinheit gesendet werden und dort oder in der beabstandeten Empfangsstation entsprechend ausgewertet werden, indem es mit vorbekannten Werten, Bereichsgrenzen oder Wertverläufen verglichen wird. Die Ermittlung eines Konzentrationswertes eines chemischen bzw. biologischen oder biochemischen Stoffes kann zu zahlreichen aus der Diagnostik bekannten Zwecken verwendet werden, beispielsweise zur Ermittlung von Entzündungsindikatoren, der Erfassung einer Versorgungsmangelsituation hinsichtlich von Ernährungsparametern, Kreislaufparametern, wie Sauerstoff oder Kohlendioxidgehalt, der Ermittlung von Hormonwerten und insbesondere Hormonwertverläufen zur Erfassung einer Rauschigkeit oder Trächtigkeit eines weiblichen Nutztieres, der Überwachung von Medikamentengaben oder sonstigen aus der klinischen Blutbildanalyse, Atemgasanalyse, Urinanalyse oder dergleichen bekannten Maßnahmen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Sensor der Erfassungseinheit eine Ultraschall-Bilderfassungseinheit zur Erfassung eines Ultraschallbildes, aufweist und weiterhin umfassend eine elektronische Auswertungseinheit, die mit der Ultraschall-Bilderfassungseinheit signaltechnisch gekoppelt und ausgebildet ist, um ein erfasstes Bildsignal an den Nahbereichssender zu übermitteln oder mittels einer Bildauswertungssoftware auszuwerten und bei Feststellen eines vorbestimmten, abgespeicherten Bildmusters ein Signal an den Nahbereichssender auszugeben, welches mittels des Nahbereichssenders versendet werden kann.
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Mittels einer solchen Ultraschall-Bilderfassungseinheit können bestimmte anatomische Strukturen innerhalb des Tieres bildgebend überwacht werden, insbesondere kann hierbei eine bildgebende Überwachung der Gebärmutter eines weiblichen Nutztieres vorgesehen sein, um eine Trächtigkeit des Nutztieres zu erfassen. Dabei kann die Bildauswertung automatisiert erfolgen, indem durch entsprechende Bildverarbeitung und Abgleich mit vorab gespeicherten Bildmustern charakteristische Strukturen, die einen Körperzustand, wie beispielsweise eine Trächtigkeit anzeigen, erkannt werden. Ebenso kann die Bildauswertung auch manuell durch eine hierzu ausgebildete Person erfolgen, wenn die ermittelten Bilder ohne nähere Auswertung von der Erfassungseinheit an die Empfangsstation übertragen werden.
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Erfindungsgemäß ist insbesondere vorgesehen, dass der Sensor der Erfassungseinheit mit dem Blutkreislauf des Nutztieres in Kontakt steht und ausgebildet ist, um einen Blutzuckergehalt, einen Blutfettwert, einen Sauerstoffgehalt, einen Entzündungswert, und/oder einen Hormonwert oder dass der Sensor der Erfassungseinheit mit dem Urin des Nutztieres in Kontakt steht und ausgebildet ist, um einen Hormonwert zu erfassen.
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Dabei ist insbesondere zu verstehen, dass eine Erfassungseinheit einen Sensor aufweisen kann, der ein oder mehrere dieser genannten Körperwerte ermitteln kann oder eine Erfassungseinheit mit mehreren Sensoren ausgerüstet sein kann, die entsprechend jeweils einen solchen Körperwert ermitteln. Weiterhin können, wie zuvor beschrieben, mehrere Erfassungseinheiten mit einer einzigen Übermittlungseinheit signaltechnisch gekoppelt werden und die Erfassungseinheiten entsprechend zur Ermittlung eines oder mehrerer Körperwerte der zuvor beschriebenen Art ausgebildet sein.
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Noch weiter ist es bevorzugt, dass der Sensor der Erfassungseinheit einen Beschleunigungssensor umfasst und ausgebildet ist, um die Beschleunigung des Tieres in einer oder vorzugsweise drei Raumrichtungen zu erfassen. Durch die Bereitstellung eines Beschleunigungssensors, der in einer, zwei oder drei Raumrichtungen Beschleunigungen ermitteln kann, wird es möglich, die Bewegung des Nutztieres zu überwachen, gegebenenfalls auch aus der Bewegung auf den Ort, an dem sich das Nutztier aufhält, zu schließen. Diese so ermittelten Körperwerte sind insbesondere aufschlussreich, um zu überwachen, ob das Tier übermäßige oder zu geringe Aktivität zeigt, was ein Hinweis auf soziale Verhaltensstrukturen innerhalb einer Nutztiergruppe sein kann oder Hinweis auf eine Erkrankung oder Verletzung eines Nutztieres geben kann.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist eine zweite Erfassungseinheit in einem dritten Gehäuse vorgesehen, welche ausgebildet ist, um einen Körperwert zu erfassen, vorzugsweise einen von der ersten Erfassungseinheit unterschiedlichen Körperwert, und diesen Körperwert an die Übermittlungseinheit im Nahbereich zu versenden. Die erfindungsgemäße Tierüberwachungsvorrichtung kann grundsätzlich eine Erfassungseinheit zur Erfassung eines Körperwertes und eine Übermittlungseinheit umfassen. Es sind weitere Ausführungsformen möglich, in denen die Erfassungseinheit zwei oder mehr Körperwerte erfasst und im Nahbereich versendet. Weiterhin sind Ausführungsformen in bestimmten Anwendungen bevorzugt, bei denen Eine Übermittlungseinheit mit mehreren Erfassungseinheiten zusammenwirkt, von denen jede einen oder mehrere Körperwerte erfasst und im Nahbereich versendet.
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Schließlich ist es noch weiter bevorzugt, dass der Nahbereichssender auf einer von dem Weitbereichssender verschiedenen Wellenlänge sendet, insbesondere dass der Weitbereichssender als Knotenpunkt eines Drahtlosnetzwerks ausgebildet ist und/oder der Nahbereichssender mittels Bluetooth-Sendetechnologie sendet. Durch die Wahl von unterschiedlichen Wellenlängen können erfindungsgemäß vorteilhafte geringe Auswirkungen auf das Nutztier durch die Drahtlos-Sendevorgänge erreicht werden, weiterhin ist es möglich, besonders energiesparende Übermittlungsweisen insbesondere für die Nahbereichssender und -empfänger vorzusehen. Dabei kann insbesondere für den Nahbereichssender und -empfänger eine Sendefrequenz im Kilohertz-Bereich vorgesehen sein, insbesondere im Bereich kleiner als 200 kHz. Für den Weitbereichssender und -empfänger kann vorzugsweise eine Sendefrequenz im oberen Kilohertz-Bereich oder im Megahertz-Bereich vorgesehen sein, insbesondere im Bereich größer als 500 kHz.
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Grundsätzlich ist zu verstehen, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Tierüberwachung mit der Übermittlungseinheit ausgerüstet ist, um die mit dem Sensor erfassten Daten an die beabstandete, zentrale Empfangsstation zu übermitteln. Grundsätzlich kann die Empfangsstation aber auch ausgerüstet sein, um Daten unmittelbar von dem Nahbereichssender der Erfassungseinheit zu empfangen. Zu diesem Zweck kann der Nahbereichssender mit einer entsprechenden Reichweite, die eine Übermittlung an die Empfangsstation ermöglicht, ausgerüstet sein. Weiterhin ist zu verstehen, dass die Erfassungseinheit auch mit einer Empfängereinheit versehen sein kann, beispielsweise um getaktete Erfassungsvorgänge von Körperwerten triggern, bzw. auslösen zu können, um eine Abfrage von Körperwerten zu bestimmten Zeiten durchführen zu können und folglich die Erfassungseinheit in einem Stand-by-Modus und einem Erfassungsmodus betreiben zu können, was sich insbesondere energiesparend auswirkt und die Einsatzdauer der Erfassungseinheit verlängern kann.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird anhand der beiliegenden Figur erläutert.
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Die Figur zeigt ein Nutztier 1, welches mit einer Erfassungseinheit 10 ausgerüstet ist, die subkutan im unteren Halsbereich implantiert ist. Diese erste Erfassungseinheit 10 umfasst einerseits einen Beschleunigungssensor, der die Beschleunigung in drei zu einander senkrecht stehenden Achsen erfasst. Die so ermittelten Beschleunigungswerte werden mittels eines Nahbereichssenders an eine Übermittlungseinheit 100, die mittels eines Ohrknopfes am Tier befestigt ist, übermittelt.
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Eine zweite Erfassungseinheit 20 ist in der Bauchhöhle des Nutztieres benachbart zur Gebärmutter implantiert. Diese zweite Erfassungseinheit dient der Rauschigkeits- und Trächtigkeitsüberwachung des Nutztieres und umfasst insgesamt drei Körperwertsensoren. Ein erster Körperwertsensor 21 ermittelt ein Ultraschallbild der Gebärmutter und übermittelt dieses mittels des Nahbereichssenders 29 an die Übermittlungseinheit 100. Ein zweiter Sensor 22 ist mittels einer kurzen Leitung, die aus gerinngungshemmendem Material hergestellt ist, mit dem Blutkreislaufsystem des Nutztieres verbunden und ermittelt einen Hormonwert, der charakteristisch für eine Trächtigkeit des Tieres und eine Rauschigkeit des Tieres ist. Ein dritter Sensor 23 ermittelt die Körpertemperatur im Bereich der zweiten Erfassungseinheit 20. Sowohl die Körperwertsignale als auch des dritten Sensors werden wiederum drahtlos von dem Nahbereichssender 29 an die Übermittlungseinheit 100 übermittelt.
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Die Übermittlungseinheit 100 weist einen Nahbereichsempfänger 101 auf, mit dem sie die von den Erfassungseinheiten 10, 20 übermittelten Körperwerte empfängt. Die Erfassungseinheit 100 weist weiterhin eine Auswertungseinheit 102 auf, welche die so empfangenen Körperwerte mit einem Zeitstempel assoziiert, anhand dessen der Zeitpunkt ermittelbar ist, zu dem der entsprechende Körperwert erfasst wurde, bzw. von der Übermittlungseinheit empfangen wurde. Weiterhin weist die Übermittlungseinheit eine dem Nutztier zugeordnete, individuelle Kodierung auf, die elektronisch abgespeichert ist. Die von den Erfassungseinheiten 10, 20 empfangenen Körperwerte werden über einen Zeitraum von zwölf Stunden von der Übermittlungseinheit empfangen und innerhalb dieses Zeitraums von den Erfassungseinheiten 10, 20 mit einer Abtastfrequenz und Sendefrequenz von 1/Std. erfasst und übermittelt. Nach zwölf Stunden werden sämtliche so erfassten und in der Übermittlungseinheit zwischengespeicherten Körperwerte mittels eines Sendevorgangs mit einem Weitbereichssender 109 an eine zentrale Empfangsstation 200 übertragen, die innerhalb des Stallgebäudes angeordnet ist, in dem die Nutztiere sich aufhalten. In dieser Übermittlungseinheit werden die Körperwerte mit vorgespeicherten Körperwerten und Körperwertverläufen verglichen und eine visuelle Darstellung aus dem so erfolgten Vergleich erstellt. Diese visuelle Darstellung ermöglicht es einem Nutztierhalter in schneller Weise, für ihn relevante Körperzustände des Nutztieres zu erkennen.
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Grundsätzlich umfasst das erfindungsgemäße System dabei ein Überwachungssystem, welches aus mehreren Übermittlungseinheiten besteht, die an entsprechend mehreren Nutztieren angeordnet sind, um jeweils Körperwerte von diesem Nutztier an eine einzige zentrale Empfangsstation zu übermitteln um dort eine entsprechende Auswertung vorzunehmen.
